28. wat 1920.

die auch darauf warten, mit ihren Hungerkreuzern wir werden dafür sorgen, daß das Lied von De notleidenden Agrarier zu retten! Die deutsch diesem braven Mann hoch klinge und überall ge­bürgerlichen Blätter von Brag haben sich gegen härt werde. Wahrscheinlich wollte der Gott, der Bölle ausgesprochen, aber der Herr Abgeord- Gisen wachsen ließ, auch solche Knechte wie den nete Horpynka tritt für die Zölle ein. Wir werden Sorpynka; für die eisernen Besen, mit denen fie dafür sorgen, daß or pynka seinen Wählern hinweggefegt werden müſſen, werden wir als Deutscher als Staatsbeamter und nicht den deutschen Herrgott forgen lassen, dafür as Prager Abgeordneter Rede steht, wollen wir selbst die nötige Sorge tragen!'

aber

Blingstfest der Sozialistischen Jugend- Inter­nationale in Holland.

heiten zu erledigen. fortgesetzt und sie führte uns nun ohne größere Bald wurde auch die Reise Unterbrechung nach Amsterdam .

Marsch durch die belebten Straßen, in de nen besonders der rege Radverkehr auffällt, zum Lager. Das ist auf einem großen, weitgedehnten Geld errichtet! Ein großes Tor von zwei hohen rotumkleideten Türmen flankiert, gewährt, gegen strenge Kontrolle, Zutritt zur Zeltstadt! Die Be zeichnung Stadt ist keineswegs übertrieben. Die Belte, für die Unterbringung von je zehn Genos­sen oder Genossinnen bestimmt, stehen in schöner Ordnung da, lange Straßenzeilen durchschneiden es, den Mittelpunkt bildet der große Platz der Internationale. Die Straßen sind nach den be­rühmten Vorfämpfern der Internationale be­nannt. Da gibt es eine Margstraße, eine Adler-, eine Bebel-, eine Branting- und eine Stauning­straße, eine Macdonald und eine Troelstra­Straße. Wir wohnen in der Stauningstraße, un­sere Genoffinnen aus der Tschechoslowakei in der Adlerstraße.

Amsterdamt, am 23. Mai 1926. Die Pfingstsonne hat uns nur gestern ge­Locht. Heute ist der Himmel mit einer dunkel­blaugruen Decke überspannt, die jeden Augen­blid reißen fann, den zum Absturz bereiten Re­gemmaffen freien Lauf gewährend. Aber in dem großen Jugendlager, das in fünfhundert Zelten fünftausend Jugendlichen Obdach gibt, ist von einer Beeinträchtigung der Stimmung durch das fühlere und trübere Wetter nichts zu merken! Dort nimmt das Singen und Tanzen fein Ende, Sort tobt sich Uebermut festfroher Jungproleta rier, die beglückt die durch hartes monatelanges Sparen erkauften Ferientage genießen, in hundert Echerzen aus. Denn wenn nicht gerade eine der Gesamtveranstaltungen die Tausende zu einer einzigen großen Schar vereint, ist natürlich ftets nur ein Teil der Jugendlichen unterwegs, die vielen reizvollen Schönheiten der herrlichen Stadt zu bewundern, während die anderen auf ihrent Strohlager ruhen oder singend durch die Straßen der Zeltstadt ziehen oder auf dem plain der Internationale" Sportspiele veranstalten Nach furzer Rast versammelten sich am Abend das war am Freitag alle bereits im Lager eingetroffenen Jugendgenossen und Genos finnen auf dem Platz der Internationale" vor dem großen rot ins Land leuchtenden Turm der Rameradschaft zu einer furzen Begrüßungsfeier. Koos Vorrint sprach einige Willkommens worte, dann erklang, von Tausenden gesungen, die Internationale ", dann sprachen Genosse Hoogland und Genosse Steenhuis für die Amsterdamer Partei und die Amsterdamer Gewerkschaften und Piet Voogd für die Ju­gend- Internationale. Mit den Liedern Brüder zur Sonne, zur Freiheit!" und" Wir sind die junge Garde!" wurde die Feier geschlossen!

oder tangen. Ja, man fann wohl sagen, daß erst jetzt die jungen Leute in bester Stimmung sind. Borge­ftern und noch gestern waren sie zu müde von der langen Reife. Manche haben eine gar weite Fahrt hinter sich; sind doch neben den Holländern und Deutschen , welche die größten Scharen hers anbrachten, auch Jugendgenossen aus Polen , aus Belgien , aus Dänemark , Schweden und Norwegen , aus Desterreich und aus der Tsche­ choslowakei gekommen, und manche sind nicht mit der Bahn gereist, sondern tagelang gewandert; zwei dänische Genossen haben eine Radfahrt nach Holland gemacht. Heute sind auch in Sonderzü gen einige tausend holländische Parteigenossen mit ihren Familien gekommen, um an der abendlichen Demonstration, welche den Höhe­punft des Jugendtages bilden wird, teilzuneh­

men.

Unsere Delegation hat sich in Bodenbach gefammelt, ungefähr vierzig deutsche und zehn chechische Jugendgenossen! In Amsterdam tra. fen wir dann noch einige tschechische Studenten, die zum internationalen Studentenfongreß ge.

tommen find.

Schon an diesem Abend waren uns die Am­ ſterdamer Jugendlichen aufgefallen durch die Strammheit ihres Marsches, durch ihren frohen Gefang, durch ihre zweckmäßige und dabei schöne, oft farbenprächtige Wanderkleidung, und durch die vielen bunten, von Künstlern gezeichneten Fahnen, die sie neben den roten Fahnen trugen. Aber am Samstag rüdten noch große Scharen holländischer Jugendlicher aus den Provinzen an, einige Tausend, und alle führten sie so far benprächtige Fahnen mit und alle waren ähnlich gekleidet wie ihre Amsterdamer Genossen und alle sangen, sangen, als wollten sie in Liedern der ganzen Welt ihre Festesfreude und ihre Stampfbegeisterung fünden.

Inland.

Landbändierische En stirnigkeit.

Regelung der Produttion, eine Blanwirt­In der landbündlerischen Presse wird darüber gespottet, daß von sozialdemokratischer Seite eine schaft angestrebt wird, um die Anarchie der Er eugung mit ihren unheilvollen Wirkungen ( Krisen, Arbeitslosigkeit usw.) zu verhindern.

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überzeugen foff. Die englische demokratische Methode der Ueberzeugung hat vielleicht den Bor teil der Gründlichkeit, aber sie ist longwierig und bringt demg anzen Lande Schaden. Der fascistische Staat, in dessen Programm die Bewahrung der Kompetens gegenüber Demagogie und Ignoranz zum Ausdruck fommt, erzwingt die Entscheidung feiner Organe durch ein Geset. Solange die Regierung eine solche Autorität und Wacht hat, wie sie heute Mussolini besitzt, werden die Folgen des neuen Gesezes für Italien sicherlich glüd bringend sein.

,, Das muß der deutsche Bauer und auch der deutsche Christlichsoziale, welchen Standes immer, wissen, daß wir deutschen Staatsangestellten ein Teil des deutschen Volkes sind, der schwerer ringt um seine nationale Existenz, um feinen Arbeits­platz, der seine Scholle bedeutet, als alle anderen Stände. Es kann ihm nicht unbekannt geblieben sein, daß das Abbaugesetz sich nur gegen uns deutsche Staatsangestellte auswirkt, daß Sprachen­gesetz und Sprachenverordnung nur den Zwed haben, alle Deutschen aus dem Staatsdienst hin­auszudrängen und keine mehr aufzunehmen. Er muß auch wissen, daß nur die nationale Koalition im Staate dieses Unrecht verschul det hat, und darf dieser, ohne gewichtige Garantie dafür zu haben, daß dieser deutschseind. liche Kurs gegen uns Angestellte aufhört, nicht seine Stimme geben. Wir Staatsange­stellten müssen unsere fargen Bezüge lediglich für den notwendigen Lebensbedarf verbrauchen. Troßz allem Ungemach haben wir Staatsangestellte aber nie die volkswirtschaftliche Bedeutung einer Teistungsfähigen Landwirtschaft unterschäst und haben demgemäß auch ihre zurzeit schwierige Lage mit Sorge betrachtet. Wir müssen und aber da gegen auflehnen, daß die bevorstehende forge Auf­besserung unserer Bezüge dazu benützt wird, einen Hochzoll für landwirtschaftliche Produkte zu er­reichen, dessen Höhe in feiner Hinsicht begründet, und der uns eine Verteuerung der Bebenshaltung bringt, die in umge tehrtem Verhältnis zu der beabsich. tigten Gehaltsaufbesserung steht". Auch die deutschen Staatsangestellten werden

Die in volkswirtschaftlichen Fragen meist völlig ungeschulten Landbündler, die ihr Seil ledig­lich in möglichst hohen Zöllen sehen, haben keine blasse Ahnung, daß schon heute Planwirtschaft Daß es den Nationaldemokraten paßt, wenn getrieben wird. Die reichsdeutsche Industrie bietet Mussolini die Gewerkschaften unterbrägt und die in dieser Beziehung eine Reihe Vorbilder. So be Arbeiterschaft wehrlos macht, verstehen wir schon. tung" vom 22. Mai unter dem Titel Fabrika stensta Banta und um framar gefallen, wenn richtet zum Beispiel die Berliner Voffische Zei. Das würde ja auch den Herren um die Zivno­torische Plantvirtschaft" unter anderem folgendes: man die Gewerkschaften in der Tschechoslowakei Das übereinstimmende Leitmotiv in den Ver. ähnlich behandeln würde, damit die Kapitalisten waltungsberichten der großen Maschinenfabriken noch mehr verdienen. Wie aber die Nationaldemo ist das Bestreben, die Absapkrise nicht nur durch fraten ihre nationalistische Gesinnung mit der Be­Forderungen nach außen( Steuerabbau, Frachter geisterung für Mussolini in Einklang bringen, ist leichterung, Handelsverträge), sondern auch durch eine andere Frage. Der Fascismus unterdrüdt Verbesserungsmaßnahmen innerhalb nämlich in Italien nicht nur die Arbeiter, sondern des eigenen Industriezweiges zu überwinden. Die auch alle Minderheiten, auch die slavischen. Die technische und organisatorische Umgestaltung des fascistische Regierung hat alle öffentlichen slowa­einzelnen Betriebes ist nur ein Teil dieses Rati- fischen Schulen in Italien geschlossen und die onalisierungsprogramms. Darüber hinaus hat es Errichtung privater Schulen verboten. Sogar die sich als nötig erwiesen, daß sich die verschiedenen nicht obligaten Unterrichtsstunden in den Sprachen Unternehmungen gleicher oder verwandter Pro- der Minderheiten wurden aufgelassen. Mit Recht duktionszweige in Fabrikation und Ber - bemerkt deswegen das Narodni Osvobozeni", daß trieb zu gemeinsamem Vorgehen ver- es nicht möglich sei, zugleich Slave und dabei ständigen. Für den Einzelunternehmer bedeutet Fascist zu sein. In Wirklichkeit handelt es sich jede derartige Abrede einen gewissen Verzicht auf eben den Nationaldemokraten nicht um das Sla­einen Teil feines Selbstbestimmungsrechtes und ventum, sondern um die Unterdrückung der Ar­auf die überlieferte Vielseitigkeit seines Fabrika­beiter. tionsprogramms. Trotz diefer psychologischen Widerstände ist jedoch anzuerkennen, daß die Not- Die deutschen Staatsbeamten gegen wendigkeit einer gewissen Planwirtschaft bie Deutschbürgerlichen. att Stelle des bisherigen Nebeneinander allzu vieler Einzelwirtschaften sich, nicht zuletzt durch die Die Erregung gegen die deutschbürgerlichen tatkräftige Förderung des Vereins Deutscher Parteien, welche den Wassen der deutschen Be­Maschinenbau- Anstalten, der Spitenorganisation völkerung durch ihr Eintreten für die Agrarzölle des deutschen Maschinenbaus, durchgefetzt hat." die Lebenshaltung erschweren wollen und außer­Die Weisen" von der Deutschen Landpost" dem die allnationale Soalition aus einer schweren sprachen Genosse und anderer agrarischer Blätter werden vielleicht Verlegenheit befreien, zieht immer weitere Streise sagen, ja, das geht in der Induſtrie, aber in der So schreibt die Zeitschrift Der deutsche Staats­schwerer gehen- aber find nicht gewisse Ansätze Landwirtschaft ist derlei unmöglich. Nun, es mag angestellte" folgendes: zu einer Regelung der Produktion auch in der Landwirtschaft vorhanden? Zunächst existieren eine Reihe von der Natur begünstigter Produk­tionsgebiete, Getreide, Hopfen, Rüben, Kartoffelgebiete usw. Und bestehen nicht landwirt­schaftliche Genossenschaften aller Art, welche Ginflußz nehmen in der Richtung der Preis­gestaltung, der Anbaufläche, des Absatzes, die also regelnd eingreifen in das freie Spiel der Kräfte" und den Willen des einzelnen Besitzers begrenzen. Freilich noch in sehr beschränktem Maßstabe und lediglich ausgehend von dem Ertragsintereffe, nicht von den Bedürfnissen der Gesamtheit. Was aber die von der Industrie zum Teil durchgeführte, in Ueber unsere Reise ist nichts Besonderes und der Landwirtschaft noch unentwickelte Planwirt vor allem nichts Aufregendes zu berichten. Denn schaft bereits erzielt, ist die größere on­das Bürokraten stick chen, das wir in Bo­Furrensfähigkeit infolge der gesteigerten denbach erlebten, ereignete sich eigentlich noch vor Produktion. Und das ist gerade für die Landwirt­Antritt der Neise. Unsere Abfahrt sollte gefilmt Sie nahmen alle schon teil an der ersten gro- fchaft eine sehr entscheidende Frage. Bilden sich werden. Die Erlaubnis der tschechischen ßen Kundgebung am Samstagabend. Tagsüber denn die Landbündler ein, mit neumodischen Behörden hatten wir, wenngleich mit der gab es Besichtigungen in der Stadt: Hafen, chinesischen Mauern ließe sich die Weltkonkurrenz überflüssigen Einschränkung, daß keine Bahn Reichsmuseum , Judenviertel waren am eifrigsten ausschalten?? Sie spotten über sich selbst und objette photographiert werden besucht. werden besucht. Zur Abendkundgebung wurde in growissen nicht wie. Was ihnen über ihren engen dürfen. Damit soll nämlich verhindert wer- Ben Bügen zu je tausend Teilnehmern marschiert. Sorizont geht, verdammen sie als echte Reaktio­den, daß etwa im Kriegsfalle der etwaige Feind Singend und jauchzend bewegten sich die Massen näre blindlings. weiß, wie der Bodenbacher Bahnhof beschaffen durch die Straßen, oft angestaunt, oft freundlich ift! Um das zu verhindern, sollte man besser begrüßt, jubelnd dankend. Das war ein gar viel Nationaldemokratie und Fascismus. schon in Friedenszeiten den Bahnhof für das stimmiger Gesang, Gefang in den Sprachen Daß die Fascisten im engsten Einvernehmen Publikum vollständig sperren, weil ja jeder intel - vieler Völker: deutsch, holländisch, französisch, fla- mit der nationaldemokratischen Partei vorgehen, ligente Reisende, der einigemale diesen reichlich misch, dänisch , norwegisch, schwedisch , russisch, wird immer flarer. Ueber den engen Zusammen unzulänglichen Bahnhof benützen muß, ohne beschechisch, polnisch! Und in so vielen Sprachen hang dieser Partei mit den Fascisten im sondere Mühe eine Planskizze dieses besonders auch gesungen und gerufen wurde, es war strauer Gebiet macht der Duch Casu", das durch seine Rückständigkeit interessanten Bahnho- doch das gleiche Lied des Kampfes, das gleiche dortige sozialdemokratische Blatt, aufmerksam. Es fes entwerfen tann. Aber immerhin haben die Lied der Freundschaft! Im Festraum, der ge- weist darauf hin, daß das nationaldemokratische schon mit der Zeit einsehen, daß sie ihre politi­tschechischen Behörden das Filmen gestattet, wäh- waltigen Automobilhalle, die mehr als zehntau Blatt des Ostrauer Gaues, die Narodni Repu- fchen Interessen nur Hand in Hand mit den rend die deutschen Bodenbacher Bahn- end Personen umfaßt, lagerten sich die Jugend- blifa", ganz offen für den Fascismus eintritt. So übrigen arbeitenden Klaffen vertreten können. Die behörden es vereiteln wollten. Der lichen auf dem Boden, erwartungsvoll zur Bühne war in diesem Blatt vom 21. Mai ein Artikel Politik der Deutschbürgerlichen wird ihnen diese Zug, in den wir einstiegen, war ein deutscher emporschauend. Nachdem alle Festteilnehmer un- unter dem Titel Teschen im Zeichen des Fascis- Erkenntnis beibringen. Bug, und ihn zu filmen, hatten wir nicht beson- tergebracht waren, was nicht wenig Zeit und mus", worin unter anderem darauf hingewiesen ders angesucht. Und ohne besondere Erlaubnis viel Geduld erforderte, wetteiferten der Amster- wurde, daß der 1. Mai 1926 die Stärke des Eine Steuer auf Restgüter. Die tschechischen feine Aufnahme eines deutschen Eisenbahnwa- damer und der Hamburger Sprechchor. Welchem Fascismus in Teschen gezeigt habe. Der national Sozialdemokraten haben im Abgeordnetenhaus einen gens! Sollten wir uns ärgern? Nein, wir haben man den Vorzug geben soll? Nun, die Hambur - demokratische Abgeordnete Špaček habe auf Antrag auf Einführung einer Steuer vom Erwerb bloß gelacht. Mehr Grund zum Aerger geben die ger gefielen durch ihr lebendiges Spiel, die Am- einem Meeting in Teschen gesagt, daß sich die der Restgüter eingebracht, die 50 Prozent des Zah­Paz- Scherereien! Wir haben ja haben ja den sterdamer durch die Stlarheit ihrer Sprache. Aber Teschener am Fascismus ein Muster nehmen lungspreises betragen soll, wenn die Erlangung di­Sammelpaß bekommen, wir haben das deutsche am besten gefielen doch die Tanzszenen der Am- müssen". Ein anderer Redner hat die Zuhörer reft durch das Bodenamt erfolgt und 30 Prozent und das holländische' Visum erhalten aber sterdamer Jugendgenossinnen unter der Leitung zu revolutionärer Arbeit nach dem Muster des Kaufpreises, wenn es sich um eine Erwerbung wieviel Zeit und Geld muß auf Sine Tiggers... Mussolinis" aufgerufen. aus freier Hand mit Zustimmung des Bodenamtes gewendet werden, bis man die Er- Heute durchwanderten wieder bunte Grup handelt. Aus dem Motivenbericht des Antrages laubnis bekommt, für ein paar Tage pen die bunte Stadt. Jetzt rüsten wir zur großen geht hervor, daß bis April 1926 1174 Reſtgüter im das Land zu verlassen! Demonstration im Stadion, die ein gewaltiger Gesamtausmaße von mehr als 100.000 Seftar er­Fackelzug beenden wird richtet wurden und daß es außerdem den Eigen­tümern des beschlagnahmten Großgrundbesitzes ge­stattet wurde, 123 Reſtgüter im Ausmaße von gleich­falls mehr als 100.000 Heftar zu verkaufen. Der größte Teil der Mestgüter ist in die Hände Privater Die fascistische Regierung ist sich dessen be- gelangt. Die Preise für die Restgüter waren außer­wußt, daß der Sieg über die zerfeßenden Sträfte ordentlich niedrig, vielfach sogar niedriger als dic des Kommunismus und Sozialismus, der im Zuteilungspreise für Fleine Bodenbewerber Im ersten stürmischen Anlauf errungen wurde, die Antrag wird eine Anzahl von Fällen, wo Restgüter soziale Frage nicht beseitigt hat und sie unter- um einen Spottpreis verkauft wurden, angeführt. nimmt daher eine große gesetzgeberische Arbeit zu Ein Erfolg ber tschechischen Sozialdemokraten. ihrer empirischen Lösung: sie läßt die Lohntämpfe Bei den Wahlen in den Betriebsrat der Zižkower von Sachverständigen entscheiden... Daß... Kapselfubrit wurden 656 Stimmen abgegeben. Da­eine solche Entscheidung kompetenter Autoritäten von erhielten der tschechische Metallarbeiterverband oft den einzig möglichen, richtigen 333 Stimmen und 5 Mandate, die Kommunisten Ausgangspunkt aus schwerer Situation bor . 228 Stimmen und 3 Mandate, die tschechischen So­stellt, ist zweifellos. Beispiele braucht man nicht zialisten 89 Stimmen und 1 Mandat. Gegenüber weit in der Vergangenheit zu suchen: der englische dem Vorjahr haben die Kommunisten 40 Stimmen Streit der Arbeiter ist beispielsweise ein Streit und 1 Mandat verloren. gegen die harten wirtschaftlichen Tatsachen, welche keine Doktrin verändern kann und es handelt sich nur darum, wie man die Bergarbeiter davon

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Mit anderen Reisegefährten stießen wir erst in Leipzig zusammen, aber da waren es auch Wir demonstrieren nicht allein auch gleich so viele, daß wir nun beinahe einen Zug die kommunistischen Jugendlichen sind da. Sie für uns allein brauchien. Wir reisten nun ge fönnen in Holland zwar keine Massen auf die meinsam mit einigen hundert sächsischen Genos Beine bringen. aber sie können die Maffen belä­sen. An Schlafen war leider nicht zu denken. Die ſtigen. Das tun fie, indem sie Flugblätter vertei Ueberfüllung der Abteils und die Reifeerregung len, die zur Schaffung der Einheitsfront auffor der jungen Hollandfahrer machte alle Versuche, dern. Diese Flugblätter schließen mit dem Auf­penigstens furze Zeit zu schlafen, zu vergeblichen ruf: Bereinigt Euch in der Kommunistischen Bemühungen. In Stendal bekamen wir wieder Jugendinternationale. Bu solcher Einheitsfront Berstärkung: diesmal durch einen starken Trupp hat niemand Lust und so flattern denn die bol­Berliner Jungen und Mädeln. Na, daß die nicht fchemistischen Flugblätter auf der Straße umher. ruhiger waren als die Sachsen , läßt sich denken! Spielzeug des Windes. Und die Jungfommuni­In Osnabrüc gab es längere Nast, festlichen sten verteilen, wenn wir wieder durch die Stra Empfang im Gewerkschaftshause und herzliche Ben ziehen, wieder dieselben Flugblätter, von de Begrüßung mit einigen lieben Freunden, die nen sie doch wissen, daß sie unbeachtet weggewor­man lange nicht gesehen! Freilich war nur Zeit fen werden.

zu ein paar Händebrücken und ein paar herzli- Es ist ein Symbol: in breitem Strome flu Chen Worten. Max Westphal und seine Mit- tet die sozialdemokratische Arbeiterbewegung ba arbeiter hatten schwere Mühe, die nun schon hin, die Kommunisten aber stehen verärgert auf mehr als tausend Köpfe angewachsene Schar und schimpfend am Straßenrand, neben der in Ordnung zu halten und alle Bahnangelegen- Maffe.

Auch die Sympathie des Zentralorgans der nationaldemokratischen Partei, die Narodni Lism", für den Fascismus tritt immer offener zu tage. Besonders groß ist die Freude dieses Blaties über das neue italienische Gewerkschaftsgesetz, das die Gewerkschaften zu Handlangern des Fascismus macht. Das genannte Blatt schreibt im gestrigen Leitartikel:

Die Direktoren der Sozialversicherungsanstalt. Das engere Komitee des vorbereitenden Ausschusses für die Sozialversicherung hat als Direktoren der