Bette 2.
biete.
I
11. April 1926.
Moskau und der Völler- lichen Europas darſtellt, ist ebenso unzweifelhaft und der Demokratie. Sie bekämpfen den Bölker
bund.
Die neueste bolschewistische Parole: „ Vereinigt Euch zum Kampfe gegen
den Völkerbund!"
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Gericht anfechten. Nachdem anfänglich die Gerichte diese Ehen als gültig erklärt hatten, da Entwicklung läuft aber dem zuvider, was bund im Namen des Friedens, weil der Völlernach dem flaren Wortlaut des Bürgerlichen die Bolschewiten seit Jahr und Tag als Dogma bund ihren friegerischen Plänen im Wege steht, Gesetzbuches die Entscheidung über Ehedispense anbeten, bem Glauben an die Weltrevolution in weil er in wenigen Jahren ein wirklich brauch in die Kompetenz der Landesverwaltungen fällt, der Form der bewaffneten Auseinandersetzung bares Instrument des Friedens werden muß. ist es den persönlichen Beziehungen des Kardinals zwischen Rußland und England. Ein Staat, der ein ungeheures Militär. Pifft gelungen, den Obersten Gerichtshof dazu zu Die Bolschewifen haben sich nach dem Fehl budget hat, der Rüstungspolitif wie bermögen, daß er den Dispens vom„ Ehehinderschlagen des Butschismus in die bee verrannt, tein weiter betreibt, ein Staat, deffent offizielle nis des Ehebandes" das, wie man weiß, nur daß die Entscheidung über die Gestaltung der Welt Breffe und eine andere gibt es nicht den ein fiktives Band mehr war als unzulässig In einem find die Kommunisten bewun- nicht im Klaffenkampf der Arbeitermassen mit heiligen Kvieg gegen England predigt, muß den erklärte, da dieses Ehehindernis„ unbehebbar" dernswert, in der unglaublich fruchtbaren Phan- dem Kapitalismus, sondern auf den Schlacht Völkerbund bekämpfen, aber er bekämpft ihm nicht fei, obwohl das Gesetz keinen derartigen Unter- tafie, mit der sie neue Parolen erfinden, wenn feldern des fernen Ostens fällt. Daher im Namen des Friedens, sondern aus den gleichen fchied macht, ja die Kommission, die das Bürger- die alten jede Zugkraft verloren haben. Raum rührt das große Interesse der Kommunisten an Ursachen wie der Fascismus. liche Gesetzbuch verfaßte, in den Beratungen verschwindet die eine Walze im Marseum der bol- Indien und China , daher rührt ihr Haß gegen Der Aufruf der Komintern dokumentiert nur einen solchen Unterschied ausdrücklich abgelehnt schewvistische Weltrevolution, so legt einer der den Völlerbund und gegen England. Deshalb die Richtigkeit der sosialistischen Vollerbunds hatte, da die Landesbehörde ja genügend Garantie Moskauer Jahrmarktsschreier schon wieder eine fonnten sie den Sturz der britischen Arbeiter- politit. Er zeigt, daß dem weltfrieden die neue ein und das Wertel spielt eine neue Weise, regierung nicht erwarten und deshalb sind sie be- größte Gefahr neben dem Fascismu 3 Seit dem Jahre 1921, wo der Oberste die allerdings meist sehr start nach dem alten Biech trebt, jebe Wiederkehr einer Labourvegierung mit vom Bolschewismus droht, der den WeltGerichtshof diese Entscheidung zum erstenmal flingt. Die inner- und wirtschaftspolitischen Pa- allen Mitteln der Heße und Demagogie zu ver- trieg will. Die Bolichewiti machen kein Geheimnis gefällt hatte, an die er sich seither auch hält, hat rolen sind überall verbraucht, es kommt bei allen hindern. Denn nur die Erhaltung des ton aus ihrem Ziel. Sie erklären den nächsten Krieg man nun Gelegenheit gehabt, die unmoralischen Krisen und revolutionären Situationen zum fervativen Regimes in England fann für unvermeidlich und tun so dasselbe, was feit Wirkungen diefer Entscheidung zu erkennen. Schlusse doch immer so, wie die Sozialdemokraten den Hoffnungen der Bolschewißen Aussicht auf Er- je alle Kriegsheber getan haben. Die bolſchewi Wiederholt und erst dieser Tage wieder- es vorausgesagt haben, und mit dem größten Miß füllung geben. So lange England konservativ re- stichen Flottenbesuche in Italien sind erklärten die unteren Instanzen, daß die Anfechtvauen nehmen selbst Moskaugläubige die Parolen giert ist, hat der italienische Fascismus nichts zu mehr als ein Höflichkeitsaft, sie sind ein Symp. tung einer Dispensehe durch den anderen Ebeteil auf. Da sprang Herr Tschitscherin als Retter in fürchten, wird das Verhältnis Frankreichs und tom dafür, daß der Fascismus und der Bolschenur der Erpressung diene, daß sie aber an die der Not in die Bresche. Wenn alle untreu werden Deutschlands immer wieder von London aus ver- wismus ein gemeinsames Interesse haben an der Entscheidung des Obersten Gerichtshofes gebun- und den Sinowioten der Atem ausgeht, dann giftet werden, sind die Machthaber in den Ballan- Störung des Friedens. Der bolſchewiſtiſchen den feien. Aber die Klerikalen wollen von ihrem weiß ein Diplomat der alten zaristischen Schule und Sukzessionsstaaten vor der Einmischung des Parole ,, Gegen den Völkerbund" tönnen die SoAnspruch nicht laffen. Durch ihren unermüdlichen eben doch noch einen Rat. So entstand im An- Völkerbundes ziemlich sicher, das heißt mit einem zialisten nur entgegenstellen die Parole des FrieKampf gegen die Unſittlichkeit des bestehenden schlusse an Tschitscherins außenpolitische Orakel Wort, ist die europäische Reaktion ge- bens: Für den Völkerbund! Für die Cherechtes hat die Sozialdemokratie die ganze im Elli" ein Aufruf„ An die Arbeiter und sichert. Daß drüdt sich vor allem im Völler- Aufnahme Deutschlands , für den Deffentlichkeit von der Unhaltbarkeit des gegen Wertätigen Europas und der ganzen Welt", der bund aus. Erst der Sturz der Konservativen kann Beitritt Rußlands , für den demowärtigen Zustandes überzeugt, daß bis weit in sich mit grostem Elan gegen den Völker- den Völferbund aus den Händen des Imperialis- fratischen Ausbau der Liga der die Kreise der Christlichsozialen die Ueberzeugung bund wendet, mit dem Rußland vor wenigen mus befreien. Und diesen Augenblick fürchten die Nationen, für die Bereinigten Staa von der Gerechtigkeit der sozialdemokratischen Wochen noch tokettiert hat. Sowjets, denn es wäre der Sieg des Weltfriedensten von Europa ! Forderung sich gefestigt hat. G. P. Der Aufruf profitiert natürlich aus den Treibereien der Fascisten und Geheimdiplomaten und Borsprache der Bantbeamten beim geht von einer durchaus berechtigten Kritik der
Fürsorgeminister.
Ueberreichung eines Memorandums für die Novellierung des Betriebsausschußgeseßes.
Der Verband der Bank- und Spartaj
jenbeamten übermittelt uns folgendes Kommuniqué:
Inland.
Die Beamtenvorlagen.
feine Voraussetzungen für die Bildung einer neuen Manöver gegen Deutschlands Aufnahme in den Stoalition bestehen, so könne dies nur so gedeutet Böllerbund aus. Er zicht aber aus den Genfer werden, daß man einer Situation zutreiben wolle, Vorgängen nicht den Schluß, den Fascismus zu die für Experimente mit einer parlamenta. bekämpfen und den Völlerbund von den Geheim. Wie wir bereits ankündigten, haben die un rischen Minderheitsregierung oder sehr viele Möglichkeiten befäße- sondern kommt ten stehenden Beamtenorganisationen den Regie. reif sein solle. Auch der„ Venkov" schließt, daß die diplomaten zu reinigen- wozu gerade Rußland ter dem Einfluß der tschechisa, en oz.autemo.ra- einer Regierung der starken hand zu einer gewiffenlosen Heye gegen den rungsentwurf der Staatsangestelltenvorlage ab Nationalsozialisten die Beamtenregierung ableh Völkerbund, deren Zwed denen auf den gelehnt und ihre Haltung in einer ausführlichen nen und daß vielleicht doch wieder eine parlamen Am 9. d. M. überreichten Vertreter des Ver- ersten Blid flar ist, die den Weg der russischen Dentschrift begründet. Dieser Standpunkt der tarische Regierung aktuell werde; doch sei in dicambes der Bank und Sparkassenbeamten unter Politit längst erkannt haben. Es ist nur ein Beamtengewerkschaften wurde gestern von einer fer Hinsicht nicht der geringste Funke einer Hoff Führung des Vertreters der Prager Gewet- fcheinbarer Widerspruch, der zwischen der Rede Teputation, die von den Abgeordneten Tayer le nung vorhanden. Die„ Narodni liſty" werfen schaftskommiffion, Abz. Taherle, dem Mini Tchitscherins zur Abrüstungstonferenz und den und Brodecky geführt war, dem Weinisterprä- die Frage auf, was der Brief für Folgen haben fter für soziale Fürsorge Dr. SchießI ein Me Aufruf gegen den Völkerbund besteht. Tschitscherin fidenten verdolmetscht. tönne. Die Beamtenregierung fönne nicht ewig morandum, in welchem die grundlegenden glaubte nach dem Scheitern der Genfer Verhand Das„ Narodni Osvobozeni" bemerkt htezu, dauern; aber die Parteien müßten vorher wissen, Anträge des Verbandes für die Novellic fungen, in die Zusammenarbeit der westeuro- daß die Drohung der Reg.erung, die Beamten was sie an ihrer Stelle setzen sollen. Es sei noch rung des Betriebsausschußgesezes päischen Staaten und Deutschlands Bresche legen vorlage nicht mit Rüdwirtung von 1. Jänner nicht entschieden, ob die Slowaken in die Mehrzusammengefaßt sind. Das Memorandum, wel zu fönnen. Er wollte die Erbitterung Deutschlands d. J. auszustatten, wenn die Vorlage nicht in der beit zu bekommen feien, und auch die Sozialdemo ches den mazdebenden Regierungsstellen sowie gegen England ausnüßen und redete der deutsch - ich gen Fassung angenommen werde, taum das fraten feien sicher noch nicht so weit, um zu allen politischen Parteien übergeben werden wird, französischen Verständigung das Wort. Er ließ legte Wort sein dürfte. Wahrscheinlich sei es, daß überlegen, ob nicht doch eine Koalition und eine beschäftigt fich ausführlich mit den Bestrebungen durchblicken, daß ein Völkerbund, der sich auf das die Regierung sich nur für die offiziellen Ver- parlamentarische Regierung für sie beffer sei als nach Reorganisierung unseres estland beschränkte und feine Spitze gegen Eng- handlungen mit den Parteien, die in der nächsten das Beamtenministerium. Doch sei es noch verBantwesens. Die Anträge betreffen vor- land richte, des Wohlwollens Rußlands sicher sei. Woche beginnen sollen, eine feste Position früht, davon zu reden. Die in Erwägung ge nehmlich eine Novellierung des§ 1, um die Mög- Er erklärte die Bereitschaft Rußlands , an der Ab- schaffen und undeuten wolle, daß fie feine zogene Minderheitsregierung sei eine ganz falfe lichkeit der Errichtung von Betriebsausschüssen in rüstungskonferenz teilzunehmen, wenn sie nicht in Lust zu einer besonderen Nachgiebigteit habe. Die Spekulation, da man die Stimmen, die zur Mehr den Banten zu schaffen, sowie des§ 6, um die der Schweiz statifinde, und meinte eigentlich, wenn Staatsbeamten würden so vor eine ernste heit nötig sind, genau so bezahlen müßte, wie das Teilnahme der Delegierten des Betriebs- sich eine Zusammenarbeit gegen England an Entscheidung gestellt. Ein Scheitern der ießt die Beamtenregieruna mit den Stimmen der ausschusses an allen Sigungen des bahnen lasse. Er gab sich der Hoffnung hin, den Beamtenregierung bei der Lösung der Beamten tschechischen Sozialdemokraten versuchte. Es sei Verwaltungsrates( Aufsichtsrates) mit Völkerbund zu sprengen und legte das unzweifel- frage würde eine ernste Strife und wahrscheinlich nur der einzige Weg möglich, die Koalition der Einschluß der sog. außerordentlichen" Sigungen hafte Vorhaben Chamberlains, aus dem Völfer Neuwahlen herbeiführen und dadurch würde staatsbildenben tschechischen und slowakischen ficherzustellen. Bezüglich der übrigen reformbe bund eine Allianz gegen Rußland zu machen, die die Honorierung von Svehlas Wechsel neuerdings Parteien. dürftigen Stellen wird auf die Forderungen Kontermine, indem er einen Bölterbund hinausgeschoben werden. der Gewerkschaftszentralen bergegen England zunächst als politische Idee Die Haltung der nationalsozialistischen Ge wiesen. Tanzierte. werffchaften zur Vorlage wird im Einvernehmen Minister Dr. Schießl nahm das Memoran- Die Wochen nach Genf haben ge eigt, daß mit dem Parteivorstand in den nächsten Tagen dum mit dem Bemerken entgegen, daß er der die Mächte nicht gewillt sind, vor den fascistischen festgelegt werden. Frage der Novellierung des Gesezes sein Augen- Intrigen zu tapitulieren und die Politif Deutschmert zuwenden werde. Die Angestelltenvertreter lands ließ Tschitscherins fein gesponnene Pläne ersuchten weiters um Einberufung einer interzunächst scheitern. Der Völkerbund bleibt nen Enquete, in welcher die strittigen Fra- weiter die stär ste Hoffnung auf den Fast sämtliche tschechische Blätter befassen gen der Krankenversicherung der Weltfrieden und die Schaffung der Bereinig sich ausführlich mit dem Briefe Siřbrnys an den Spartassen angestellten geflärt werten Staaten Europas . Daß er Mängel hat und Ministerpräsidenten. Das„ Pravo Bidu" bemerkt, den sollen, welche Enquete auch im Fürsorgemi- schwere Krisen überwinden muß, ist keine Frage, daß Stribrny offenbar einen Konflikt mit der Be. nisterium stattfinden wird. baß er aber die einzige gegebene Belle eines fried antenregierung heraufbeschwören wolle; da nun
,, stelle ich Vater auf den Tisch, damit| er besser dichten kann. Schreiben, das kann der Vater
Stříbrngs Brief.
Kongreß der tschechischen Sozial. demotraten. Heute Referat des Genossen Dr. Meißner über bie politische Lage.
Brag, 10. April. Heute wurde hier im Volkshause unter dem Vorfise des Abg. Sampl der 7. Kongreß der tschechoslo.. alischen sozial demokratischen Arbeiterpartei eröffnet. Sekretär Maret erstattete den Bericht der eine Periode von zwei Jahren umfaßte. Nach kurzer Debatte Die haben der himmlische Telephondraht Manni machte ein höchst befriedigtes Ge- laputt, die andere Leut", schmitzte Manni mir fragenden Jungen.
Und er half sich und half mir.
Der Mann mit dem Vogel.chon, aber Beinen, das fann er noch sicht, und ein paar Tage hatte ich Ruhe vor dem ins Gesicht.
Von Heinrich ersch.
Seit einigen Tagen quälte mich mein Junge unablässig mit der Frage: Was ist eigentlich Dichten, Vater?"
Ich überlegte: ich hatte es ihm schon als Singen und Erzählen erflärt, aber da auch Leute, die nicht Dichter sind, singen und erzählen kön nen, glaubte er mir nicht mehr so recht.
,, Siehst du, Erifa", sagte er zu seiner Mutter, was wir für einen dummen Vater haben, der weiß gar nicht, was feine Arbeit eigentlich richtig ist."
Da kam der Lumpenmann, der Holztiere und Windmühlen gegen altes Geflüngel eintauscht, und darüber ward die Dichterei vergessen.
Ein paar Tage später fuhren wir zu unserem Freund Windler, der in Wörs wohnte. Der Dichter war gerade daran, das Bomberg- Buch fertig zu machen. Er schnitt die gestrichenen Stellen aus dem Manuskripte, fügte die verbesferten Seiten ein, klebte und leimte die Geschichten wieder zusammen.
Manni fah mit Erstaunen dem Kleben zu und schlich sich an den Schreibtisch.
" Ontel Winckler", fragte Manni Leise ,,, ist Dichten Leimen ?"
nicht!"
meinem Tisch. Drei Tage lang thronte der Leimtopf auf
Da kam eines Tages Jakob Kneip zu Besuch. Wir sprachen auch von unserer Arbeit. Als Manni zu Bett ging, sagte er zu Seneip:„ Jakob, vann sprecht ihr denn vom Leimen?"
Bom Leimen, Manni, was sollen wir vom Leimen sprecher?" staunte Jakob Kneip .
„ Ja, Jakob, Dichten und Schreiben, das können alle Leute, aber Leimen , das kann nur der Onkel Windler in Mörs . Der leimt feine Bücher zusammen und sagt:„ Leimen ist Dichten!"
Als Kneip wieder weg war, lani Manni traurig zu mir und sagte:„ Vater, mun sage mir, was ist denn Dichten richtig!"
Als ich nach Worten suchte, sagte er zu feiner Mutter: Da siehst du es wieder, wie dumm die Dichter sind, sie wissen alle nicht, was Dichten eigentlich richtig ist. Alle Leute wissen, was ihre Arbeit ist; ich weiß, was Schmieden ist und Hausbauen und Schreinern und Gartengra ben. Bloß Dichten, das weiß feiner! Das ist doch traurig, wenn man einen so dummen Vater
hat."
Da lam ein Freund, der Privatdozent an der Universität zu Berlin war. Natürlich lauschte Manni und als vom Dichten gesprochen wurde, wurden seire Augen weit.
Windler sah in das ernste, erstaunte Stindengesicht und sagte freundlich: Ja, Junge, du hast recht! Erst schreibt und dichtet man sich aller- Der Ontel Professor, der weiß, was Dichhand zusammen und dann schneidet man es wie- ten eigentlich richtig ist, der weiß überhaupt mehr der taputt und dann kommt die Hauptsache: wie deine dunmen Dichter!" heßte ich Manni Richtig zusammenleimen. Das zersplitterte, zer auf ihn. faferte, verflogene Leben zusammenleimen, das ist Dichten!"
Als der Junge mit der Frage herausrüdte: Dufel Hermann, was ist Dichten?", ging ich Als wir ein paar Tage später nach Hause einen Augenblick abseits. Mochte der angeherbe lamen, ging Manni in die Werkstatt und holte Literaturprofessor sich allein aus der Patsche ben großen Beimtopf. helfen.
Für diesen Erfolg danke ich von Herzen hiermit öffentlich allen Vertretern der Biteraturwissenschaft.( Bisher hatte ich keine Ahnung, wozu fie eigentlich" gut war.)
Dann aber, nach dem Mittagessen drüdte Manni sich an mich heran und sagte verlegen: Vater! Was ist auch wieder..." Er schämte fich.
,, Dichten ist...", stotterte er ,,, Dichten ist Nun hab' ich es wieder vergessen!" Beider muß ich den vorher ausgesprochenen Dank wieder zurüdnehmen und mein Wissen um Wissenschaft löst sich in Dunst auf.
die
Nun Schluß mit der Fragerei! Jetzt fag' dir, was Dichten ist! Manni, tomm' auf meinen Schoß! Ich werd' es dir sagen!"
ich
( Leider wußte ich noch selbst nichts.) Als... Nein. Paß auf. Nun, was dein Vater?"( Ich gewinne Zeit.)
Richtig, mein Junge, das stimmt! Früher, da fonnte der liebe Gott mit allen Leuten sprechen und er sagte thnen, was sie wissen wollten und was er ihnen zu sagen hatte. Aber jetzt haben die Beute feine Zeit mehr dafür. Die müssen wie der Vater in die Fabriken gehen und arbeiten. Und müssen immer an Geld denten und Brot und Kleider und Schuhe. Und haben gar feine Zeit mehr auf den lieben Gott zu hören. Auch der Vater, der hatte immer bloß Ressel im Ropf, Transportkessel, Teerkessel, Dampftessel und vielen Zahlen davon, weißt du? 3,14 X 1800
=
= 5652. Und die Löhnung für die Gesellen und das Geld für das Walzwert. Und die Dhren voller Bumbum vom Kesselschlagen. Da auf einmal, als der Vater im Garten beim Graben
war, sieht er sich einmal um und da lachen ihn die Bäume aus und die Blumen und die Pflanist den und die Wollen am Himmel und die Sträu cher lachen ihn aus: Du dummer Vater, was bentst du so viel und weißt doch nichts Geschei tes. Was liest du in den Büchern und in den Beitungen, und lacyst doch nicht! Wir wissen alles, brauchen nichts zu tun, nichts zu denken und nichts zu lesen. Warum bist du immer so traurig?" fchrien und lachten alle Blumen und Bäume. Und ba, auf einmal, da lam ein gang eines Bögelchen, das fette sich bei dem Vater auf die Schulter und sagte ihm leise ins: Komm, du dummer Vater! Komm, ich sag' dir alles, was du wissen willst. Ich wohne hinter den sieben Bergen, tomme alle Tage zum lieten Gott und fliege alle Tage bei den Menschen her um. Wenn du wissen willst, was Gott und die Welt sagt, dann hör auf mich!"
,, Du? Du, Vater? Du bist dumm!" " Ja, mein Junge! Nun paß auf: Woher weiß der Vater denn alles bas, was er jo fleißig auffchreibt und wofür er feine Löhnung bekommt Woher weiß der Vater das? Die Wutter fagi es ihm nicht und der Kluge Opa fagt es ihm auch nicht. Auch der allerkligste Herr Professor tann dem bummen Vater nichts Neues fagen. Wer mag ihm das denn alles fagen, was er aufschreibt? Der Vater sist doch immer so allein. Wer sagt ihm das nun alles?"
Kleine Oma fagt, der liebe Gott weiß alles!" unterbrach er mich und ich geriet aus dem mühsam gefundenen Gedankentveg.
"
so der liebe Gott! Gut. Der ist aber doch für alle Menschen da. Warum fagt er es denen nicht, daß fie es auch aufschreiben tönnen?"
Natürlich wollt. der Vater das gern. er ging dann ganz still in den Garben und in