Bette B

1. April 1926.

Der heutigen Nummer liegt ein Erlagschein aweds Einzahlung der Bezugsgebühr bei. Wir machen besonders darauf aufmerksam, daß die Einzahlung unter demselben Namen geleistet werden muß, unter welchem der Versand der Beitungen erfolgt.

Die Bezugsgebühr beträgt monatlich 16.-, vierteljährig Re 48.-, halbjährig Re 96.-, ganzjährig Re 192.- und ist stets im Borhinein zu entrichten. Der Abonnementsbetrag muß längstens bis 10. d. M. in unserem Besitze sein und ersuchen wir, dies zu berücksichtigen, das mit teine Unterbrechung in der Zustellung eintritt.

Ansteigen der Zahl der Arbeitslosen.

Die Zahl der Arbeitslosen, welche im De­zentber 48.000 betrug, ist Ende Jänner auf 61.000 gestiegen. Wie man sieht, mehren sich die bedenk­lichen Anzeichen einer nahenden Wirtschaftskrise.

Krise und Streifgefahr im Saargebiet.

es

Der Film.

756 H

Hygienisch auffärend wirkt. In verschiedenen indi-| Regic Bufmanns und in der geschmad- und stil­schen Provinzen und Staaten gelang es den indischen vollen szenischen Ausstattung Feuersteins eine Gleichberechtigung zu erringen; sie mußten aber war vor allem Frl. Novotna troy angeblicher beste Mac Murray- Film, ben wir gesehen haben, Frauen im Verein mit ihren Volksgenossen, die ganz ausgezeichnete Aufführung zuteil. Berzüglich) Das Kind der Mitternacht. Es ist der bisher dabei mit den Engländern als ihren entschiedensten Indisposition als Nähtermädel Lenka; sie gab Siefer denn die Stünstlerin gleicht zum erstenmal einem Gegnern rechnen. Die englische   Regierung hat die sympathischen Rolle nicht nur ihre selten schöne und halbwegs natürlichen Weib, spielt nicht gespreizt Anträge auf gleiches Wahlrecht für die Frau zu kultivierte, glodenreine Frühlingsstimme, sondern und abstoßend, sondern wirklich gut. Die Sache Fall gebracht. In Travancore   aber wurde eine in auch Anmut und Liebreiz in der Darstellung. Neben seibst ist eine wilde Räubergeschichte aus Mexiko  , in dische Aerztin zum Staatsarzt von Travancore und ihr taten sich noch Herr Konstantin als Meister der politische Verschwörungen, Ueberfälle, Liebe und Kabinettsminister ernannt. Auch auf die Univer- Georg und der unverwüstliche Tenor Schütz als etliche andere Unmöglichkeiten zu einem sehr flotten fitäten, unter denen es zwei medizinische Hochschulen herzoglicher Verführer hervor. Daß die Oper beim und spannenden Spielfilm vermengt find. Man für Frauen gibt, haben die Frauen Einfluß. Eine Publikum neben Beifall auch Widerspruch auslöste, nimmt diesmal den echt amerikanischen Brei gewerkschaftliche Frauenbewegung unter den schwer ist bei ihrer eingänglich- volkstümlichen Art mer schmunzelnd hin, da man sich ja bei einem Murray­stedt noch in den ersten schwachen Anfängen. ausgebeuteten industriellen Arbeiterinnen freilich ständlich. Film das Nachdenken in vorhinein abgewöhnt hat, und die glückliche Lösung löst dann eine allgemeine Zufriedenheit aus. Ihren Partner gibt Monte Blue  , ein manchmal sehr angenehmer, meistens aber guter Darsteller.

Kunst und Wissen.

Meister Georg. Musik- Komödie in einem Afte von Jaroslav Vogel  *)

Edwin Janetschet.

DIE N

Vereinsnachrichten.

NATURFREUND

H. W. S.

Touristen- Verein Die Natur freunde. Ostern: Erzgebirge  Laut Programm.

Aus der Partei. Frauenreichsparteischule.

Saarbrüden, 31. März( Eig. Drahtb.) Die ganze Saarwirtschaft befindet sich in einem Zustande schwerster Strise. Der finfende französische   Franken setzt die Arbeiterschaft des Bergbaues wie der Hüttenwerte im Durchschnitt beträchtlich unter einen Monatslohn von hundert Goldmark, und während die deutsche Regierung fähig macht: Leichtigkeit und Fluß im Rhythmischen, conniers"( Die Wilddiebe") und das Märchenspiel Montag, den 29. ds. die Frauenreichsparteischule

durch ihre Zollſtundungen der saarländischen In­dustrie auf das weigehendste entgegenkommt, findet sich diese nicht bereit, den berechtigten 2ohn­forderungen der Arbeiter auch nur ein wenig nachzugeben. Wenn der Schlichtungsausschuß eben falls versagen sollte, so dürfte es im Laufe des April zu einem allgemeinen Streik in der faar­ländischen Hüttenindustrie kommen, an dem vor­aussichtlich 45.000 Arbeiter teilnehmen würden. Die 70.000 Bergarbeiter haben ebenfalls ihren Tarif gekündigt und verlangen Lohnerhöhung.

Kleine Chronit.

Die indische Frau.

Die verhältnismäßig wenigen, aber energischen und begeisterten indischen Frauen, die sich der na­tionalen Freiheitsbewegung angeschlossen haben, fämpfen nicht allein für eine Besserung des Frauenloses, sondern für die Gesundung des Voltes überhaupt. Sie kämpfen aber auch für hohe geistige und sittliche Werte Biel   zu früh und mit verhängnisvoller Einseitigkeit wird das noch ganz findliche Mädchen auf den Gat­ten, die Ehe, die Mutterschaft und das Sexualleben hingedrängt. Nur dieser eine, schmale Weg eröffnet sich ihr zur Lebenserfüllung. Von den frühesten Jahren an wird dem Mädchen die Idee des Ehe­gatten vorgehalten, in Vers und Erzählung, im Beremonial und Stult", schreibt Tagore   in seinem Auffaz Das indische Eheideal". Ernsthaftes Stu­dium wird dem Mädchen untersagt; es wird geistig­seelisch gehemmt und verbildet. In der Ehe wartet der jungen Frau die größte seelische Marter durch die despotische Schwiegermutter, der sie zu bedin­gungslosem Gehorsam verpflichtet ist und die aus Eifersucht durch raffinierte Qualen die junge Frau häufig in den Freitod treibt. Die Abgeschlossenheit des Pardah", die Verbannung in schlecht gelüftete, sonnenlose Räume haben Krankheit und Schwermut im Gefolge. Chronische Melancholie gilt in Indien  geradezu als typisch weibliche Eigenschaft. Auch das Witwentum ist keine Befreiung, denn selbst wenn es, infolge der Frühehe der Frau fast das ganze Leben hindurch dauert, bleibt ihr die Wiederverheiratung verboten und ist sie zu einer ftrengen und färglichen Lebensweise verbannt. Zwar hat gerade der Witwenstand bedeutende weibliche Gelehrte und soziale Reformatoren hervorgebracht, die in der uralten, hohen indischen Kultur endlich Wurzeln schlagen durften, doch sind längst nicht alle Frauen seinen estetischen Anforderungen gewachsen, und viele enden in der Prostitution, wenn sie es nicht vorgezogen haben, zum Islam oder Christen­tum überzutreten, um der Sklaverei zu entgehen. Die Bedeutung des Witwenproblems erhellt daraus, daß auf tausend Mitglieder der Bevölkerung 175 Witwen kommen.

Nicht allein die Welle westlicher Zivilisation, sondern auch die ökonomische Not untergräbt bie alten, strengen Familienbande und führt die Frau in das moderne Erwerbsleben, in Fabriken, Büros und Hochschulen. Unter dem Eindruck dieser Wandlungen schreibt Tagore  :" Da insbesondere auch gerade die Grundlage unseres Ehesystems unterhöhlt worden ist, besteht keine harmonische Uebereinstimmung mehr zwischen den zugrundelie­genden Idealen und den tatsächlichen Verhältnissen unserer modernen Ehen." Außereuropäische Länder, unter ihnen Indien  , die früher vorwiegend indu­strielle Absatzgebiete Europas   waren, beginnen heute selbst industriell zu produzieren und die einheimischen Arbeitskräfte ohne Unterschied des Geschlechts in den modernen Produktionsprozeß einzubeziehen. Im Lehrberuf sind heute bereits in Indien   86.000 Frauen tätig, als Aerztinnen 14.000 und sonst im Heilberuf 65.000 Frauen. Aber was bedeuten diese Bahlen bei einem Volke von 320 Millionen! Wich­tiger sind schon die ständig wachsenden Rampfverbände zur Befreiuung der Frau im Rahmen der großen national- indischen Bewegung gegen die englische Fremdherrschaft. Wichtig ist ferner die 1924 entstandene Bewe. gung zur Geburtenregelung, die unter Seitung von männlichen und weiblichen Aerzten

La Lune"( Die Reise in den Mond").

Spielplan des Neuen deutschen Theaters. Heute Donnerstag und morgen Freitag geschlossen! Samstag 7 Uhr abends Don Juan  ", Sonn­tag hais 8 Uhr nachm. Die verkaufte Bra ut", 7 Uhr abe.bs Premiere: Das Spiel um die Liebe", Montag halb 3 Uhr nachm Bastspiel Pepi Kramer- Glödner: Die Mamo vom Ballett", abends 7 Uhr Gastspiel Leopold Kramer   Die Teresina".

Die Not der Theater. In der letzten Stadtver­ordnetensizung von Roblenz teilte Oberbürger­meister Dr. Russell mit, daß nach einer Uebereinkunft zwischen den Fraktionen der Stadtverordnetenber sammlung und der Stadtverwaltung am 1. August d. J. das Stadttheater geschlossen und das Städtische Orchester aufgelöst merder: soll. ( Uraufführung im tschechischen Der Fehlbetrag der Stadt, für den keine Dedung Nationaltheater, 30 März 1926.) vorhanden ist, beläuft sich auf 1.2 Millionen. Das Komische Opern sind eine Seltenheit in der Theater erfordert allein einen Zuschuß von 320.000 modernen Opernliteratur geworden, seit das Musik- Mart, den die Stadt nicht mehr leisten kann. Die drama und die veristische Oper tonangebend find. Schließung des Stadttheaters wurde mit 26 gegen 10 Auch besonderes Talent gehört zur erfolgreichen Be- Stimmen beschlossen. tätigung auf dem Gebiete der komischen Oper, daß Ein Offenbach- Fund. Dem Privatdozenten für nicht ollen Komponisten eignet. Jaroslav Vogel  , Musikgeschichte an der Wiener Universität Dr. Rob. seines Zeichens Musikkritiker, hat seine besondere Haas ist es geglüdt, in der Musiksammlung der Begabung für den musikalischen Lustspielton im dortigen Nationalbibliothek zwei vollständige Parti­Meifter Georg" überzeugend erwiesen. Diese ein- turen von der eigenen Hand Jacques Offenbachs altige Musik- Stomödie enthält alles, was sie lebens- aufzufinden. Sie betreffen die Operette, Les Bra­ausgezeichnete Charakterisierung in musik- melodischer und harmonisch- instrumentaler Hinsicht und nicht zu­lett auch ein gutes Libretto. Lepteres hat der Kom­ponist nach Analogie der Figaro" und" Rosen­tabalier"-Handlung selbst verfaßt. Es erzählt uns von den galanten Abenteuern eines liebegierigen Herzogs, der durch des biederen Zimmermannes Georg Züchtigkeit seinen Meister findet und in einem besonderen Liebesfalle gründlich hineingelegt wird. in armes Nähtermädel soll den Liebesmünschen des hochgeborenen Herrn zugeführt werden. Meister Spielplan der Kleinen Bühne. Heute Georg wird der Retter in der Not, denn es gelingt Donnerstag Nidel und die 36 Gerechten", ihm, im richtigen Momente das Mädel mit der Freitag geschlossen! Samstag, Der wahre Gattin des Herzogs zu vertauschen. Die Wirkung ist Jakob", Sonntag nachm. 3 Uhr Premiere: ebenso drastisch- komisch wie lehrreich. Denn wer den apferes Schneiderlein", abends halb 8 Schaden hat, hat allemale auch den Spott. Der Her- Uhr Nidel und die 36 Gerechten", Mon­30g wird nicht nur gründlich blamiert, sondern kommt tag nachm. 3 Uhr Das tapfere Schneider auch um den guten Bissen seines Liebes- Appetites Ie in", abends halb 8 Uhr Die heimliche und wird von seiner gestrengen besseren Ehehälfte Brautfahrt" noch gezwungen, dem Nähtermädel und dessen Bräu­tigam aur Sühne das als Liebesasyl dienende rei- ons zende Häuschen zum Hochzeitsgeschenke zu machen. Genossen! Bogels Musit ist durchaus in hellen Farben und freundlichen Tönen gehalten. Die heiter und naib wirkende C- dur- Tonart mit einem markanten, hin­fichtlich der Figuration aus Wagners ,, Meistersinger" entlehnten Hauptmotiv herrscht vor und bestimmt den musikalischen Grundton. Eingestreute volkstümliche Wendungen fallen auf und beweisen neuerdings, wie recht die tschechischen Tonseher daran tun, ihre Wusik im Volkstümlichen wurzeln zu lassen. Auch die maß­bolle moderne Artung des Wertes überrascht, das mit Atonalität( musikalischer Geseglosigkeit) faft nichts zu tun hat, im Gegenteile von starter melodischer und harmonischer Schönheit erfüllt ist und im deflama­torischen wie gebundenen Gesangstile den Singstim­men alle Rechte läßt. Die rhythmische Lebendigkeit dieser Oper resultiert nicht nur aus der geschidt fest­gehaltenen Grundrhythmit, sondern auch aus der richtig verteilten Verwendung der geraden und unge­raden Taltart. Auch die Instrumentation des Werles ist seinem Lustspielcharakter durchaus angepaẞt; fie wirkt nirgends überladen, ist flott, mitunter fast ted aufgeputzt und besticht durch manche köstliche und originelle Instrumentengruppierungen. An der re­produzierenden Kunst des Kapellmeisters wird es liegen müssen, das Orchester fünftig mehr zu dämpfen. Im übrigen wurde dem Werke unter Sta­pellmeister Maigners musikalischer Leitung, der

*) Der vom Komponisten bearbeitete Klavier­auszug ist im Prager   Musikverlage der Hudební Matice Umělecké Besedy" erschienen.

raget bei jeber Gelegenheit Guer Barteiabzeichen!

Herausgeber Dr. Ludwig Czech  . Verantwortlicher Redakteur Wilhelm Ntegner. Drud: Deutsche Zeitungs- A.- G., Prag  . Für den Drud verantwortlich: D. Holit.

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Telegr.- Adresse: Anglobank Prag  . Telephon: 317-4-1 Serie und 319-4-1 Serie. Aktienkapital 120,000.000.­

Filiale in London  : 31, Lombard Street E. C. 8, Filialen in der Cechoslovakischen Republik: Auscha  , Aussig  . Bodenbach. Böhm. Leipa, Brünn  , Brüx  . Eger. B. Falkenau a, E., Franzensbad  . Kaaden  . Karbitz  , Karlsbad  . Klattau  , Komotau  , Königgrätz  , Leitmeritz  . Lobositz  , Marienbad  , Mähr.- Ostrau, Olmütz  , Pardubitz  , Pilsen  . Prossnitz  , Saaz  ! Schön­ bach   Bezirk Eger  , Teplitz  . Tetschen  , Trautenau  , Weipert  . Znaim  .

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Im Genesungsheim Reindlit wurde eröffnet. Aus allen deutschen Gebieten der Re­ publik   fanden sich insgesamt 27 Genofsinnen ein, entfendet von ihren Parteiorganisationen, um sich geistiges Rüstzeug zur Arbeit für das Proletariat und für den Kampf um den Sozialismus zu schaffen. Die Schule wurde mit der Abfingung des Liedes: Brüder, zur Sonne, zur Freiheit!" eröffnet. Als Vertreter des Parteivorstandes be­grüßte Genosse Sofbauer die Schülerinnen, In begeisternden Worten ermahnte er sie, die Zeit zu nützen, zu lernen und ihr Wissen später im Dienste der Arbeiterklasse zu verwerten. Im Namen des Reichsfrouentomitees begrüßte Ge­nofsin Blatny die zukünftigen Kämpferinnen für die Rechte der Frauen. Genossin Kirpal überbrachte Grüße der Kreisorganisation Aufsig. Der Obmann des Rekonvaleszentenheimvereines Hermann Jellinek   hieß die Schülerinnen willkommen und wünschte ihnen in ihrem Be­ginnen den besten Erfolg. Dann wurde mit dem Unterricht begonnen.

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