Gelte 6.
Bollswirtschaft.
Die Krise der kommunistischen Gewerb schaftspolitit.
Auf dem letzten Kongreß der russischen kom. unistischen Partei fam es auch zu einer Debatte über die Gewerkschaftspolitik der fommunistischen Internationale. Was dort gesagt wurde, ist in der Moskauer Prawda" vom 3. Jänner 1926 we fentlich abgeschwächt worden. Der nachstehende Bericht, den wir der Berliner Gewerkschaftszeitung" entnehmen, stüßt sich auf eine Broschüre des Führers der russischen Gewerkschaften Tomsty, welche unter dem Titel„ Die Partei und die Gewertschaften" im Moskauer Staatsverlag erschie= nen ist. In dem Bericht des genannten Organes des Allgemeinen Deutschen Gewerkschaftsbundes beißt es:
Bereits in seinem Referat über die Gewerkschaftsprobleme hatte Tomsty betont, daß man sich nicht im voraus binden soll, auf welchem Wege die internationale Gewerkschaftseinheit wiederherzustellen sei, insbesondere, daß man sich nicht auf den Einigungsfongreß" festlegen soll, wie es bis jetzt üblich war; man solle sich ehrlich und aufrichtig" für die internationale Einheit entschließen und von bloßen Agitationsmanö bern" absehen( Prawda" vom 1. Januar 1926). Diese Bemerkungen Tomstys haben einen scharfen Protest einiger Kongreßdelegierten herborgerufen. Unsere Verhandlungen mit Amster dam sollten in keinem Falle dazu führen, daß wir uns der Amsterdamer Internationale anschließen" ( Losowsty); man muß fest und flar sagen, daß die Frage von einem Anschluß an Amsterdam unter feinen Umständen gestellt werden darf"( GlebowAwilow, beide in Prawda" vom 3. Jänner). Diese Proteste unterstreichen erst recht die Bedeutung der Erklärungen, die Tomsty in seinem Schlußwort gemacht hat:
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lettert in Mostau ein Telegraphift Kommunist auf I schen Parteizentrale einnütig und ausdrücklich geeinen Eisenturm und belegt die ganze Weltbour billigt. Die scharf zugespitzte Form dieser von geoisie, die ganze Erdfugel mit den wuchtigsten nun ab zum Allgemeingut der Komintern erhobeSchimpfereien." Solche Taktik war auch bei uns nen Erklärung soll wohl allen Versuchen, auf den eine Zeitlang in Anwendung( Lachen). Damals von Tomsfy empfohlenen Weg zurückzukehren, den haben wir mal ich, mal 2osowsky, einer nach Riegel vorſchieben. dem anderen, in der Rolle dieses Telegraphisten auf dem Eisenturm mit den wuchtigsten Schimpfereien die Reformisten belegt, wobei wir nur ein Ziel hatten: sollen sie nur anfangen, auf uns zu schimpfen, und sobald sie es tun werden, werden ihre Arbeiter von uns hören, ihr Interesse wird wachgerufen, und sie werden die Reformisten in ein Gespräch mit uns verwideln.( Lachen.) Das wollen wir mit dieser Methode erreichen.
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machen...
Der Film.
27. Mat 1926.
peut
Spielplan der Kleinen Bühne. Donnerstag, halb 8 Uhr: Gastspiel Paul Morgan : Märchen im Schnee", no vadis"; Frei. tag, halb 8 Uhr: Gastspiel Paul Morgan :„ Mär. chen im Schnee"," Quo vadis"; Samstag, balb 8 Uhr Gastspiel Paul Morgan : Märchen im Schnee", Quo vadis"; Sonntag, 11 Uhr: Vorlesung Elisabeth Bergner ; Gastspiel Paul Mor. gan, halb 8 Uhr:„ Märchen im Schnee", Quo vadis"; Montag, halb 8 Uhr: Gastspiel Baul Morgan:„ Märchen im Schnee", Quo vadi¾".
Vereinsnachrichten.
FEATURFREUND
Touristenverein„ Die Natur. freunde", Prag II. Sonntag, 30. mai: Černo. sic- Roblin- Řevnic. Suf. 6.30, Ab. fahrt 6.47, Führung: Sechner.
Nächsten Samstag gemeinsame
1. Ausstellung
Gäste aus allen Teilen ber I. Republik begrüßen Die Leitung wird sich freuen, recht zahlreiche
zu fönnen.
Herausgeber Dr. Ludwig Czech . Verantwortlicher Redakteur Wilhelm Niezner. Drud: Deutsche Zeitungs- A.- G., Brag Für den Drud verantwortlich: D. Holtt.
Neue Orientierung in der tschechischen Film industrie? Es macht beinahe den Eindrud, als ob sich endlich einmal auch in der tschechischen Filmfunst etwas ändern sollte, und wenn nicht alle Anzeichen trügen, fann man damit rechnen, daß der tschechische Film endgültig die ersten Schritte getan Für jene Periode war es eine richtige Linie. Ist hat, um eine auch im Ausland konkurrenzfähige aber heute diese Taktik richtig, Nein. Jeder Ver- Höhe zu erklimmen. Den Anfang hat Karl such, auf den Eisenturm zurückzukehren, und von Spelina gemacht, indem er die Hauptrolle feines da das Belegen" wieder anzufangen, ist mit dem neuen Filmes, Der Prager Flamender" mit Geist der Zeit nicht vereinbar. Wir müssen flar einem Ausländer besetzt hat, mit dem bei der Ufa und deutlich sagen: für uns ist die vorteilhafteste in Berlin tätigen italienischen Schauspieler AnPolitik die der Einberufung eines internationalen gelo Ferrari . Das Engagement eines fremdRongresses. Aber man soll eine überspannten ländischen Künstlers hat allerdings in den national Fahrt nach Auffig zur Reichsausstellung der NaturHoffnungen hegen. Glaubt ihr, daß es genau be- fühlenden Kreisen einen gährenden Unwillen her freunde. Abfahrt Samstag 15.20. Nächtigung teilrechnet ist, daß wir auf dem Kongresse die Mehr vorgerufen, aber erst der Enderfolg fann entweise in Nollendorf und Aufsig. Sonntag vormittags heit haben werden? Ich bezweifle es... Man scheiden, ob Karl Spelina mit diesem Einfall Recht Ausstellungsbesuch und Antritt der Rückwanderung soll nicht die Sache so darstellen, als ob wir etwas gehabt hat oder nicht. Es liegt ja flar auf der nach Leitmerit. Teilnahme anmelden bis Mittwoch berechnet haben. Wir sehen, wie gerechnet wird: Hand, daß ein Film eher ins Ausland zu bringen ist den 2. Juni, 7 bis 8 Uhr im Verein deutscher und darauf kommt es ja ſchließlich und endlich Ar Genosse Losowsky hat hier gesagt, daß Amsterdam und darauf kommt es ja schließlich und endlich Arbeiter. 18 Millionen zählt; es sind aber dort 16% und bloß an wenn in der Hauptrolle ein internatio nicht 13% Millionen. Und für die RGJ.- fagt nal bekannter Künstler auftritt, als wenn der Film er hat er feine genauen Zahlen. Bei den Refor. in künstlerischer Hinsicht noch so gut ist, sich aber| Bolfsbücherei Ausfig seine misten, wo wir nicht ſizen, wissen wir, wieviel dem Ausland gegenüber auf nichts Bekanntes Leute da sind, und dort, wo wir die Führung ſtützen fann( Schulbeispiel: die Lucerna", woh! haben, wissen wir es nicht. Mit einer solchen der beste tschechische Film, der aber bis heute noch unter Beteiligung der Führer-, Musik, NaturMathematit tann man teine Politit nicht verkauft ist.)- Den nächsten Borstoß hat wissenschaftlichen, Photo- und Wintersport- Seltion Julius Schmitt gewagt, der im Verein mit Es scheint mir und nicht nur mir, sondern allen einem Regisseur P. Pražsky für den Film und der Hüttenverwaltungen, verbunden mit Terrarier und Aquarienschau. „ Modche Mitgliedern des Präsidiums( des Allrussischen Ge- mod che und Resi" nach dem Roman von V. Geöffnet bis 13. Junt. Ratous trop aller Anfeindungen einige Rollen wertschaftsrates?), die im Auslande waren, daß mit deutschen Künstlern besezt hat. Der Roman, hinsichtlich der Eroberung der reformistischen GeWas ist die Schlußfolgerung Losowstys? Bitte, werkschaften es wie in einer Oper zugeht: man ber übrigens in einige Sprachen überfest ist, be handelt in sehr netter Art die Schicksale eines judimöglichst weit von Amsterdam ! ,, Das einzige, was läuft und läuft und läuft und bleibt auf der schen Ehepaars und das kleinbürgerliche Milieu Szene stehen, und man singt nur eine Stunde lang: und dürfte ein zugkräftiges, flottes Lustspiel werden. wir nicht tun sollen, nach Amsterdam zu gehen. Niemals und unter feinen Umständen!" Das die Einheit der Gewerkschaften, die Einheit der Das alte Ehepaar Modche und Refi wird von dem einzige, meine ich, was wir nicht tun Gewerkschaften, und alles bleibt auf demselben Stabarettisten und Meisterrezitator Rudolf Hod sollen, ist das eine den Arbeitern Fled, feinen Schritt vorwärts, noch rüdwärts." und von Frau Glödner- Kramer vom Deutzu sagen und etwas anderes zu tun. In dieser Rede ist die Bereitschaft flar zum fchen Theater verkörpert. Von deutschen SchauDas iſt es, was man nicht tun solle, das eine zu Ausdruck gebracht, unter Umständen nicht nur ſpielern wirken noch mit die Damen Longauer nur spielern wirken noch mit die Damen Longauer jagen und direkt entgegengesette Dinge zu tun... auf den Vernichtungslampf gegen die Amsterdamer und Schlesinger und Herr Fleischmann Man darf nicht sagen: wir sind für die Einheit der Internationale( ,, Moskau oder Amsterdam "), son- neben einer gangen Reihe anderer tschechischen internationalen Gewerkschaftsbewegung, die Am- dern auch auf den Gedanken der Vereinigung von Sünstler. Damit ist also zum erstenmale die Tatsterdamer Reformisten sind gegen die Einheit, wir RGJ. und JGB.( ,, Moskau und Amsterdam ") zu soche verwirklicht, daß in einem einheimischen Film dürfen aber unter feinen Umständen uns der Am- verzichten und den Weg zu einer allumfassenden nennenswerte deutsche Künstler mitwirken. Gleich sterdamer Internationale anschließen. Gewerkschaftsinternationale durch Anschluß der nach Fertigstellung des Prager Flamenders" wurde Zwei schädliche Linien gibt es in dieser Frage. russischen Gewerkschaften an den JGB. zu suchen. im Atelier der U- B- Filmfabriken mit den AufDie erste Binie das ist der Versuch, unter Der Stongreß schien sich mit den mit Beifall aufnahmen zu diesem Film begonnen.- Der dritte dem Schein der Einheit, mit den Worgenommenen Ausführungen Tomstys zu solidariten von der Einheit auf den Lippen, fieren, indem er der von Tomsty borgeschlagenen zur Spaltung zu treiben und zu glau- Entschließung über die Tätigkeit der Gewerkschaf ben, daß es niemand merken werde. Als ten" einmütig zugestimmt hat; es fiel aber auf, ob wir hier lauter die Klugen wären- ich. Lo- daß der Teil der ellenlangen Entschließung der dem somsfy, Glebow- und dort siten die Narren, wie Problem der internationalen gewerkschaftlichen Jouhaux und Dudegeest, die nichts begreifen wer- Einheit gewidmet war, sehr unbestimmt gefaßt den. Auch die Führer der englischen Gewerkschaften wurde. Es war flar, daß hinter den Kulissen der feien kleine Stinder, sie werden nicht merken, wohin Streit fortgesetzt wurde, daß man sich den evenman sie führen will. Und sie, die Genossen Lo- tuellen Rückzug nicht versperren wollte; in der sowsly und Glebow, sagen: Einheit, Einheit, Tat waren faum zwei Wochen nach den Ausfüh- bilden die dreiaftige Komödie Die Charakter Die nächsten Novitäten der Kleinen Bühne und scheinen in der Wirklichkeit eine rungen Tomstys verstrichen, und die Zentrale der lofen" von Hermann Heinrich Schefter, die mit Spaltung zu wollen. Mit einer solchen Po- fommunistischen Partei Rußlands wandte sich Rudolf Holzers einaftigem Schauspiel„ Der litit wird man nichts erreichen können, eine mit einem Schreiben an alle Sektionen der Kom- Sieger" zur Aufführung gelangt und Romain solche Politik ist heuchlerisch und munistischen Internationale", in dem alles Rollands Spiel von Tod und Liebe". doppelzüngig, die Arbeiter werden es mer- tonterrevolutionäre Geschwät über ten. Und wenn Sie dies als ein Agitationsmanö den angeblich beabsichtigten An- Donnerstag, halb 8 Uhr Gastspiel Emmy Spielplan des Neuen Theaters. Heute ver durchführen wollen, so wollen wir uns einigen: schluß der Gewerkschaften der Sow- Sturm:„ üschi"; Freitag, halb 8 Uhr: Gastspiel entweder Agitation zu treiben und solche Taftit iet union an den Amsterdamer Ge- Destwig- Maria Rajdl: Presseborstellung: Premiere: anzuwenden, die eine Zeitlang angewandt wurde, wertschaftsbund" auf das entfchic- 3werg", Biolanta"; Samstag, 7 Uhr: Gaft VOLKSBUCHHANDLUNG oder wollen wir ernsthaft über die Einheit sprechen. Denste" urüdgewiesen" Ich erinnere mich an eine Novelle von Aleɣej Tol-( Prawda" vom 14. Jänner.) Die Plenarsession miere: Mrs. Cheneys Ende"; Montag halb 8 wurde. piel Elisabeth Bergner und Leopold Kramer : Prestoj, wo ein Diafon erzählt, welche Wunder in des Exekutivkomitees der Komintern hat dann im Uhr: Gastspiel Elisabeth Bergner , Leopold Kramer : Moskau geschehen: Sobald der Abend kommt, März diese Erklärung der russischen fommunisti- Mrs. Cheneys Ende".
Kleine Chronit.
Der Schlafende Richter. Sin Richter hatte während einer Gerichtsvergandlung, bei der er den Vorsiz führte, geschlafen. Das war fatal, aber es handelte sich nur um ganz wenige Minuten, und ob er statt dessen, wie sein Kollege zur Rechten, die Zeitung gelesen, oder, wie sein Kollege zur Linken, tausend Köpfe und Namenszüge in die Akten geschmiert oder wie der Herr Staatsanwalt unterdessen Berge von Aften erledigt hätte, das wäre doch schließlich auf dasselbe hinaus gekommen. Selbstverständlich macht ein schlafender Richter keinen guten Eindruck, aber schließlich ist es doch menschlich und man sollte eigentlich gar kein Aufhebens davon machen. Wenigstens ist das die Ansicht gewisser Streise.
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im Bunde ist Karel Lamač , der seinen nächſten Film Bantata Bezouse"( Water Fliederbusch)" nach dem Roman von R. V. Rais für die IN TEPLITZ- SCHÖNAU hiesige Zweigstelle der Universal dreht, so daß der Film leicht über die Grenzen dringen dürfte.
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Jultus Deutsch:
Nr.
Proletarische Wehrhaftigkeit
im Kampfe
gegen den Faschismus.
Erscheint Ende April. Etwa 120 Seiten stark. Preis ca. 15 Kč. Vorausbestellungen nimmt entgegen:
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bedient sich wohl der Einfachheit halber einer Art ,, komisch" stehen. Das Kosmische ist nun einmal Kommabüchse( gebaut wie eine Zuderbüchse), aus für den Seher das Komische, und nichts wird ihn der er Beistriche über den fertigen Satz streut. Wo von dieser Weltanschauung die mir ja tief symsie eben hinfallen, dort schlagen sie Würzelchen und pathisch ist- abbringen. haften. Wie zartes Unkraut, das aus Mauerfugen Bu sicherem Scheitern ist auch das Unternehmen sprießt, blühen sie zwischen den Worten. berurteilt, ein Romplement" in die Zeitung schmuggeln zu wollen. Es wird immer ein Kom pliment" daraus. Seper sind höfliche Leute. Sie sagen: Gott grüß die Kunst!" und, wohl irgend einer artigen Tradition ihres Berufes folgend,„ Ex cusez!", und wo sie ein Rompliment anbringen tönnen, tun sie es.
fehler, den vielleicht die vorgesezte Behörde durch ein Disziplinarverfahren sühnen kann. Die Revision wird demnach verworfen und eine nochmalige Verhandlung ohne Niderchen für überflüssig erachtet. Fein, nicht wahr? Als ob es feinen Einfluß auf das Urteil haben könnte, wenn der Gerichtssaal vom Chorus schnarchender Richter dröhnt. Noch feiner Aber wie ist das mit den Absätzen? Wie kommt aber ist die Art, wie das Reichsgericht seinen Stand- es, daß sie im Drud ganz wo anders stehen, als punkt begründet. Ob der Richter geschlafen habe wo sie in Manuskript, durch den Beginn einer int so heißt es- lönne das Reichsgericht gar nicht mehr neuen Zeile und überdies durch einen deutlichen interessieren, weil aus dem Brotokoll hervorgehe, Saten fenntlich gemacht, standen? Jeder Sezer, ja daß das Gericht vorschriftsmäßig besetzt gewesen sei. sogar jeder Redakteur weiß doch, daß die Wirkung Dabei weiß das Reichsgericht ganz genau, daß der des Gebrudten, außer von paar anderen Kleinig Gerichtsschreiber die vorschriftsmäßige Beseßung des leiten, auch von den Atempausen und Casuren ab Gerichts schon dann protokolliert, wenn nur die hängt, zu denen das Drudbild den Leser nötigt. Fleisch- und Knochenmasse der Richter im Saale ist. Welche Bosheit, diese Pausen willkürlich zu verDer Gerichtsschreiber wird sich auch schwer hüten, wischen oder dort hineinzuhängen wo fie, eng Buin das Protokoll zu schreiben: von 10 Uhr bis 10 fammengehöriges auseinanderreißend, den BlutUhr 5 war das Gericht nicht vorschriftsmäßig befeßt, freislauf des Textes gemein unterbrechen. Ich kann Der Verteidiger natürlich, der ja meist mit dem weil der Herr Landgerichtsdirektor Schlaf leicht nicht glauben, daß die gutartigen Beitungen, für durchtriebenen Angeklagten unter einer Dede steckt, schnarchend schlief. die zu schreiben ich das Vergnügen habe, mit Absicht glaubt seinen verurteilten Klienten durch Revision Es bleibt also dabei: der Angeklagte muß das so tun. Bleibt als nur anzunehmen, daß es rein frei zu bekommen und macht aus dem Nicerchen eine Urteil hinnehmen, auch wenn es von lauter schlafen- formal- zeichnerische Erwägungen sind, von denen die Sensation und legt dem Reichsgericht die imper- den Richtern gesprochen ist. Er darf nur die Offizin bei Verteilung des Schwarzen auf dem tinente" Frage vor, ob es ein rechtsgültiges Straf- Schlafenden denunzieren. Wenn er den Kinder- Weißen, bei der Zusammenfassung des Textes in verfahren sei, wenn der Vorsitzende des Richter glauben hat, daß ihm das etwas nüht, so ist ihm größere oder Kleinere Beilenhäufchen, sich leiten läßt. Pollegiums während der Verhandlung schläft. Er hat eben nicht zu helfen.. D. A. Hinterleuchter. Meine Beiträge werden offenbar durchaus in Hin sich aber geschnitten! Wenigstens das ist die Ansicht sicht auf die optische, rein ornamentale Wirkung gewisser Kreise, und diese Leute haben auch Recht des Druckbildes abgeteilt, so swar, daß ihr Anblic behalten. auch denen, die nicht lesen tönnen, ja vor allem denen ästhetische Freude bereitet.
Im allgemeinen will ich ja über Drudfehler nicht lagen. Ich bin kein Pedant. Wenn die Zeitung den Schriftsteller, den ich beharrlich Dymow schrieb, beharrlich Dymaro brudt, lieber Himmel, das ist Geschmradache. Sie wird schon wissen warum. Und geringfügige Textabweichungen, wie„ Ventil" statt Detail", geschlechtlich" statt geschichtlich", Stuh poden" statt tuhglocken",„ Narrenhaus" statt Warenhaus", machen die Diktion nur saftiger, sowie auch fehlende Zeilen nur der Ballung zugute kommen. Es besteht hier überdies immer die Chance, daß der Leser, im geborstenen Satz ratlos herumstolpernd, nicht den Autor, sondern sich für einen Trottel hält. Eine Chance, von der, wie bekannt, eine ganze literarische Richtung der letzten Zeit ge lebt hat, und zwar gar nicht schlecht.
Wir Schriftsteller sollten über Drudfehler, nicht flagen. Mancher von uns dankt ihnen sein Prestige, Blutige Laien denken zwar: das wäre ja noch manche Mängel des Talents wurden schon mehr als schöner, wenn ein Richter auch nur eine Sekunde In der Freunde, der korrigierenden Vaterhand So ein Schriftseter hat es ja, bas gebe ich zu, ausgeglichen durch Defekte des Druds, und oft sind schlafen dürfte, wo es um Ehre, Vermögen oder gar entbehrend, erleidet Geschriebenes, bei seinem Ueber- nicht leicht. Man swingt ihm oft Sachen auf, die es allein die Setzer, die dem Text den verwirrenden Leben des Angeklagten geht. Die höchsten deutschen gang in Beitungsdrud, wunderliche Veränderungen, seiner innersten Natur ganz und gar zuwiderlaufen. Opalglans geben, ben der Schriftsteller aus EigeRichter aber... Das Reichsgericht findet es natür deren Unheimliches es ist, daß ihnen eine gewisse Aber er wehrt sich! Versuchen Sie einmal, ihn mit nem ihm nie zu geben vermocht hätte. lich auch nicht schön, wenn ein Richter bei der Verrätselvolle Ges ßmäßigkeit innewohnt. dem Wort, losmisch" hineinzulegen. Im Drud wird. Laßt die Druckfehler! Man weiß nicht, wovon handlung schläft, nimmt aber die Sache nicht weiter Manches kann ich mir ja erklären, zum Beispiel doch immer, auch wenn Sie das 3" in einem eige- man tief wird. tragisch. Es sieht darin nur einen Schönheits- das mit dem Komma, den Beistrichen. Der Seger nen rekommandierten Brief mitgeschickt haben,