2. Juli 1926.

Stimme enthalten hat.

sprachen ihm dafür 400 K. Die Bittner wurde am

den

Cette D.

Starker Einwanderungsandrang nach den ort gebracht worden ist, hier ihr eine Schlinge un die Arbeitsleistung 90 Prozent der die Kranken oft vier bis fünf Tage war en müssen, Bereinigten Staaten von Nordamerika  . Das den Hals gelegt und sie auf den Baum gezogen wor Vorkriegsleistung bis sie behandelt werden fönnen. Ueber die innere Visumbüro der Vereinigten Staaten   teilt mit, daß den war. Die Leiche trug am Kopfe, und zwar an erreicht hat. gewerf chaftliche Verwaltung fällt das Zentral­durch den englischen Bergarbeiter der linken Seite, eineinhalb Zentimeter lange Ab­fomitee ein nicht gerade schmeichelhaftes Urteil. Rykow, der Vorsitzende des Rates der Wohl sei die Verwaltung etwas weniger schwer­streit der Andrang nach den Vereinigten Staa- schürfungen und 7 bis 15 Zentimeter lange blut ten start zugenommen hat. Während der zulässige unterlaufene Stellen, wonach zu schließen ist, daß Boltskommissäre, erklärte in einer Rede au dem fällig und teuer geworden. Aber der Grundsatz Anteil Englands an der Einwanderung 34.000 Lichy erst einige Schläge bekommen hat, dann ohn Songreß u. a.. daß die Produktion gesteigert der gewerkschaftlichen Demokratie werde nicht über­beträgt, liege bereits 93.000 Gesuche vor. mächtig in den Wald gebracht worden war und hier werden müsse, daß wiederhergestellt werden müsse, all durchgeführt. Vielfe fümmerten sich die An­Aus ganz Europa   sind über eine Millebendig auehängt worden ft. Der Verdacht fiel was die evolution zerstört und die Zeit abgenutzt gestellten und Funktionäre nicht meh. um ihre lion mehr Anmeldungen eingegangen sofort auf den Sohn des Ermordeten, seine habe. Diese notwendigen Arbeiten seien lang wähler, sobald sie einmal gewählt find. Von den Geliebte Anna Bittner und auf den Fleischer wierig und teuer. Troy aller Anstrengungen der Delegierten wurde u. a. angeführt, daß vielfach die als gemäß Gesetz zugelassen werden können. Zu der internationalen Schauspielerkonferenz, Anton Ma ch aus Dobřan, welche mit dem Ermor- Regierung sei es unwahrscheinlich, daß das Land gewerk' chaftliche Demokratie sich schnell in eine ge­die kürzlich in Berlin   stattfand, wird uns berichti- deten im dauernden Konflikt standen und schon we- noch während mehrerer Jahre eine Kohlenfrise werkschaftliche Bureaukratie umgewandelt habe gend mitgeteilt, daß sich der Vertreter Po- gen Gewalttätigkeit gegen Lichy angeklagt waren. Durchmachen werde. Es sei deshalb unbedingt no- und daß die Fälle, wo die oberen Gewerkschafts­lens bei der Abstimmung über den russi- Diese beiden suchten auch den Arbeiter Wenzel wendig, die Arbeitsleistung unter instanzen einen Druck ausüben, um in den Drts-. schen Antrag( Klassenkampfstandpunkt) der Maret zum Mord an Lichy zu bewegen und ver- gegenwärtigen Verhältnissen zu steigern. verwaltungen die Wahl von Personen zu verhin­Welcher Raubbau mit der Arbeitskraft der dern, die ihnen unangenehm sind, noch sehr häufig Bestrafter Streifbrecher. Die Arbeiterschaft 19. Juni verhaftet und nach Opočno gebracht. Bo- Vergarbeiter getrieben wird, geht aus den ver- vorkommen. In den Versammlungen werde einem der Firma F. Gebauer in Bärn in Mähren   kam humil ichy wurde gleichfalls noch denselben Tag schiedenen Berichten hervor. Wohl beträgt auf Arbeiter oft das Wort entzogen, der die Tätigkeit in einen Lohnstreit, der mit der Entlassung der festgenommen und nach Neustadt gebracht. Anton dem Papiere des Arbeitsge ezbuches die Arbeits- der Organisation zu kritisieren versuche. Der in einen Lohnstreit, der mit der Entlassung der gesamten Arbeiterschaft endete. Der Firmainhaber Wach wurde ausgekundschaftet und am 23. Juni ver- zeit der Bergarbeiter sechs Stunden unter Tage. Kongreß nahm schließlich eine Reihe von Be­erklärte, daß jene Arbeiter, die unter den alten aftet, desgleichen J. Weber, da sie der Mittäter- Tatsächlich wird jedoch schlüssen an, die die Abstellung der gerügten Miz­im Durchschnitt 8 bis 9 Stunden gearbeitet. stände fordern und insbesondere auch die Ratio­Arbeitsverhältnissen arbeiten wollen, jederzeit die haft verdächtig sind. Alle Verhafteten leugnen bis nalisierung des Bergbaues als Notwendigkeit Arbeit wieder aufnehmen können. Dieser Auffor- et, die Tat begangen zu haben, doch hat die Gen­barmerie Zeugen, welche sie sehr beschuldigen. Die technischen Angestellten arbeiten fogar 10 voranstellen. Derung leistete der Arbeitere Cerny Folge. Černy Felsabsturz in Karlsbad  . In der Nacht von bis 12 Stunden. Dieses Ueberschichtensystem wurde daher als Streitbrecher gebrandmarkt. We­Anschluß des Argentinischen Gewerkschafts­nige Tage späte drang die ausgesperrte Arbeiter- Mittwoch auf Donnerstag hörten die Bewohner des wurde von allen Delegierten fritisiert. Unter diesen Umständen ist es nicht über- bundes an den J. G. B. Troz intensivster Hezz­chaft in die Wohnung des Černý ein und verprü- Hotels Imperial" in Karlsbad   plötzlich eine gelte ihn furchtbar. Es gelang ihm, zu fliehen, furchtbare Detonation. Die Steinwände raschend, daß im Jahre 1925 die Anzahl der Un- fampagnen anarchistischer, kommunistischer und versteckte sich vor den wütenden Arbeitern in der der Serpentine, gerade unterhalb des Hotels Im fälle um 38 Prozent gegenüber dem Vorjahre syndikalistischer Elemente hat sich im Februar perial", stürzten herab und rissen vier gewal- zugenommen hat. Dabei bemerkte der Ar- dieses Jahres in Argentinien   eine freigewerk Nähe des Bahnhofes und verließ mit dem nächsten tige Felsblöde mit, die mit aller Wucht gegen beitskommissar Schmidt, daß, wenn bis jetzt schaftliche Landeszentrale herausgebildet: Con­Zug Bärn. Der Biehstand in Böhmen  . Nach dem Stande die Straßenböschung anprallten, einige Bäume ent- noch keine großen Katastrophen im Bergbau zu be- federacion Obrera Argentina" in Buenos Aires.  vom 31. Dezember 1925 wurden in Böhmen   int gan- wurzelten, aber dank der festen Böschung feinen wei- flagen gewesen sind, so liege das vor allen Din Die Confederacion, die bereits auf dem Gründungs­vom 31. Dezember 1925 wurden in Böhmen   int gan- teren Schaden anrichteten. Einige Sekunden vor gen daran, daß die Schächte nicht sehr tief seien. tongreß den Anschluß an den J. G. B. in Aussicht zen gezählt: 278.888 Pferde, 109 Giel, 856 Maul­zen gezählt: 278.888 Pferde, 109 Gjel, 856 Maul­tiere, 20 Maulesel, 2,404.876 Rinder, 87.062 Schafe, dem Herabstürzen der Riesenblöcke fuhren die beiden Das würde sich jedoch mit dem Fortschreiten des nahm, hat nun beim Vorstand des Internationalen tiere, 20 Maulesel, 2,404.876 Rinder, 87.062 Schafe, Automobile des Hotels Imperial" über die Straße. Bergbaues noch ändern. Die Delegierten wiesen Gewerkschaftsbundes offiziell diesen Anschluß-­706.214 Biegen, 1,095.695 Schweine, 9,633.101 Stüd Der Chauffeur des einen Wagens hielt das Auto- insbesondere auf die völlig ungenügende Zahl der antragt. Es ist zu erwarten, daß die Gründung | Geflügel und 745.693 Kaninchen. Gegenüber der mobil an, da ihm ein großer Stein den Weg ver- Grubenkontrollore hin. In der Petroleumindustrie der Confederacion sowohl zur Konsolidierung der Viehzählung vom Jahre 1920 nahm zu: die Zahl sperrte. Er schaffte den Stein zur Seite, bestieg sei- im Raukasus gebe es nur einen Gewerbeinspektor durch politisches Settierertum zerrissenen argent­der Pferde um 20.9 Prozent, der Rinder um nen Wagen und fuhr davon. Im selben Augenblick auf 10.000 Betriebe. Aehnlich sei die Situation tinischen Gewerkschaftsbewegung als auch zur 14.3 Prozent, der Schweine 33.3 Prozent; da- stürzten die riesigen Steinmassen herab und nur im Doneßbecken. Es wurde dabei auf die schlech Festigung Der Gewerkschaftsbewegungen gegen ging zurück: die Zahl der Schafe um burch einen glücklichen Zufall sind die Chauffeure ten Arbeitsverhältnisse hingewiesen. 37 Prozent anderen südamerikanischen Ländern beitragen 51.0 Prozent und der Ziegen um 2.4 Prozent. einem furchtbaren Unglücksfall entronnen. der Lampen entsprächen nur den Sicherheitevor- wird, wo bereits die ersten Schritte zum nationalen Gegenüber der Vorkriegs- Viehzählung vom Jahre schriften, 42 Prozent der Kohlengruben seien un- zurückgelegt sind. Die neu gegründete Landes­1910 nahm zu: die Zahl der Pferde um 11.3 Proz., der Rinder um 4.8 Prozent, der Ziegen um 73.6 genügend gelüftet. Zu die'en schlechten Arbeits- zentrale zählt za. 80.000 Mitglieder. Prozent, der Schweine um 8.8 Prozent; die Zahl bedingungen kommen noch die Ueberschichten und Berlegung des Internationalen Bergarbeiter­die elenden Wohnungsverhältnisse. Im Durch Kongresses. Die am 23. Juni in London   zusam­der Schafe nahm um 43.2 Prozent ab. Internationalen mengetretene Exekutive des schnitt fäme auf einen Arbeiter Bergarbeiterbundes beschloß den für August nach

Die Baßgeltungsdauer in Deutschland   verlängert. Aus Berlin   wird gemeldet: Die Reichsregierung hat sich entschossen, im Interesse der Erleichterung des Reiseverkehrs mit dem Auslande die regelmäßige Geltungsdauer der Pässe von zwei Jahren auf fünf Jahre zu erhöhen und Familienpäſſe fünftig auch für Einzelreisen der erwachsenen Paz­inhaber zuzulassen.

Volkswirtschaft.

Die Lebenshaltung der russischen Bergarbeiter,

Nach offiziellen Dokumenten.

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ein Wohnraum von 5 bis 6 Quadratmeter.

in

Die kranke Frau im Spital ermordet. Im Krankenhaus in Nesselsdorf   bei Neutitschein  hat sich dieser Tage eine furchtbare Mordtat abge­In gewissen Gegenden kämen dagegen im Krakau einberufenen Internationalen Bergarbei­spielt. Der 55jährige Franz Stupin erschien um Durchschnitt sogar nur ein Wohnraum von zweiterfongreß abzusagen und ihn erst im nächsten 7 Uhr abends in Krankenhaus, wo sich seine Frau Quadratmetern auf den Arbeiter. Nach der Er- Jahre abzuhalten. in schwerkrankem Zustand befand. Er setzte sich an hebung durch das Arbeitsministerium verfügen Auskunfterteilung durch das Internationale das Bett der tranfen Gattin, bei der sich auch nur 13 Prozent der Arbeiter über drei Räume, Arbeitsamt. Der letzte Jahresbericht des Direktors ihre Verwandten befanden. Stupin, der seit län­34 Prozent über zwei und 53 Prozent müssen sich des Internationalen Arbeitsamts enthält u. a. gerer Zeit in Unfrieden mit seiner Frau lebt und mit einem Raum begnügen. In allen diesen Angaben über die 1925 an das Amt gelangten An­auch bereits die Scheidung gegen sie angestrengt Wohnhäusern, auch in denen, die nur aus einem suchen um Auskunft. Ihre Zahl hat in den letzten hat, begann mit seiner Frau einen heftigen Streit, der allerdings von ihrer Seite fast gar nicht er­Zimmer bestehen, wohnen mehrere Familien zu Jahren stark zugenommen. Die meisten Ansuchen sammen. Die Hälfte der Wohnungen bedürfen famen aus Großbritannien   und Deutschland  ; doch widert wurde, da dies ihr Leiden nicht zuließ. Vom 12. bis 21. Mai fand in Moskau   der bringender Reparaturen. Die neuen Wohnungen, sind auch Ueberseeländer in der Liste vertreten, Blöglich zog Stupin aus seinem Rock ein Kü- 5. Kongreß des Russischen Bergarbeiterverbandes die gebaut worden seien, würden schnell ruiniert, wie die britischen   Dominien, Japan  , die latein­chenmesser und ehe die Verwandten seiner statt.( Siehe Trud" vont 12. bis 22. Mai 1926.) weil sie überfüllt sind. Dazu komme die unge- amerikanischen Republiken und andere. Intereſſen­Frau ihn daran hindern konnten, stieß er der Der Kongres beschäftigte sich hauptsächlich mit den nügende ärztliche Hilfe. Auf den Zechen gäbe es ten erhalten nicht nur schriftlich Auskunft." Es franken Frau das Messer mit aller Wucht Löhnen, der Arbeitsleistung, den Arbeiterschutz- so gut wie feine Verbandsstationen und die Ber  - steht ihnen auch die umfangreiche Bbliothek des in das Herz, so daß der Tod sofort ein bestimmungen und den Wohnungsverhältnissen unglückten müßten 6 bis 7 Kilometer weit trans- Amtes zur Benußung frei, die 1925 einen Zu­Die trat, Stupin wurde sofort verhaftet. Er erklärte der Bergarbeiter. portiert werden. Es sei im Winter vorgekommen, wachs von 15.000 Nummern verzeichnete. beim Verhör:„ Ich habe das vollendet, was ich Zahl der auswärtigen Benußer hat im Bericht­daß Kranke auf dem Transport erfroren sind. vollenden wollte." Stupin ist schwerer Alkoholiker jahr ständig zugenommen. Manche von ihnen blie­und man nimmt an, daß er die Tat bei getrübtem In den Goldbergiverken gebe ce fein Kran ben wochen- oder monatelang in Genf   um in der Bewußtsein verübt hat.. fenhaus. Die Ambulatorien und Krankenhäuser Bibliothek zu arbeiten. Neben der Bibliothek be­69.4 Prozent der Vorkriegslöhne. im Ural und im Sautasus sind in einem derarti steht eine Zeitungs- und Zeitschriftenabteilung, in Wohl sind die Löhne nominal im letzten Jahre gen Zustand, daß sie nach den Berichten der Dele- welcher jährlich etwa 25.000 Nummern eingehen. nicht unerheblich gestiegen, jedoch ist diese Lohn- gierten ständig in Gefahr sind, zusammenzustürzen. Ueber 300 Hinweise auf Zeitschriften und Zer­steigerung durch die außerordentliche Teuerung Es fehle an Matraßen, Decken, die Bettwäsche tungsartikel, welche diese Abteilung berstellt, wer­fast gänzlich illusorisch gentacht worden. Dabei werde selten gewaschen, so daß oft die Arbeiter, den täglich den anderen Dienstzweigen übermit­wurde festgestellt, daß die Reallöhne zwar nur die einmal im Krankenhaus waren, sich weigern, telt. Auch Zeitungsausschnitte werden gesammelt 69 Prozent der erbärmlichen Vorfriegeslöhne aus- dorthin zurückzukehren. Aehnlich sind die Klagen und gegebenenfalls auswärtigen Besuchern zur machen, daß jedoch über die ungenügende Anzahl der Aerzte, wodurch Einsicht überlassen.

Batermord. In Provoz bei Nachod   fand am 19. Juni der Schüler Novotny im Walde die hän­gende Leiche eines unbekannten Mannes. Die Ge­meinde verständigte sofort die Gendarmeriestation in Dobruška  . Diese stellte in dem Erhängten den Häusler Josef Lichy fest, fonstatierte aber gleich­zeitig, daß es sich nicht um einen Selbstmord handle. Es wurde festgestellt, daß die Leiche auf den Fund­

Auf Zwangsaufenthalt.

Nach dem Bericht des Zentralfomitees des Verbandes betragen die Bergarbeiterlöhne gegen­wärtig 48.74 Rubel monatlich, gleich

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und spöttisch zu dem jungen Manne, der vorerst| dem Abgange des jungen Svoboda auf den Vor­vor dem Gemeindediener, welcher den Schub- steher ein, was er wohl begangen hätte? befehl" mit den entsprechenden Dokumenten über- Der Vorsteher nahm zuerst seine Pfeife aus Von V. L. Liberté( F. Cajtham I.*) gab, die Mütze lüftete, da wird sich Ihr Vater dem Munde, dann klopfte er sie aufmerksam Die Einwohnerschaft des Dörfchens S. im mit Ihnen freuen! Was ist Ihnen denn da ein- aus, stopfte sie wieder mit neuem Tabat, nahm Berauner Bezirke wurde eines Tages durch eine gefallen, den Sozialisten beizutreten, die wollen eine ernste Stimme an und verkündete sodann Berauner Bezirke wurde eines Tages durch eine doch, daß wir mit ihnen unser Eigentum ,, teilen" mit erhobener Stimme:„ Er ist den Soziali­faum glaubhaft flingende Nachricht beunruhigt. follen! Wie komm ich beispielsweise dazu, daß ich sten beigetreten!" Der Sohn des alten Svoboda, der ausgelernter das Gut, das ich nach meinem Vater ehrlich ge-" Zu den Sozialisten? Was sind denn die, Tischler war und ſeit seiner Gesellenzeit in der erbt hebt, mit irgend einem Vagabunden, Faul- um Gottes willen, Herr Vater, für Leute? Steh­Welt weilte, den jedermann als fleinen Jungen fannte und gern hatte und der in der Schule pelz oder Landstreicher teilen sollte? Das wär ja len sie, morden sie oder was machen sie denn?" immer der beste Schüler gewesen war, so daß eine feine Ordnung! Hören Sie mir auf damit!" schrie jemand aus dem Haufen mit Staunen. Der Vorsteher wollte antworten, 7a aber ihn der Lehrer den andern stets als ein Beispiel ,, Sie irren sich, Herr Vorsteher, wenn Sie hinstellte, diesen jungen Menschen brachte an der Meinung sind, daß die Sozialisten mit Ihnen mischte sich der Kirchendiener, der vorüßerging, man per Schub in feine Heimatsgemeinde!! teilen wollen; und wenn schon, bei Ihnen ins Gespräch und sagte: Sozialisten sind ungehorsame, widerspenstige „ Was er wohl begangen hatte? Einen Deb   würden Sie am allerwenigsten etwas beschlag­stahl? Oder war er durch die Welt vagaban- nahmen!" sprach der junge Mann lächelnd, in Leute, furz Querulanten, Rebellanten, die nichts diert?" dem er auf den verschuldeten Hof anspielte. machen wollen als gut leben, daher verlangen sie, " No, meinetwegen!" erwiderte der Vorsteher ,, No, meinetwegen!" erwiderte der Vorsteher griesgrämig, aber das sag ich Ihnen, machen Sie mir im Dorfe keine Rebellion und verführen Sie mir niemanden, ich hab gern Ruh!"

Aehnliche Gedanken fuhren der aus atten

etivas

tiefen Gelehrtheit in politischen Dingen erbracht zu haben, wandte sich in der Richtung gegen den Glockenstuhl zum Fortgehen, um das Abend leuten zu erledigen, denn es dunkelte bereits merklich. Auch die Menge verlor sich. um diese ungewohnte Botschaft den vom Felde Heimkehren­den mitzuteilent. Und man wunderte sich an allen Eden und Enden des Dorfes darüber. Der Vorsteher traf als staatsmännischer Kopf alle Sicherheitsmaßnahmen für den Fall, wenn der gefährliche Schubling doch ,, beabsichtigen" sollte. Er berief den Gemeinde­diener, der auch die Funktion eines Gemeinde­wachmannes und Nachtwächters erfüllte, zu sich und eben Schafe von der Weide heimtrieb, und trug ihm strenge auf, beim Nachtwächterdienste die Behausung Svobodas nicht aus den Augen zu lassen und ihn scharf zu bewachen; sollte er daß die Wohlhabenden mit ihnen ihr Eigentum aber etwas Verdächtiges bemerken, so möge er teilen sollen. In jeder Stadt haben sie ihre ihm sogleich darüber Nachricht erstatten, was der geheimen Vereine, und auch der Sohn des Svo- Diener während des Aufenthaltes des jungen boda war bei einem solchen Vereine. Jedes Svoboda im Dorfe getreu und gehorsam er Mitglied ist verpflichtet, bei Verlust seines Le- füllte. Ob er ewas wahrnahm, ist nicht venn in der Versammlung beschlossen wurde, daß bens die Vereinsbeschlüsse zu erfüllen. So z. B. bekannt. dieser oder jener bestohlen werden solle, dann wird gelit, welches Mitglied den Diebstahl aus führen sode; auf wen das Los fällt, der muß alles vollführen, sonst geht es ihm schlimm!" er­flärte der Kirchendiener, dem der Herr Pfarrer feine Beitung" zum Lesen zu leihen pflegte. ,, Und so einem Vereine ist er beigetreten? Der junge Svoboda, der anständig angezogen Wer hätte so etwas in ihm vermutet?" wunder­war und einen breiten Hut auf dem Kopfe trug, ten sich die alten Weiber, indem sie ein Kreuz *)' Entnommen einem älteren Bande sozialer schritt durch den Haufen der gaffenden Dorsbeschlugen. Stizzen 3 péra dělnikova" unseres tschechischen wohner, indem er höflich grüßte. Sie vergaßen Jaja, es ist schon einmal so. Deshalb war Genossen, der in Teplig als Beamter der Bezirks- ihm vor lauter Neugierde zu danken. frankenkasse lebt, seine Laufbahn als Schniederge- Ein wenig später verschwand er hinter der jetzt ist er aus dem Wiener   Polizeiravon abge­felle begann und eine ganze Reihe schöner sozialer Gedichtsammlungen schrieb, wovon wir Arbeiter lieder", Blutige Felder" und„ Auf der Wacht" besonders hervorheben.

Weibern und Jungen bestehenden Menfden menge durch den Kopf, die gaffen vor der Wohnung des Ortsvorstehers stand. Die Geffer blickten ungeduldig auf die Tür des Vorstehers, um entweder von ihm ser vom Gemeindediener zu erfahren, was für ein Verbrechen der junge

Svoboda verübt hatte.

Inzwisch entspann sich in der Stube Het ein interessanter Dialog, ein furzer zwar, aber lehrreich wegen der Ansicht, welche in vielen Orten am Lande draußen über die Arbeiterbe­wegung besteht.

,, Sie machen unserer Gemeinde schöne Ehre, alles was wahr ist," sprach der Vorsteher tadelnd

werde mich hier nicht länger als drei Monate ,, Seien Sie unbesorgt, Herr Vorsteher! Ich aufhalten. Aber jetzt muß ich zu den Eltern. Ich empfehle mich Ihnen!"

,, Leben Sie wohl, aber das sage ich Ihnen, stellen Sie mir hier nichts an! Es würde Ihnen übrigens auch durchaus nichts nüßen," bertvarnte der Bürgermeister den Schubling, ihn bis zur Tür begleitend.

Tür des väterlichen Häuschens, wo ihm der Vater eine Moralpredigt hielt, weshalb er sich angeblich in Dinge mische, die ihn nichts angin­gen, usw. Die Tratschbasen drangen gleich nach

er dort in Wien   eine Zeitlang eingekapselt und schafft. Jetzt muß er sich drei Monate lang da­beim aufhalten!" bestätigte der Vorsteher.

den

Der Kirchendiener, im Bewußtsein, Dorfleuten wieder einmal einen Beweis feiner

Der junge Svoboda verzweifelte über seinen Zustand keineswegs. Er ging tagtäglich durch das Leute Dörflein spazieren, obgleich ihm einige anfängrich auswichen. Nach drei Monaren zog er wieder in die weite Welt. Nach Wien   durfte er nicht mehr, weil er laut einer polizeilichen Mel­dung ein gefährlicher Agitator war und während eines Streikes eine hervorragende Rolle gespielt hatte, wodurch er öffentliche Ordnung und Ruhe gestört" hatte. Aus diesem Grunde wurde er auch verhaftet und einvernommen. Nach der Untersuchung wurde ihm eine unbedeutende Frei­heitsstrafe zudiftiert, worauf er aus Wien   aus­gewiesen und zum zwangsweisen dreimonatigen Aufenthalt in seiner Heimatsgemeinde verurteilt Ob er sich wohl später gebessert hat? Uebersetzt von J. Reismann.

wurde.