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Der Alterspräsident des Reichs­tages 80 Jahre alt.

Abschluß der Lohnbewegung im nord­

böhmischen Baugewerbe.

Ein wichtiger prinzipieller Erfolg: bei Intraittreten der Sozialversicherung Erhöhung des Lohnes im Umfange des Arbeiterbeitrags.

Freitag, den 23. d. M., wurde die Lohn- 1 übersteigt infolge von Einreihung in eine andere belegung im nordböhmischen Baugewerbe durch Lohnklasse die Erhöhung dieses Minimums, Annahme einer Vereinbarung, welche die Basis zum Vertragsabschluß bildet, beendet. Die erzielte Vereinbarung ist ein Teilerfolg für die Bau­arbeiter. Die Lohnerhöhung beträgt im Minimum, rund fünf Prozent, in einzelnen Vertragsgebieten

Lages- Neuigkeiten.

Blamierte Propheten.

bei Inkrafttreten des Sozialversicherungsgefeßes tritt eine weitere Erhöhung des Lohnes im Um­fang des von den Arbeitern wöchentlich zu leistenden Wochenbeitrages ein.

XXXXXXXXXXX0000 len, Gablonz z. B. in Kunnersdorf, der Reichs­verband in Karlsbad , der Unterverband Eger in Franzensbad geschaffen. Doch ist das alles viel zu wenig, um der. gesamten Arbeiterschaft dienen Die Internationale " hat alles vorausgewußt. Institute muß es sein, auch fürs Wohlfühlen der zu können. Aufgabe sämtlicher Leitungen sozialer Die Internationale " widmet der sozialdemo- Arbeiter in Bädern zu sorgen, d. h. sie so unter­fratischen Wien - Delegation einen Leit zubringen, wie sie untergebracht sein sollen. Der artikel, in dem sich wieder einmal das Sprichwort Arbeiter soll gut und schön untergebracht fein, von dem blinden Eifer bewahrheitet, oder auch aber auch unter seinesgleichen. Damit soll durch jenes von dem Schelm, der so denkt, wie er ist. aus nicht gesagt sein, daß das Geschaffene nicht Ganz in der strikten Durchführung des Vergleichs entsprechend einzuschäßen wäre. Nur soll es das zwischen den Rußlanddelegationen und unserer Bestreben sein, auszubauen, zu vermehren im Arbeiterreise befangen, hat Herr L. G. gleich den Plan entwickelt, nach dem man eine Delegation Intereffe der franken Arbeiterschaft. fachgemäß führen muß. Und wie immer hat er ins Schwarze getroffen, was jedem ins Auge springt, wenn er den Bericht der Arbeiter Beitung" vom Montag mit dem Leitartikel der Internationale", der zur gleichen Zeit entstand, vergleicht.

Berlin , 27. April. ( Eigenbericht.) Morgen eiert Genosse Wilhelm Bock , der Senior der deutschen Arbeiterbewegung und das älteste Mitt­glied des Reichstages, dem er seit 42 Jahren an­gehört, seinen 80. Geburtstag. In Bock verkör­pert sich die ganze Entwicklung der deutschen So­zialdemokratic. Er hat schon unter Lassalle gewirt. und war Präsident des Gothaer Einigungston greffes im Jahre 1874, auf dem sich die beiden bis dahin streitenden Parteien zu einer einheit lichen Sozialdemokratie zusammenschlossen. Er " Internationale". hat auch den Nürnberger Einigungskongres vom Jahre 1922 geleitet, wo Mehrheitssozialdemokra- Aber- und das ist fen und Unabhängige sich wieder zusammen- ausschlaggebend schlossen. man wird den Wienfah­

Bock ist von Beruf Schuhmacher und stand rern nicht das zeigen, lange Zeit hindurch an der Spive seines Ver- was das grauenvolle bandes. In seinem Wohnort Gotha gab er bis Elend Wiens ausmacht. zum Jahre 1921 das Volksblatt" heraus, bis es bei der Parteispaltung die Kommunisten an sich brachten. Er ist von einer seltenen Rüstigkeit und ist in seiner Heimat noch bis heute persönlich als Agitator unter der arbeitenden Bevölkerung tätig.

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Der Kampf um die Fürsten­enteignung.

Boraussichtliche Ablehnung des im Volksbegehr beantragten Gesetzes im Reichstag. - Bürgerliche

Drohungen.

Berlin , 27. April. ( Eigenbericht.) Der Ge­jeßentwurf auf entschädigungslose Enteignung der ehemaligen Fürsten, der beim Volksbegehr

12.5 Millionen Stimmen erhalten hatte, kommt morgen zur Beratung vor dem Reichstag . Da ihn voraussichtlich die bürgerliche Mehrheit ablehnen wird, muß nunmehr über ihn im Wege des Volks. entscheides entschieden werden.

in jene Elendsstät ten der Vororte füh ten der Vororte füh ren, von welchen täglich Die Selbstmordstatistik grauenhaftes berichtet.

28. April 1926.

Rundfunk für Ane!

Programm für heute, Mittwoch.

Prag , 11.30: Landwirtschaftsfunt; 12: 3eitfig. nal; 14 und 17.45: Börsennachrichten; 18.15: Nach richten; 19: Deutsche Sendung, Erwin Seine: Rezitationen; 19.58: Wettervoraus. sage; 20: Ronzert; 20.40: Heiterer Abend; 22: Zeit. signal.- Brünn , 14.30: Nachrichten; 17.40: Ma rionettentheater; 18: Zeitsignal; 19: Orchesterkonzert; 19.30: Arien aus italienischen Opern; 20: Orchester. fonzert; 20,30: Böhmische Lieder. London , 19.25: Bach- Abend; 20. Konzert- Oftett.- Paris , Sende- Spiele: Die Schöne vom Strande", Operette - Berlin , 20: 12.30, 16.45, 20.30: Konzerte. - von Victor Hollaender . Leipzig , 19.30: schichte des deutschen Dramas und des Theaters; 20.15: Symphoniekonzert. Breslau , 16.30: So listennachmittag.- München , 16.30: Nachmit tagskonzert; 20: Münchner Abend. Frankfurt , 16.30, 20.15, 21.15: Ronzerte.- Wien , 16.15: Nachmittagstonzert; 20: Populäres Orchesterkonzert. Zürich , 20.30: Hanskapelle.

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Programm für morgen, Donnerstag. Prag , 11.30, 12, 14, 17.45, 18.15, 20, 22: Nach richten; 16.30: Nachmittagskonzert; 18: Deutsche Sendung Dr. Oskar Schürer: Kritik der modernen Kunst, 20.02: Orchesterkonzert; 21.30: Walzerkönig J. Strauß. Brünn , 14.30, 18: Auch in Pilfen am 1. Mai teine Elektrische. Nachrichten; 19: Russische Lieder; 19.30: Ronzert bes Montag verhandelte der Pilsner Gemeinderat russischen Balalajla Orchesters.- London , 22.30: darüber, ob der Verkehr auf der elektrischen Bahn Tanzmusik.- Paris, 15.45: Ueber Erdbeben"; in Pilfen am 1. Mai aufrecht erhalten werden 16.30: Nachmittagskonzert; 20.30: Kammermusik. - soll. Mit 11 gegen 5 Stimmen( darunter auch die Leipzig , 16 und 17: Nachmittagskonzert; 20: Das Loch in der Landstraße, komische Oper. Bres. der Deutschbürgerlichen) wurde beschlossen, daß Ian, 21: Lieder zur Laute.- München, 16.30: am 1. Mai die Elektrische nicht fahren soll. Nachmittags- Konzert; 20.50: Abend- Konzert. Die Wahlen in den Angestelltenbetriebsaus- ranfurt, 16.30: Stonzert; 18.45: Märchen­Nach kurzer Mittagsschuß der Stodawerke hatten folgendes Ergebnis: abend für Erwachsene; 21.15; Heiterer bayrischer rast trat die Delegation die tschechischen Nationalsozialisten erhielten 1669 bend. Wien , 16.15: Nachmittagskonzert; 20.15: den Rundgang durch Stimmen und 9 Mandate, die Sozialdemokraten Orchesterkonzert des Wiener Symphonie- Orchesters. die Stadt an. Er be- 632 Stimmen und 3 Mandate, die National- 3ürich, 15, 16, 20.15: Konzerte. gann mit einer Besich demokraten 258 Stimmen und 1 Mandat. tigung des alten W

,, Arbeiter- Zeitung ".

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Nach einem furzen Blick Massenbesuch des Böhmischen Mittelgebirges Die Gründungsfeier Roms gestaltete sich unter in das Schubert- Haus in durch Dresdner Naturfreunde". Am 2. Mai kom der bewährten Hegie des fascistischen Regimes zu der Nußdorferstraße ging der Nußdorferstraße ging men über Bodenbach etwa 1200 Mitglieder des einem Nationalfeft" höchst sonderbarer Art. Um es hinab zum Thury­es hinab zum Thury Touristenvereines Die Naturfreunde" des Be­

mit

feuchten Mauern und Klosetten, die vor mehr als hundert Jahren ge­baut wurden.

Es hat sich also genau so zugetragen, wie der prophetische Geiſt des Herrn L. G. es voraussah, und das ist wieder für die Beurteilung der Inter­nationale" ausschlaggebend!

grund, da, wo die alten sirkes Dresden nach Aussig , um von dort 10 Uhr vormittags fand auf dem Kapitol ein Ko väuser" steh'n". Diese aus in vielen Gruppen das herrliche Mittelgebirge für den kolonialen Gedanken, Senator Corradini Ionialfest statt, bei dem der langjährige Vorkämpfer alten Häuser und ihre zu durchwandern. Durch das Entgegenkommen des Wohnungen muß man Eisenbahnministeriums kann der sächsische Zug vor einem ausgewählten Publikum die Festrede es gesehen haben, um die bis Aussig geleitet werden, wodurch eine be- hielt. Nach Beendigung des Festaltes fuhr Musso­neuen richtig würdigen dient wird. Es ist das erstemal, daß eine foGouverneur der Stadt Rom , im Auto nach dem deutende Beitersparnis erzielt und dem Zwede ge- lini in großer fascistischer Uniform, begleitet vom zu können: Wohnungen, die am hellichten Tage flowakische Republik einreiſt, was aber auch wieder schen dem Stonstantin- und dem Titusbogen eine die am hellichten Tage große Anzahl deutscher Touristen in die Tschecho- Rolosseum, wo für ihn und ein Gefolge" zwi stodfinster ein Beweis dafür ist, welchen Anhang die Natur- farbenprächtige Tribüne errichtet war. Dort nahm der neue römische Cäsar eine Generalparade über freunde in nächster Nachbarschaft haben. die Jugend Roms und die fascistische Garde der Die Forderungen der Lehrerinnen. Die Haupt- römischen Provinz ab. Längs der Straße zwischen versammlung des Zentralvereines der deutschen dem Pallatin und den Caracalla- Thermen waren Lehrerinnen hat in einer Entschließung zu dem nach wilhelminischem Muster Tausende von Schü geplanten Gehaltsgesetz Stellung genommen. lern und Schülerinnen, Jugendwehr, Pfadfinder Die Lehrerinnen fordern vor allem, daß das vom und studentische Korporationen mit ihren Dannern 1. Jänner rückwirkend zu erlassende Gesetz die und studentische Korporationen mit ihren Dannern materielle Notlage der Lehrer tatsächlich behebt, daß die Ortszulagen nach dem Teuerungsindex Tschechische Tanzmeister, herbei!- sonst ausbezahlt, die Quartiergelder der Schulleiter nicht Damit tritt der Kampf um die entschädigungs- geschicht ein unglüd. Das Ceste Slovo" von den Dienstbezügen abgerechnet werden mögen, lofe Fürftenenteignung in sein entscheidendes läßt sich aus böhmischen Bädern unter allen An- und daß die aus dem Dienste scheidenden Lehre Stadium. Die Demokraten wollen noch ein zeichen einer Sensation Nachrichten senden, die rinnen eine Abfertigung oder eine ausreichende Abänderungsgesetz einbringen, demzufolge uns zu beweisen scheinen, daß der betreffende Pension bekommen. Die Unterschiede in den Ruhe­die Länder das Recht erhalten sollen, den früheren Berichterstatter des nur nationalen, aber gehältern sollen aufgehoben werden. Die Resolu Fürsten eine Abfindungssumme zu zahlen. Da- feineswegs sozialistischen Blattes sehr dringend fion fordert ferner die Herabsetzung der Schüler­durch soll verhindert werden, daß alles beim alten eines Heilungsverfahrens bedürfe, wenn auch zahl auf 40 und wendet sich gegen die geplante bleibt, wenn das Kompromiß scheitern und auch die böhmischen Quellen gerade solchen Leiden Verschlechterung des Bürgerschullehrplans. Schließ­der Volksentscheid nicht die nötige Zahl von 20 nicht gewachsen sind. Der betreffende Korre- lich wird gegen die Bestrebungen, das Zölibat der Millionen Stimmen erhalten sollte. Uebrigens spondent des Česte Slovo" ist nämlich außer Lehrerinnen wieder einzuführen, energisch pro­hat in einer Zentrumsversammlung der Vor- Rand und Band, weil die Tanzmeister in den testiert. sitzende des Rechtsausschusses erklärt, daß sich böhmischen Bädern keine bodenständigen Tsche- Explosion in der Leobener Pulverfabrik. leine bürgerliche Regierung und chen, sondern Ausländer sind, und zwar angeblich Dienstag vormittag ereignete sich in der staatlichen tein Präsident bereit finden würde, meistens Hochstapler", die das schöne Geld, das Pulverfabrik in Leoben eine schwere Explosion. das Gesetz über die entschädigungslose Enteignung doch eigentlich den tschechischen Tanzmeistern ge- Ein Maschinenwerk flog in die Luft. Die Detona­der Fürsten auszuführen, auch wenn es in einem bührt, wieder hinaustragen. Sogar estion war so heftig, daß in Säusern des Marktes Volksentscheid durchdringen sollte; das Ende gruselt uns-" Irredentisten" soll es Trofaich viele Fensterscheiben zertrümmert wur­wären also unabsehbare Wirren, wenn unter diesen ausländischen Tanzmeistern geben! den. Zwei Arbeiter wurden getötet. das Kompromiß nicht zustande kommen sollte. Also hat das Česte Slovo" wohl allen Grund,

Der Mieterschuß bleibt. Entschlossene Sprache der sozialdemokratischen Abgeordneten.

Wien , 27. April. ( Eigenbericht). Der Ver­band der sozialdemokratischen Abgeordneten hat

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aufgestellt. Nahe der Tribüne hatte cine Abteilung farbiger Kavallerie in afrikanischen Gewändern und ein Kamelreiterkorps Aufstellung genommen. und ein Ramelreiterkorps Aufstellung genommen. mit ungeheurem Jubel und mit der Faſciſtenhymne begrüßt, nahm der Diktator auf der Tribüne Plaz und ließ sich zwei Stunden lang von der vorbei­defilierenden Menge feiern.

,, Ein Märchentraum von schönster Wäsche", eine Art Modenschau, war seit Wochen von einem geschäftstüchtigen Unternehmer in Berlin ange­priesen worden. 300 junge hübsche Damen mit Bubenkepf waren als Mannequins" engagiert, der Hungerkünstler Jolly, die neueste Attraktion von Berlin , sollte einen Vortrag über sein Hunger­system halten; eine Jazzband und zwei Boyer foll­ten für die Unterhaltung der Modenschauluſtigen sorgen. Statt des erhofften Millionenerfolges stellte sich jedoch am Mittwoch abend eine furcht bare Pleite ein. Man zählte taum acht zahlende Gäſte, denen angesichts der gähnenden Leere angst und bange wurde und die sich dann ihr Eintritts. geld wiedergeben ließen. Als der Herr Direktor" namens Cohen zur Auszahlung der Honorare von den engagierten Artisten und Mannequins gedrängt wurde, versuchte er fluchtartig das Lokal zu verlas sen unter der Türe suchte er die Situation no dadurch zu retten, daß er einem besonders energi schen Mannequin eine Ohrfeige gab. Nun brach ein Sturm der Entrüstung unter den Mitwirkenden des Märchentraumes" aus, und die beiden Boxer näherten sich mit schlagbereiten Fäusten dem pleite

zu verantworten haben.

deur der Leibgarde des Baren, der im Weltkrieg eine General von Stackelberg, der frühere Komman­russische Division befchligte, ist in New York , wo er die letzten Jahre verbrachte, als Defraudant hatte als Mechaniker in der Metallindustrie der festgenommen worden. General von Stackelberg Vereinigten Staaten Beschäftigung gefunden un schließlich einen

Radio auf der Eisenbahnfahrt. Die öster­nach den politischen Behörden, ja nach dem reichischen Bundesbahnen haben auf der Innenministerium selber zu rufen, damit sie diese Strede Wien- Innsbruck Versuche zur Auf­furchtbare Gefahr beseitigen. Wie notwendig nahme von drahtlosen Sendungen im fahrenden wäre es doch, meint das Blatt, daß die Tanz Bug angestellt, bei denen die Sendestationen Wien , meisterei in den böhmischen Bädern nur von ein- Budapest , Brünn , Zürich , Rom , Toulouse und heimischen, natürlich, tschechischen Leuten aus Berlin aufgenommen wurden. Die Versuche geübt werde, da sie ja nicht nur das Tanzen zu sollen fortgesetzt werden. Man will dann später ehren, sondern unseren Leuten von unserer in einem Sendeabteil der Züge Aufnahms­und mit 7 Röhren aufstellen und von dort sich heute mit den Vorgängen im Mietenaus haben. Mit einem Wort: es ist eine Affen- Leitungen und Steckkontakte zu den einzelnen gegangenen Unternehmer. Er wird sich vor Gericht schuß befaßt und einstimmig den sozialdemo- schande, daß in Karlsbad und Marienbad den Sißen legen und jenen Reisenden, die längere fratischen Mitgliedern dieses Ausschusses für ihre Sturgästen Shimmy und Foxtrott, die doch im Fahrten unternehmen, gegen eine Leihgebühr energische Gegenwehr gegen den schamlosen Bruch höchsten Grade ein Politikum sind, bisher haupt- Sörer verborgen, um die Fahrt kurzweiliger zu der Geschäftsordnung Dank und Anerkennung ausgesprochen. Er hat zugleich seine früheren Be- sächlich nur von Reichsdeutschen oder Dester- machen. Bereichern beigebracht wurde. Hier, auf dem schliffe- wiederholt, wonach dieses Parlament Boden der Bars, liegt eine nationale Aufgabe. fischen Professor Durand in Tunis ist es ge­Der Scharlach- Erreger entdeckt. Dem franzö­nicht die moralische Berechtigung hat, den Mic- Und wehe dem, der ihr den Proßen, Lebejüng: lungen, festzustellen, daß der Erreger des Schar­terschutz abzubauen, da die Wehrheit der städti- lingen und Dämchen gegenüber nicht gerecht wird! schen Wähler bei den letzten Wahlen sich für den Die Ehre der Bäder steht auf dem Spiel! Mieterschutz ausgesprochen hat, so daß die Entscheidung der Wähler nur durch Neu- Die Arbeiter wollen auch als Kurgäfte unter wahlen revidiert werden könnte. sich sein. Ein erkrankter Genosse, der sich zur Die sozialdemokratischen Wähler im Aus- 3eit in einem bekannten Badeort zur Stur auf­schuß werden deshalb beauftragt, das Zustande hält, schreibt von dort unter anderem: Wie kann kommen jedes Gesetzes, wodurch der Mieterschutz ein Arbeiter, der an der Herstellung seiner Ge­abgebaut wird, mit allen geschäftsordnungsmäßi- ſundheit das allergrößte Interesse hat, sich wohl­gen Mitteln zu verhindern. Wenn aber der Ob- fühlen, wenn er in einem solchen Weltfurorte in mann des Mieterausschusses die sozialdemokra- einer mächtigen Villa untergebracht ist, in welcher tische Obstruktion durch Verletzung der Ge- Fürsten, Gräfinnen, Kämmerer, usw. ein und schäftsordnung zu brechen sucht, haben die sozial- eusgehen? Der Arbeiter will und soll unter demokratischen Ausschußmitglieder dagegen alle seinesgleichen untergebracht sein. Die zweckdienlichen Mittel gewaltsa- Strankenkassen haben auf diesem Gebiete bereits mer Abwehr anzuwenden. Großes geleistet. So hat die Bezirks- Krankenkasse Reichenberg in Teplit allein 15 Unterkunftsstel­

lach ein Streptococcus ist. Es ist dem Gelehrten gelungen, durch Impfung mit dem von ihm gezüchteten Streptococcus die Scharlach­Krankheit zu übertragen.

Falsche Fünffronenstücke in Brünn . In den letzten Tagen wurden in Brünn wieder falsche Fünffronenmünzen festgestellt, deren Herkunft die Brünner Polizei trotz eifriger Nachforschungen noch nicht ermitteln. konnte. Die Besizer der falschen Fünfkronenstücke können sich in fast sämtlichen Fäl­len nicht erinnern, von wem sie das Falschstück er­halten haben. Da die Falsifikate wohl auch ander­wärts auftauchen werden, ist es empfehlenswert, bei Entgegennahme von Fünffronenstücken überall ihrer Beschaffenheit eine größere Aufmerksamkeit zu widmen.

höheren Berwaltungsratsposten erreicht, der ihm gestattete, wieder ein neues Leben in alien Stil zu führen, Man beschuldigte ihn jedoch schließlich, einer reichen Witwe, in deren Haus cr verkehrte, Wertpapiere im Betrage von 60,000 Dol lars unterschlagen zu haben. So schritt die Polizei schließlich zur Verhaftung und entsandte mehrere Geheimpolizisten nach dem New Yorker Roosevelt Hotel, wo der General wohnte. Als die Beamten im Bimmer erschienen, entschuldigte er sich, daß er roch nicht angekleidet sei und zog in einem Neben­raum seine Generalsuniform an. Mit liebens würdigem Lächeln unterhielt er sich mit den beiden Polizisten einen Augenblick und starb dann unter fürchterlichen Krämpfen. Er hatte Strychnin ge nommen, um seinem Leben ein Ende zu machen.