Bette 2.

28. Mai 1926.

Angeblich

diese

Hififche Unabhängigkeit garantierent. Stoer   Der neue Zollantrag wird Mittwoch eingebracht tegeleb, eine Mehree

Das Ergebnis der Beratungen Cernys mit den tschechischbürgerlichen

Parteien. Selbständige Einbringung der Kongruavorlage?

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*** G* 2641/ 50000032000000000000000464eese

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stung von etwa 100 Millionen erfordern, für die eine Bedeckung nicht vorhanden ist.

Die tschechi.che Sozialdemokratie gegen Die Erhöhung der Zuderitener.

vom

Zum Schlusse wird über die Stellung der tschechi fchen Sozialdemokratie zu der Frage erklärt: Aus diefen Gründen ist es notwendig, sich gegen die Steuer in dieser Höhe mit aller Entschiedenheit zu wenden. Unsere Parlamentsvertretung wird in dieser Angelegenheit ihre Pflicht voll erfüllen." Noch schärfer wird gegen die Regierungsvor lage im Abendblatt des Pravo Lidu" Stellung genommen. Es heißt da:

das ist Gewähr für den Bestand des Staates, denn nach Artikel 5 der Völker­bundsatzungen ist für die Entschließungen der Völkerbundversammlung und des Völkerbundra­tes die Zustimmung aller Mitglieder erforder lich, so daß also, wenn diese Einstimmigkeit nicht in ihr entscheidendes Stadium getreten; es war antrag über die Getreidezölle einbringen werden, Prag  , 22. Mai. Die Zollfrage ist nunmehr ordnetenhauses einen gemeinsamen Initiative eintritt, die Mitglieder des Völkerbundes unter fchon furze Zeit nach der Einbringung des Antra- durch den der Antrag Wiasata jedenfalls gegen Das gestrige Pravo Lidu" beschäftigt sich einander nach Belieben Strieg führen können. Mašata Wäre das Genfer   Protokoll von 1924 zustande ges Donat im Senat klar, daß der Antrag in standslos wird. Aus diesem Grunde wurde je mit der Vorlage des Finanzministers über die Gr­gekommen, dann wäre die Möglichkeit des Strie- dieser Form nicht verwirklicht werden wird und denfalls schon die letzte Sitzung des landwirt- höhung der Zudersteuer und stellt fest, daß vo ges in Europa   bedeutend eingeschränkt worden, daß an Stelle der sechsfachen Zölle auf Agrar- schaftlichen Ausschusses, in der der Antrag Ma- Minister Englis   selbst versprochen worden war, in seiner jetzigen Form aber stellt der Völker Produkte ein namentlich von den Nationaldemo- sata beraten werden sollte, abgefagt. Die Ein- die Erhöhung der Zuckersteuer werde keine Ere bund eine gewisse aristokratische Weltorganisationierung der 3ölle vorsicht, verwirklicht Getreidearten, Mehl und Vich Zollfoeffizienten chen sei nicht eingehalten worden. Mit der Begrün­traten verfochtenes Projekt, das eine Differenzelheiten dieses Antrages, der für die einzelnen höhung des Zuckerpreises bringen. Dieses Verspre= vor, in, der die Großmächte unter Mitwirkung der Vertreter der kleineren Nationen über die werden dürfte. Obwohl der Antrag Donat im in der zwei- bis neunfachen Höhe der Vorkriegs- dung der Erhöhung der Steuer setzt sich das Blatt fleinen Staaten und Nationen die Gerichts- und Senat unverändert angenommen wurde, war doch zeit vorschlagen wird, sollen bis Dienstag nachmit- wie folgt auseinander: schon innerhalb der Zollfoalition vorher grundlag endgültig figiert werden. Polizeigewalt übernommen haben, selbst aber Im Antrage wird die Erhöhung damit begrün­Wie die Narodni Listy" weiter melden, will einen privilegierten Stand darstellen, für den die äßlich das Prinzip der differenzierenden Zoll­det, daß die bisherige Steuer den valutarischen foeffizienten gebilligt worden. die Volkspartei Mittwoch ebenfalls einen Initia Statuten des Völkerbundes in Wirklichkeit keine Verhältnissen nicht entspreche und daß es deshalb Bereits der gestrige Ministerrat hatte sich einge- tivantrag auf Verbesserung der Kon= Geltung haben."( S. 40.) notwendig sei, einen Ausgleich herbeizuführen. Gewiß ist die französisch britisch italienische bend mit der Zollfrage beschäftigt; heute vormit- grua einbringen. Daraus läßt sich schließen, vormit- gru französisch- britisch- italienische Aber im Antrag wird vergessen, daß auch das Entente, die sich nach dem Kriege gebildet hat, ag fand nun im Parlament eine offizielle Be- daß der viel umstrittene Kongruaparagraph, der Einkommen der Bevölkerung nicht sprechung des Ministerpräsidenten Cerny mit Staatsbeamtenvorlage, gegen den die sozialisti eine gewisse Gewähr für die Eristen; der tſche den Vertretern der tschechisch- bürgerlichen Par- fchen Parteien so energisch anfämpfen, wahrschein den valutarischen Verhältnissen choslowakischen Republif. Aber in dieser Entente teien statt. Es waren wie das Abendblatt der lich doch aus der Staatsbeamtenvorlage verschwin entspricht und daß auch die geringste Vertene zeigen fich bedenkliche Risse, an denen Modraček Národni Listy" berichtet, für die Nationaldemo- den und so die Hindernisse für deren Gesepwer­rung der Lebensbedürfnisse die Einkünfte verrin. nicht vorübergeht und die er an der Geschichte fraten Kramar und voraček, für die dung verringern wird; allerdings nur, um in einer gert und die Existenz der Bevölkerung erschwert. der letzten Jahre überzeugend nachweist. Für den Agrarier udržal und Soda, für die Kleri- anderen Form neuerdings zur Debatte im Hause Es ist deshalb gerade aus wirtschaftlichen Gründen tschechoslowakischen Staat ist diese Erscheinung falen Sramet und für die Gewerbepartei Naj- gestellt zu werden. notwendig, cher das Mißverhältnis zwischen dem umso bedenklicher, als er von allen Seiten von man erschienen. Diese Konferenz befaßte sich mit Wert der Krone und ihrer Kauftraft dadurch aus Außerdem soll aber die Lehrergehaltsvorlage Feinden umgeben ist und einem gleichzeitigen den Einzelheiten der Aktivierung der Agrarzölle ernstlich bedroht sein, und zwar durch die Abän­zugleichen, daß die notwendigsten Bedarfsartikel Angriff mehrerer feiner Nachbarn nicht stand und beschloß nach längerer Beratung, daß die vier, derungsanträge des Sozialdemokraten Bojta verbilligt werden. Tut man das Gegenteil, so ist halten könnte. Es ist für mich ein Rätfel, wo- Parteien schon in der Mittwochsitzung des Abge- Bentes, über die in der letzten Sitzung die Ab­dies wirtschaftlich auf das höchste schädlich und kann hin die tschechoslowakische Armee sich zurückziehen zu unseligen Folgen führen". würde und wo sie nach der ersten Niederlage wice der reorganisiert werden, wie die Mobilisierung durchgeführt werden könnte, wenn der Feind ins Land eingedrungen wäre, wie die Armee ver­pflegt werden könnte uſw." Um dieser großen und ernsten Gefahr zu entrinnen, hat der Außen­minister eine Reihe von Sonderverträgen abgeschlossen, von denen derjenige mit Frauf reich der wichtigste ist. Aber diese Sonderver träge haben nur denselben Wert wie das bürgerliche Gesetzbuch in der Ehe. Dieses regelt und schützt das cheliche Recht, aber dadurch wird nicht erzielt, daß die Ehegatten in Frieden und Liebe leben und nicht verhindert, daß es zwischen ihnen schließlich zur Scheidung kommit." So kann len, daß die Staatsangestellten die geringe Verbej­auch der Vertrag mit Frankreich   der Tssechoslo­ferung ihrer Gehälter durch die Erhöhung der Le­wakei feine absolute Sicherheit gebent. Die Tsche­Zum Schlusse fommt Modraček noch ein­choslowakei kann durchaus nicht alle Zusagen, die So bleibt nichts anderes übrig, als den mal auf das auch für die auswärtige Bolitik bensbedürfnisse tener bezahlen. Wir wiederholen: Der Zucker darf um feinen Heller teurer werden! Frankreich   gemacht wurden, einhalten. Nach§ 33 Blick auf Deutschland   zu richten, mit dem wichtigste Staatsproblem, das Verhältnis zu den der Verfassung der Tschechoslowakei   ist zur die Tschechoslowakei   wirtschaftlich eng verbunden Minderheiten, zu sprechen. Der Wir begrüßen diese Stellungnahme der tsche­Striegserklärung die Zustimmung der National- ist, was Modraček an den Ziffern des Außen- Propaganda' diefer Minderheiten fönne am be- chischen Sozialdemokratie und wollen bloß dazu versammlung erforderlich, und zwar mit einer handels nachweist. Für das Verhältnis zu sten durch die Achtung vor den bürgerlichen, ful- bemerken, daß, wenn etwa der Finanzminister die Dreifünftelmehrheit aller Mitglieder jeder gesetz Deutschland   ist aber die innere Politik maßge- turellen und sprachlichen Rechten der Minderhei- Zuckerindustriellen dazu bewegen wollte, die er­gebenden Körperschaft. Diese qualifizierte Mehr- bend, vor allem das Verhältnis zu den Deutten entgegengetreten werden. Ich lehne nicht höhte Steuer auf sich zu nehmen, dies von nicht heit besitzen aber die Regierungsparteien nicht. schen in der Tschechoslowakei  . Die einmal die Idee der sogenannten nationalen langer Dauer wäre und daß in wenigen Monaten Jm Abgeordnetenhause sind zur Seriegserklärung Frage, ob wir dauernd in einem feindlichen Ver- Autonomie als eines der Mittel der Lösung die Konsumenten die volle Erhöhung der Zucker­180 Stimmen notwendig, die Regierungsmehr hältnis zu Mitteleuropa   leben können, hängt aufs der nationalen Verhältnisse in der Republit ab. steuer tragen müßten. heit verfügt aber nur über 159. Int Senat be- engste mit einer anderen brennenden Frage zu Ich bin mir allerdings dessen bewußt, daß wir trägt diese qualifizierte Mehrheit 90 Stimmen, fanmen, mit unserem Verhältnis zu den nationa- unsere Zustimmung nur auf Grund der inter  - Auch die Sololn gegen den Faizismus. Auch die Regierungsmehrheit hat aber nur 80. Wenn len Minderheiten im Staate... Wenn unser national garantierten Unangreifbarkeit der Gren- der Sofol nimmt gegen die tschechischen Fassisten aber die Tschechoslowakei   nicht in der Lage ist, Staat ein national einheitlicher wäre oder seine zen unseres Staates geben können."( S. 80.) Stellung und erklärt u. a. im Sokolsky Věstuit": ihrerseits die Verpflichtungen des Vertrages mit Minderheiten zum Staat neigen würden, würde Jeder, der die ungemein interessante und an- Ständig wird uns irgendeine Verbindung oder Frankreich   zu erfüllen, wird auch bei Frankreich   sich seine auswärtige Lage sehr vereinfachen und regende Broschüre Modračeks, die etwas über 100 wenigstens eine Sympathie mit den tschechoslo­das ja eine Politit seines Eigeninteresses und es würde ein großer Teil unserer gegenwärtigen Seiten umfaßt, liest, wird zugeben müssen, daß wakischen Faizisten aufoftroviert. Ueberflüssig. nicht die des Interesses der Tschechoslowakei   be- Sorgen entfallen. Aber die Verteidigungsverträge darin vieles enthalten ist, was die Vertreter der Schon der Vorstand der tschechoslowakischen So­treibt keine große Geneigtheit bestehen, den sind nur ein mechanisches Mittel, eine Abwehr, deutschen   Sozialdemokratie im Parlament der folgemeinde hat in seiner am 1. Mai stattgefun Vertragsverpflichtungen gegenüber der Tschecho- welche die nationale Frage nicht lösen. Daß wir offiziellen auswärtigen Politik an Argumenten denen Sibung seinen Standpunkt zum tschechoslo flowakei nachzukommen. Und daß die anderen mit dieser Präventivpolitik nicht lange ausfom- entgegengehalten haben. Wir würden nur wün- wafischen Faizismus gefenn eichnet und europäischen   Großmächte nicht gewillt sind, sich men werden, das fühlt jeder ernste tschechische schen, daß die Erkenntnis, zu der sich Modraček das entschiedenste irgendeine dirette mit allen Sträften für die Erhaltung der Politiker... Wollen wir einen nationalen Aus- durch das gewissenhafte Studium der auswärtigen oder indirekte Annäherung an den gegenwärtigen Grenzen der Tschechoslowakei   ein- gleich mit der deutschen   und magyarischen Min Politik der Tschechoslowakei   durchgearbeitet hat, assismus abgelehnt. Wir hier zusetzen, geht aus den Verträgen von Locarno   derheit, können wir weder eine ausschließlich in weiteren Streisen der tschechischen Sozialdemo- brauchen überhaupt keinen Faszismus, er ist uns hervor. Wir haben geglaubt, daß hinter uns frankophile noch eine ausschließlich slawische Po- tratie Play greife. vollkommen fremd, er verkörpert Gedanken, die stets die Schlagkraft der ganzen Entente steht, litik machen."( S. 68/69.) auf fremden Boden entsprossen sind und verfolgt

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Aus dem Tschechischen von Nichard Brandet.

Moral en gros.

Ein Roman wider alles Herkommen

Von Jiři Haußmann  .

und daweil ist sie in Locarno   auf das einzige Den Ausweg aus diesem Labyrinth, in dem Frankreich   zusammengeschrumpft, welches einzig der tschechoslowakische Staat seit 1918 wandelt, und allein den Garantievertrag mit uns und ficht Modrack darin, daß sich die tschechoslowa Polen   unterschrieb, ohne daß es sicher wäre, ob fische Republik   unter Garantie Euroras en es ihn auch einzuhalten in der Lage sein wird." tral erflärt. Wenn es möglich wäre, daß das ( S. 60.) Gebiet der tschechoslowakischen Republik unter Aber auch die frühere osteuropäische Garantie der Großmächte, einschließlich Deutsch  Orientierung ist feine Garantie für des lands, neutralisiert werden könnte, unter der Be­tschechoslowakischen Staates Sicherheit. Mit Ruß- dingung, daß wir uns jeder Einmischung in die land ist nicht zu rechnen, weder jetzt noch in Que auswärtige Bolitif enthalten, gäbe ich dafür- funft, denn auch das fünftige Rußland wird wie ich befenne alle Verträge mit den Verbün die Freundschaft mit Deutschland   suchen".( S. 63.) deten, die wir haben oder die wir noch abschlie­Auch auf Polen   ist kein Verlaß, weil es Rußland en   werden... Zu dieser Neutralität hat sich im Rüden hat und eben deswegen kann die das tschechoslowakische Volf gleichsam durch die Tschechoslowakei   nicht ihr Schicksal mit dem Po- Verfassung selbst gemacht."( S. 70/71.) lens verknüpfen.

Wir werden die Vertenerung des Zuckers nicht um einen Helfer zulassen! Darauf sei die Beamten­regierung vorbereitet! Und darauf seien alle die­jenigen vorbereitet, welche gerne alle Lasten auf

die Arbeiterschaft abwälzen möchten oder die wol­

Provisorische Gesetzgebende Körperschaft( P.G.K.), Nachhause konnte sich niemand begeben, damit nach kurzer Debatte einen fünfgliedrigen Aus­die sofort ihre Funktion antrat und die erforder- er nicht etwa irgend ein neues Ereignis oder schuß, der eine Rundfahrt durch die Stadt mas lichen Schritte zur Uebernahme der Vollzugsge- eine neue Sonderausgabe der Zeitungen ver- chen und sämtliche Zentralämter, Staats- und walt unternahm. säume, und deshalb waren die Restaurants an Selbstverwaltungsbehörden in seine Gewalt

Die erste Maßnahme der neuen Regierung jenem Tage geradezu vollgepropft, eine Gelegen- übernehmen sollte. Die von der negativen Aga­war die Aenderung des Staatswappens, eines heit, welche viele gewissenlose Individuen benüßthergie ohnedies schon lange durchdrungenen grünen Gorillas auf violettem Grunde, in einen ten, unauffällig ohne Bezahlung der Zeche zu Amtsvorstände legten ohne den geringsten Wi­violetten Orang- Utan in grünem Felde und der verschwinden. Aber trotz des allgemein guten Ap- derstand ihre Funktionen in die Hände der neuen Das ganze Bolt war vor Begeisterung ehemaligen blau- goldenen Reichsflagge in eine petits wurde diesmal dem Effen nicht die ge- Regierung und schwuren ihr bereitwillig Trene, außer sich, flatschte rasend Beifall, jauchzte, rot- silberne. Die Verlautbarung davon wurde wohnte Aufmerksamkeit und Sorgfalt gewidmet, ja, viele erklärten, sie hätten ſich ſchon von allem schwenkte die Taschentücher- wurde doch öffent von der Oeffentlichkeit sehr sympathisch aufgenom- denn das Bedürfnis, sich die eben erlebten Ein- Anfang an nach der Selbständigkeit Südutopiens lich und ungestraft aus vollem Munde auf die men und das Volk begann sie sofort freiwillig in drücke gegenseitig mitzuteilen, übertraf sogar das gesehnt und nur mit Rücksicht auf ihre exponierte Republik   geschimpft! aber irgend etwas per- die Praxis umjeßen. Es bildeten sich eigene foge- berüchtigte utopische Feinschmeckertum. Außerdem Stellung diesen Herzenswunsch nicht öffentlich mißte es dennoch in den Kundgebungen seiner nannte Reinigungs- Kommissionen", welche von verkürzten sich die Gäſte, welche wegen des gro- geäußert. Nur der Militärkommandant General­Führer. Dieses Etwas" fonnte auch von den Haus zu Haus gingen und nach Abzeichen des ßen Andranges nicht sogleich Platz fanden, die major Edler von Stramm gab die Erklärung ab, gewandtesten Politikern, die nach altem Branche alten Regimes forschen, wo sie eines fanden, ver- Beit mit Singen von nationalen und Verbünde er hätte fünfundzwanzig Jahre lang seinem vorsichtig auf ein Hintertürchen bedacht waren, nichteten sie es sofort oder warfen es in den Fluß. tenhymnen, so daß das übrige Publikum jeden nordutopischen Herrn gedient und werde ihn auch auf die Dauer nicht verschwiegen werden und Ein patriotischer Bürger verbrannte sogar öffent Augenblick aufstehen und" Hoch!" rufen mußte. jetzt nicht verlassen. Als er darauf in seine Woh­drang ganz spontan aus dem Munde der Volks- lich eine eben gekaufte Strawatte, weil sie blaue Der patriotische Bürger, der eben die hochverrä nang geführt wurde, um hier interniert zu wer menge. Als nämlich der allnationale Abgeordnete und goldene Streifen hatte. Dagegen stiegen die teriſche Strawatte verbrannt hatte, wurde dabei den, nahm er alle Orden und Auszeichnungen, Auſter in seiner, übrigens flammenden, An- Preise der rotsilbernen Bänder mit einem Schlage das Opfer eines peinlichen Mißverständnisses. flocht aus ihren Bändern einen Strick und hängte sprache von der weitesten Selbstverwaltung im) Rahmen der Staates sprach, criönte es von um 700 Prozent. Der Kaufmann Shibber, der Als er nämlich nach dem Verklingen der letzten sich daran in aller Stille auf. zufällig Inzwischen langten Nachrichten auch aus mindestens fünf verschiedenen Seiten her faſt use, über größere Vorräte dieser Ware ver- Töne der Marseillaise   begeiſtert seine linke Hand fügte, legte sich später eine schöne Sammlung von hob, um so seinem lauten Soch!" Gewicht zu anderen Städten und Landgemeinden des Sü­Rubens'schen Originalen an und spendete hun verleihen, hatte er völlig vergessen, daß er in ihr dens ein, welche insgesamt den begeisterten Ju dertfünfzig Fut für Zwecke der nationalen Ver- auf einer Gabel aufgespießt, eine Schweinskeule bel schilderten, mit dem die Verfündigung der " Es lebe die selbständige Nepu- teidigung. Das Bett des bei Sudville vorbeiflichielt. Infolge der heftigen, enthuſiaſtiſchen Geſte Selbständigkeit überall aufgenommen worden Benden Stromes glich in furzer Zeit einem Go flog diese zur Decke, beschrieb einen großen Bo- war. Aemter, Garnisonen, autonome Institutio­blit Süduto pien!" rillaneste und das Wasser nahm von der Menge gen, bespritzte die ganze Umgebung mit Fett und nen alle traten spontan auf die Seite der Dieser Ruf wirfte wie ein Bliß aus heiterem der hineingeworfenen Fahnen eine blaugoldene beendete ihre Bahn gerade inmitten eines frisch neuen Regierung und bis zum Abend wehten auch Himmel. Ein wahrer Orfan des Beifalls er dröhnte, vermengt mit begeisterten Hochrufen auf Färbung an. Trotzdem kamen aber noch nach aufgehängten Bildes des violetten Orang- Utans in den entlegensten Bergdörfern rotsilberne Fah­den freien Süden, in welche auch schließlich die Jahren hie und da in entlegenen Orten verges- im grünen Felde. Die Anwesenden betrachteten politischen Führer einstimmten, wobei sie ver- fene Gorillas zum Vorschein, worüber sich die diese unbeabsichtigte Unvorsichtigkeit als absicht­liche Provokation, verprügelten den unglückseli- ßig und gleich nach beendetem Mittagessen fam sicherten, daß sie eigentlich schon vom Anfang an patriotische Presse mit Recht aufhielt. Die Reinigungsaktion der Volksmenge un- gen Patrioten bis auf die Knochen und führten melten sich wiederum Gruppen auf dem Plate mit ihren Reden, wenn auch verhüllt, ebendahin gezielt hätten. Hierauf wurde die Marseillaise  , terbrach für kurze Zeit das Mittagläuten der ihn aufs Polizeikommissariat, wo er volle vier- der Republik  , die das unverhoffte Glück befangen Die Internationale   und ein patriotisches Lied ge- Stadtuhren, denn auch die idealste Begeisterung zehn Tage in Saft blieb und erst auf Einschrei- und sich zu neuen Taten anschickten. Zuerst wall­sungen und schließlich ein provisorisches Mini- vermochte nicht dauernd die Bedürfnisse der Ver- ten einflußreicher Freunde gegen Bürgschaft frei- fahrtete man in die Schwarze Gasse, wo vor dem gelassen wurde. Geburtshause des unglücklichen, erst nach seinem rium gewählt oder vielmehr von den weiteren dauungsorgane zu befriedigen, die durch die ge­das mehrstündige Um zwei Uhr trat das provisorische Kabi- Tode geschäßten Graveur begeisterte Sundgebun Ausschüssen der einzelnen Parteien nach einem waltige Aufregung und ( Fortseßung folgt.) zahlenmäßigen Schlüssel ernannt, sowie die sog. Umherziehen gründlich ausgehungert waren. nett zu einer Beratung zusammen und wählte gen dargebracht wurden.

gleichzeitig:

Wir wollen feinen Rahmen!" ,, Nieder mit dem Norden!"

nen.

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Aber auch in Sudville war man nicht