4. April 1926.

Tagesneuigkeiten.

Variläer.

Aus Nazareth   der Zimmermann,

der arme Freund der Juden,

umhöhnt trug er das Streuz bergan, das auf de Schultern luder

ihm Pharisier, Römerknecht,

weil er ein Freund der Armen- so war's den fatten Reichen recht! Sie kannten fein Erbarmen... So peitschten ihn nach Golgatha des Judenvoltes Arier", weil er das Elend rings ersah,

der Judenproletarier,

weil er die Unterdrückten rief,

ben Herrn und Reichen fluchte, das Bolt erweckte, das da schlief, weil er Erlösung suchte!

Zweitausend Jahre gingen hin.. Ihm schlug man Nägel durch die Sand! Doch gellt es heut noch: Kreuzigt ihn!" geht ein Erlöser" durch das Land.

Zweitausend Jahre gingen hin... Und doch blieb es das gleiche!

Noch herrscht der Pharisäersinn

und peitscht durch alle Reiche!

@

Zwar schlägt man nicht ans Kreuz mehr an Revolver, Knüppel, Wiesser, Buchthaus, Justiz und Jememann! Der Christ versteht es besser...

Anton Frant

Christliche Diterbotschaft.

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nung in Familie, Staat und Kirche von innen| ten MeJingrand feines Bauers. Da Sans durch heraus angreifen.

und durch natürlich und daher nicht auf Trug Der Bolsche wis mus, der uns damit droht, bilder eingestellt ist, hielt er sein Selbstporträt für schreitet über alle Verträge und alle Schranken, einen anderen Vogel. Sofort war er die reine über Eigentum, Kinderglüd, Frauenehre, selbst über Ueberfülle an Liebe. Er mac, te die hingebungs­Leichen faltblütig hinweg. Alle unsere Sicherstellun vollsten Versuche, um den Artgenossen zu finden. gen sind vollständig vergeblich, wenn auch nur ein Er lief hin und her, kroch unter das Bauer, Teil der beranwachsenden Generation vergiftet, flatterte hoch, er fachie und suchte. Und immer verheyt uno verwirrt, im Gemüt stumpf und vermieder schnäbelte er fein glänzendes, aber faltes roht, im Charakter verdorben, gott- und gewissen Spiegelbild. Er war so wohlgeneigt in Freund­los heranwächst. Was die Menschheit nicht im Geschaft, so sehnsüchtig verliebt, daß ein fühlender wiffen hat, hat die Gesellschaft nicht wahrhaft ge- Mensch sehr starke Bedenken haben mußte, Hans fichert. für immer ohne Vogelgesellschaft zu lassen.

Schon aus bloßem Selbsterhaltungstrieb müssen wir dafür sorgen, daß wieder ein Gott fürchtendes und Gott liebendes Geschlecht herangebildet werde, sonst ist alles vergebens und verloren!

Plötzlich sah Sans ein Stüdchen Weißbrot. Natürlich fraß er, und da das vor dem blanken Messingrand geschah, fraß der Spiegelvogel selbst­redend auch. Das brachte Hans in Aufregung. Er picbe und pickte, schimpfte zwischendurch ein grel. les jiep, jiep und gab sich nicht eher zufrieden, bis das Brot restlos verzehrt war. Dann hüpfte er schwerfällig in sein Säuschen und saß ruhig auf dem obersten Stod, die Brust herausgedrückt, die Federn gesträubt wie die Borsten einer Bürste. Er hatte se ne förperliche Aufnahmefähigkeit bei weitem überschätzt. Das Ergebnis war der ganze Hans wurde eine große Bellemmung.

Geheim!

Lieber Anton!

Seite 8.

In Deinem Intereffe muß ich Dich bitten, wo­möglich bald nach Imst   herabzufahren und Dich vorberhand von allen sogenannten Beugenaussagen zu enthalten und einfach zu sagen: ich fage überhaupt nichts oder ich weiß es nicht mehr genau, bis Ta nämlich mit mir gefpro­chen hast. Du wirst Dich bei der ganzen Sache nicht recht ausfennen unb ich möchte nicht, daß Du als Unschuldiger auch vor Gericht fommst, be­sonders wegen Deiner Familie. Am besten ist, wenn Du hier um 7 Uhr abends ankommst, an Mittwoch oder Donnerstag abends und Deiner Mutter gar nichts sagst, sondern gleich direkt in die Safriftei fommst. Die Bahnfahrt wird Tir schon vergütet werden. Du mußt auch dies alles geheim halten und den Brief vernichten, Also auf baldiges Wiedersehen! Das Beten wird Dir auch ticht schaden. Sm. Bindner, Roop.

Nachschrift: Lege Dir Fahrgeld bei, die heraus. nabe mußt Du mir dann persönlich geben Zurüd­fahren fannst Du mit dem nächsten Frühzug."

Dem Briefe, der eine aufgelegte Verleitung falschen Zeugenous'age ist, lagen tatsächlich zehn Schilling bei, die der Bursche aber dem So operator zurückschickte. Der Originalbrief ist bereits zur Kenntnis des Gerichtes gelangt.

Und ich denke darüber nach, haben die Mensur schen mun etwas Bogeliges oder die Vögel etwas Menschliches an sich?

Laet die kleinen zu mir fommen

Man rechne nur einmal zusammen, welche Nie­senbeträge für Schutzmaßnahmen des Eigentums und des Lebens die Mitglieder der Gemeinde ant Herstellungs und Erhaltungskosten zum Schute ihrer Person, ihrer Hausgenossen und ihres Eigen tums in allen Häusern ausgeben, welche Kosten für Bersicherungsprämien und Steuern aufgewendet werden, was die Gemeinden insgesamt für Bachdienst und Polizeimaßnah men brauchen und was Land und Staat für Richter, Polizei, für Be sie rungshäuser und Gefangenhäuser, aber auch für Gesetzgebung und Wehrmacht aufwen den müssen, und bedenke, daß dies alles nuplos und hinfällig ist, wenn ein gewiffenloses Geschlecht nach Der Lehrer Robert Aldrian in Frauen wächst, das über Recht und Gesez zynisch hinweg Schweinereien eines Katecheten.- Ein chriftlich that bei Deuschlandsberg mußte ins Landgericht schreitet! Wieviel wäre davon überflüssig, wenn sozialer Lehrer als Kinderschänder. Gra eingebracht werden, weil er Knaben ge­Gewissenhaftigkeit wieder bas Stennzeichen unseres Rooperator Lindner in Jmst, Ober. ch än det hat. Die polizeilichen Erhebungen find ganzen Boltes würde! Wieviele Mittel wären besinntal in Tirol, war im Juni 1925 von einer noch nicht abgeschlossen, immerhin aber steht schon fer zur Erziehung gnter Menschen als zur Vestra Wallfahrt nach Rom  , wo ja das heilige Jahr iept feft, daß er seine frankhafte und friminelle fung von Verbrechern angewendet und wieviel gefeiert wurde, nach Imst   zurückgekehrt. Wie diefe Neigung an vielen Kindern betätig: hat. Die Be Die Schultatholiken Oesterreichs   unter der tönnte so mit diesen Mitteln geleistet werden!" Wallfahrt auf den Gottesmann gewirkt hat, ergibt völkerung ist darüber in größter Erregung. Dabei Protektorate des Mühlsteinbischofs Gustav Biffl Recht und Gesch soll geschützt werden! Das sich aus folgendem: Am 24. Juni traf er auf ist Aldrian im Gebiete Frauenthal Groß- St. und des„ Grafen  " Alfred Johannes Resseguier ist die hohe Aufgabe der Schulkatholiken! Mit der Straße einen seiner Schüler und forderte ihn Florian als tätiger christlichsozialer Funktionär Lönnen nicht Raft und Rube finden, seitdem sie in ennen dieses Recht: Es ist das Recht der unter dem Vorwand, es sei ihm( dem Kooperator) bekannt. Desterreich nicht mehr das gesamte Schulwesen be- Arbeitsmenschen auf Hunger, auf Elend, auf zu Ohren gekommen, daß bei den Spielen der 4000 protestierende Arbeiter im Braunaucz herrschen. Das Land Wien   führt seine Schulpläne Kulturlosigkeit, das Recht auf Zuchthaus und Buben manchmal Ungehörigkeiten vorgekommen Ländchen. Unsere Protestkundgebung im Brau von Jahr zu Jahr weiter durch und baut ein Schindanger! Es ist das Recht der Ret- seien, auf, zu ihm in die Sakristei zu kommen. nauer Ländden weiht sich würdig an die schon ab Schulwesen auf, das die bewundernde Anerken- chen und Gemästeten auf ungestör. Dort angelangt, ging Lindner nach kurzem Ge- gehaltenen Bersamontlungen im deutschen Gebiete nung der bedeutendsten Pädagogen aller Kultur- ten Genuß ihres wohlverdientenpräch auf das sexuelle Gebiet über, erejes Staates an. Ueber 4000 Arbeiter und Ar­länder findet. Sachliche Argumente können gegen Einom mens", das Recht auf Börsen Geschlechter, die intimsten Vorgänge in eilt, alle Betriebe standen still. Als klärte dem Jungen die Zusammenhänge der beiden beiterinnen waren zur Versammlung herbeige. lärte dem Jungen die Zusammenhänge der beiden die Wiener   Schulerneuerung nicht vorgebracht gewinn und Dividenden, auf Nizza  werden. So versucht man es auf allen katholischen und Aegypten   im Winter, auf die der Ehe und forderte ihn zum Schlusse auf, Leiter der Versammlung fungierte der Be­Tagungen mit Schmähungen und Beschimpfungen Nordsee und Norwegen   im Sommer. sich auszuziehen. Als der Junge ögernd zirkssekretär Genosse Seidel, als Redner wa­gegen die große Gefahr einer guten, lebensvollen müssen die Sozialdemokratie und der Verein längere Zeit ab und entlich ihn dann mit dem fer für die Partei. Die vorgeschlagenen Forbe niedrigster Art und wendet sich auch um Hilfe um diese gottgewollte Ordnung" zu erhalten, den Unterleib entblöß. hatte, griff Stooperator ren erschenen Genosse Rambauste für die Lindner den Jungen an den Genitalien freien Gewerkschaften und Abg. Genosse Schä und entwicklungsfreudigen Schule an alle Dunkel-" Freie Schule- Ninderfreunde" als Bolschewiſten trengen Auftrage, niemandem, auch den Eltern fer für die Partei. Die vorgeschlagenen Forde, männer der Reaktion. In allen Versammlungen verschrien werden, müssen sie als Diebe und nichts von diesem Borgange zu erzählen, beschenkte ungen wurden in Form einer Reſolution durch und Predigten wird eine schmutzige Flut von Einbrecher bezeichnet werden. Gegen uns ruft ihn noch mit einem in Rom   vom Bapste gennung war glänzend, die verantwortlichen Män­einen Wald von Sänden genehmigt. Die Stim Bügen und Entstellungen gegen die Sozialdemokra man Richter, Polizei und Besserungshäuser auf! weihten Rosenkranz   und stellte ihm noch ner dieses Staates wurden durch die stürmischen tie und ihre Schulpläne geschleudert. Neuerdings und es sind jene Menschen, die das Wort fennen: weitere Gefchente, wie fchöne Bücher, in Aussicht. Zwischenrufe ganz deutlich auf den Groll inner wenden sich die Sylfatholiken mit einem Rund- Nommt alle zu mir, die ihr mühselig und beladen Der Kooperator scheint aber Wind bekommen schreiben an alle Gemeindevertretungen. Dieses feid!" Sie tun es zur Zeit, da das große Wort zu haben, vah von seinen Methoden fittlich Rundschreiben, bezw. Pamphlet atmet den unver- tönt: Chrifti ist erstarden!" Dies ist die Religiofer Erziehung etwas in die Deffentlichkeit föhnlichen Geist des Jesuitismus und erinnert an Osterbotschaft des politischen Pfaf- durchgefidert fei. Und so fuhr er am 11. März Stredmaschinen und Scheiterhausen. In diesem fentums in Desterreich! Rundschreiben heißt es: nach Innsbrud, tam abends noch in das Quar­tier, wo der Bursche wohnte, und wollte ihn be wegen, eine Erklärung zu unterfertigen, daß zwi­schen ihm und dem Kooperator in feiner Weise evas vorgefallen sei. Nur der Dawischenfunft Hans der Kanavienvogel, ist eine fleine der Quartiersfrau ist es zu danken, daß der zwitschernde, recht bewegliche Luftigkeit. Scine Bursche nicht unterschrieb. fchwarzen, munteren Augen sind immer in Tä Inzwischen wurde festgestellt, daß diefer Rate- ihrer Dienstverrichtung die Kenntnis der tschechi­tigkeit, sie erspähen nicht nur Brotfrumen, son- chet wiederholt Buben in die Satri- schen Sprache nicht unbedingt notwendig. Troß­dern selbst Atome von Abfällen, sobald sie für ste i rief, sie veranlaßte, daß sie sich nadt aus- bent wurden diese Leute mit ihren Familien brot die Vögel genießbar sind. Hans ist stets freßbereit, iehen und dann an ihnen die Erziehungs  - los gemacht, damit ihre Stellen mit Angehörigen daher nimmt er Brot, Kartoffelstückchen und methoden anwendere, wie in dem oben erwähnten der Herrennation besetzt werden können. Buder vom Finger. Da die Menschen meistens Fall. Der Kinderverderber ist endlich von seinem Betriebsausschüsse in den Banken. Der Ver­etwas eigenartig in der Bewertung von Beweg. Dienst als Katechet der Jmster Bürgerschule ent- band der Banks und Sparkassenbeamten in der gründen sind, nennen sie seine Gier Zutraulich- hoben worden. Da er nicht auch, wie es jedem Tschechoslowakischen Republik beruft für den eit, Anhänglichkeit, ja selbst Treue. Somit besikt arderen Menschen ergangen wäre, verhaftet 8. April 1. J.( sechs Uhr abends) in die Produk­Hans allerlei wertvolle, eingebildete Charakter- wurde, benüßt der Schänder seine Freiheit, um tenbörse eine öffentliche Manifestationsversamm­eigenschaften. Ein Tag wurde, durch einen läp die Zeugen in ganz unverfrorener Weise zu be- lung der Bankangestelltenschaft ein. Programm: pischen Zufall, zum Ereignis für Hans. Er ging einflussen, wie aus folgendem Briefe hervorgeht, Unser Kampf um die Einführung der Betriebs­spazieren und spiegelte sich plötzlich in dem blan- den er einem Knaben nach Innsbrud schrieb: ausschüsse in den Banken.

,, Auch wir Desterreicher fönnen der um sich grei­fenden Gott und Gewissenlosigkeit und der ger jegenden Arbeit der Freidenferet" un Freien Schule Kinderfreunde", de. sozialistischen   Wanderredner und Lehrer nicht län­ger untätig zusehen, sollen mit der Zerstörung un­ferer Kultur nicht unsere Kinder, unser Eigentum, unsere Sicherheit, vielleicht auch unser Leben in ernsteste Gefahr kommen. Wir versichern zwar unser Eigentum gegen alle Gefahren der Elemente, gegen Diebstahl, Einbruch und jede Sorglosigkeit und glauben uns dadurch gegen allen Schaden gesichert. Was nügen aber alle Versicherungsverträge, ja was taugen unsere Zäune, unsere Tore mit Riegeln und Schlössern, alle Wächter, Richter und Gefangenhäuser, wenn gewissenlose Menschen die heranwachsende Jugend berwirren, verderben und verheyen und so die Ord­

Hans.

Von Erna Büsing.

Auſſtände in Böhmen   im Jahre eren eine Seltenheit und der staffee, 1866.

daß

halb der Arbeiterschaft aufmertiam gemacht und gewarnt, den Bogen nicht allzu ſtraff zu ſpannen.

Rein Tag ohne nationalistischen Gewaltakt. Bei der Eienbahnstation in Faltenau er­hielten am 31. März 14 deutsche Bahnbe dienstete ihr Abbaudefret, weil sie die Sprachenprüfung nicht bestanden ha­ben. Es handelt sich durchwegs um Familienvä ter, die den Dienst bisher in flaglose. ster Weise verrichteten. Auch ist bei

beit und das Wohnen, so war es auch mit der Nagelschmiedgesellen Kobylka, wieder in Haft ge- sammenhange mit dem Losungsworte stříbro", Nahrung schlecht bestellt. Selbst getochte Erd- nommen. über lustige Episoden berichtete. Einer rief einen Bei den Aufständen in Beraun, Pilsen  , Juden mit„ stříbro  " an; der jedoch sagte lachend: bestehend aus Wasser, ein wenig Zuder und ein Schüttenhofen und Pisek   wurden immer wieder sei still, dummer Kerl, mir ist zlato( Gold) viel wenig Zichorie bildete den Hauptteil des Wahles. Rufe ausgestoßen, die sich auf den Silberdiebstahl lieber als dein stříbro." Ein Handelsmann wieder Diefe drüdende Lage, die schlimmer als die der in Přibram   bezogen. So rief ein von der Polizei hörte oft stříbro  " schreien und sagte:„ wie soll Bon Alexander Schneider. Weber war, mußte eine Quelle der Erbitterung in Beraun   verfolgter Tagarbeiter ich habe fein das Silber noch ein Agio haben, da es doch jeder In den Feber- und Märztagen des Kriegs- werden und es bedurfte nur eines kleinen Ereig stříbro" und in Bilsen   wurden an einige Läden Gassenjunge am Markte ausschreit." jahres 1866 gab es in Böhmen   Aufstände, die zur nisses, um den angehäuften Mißmut öffentlich die Aufschrift Příbramské stříbro" angeschlagen. Jm Saazer Streise wurden in der Nacht Berhängung des Standrechtes in den Kreifen Ausdruck zu geben. Die Erregung unter der Be- In Schüttenhofen   sollen es die„ Rakušane", b. f. auf den 19. März Drohbriefe ausgeworfen. Am Prag  , Bilsen  , Piset und Saaz   führten. Diese völkerung stieg noch mehr, als der Silber- nach Desterreich um Taglohn gewanderte Leute Nachmittag desselben Tages kam eine große An­Aufstände hatten soziale Ursachen, wenn auch, wie diebstahl im Silberbergwerk in Přibram   be- gewesen sein, die sich am Aufstande am 12. Wärz zahl erwerbsloser Arbeiter in die Stadt Eaaz ge das hierzulande bei fast allen sozialen Rämpfen fannt wurde. start beteiligten. Stříbro   Přibram zabte" war die zu verzeichnen ist, antisemitische und nationale Am Markttage, am 26. Feber 1866, tam es Losung der vor dem Gerichtshause in Schütten- ogen. Von Stomotau und Kaaden   wurde Gen Strömungen ihren wahren Charakter zu verfälischen einem Nagelhändler, der Rohmaterial hofen versammelten Menschenmenge. Das Mili. barmerie herbeigeholt und das Schüßenkorps schen vermochten. Die Verarmung der Nagel- lieferte und das Fertigprodukt vertrieb, und einem lär griff auch hier ein und verhaftete 17 Mädels- durchstreifte mit dieser als Ordnungsstüße die Stadt. Eine Kompagnie Militär lam aus There­chmiede im Bezirke Břibram schuf die Vorbedin- Nagelschmied zum Streite wegen eines Lohnab- führer", die nach Pifek kamen. In Hrádek, Well- sienstadt und das Standrecht wurde verkündet. gung und eine Lohndifferenz in Sostomiß im Be- zuges. Die Menschenmenge erhielt hievon Kennt horatin und Stollenes ertönten die gleichen Signal- Die Bewegung in Saaz   richtete sich vorerst gegen irle Horowik gab den Anlaß dazu, daß am nis, eilte herbei, zertrümmerte mit Haden und worte und die Rufer zertrümmerten viele Fen die Ausländer", d. f. nicht einheimische Arbeiter. anderen Werkzeugen Türen und Fenster des ster. Ein Bericht aus dieser Zeit teilt u. a. auch weil diefe für die Bearbeitung der Hopfenstangen, 26. Feber 1866 ein Exzeß entstand. Im Bezirke Pribram   siedelten sich um die Brunnerschen Hauses in Hoſtomiz. Zwei Rä- mit: auch eine böhmische Amazone hatte sich gefür die bisher ein Lohn von 12 Kreuzer per weite Sälfte des 17. Jahrhunders deutsche delsführer" wurden verhaftet, mußten aber auf funden, eine Dirne des zweideutigsten Rufes, die Schod gezahlt wurde, einen Lohn von nur 10 Nagelschmiede an. Das Nagelschmied Verlangen der Demonstranten wieder freigelassen bei dem Aufstande in Wien   im Jahre 1848 be- Schod Kreuzer verlangten.

gewerbe breitete fich im ganzer Umkreise aus ab werden. Der Aufstand verpflanzte sich nach reits Proben ihres edlen Kampfmutes abgelegt In Kladno   wurden alljährlich im Früh­war bis zum Jahre 1850 eine nicht ungünstige Horowit. Auch hier erfolgten Steinwürfe auf hatte." Sie zerschnitt Bettzeuge, so daß ein schnee­Erwerbsquelle Nach dieser Zeit wurde die Maeinzelne von Juden bewohnte Säuser. Wilitär artiger Federregen sichtbar wurde. Die Biseler jahre viele Arbeiter vom Rohlenwert entlassen. [ inennägelfabritation eingeführt und kam herbei und nahm den Nagelschmied- Aufständigen, die bei sechs Juden eingedrungen Im Frühjahr 1866 waren es 600. Die Erbitte bamit begann die Verdrängung der bisherigen gesellen Kundrat fest. Die Boltsmenge waren und alles zertrümmert hatten, waren der rung wuchs; Drohbriefe wurden an den Werks. Sandarbeit. Immer mehr ging nun dieses Ge- war darüber erbittert und rief: Nenechte ho Meinung, das verhängte Stanbrecht sei nur ein direktor der Prager   Eifenindustriegesellschaft ge. werbe zuriid und im Jahre 1855 trat ein großer zavřít! Mažte je!" Lasset ihm nicht einsperren! Schredmittel, das von den Streisvorstehern aus- fendet und an den Mauern der Werksgebäude Notstand unter der Bevölkerung ein. Berichte aus Prügelt fie!") und bedrängte die Abteilung der gebe. Doch gelang es dem Militär, die Ruhe her- tanben die Worte geschrieben:„ zabte ho!"( Er­biefer Beit befagen, daß, wenn ein Arbeiter am Soldaten, die Kundrat begleitete. Die Mutter des zustellen. In Retschetin führte der Aufstand schlaget ihn!) Durch geeignete Vorkehrungen wurde die Ruhe hergestellt. Tage 20 Kreuzer verdienen wollte, er täg-| Stundrat eilte mit Steinen bewaffnet herzu und gleichfalls au einigen Verhaftungen.

lich 8 bis 10.000 Hammerschläge auf den verlangte die Freilassung ihres Sohnes, Das Nach Tabor wurden einige Rompagnien Aus dem Böhmerwalbe wanderten in­Amboß verrichten mußte. Kinder vom neunten Militär feuerte zwei Schüffe ab! Eine Militär birigiert, obzwar hier die Rube nicht ge- folge Erwerbslosigkeit in den Monaten März und Lebensjahre an kalfen bei dieser Heimarbeit mit. Seugel tötete einen unbeteiligten, den Gastwirt stört war. Diese Stadt mag für die damaligen April viele Menschen aus; die Auswanderung Diese Menschen wohnten erbarmungswürdig Stugla, und die zweite beripundete die Mutter des Herrscher einen üblen Leumund wegen ihrer Berglich einer Böllerwanderung. Das Ziel war schlecht; laum in einem Fünftel ihrer Behausun verhafteten Kundrat. Kundrat wurde freigelaffen, gangenheit gehabt haben; im Jahre 1866 aber Württemberg  . Der größere Teil der deutschen  gen waren Betten vorhanden. Wie unt die Ar- einige Tage später jedoch, gemeinsam mit dem war es bie einzige Stadt, aus der man, im Zu- Auswanderer des Böhmerwaldes ging nach Ame­