Bette 2,

Um ein flares Bild darüber zu bekommen, welche Schichten der landwirtschaftlichen Bevölke rung an Zöllen interessiert sind, ist es nötig, die statistischen Zahlen über die Befitfälle und über die Flächentausmaße zur Hand zu nehmen. Das Handbuch des Statistischen Staats­amtes vom Jahre 1920 gibt leider nur über den Stand vom Jahre 1896 Aufschluß und auch da mur von Böhmen  , Mähren   und Schlesien  . Es feh­len also die Ziffern über die Slowakei   und Kar­pathorußland und wir werden uns deshalb in der Hauptfache an diese Länder halten müssen. Das statistische Handbuch nennt folgende Zahlen: Ausmaß: Besitzfälle Gesamtfl. 0-- 0.5 ha 102.232 ha

560.855, 744.079 ,,

% 1.32

-

-

21. April 1926

Großgrundbesitzer mit 60.5 Prozent, die Klein- Jeinem Ausmaß von 5 bis 10 Settar scheibet gleich-| nen Notlagen engeben. Daß die nach der Boden- neuen Besisers, an Geschwister usw. den Erb. grundbesitzer mit 39.5 Prozent interessiert sind. falls nach eine. Anzahl aus, so daß die an Böllen   reform erfolgte Bodenzuteilung diese starke Er schaftsanteil in Bar auszuzahlen, immer wieder interssierten landwirtschaftlichen Besitzer fich noch höhung der Schulden hervorgerufen hat, geht ganz neue Verschuldungen hervorrufen muß. Unter die. verringern. So ergibt sich, daß von ben 1,488.042 flar daraus hervor, daß die Erhöhung vom Jahre sen Umständen, d. h. wenn ein Sohn die Wirt­Besitzern oder Pächtern von Landwirtschaften mur 1914 bis 1920 eine geringe ist und erst in der schaft seines Vaters übernimmt und damit die rund 256.000 an den Böllen   profitieren würden, Zeit von 1920 bis 1924, also in jenem Zeitraum Verpflichtung, innerhalb einer bestimmten Frist an das sind von der sogenannten landwirtschaftlichen in Erscheinung tritt, in welchem die Zuteilungen seine Geschwister oft nicht geringe Beträge auszu­Bevölkerung rund 1.7 Prozent. erfolgren. zahlen, wird natürlich eine schuldenfreie Wirtschaft Wenn man nun annimmt, daß die Verhält Daneben ist dann auch noch zu beachten, daß belastet werden müssen. Daraus aber den Schluß nisse in der Slowakei   die gleichen oder annähernd es sich in den Vortriegsjahren um Schulden han- abzuleiten, daß eine Notlage der Landwirtschaft Sie gleichen sind auch in der Slowakei   ist der delte, die in Goldkronen doch etwas wesent- vorliegt, wäre grundfalsch. Großgrundbesitz vorherrschend und wenn man lich anderes darstellten, als die Schulden in Nach Nach alldem kommt man zu dem Schluße, den Prozentjak auf 20 erhöht, fo ergibt sich, daß triegstronen. Nimmt man den Friedenstvert der daß die anscheinend höhere Verschuldung der Land nur der fünfte Teil der landwirt- Krone nur mit dem Siebenfachen an, so ergibt wirtschaft auf keinen Fall ein Argument für die schaftlichen Bevölkerung an Getreides und sich, daß die Verschuldung im Jahre 1924 etwas Einführung von Zöllen sein kann. Hiezu ist noch Mehlzöllen interessiert ist. mehr als ein Drittel der Verschuldung vom zu bemerken, daß Zölle Baum das geeignente Mittel In welchem Verhältnis steht nun dieser Teil Jahre 1914 beträgt; und dies trop des Boden sind, die Verschuldung hintanzuhalten oder gar zu 1.86 der landwirtschaftlichen Besizer zur Gesamt- erwerbs nach den Boder gesehen. Natürlich müßte, beseitigen. Für Bächter dürften gerade Zölle die 3.81 bevölkerung? Silmer gibt mit Bezugnahme um den tatsächlichen Stand der Verschuldung fest- entgegengesette Wirkung haben, weil sie unweiger 7.22 auf die Angaben im statistischen Handbuch die land stellen zu können, auch angeführt werden, wie hoch lich eine Erhöhung des Pachischillings nach sich 9.60 wirtschaftliche Bevölkerung mit 5,385.790, das sind der Stand der Spareinlagen bei den land ziehen würden und zweifellos würde auch eine Er 17.45 39.6 Prozent, an. Nur ein Fünftel davon ist an wirtschaftlichen und sonstigen dassen ist, der sich höhung der Bodenpreise herbeigeführt werden, wo­18.67 Böllen   interessiert, das sind rund 1,080.000. Die aus der Landwirtschaft ergibt. durch naturgemäß bei Besigwechseln eher eine Er­3.57 Gesamtbevölkerung beträgt 13,613.172, daher sind Schließlich ist es auch ausgeschlossen, die Ver- höhung als eine Herabfegung der Verschuldung 1.96 von der Gesamtbevölkerung nur rund 8 Prozent schuldung der Landwirtschaft völlig zu beseitigen, eintreten müßte. Welche Wirkungen aber 3ölle 2.24 an diesen Böllen   interessiert, während für 92 auch wenn Bölle beständen, da sich durch die erb- auf Lebensmittel für die Gesamtbevölkerung haben 1.99 Prozent mit der Einführung der Getreidezölle liche Uebernahme landwirtschaftlichen Besitzes und müßten, darüber soll in einem weiteren Artikel 3.10 eine Verschlechterung ihrer Existenz eintreten die damit immer verbundene Verpflichtung des gesprochen werden. 27.71 müßte. 7,760.568 ha 100.00 Aber selbst wenn diese Ziffern noch eine Ver Diese Ziffern haben allerdings durch die schiebung zu Gunsten der die Bölle betreibenben Bodenreform eine Verschiebung erfahren. Agrarier erfahren würden, dürfte sich der Prozent­So find an Stelle der größten Grundbesiper eine fah jenes Teiles der Bevölkerung für die die Zölle größere Anzahl fleinerer getreten, der Eigenbesit Vorteile bringen würden, faum über 10 bis 12 Der fleineren Befiber hat sich vergrößert, Das Ge- erheben. samtbild bleibt aber im wesentlichen trobem un verändert, da im ersteren Falle doch nur wieder Großgrundbesitz in Frage fommt, während bei den kleinen Befibern die Aenderung in der Haupt­sache nur darin besteht, daß der von ihnen bisher bewirtschaftete Pachtgrund in ihr Eigen­tum überging.

0.5-1

667.526 201.389

144.393 ,,

"

1- 2,

"

25"

180.542 176.826

256.684 ,,

5-10, 103.479

10- 20"

94.960

20- 50" 50--100,

51.813

4.181

100-200

1.126

200-500,

567

500-1000

214

"

165

"

1,354.688 ,, 1,449.352 ,, 276.924 ,, 151.984", 173.954 ,, 154.240 240.503 2,150.680

"

"

1000-2000 über 2000 236 Zusammen: 1,483.042

"

"

Herr Hilmer führt dann als weitere Begrün bung der Bölle die neuerliche Berschuldung der Landwirtschaft nach dem Striege an und be ruft sich auf folgende Zahlen, die er dem Handbuch des statistischen Staatsamtes entnimmt: Die hypo­thetarische Belastung des Grundbesites in Böh­ men  , Mähren   und Schlesien   beträgt:

Jabr

Gelamt. Großgrund. bäuerlicher Berschulb. befis Weftp

Millionen

1901

4.600

446

1914

6.642

504

1920 7.366 16.090

585

964

8.153 4.839 4.548 8.906

1924 Siezu bemerkt Hilmer:

,, Aus diesen Zahlen ist ein deutliches Antwach sen der Grundverschuldung festzustellen. Bom Jahre 1914 bis 1920 ist die Steigerung ziemlich unbe deutend. Im Jahre 1924 ist beim Großgrundbesitz und bei bäuerlichem Befit eine Steigerung auf mehr als das Doppelte festzustellen.( Der Unterschied zwischen der Gesamtverschuldung und der Verschul dung des bäuerlichen und Großgrundbesitzes ent­fällt auf die grundbücherliche Verschuldung der Bergwerfe und des städtischen Besizes, bei letterem hauptsächlich infolge Neubauten.)"

Es ergibt sich nun die Frage, bei welchem Flächenausmaß wird der landwirtschaftliche Be­fis zur Haupterwerbsquelle? Eine in allen Fällen gültige Norm läßt sich da nicht finden. Das hängt ab von der Lage, von der Bodenbe schaffenheit, von anderweitiger Erwerbsmöglichkeit, von der Stärke der Familie usw. Im allgemei nen nimmt man an, daß die Landwirtschaft als Beruf dort beginnt, wo deren Ertrag zur Dedung aller eigenen Bedürfnisse ausreicht und wo die Bearbeitung des landwirtschaftlichen Besites eine anderweitige dauernde Beschäftigung nicht zuläßt. Nimm man an, daß diese Voraussetzungen, bei einem Grundausmaß von etwa 5 Heftar gegeben sind, so ergibt stch, daß von den 1,483.042 Besitz­fällen in Böhmen  , Mähren   und Schlesien   die Eigentümer in 1,226.283 Fällen ausscheiden, d. h. für sie ist die Landwirtschaft ein Nebenerwer b, sie kommen mit ihrer Broduk­tion für den Konsum nicht in Frage, sie sind an Zöllen nicht interessiert. Ja, nicht nur, daß sie daran unmittelbar uninteressiert sind, haben sie ein lebhaftes Interesse daran, daß die Zölle verhindert werden, weil sie ja in hohem Maß selber Konsumenten sind und durch die Einfüh rung von Zöllen ihre Lebenshaltung eine ungün stige Beeinflußung erfahren müßte. Aber auch die noch verbleibende Anzahl der landwirtschaftlichen Besitzfälle erfährt noch eine Beeinträchtigung, da Durch die aus verschiedenen Titeln herbor ja die landwirtschaftliche Produktion nicht nur gerufenen Bodenzuteilungen( Pachtgründe, zer Brotgetreide und Kartoffeln umfaßt, sondern sich streut liegender Boden, Restgüter u. dgl.) sind auch auf Früchte erstreckt, für die Zölle nicht in Sypothekarschulden entstanden, die natürlich in Frage kommen. Es gibt Landwirte, deren haupt- Erscheinung treten müssen. Aber man wird zu­sächlichste Produktion im Hopfenbau, 3ul- geben müssen, daß Sypothefarschulden, die aus kerrübenbau und Weinbau besteht und Grundläufen erwachsen sind, anders zu wer­die gleichsfalls gar nicht oder nur teilweise an ten sind als jene, die sich aus bestimmten, in der Zöllen interessiert sind. Von den Besitzern mit Landwirtschaft seinerzeit sicher vorhanden gewese

8

Aus dem Tschechischen von Richard Brandeis.

Moral en gros.

Ein Roman wider alles Herkommen Von Jiři Haußmann  .

Bei aller Richtigkeit der Ziffern ist der Schluß, daß sich die Verschuldung aus der miß­lichen Lage der Landwirtschaft ergibt, dennoch falsch. Fürs erste sind darinnen die Belastun gen durch Striegsanleihe enthalten, die an und für sich mit der Landwirtschaft nichts zu tun hat, zweitens ergibt sich ein beträchtlicher Teil der Sypothetarschulden aus den durch die Bodenve­form hervorgerufenen Beständerungen.

Geheimfonds heraus, der jetzt schon einige Mil­liarden betrug, um ihn seiner rätselhaften Be­stimmung zuzuführen. Mit noch nie dagewesener Reklame und ungeheueren Kosten gründete er die sogenannte Pacific", Aktiengesellschaft zur Verbreitung gegenseitiger Achtung und Liebe, so wohl unter den einzelnen Menschen als auch unter den Völkern, besonders aber der bee all Eines Tages nämlich meldete sich bei gemeiner Abrüstung und dauernden Friedens. ihm in der Kanzlei einer seiner Arbeiter- ein Die Gesellschaft fonstituierte sich tatsächlich, be­chemaliger Ingenieurkandidat, den die Not ge- mühte sich mit oft genug nicht gerade wähleri­zwungen hatte, vorzeitig das Studium aufzuschen Mitteln, möglichst viele Anhänger zu ge­geben und sich mit der Tätigkeit eines Elektro- winnen, und entfaltete eine fieberhafte Propa monteurs zu begnügen und bot ihm zur Ueberprüfung und zum Kaufe seine scharfsinnige gandatätigkeit. Es schien, daß das Wert von unerhörtem Erfolge gekrönt sein werde, als... Erfindung eines zweiräderigen Automobils an. Die Neuerung bestand darin, daß der Wagen statt der bisherigen vier nur zwei Räder hatte und sich mit Hilfe eines besonderen selbsttätigen Stabilisators im Gleichgewicht erhielt. Chryso­

Inland.

Des schuldigen Mann geht's Graujen an.

Die Prager Presse" und der Fascismus.

Man sollte es nicht für möglich halten, aber es ist doch so: die Prager Presse" bekommt demo­tratische Anwandlungen. Sie spürt, daß der Tsche­ choslowakei   vor dem Fascismus, wie er sich bisher in Hultschin   und in Mährisch- Ostrau   betätigte, doch vielleicht etwas im Wagen bleiben dürfte, und gibt darum Rückzugsordre. Es erscheint als angebracht, die betreffende Notiz der Prager Presse" im vollen Wortlaut wiederzugeben, damit unsere Leser zu erkennen vermögen, wie die Re­gierung durch ihr Organ zum Fascismus Stel­lung nimmt:

nicht der fascistischen 2 benteuerer, und wenn wir wollen, daß die Gesepe bei uns Geltung haben, müssen sie vor allem durch uns selbst ein­gehalten und gegen jene angewendet werden, die es versuchen, sie zu erniedrigen. Man spricht bei uns gar viel über faszistische Tendenzen und in ausländischen Blättern wird über den Fascismus bei uns geschrieben: Sind es solche Buben­streiche wert, Unruhe in unsere Deffentlichkeit zu tragen und Mißtrauen ins Ausland? Für einen Fascismus, der sich darin äußert, tanken wir bestens. Jene, die einen solchen Fascismus anonym oder öffentlich propagieren, schädigen unseren guien Ruf und sind die moralischen Anreger einer An­archie, die in unser öffentliches Leben nicht ein bringen darf.

Man beachte zunächst, wie die Prager Presse" immer nur von solchem", von einem", nie aber vom Fascismus schlechtweg schreibt. Nicht Dummer und schädlicher Fascismus. Es ist be- der Fascismus ist, bumm und schädlich", sondern fannt, daß man sich mit Schlagworten ebenso be- nach der Meinung des Regierungsblattes nur ein rauschen lann wie mit Altohol. Ein solches Schlag gewisser Fascismus, wie er sich beispielsweise wort ist bei uns der Fascismus. Er wird aber in Ostrau   auswirkte. Das heißt also: gegen einen nicht richtig verstanden. Man weiß nämlich nicht, Fascismus anderer Qualität oder anderen daß der Fascismus seine nationalen, politischen außerlichen Gehabens hätten die Herrschaf und psychologischen Borausseßungen hat. Und dar- ten um die Prager Presse" allenfalls nichts ein­um ist der tschechoslowakische Fassismus, so wie er zuwenden. Dieser Gedankengang ist so schlecht ver­sich zumindest von Zeit zu Zeit bei uns äußert, borgen, daß er einem jede Neigung benimmt, den wohl eine schöne Vignette für unſchöne, politische erstaunlichen Mut", mit dem sich das Blatt plöz­Bubenstreiche. In ein deutsches, politisches Berlich gegen die tschechischen Schwarzhemden wendet, einsiofal einzubringen, wie es in Prag   geschehen als ein Bekenntnis zur Demokratie hinzunehmen. ist, ist ein Wert von Gassenbuben, dem feine poli- Es ist vielmehr, wie wir gestern schon vermuteten tische Bedeutung zufommt und für tas ein Ben und wie es in dieser Stellungnahme des Regie­bre" genügt. Wenn sich aber soich ein Bubenstüd rungsoffiziosus deutlich zum Ausdrud fommt, bor  wiederholt, dann ist es notwendig, die Deffentlich allem die Rücksicht auf die Wirkung im deit darauf aufmerksam zu machen und die Be- Ausland, die das Blatt zu dieser Haltung und hörden aufzufordern, derartige Versuche zu dem Ruf nach dem Pendret einmal in der um Gesegeswidrigteiten energisch zu anderen Richtung veranlaßt. Außerdem dürfte das unterbrüden. Jn Mähr.- Ostrau haben die auf einmal so überschäumende Gerechtigkeitsgefühl Fascisten   eine deutsche Versammlung des ehema- bei diesen Herren, die es sonst feit sieben Jahren ligen Abgeordneten Dr. Rafta gesprengt, indem bermissen ließen, feine Quelle auch in der Furcht fie forderten, daß in dieser Versammlung tschechisch haben, daß der tschechische Fascismus, geboren aus gesprochen werden. Ein solches Borgehen der von ihnen gutgeheißenen und betriebenen Boli­fann nicht nachdrüdlich genug verurtit, doch Dimensionen annehmen könnte, die auch teilt werden. Die Deutschen   sind Bürger un den Staatserhaltern nicht gleichgültig bleiben feres Staates, sie haben die gleich: Bürgerrechte würden. Darum wohl spielen sie einen guten und auch das Recht, ihre Versammlungen abzu- Ruf", den sie gar nicht haben, gegen ,, Buben­halten. Wenn sie diese Rechte überschreiten, ist es streiche" aus, für die fie, ob sie wollen oder nicht, Sache der Behörden, sich dessen anzunehmen und mitverantwortlich sind.

Dies war ungefähr die allgemeine Situation zur Zeit, da das Parlament über das Projekt des Fabricius verhandelte.

Ms Matador Chrysopras in den Altpatrio

Beide Gesellschaften mußten bei ihren Be Die Bevölkerung Utopiens zeigte für die strebungen, sich zu erweitern, notwendigerweise Sache ein ungewöhnliches Interesse. Sie schied aufeinander geraten. Sie veranstalteten wahre fich sofort in Pacifisten" und" Eirenophoren" Wettrennen im Versprechen der mannigfaltigsten und diese beiden Lager begannen sich gegenseitig Vorteile für neueintretende Mitglieder, sie über mit unerhörter Rampfwut zu befehden. Eine zahlten mit schwindelerregenden Summen ein zeitlang traten alle politischen, nationalen, reli zelne Zeitschriften, Kinos, Kirchen, Sportklubs, giösen und Klassenunterschiede, ja sogar die Par­ia sogar ganze politische Parteien, damit sie ihre teigängerschaft für Sportklubs in den Hinter­Bropaganda unterstützten, sie überschwemmten grund. Täglich wurden Vorträge und Meetings Schulen, Aemter, Werkstätten, Kasernen, Thea- veranstaltet, in denen stürmisch das Thema dis ter, öffentliche Lokale, Restaurants und Raba- futiert wurbe, welche von den beiden Gesellschaf retts mit Agitationsschriften und erfannen über- ten wohltätiger, humaner und friedliebender ſei. haupt die durchtriebensten Mittel einer geradezu Siebei fam es nicht selten zu blutigen Raufe­schon marktschreierischen Reflame. So wurden reien, gegen die sich die Staatspolizei ohnmächt g . B. in einer Nacht die Bewohner aller bedeu erwies. Doch hier ist es nötig, zum Verständnis der tenderen Städte von Utopien durch eine fürchter Sache die Aufmerksamkeit auf eine andere liche Kanonade aus dem Schlafe geweckt. Als fie entscht aus den Häusern liefen und einander Gegend des Reiches Utopien zu lenken: Das Palais des Multibillionärs Vampir berivirrt fragten, was denn los sei, hörte bas pras liek die Sache fachmännisch überprüfen, Argyropras lag im schönsten Teile des Garten. Bombardement plößlich auf und es ließ sich eine tischen Blättern" die Nachricht von bem ableh und da er sah, daß sie wirklich vielversprechend viertels von Sudville, der Hauptstadt des Südens übermächtige hundert Kilometer weit vernehmenenden Votum des Landeskulturausschusses las, sei, fertigte er den Arbeiter mit fünf Hunderter- von Utopien, die an Bevölkerungszahl felbst bare Stimme hören, die gleichzeitig aus brei- die von zahlreichen Daten über die Person des Seinen Besizer hatten taufenb, mit gigantischen, schallverstärkenden auf geheimnisvolle Weise verschwundenen" Pro­noten und der Versicherung ab, daß sein Pa- Nordville übertraf. Seinen Rohren versehenen Grammophonen hervorkam: tent" sich in Wirklichkeit zu nichts eigne und das namentlich geschenkte Geld ein Almosen und nicht eine Ent­Es ist überflüssig... usw. Einzig und allein die Pacific" fessors und von ausführlichen Beschreibungen lohnung sei. Argyropras war als Waisenkind.... usw. wird der Menschheit ewigen Frie- seiner Erfindung glatert war, enthielt er sich, trop feiner rühmlichst bekannten Humanität und Trotzdem aber begann er mit der Erzeugung der junge Argyropras erfaßte die Si- ben geben!" Ein andermal wiederum brachten alle Zei. eblen Gefinmung, nicht eines lauten, ordinären der zweirädrigen Automobile. Gleich die ersten tuation, faufte beizeiten... usw. Bei- Fluches. ( für eine horrende Summe, wie sich Wagen erzielten einen unerwarteten Erfolg, die Schon die ersten Aerolokomotiven" er tungen( für eine horrenbe Summe, wie sich Fluches. Rasch lieb er feinen Privatsekretär Runde von ihnen, allerdings durch eine wirksame zielten einen unerwarteten Erfolg und das Ver- später herausstellte) bie mit zollbiden Buchstaben kommen und reichte ihm schweigend die Zeitung. Mensch, begreifen Sie denn nicht?" rief er Reklame unterstützt, verbreitete sich rasch und im mögen des Eisenbahnkönigs" wuchs in die gedruckte Nachricht, daß in der Nacht vom auf den... auf der Südseite des Himmels nach einer Weile aus, als biefer verlegen zu Baufe von zwei Jahren drangen die bekannten Billionen. ,, Matadorwagen" in die entlegensten Winkel der Mit diesem wuchs aber auch zugleich seine pünktlich um elf Uhr nachts ein bisher unbe- hüsteln begann. Begreifen Sie wirklich nicht, Welt. Der Arbeiter flagte, verlor aber selbst- Wohltätigkeit, in der er vielleicht nur von Chry- tannter Romet von riesigen Dimensionen auf- welch' eine herrliche Gelegenheit wir uns haben verständlich den Prozeß, während das Vermögen fopras übertroffen werden konnte. Um dem zu tauchen werbe: Scharen von Neugierigen erblid- entgehen lassen? Bei Gott, was für ein Agita­bes Automobilkönigs" in die Billionen wuchs. vorzukommen, gründete er noch an demselben ten aber statt bes erwarteten Sternes eine tionsmittel wäre diefe Agathergie, oder wie sie leuchtende, von Riesenreflektoren projizierte In- das Zeugnennen, für unsere Pacific" gewesen! Und dieser Esel läuft einfach davon! Bielleicht schrift: Der Romet tam nicht, weil er hat er sich gar erhängt und das Geheimnis seiner ein Borbote des Krieges ist, wäh- Erfindung mit sich ins Grab genommen!" d rend die Eirenophora" der Mensch­Fortsegung folgt.)

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ufm.

Zugleich wuchs aber auch seine Wohltätig- Tage, an dem er von der Entstehung der Paci­feit. Er begnügte sich nicht mit der Erhöhung fic" erfuhr, die Konkurrenzfriedensgesellschaft der Unterstützungen, die er humanitären Anstal- Eirenophora") mit dem gleichen Programme ten gewährte, auch nicht mit der Abfassung im- und den gleichen idealen Zielen. mer längerer moralisierender Artikel für Kinder­zeitschriften, sondern rüdte endlich mit seinem!

"

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*) Grich: Friedensbringerin.( A. d. U.)

heit ewigen Frieden geben wird!"