28. Juni 1926.

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Rüstet

welche jetzt für diese unerhörten Steuer­Leistungen stimmen. Wir wollen das Bollsgericht aufrufen, damit es sein Ur teil über diesen unerhörten Berrat fälle. Selten ist in der Geschichte politischer Par­teien die Felonie so weit getrieben worden. Für uns bleibt die Parole: Neinen Groschen ciner Regierung, insolange uns nicht die na­türlichen und gefeßlich zustehenden Rechte ge­währt werden!( Beifall und Hände­Klatschen.)

zum Kindertag!

Der Branger, den die Christlichsozialen, sich selber bauten!

Im April Schwor ihr Hauptorgan: Keine deutsche Stimme für Kongrua, Zölle und Beamtengejes, solange es teine gemischtnationale Regierung gibt!

Der tschechische Agrarier Pelišek sucht die Die Christlichsozialen und ihre Presse, vor Spiritusverteuerung ausschließlich auf die Steuern allem ihr Prager Hauptorgan Deutsche zu schieben, die vor dem Kriege 170 Prozent des Breise", bemühen sich jetzt Tag für Tag, ihre Verbrauchsspiritus, heute aber 420 Prozent be- Mehrheitspolitik mit dem tschechischen Bürgertum tragen. Die genossenschaftlichen Brennereien be- nicht nur als nüßlich, sondern auch als das ein­fämen in den beiden letzten Jahren pro Heftoliter 9 Notwendige hinzustellen. Sie, die 100 bis 200 Stronen weniger, als die Selbstkosten schuldigsten Erwürger aller sozialer und nationa ausmachen und verlören demnach bei jedem Zent- ler Interessen, wollen jetzt täglich mit allem Auf­ner verarbeiteter Startoffeln 5 bis 8 Stronen(?). wand pfäffischer Beredsamkeit dem Volle ein­Nach dem Kommunisten Jilet spricht Krebs reben, daß ihr Helfershelfertum für die rechte ( d. Nat.- Soz.), der angesichts der erhöhten Ein- tschechische Beamtenregierung Cerny Recht und nahmen durch die Zölle eine weitere Belastung Pflicht sei, ob sie nun dreißig Silberlinge oder der Bevölkerung für überflüssig hält. gar nichts an nationalen Zugeständnissen dafür eintauschen. Ganz zu schweigen davon, daß man etwa erst mitregieren und mit best i m- men müsse, ehe man mit stimmt.

Netolicky( tsch. Nat. Soz.) erflärt, seine Partei müsse gegen die Vorlage stimmen, da sie der notleidenden Bevölkerung nicht noch weitere in­direkte Steuern aufbürden könne.

Remes( tsch. Soz.- Dem.) übt an der Wirt­schaft der Spirituszentrale schärffte Stritif und er­flärt, daß der Agrarier Dr..3 adina als außer­ordentliche Entlohnung 150.000 Stronen aus Spiritusgeldern erhalten habe.

Für heute haben wir uns gegen diese Poli­tik und Saltung als Polemit, die aber schon mehr einer schallenden Ohrfeige gleicht, jene Ausführungen ausgesucht, die im April dieses Jahres in einem Leitartikel der Deuts schen Presse" selber zu finden waren.

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,, Was ist für uns besser? Mit uns die drei Gejeze oder ohne uns der Fall des Systems. Das leztere!

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Hier setzt eben das ein, worauf wiederholt ver­wiesen wurde: die wirtschaftliche und die nationale Betrachtung. Wirtschaftlich verlangen wir wohl ebenso dringend den einen wie den anderen und den dritten Punkt. National aber müssen wir er kennen, daß dieje Punkte zum Grabstein der Roa­lition werden können und zur Plattform, auf der

Wir verlangen eines: Die deutschen Stim men sind nicht zur Rettung der Koalition zu haben, nicht für ein freundliches Lächeln und einen Händedrud- sondern nur gegen die Teilnahme an der Macht in dem uns gebührenden Maße. Was eine tschechische Regierung Černy nicht vermag, soll nur eine gemischtsprachige Regierung voll­

bringen."

,, Nur gegen die Teilnahme an der Macht", ,, tur eine gemischtnationale Regierung", jur Rettung der Stoalition nicht zu haben", Itur gegen das Mitbestimmungs- und Mit­regierungsrecht" und so weiter! Also hieß es vor acht Wochen. Das Gegenteil von dem, was die Christlichsozialen damals predigten, tun fie nun schon seit drei Wochen! Für alle drei Geseze und noch für etliche mehr stimmen sie, retten das System, das heute so wie damals Herr Cerny repräsentiert. Ohne daß sich auch nur ein Deut geändert hätte ,,, laffen sie sich zur Rettung der tschechischen Regierung gebrauchen", ohne Teilnahme an der Macht, ohne mitzuregieren, ohne auch nur das geringste nationale Zuge­ständnis erhalten zu haben!

Wir wollten, daß dieser April- Artikel der ,, Deutschen Presse" in Zehntausenden unter den Wählern der Christlichsozialen verbreitet würde. Dann wären wir eines vernichtenden Ur­teils über diese Lügenpolitik und diesen erbärm­lichen Volksbetrug sicher.

Unser Zollkampf.

Wuchtige Mallentundgebungen in Westböhmen. Karlsbad, 22. Juni .( Eigenbericht.) Die

In Karlsbad.

In Elbogen

tiefe Erregung, die in den breiten Schichten der hatten sich nicht weniger als 8000 Männer und Bevölkerung über das Zollattentat der Besitzenden Frauen versammelt, um gegen die Hungerzölle zu Buřival( tsch. Soz.) trauert der alten Ko- Es sei wörtlich und in seiner ganzen Breite herrscht, fand heute neuerdings in einer Reihe protestieren; eine solche Menschenmasse hatte der alition nach, da am Horizont bereits die Stonturen hiehergesetzt, was das fierifale Blaft damals auf wuchtiger Demonstrationen in den Marktplatz seit langem nicht mehr gesehen. Bis einer neuen tschechisch- deutschen Regierungsmehr­die Frage, ob deutsche Stimmen sich für Industriezentren West böhmens aus den leßten Dörfern und Weilern famen die heit erscheinen. Leute, um ihren Unwillen über die weitere Ver­Meißner( tsch. So;.- Dem.) bedauert, daß die 3ölle, Kongrua usw. finden durften, ant- Ausdruck. Die Massenfundgebungen, die in den schlechterung ihrer Lebenshaltung zum Ausdruck Regierung zu den Zöllen und zu der Kongrua wortete: Bezirken Falkenau und Elbogen durch zu bringen. Das Referat erstattete Genosse Kat feinen selbständigen Standpunkt eingenommen völlige Arbeitsruhe unterstützt wurden, lichen aus Fallenau, nach ihm sprach der kommunistische habe. Die Deutschen hätten ungeduldig auf den über die Stimmung des Proletariates feinen Abgeordnete Wünsch. Als der Vorsitzende be­Berfall der allnationalen Koalition gewartet und Zweifel. reits die Versammlung geschlossen hatte, wollte hätten nur das Ziel, diese Koalition auch für die noch einer unserer Genossen einige Worte an die Zukunft unmöglich zu machen. Als die Stoalition Versammelten richten, was der Regierungsvertreter auseinanderging, habe man mit der Möglichkeit ihrer Wiederaufrichtung gerechnet; doch ginge dies Auf dem großen Schulplatz vor dem unteren nicht zuließ. Es entstand eine ziemliche Er­feinesfalls so, daß die Tschechischbürgerlichen, Bahnhof in Karlsbad hatten sich nach Ar- egung. In diesem Augenblick bestieg ein bisher Unbekannter die Tribüne und sprach froh wieder­wenn sie ihre Forderungen nicht durchsetzen kön beitsschluß, in geschlossenen Zügen direkt aus den holter Aufforderungen des Regierungsvertreters nen, die Koalition zerschlagen, ihre Forderungen Betrieben kommend, viele tausend Arbei weiter. Dieser verließ hierauf die Tribüne und mit einer anderen Mehrheit durchbringen und ter eingefunden, die den Plaß und die nächsten ließ die in der Gendarmerie kaserne dann wieder das eheliche Zusammenleben mit den Sozialisten fortjeßen. Das fönne seine Partei nicht Straßen erfüllten. Unter stürmischem Beifall in Bereitschaft stehende Gendarmerie in der Stärke von zwölf Mann an­mitmachen. Sie bleibe aber nach wie vor sta at s- sprach Abgeordneter Genosse de Witte, dessen marschieren. Es ist klar, daß durch diese un­erhaltend und wolle auch in der Opposition Ausführungen oft von treffenden Zurufen unter verantwortliche Provokation sich die Erregung der mitarbeiten. Aber was werden die Beamten, die Geistlichen, brochen wurden. Als er zum Schluß die For- Massen zur Siedehizze steigern mußte. Auf das die Landwirte dazu sagen? Was der tschechi derung nach Beseitigung der Regierung Cerny stürmische Verlangen der Demonstranten mußten sche Beamte sagen würde, wäre: wir müssen ein­die Gendarmen zurückgezogen werden; aber auch sehen, daß die tschechische Soalition auf die Dauer und Befragung des Volkes in Neuwahlen dann dauerte es noch lange, bis die Ordner die regierungsunfähig ist, daß sie vor allem dort ver- erhob, lohnte ihn langanhaltender Beifall und Demonstranten zur Räumung des Platzes be­jagen muß, wo wirtschaftliche Fragen zu lösen nicht gerade schmeichelhafte Zurufe über die Be- wegen konnten. jind. Wir sehen ein, daß wir eine Regierung amtenregierung wurden laut. Auch die beiden an­aller Völfer dieses Staates fordern und ermög- deren Redner, der Kommunist Appelt und lichen müssen! Der deutsche Beamte würde jagen: Die Tschechen wollten allein regieren und Genosse Herdlitschka, fanden reichen Beifall. haben uns in Elend und Not hineinregiert! Nun Die Resolution, die auch den sozialdemokratischen muß eine andere Regierung fommen, eine Regie- Abgeordneten für ihre Haltung in dem Kampfe rung, die uns geben fann, was wir zu verlangen das Vertrauen aussprach, fand einstimmige An­

Die Debatte wurde hierauf unterbrochen und über eine Reihe dringlicher Interpella­tionen abgestimmt, denen von der Zollmehrheit die Dringlichkeit jedoch nicht zuerfannt wurde. Darunter befindet sich auch eine Interpellation des Genossen Dr. Czech über das Vorgehen der Polizei gegen die Demonstranten auf dem Havli­čefplab sowie eine Interpellation des Genossen Taub über die Verbote der Matteottifeiern. Da­mit billigt also die Zollmehrheit das unerhörte Verhalten der Volizei! Interessant ist, daß die deutschen Landbündler in ihrer frankhaften Sucht, uur ja den tschechischen Bürgerlichen alle Wünsche von den Augen abzulesen, fogar eine Interpella­tion ihres eigenen Slubmitgliedes, des ungarischen Nationalparteilers Dr. Storlath ablehnten, der gegen die Absicht, einen Großgau Karpathorußland zu schaffen, protestiert hatte.

Nächste Sitzung morgen, Mittwoch, um 2 Uhr nachmittags.

Rundfunk für Alle!

Programm für morgen Donnerstag.

11.30: Landwirtschaftlicher Rundfunt und

reffenad rigten. 12: Seifigual. 14: Börsennachrichten, 18.30: Nachmittagsfonsert bes... Sertetts. Geitere Beifen und Rifolajewffy: Spicibofe. 3. Augnecow: Bawlowa. Walser.

Tanamufit. 1. Suppe: Leichte Stavallerie. Ouvertüre. 2. M. 4. 3. Gollwell: Elysis, bolta, to je poifa. 5. 2. Fall: Toi, toi, toi. Lieb und Shimmy. 6. R. Retfcher: Dein Blid ist düfter. Blues. St. Weiß: Du bist reisend. Duly. Foxtrott. 8. Morena C.: Alles hier. Großes luftiges Potpourri. 17.45: Börsenachrichten und sopfenmartipreife. 18: Deutfe Genbung. Fr. Glaser, Brag: Sommergedichte, Regitationen. 18.15: Landwirtschaftlicher Rundfunt und Preffenachrichten. 18.45: Vortrag bes prof. d. staatlichen Konfervatoriums Dr. Jar. Krypta: Wie man der Wujit zuhören foll. 19.15: Franzöfifcher Sprachunterricht. Leiter Prof. J. Bidon. 19.57: Betterborausfage. 20: Orchestertongert aus dem großen Mabio faal, tgl. Beinberge. Umberto Urbano , Baritonist ber La Scala Oper in Mailand. Rollini: Wilhelm Tell, Duverture. Orchester. W. 2. Pozart: Arie des Grafen aus ber Oper " Gigaros Hochacit". G. Wicherbret : Dinorah. Arie. D 'Albert: Potpourri aus der Over Tiefland", Orchester. G. Verdi : Ernani. Arie. N. Giordano: Andrea Chenier. 3. Waffenet: Scenes pitoresques, Drajefter.. Thomas: Hamlets Aric. 3. Waffenet: Ne bi Labore, rir. 9. Strauß: Der Rosen­fabalier", Walzer, Orchefter. Swei neapolitanische Bieber. 22: Beitfianal, Sport, Theater. und neueste Nachrichten bes Pressebüros .

Brünn, 521, 14.30 : Prager Effeftenbörse, Wetter, Sport, Theater und Nachrichten des Brenbüros. 17.40: Frauenrund. schau. Grau Prof. Stranfová: Gefrorenes und Eiscreme. 18: Seifignal. Landwirtfajahöfunt: Dt. Kramar: Unsere Tauben. aucht. 18.20: Vortrag Dr. B. Boucef: Genießbare unb giftige Schwamme II. 10: Konzert des 9. J. Orchesters . Suppé benb. Pique- Dame. Die schöne Galathee. Leichte Navallerie. Früh, mittags und abends. 20: Echalispielstunde. mitw. Mitgl. b. Nationaltheaters in Brünn: A, Schnikler Ana. Sol" .

Berlin. 17.40: Einführung zu der Operette Orpheus in ber Unterwelt" am 25. Juni. Hebertragung aus der Staats oper: Boris Godunoff", mufifatifches Bolfsbrama von M. V. Mussorgskij . Leipzig, 19.30: Wohnungskultur". 20.15:

Szenen aus Goethes Gault . Wien. 20.15: Wiener Sym­phonieorchester,

ein neues Leben in diesem Staate beginnen kann. Wer hat da noch den Mut, nicht für das lettere zu sein?!

ein Recht haben!

Und ebenso wie der deutsche Beamte würde und müßte der deutsche Geistliche und deutsche Bauer

nahme.

In Faltenau.

In Klösterle

verbot die politische Behörde die Versammlung, weil die Gemeinde nicht um die Ueberlassung des Marktplatzes gefragt worden war. Troßdem hatten sich über 1300 Arbeiter auf dem Marktplate ein gefunden, wo die Genossen Rohner und Zinte referierten, deren Ausführungen stürmischen Beis fall ernteten und von dem fommunistischen Redner Schubert unterstrichen wurden. Während der lösung der verbotenen Versammlung ausgesprochen. In Postelberg.

sprechen und sie könnten es leichten Herzens tun, wurde die von unserer Partei gemeinsam mit den Berlesung der Resolution wurde dann die Auf­

denn nicht nur das nationale Belange wäre ge­rettet, sondern die wirtschaftlichen Wünsche fammlung zu einer wuchtigen Massen­Gewerkschaften veranstaltete Demonstrationsber­ebenfalls! Ja, auch sie!

denn was wir Deutsche einer tschechischen Regierung verweigern müssen, das können und werden wir der Regierung geben, der wir selbst angehören!

Entscheidet Euch

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Vermag die tschechische Koalition die Fragen nicht allein zu erledigen, dann dürfen wir deutsche Stimmen nicht zu ihrer Rettung, zur Rettung der tschechischen Regierung ge­brauchen lassen!

Vermag es die tschechische Koalition nicht, dann ist der Zeitpunkt gekommen, da wir Deutsche unsere Macht und Straft und Arbeit hergeben fönnen, gegen das Mitbestimmungs- und Mit­

regierungsrecht!

fundgebung der gesamten Arbeiterschaft des Bezirkes. Um 12 Uhr wurde in allen Betrieben fand bereits Sonntag vormittags eine von unserer und auf allen Schächten die Arbeit eingestellt und Partei gemeinsam mit den Kommunisten abge­in geschlossenen Zügen kam ein Betrieb um den haltenen Protestversammlung statt, die sehr gut andern zur Versammlung, so daß zu Beginn der besucht war und einen eindrucksvollen Verlauf Bersammlung gut 6000 Personen anwesend nahm. Beiden Rednern, die treffend aufzeigten, waren. Das Referat erstattete Genosse Katz, so wie die Neaktion planmäßig in diesem Staate dann sprachen der Kommunist Zoufaly und darauf hinarbeitet, die Arbeiter völlig wehrlos zu für die tschechischen Sozialdemokraten der Berg- machen, wurde lebhafter Beifall gezollt. arbeiter radify, alle unter stürmischem Bei- Den Aushungerungsplänen der Regierung wird fall, gegen die Zölle und erhoben Protest gegen das Proletariat entschlossenste Abwehr entgegen­das Verhalten der kapitalistischen Parteien. ſtellen.

Die

Fürstenentschädigung

steht zur Berhandlung .

Berlin, 22. Juni.( Eigenbericht.) Im Rechts­ausschuß des Reichstages haben heute die Be­ratungen des von der Regierung vorgelegten Ent­Die tschechische Koalition jest auf wurfes über die vermögensrechtliche Abfindung Kosten der Anträge gänzlich zum Falle zu zwischen den deutschen Ländern und den Fürsten bringen, heißt nicht, auch die Anträge selbst begonnen. Die Sozialdemokratie hat sich ihre Stel. vernichten, sondern nur, sie auf einige Wochen, lung noch vorbehalten: fie tritt für die Auf einige Monate verschieben um sie dann um so lösung des Reichstage 8 ein. sicherer zum Gesetz erheben und erfüllen zu

fönnen!

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Briands Berhandlungen. Nur einige Monate! das ist das gauze Opfer, das der völkische Gedanke heute vom Paris, 22. Juni.( Eigenbericht.) Die neuen Bolle verlangt! Ist das zu viel gefordert, Ist Versuche Briands, ein Kabinett zu bilden, stoßen dieser Preis zu hoch für das, was dadurch erreicht auf die größten Schwierigkeiten. Bisher ist es ihm werden fann?! Die Entscheidung liegt bei den noch nicht gelungen, einen Finanzminister zu fin­Volfsvertretern. Schwer ist die Frage, vor der sie den . Poincare ist bereits erledigt, ebenso die Kan­stehen, bedeutungsvoll für eine lange Zukunft der bidatur des Herrn Doumer. Man rechnet damit, Schritt, den sie tun. Wir werden ihre Entscheidung daß Briand die Regierungsbildung wieder zurück­in jedem Falle achten, doch Tegen und Herriot den Versuch unternehmen wird.

Rücktritt des Seimmarschalls Rataj .

Warschau. 22. Juni. Sejmmarschall Rataj richtete heute an den Vizemarschall des Sejm, Abgeordneten Daszynski, ein Schrei­ben mit der Mitteilung, daß er sein Marschallamt niederlege. Rataj ersucht den Abgeordneten nieder lege. Rataj ersucht den Abgeordneten Daszynski, den Sejm über seinen Entschluß in Kenntnis zu sehen und das Amt des Marschalls bis zur Neuwahl seines Nachfolgers zu versehen. Sejmmarschall Rataj bemerkt in dem Briefe, daß er den Rücktrittsentschluß schon vor längerer Beit mit Rücksicht auf seinen schlechten Gesund­heitszustand gefaßt habe. Zur Beschleunigung seiner Entschließung haben die unerhörten und unbegründeten Angriffe eines Teiles der Vreffe gegen seine Person beigetragen.