erfbatten
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Glauben und die Kirche.
Tiberius intervenieren.
lästernbe Arroganz hat ihren Gipfel erreicht. Durch glaubwürdige Beugen wird bestätigt, daß er verkündet hat: Ich und der Vater sind eines" - aber nicht sein Vater, der Zimmermann, songefährlicher Wahnsinn. Und die Aemter? dern der himmlische Gott! Das ist doch schon
dieser Mensch strolcht von einer| Jofua hatten. Er sprach angeblich mit einem| Wenn die kaiserliche Regierung jebt noch weiter Pfarrei zur andern und treibt offenbar noch mehr Mann, einem Narven, der sich einbildete, vom dazu schweigen wird, dann falle die Verantwvorahnliche Stückchen. bösen Geist besessen zu sein. In der Stadt tung auf ihr Haupt für alles, was geschehen herrschte deshalb Heiterkeit. Der hchw. Herr sollte mit dem andern" gesprochen habe. Wir stimmen bracht haben, hat S. E. der Herr Kardinal Baron Pfarrer setzt treffend hinzu, daß ein böser Geist Wie wir übrigens in Erfahrung gebei. Daß die Gendarmerie irgendwie inter- Chlumčansty ein ausführliches Memorandum Sie schweigen. beniert hätte, wird uns nicht berichtet. Nun dem S. Vater nach Rom mit der Bitte überreicht, 20. Dezember. Tagesrundscha u. Josua natürlich, es handelt sich ja bloß um den heiligen Seine Heiligkeit möge bei S. M. dem Kaifer hat Jerufalem ganz frei verlassen. Was wir ohne jede Bemerkung fonstatieren. Und wir ver15. Juni. Tagesnachrichten. Der 14. Juli. Nachrichten aus der Pro- fichern, daß auch uns in Zukunft die UnderlezGaliläer Auger berichtet von einem Zufen vinz. Endlich! Wie es scheint, hat die welt- lichkeit des Staates und der höchsten Personen so menrotten des Volkes, dessen Anstifter der berüchliche Gerechtigkeit ihre Aufgabe bezüglich Unter- wenig am Herzen liegen wird, wie dem Herrn tigte Jofua war. Er soll angeblich auf irgend stüßung unseres hl. Glaubens begriffen. König Staatsanwalt die Heiligkeit der Kirche und ihrer einem Berge die Leute um sich gesammelt und Herodes hat angeordnet, daß der verrüte jor Organe... nach seiner Weise gepredigt haben. Der Gal. danische Prophet" enthauptet werde. Jonochaan Ang." bringt ein paar Proben wir werden ist nicht mehr. Wir begrüßen diese Tat mit Versie nicht abdrucken, wir ertvähnen nur soviel, daß gnügen, wir erkennen darin den Finger Gottes jeder seiner Sätze Hochbervat atmet, eine Belei- und wir hoffen, daß es nicht bei diesem ersten digung der Kirche und ihrer Organe und daß Schritte bleiben werde. Josua befindet sich noch Diese ganze Predigt" eine interessante Lektüre immer in Freiheit. Nun ja, König Herodes hat für unseren Herrn Staatsanwalt sein würde, einen andern Begriff von seiner Aufgabe, als natürlich, wenn ihm ähnliche Dinge nur ein gewiffe Herrscher... wenig am Herzen liegen würden.
2. April. Tagesrundschau. Ein Narr macht rasch zwanzig andere närrisch- Josua , - ber Nazarener Zimmermann, hat seine Jün ger". Aber nicht im Zimmermannshandwerk, fondern in feinem„ Prophetenamte". Er hat ein paar Fischer aufgegabelt, irgend ein paar Nichts tuer, wie er selber, und mit dieser Begleitung sieht er von Stadt zu Stadt, von Dorf zu Dorf. Er verspricht angeblich den niederen Leuten ein mlisches Königreich" und Reichtum im Himsel", wodurch sich diese armen Schlucker blenden eßen. Wir erwähnen, daß einige unter ihnen Familienbäter find und daß die verlassenen Frauen und Kinder jetzt die größte Not leiden. Gine erfreuliche Erscheinung ist es, daß sein eigemer Bter und seine Mutter( sein Vater ist gleich falls Bimmermann in Nazareth ) sich von ihrem phetischen" Sohne für immer losgesagt haben. 6so feine Brüder. Es sind dies alles einfoe, aber rechtschaffene Leute, und erfreuen sich Nazareth des besten Rufes. Diese Tatsache imm ficherlich allen jenen die Augen öffnen, die in mem aus der Art geschlagenen Zimmermann
was mehr sehen wollten, als was er ift, näm
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Rusch, also Mensch, und bedanke dich noch für die Gnade! Und diese Wunder! Herr Josua hat
10. April. Tagesrundschau. Josua ist gestern als Triumphator in Jerufalem einge zogen. Die Menschen haben ihn als„ Sohn Davids" ausgerufen. Wenn S. M. Kaiser Tibe rius seine getreue Stadt zu besuchen geruhen würde, könnte seine Ankunft nicht zeremoniöser stattfinden. Jerusalem befindet sich im Zustande ber Revolution. Die Polizeiorgane schliefen gestern und schlafen heute.
18. April. Tagesrundschau. Wie wir erfahren, wurde der berüchtigte Rebell Jofua verbaftet und eingeferkert.
17. Oktober. Aus einem Feuilleton 17. Dezember. Tagesrundschau. Wir des Paters Sapot. So einem Propheten ſchtviegen längere Zeit über den Propheten" geht's tausendmal besser als unſereinem, der sich ich einen Bagabund und Landstreicher. Jofua, da wir abgewartet haben, ob die berufe da in einem Feuilleton mit ihm abquält. Was 15. April. Aus dem Artikel: Unerhörte würden. Nichts dergleichen geschah. Es wäre zeit, und gute Menschen geben her, was sie be- Artikel. Endlich also hat sich die Regierung nen Organe seinem Treiben Beachtung schenken fehlt so einem Kerl? Er spaziert herum, prophe 14. April. Aus einem längeren Frechheit eines Landstreichers. Josua ratsam, wenn die frommen Christen ihre Be- fitzen: Geld, Butter, Eier. Und wenn nichts, entschlossen. Endlich sind die verantwortlichen tin Jerufalem! Wir schwiegen, als dieser schwerden direkt nach Rom an, die Kabinetts- dergleichen gibt, so spaziert er aufs Feld hinaus, Bagabund feine Ränke auf der Proving trieb, kanzlei S. M. des Kaisers Tiberius richten wür- reißt sich Wöhren aus, reißt sich Shukuruz aus Faktoren zur Einsicht gekommen. Wir konstaties wir müssen aber sprechen, da er sich nach Jeru- den. Wie es scheint, hat S. E. der Herr Statt- oder Weizenähren! Und der was möcht', was ten dies mit einer gewissen Befriedigung. Wir falem getraut hat und Standal treibt, für wel halter Pilatus von Pontius nicht genug Ueber- Schönes zu hören bekommen, der sich dem wider- waren stets auf der Wacht vor umstürzlerischen then wir vor ganz Klein- Asien erröten müssen. blid über die ganze Sache. Wir wollen natür- feßen wollte. Was donn? Herr Josua ist doch Bestrebungen, die gegen den Thron und Altar Erstaunet, ihr frommen Christen! Gestern, ge- lich nicht an seinem guten Willen zweifeln. Oder der Sohn Gottes und die da sind seine Jünger. Interesse der Ordnung und Ruhe unserer from abzielten. Wir erhoben unsere Stimme nur im vade als unser S. E. der Herr Kardinal Baron sollte es vielleicht micht so sein...? men Bürger. Die Regierung gibt uns heute Chlumčanffy eine feierliche, heilige Messe für das recht. Spät, aber doch Wohl Seiner Majestät unseres allgütigsten 12. Jänner. Tagesnachrichten. Der Kaisers und Herrn Tiberius zelebrierte, ließ er hchw. Herr Pfarrer aus schreibt uns von selbst nichts zum effen, aber er sättigt mit fünf Verhöre mit dem Aufwiegler Josua bestätigen, fich in einen Streit mit ehrenwerten Finanzmän- einer Erbitterung, die der Vagabund and" Pro- Broten und zwei Fischlein fünftausend Männer! was wir seit drei Jahren gemeldet haben. Ein Probst te nern ein, die schon seit Menschengedenken unseren phet" Josua in seinem Pfarrsprengel hervor- Wir empfehlen diesen Künstler dem S. Kriegs- Feind der Heiligen Stirche, ein Feind des allerfrommen Wallfahrern Geld einwechseln, warf gerufen hat. Envähnter Mann ging nämlich in minister was für eine Ersparnis wäre mögthre Tische um, so daß ihr schwer verdientes, das Haus des H. Simon( wir wundern uns Fleines Vermögen auf der Erde herumrollte, ja, natürlich über Herrn Simon, daß er an ähnlichen lich, was für eine Erleichterung für alle, die gnädigsten Kaisers unter der Steuerlast seufzen... er erhob fogar die Hand gegen fie. Es entstand Besuchen Gefallen findet), nahm bei Tische Platz, darüber so ein Lärm, daß sich der Herr Kardinal da öffnete sich die Türe und es trat- felbst beim Alltar umwandte. Die Erbitterung die bekannte Prostituierte diese3 Ortes Magda ber frommen Gläubigen war eine ungeheuerliche, lena herein, um mit dem Meister zu sprechen". and allgemein wird darauf hingewiesen, daß weit Was das für ein Gespräch war, wird jeder and breit keine Polizei zu sehen war. Selbst- tugendhafte Mensch leicht begreifen. Frau Simon verständlich, wenn es um eine Schändung der verließ mit ihrer Tochter erregt das Zimmer. heiligen Religion geht, ist der Arm der Gerechtig- Herr Simon blieb angeblich. Wir registrieren feit auffallend schwach. Wir leben in schönen einfach die Tatsache... Zeiten...
16. April. Tages nachrichten: Josua ift aus Jerufalem verschwunden. Offenbar war ihm die Luft doch nicht genug sicher.
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17. April. Tagesrundschau. Josua ist wieder in Jerusalem . Durch die Toleranz der Aemter wächst sein Mut. Er führt seine Baufelstüde" auf, hält Predigten"- und erbittert 20. Mai. Tage snachrichten: Wie uns die frommen Gläubigen. Bei einer Gelegenheit aus Nazareth berichtet wird, treibt sich der Zim erklärte er, der Sohn Gottes zu fein! Es mermann Jofua in der Nähe feines Heimats wäre an der Zeit, daß unser christliches Bolk ortes herum. Durch sein Schwaßen, das er selbst einschreiten sollte, wenn die Aemter derPredigen" nennt, hält er die leichtgläubigen artige Lästerungen dulden. Leute von der Arbeit ab. Wir sind ganz censtlich 25. Mai. Aus dem Beitartikel: Die der Meinung, daß das dortige Gendarmerie- Predigt" des Aufstieglers Jofua auf dem Weere, Kommando schon einmal das erwähnte Indivi- von der wir einige Proben gegeben haben; ift dum befragen könnte, was es eigentlich beab der Gipfel der Tätigkeit dieses umstürzlerischen fichtige und hauptsächlich: wovon es lebe. Es Petroleummordbrenners. Hier wird nicht allein und auch feine armen verblendeten Jünger". der h. Kirche, sondern dem ganzen Staatsapparate 13. Juni. Tagesnachrichten. Der der Krieg erklärt. Hier werden alle bisherigen hcht. Herr Pfarrer aus Safarnaum berichtet Anschauungen auf den Stopf gestellt, hier wird ein ans, daß sie dort den Besuch des„ Propheten" Schritt für den Weg der Revolution gemacht.
Schlagende Wetter.*)
Von Pierre& amp.
Jm September 1912 hat der schwarze in der Tiefe lauernde Tod plöhlich seine feuerroten Augen geöffnet. Bum!
Rette sich, wer fann! Aber nicht weit, mir zweihundert Meter; dann kommen alle zurück, die Gefallenen aufzuheben, und niemals weiß man die Zahl der Toten und der Besiegten, die sich gegen den Tod wehren wollten.
Als man die Verkohlten zum erstenmal in ben Körben hinaufbrachte, drängten sich alle hinzu, um die Namen zu erfragen und zu erfahren, wer Witwe fei. Dann haben sie sich in das Schicksal gefunden.
Herr ist aus Nachahmungstrieb tapfer, nicht wie| Sie düstere Menge gleichmütig zum Tode bereit. Frauen tragen Särge aus dem Lampenraum bis an die Wagen, die von Kaufleuten und Bauern beigestellt wurden.
Still weinen die Witten . Aufgeregte Journalisten verunstalten diese Einfachheit, um den Leser zu erschüttern. Sie erfinden Jammern und Wehtlagen und gewahven die tragische Wirklichkeit nicht.
Die nicht erkannten Leichen bleiben im Lampenraum. Die Gendarmen lassen alle eintreten. Die Neugierde auf den Tod ist nicht so heftig, als daß sie zurückgehalten werden müßte. Taschentücher werden ans Gesicht gepreßt, aber nur, um die Naseniöcher zu verstopfen.
Der Arzt fragt einen Mann, der einen Sargdeckel aufhebt: -Was fuchen Sie?
er
Aus dem Rauch, der aus dem Ventilations Lamin aufsteigt, erkennt man, daß der Schacht in Flammen steht. Durch die schweigende Menge, Die fie nicht bewundert, gehen die von ihrer Auf- 1 auf gabe bebrüdten Leute mit den Atmungsappara ten. Dies vollzieht sich mit der Ruhe eines alltäglichen Geschehens.
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Der Bergmann sein Gesicht ist weiß, denn hat einen Tag lang nicht gearbeitet deutet eine weinende Frau: Ihren Mann.
Mie alt? Zweiundzwanzig.
Mehr als neunhundert Meter tief bringt der Förderkorb in die mörderische Erde. Die Berg - Sie dort nach.
-GOO
H.
Entzückende Weise sind diese seine Jünger"! Herr Josua hat das Zimmermannshandwerk nicht zu Ende gelernt, aber er läßt sich Meister" titulieren und hat Schüler"! Irgend einem von ihnen, einem Fischer Simon, bat er eine Hausmeisterſtelle im Himmel versprochen- wir gratulieren! Einem andern wieder einen Play neben fich selber... eine feine Gesellschaft
Frgendwelche närrische Mütter ließen ihn ihre Kinder betreuen. Herr Jojua weiß, wie man auf das leichtgläubige Volt wirkt. Er hat irgend so einen Schreihals gehätschelt und die Mutter wird für ihm durchs Feuer gehen. Es gibt nichts über Diplomaten.
15. April. Aus einem Referate. Die
Beim Verhöre benahm er sich arrogant und antwortete sehr selbstbewußt. S. E., der Herr Statthalter, war beim Verhöre antvesend und stellte felbst einige Fragen...
Alle Juristen find der Ansicht, daß der Aufiviegler Josua der Todesstrafe nicht entrinnen könne. Und die Volkesstimme ist darüber mit ihnen einig...
16. April. Aus einem längeren Rea ferate. Obwohl es ein schrecklicher Anblick war, dieser Exekution auf Golgatha zuzusehen, so konnte man soch Befriedigung auf den Gefichtern und aus den Reden der Leute konstatieren. Man wundere sich nicht: der Mensch läst ungern bas beleidigen, was ihm das Heiligste ist! Der Tod Jofuas war gerecht und verdient...
Uebrigens ist der Sohn Gottes" auch Noch eine leine Bemerkung für fünftig. für das„ Ewig- Weibliche" zugänglich. In Be- Alle drei Verurteilte hingen auf ihren Streuzen thanien leben zwei Schwestern, fchon ältere bolttommen nadt. Kommten die Regie nicht wenigstens irgendwelche Jungfern, und denen foll Herr Josua nicht gleichungsorgane gültig sein. Und sie ihm auch nicht. Nur daß Schwimmhoſen für fie verschaffen? Wir fahen er nicht weiß, für welche von beiden er sich ent- eine ganze Reihe frommer Frauen und Jungscheiden soll. Die eine lann gut lochen, die frauen vor Scham erröten und sich mit Mißfal andere gut folgen. O Marico Martha- len abwenden. Es ist wohl gut, ein warnendes wie wird einem die Wahl schwer, wenn der Beispiel zu geben, doch darf dies die Keuschheitsgefühle der Zuschauer nicht verletzen... Mensch ein Prophet ist...
Aus dem Buche Berse und Prosa", übersetzt von J. Reismann.
heimnis gehüllten Verkohlten gehen die Menschen| Marles und die wie Regimenter angeordneten Arbeiterhäuser. vorüber, die ihn gefannt haben. In ihrer Kleidung gegen den Schmuut ge schütte Herren besprechen das Unglüd vom finan ziellen Standpunkt:
Die Frau zögert bedauernd:
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-OM
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Heute Morgen war Einer ich war nicht sicher aber doch sicherer als bei dem da. Sie fängt wieder leise zu weinen an. Der Arzt bedeutet ihr, daß Sicherheit notvendig fei.
- Jetzt hat man ihn fortgebracht. Hat man iemand zu erkennen geglaubt, ist es ein für allemal. Widerruf gibt's nicht. Niemand wird gezivungen.
Eine Frauenstimme murmelt:
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"
Ich glaub bestimmt, ihr Mann ist tot. Sie gehen an Särgen von Erkannten" vorüber: auf dem Dedel ein mit Streibe ober auf einem Bettel geschriebener Name. In einem Winkel find leere Särge aufgehäuft, baftige Arbeit des Dorftischlers, rot oder gelb gestrichenes Tannenholz mit großen schwarzen daraufgenagelten Kreuzen.
- Der Schacht hat nicht gelitten. Die Ga lerien tönnen hergestellt werden. Aber es wird nicht leicht sein, in givei oder drei Monaten das Personal wieder zusammenzubringen. Ueberall fehlt es der Industrie an Arbeitskräften.
Ein Mann, der im Automobil aus Bille ge tommen ist, denkt an die Wertpapiere.
-OO
Clarence ist die kleinste Konzession aus ber Provinz Pas- de- Calais . Die Förderung be ginnt erst nach neunhundert Metern. In dieser Tiefe ist es heiß. Die Bergleute nehmen hier nicht so gern Arbeit wie in fühlen Galerien. Dieser Uebelstand belastet die Aktien. Zu 250 ausgegeben, notierten sie 415.
Heute nimmt man sie nicht mal zu 200. Hinter einer Fensterscheibe sieht man die Staufen ? Und wenn die Förderung nichts wei Lampenputer an der Arbeit. Nichts würde vonj ter ergibt? Hier ist's nicht wie in Courrières außen her auf ein Unglück deuten, wäre nicht eine alte Gesellschaft mit starken Reserven. die Anschrift an der Wand:
Die Beerdigung der Opfer findet Freitag Morgen um zehn Uhr statt."
Die Retter steigen wieder auf. Man zählt die vollständige Mannschaft. Sie marschiert der
Vor dem Grab weint eine Frau. Um fie Verwandte, die einen Strauß aus weißen Blumen gebracht haben. Aus ihren Jommerrufen versteht man nur die Beschreibung der Leiche: Er war ganz in Stiden.
Nein. Der da ist ein Knabe. Schauen Der Sargdedel wird gehoben ein JuteLeute oben beobachten, wie die Walze das Eifen- fad. Man faltet ihn in der Stopfgegend ausein- Reihe nach, im Hofe wie im Schacht. band der Remonte abrollt. Eine halbe Stunde bleiben die Netter unter ander. So wenig menschlich scheint das Enthüllte, ber Erde . Dann erblidt man sie: fdyver er- daß es gar nicht grauenerregend wirft; eine schwer müdete Menschen voll Entsagung in blauen, schwarze Stugel. Langsam bricht sich Erkennen schwarzbeschmutzten Kleidern. In der Tabagie, Bahn. Man muß nachdenken. Ein Mann fagt: -'8 ist nur mehr Sohlenstaub. in der sich die Sauerstofftuben befinden, ruhen Ein halbgeöffnetes Auge im Tintenschwarzen Be ein wenig aus. Auf den weißen Blättchen wie ein weißer Punkt. Die Frau schaut; alle bes Zigarettenvapiers zeichnen sich ihre Finger wie ein weißer Punkt. ab. Zwanzig Minuten späte. steigen sie, beschauen; der weiße Punkt in der schwarzen Kugel neuem versehen, wieder hinunter. Schaut auch.
Der Kontrollingenieur fährt auch ein und fint mit dieser Gefahr die Annehmlichkeit seines gutbezahlten, mühelosen Beamtenlebens. Aber er läßt sich lächelnd photographieren: feine Bilbung ermöglicht es ihm, sich selbst besser zu werben. Seinem Gesicht ficht man das Bewußtsein bon dem Außergewöhnlichen an. Dieser feine
Aus der Sammlung„ Menschen".
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Die Frau gibt nähere Bestimmningen:
Er hat ein Zeichen am Arm. Der Arzt weist sie zurück:
-O! Das ist verschwunden.
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Diefer lauttlagende Schmerz ist feltfam im Schroeigen der Menge. Gendarmen sehen sich, wo sie tönnen. Sie sind von ihrem langen Dienst, der bei dieser ruhigen Bevölkerung zwedlos ist, ermüdet.
Stärkere Anfammlung vor der Türe des Büros, um die Tauschbellette" zu nehmen und anderswo Arbeit zu suchen. Ein Herr, der sich in der Gegenb auskennt, rät den Leuten:
Braucht nicht auf den Papierfeben zu warten. Die andern Bergwertsgesellschaften werden froh sein, Euch zu kriegen..
Doch büdt er sich und schneidet mit der Nidelschere den Sad auf. Eine, während des Erstidens verkampfte Hand drückt sich auf die Brust, in die das plötzliche Feuer eingedrungen ist. Das Fleisch, schwarz wie eine sternenlose Vom Hügel, auf dem sich der Schacht von Nacht, gibt nichts preis. An dem in fein Ge- Clarence befindet, sieht man das Viereck von
I
Die Rechner müssen ihren Plan wechseln, um einen Bauernwagen mit zwei Särgen vorbeizulaffen.
Der Mann, der auf dem Baufenben ift, äußert eine Befürchtung:
Wenn der Staat verlangt, daß man die Pensionsgelder an die Hinterbliebenen auszahle, wird man verkaufen müssen. Marles und Bruch wollen gerne laufen. Die Attien der Clarence
werben auf ein Nichts fallen.
Vor der Türe eines ebenerbigen Hauses stellt ein Mann zwei Strohbündel in Kreuzform auf und beschtvert sie mit Steinen.
Dieses Zeichen allein bedeutet die Gegen wart des Todes an. Von dem in den Mauern und der Resignation eingefchloffenen Schmerze hört man hier draußen nichts.
Von der Höhe sieht man das welige Land von Artois in die Ebenen von Flandern auslaufen. Geduldig strömt der Regen, verringert nicht die unbeweglichkeit der Menge und durch dringt die Erde, auf der eine gewaltige Raſſe bas Einzig berechtigte deutsche Uebertvagung von Anna Nußbaum.