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Inland.
Benes bleibt Minister.
Was sein Abgeordnetenmandat betrifft, beläßt ihm seine Partei freie Hand.
Staat und die Partei nachdrücklich hervorhob.
In Angelegenheit der Demission Dr. Benes auf die Funktion des Ministers des Acute ren wurde einstimmig folgender Standpunkt gebilligt:
Berschiebung bis zum Herbst?
30. Juni 1926.
Krisen, ja einer Staatsfrise entgegengehen. Das Ministerium für nationale Verteidigung überreichte in den letzten Tagen einen Gesetzentwurs betreffend die Verlängerung der bisherigen Militärdienstzeit. Der Minister für nationale Ver. Berlin , 29. Juni. ( Eigenbericht.) Der daß die Auseinanderseßung mit den Fürsten eine teidigung, General Syroby, hat großes Gewicht Prag , 29. Juni. ( Tsch. V. B.) Der erweiterte Reichstag hat heute die Beratungen über die end- eminent politische Frage sei, die nach den darauf gelegt, damit die Vorlage noch vor hen Vollzugsausschuß der tschechoslowafischen sozialisti altige Vorlage betreffs der Auseinanderseßung Grundsäßen der republikanischen Verfassung be- Ferien verhandelt werde. Die Vorlage wurde jedoch nicht verhandelt. Warum? Weil es für sie schen Partei beriet heute unter Voriits des Ob mit den ehemaligen deutschen Fürsten begonnen. reinigt werden müsse. schen Partei beriet heute unter Vorsitz des Ob- Die sozialdemokratische Fraktion hat ihre Stellungmannes V. Klofa und unter Teilnahme von nahme vertagt, um zu hören, welche Zugeständ- diesen beiden Standpunkten ist auch heute nicht Deutschen für sie gestimmt hätten? Oder glaub Eine nennenswerte Annäherung zwischen feine Mehrheit gibt. Glaubt jemand, daß die 60 Mitgliedern( mit Stimmrecht) und neun Mit niffe die Regierungsparteien zu machen gewillt erfolgt. Der Reichsinnenminister wiederholte eine man, daß die Deutschen dafür gestimmt hätter gliedern mit beratender Stimme den ganzen Tag. find. Der Beschluß der Sozialdemokraten wird vor frühere Erklärung des Reichskanzlers, wonach die daß General Syrovy dadurch, daß die Vorlage ohne nationalpolitische Vorteile? Es verlautete Ueber die politische Lage referierten Dr. Franke, der britten Lesung, die wahrscheinlich Freitag er- Regierung, falls das Gefeß im Plenum nicht zur nicht verhandelt wurde, so mißgestimmt war, das Střibrny und Klofae. An der Debatte be- folgen wird, gefaßt werden. Bisher haben die Re- Annahme gelangen sollte, aus dieser Situation die er die Demission überreichen wollte, weil er ohn teiligten sich fast alle anwesenden Abgeordneten, gierungsparteien lein besonderes Entgegenkommen Ronfequenzen ziehen werde. Ob darunter Durchführung des Gesetzes die Verantwortung Senatoren und Vertrauensmänner der Gaue aus Böhmen , Mähren , der Slowakei und Karvatho- bewiesen, so daß es ſehr zweifelhaft ist, ob das die Auflösung des Reichstages oder der für die ihm anvertraute Armee nicht übernehmer rukland. Obmann Klofac verlas eine Zuſchrift, Geſch die Zustimmung der Sozialdemokratic fin- Rücktritt der Regierung gemeint ist, will. I'm Herbste wird es zur Verhandlung des die gestern von Minister Dr. Benes eingegangen fich die Vertreter der Regierungparteien auf den Regierung weder das eine noch das andere tun, daß die Deutschen für den Staatsvoranschlag den wird. Bei den heutigen Verhandlungen stellten wurde nicht mitgeteilt. Möglicherweise wird die Staatsvoranschlages kommen. Staatsvoranschlages kommen. Glaubt jemand, war, welcher mit dem Standpunkte des Präsidenten der Republik vollkommen übereinstimmt, daß Standpunkt, daß es sich um eine Rechtsfrage ſondern vorläufig alles beim alten lassen ohne nationalpolitische Kompensationen stimmen bei der heutigen internationalen Lage und mit handle, während die Sozialdemokraten betonen, und im Herbste eine neue Lösung vorschlagen. werden?" Rücksicht auf die Aufgaben, welche uns inabe- 000000000( 0°°°°°°°°°°°°°°°°° ●●●●●●●● ✪✪✪✪✪✪✪✪✪✪✪ ●●● ✪✪✪✪✪*********** Eine Budgetmehrheit wird gesucht. In den sondere im Herbste bevorstehen, an eine Demiffion Deswegen erklären die Kleinland- sie einmal in der Mehrheit waren, erklärten sie Betrachtungen der tschechisch- bürgerlichen Presse Dr. Beneš als Außenminister aus gefamtitaat virte mit Recht, daß die Erhöhung sich auch bereit, dent Staate Steuern zu bewilligen findet man vielfach Anschauungen, die verstecic lichen Interessen nicht zu denken sei. Dr. Beneš der 3ölle für fic feine Bedeutung und sogar das Odium auf sich zu nehmen, das Drohungen gegenüber den tschechischen sozialisti. enerkennt loyal die Schwierigkeiten, welche der hat. Es ist auch fein Wunder, daß in diesen mit der Auslieferung von Abgeordne schen Parteien darstellen. Diese Drohungen be. Partei bei der heutigen Lage in innerpolitischer Schichten das Zollgesetz Widerspruch hervorgeru- ten an den Staatsanwalt mit Recht verstehen darin, daß die tschechisch- bürgerlichen Par Sinsicht entstehen und resigniert auf sein Abgeord fen hat." Der genannte Abgeordnete verrät dann bunden ist. Früher haben sie sich solchen Anträgen teien andeuten, sich für das Budget eine Mehrheit netenmandat. Die Mehrheit der Anwesenden war auch, daß die Gerwerfschaftsorganisationen der immer mit allen Mitteln widersetzt, heute sind sie in den Reihen der deutschen Zollparteien zu gegen die vorbehaltlose Annahme diefer Reſiana- tschechischen Klerikalen für ihre Abgeordneten die in der im wesentlichen von der tschechischen Reat fuchen. So schreibt der tschechisch- klerifale„ Praž tion, indem sie die Bedeutung Dr. Benes für den Freiheit der Abstimmung verlangt haben, aber tion dirigierten Mehrheit mitgefangen und fly Večernit":„ Wir befinden uns politisch au diesem Wunsche wurde nicht Rechnung getragen für deren Politit mit haft bar. Man hat von dem Scheideweg. Wir betrachten die Dinge ruhig und der Klub der Abgeordneten der tschechischen Ronzessionen auf national- politischem Gebiete ge- und da scheint uns, daß es zur Erneuerung der Volkspartei hat befchloffen, daß alle seine Mitglie sprochen, und an sich läge es ja auch nahe, an so nationalen Koalition eher nicht kommt als tom. der für die Zölle stimmen müssen. Es ist in der etwas zu denken. Denn die Logik verlangt, daß men wird... Freilich verfügen die tschechoslo: tschechisch- klerikalen Partei genau so wie bei den eine Regierung, die sich bei ihrer gesetzgeberischen watischen nichtsozialistischen Parteien nicht über deutschen Christlichsozialen, daß die Vertreter der Arbeit ganz wesentlich auf deutsche Parteien stützt, die Parlamentsmehrheit. Die wird gesucht werden Arbeiterinteressen nichts zu sagen haben und daß der deutschfeindlichen und geradezu die Deutschen müssen. Wenn die Sozialisten nicht flüger werbeide klerikalen Parteien die Ver- verfolgenden Politik ein Ende macht. Aber davon den, wird sie dort gesucht werden, wo sie in den treter der besitzenden Klassen sind. ist bisher nicht die Rede, und von irgendwelchen letzten Tagen gefunden wurde. Und wenn die Zugeständnissen, die etwa hinter den Sulissen ver- tschechoslowakischen Sozialisten drohen, daß sie sprochen worden wären, ist nichts sichtbar gewor- nicht für das Budget mit der Stongruapost stim den. Dagegen haben die Nationaldemokraten, die men werden, wird auch eine Budgetmit diesen Deutschen in derselben Wehrheit fißen, mehrheit gesucht werden müssen." erflärt, daß ihnen von keinen Stonzeffionen natio Es wird ja auch in der tschechoslowakischen Polinaler Art etwas bekannt ist, und daß sie auch tit nicht so heiß gegessen wie gefocht ist und in zu keinerlei nationalen Zugeständnissen ihre Zu der parlamentarischen Zeit kann sich manches crstimmung geben würden. Das sieht nicht danach eignen, was den in den tschechisch- klerikalen Blätaus, als ob bei der Politik dieser deutschen Par- tern ausgedrückten Standpunkt ändert. teien, von der sie in einer verteidigenden Erklärung Krokodilstränen nennt das Právo Lidu" in sagen, sie ,, müßten sie im Interesse des deutschen einem unter diesem Titel erschienenen Leitartikel Volles konsequent weitergehen", für besagtes dents das Jammern der tschechisch- bürgerlichen Par sches Bolt etwas Wesentliches herauskommen teien über das Aufhören der allnationalen Kvali werde..... Freilich mußte dem Zustande, daß tion.„ Es würde uns mehr imponieren", jo die Deutschen dem Staate rein negierend gegen schreibt das genannte Blatt ,,, ivenn die bürgerliche überstanden, ein Ende gemacht werden. Aber es toalition offen und ehrlich zugeben würde, daß war nicht die Sache der Deutschen , dazu den ersten durch ihr politisches Vorgehen der nationale Ge Schritt zu tun. Ein ehrlicher, anständiger danke vom realwirtschaftlichen Interesse überAusgleich hätte vorausgehen müssen. wunden wurde und wenn man ehrlich anerkennen Mit kleinen Geschäftstreibereien und würde, daß die Koalition der bürgerlichen Parmehr oder weniger Ileinen Geschäft teien auch für die Zukunft ihr politisches Vorchen in der chambre separee läßt sich ein so großes Problem wie das deutsch tschechische nicht lösen. Sollten diese deutschen Parteien, die es so cilig hatten, Zölle, Steuern und Klerifergehälter zu be willigen und sich zu Helfern eines tschechi schen Ausnahmegesetzes zu machen, wirt lich soviel Charakter aufbringen, daß sie ihre Rech nung präsentieren, so wird ihnen Dr. Kramar die Antwort geben. Wir fürchten, daß das Ergebnis dieser Politik nicht eine Versöhnung der bei den großen Völker sein wird, sondern lediglich die betrübliche Feststellung, daß es sich um eine Episode gehandelt hat, bei der von dem mora
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,, Der erweiterte Vollzugsausschuß der tschecho slowakischen sozialistischen Partei anerkennt die ungewöhnlich ernſten Gründe, welche Dr. Benes
verpflichten, im Interesse des Staates an der Spitze des Außenministeriums zu verbleiben, da der leitende Grundsatz der Politik der tschechoslowalischen sozialistischen Partei immer war, daß ihr das Interesse der Republik über alles geht. Es ist selbstverständlich, daß die Partei die auswärtige Politik Dr. Beness auch fünftighin so loyal wie bisher unterstüßen werde."
Was die Resignation des Ministers Dr. Beneš auf das Abgeordnetenmandat betrifft, wurde folgendes beschlossen:
,, Der erweiterte Vollzugsausschuß der Partei überläßt in der Frage der Belassung oder Nichtbelassung des Abgeordnetenmandates Dr. Benez vollkommen freie Hand."
Auf Vorschlag des Vertreters des Jungbunzlauer Gaues wurde beschlossen, in fürzester Zeit die Parteivertretung einzuberufen.
Ein tschechischtleritaler Abgeordneter anertennt die Schäd'ichkeit der Getreidezölle.
Der Vertreter der tschechisch- flerifalen Gewerkschaften im Parlament, Abgeordneter Čuřit, hält es in seinem Wochenblatt„ Budoucnost " für begreiflich, daß über das Zollgesetz unter großen Stürmen und großer Erregung abgestimmt wurde. Denn es wird selten ein Geseeß geben, das so tief in das Wirtschaftsleben und insbesondere in das Leben der arbeitenden ärmeren Bevölkerung einschneidet. In allen Schichten der Konsumen ten, Gewerbetreibenden, Kleinlandwirte, Arbeiter und Angestellten rief die Frage der Verteuerung starken Widerstand hervor, denn alle diese Schich ten führen einen Kampf gegen die Unzulänglichfeit ihres Einkommens. Der Kleinlandwirt muß Mehl und Brot, Hülsenfrüchte, Reis und andere Lebensmittel faufen, was er auf der einen Seite durch die Erhöhung der Preise gewinnt, muß er auf der anderen Seite in noch größerem Maße beim Einkauf von Brot, Mehl usw. ausgeben.
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Aus dem Tschechischen von Richard Branbets.
Moral en gros.
Ein Roman wider alles Herkommen Von Jiri Haußmann . Nichts weiter. Die Sorge um die detaillierte Ausmalung dieses weltgeschichtlichen Ereignisses überließ er den Journalisten aus dem Pressehauptquartier. Diese erfüllten natürlich ihre Aufgabe mit der gehörigen Gewissenhaftigkeit und füllten einige fett gedruckte Sonderausgaben ihrer Blätter mit ausführlichen Schilderungen.
Eine bemerkenswerte bürgerliche
Stimme.
Die Frankfurter Zeitung " über die deutschen Zollparteien.
In einem redaktionellen Leitartifel nimmt die Frankfurter Zeitung ", das größte reichsdeutsche Tagblatt, zu den letzten Vorgängen in der Tsche choslowakei Stellung. Gleich eingangs ist die Rede von der
,, schmählichen Auslieferung von fünt f Abgeordneten an den Staatsanwalt, nicht etwa wegen krimineller Handlungen außerhalb des Hauses, sondern wegen einer etwas gewalttä tigen Form der Obstruktion". Es sei immerhin bemerkenswert, wenn auch nicht rühmlich, daß eine solche Unterstellung des Parlaments unter den Gerichtsbüttel sich früher nur gegen deutsche Abgeordnete richtete, während jetzt ein Teil der deutschen Abgeordneten, Klerikale und Agrarier, selbst bei der Wehrheit war, die dem Auslieferungsbegehren des Staatsanwalts zustimmte..... 3ur Hebung der Achtung vor dem Parlament fann dergleichen nicht beitragen, und daß deutsche Abgeordnete wesentlich) zu dieser moralischen Verkleinerung des Parlaments beigetragen haben, das festzustellen ist für Deutsche beschämend." Im letzten Teil dieses bemerkenswerten Aufjazzes heißt es:
gehen mehr auf die Annäherung mit den bürger. lichen Parteien der anderen Nationen stellen wird als auf das soziale Kompromisseln mit den tschechischen Arbeitern. Dic Politik des Bürger. blods war bei der letzten Tagung des Parlaments materiell so herausfordernd, daß es in der Tal nicht nötig ist, die Oeffentlichkeit mit Phrasen von der teueren Nation und dem jungen Staat zu täuschen und daß die Zeit gefommen ist, offen und gerade zu denken und zu schreiben," Bemer fenswert ist auch eine andere Stelle, in welcher .... drei deutsche Parteien, die der Gedanke zum Ausdruck kommt, daß der Staat Agravier, die Klerikalen und die Gewerbepartei nicht auf die allnationale Stoalition angewiesen ist. haben sich zur Verfügung gestellt, um die ausgelischen und nationalen Renommee Wir sind von der Bürgerkoalition belehrt wor fallenen tschechischen Parteien, die in die Oppostden, daß sich der Staat ohne soziali. tion gegangen sind, zu ersetzen. Man kann nicht stische Unterstüßung erhält und daß einmal sagen, diese deutschen Parteien seien selbstdic Unterstützung des deutschen Bauern und des los gewesen. Onein! Von der Annahme der Zoll- Der Minister für nationale Verteidigung magyarischen Christlichsozialen genügend ist, um vorlage erwarten die Agrarier, von der Annahme wollte demissionieren? So behauptet Dr. Lukavsky sie abzulösen. Gut, wir nehmen es zur Kenntnis. der Gehaltsvorlage für die Geistlichen die Christ- in seinem Pilsner Blatt:„ Wir verhehlen uns auch uns freut die Tatsache, daß die Kraft des lichsozialen für sich Sondervorteile. Aber nun, da nicht, daß wir, tritt kein Umschwung ein, schweren Staates über den politischen Chauvinismus des
Bald darauf drang eine Abteilung des Nordviller freiwilligen Grenadierkorps als erste in die Straßen der unglücklichen Stadt ein.
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Lleinen Kindern sich weiter niemand in der ehemals| machen sowohl durch das internationale| feine so freudigen Rundgebungen erlebt. Den gan so stolzen Königin des Südens" verberge, wurde Recht, wie durch die militärischen Dienst- gen Tag über wurden endlose Umzüge veranstal ein Eilmarsch in der Richtung zur Halbinsel vorschriften strengstens verboten sei, fei, daß tet, felbstbewußte Reden gehalten, patriotische Lie Shadleton angetreten. aber bei eventueller Uebertretung dieses Verbo der gesungen, Hochrufe ausgebracht u. f. tv., wie tes das Gesetz von den berufenen Faktoren so li- es immer bei ähnlichen Gelegenheiten zu gesche beral als möglich ausgelegt werden würde hen pflegt. König Geiserich hätte sich des Zartgefühls und Auch am folgenden Tage wurden die begeis Der Vormittag wurde behördlichen Feierlich der Kunstliebe seiner Vandalen geschämt, wenn sterten Kundgebungen vom frühen Morgen an feiten gewidmet. Den Rest der Bevölkerung trieb er hätte sehen können, was sich infolge dieser fortgesetzt und die unbeschreiblich freudige Stim man mit dem strengen Befehl, den Sieger mit Nachsichtigkeit in jener Nacht in Sudville abspielte. mung hätte sich gewiß noch gesteigert, wäre sie spontanen Beifallsrufen zu begrüßen, auf den Geschäfte, Bet- und Staffeehäuser, Restaurationen, nicht plötzlich wie von einer eisigen Douche durch Platz der Republik , und General Helle- Part selbst Privatvohnungen, alles wurde bis auf den letzten die Kundnlachung abgekühlt worden, die kurz hielt an die Truppen eine knappe, aber warm- Splitter ausgeraubt, und die Einrichtung, da sie vor elf Uhr am schwarzen Brett der Polizeidi. fühlende Ansprache, in der er ihnen für ihre zu nichts anderem zu gebrauchen war, vollkom- rektion erschien und nach einer kurzen Schilde Tapferkeit dankte und den eben errungenen Sieg men zertrümmert. Einige junge Artilleristen be- rung der allgemein günstigen, strategischen Situ Soweit man aus ihren, natürlicher Weise für entscheidend erklärte. Dann verhüllte er unter gannen sogar das Straßenpflaster zu demolieren ation den bedeutungsvollen Satz enthielt: Ob. einigermaßen parteiisch gefärbte*) Angaben schlie- den Klängen der Nationalhymne die Freiheits- und Telephondrähte herunterzureißen, nur um wohl also von einer unmittelbaren Gefahr leim Ben fann, hatte sich der Fall der südl. Metropole ftatue mit einer blaugoldenen Fahne. Dieser Att ihre Vernichtungswut zu befriedigen. Rede sein kann, wird dennoch die ganze Besök sehr dramatisch abgespielt. Um zwölf Uhr nachts ivurde von einer dreifachen Salve aus den 230 Bei dieser allgemeinen Verwüstung wurde ferung aufgefordert, im eigenen Interesse au wurde vom Ortskommandenten der Befehl erteilt, Stilometer- Geschützen begleitet. Hierauf wurden nur das Palais Argyropras verschont. Auf aus- alle Eventualitäten gefaßt zu sein, die bei der daß sich alle den Vorschriften des Wehrgesetzes un kleine Abteilungen durch die Stadt geschickt, die drücklichen Wunsch des großen Chrysopras selbst unsicheren Kriegszeiten infolge der Nähe der terliegenden Bürger auf dem im Westen der Stadt nach einzelnen aufrührerischen Bezeichnungen an wurden längs der Gärten, welche die Gebäude feindlichen Armeen mit der Zeit vielleicht ein gelegenen Ererzierplage zu versammeln hätten; bis Staats- und Selbstverwaltungsämtern forschen umgeben, starte Wachabteilungen aufgestellt, wel treten tönnten." brei Uhr gingen Polizei und Militär in sämtliche sollten und sie durch rechtsgiltige Aufschriften der che rücksichtslos die schändlichen Räuberbanden Noch waren die Kundmachungen nicht ar Wohnungen auch der entlegensten Vorstädte, stör einheitlichen Republit Utopien ersetzen mußten. vertrieben, so daß das Eigentum des Eisenbahn - den Straßenecen affichiert, als unterhalb des ten die nichtsahnenden Bewohner aus dem Schlaf Bei dieser Gelegenheit wurde auf das Denkmal fönigs unversehrt blieb. Niemand kannte zavar die Statue der Republik auf dem Freiheitsplat Nachtgewande Bekleideten auf den angewiesenen nommene Stellung wieder ein Gorillatopf gefeßt. Entschlusse veranlaßt hatten, aber die patriotischen den Helmen des Freiwilligen Sudviller Scharf. Play. Gleichzeitig wurden sämtliche Wertobjekte zerstört, besonders fünstlerische SehenswürdigAm Nachmittag wurde das teuerste Kleinod Blätter schrieben es seiner Bewunderswerten, auch schübentorps wehten Das Bild der Verwüstung, das die pacifi teiten, und als man annehmen konnte, daß außer von Sudville sein gigantisches Arsenal - be- den Hauptgegner in edelmütiger Weise schoneneiner unbedeutenden Anzahl von Greisen und ganz schlagnahmt und für den eigenen Gebrauch adap- den Hochherzigkeit zu und überschütteten ihn mit sche Metropole innerhalb vierundzwanzig tiert, während eine andere Denkwürdigkeit, die einer Reihe neuer Lobeshymnen. Stunden bot, unterschied sich nur wenig von *) Gen. v. Schläfer z. B. leugnet in seinem Be- Schwarze Gasse mit dem Geburtshause des ersten In Nordville weckte die Stunde von dem jenem, das man kurz vorher in der ehemalirichte irgend einen Erfolg des Feindes mit der Be- Sudviller Seperatisten, der Nachwelt zur War- entscheidendem Siege begreiflicherweise grenzenlo- gen Hauptstadt des Südens hatte erblicken könhauptung, daß die Uebergabe der Stadt nur eine nung dem Erdboden gleichgemacht wurde. sen Jubel. Seit der Kriegserklärung wie weit net. Nur das Palais Chrysopras wurde aus notwendige, fchon lange erwartete Folge der voran- Am Abend endlich wurde den Soldaten zu schien die schon zurückzuliegen! hatte die in nicht ganz einleuchtenden Gründen verschont. gegaenen, eigenen Frontverkürzung gewesen sei. verstehen gegeben, daß Plündern und Beute- einer Flut blaugoldener Fahnen versinkende Stadt ( Fortsetzung folgt.)
Nachtgewande Bekleidekenen nur mit einem im Staatspark an die von Graveurs Büste einge- Gründe, die den Nordviller Magnater zu diesem bunte Hahnenfederbüsche auftauchten, die von
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