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Erklärung.

Nun danket alle Gott!"

Cine notwendige Erinnerung an die Wahlen.

Nun dantet alle Gott, ihr deutschen

1. Juni 1926.

seid, sondern daß ihr gern die paar Kronen opfert und euer letztes Hemd hingebt, damit der hochwürdige Herr Pfarer beffer leben kann!

Zu dem in den Zeitschriften ,, Nordböhmischer Boltsbote" Nr. 236, Sozialdemokrat ,, Nr. 238 Nun dantet alle Gott, deutsche und ,, Volksfreund" Nr. 238 am 13. Oftober 1925 Männer und Frauen, daß euch vom Him unter der Aufschrift ,, Auch die Kommunisten piep- Ein Pfaffenwort besteht! Und wenn man es werfen und die Herren nach Prag zu delegieren, mel ein Priester beschieden ward, der sein Wort sen ihr Lied" veröffentlichten Artikel, weiters zu auch erst nicht im vollen Maße seiner Bedeutung die jetzt den Zollwucherern die Ernte unter Dach gehalten hat und Schulter an Schulter" dem Artikel ,, Die Fälscherbande im Vorwärts", und nicht in seinem ganzen Sinne erfaßt, fo und Fach gebracht haben. ficht- mit den tschechischen Nationalisten! Nun veröffentlicht in der Nr. 252 der Zeitschriften So wird ihm doch Erfüllung. Die prophetische Gabe taldemokrat" ,,, Nordböhmischer Volksbote", Frei eines Geweihten des Herrn soll man nicht bestreia ndwerksleute, wenn ihr euren Hering, front" verwirklichte und Deutsche , Tschechen , danket Gott , daß sich so bald der Wunsch nach heit und Volksfreund" vom 30. Oktober 1925, ten. Als nach den Novemberwahlen die Christ den ihr zum fürstlichen Mahle" der möglichst breiten Einheits­schließlich zu dem Artikel Manieren des Herrn lichsozialen gestärkt ins Parlament einzogen, da teuerer zahlen werdet, wenn euch der Fastenfisch, Feierfeil, den deutschen Priester, den euch gönnt, Stern" in der Nr. 278 der Zeitschriften Sozial fand der Senator Professor Karl Hilgenrei den ihr nach frommem Brauche eßt, um ein paar inr voll Vertrauen erwähltet, und von Spina euch gönnt, Slowaken und Magyaren von ramař bie demokrat"," Volksfreund und Nordböhmischer ner das große Wort, das einzig in einer Situa- Kronen teuerer zu stehen kommt als bisher! Und Volksbote" vom 29. November 1925, durch welche tion am Plage war und das nur ein Pfaffe ihr kleinbauern, die ihr sonntags in die Artikel sich die Herren Dr. Viktor Stern als Her finden konnte, weil jeder andere sich der Blasphe- ihr Kleinbauern, die ihr sonntags in die bis Švehla in einer Front stehen! Nun dan­ausgeber und Adalbert Hampl als verantwort- mie schämte. Er ſchrieb am 18. November 1925, Lehre holt, die ihr die schwarze Liſte wähltegner" so wader verteidigt werden und daß Kirche wandert und euch aus dem Birtenbrief fet alle Gott, daß die gemeinsamen deut schen Rechte" gegen den gemeinsamen licher Redakteur des Vorwärts" in Reichenberg also vor etwas mehr als einem halben Jahre in habt, weil der Herr Pfarrer und das Fräulein Gegner" fo wader verteidigt werden und daß in ihrer Ehre gekränft fühlten, erklären wir, daß der Deutschen Presse" einen Leitartikel die Veröffentlichung dieser Artikel im Verlaufe unter dem Titel: Nun danket alle Gott!" Der Röchin es euch geraten haben! Wenn ihr euer deutsche Pfaffen und deutsche Agrarier mit Stra eines journaliſtiſchen Kampfes zweier politischen gelehrte Schüler Ignatius' von Loyola führte aus, Mehl und Korn noch vor Weihnachten verzehrt mak und Krojher gemeinsam deutsche Anträge niederknüppeln! Parteien erfolgte und daß es nicht unsere Absicht daß die Klerifalen mit Gottes Hilfe das habt und dann selbst Mehl und Brot und Fut- Laßt euch nicht durch die Bescheidenheit der war, der persönlichen Ehre der beiden obgenann- Kreuz wieder ein Stückchen vorwärts getragen" werdet ihr blutige Kreuzer opfern müssen und Christlichsozialen abhalten, ihre Verdienste ent­ten Herren nahezutreten. hätten, daß sie die Kraft zu neuen Werbungen Aus diesem Grunde widerrufen wir die in gewonnen hätten. Mit reinen Waffen" hätten euer bißchen Hab und Gut wird unter der Last sprechend zu würdigen. Es ist einzig und den Artikeln enthaltenen beleidigenden Behaup derhand entgegenstreden, wenn es jetzt darum zen. Dann murrt nicht, daß euch die sozialen, daß wir Zölle auf Brot und Mehl fie gekämpft, fie tönnten jeder Partei die Bru- der Wucherpreise und Wucherzinsen hinschmel- allein das Verdienst der Christlich­gehe, im Parlament möglichst schlagkräftige schwarze Lifte einen schwarzen Tag und schwarze und Fisch und Fleisch und hunderterlei andere im Parlament möglichst schlagkräftige Kampfeinheiten herzustellen". Mit den Bolts- traurige Jahre gebracht hat, denn die bochtirdi Dinge bekommen, daß sich die deutsche Einheits genossen müsse eine einheitliche gen Herren wissen wohl, warum sie die Prüfront so herrlich erfüllt und daß die Pfaffen um Kampffront hergestellt werden." Hilgenrei- eben, die er liebt, und ihr müßt jetzt durch treate um jauchzet und singt und betet aus voller Hilgenrei- fung über euch verhängt haben! Gott züchtigt fung über euch verhängt haben! Gott züchtigt diesen fleinen Preis die Kongrua friegen. Dar ner wußte, warum man Gott danken müsse: Brust: Anhänglichkeit an den Herrn Pfarrer zeigen, daß Denn das wito nun die Hauptsache sein. ihr ihm um die fette Kongrua nicht neidig Wir Deutschen kommen vom Kampfe gegens einander, aber jetzt heißt es miteinander ausziehen zum Kampfe gegen den ge­

tungen als grundlos.

Brag, am 27. Mai 1926.

Die Redaktion.

aber doch die Forderung nach der Intervention des Staates in sozialen und finanziellen Angele­genheiten und ist geeignet, die wirtschaftliche Neu­gestaltung zu fördern, die für das Land zur Le­bensbedingung geworden ist.

Es ist nicht denkbar, daß eine Partei von der Größe und dem Einfluß der sozialistischen, sich dauernd jeder Stellungnahme zit den Tagesfragen enthält und bei Abstimmungen im Parlamente einfach das Feld räumt. Ganz im Gegenteil. Un­fere Genossen zeigen den Weg zur Rettung der Währung, der Stabilisierung, sie haben ein gründ

lich durchdachtes Finanzprojett entworfen. Mit wessen Hilfe werden sie es durchführen? Am besten wäre die Mehrheit vom 11. Mai. Die ist aber faum möglich. Daher gleichgültig mit wem. Die Hauptsache bleibt, daß das Land vor dem drohen­den Unheil geschützt wird und erkennt, daß es seine Rettung dem zielflaren Programm der Sozialisten berdankt. Für Kompromisse mit der Hochfinanz mögen andere die Verantwortung tragen.

Die Bedeutung der aufgerollten Probleme macht es begreiflich, daß den anderen Fragen in der Debatte nur ein beschränkter Raum gewidmet werden konnte, obwohl außerordentlich wichtige Punkte, wie die Organisierung der Jugend, die Kolonialfrage und die Schaffung einer Tageszei

ter und Stroh laufen müßt beim Händler, dann

mař

Nun danket alle Gott"

meinsamen Feind, das unrecht in diesem Die Folgen Die Folgen des bürgerlichen Zollantrages.

Staat.

Wir Christlichsozialen wünschten und wün­ichen eine möglichst breite Einheits­front der Deutschen im fünftigen Parla­ment--"

Das Steigen der Fleischpreise.

Anläßlich der Auseinandersetzungen, die in Die Wirkung des bürgerlichen Zollantrages letzter Zeit in Parlament und Presse über die läßt sich an den Preisnotierungen der Prager Die deutsche Einheitsfront war also jetzt in Lebensmittelzölle geführt wurden, wurde von den Zentralschlachthalle geradezu klassisch studieren. guten Händen. Sie war den Christlichsozialen kein Wahlschlager":

,, Wir sind darauf eingeschworen, aber wir hätten dazu nicht einmal von der Partei ver­pflichtet werden müssen, denn sie ist uns Her senssache

Wir gehen wie 1920 ins Parlament, nicht um dort Deutsche gegen Deutsche zu strei ten, sondern um Schulteran Schulter mit

unseren Volksgenossen,- womöglich ohne Ausnahme- die gemeinsamen deut­schen Rechte gegen den gemeinsamen Gegner zu verteidigen und unsere volle Gleich berechtigung zu erfämpfen."

Noch hat der Hilgenreiner einige An­liegen an seinen Gott. Der Dant kommt nicht vollem Herzen:

Parteien des Zollwuchers, insbesondere von den Am Tage dev: Ueberreichung des Antrages, am 27. deutschen Christlich sozialen die Mei- Mai, da man auf dem Prager Fleischmarkt den nung vertreten, daß sich die Zölle in den Preisen Inhalt des Antrages nicht kannte, kostete 1 Kg. der Produkte nicht unter allen Umständen aus( Lebendgewicht) heimischer Schweine 11 bis 14 K. wirken müssen. Das war natürlich nichts anderes Zwei Tage später, nachdem der Antrag allge als Demagogie, denn jedes Kind weiß, daß, wenn mein bekannt geworden war, schnellten nun man an der Grenze auf jedes Kilogramm Mehl, die Preise um bolle vierzig Prozent hinaus, Fleisch oder Fett ein paar Stronen aufschlägt, die für 1 Kg. Schweinefleisch( wieder Lebendgewicht) eingeführten Lebensmittel um eben diesen Betrag mußte man nun schon 22 K zahlen. Es handelt verteuert werden, was sich naturgemäß auch die sich also durchaus nicht um Einfuhrware, sondern inländischen Produzenten zu Nutze machen, wo- um Ware inländischer Herkunft, die noch vor durch ein allgemeiner Preis an stieg Infrafttreten der Zölle, nur auf die bloße An­tung zur Beratung standen. Leider stehen der bei den betreffenden Lebensmitteln erfolgt. Als fündigung hin, um 40. Prozent steigt! wir dies feſtſtellten, behaupteten die Bürger­Gründung eines Tagblattes noch allzu viel Schwie- aus An diesem einen Beispiel kann die Bevölke rigfeiten entgegen, so daß die Partei noch ohne ,, Erst wenn es uns Deutschen im nengewäh! blätter, insbesondere die Christlichsozialen, welche rung sehen, daß der Kampf gegen die Zölle, den offizielles Sprachrohr bleiben wird. An einer Er- ten Parlament gelingt, eine breite, schlag- dic 3ölle für genau so notwendig halten wie das die deutschen sozialdemokratischen Abgeordneten örterung über die Parteidisziplin, deren strengere fertige Abwehrfront der Deutschen ewige Seelenheil, daß die deutsche sozialdemokrati- und Senatoren mit aller Leidenschaft führen, Handhabung von der Gruppe Blum- Zyromski ver- su bilden, erst dann werden wir dieser Neuwahlen tische Presse mit unsachlichen Argumenten ar- das Massenelend, ein Kampf für die wich­ein Kampf gegen die Teuerung und langt wurde, scheiterte leider die Einstimmigkeit. froh werden und von Herzen beten und singen: beite. Wie unsachlich wir sind, können nun die figsten Interessen des arbeitenden Bolles ist. Die Die rechtsstehenden Genossen verzichteten sogar auf ihre Size im ständigen Verwaltungsausschuß, die frommen Herren und die völkischen Volksauswu- bürgerlichen Parteien vertreten die Interessen von ihnen aber vorbehalten bleiben, weil auch darüber Uns däucht, die Stunde ist gekom cherer schon jetzt sehen. Die Preise des Fleisches ein paar Großproduzenten und Vichhändlern. Die gewiß eine Einigung erzielt werden wird. Das men, da das Wort zum Zolle wird und steigen nämlich schon jetzt, da die Zölle nurarischen" Landbündler und Christlich "-Sozia­Frohloden der nationalistischen Presse das christliche Volk beten und singen fann. über eine Spaltung ist jedenfalls Nun danket alle Gott, ihr deutschen angekündigt sind. Viehproduzenten und den führen mit Begeisterung den Kampf für die Profite jüdischer Getreidehändler. Die Bevölkerung ganz unbegründet, denn unsere Genossen, Arbeiter und Arbeiterfranen, die ihr Viehhändler halten nämlich die Ware in der Hoff- wäre blind, wenn sie das nicht sähe, sie wäre wissen genau, daß die Einheit die schärfste Waffe jetzt das Brot tenerer zahlen und auch am nung, daß sie diese nach Einführung der Zölle töricht, wenn sie den Brot- und Fleischverteuerern, der Partei ist. Seit fünf Monaten hat die Partei Sonntag fein Fleisch und keine Knödel mehr werden teuerer verkaufen können, zurück und in den Landbündlern, Christlichsozialen und Reihen wachsen ständig, denn in ihnen sammelt cherart verteuert. Nun danket Gott , daß er euch Einfuhrerschwerungen für polnisches Stechvieh tre- beuterischen Zollbanditen offen oder versteckt unter­mehr als 20.000 neue Nämpfer gewonnen und die eſſen werdet, weil man sie nach christlicher Wu- folge des geringeren Angebotes, wozu noch die werbeparteilern nicht in hellen Haufen den Rücken sich das dentende, kämpfende Proletariat Frank- den guten und heilsamen Gedanken eingab, einen reichs. V. F. christlichsozialen Stimmzettel in die Urne zu ten, steigen die Preise.

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Moral en gros.

,, Nun danket alle Gott!"

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wirtschaftlichem Gebiete eine teilweise Selbstver­Aus dem Tschechtsden von Richard Branbets. waltung zu gewähren", wurde er von einem Sturme des Unwillens von Ausrufen unter brochen: Reine Selbstverwaltung den Galgen!" ,, mit Rebellen wird nicht ver­handelt!" ,, Wir wünschen bewaffnetes Einschreiten!" Es lebe der Strieg!"

Ein Roman wider alles Herkommen

Von Jiri Haußmann.

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fehrte. Nieder mit denen, welche die volksaus­ſtützen!

weiteren, nördlichen Vaterlandes, als des einzig läßlich waren. Die Abgeordneten stellten sich voll­berechtigten Trägers der Gesamtstaatsidee. Mit zählig ein, ja es fehlten nicht einmal die Dele­ihrer Standarte Wir sind weder negative noch gierten des südlichen Gebietes, soweit sie sich positive, sondern gut- utopische Patrioten", er nämlich zufällig in Nordville aufhielten. Ihr wedten fie großes Aufsehen, ja jogar warme Standpunkt war ganz unflar, nicht einmal fo Sympathie, solange sich nicht herausstellte, daß sie hervorragende Politiker wie Dr. Kramerius und zu einem Teile aus verkleideten Polizeiorganen, Arraschino, wußten Rat( sie waren, da sie aller­zum anderen aus allerhand Individuen zweifel- dings die ernsten Südviller Vorgänge nicht vor­Und gerade damals war ein starker Mann haften Rufes bestanden, denen von der Geheim- hersehen konnten, gerade am Tage des Umsturzes an entscheidender Stelle im höchsten Maße not-" Es lebe der Strieg!" dieses Losungswort abteilung des Innenministeriums eine ziemlich hier eingetroffen) und so antworteten alle auf bi­wendig, denn schon in den ersten Tagen des Um- drückte klar und unverblümt die unterbewußte hohe Belohnung versprochen worden war. rette Fragen ausweichend, indem sie behaupteten, sturzes langten aus dem Norden höchst beunruhi- Sehnsucht der Volksmenge aus; sie wurde noch Die Demonstrationen verliefen anfänglich die Nachricht über die Proflamierung der Selbst­gende Nachrichten ein. Es war allerdings richtig, durch begeisterte triegerische Sundgebungen ver- äußerst würdig, aber als die Schändung des Sud- ständigkeit sei offenbar unwahr oder wenigstens daß die Nordviller Regierung sich anfangs stärkt, die es von allen Enden des Nordens nach biller Reichs- Gorilladenkmals bekannt wurde, be- stark übertrieben, daß man zunächst sichere Tat­schwankend, ja geradezu kopflos benahm. Der Nordville förmlich regnete; in diesen wurde auf mächtigte sich des Volkes unbezähmbare Wut, so fachen abwarten müßte usw., usw. Nur der Ab­Ministerrat, dessen agathergisierte Mitglieder ein- energische, auch vor den äußersten Folgen nicht daß es sich zu einigen unüberlegten Taten hinrei- geordnete Trott äußerte sich, durch ein Kreuz­ander nicht widersprechen wollten und sich in zurückschredende exemplarische Bestrafung der Ben ließ, welche die lichte Erinnerung an jenen, verhör in die Enge getrieben, nach langem Wei­gegenseitigen Höflichkeiten erschöpften, fonnte zu Schädlinge nationaler Ehre und Einheit gedrun- vom reinsten Feuer der Begeisterung beseelten gern dahin, daß er jene Umtriebe, falls sie diel­gar feiner Entscheidung kommen, sondern war gen. Einzelne Gruppen reihten sich zu einem im- Tag einigermaßen befleckten und von der feindli- leicht doch bestätigt würden, auf das schärfste ver­gewillt, alle Verantwortung auf das Parlament posanten, von blaugoldenen Farben stroßenden chen Presse natürlich weidlich ausgenügt wurden. urteilen müßte. Diese Erklärung wurde mit gro­abzuwälzen. Aber noch bevor dieses einberufen Umzuge, der unter den Klängen patriotischer Lie- So wurden in den lokalen Redaktionsfilialen der her Genugtuung zur Kenntnis genommen, aber wurde, ergriff die Initiative das Volf, das be- der, besonders des sogenannten Prinz- Efrem- Sudviller Blätter die Fenster eingeschlagen und die Mehrheit der Sudviller Volksvertreter wurde reits vollständig vom Hasse der positiven gegen Marsches"*), der rührenden Ballade Der Ka- ein beliebter Tenorist, von dem die Stritik schrieb, am folgenden Tage trotzdem verhaftet, und ohne die negative Sittlichkeit durchdrungen und außer- merad" und der Gesamtstaatshymne durch die daß er seine Rollen mit wahrhaft füdlichem Tem- Angabe der Gründe, eingekerkert, unter ihnen dem durch die tendenziös- entſtellten und im Sinne Stadt zog. Abwechselnd wurden auf die obersten perament interpretiere, halb tot geprügelt; ferner auch die Doktoren Kramerius und Arrasino der Nordviller verdrehten Schilderungen der Vor- militärischen Würdenträger Hochrufe ausgebracht wurde eine Reihe von Südfrüchtehandlungen ge- diese wurden zwar bald wieder auf freien Fuß gänge in Bellicafus, von denen es durch die Lo- und auf die Hochverräter im Süden Schmährufe plündert, der sogenannte Südbahnhof beinahe gefeßt, ermangelten aber später nicht, alle politi­kalblätter erfahren hatte, höchft aufgebracht war. ausgestoßen. Allgemeine Aufmerksamkeit zog eine demoliert, ja nicht einmal der verdienstvolle Ver- schen Reden mit der Schilderung ihrer Leiden zu Auf die ersten Gerüchte von der Ausrufung mit Miniatur- Reichswappen, besonders auffallend lag Jotto entging der Vernichtung, als jemand in beginnen und effektvoll zu beschließen, womit fic der Unabhängigkeit Südutopiens rotteten sich n geschmückte Gruppe auf sich, welche erflärte, sie dem Auslagfenster den Verne'schen Roman Der unter ihren Parteigenossen bedeutend an Popula übersehbare Massen der Nordviller Bevölkerung fei zwar der Herkunft nach aus Sudville, stelle Stern des Südens" erblickte. Schließlich wurde rität gewannen. Zur Erbringung des Beweises auf dem Freiheitsplaße vor der Statue der Frei- fich aber ihrer nationalen und politischen Ueber noch die meteorologische Station in Brand ge- daß diefer Schritt keineswegs ungesetzlich fe heit zusammen, wo die Führer aller politischen zeugung nach bedingungslos auf den Boden des steckt, einzig und alleni edswegen, weil sie ihre ge- wurde eine eigene Enquete hervorragender Juri Parteien Reden hielten und mit seltener Ein­wohnte Wettervorhersage mit den Worten beendet sten berufen, der es erst nach langem Beraten ge mütigkeit die Notwendigkeit sofortigen radikaien*) Prinz Efrem von Samoa , geb. 1659, hatte: Frische, südliche Winde in zunehmender lang, die Bestimmungen der Verfassungsurkunde Einschreitens im Interesse der Erhaltung der gest. 1716, berühmter utopischer Heerführer; er er Stärke". und der Parlamentsgeschäftsordnung so auszu durch Jahrhunderte alte Ueberlieferung geheilig- oberte, obwohl unter blutigen Verlusten, den Dem Treiben der Menge bereitete erst dic legen, daß diese Maßnahmen sich tatsächlich au ten Einheit und Untrennbarkeit des Staates" be- Samoa- Archipel, dessen eingeborene Bevölkerung er Nachricht ein Ende, daß um fünf Uhr das Parla- deren Wortlaut ableiten ließen. tonten. Als aber einer von ihnen die Ansicht ausrotten ließ; mit reicher Bente beladen Tehrte er ment zusammentreten werde, um über die geeig- Die Parlamentssigung wurde unter allge äußerte, daß es vielleicht möglich wäre ,,, im Rah- ins Vaterland zurück, wo er bis zu seinem Tode die neten Maßnahmen schlüssig zu werden, die zur meiner Spannung eröffnet die übervolle Ga men des Reiches dem Süden auf kulturellem und höchsten Staatsämter bekleidete. endgültigen Lösung der heiflen Situation uner- lerie atmete kaum. ( Fortsetzung folgt.)

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