22. Juni 1926.

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Rundfunk für Alle!

Fünfviertel Millionen Rundfunkteilnehmer in

ficht auf die Neueinnahmen aus den Zöllen mög- Sain zum Spezialisten für die Abwürgung un- Ilich im Stampfe gegen die Dynastie. und das heißt lich und sie sei auch notwendig, weil der Kohlen- ferer Anträge entwickelt hat. Genosse Dr. Czech im Stampfe für die Republik und gegen die export von Monat zu Monat finke. Bei der Ab- verlangte entschieden die sofortige Abstellung dieses Reaktion stehen. Diese vierzehneinhalb Mil­ftimmung wendete der Vorsitzende jedoch gegenüber Unfugs, worauf der Vorsitzende zusagte, daß er die lionen, das sind diejenigen, die sich weder durch Ter Deutschland . Die Zahl der Rundfunkteilnehmer im den sozialistischen Abänderungsanträgen wieder Angelegenheit sofort prüfen, vom Referenten den ror noch durch die Drohungen der monarchistischen, den berüchtigten Paragraph 57 der Geschäftsord Bericht abverlangen und das Ergebnis unserem antirepublikanischen Anhängerschaft davon abhalten 31. Wai im Deutschen Reich 1,262.743 Rundfunkhörer nung an, um diese Anträge in einem ablehnen zu Slub mitteilen wird. Reich ist im Mai um 25.677 gestiegen, so daß am tönnen. Darauhin stimmten die sozialistischen ließen, mit Ja zu stimmen. Ohne diesen Terror Parteien zum Protest gegen die Vorlage. Die Wahlordnung in die Krankenkassen. Wie wären zweifellos die notwendigen 20 Millionen vorhanden waren. Die Reichshauptstadt bezw. der die Národní Politika" meldet, besteht die Regie- Stimmen aufgebracht worden. Wan muß sich vor- Sendebereich Berlin - Stettin marschiert wieder an der rungverordnung, in welcher die näheren Bestim stellen, was es in gewissen Gebieten des deutschen Spike mit 7442 Neuanmeldungen. Die Gesamtzahl Nationaldemokratische Sabotage unserer par mungen über die Wahlen in die Krankenkassen Reiches und für viele Bürger bedeutete, daß das der Hörer des Berliner Senders beläuft sich lamentarischen Anträge. Vor Beginn der gestrigen festgesetzt werden, aus 112 Paragraphen. Die Wahlrecht nicht geheim war und daß jeder, damit auf 540.022. Die Norag( Hamburg - Bremen­Sitzung des Verfassungsausschusses urgierte Ge- Delegierten für die Generalversammlung der der zur Abstimmung erschien, mit 95prozentiger Ge Sannover Stiel) hat jetzt 165.473, Leipzig - Dresden noffe Dr. Czech beim Vorsitzenden, dem Kleri- Rassen werden durch persönliche Abstimmung gewißheit als offener Republikaner stigmatisiert war, 131.423 Teilnehmer. falen Dr. Mei eura, den vom Klub der deutschen wählt und zwar entsprechend den eingebrachten da ja die Freunde der Fürstenabfinder die Parole Sozialdemokraten eingebrachten Anitrag auf Ab- Kandidatenlisten. Diese Kandidatenlisten müssen der Wahlenthaltung ausgegeben hatten. Dazit änderung einiger Bestimmungen der Gebei Kassen, die weniger als 10.000 Mitglieder fommt, daß die Gegner der Fürstenabfindung mit schäftsordnung. Genosse Dr. Czech zeigte haben, von 20, bei denen die mehr als 10.000 den rücksichtslosesten Mitteln bekämpft wurden, daß auf, daß dieser Antrag, der bereits am 25. Feber Mitglieder haben, von 50 Versicherten unterschrie- ihre Propaganda unterbunden war, daß beispiels dem Ausschusse zugewiesen und hier dem Natio- ben sein. Die Kandidatenliste muß dem Vorsißen- weise vielfach Plakatierungsanstalten ihnen nicht naldemokraten Dr. Hain ins Referat zugeteilt den der Wahlkommission spätestens am 15. Tage genehme Texte von Aufrufen und Plakaten zurück wurde, seither einfach liegen blieb, während eine vor der Wahl überreicht werden. Wenn nur eine wiesen oder wenigstens doch zu zensurieren sich er­ganze Reihe von weit später eingebrachten, ja Kandidatenliste überreicht wird, findet eine Wahl dreiſteten. Der Hindenburg brief, diefes fa zum Teil sogar in den letzten Tagen überreichten nicht statt. Die Wahl wird mit Hilfe von amtlichen mose Handschreiben eines noch famoseren republika Anträgen in fürzester Frist verhandelt wurden. Wahlkuverts durchgeführt. Die Unternehmer nischen Staatsoberhauptes, hat sicherlich auch auf Diese ungleiche Behandlung muß geradezu als müssen am Wahltage die Arbeitszeit so festsetzen, Sunderttausende seinen Eindruck nicht verfehlt und systematische Sabotage aller deutschen daß die Arbeitnehmer ihrer Wahlpflicht nachkom- Sunderttausende sind sicherlich auch dem demagogi jozialdemokratischen Anträge durch die Mehrheit men fönnen. Die Mitglieder des Vorstandes der schen Schlagwort der Fürstendiener unterlegen, die den Willen zur Enteignung der gekrönten Häupter bezeichnet werden, wobei sich besonders Herr Dr. Kassen werden auf vier Jahre gewählt. als Anfang vom Ende des Privateigentums über­haupt erklärten.

Das Ergebnis des Volfsentscheids.

Die notwendige Anzahl von Wählern nicht erschienen.- 14 Millionen für die Enteignung der Fürsten .

Berlin , 21. Juni. ( Eigenbericht.) Nach den| ßeren Zusammenstößen es nur in der vorläufigen Ergebnissen der Abstimmung über die Hohe- Straße, wo die Kommunisten von einem Fürstenteignung sind von 39,690.559 Wahlberech- Lastauto aus Ansprachen hielten. Bei einer an­tigten insgesamt 15,585.719 Stimmen abgegeben wor- schließenden Prügelei wurden vier Personen leicht den Davon haben 14,441.519 mit Ja" geftimmt, verletzt. Die Polizei säuberte die Straße. 584.732 Stimmen haben auf ,, Nein" gelautet, 559.406 Stimmen waren ungültig. Die notwendige Anzahl

von Wählern ist also nicht an der Urne erschienen,

der Antrag auf entschädigungslose Ent­eignung der früheren deutschen Fürsten ist also nicht Gefeß geworden.

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Republit und Arbeiterschaft gestärkt. Berlin , 21. Juni. Der Vorwärts" schreibt:

Es hat wenig Sinn, heute, nach der Entschei­dung, die Gegenargumente und damit auch jenes hervorzuholen, daß in Desterreich und in der Tschechoslowakei nach dem Umsturz mit dem Besitz der Fürsten kurzer Prozeß gemacht wurde, ohne daß man damals schon die Zeit für gekommen gehalten

hätte, die Art an die Wurzel des Privatbesiyes zu legen. Aber das eine kommt uns heute wieder zu Bewußtsein und darf wohl ausgesprochen werden, daß die deutschen Revolutionäre von 1918 es damals eben versäumten, ganze Arbeit zu verrichten, und daß sie darum nicht ganz unschuldig daran sind, wenn heute unter ganz anderen und schwierigeren Ver­

hältnissen der erstarkte Wille nicht beim ersten An­

sturm siegen konnte.

Trotz alledem aber ist der Ausfall der Abstim mung imposant und seine günstige politische Aus­Wäre Berlin das Reich, so fönnten sich die wirkung steht wohl außer Zweifel. Man bedenke Troßdem lann das Ergebnis ohne Nebertreibung Fürsten heute mit ihren Ansprüchen packen. Das doch, was vierzehneinhalb Millionen Stimmen, für als ein Erfolg der Linksparteien angesehen Berliner Resultat ist überwälti eine einzige Sache abgegeben, bedeuten, zumal wenn werden, dessen Wirkung sich bei den weiteren poli- gend; die erdrückende Mehrheit der erwachsenen auf der anderen Seite die Gegenzahl fast vollkommen tischen Kämpfen noch zeigen wird. Bei der Würdi- Bevölkerung hat mit Ja gestimmt. Berlin ist fehlt! Stände die deutsche Voltsabstimmung unter gung des erzielten Resultates muß man berücksichti- nicht die ganze deutsche Republit, aber Berlin Wahlzwang oder hätten auch nur wenigstens die gen, daß Sozialdemokraten und Kommunisten, die al- schüßt die ganze deutsche Republik gegen die Rechtsparteien nicht Wahlenthaltung gefordert, so lein für die entschädigungslose Enteignung der Für Fürstenknechte, die Putschapostel, gegen jeden, der würde sich zeigen, daß die erdrückende Mehrheit der ften eintraten, bei den letzten Reichstagswahlen am es wagen sollte, an die Republik zu rühren. Die Abstimmenden auf Seite der Abfindungsgegner steht. 7. Dez. 10,688.966 Stimmen erhalten haben. Für Frage bleibt offen, ob die erforderlichen 20 Mil- So, als absolute Zahl, sind die 14 Millionen ein den Volksentscheid haben also um vier Millio- lionen hätten erreicht werden können, wenn es Votum, das wohl einzig in der bisherigen poli nen mehr gestimmt. Die Mehrzahl dieser Wähler jedermann freigestanden hätte, zu stimmen, wie tischen Geschichte aller Staaten dasteht und ein Be­Tommt aus dem Lager der Rechtsparteien, besonders ihm sein Gewissen vorschrieb. Auf dem Lande, weis dafür, daß der republikanische Gedanke in in den großen Städten find Anhänger der Deutschen in kleinen Städten, in ganzen Provinzen, Deutschland unbezwingbar dasteht wie ein eherner Bollspartei und Deutschnationalen nach links abge- in denen die reaktionäre Vorherrschaft noch nicht Turm. Der mächtige Pfeiler, den die Million rüdt. In Westfalen und in der Rheinprovinz haben gebrochen ist, hat der Terror gefiegt. 3u republikanischer Stimmen in der viele Zentrumswähler mit Ja" gestimmt, obwohl der Zahl der Ja- Stimmen sind demnach noch Reichshauptstadt Berlin darstellen, sind. die Leitung ihrer Partei dagegen war. Noch günstiger die Millionen zuzurechnen, die wegen Zwanges weitere Gewähr dafür, daß für die Fürsten , wäre das Ergebnis gewesen, wenn die Rechtsparteien nicht abgegeben werden konnten. Diesen Millio- auch wenn es ihnen heute noch gelingt, dem Volks­nicht die Parole der Wahlenthaltung ausgegeben hät- nen wird bei den nächsten Reichstagswahlen Ge- förper Milliarden zu erpressen, in Deutschland die ten, denn dadurch wurde die Abstimmung eine öffentlegenheit gegeben sein, Revanche zu nehmen. Der Beiten ein für allemal vorbei sind. liche. Wer die Verhältnisse in den kleinen Orten Stampf geht im Reichstage weiter. Es steht Die sudetendeutsche Arbeiterschaft, die und am flachen Lande kennt, weiß, daß es Millionen nur fest, daß die Fürsten nicht ent- mit ihren Gefühlen und Gedanken bei den vierzehn von wirtschaftlich abhängigen Menschen unmöglich schädigungslos enteignet werden. Wie- einhalb Millionen steht, genoß bei diesem Entscheid gewesen ist, ihrer Ueberzeugung zu folgen und sich au viel sie erhalten sollen, darüber entscheidet jetzt einen überaus lehrreichen Anschauungsunterricht: der Abstimmung zu beteiligen. Zu dem Terror der der Reichstag . Die Republik und die Ar- Großagrarier Rechten la mnoch die Silfe der Kirchen. Die beiterschaft gehen gestärkt aus dem( diese mit Ausnahme ihrer proletarischen Mitglied­katholischen Bischöfe hatten Sirtenbriefe erlassen, in Kampfe hervor. Es liegt nicht der geringste denen die Enteignung als Diebstahl bezeichnet wurde! Grund für uns vor, die Waffen des Volfsent und auch die evangelische Kirche hatte sich schüßend scheides enttäuscht in die Ecke zu stellen, weil der vor die Fürsten gestellt. Wenn man dies und die mit erste Sieb nicht gleich den vollen Sieg ge­Aufwand gewaltiger Geldsummen betriebene Agita- bracht hat. tion der Rechtsparteien berücksichtigt, dann sind 14,5

Millionen" Ja" ein wahrhaft großer Erfolg, welcher

in erster Linie der sozialdemokratischen Aufklärungsarbeit zu danken ist. Mag also auch das sachliche Ergebnis der Abstimmung nicht bes friedigen, da mit der völligen Enteignung nicht zu rechnen ist, so muß festgestellt werden, daß die So­zialdemokratie als Führerin im Kampfe an politis scher Geltung und Schlagkraft ganz außerordentlich gewonnen hat.

Da nun die entschädigungslose Enteignung ge­fallen ist, muß sich nun der Reichstag mit dem vor liegenden Geschentwurf über die Abfindung befassen. Die Sozialdemokratic wird versuchen, die Vorlage nach Möglichkeit zu verbessern. Gelingt es ihr nicht,

Der Kompromißvorschlag soll Gesetz werden.

Programm für morgen Mittwoch.

Brag, 368. 11.30: Landwirtschaftlicher Rundfunk und Presse. mittagskonzert des R. Sextett. R. Drigo: Impromptn. Ga­

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wir

werden leben. Micheli G.: Baci al Buio. Serenade. R. Friml:

nachrichten. 12: Seitignal. 14: Börsennachrichten. 16.30: Rach votte. Smate! Wilos: The Rider. Amerikanisches Intermezzo. Dene 2: Rehre zurüd; R. Gliere: Wir werden leben Chansonette. Foxtrott. 2. Siede: Auf der Promenade. Capriccio. Balej W.: Schellen. Ruffisches Lied. J. Schebek: Danse du Fri­Rinder. 17.45: Borfennachrichten und Sopfenmarktpreife. 18. 13: andwirtschaftlicher Rundfunk und Breffenachrichten. 18.45: Bor trag Reumann: Die Jugend und die Körperpflege. deutsche Sendung. Dr. Con ech wel b, repleg beitsgerichte. Für die jugendlichen Teilnemer des Sofollongre aus dem Smetanajaat des Repräsentationsbaufes in Prag . Di­rigent Wenzel Talich. Witw. B. Blaschte, Ram- nerfinger dez länder", Eintrittsarie." Götterdämmerung "" Schlußszene Bri Dresdner Oper. Tannhäuser ", Ouvertüre. Der fliegende ol bildes. Die Meistersinger von Nürnberg , Dubertüre gum 3. 21: und Monolog des Hans Sachs . Fünf Dichtungen für weibliche Stimme mit Orchester- Begleitung. Waltüre, Wotans Abschieb und Feuerzauber. 22: Beitfignal, Sport Theater. und neuefte Savřel. Nachrichten des Pressebüros. Tanzmusik aus dem Restaurant

pon. R. Lubbe: Hallo- Amerika . Potpourri. 17.80: Märchen für

fes: 20: Symphonisches Ronzert der Tschechischen Bhilharmonic

Brünn, 521. 14.30: Prager Effe! tenbörse, Wetter-, Sport, Theater und Nachrichten des Presbitcos. 17.40: Pinderitunde. Marionettentheater. 18.20: Vortrag Dr. K. Müller. Die Fauna der Tertiärzeit und der Ullebergang zur Diluvialperiode. 19. Ron wendelssohn: Sommernachtstraum". Schubert: Rosamunde". Goldmart: Borſpiel zum 3. Aft son Scimdhen am Bird". Stist: Ung. Rhapsodie 3. 20: Ronzert des Männergeiangvereines.

zert d. R. 3.- Orchesters: Liszt : Orpheus", Cymph. Gedicht.

aus der Staatsoper am 24." Juni". 20.30: Bunter Abend. cista, 10.30: rotation" el ben Breslau. 20.25: Sketch. Vier Szenen von Liebe, Tod und

Berlin . 20: Dr. Stein: Einführung zu der Uebertragung

Wahnsinn. Wien . 20: Heiterer Wiener Vortragsabend.

eine Regierung aus Personen bilden kann, die par in ihren politischen Ansichten abweichen, aber in ihrer wirklich republikanischen Gesinnung eins sind. Diese Eigenschaft kann man, ich be­Harre darauf, Poincaré nicht abstreiten. Wir wer­den einen Ausgang aus der heutigen schwierigen Lage suchen, die ich, wie wohl sie sehr ernst ist, nicht als unlösbar ansehe, wenn sie nicht durch Politisieren kompliziert wird.

Briand nahm hierauf das Diner mit mehre ren gewesenen Ministern seines letzten Rabinettes, vor allent mit Laval, Durand, Painlevé , Leygue, Perrier und Danielou ein. Es wird behauptet, daß Briand diese Minister in sein neues Rabinett über­nehmen werde. Von neuen Persönlichkeiten wird Le Trocquer , der Führer der fürzlich gebilde­ten unabhängigen Linfen, genannt, gegen dessen Buziehung in eine Kombination Herriots die So­zialisten protestiert haben.

Poincaré fonferierte nachmittags zweimal, immer länger als eine Stunde mit Briand . Er erklärte, er stehe Briand immer zur Disposition und werde mit ihm heute abends noch eine Non­ferenz haben. Gegen abend verlautete, daß Poin caré troß seiner Bereitwilligkeit, in ein Stabinett Briand einzutreten, einem anderen Ressort als dem Finanzministerium den Vorzug gibt und daß Briand an Doumer denkt, der schon im achten Na­Christlichsoziale binett Briand Finanzminister war. Um 19 Uhr begab sich Briand zum Präsiden schaft) waren und sind im Reich in der Führung ten der Republit ins Elysépalais, um ihm über für die Fürstenabfindung, für die Beschenkung der das Ergebnis seiner Verhandlungen zu referieren. davougejagten oder davongelaufenen Herrscher auf Er erklärte, daß er Poincaré um halb 22 lb Kosten des arbeitenden Volks; es sind das dieselben abermals empfangen werde.

Parteien, die zur gleichen Zeit bei uns mit Zöllen und Kongrua das Bolt, ihre" geliebte deutsche Nation, ausplündern! Gegen sie bei uns wie im Reich, erhebt sich einmütig das Proletariat. Das ist die Wirkung der Reaktion, die ihr am gefährlichsten

wird.

Telegramme.

Rintelen Unterrichtsminister.

Berlin , 21. Juni. ( Wolff.) Nach dem amt­lichen Gesamtergebnis haben 36.3 Prozent Stimmberechtigte bei dem Volfsentscheid mit Ja geftimmt. Für die Annahme des dem Boltsent scheid zugrunde liegenden Gefeßentwurses über die vollständige Enteignung der ehemals regierenden Fürstenhäuser wäre es notwendig gewesen, daß Graz, 21. Juni. ( AN.) Landeshauptmann über 50 Prozent Stimmberechtigte sich dafür aus­gesprochen hätten. Der Volksentscheid ist also ne- Dr. Rintelen hat auf Grund der ihm in der heutigen Beratung der christlichsozialen Partei er­gativ ausgefallen. Nach diesem Ergebnis wird nunmehr die teilten Ermächtigung abends dem Bundeskanzler den Geschentwurf mit den Wünschen der Massen der Reichsregierung, wie bereits in den letzten Tagen Dr. Ramet telephoniſch mitgeteilt, daß er bereit Bevölkerung in Einklang zu bringen, dann bleibt ihr der Reichskanzler, der Reichsaußenminister und ist, das Portefeuille des Unterrichtsministers zu nichts anderes übrig als auf die Auflösung des der Reichsinnenminister wiederholt erklärt haben, übernehmen. Reichstages hinzuarbeiten. Auch der Reichslanz sich mit allem Nachdruck dafür einsehen, daß der ler hat die Notwendigkeit von Neuwahlen anerkannt, von der Regierung in Zusammenarbeit mit dem wenn sich für den Regierungsentwurf feine Mehrheit Reichstag in den letzten Monaten ausgearbeitete vom Reichstage findet. Die bürgerlichen Parteien werben sich nach Kompromißvorschlag dem gestrigen Abstimmungsergebnis hüten, Neuwah- zum Gefeß erhoben wird. Dieser Bergleichsvor len unter der Parole der Fürstenabfindung zu veranschlag sieht die Einsehung eines Son bernierte Ministerpräsident Briand hat seine Ber

Italien .

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Zujammenföße.

gerichtes vor, durch das unter weitgehender Berücksichtigung der finanziellen und wirtschaft lichen Lage der einzelnen Länder die Abfindungs­frage von Fall zu Fall geregelt werden soll.

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die französische Regierungsbildung.

Eine Tagung der sozialdemokratischen Par teien Lettlands , Estlands und Litauens . Die fo zialdemokratischen Parteien Lettlands , Estlands und Litauens veranstalteten den 19., 20. und 21. Juni in Riga eine Konferenz mit folgender Tagesordnung: 1. Die gegenseitige Information über die politische und ökonomische Situation Estlands , Litauens und Lettlands und über die Lage und Bewegung der Arbeiterklasse dieser Staaten. 2. Die Sicherung des Friedens in Ost­ europa im allgemeinen und die Garantie und die Neutralitätsverträge der Baltischen Staaten mit Sowjet- Rußland. 3. Die Klagen der ehemali­gen Großgrundbesitzer über die Agrarform in Lettland . Estland und Litauen an den Völker bund. 4. Die ökonomische Annäherung Estlands , Bettbands und Litauens im allgemeinen und die Zollverträge, resp. Zollunion im besonderen.

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Ausgebeutete!

Die bürgerliche Bresse fteht im Solde Eurer

Ausbeuter

In die Hand des Ar­belters das Arbeiterblatt. Devisenturie.

Vor einem Kabinett Briand- Poincaré. Paris , 1. Juni. ( Tsch. P.-B.) Der desig ratungen heute vormittags um halb 10 Uhr mit einem Empfange des ehemaligen Ministerpräsi denten Poincaré, mit dem er fast anderthalb Stunden tonfevierte, begonnen. Wie allgemein ver­sichert wird, hat Briand Poincaré in seiner neuen Berlin , 20. Juni. Die Abstimmung über den Volksentscheid ist in Brelin selbst ohne Ruheſtörun­Der Volksentscheid im Reich ist negativ ausge- Stombination das Finanzministerium an­gen verlaufen, dagegen werden aus Salle und fallen; aber negativ nur in dem Sinne, daß die geboten und mit ihm vor allem das Finanz­Magdeburg Zusammenstöße zwischen Stahlhelm- Gegner der Fürstenabfindung nicht jene zwanzig problem und Finanzprogramm beraten. Poincaré leuten und Rotenfrontkämpfern gemeldet. In Am­Millionen Stimmen aufbrachten, die ungefähr die fuhr von Briand zum Vorsitzenden des Finanz­mendorf bei Halle fanden Zusammenstöße statt, Sälfte der stimmberechtigten Wählerschaft darstellen expertenausschusses und hierauf zu dem gewesenen wobei Stahlhelmleute und 3 Kommunisten verlegt würden und zu einem positiven Ergebnis notwendig Finanzminister Beret. wurden. In Magdeburg wurden drei Stahlhelm- gewesen wären. Dennoch ist das Votum insoferne Briand bestätigte mittags den Journalisten, 100 belgische Frants leute von roten Frontkämpfern schwer verleßt, so ein durchaus positives, als niemand das ge- daß Poincaré in seinem neuen Kabinett auch dies. 100 Saveizer Frants daß sie ins Krankenhaus überführt werden muß waltige Gewicht von vierzehneinhalb Mil- mal zur Mitarbeit bereit sei. Was die Rabinetts- fund Sterling ten. In beiden Fällen konnte die Polizei durch lionen Fürstengegnern wirb ignorieren können. bildung betrifft, erklärte Briand : Ich habe meinen Dollat rasches Eingreifen weitere Zusammenstöße ber- Diese vierzehneinhalb Millionen besagen, daß neben Standpunkt nicht geändert. Ich will ein Stabinett 100 franzöfifche Frants. hindern. Auch aus Görlitz werden ähnliche den Sozialdemokraten und Stommunisten, also neben der republikanischen Konzentration 100 Dinar 10.000 magharische Kronen Schlägereien gemeldet. In de öln ist der Abstim- der gesamten klaffenbewußten Arbeiterschaft, weitere bilden und ich will zeigen, daß die rein politischen 100 bone for mungstag im allgeminen vuhig verlaufen, zu grö- 4 veder 5 Millionen kompromißlos and unerbitt- Fragen in den Hintergrund treten und daß man 100 Schilling

Prager Kurse am 21. Juni.

100 holländische Gulden 100 Reichsmart.

100 Lire

Geld

Ware

1357.75.1363.75.­

803.50.- 807.50­97.05.- 98.45.­

657.25.­165.30.

654.25.­164.10.­121.92.50

123.82.50

33.70.­

84.-­

96.55.­

97.95.

59.70.

60.20.­

4.69.25

4.79.25

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317.-­476.75.­

323.­

479.75.­