18. April 1926.
werkschaftsorganisation von Herrn Michel nicht gefragt wurde, ob sie auch Auskunft geben will. Der Herr Oberfinanzrat hat einfach den Pasjus: Auskunft erteilen die Gewerkschaftsvertreter" in Diesen Aufruf hineingenommen. Nun aber stellen wir die Anfrage:
1. Ist es Schuld der Arbeiter, wenn ihnen die Einkommensteuer nicht rechtzeitig vorgeschrieben wurde oder ist es die Schild der Steueradministration Neudet, deren Vorstand Herr Oberfinanzrat Michel ist? 2. Seit wann besitzt ein Oberfinanzrat das Recht, jemanden, der sich freiwillig zu einer Zahhung verpflichtet, vorzuschreiben, von wann an er be Zahlungen zu leisten hat? Wozu werden dann Verhandlungen geführt und Uebereinkom men abgeschlossen?
Jugoslawische Minister unter sich.
Der Verkehrsminister nennt Radic in feinem Demiffionsschreiben einen „ Sallunten und Bagabunden".
" In der heutigen Nummer der" Politika " wird mitgeteilt, daß Radic in Patrac auch folgendes erflärt hat:
Seite 3.
Auch das Verhältnis zu den andes ren sozialistischen Parteien gelangt zur Erörterung:
Der Kongreß der Parteivertretung der tschecho slowakischen sozialdemokratischen Arbeiterpartei betont, daß es nunmehr Pflicht aller Parteien ist, die auf dem Boden des demokratischen Sozialismus stehen, in gegenseitiger Annäherung und leberwindung der Hindernisse, welche sich der Zusammenarbeit in den Weg stellen, die Angriffe der sozialen und fulturellen Reaktion abzuwehren und im arbeitenden Volke den Gedanken der einheitliche Interessen und der Einheit im Sampfe au pflegen.
Belgrad , 12. April. Nach übereinstimmenden| enthalten, über die ich mich weder hinwegs zen Meldungen der Blätter hat Unterrichtsminister fann noch will, ersuche ich Sie, Serr Präsident, Stefan Radic gelegentlich einer gestern in meine Demission vom Posten des Patrac abgehaltenen Parteiversammlung neuer Verkehrsministeriums anzunehmen, da lich schwere Antlagen gegen einen ich nicht wünsche, in die Lage zu kommen, mit Minister kollegen, und zwar diesmal gegen einem solten Hallunten und Vagaden Verkehrsminister Krsta Miletic erhoben. Ta bunden an einem und demselben an der Ribnigkeit der Zeitungsberichte nicht zu Tisch zu siben. Indem ich Ihnt, Herr zweifeln ist, nahm Verkehrsminister Miletic diesen Präsident, für das bisherige Vertrauen danke, bitte Ausfall Radic zum Anlaß, um an den Minister ich Sie, den Ausdruck meines höchsten Vertraue: 8 Was die legislatorischen Aufga präsidenten Usunovic nachfolgendes Demissions- entgegenzunehmen. Kersta Miletic, Verkehrs ben des Parlaments anbetrifft, wird feftgesuch zu richten: minister. gestellt, daß das Gehaltsgeseh der Ministerpräsident Usunovic begab sich nach Staatsangestellten eine bindende VerEmpfang des Demissionsg suches Miletic ins pflichtung für alle Parteien darstellt, wozu frei Palais und ersuchte später Miletic, die Moti- lich die Gehaltserhöhung der Geist„ Wenn der Verkehr nicht verbessert wird, vierung des Demissionsansuchens lichen nicht gehört. wenn jeden Monat 4000 Tonnen zu mildern. Miletic erklärte jedoch, außerKohle dem Staat gestohlen werden, ftande zu sein, an dem Wortlaut der Demission d. i. 32 Millionen füdslawische Kronen, hat etwas zu ändern, und ersuchte, den Minist r= das Krsta Miletic angerichtet, aber es ist, als präsidenten, daß er es ihm ermögliche, berei s ob ihm dies nichts angehen würde. Wenn das morgen sein Amt einem Nachfolger übergeben zu aber nicht gutgemacht wird, wird er nicht Ber - fönnen. fehrsminister sein. Das ist klar. Das wurde ohne seinen Willen gemacht, in seiner Abwesen. heit. Wenn er aber feine Art und Weise kennt, daß dies abgeschafft wird, dann gibt es für ihn leinen Platz."
3. Hat die Steueradministration Neubet ein Recht, mit der Pfändung zu drohen, wenn sie die bereits eingebrachten Refurse noch nicht erlebigt und allen Arbeitern noch nicht einmal die Steuervorschreibung zugefchickt hat? Muß nicht auch die Steueradministration Neudek dem Unters nehmer den Auftrag geben gemäߧ 237 P. St.-G. borzuachen, ehe fie ein Recht zur Pfändung befitzt? 4. Seit wann besitzt eine Steueradministration das Recht, die Arbeiter mit dem Schutzgesetze zu bedrohen, falls sie ihre Steuern nicht zahlen, bezw. eine der Steueradministration unange nehme Auskunft einer dritten Person geben? Wenn schon die Steueradministration glaubt das Recht zu besinen mit dem Schutzgesetze gegen Steuerzahler vorzugehen, warum bringt sie das Gesetz nicht auch jenen Personen gegenüber in ,, Es ist eine ordinäre Lüge, daß auch Anwendung, die den größten Steuerträgern be- nur das geringste von derartigem geschehen ist, reitwilligst Auskunft erteilen, wie sie sich bei der seitdem ich Verkehrsminister bin. Da diese von Wertzuvachsabgabe am besten schüßen und den einem aktiven Minister ausgesprochenen Worte Staat, das Land und die Gemeinde am meisten Verleumdungen und Beleidigungen schaden können?
Vorläufig diese Bemerkungen zu dem famo
Soweit es sich um die Bedeckung des Gehaltsge seyzes handelt, stimmt der Kongreß der Entscheidung der Parteiorgane zu, daß diese Bedeckung nicht durch einseitige Erhöhung der indirekten Stenern auf Lebensmittel oder durch die Erhöhung der Zölle, also auch nicht durch Vertenerung des Zuders erfolgen fann.
Die Nachricht über das ungewöhnliche Vors gehen des Ministers Miletic hat in politischen Ferner wird auf dem Infrafttreten des GeKreisen die größte Senfation hervorge jezzes über die vertürzte Dienstzeit be rufen. In oppofitione'len Are sen wird das standen, ebenso auf der schleunigen Verhandlung Auftreten Miletic als Beginn einer neuen des Bauförderungsgeseßes, des Geernsteren Ministerkrise aufg faßt, zu setzes über die Versorgung der Alten mal Miletic vorher mit Pasic confer erte. Ob und des Gesetzes über die Verbindlich= es aber Pajic gelingen wird. Schon jeßt Rodic fettserklärung von Kollektivverzu stürzen, wird als fraglich angesehen, da trägen. Radic das volle Bertrauen des Königs genießt.
Ein eigenes Kapitel beschäftigt sich mit der Frage der Getreidezölle. Es wird darin ge
fen realtionären allen Rechten hohnsprechenden Der chinesische Präsident verhaftet. Armee und den Truppen des ehemaligen Gegners, fagt:
Aufrufe der Steueradministration Neudet. Mir werden noch an maßgebenderen Stellen über diese Uebergriffe reden und dafür sorgen, daß die Bäume der Steueradministration Neudet nicht in den Himmel wachsen.
Die nationale Armee mit ihren Kräften zu Ende.
Generals Wupeifu, fam es zu einer Vereinbarung bezüglich eines gemeinsamen Vorgehens. Wupeifu wurde nach Peking berufen.
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Aus der Internationale. Each den angeblichen Verbündeten me. Der am Samstag durchgeführte ſtaatliche
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Die Züricher Tagung. Völkerbund und Abrüstung. Die Beziehungen zur III. Internationale. Zürich , 11. April. Ueber das Ergebnis der heutigen Verhandlungen des Vollzugsausschusses der Arbeiterinternationale, deren Beratungen den ganzen Tag bis in die späten Abendstunden dauerten, wurde ein Kommuniquee ausgegeben, in dem es u. a. heißt:
Nach einmütiger Annahme des Referates des Sekretärs Dr. Abler und des Kassiers von Roßbroed( Belgien ) schritt die Exekutive an eine ausführliche Debatte über den Völkerbund und die vorbereitenden Konferenzen für Abrüstung und Wirtschaft. Nach Schluß der Deba te wurde ein sechsgliedriger Ausschuß gewählt, der die Ergebnisse der Debatte und die Beschlüsse über die erwähnten Fragen bearbeiten soll.
Hierauf wurde einstimmig der Vorschlag des holländischen Delegierten Bliegen angenom men, daß eine Kommission eingefeßt werde, wel= che dem für 1927 einberufenen Internationalen Rongreß einen ausführlichen Bericht über die Kolon alprobleme erstatten würde.
Zum Schluß wurde über den Vorschlag der unabhängigen englischen Arbeiterpartei( Indepencence Labourparty) beraten, welche fordert, daß mit der kommunistischen Internationale Verhande lungen angeknüpft werden, welche zum Zusammenschluß der beiden Internationalen führen würden. Den Vorschlag begründete der Vertreter der unabhängigen Arbeiterpartei Englands Fenner- Brodivay. Gegen den Vorschlag sprach sich namens der enal schen Labourparty der Dele gierte Crap ans.
Zürich . 12. April. Der Vollzugsausschuk der Zweiten Internationale beendete heute seine zweitänige Sejjion. Zur Ehrung des Andenkens an Matteotti und ale chzeitig auch als Demonstra tion gegen die Freilassung seiner Mörder, beschloß der Ausschuß, Mat cotti im Brüsseler Volkshause ein Denkmal zu setzen und einen internationalen Hilfsfonds für die Arbeiterbewegung in den Ländern ohne Demokratie zu gründen. Der Fonds, der den Namen Matteottis tragen wird, soll am Jahres age des Todes Matteottis, dem 10. Juni, errichtet werden.
Der Ausschuß nahm ferner eine Resolution qur internationalen Wirtschafts- und AbrüftungsKonferenz an, die unter anderem fordert, daß Deutschland in der Septembertagung des Völker. bundes als Mitglied aufgenommen, und daß ihm gleichzeitig ein ständiger Natsit zugesprochen werde.
Fast einmütig wurde der Antrag der unab hängigen englischen Arbeiterpartei auf Zusammen schluß der zweiter und dritten Internationale a b gelehnt. Angenommen wurde aber eine Refolution, in der der Wille und der Wunsch nach Vereinigung der Arbeiterbewegung ausge prochen wird. De Hauptvorausseßung hiefür aber ist, daß sich die sozialistischen Parteien der Sowjet union an dem politischen Leben beteiligen können, ohne daß sie dadurch einem Terrorismus ausge feßt wären.
Der Ausschuß verhandelte sodann verschiedene Fragen, die die einzelnen Länder betreffen und nahm die Berichte über die politische Lage in Bul garien , Rumänien und der Tschechoslowakei zur Kenntn's. Schlicklich wurden verschiedene Organifationsfragen beraten.
Mostau, 12. April. ( AR.) Aus Peking Peking, 12. April. ( Reuter.) Bis zum gestrigen tommt die Meldung, daß die nationalen Truppen Abend antwortete Wupeifu nicht auf die Einden Vorsißenden der Exekutivgewalt( Präsidenten) ladung der Nationalarmee, nach Peking zu komTschangfolins, verhaftet haben. Die Leibgarde des Umstur; wurde offensichtlich ohne Wissen WupciPräsidenten wurde entwaffnet. In der vorherge- fus organisiert und es hat nun den Anschein, daß gangenen Beratung der Generale der nationalen er nur ein verzweifeltes Angebot darstellt, das Armee wurde mitgeteilt, daß Tuantschitschwuj Wupeifu zum Schutz der Führer der nationalen Vorbereitungen getroffen habe, um Tschangjolin die Eroberung Pelings zu ermöglichen.
Das Kommando der nationalen Armee erlick an die Bevölkerung eine Proflamation, nach welcher Tuantschitschwuf verhaftet wurde, weil er den Befehl zu einer Salve gegen Arbeiter, welche am 18. März abgegeben wurde, erteilt und zum Bürgerkriege geheßt habe. Zwischen der nationalen
Inland.
Parteilon erenz der tchechischen Sozialdemokrate.
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Gegen eine Verschlechterung der Wahlordnung. -Gegen fascistische Experimente. Die Stel lung zur Regierung. Das Verhältnis zu den übrigen sozialistischen Parteien. - Staatsange stelltengejek. Getreidezölle.
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Samstag und Sonntag fand in Prag im Holleschowißer Arbeiterheim eine Parteifonjeren der tschechischen sozialdemokratischen Arbeiterpartei statt. Während am Samstag, wie wir bereits berichtet haben, vorwiegend über organisato rische Fragen der Partei verhandelt wurde, galt der Sonntag den aftuellen politi
chen Fragen im Staate. Das Referat erstat tete Abgeordneter Dr. Meißner, an der Debatte beteiligten sich 16 Redner. Die von der Antragskommission erstatteten Anträge wurden ein stimmig angenommen. Es sind dies eine Resolution mehr allgemeinen Jubaltes, eine Reso lution, welche von den aktuellen Tagesfragen handelt und eine, die sich mit den besonderen Berhältnissen der Slowakei befaßt. Die erste Resolution beginnt folgendermaßen:
Der Kongreß der Parteivertretung der tschecho slowakischen sozialdemokratischen Arbeiterpartei, abgehalten in Prag am 10, und 11. April 1926, macht alle Genossinnen und Genossen auf die sich mehrenden Anzeichen der reaktionären Be strebungen auf allen Gebieten des öffentlichen Lebens aufmerksam und fordert das gesamte tschechoslowakische Proletariat auf, die tschechoslowali sche Sozialdemokratic in ihrem Kampfe gegen die Reaktion zu unterstüßen. Der Rongreß warnt bie übrigen politischen Parteien in der tschechoslowakischen Republif vor dem Mißbrauch ihrer heutigen Macht, die nur gewonnen wurde dank der vorübergehenden Zerspaltung in den Reihen der Arbeiter. Diese Warnung gilt insbesondere jedem Versuch, die Errungenschaften der Demokratie und des Sozialismus in diesem Staate, welche die sozialistischen Maffen nach dem Umsturs erreicht haben, zu vernichten.
Der Sozialismus hat diese Errungenschaften auf dem Wege der Demokratie errungen und fann sie nur getrost verteidigen wieder durch eine konse
Armee gemacht wurde. Diese sind nun mit ihren Mitteln zu Ende und bemühen sich aus allen Kräften, Wupeifu zu einem Bündnis zu überreden. Da es aber unwahrscheinlich ist, daß Wupeifu seine jetzigen Verbündeten verlassen würde, rechnet man mit einem baldigen Rückzug der nationalen Armee gegen Stalgan, nordwestlich von Pefing.
Dabei übersehen wir nicht, den fehlerhaften Standpunkt der Parteien der nationalen Minderheiten zu unserem Staate, welcher oft bis zur äußersten Feindschaft geht und es ist uns auch die Unfähigkeit beziehungsweise Unlust dieser Parteien zu jeder konstruktiven demokratischen Politik bekannt.
Sodann wird gegen den Kommunismus und Klerikalismus Stellung ge
nommen.
Gegen die fascistischen Umtriebe wendet sich die Resolution mit folgenden Worten:
So wie die Sozialdemokratie in einem Kampf, der bis an die Wurzeln ihres Bestandes ging, die bols demistischen Experimente mit der Diftatur des Proletariats abgelehnt hat, so wird die Partei mit der gleichen Entschiedenheit den Rampf gegen etwaige Versuche der Nachahmung der fascistischen Barbaret in unserem Staate und die Errichtung der Voraussetzungen zu irgend einer Diftatur der bürgerlichen Minderheit über das Proletariat der Republik aufnehmen.
Die zweite Resolution, welche sich, wie schon erwähnt, mit den politischen Tagesfragen befaßt geht von der wirtschaftlichen Lage des Proletariats aus.
Bei der heutigen brüdenden Lage der Arbeiter klasse und der ausbrechenden neuen Wirtschaftsfrise fonnte die Parteiführung die Zustimmung zu feiner Maßnahme der Regierung oder der gefez gebenden Körperschaften geben, welche zu einer Herabjegung der Lebenshaltung des arbeitenden Volkes führen würde.
Ueber die Beamtenregierung wird folgendes ausgeführt:
Die tschechoslowakische Sozialdemokratie ist grundsäglich gegen ein nichtparlamentarisches Regime, deswegen lehnt sie die Einrichtung der Be amtenregierungen ab. Die heutige Regierung Dr. Cernys sieht sie bloß als einen Ausweg aus der Not an, der durch die Krise der parlamentari schen Regierung erzwungen wurde. erzwungen wurde. Gegenüber dieser Regierung behält sich die Partei freie sand
bor.
Ueber die
neuen
Möglichkeiten einer parlamentarischen Regie
rung wird ausgeführt:
Wenn man über die Erneuerung der ehemaligen Koalition Erwägungen anstellt, dann betont die quente bestratiſche Bolitit, Deswegen lehnen wir Parteibe: tretung, daß diese Frage nicht ein solche
jeden Versuch der Veränderung der Wah I- ordnung für die tschechoslowakische Nationalversammlung im raftionären Geiste etwa durch Einführung einer ungerechten Wahlgeometrie auf Kosten der nationalen Minderheiten ab, welche wir für eine verföhnliche Mitarbeit im Interesse der Republik und im Interesse ihrer Bevölkerung ohne Unterschied der Nationalität gewinnen wollen.
der Parlamentsregie, der politischen Mathematit und technischen Mechanik ist, sondern ein tiefes wirtschaftliches Problem der Staatspolitik, ohne dessen Lösung mit Rücksicht auf die Interessen der arbeitenden Klasse die ehemalige Stoalition nicht er neuert werden fan. Deswegen erklärt sich die Parteibertretung damit einverstanden, daß sich die Vertreter der Partei an feinen Beratungen der ehemaligen Roalition beteiligen....
Hohe, mechanisch wirkende Zölle sehen wir nicht als geeignetes Mittel der Lösung der wirtschaftlichen Schwierigkeiten unserer Landwirtschaft an Wir beharren auf dem Standpunkt, welchen die Partei durch ihr Vorgehen in der Scoalition so entschieden zum Ausdruck gebracht hat, daß der verlangte Zollschutz für landtwirtschaftliche Produfte nicht das Einkommen des industriellen wirtschaftlichen Proletariers. der Gagisten und des fleinen Landwirts durch die Verteuerung der not wendigsten Lebensmittel bedeuten darf, was zu einem allgemeinen Steigen des Preisniveaus in unserem Staate führen müßte. Wir anerfennen, daß der Schuß einiger Zweige der industriellen Produktion übertrieben ist und daß die profla mierte Gleichberechtigung im Zollichutz durch die Herabsetzung des unverhältnismäßigen und mge sunden Zollschutz vorbereitet werde insbesondere bei jenen industriellen Erzeugnissen, welche ren täglichen Bedürfnissen des kleinen Mannes, sei es in der Stadt, sei es auf dem Londe, dienen.
In diesem Zusammenhang werden auch die Ausdehnung der Unfallversich e- rung auf die Land- und Forstarbeiter, die Beseitigung der Dienstbotenordnung und Steuererleichterungen für den kleinen Landwirt verlangt.
Sozialdemokratischer Gemeindewahl
Sieg in Neuern.
Bei den am Sonntag, den 11. April 1926 in Neuern stattgefundenen Gemeindewahlen erhielt die Liste der deutschen Sozialdemokraten 592 Stimmen und 12 Mandate( Gewinn seit den let ten giltigen Gemeindewahlen im Oktober 1925 1 Mandat); die Liste des Bundes der Landwirte erhielt 334 Stimmen und 6 Mandate ( wie früher), die Liste der tschechischen Wä h Lergruppe 157 Stimmen und 3 Mandate ( Gewinn 86 Stimmen und 1 Mandat), die Liste der deutsch demokratischen Freiheitspartei 227 Stimmen und 4 Mandate( Berlust 1 Mandat), die Liste der Gewerbepartei 237 Stimmen und 4 Mandate( Verlust 1 Mandat). Bei der letzten stattgefundenen Gemeindewahl haben die deut sche Gewerbepartei gegenüber der vorhergehenden Gemeindewahl 68 Stimmen verloren und die deutsch demokratiche Freiheitspartei 27 Stimmen.
Wenn man in Betracht zieht, daß infolge der in Neuern vor einigen Wochen gewesenen Arbeitslosigkeit und der zufälligen Einberufungen zur Waffenübung noch insgesamt 46 sozialdemo tratische Wähler nicht zur Wahl erscheinen konnten, so hätte die sozialdemokratische Liste gegenüber der letzten giltigen Gemeindewahl 141 Stimmen oder 2 Mandate wieder gewonnen. 1921 erhielten die deutschen Sozialdemokraten 497 Stimmen, bei den Parlamentswahlen am 15. November 1925 570 Stimmen. Es ist also wirklich eine ständige, erfreuliche Aufwärtsbewegung au verzeichnen.
Eine Senatssitzung Ende April.
Mittwoch vormittag um 10 Uhr findet eine Sibung des Präsidiums des Senats statt. Wie verlautet, soll bis Ende dieses Monates, aussichtlich am 28., wenigstens eie Greung bes Senatsblenums erfolgen. In dieser Sigurg sollen drei Vorlagen verhandelt werden, welche bis 4. Mai terminiert sind. Es sind dies die Verlängerung des Gesetzes über die Einschränkung der Geschworenengerichte in Karpathorußland, die Festsetzung der Einkommensgrenze der Kriegsbee schädigten und die Vorlage über den Haussierhandel.