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doch niemand ernst nehmen kann. All die Anschul- 1
Der Mohr hat seine Schuldigkeit bingen gegen die Zollpartelen find so plump und
getan
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Der ,, Deutsche Berband" ift ,, nicht gefährdet", auf die zehn Nationalfozialisten pfeift man!
der letzten Wochen sind durchaus nicht prinzipieller Natur; sie entspringen einerseits nur der bei den Nationalsozialisten vorhandenen Ungewißheit, ob dieses Vorgehen auch sicher zu nationalpolitischen Ergebnissen für das Sudetendeutschtum führen wird, andererseits sind sie wohl das Ergebnis einer parteipolitischen Einstellung, die nicht zuletzt im Hinblick auf die Sozialdemokratie erfolgte.
Die Nationalsozialisten haben bisher von den Agrariern auf ihre bescheidene Anfrage, was die Zollparteien denn weiter zu tun gedäch ten, überhaupt keine Antwort bekommen, von den Christlichsozialen dagegen eine, die an Deutlichkeit nichts zu wünschen übrig läßt. Die Christlichsozialen, die nach gut christlicher Art die zweite Wange hinhalten sollten, wenn sie auf die eine geschlagen werden, scheinen der Ansicht zu sein, daß man es Dann vergleicht das christlichsoziale Blatt auch umgekehrt machen kann. Wenn einem einem die deutschen mit den tschechischen Nationalsoziajemand, den man soeben nach Herzenslust auf die listen und sagen beiden nach, daß sie im Grunde eine Backe geschlagen hat, voller Demut die zweite sehr gern an der neuen Mehrheitsbildung teilbietet, dann soll man nicht zu bescheiden sein, nähmen. Was aber die Anfrage betreffe--: sondern ordentlich zuhauen. Die Nationalsozialis ften haben von ihren christlichsozialen Verbandsbrüdern eine Lekion gefaß, die nicht von schlechten Eltern kommt. Man setzt ihnen noch nicht geadezu den Stuhl vor die Tür, aber man bedeutet ihnen, daß draußen genug Platz sei und. daß man mit Rücksicht auf die friedliche Stimmung im Verbandslokal nichts dagegen hätte, wenn die Herren, die da eben wieder mit einer unzeitgemäßen Anfrage gestört haben, die Tür von außen schlössen.
Die Deutsche Presse" stellt zunächst mit Befriedigung fest, daß die Hakenkreuzler nicht gewagt haben, das Band, an dem sie gegängelt werden, zu zerschneiden:
Die Deutschen Nationalsozialisten haben, wie
die„ Deutsche Presse" bereits gestern mitteilte, in
der Sitzung der Gesamtleitung ihrer Partei eine Entschließung gefaßt, die gegen das Vorgehen der Deutschen christlichsozialen Volkspartei und des Bundes der Landwirte zwar verschiedentliche Bedenken erhebt, aber durchaus nicht, wie manche gewünscht und manche gehofft haben, das Tischtuch zwischen der nationalsozialistischen Partei und dem Deutschen Verbande zerschneidet. Wäre es geschehen,
- also dann hätten sich nämlich die Christ lichsozialen auch keine grauen Saare wachsen lassen:
Die deutschen Nationalsozialisten stellen am Ende ihrer Entschließung an die Christlichsozialen und den Bund der Landwirte die Frage, wie sie sich ein weiteres Zusammenarbeiten auf nationalpolitischem Gebiete vorstellen. Die Sachlage ift so klar, daß man die Antwort, die diese Parteien geben dürften, schon im vorhinein
vermuten kann.
Und nun orakelt die Deutsche Presse" wieder einmal weiß der Herr im ersten Zimmer nicht, was sein Chef im zweiten denkt und beschließt, aber mit Hilfe des heiligen Geistes errät er's eben des langen und breiten über den Aktivismus, lauter ,, olle Ramellen", die niemanden interessieren. Die Antwort, die man den
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Sakenkreuzlern dann nochmals wiederholt, lautet,
schlicht, grob und eindeutig:
tivismus arbeiten wollen.
längst durch ernste und sachliche Widerlegungen gegenstandslos gemacht.
Was nun den gefährdeten Bestand des parlamentarischen Verbandes angeht, so ist es gar nicht notwendig, davon zu reden,
10. Juli 1926.
fommandiert seine Getreuen zur Versammlung, läßt die anderen nicht hinein oder schreit sie nieder. Zum Komödienspielen ist unser Volk zu lieb und wert!
teien des Besitzes ihren bisherigen treuen BunDie absolute Wurstigkeit, mit der die Pardesgenossen gegenüberstehen, läßt sich nicht mehr weil der Verband gar nicht gefährdet ist. deutlicher ausdrücken. Die 160.000 national sind Im deutschen Verbande sind 57 Mitglieder, davon sozialistischen Wählerstimmen 10 Nationalsozialisten. Der Verband wird in dem Kampf um die Zölle als Gegner der Bür bestehen bleiben, auch wenn die 10 Na- gerlichen aus geschaltet gewesen, da die tionalsozialisten ausspringen foII- nationalsozialistische Partei im Deutschen Ver ten. Es wäre ja nicht das erste Mal, wo sie Zeit band und damit bestenfalls auf totem Geleise brauchen zum Vernünftig werden. stand. Mehr wollten sie nicht von ihren getreuen Und die gewünschte Auseinandersetzung vor der Knechten. Was nun kommt, ist das alte und ewig deutschen Oeffentlichkeit?" Nun, wir fennen ja neue Spiel: Der Mohr hat seine Schuldiese öffentlichen" Auseinandersetzungen. Man digkeit getan, der Mohr kann gebn!
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Hunderttausend rote Fackelträger!
Ein grandioser Tag des Wiener Arbeiter- Turn- und Sportfestes.
der Turner, Sportler und des republikanischen Für Mittwoch abends war ein Fa delzug Schutzbundes angesagt. Er wurde zu einer gran Wenn nun die Nationalsozialisten nach der diosen Manifestation proletarischen Kultur- und Möglichkeit eines Zusammenarbeitens fragen, ist Freiheitswillens. Der von den Mauern der alten die Antwort gegeben: es liegt bei ihnen, Raiserburg umfäumte Heldenplatz war der Aussie haben zu entscheiden, ob sie mit dem Negativismus passiv bleiben, oder mit dem Atgangspunkt des Waffenaufmarsches. Wo einst die Habsburger ihre Militärparaden abhielten, zog das wehrhafte Arbeitervolt Wiens mit seinen GäDas war eben das Große und Herrliche an sten in unabsehbaren Scharen auf. Zug auf Zug tam heran unter schmetterndent Hörnerklang, dieser Heerschau: daß sie alle freiwillig voll Lust Kampfgefang und dem Spiel zahlloser Musikka- und Begeisterung mitmarschierten. Hunderttausend pellen. Hunderttausende füllten den Platz, als die rote Fackelträger marschierten auf einer Straße Sänger mit wuchtigen Chören die Feier eröffne- durch die düstere Zeit. Hunderttausend Fadeln ten. Hornsignale geboten Schweigen, worauf der kündeten die trotzige Kraft und die Hoffnungen von deutsche Reichstagspräsident Genosse Löbe mit Millionen. Hunderttausend rote FackelträgerWiens martigen Sätzen die kulturellen Grundrechte der leuchten durch die Nacht, leuchteten dem MorgenArbeiterklasse verkündete, den Gruß des deutschen rot des Sozialismus entgegen. Jubelnd wollte Broletariats entbot und Zuhörer aufrief, das man nach solchem Erlebnis mit Hans Sachs rufen Wohlauf Brüder und Selbstbestimmungsrecht der deutschen Nation, den und singen: Anschluß Deutschösterreichs an das Reich zu er- Schwestern, es nabet gen' den Tan!
Wien , 7. Juli. ( Eigenbericht.) Wien steht im| fen", immer neue Musikkapellen, Trommler und Zeichen des großen internationalen e- Bläserabteilungen. Der ganze Zug in Schein von tes der Arbeiterturner und Arbeitersportler. Das hunderttausend Fackeln, umrahmt von den historiganze Stadtbild wird von den Zehntausenden der schen Baudenkmälern des Wiener Zentrums. Festgäste beherrscht. Nicht nur aus den österreichi- Worte sind zu arm, den hinreißenden Eindruck des schen Provinzen, sondern vor allem aus Deutsch - Vorbeimarsches festzuhalten. Jubelnd grüßten die land, der Tschechoslowakei und anderen Staaten spalierstehenden Massen die von Freude, Kraft und sind ungeheuere Züge von Anhängern der proleta- Selbstgefühl erfüllten Schutzbundmänner, Turnerrischen Körperkulturbewegung zusammengeströmt, züge, Jugendliche und die fühn dahinziehenden um in der Festwoche ihr edles Zukunftsstreben Roten Falten". Diese tecken Gesellen und Geselkraftvoll zum Ausdruck zu bringen. linnen im schmucken Wanderkleid sind der besondere Stolz der Wiener Arbeiter. ,, Da schaun's undurch und durch!", sagt mein Nachbar, ein roter feren Nachwuchs an, das wer'n Sozialdemokraten Straßenbahner. Alles Schutzbund", ergänzt ein anderer, als die stattlichen Züge der Uniformier ten kein Ende nehmen wollen. Sind denn das lauter Freiwillige?" fragt eine fremde Dame. Bei uns gibt es nur Freiwillige", ist die selbstbewußte Antwort des Wiener Arbeiters.
Damit die Hinauskomplimentierten sich noch ein wenig giften, meint das Pfaffenorgan dann noch, es feie eine 3usammenarbeit der 3öll ner mit den Nationalsozialisten ihrer - auch dann hätte der Verband nicht auf Meinung nach durchaus nicht nur auf nationalem gehört zu bestehen; die National Gebiet möglich; mit andern Worten, man hat sozialisten wären eben aus ihm aus- nichts dagegen und begreift nicht, warum es nicht getreten, aber der engere Verband und zu gehen sollte, daß die Nationalsozialisten sammenschluß der deutschen Christlichsozialen, des sich an der Verschlechterung der soziaLandwirtebundes und der Gewerbepartei wäre en Gesetze, die von der Gewerbepartei bereits davon nicht berührt worden und hätte nach als nächster Programmpunkt verkündigt wurde, wie vor die weitaus überwiegende Mehrheit der mitarbeiten. gesamten nicht sozialdemokratischen judetendent- Was die Jesuiten in der Deutschen fämpfen. Kaum war der Beifallssturm, der den Presse" noch fein ausdrücken, das bringt der Worten Löbes folgte, verrauscht, ergriff, jubelnd empfangen, der Schutzbundführer Genosse Ju Landpfarrer, das Jägerndorfer„ Volk" grob. Iius Deutsch das Wort. Als er das Streben Es schreibt: der blutbesudelten Habsburger nach Wiederkehr in das Land und in die Hofburg erwähnte, scholl aus zehntausend Kehlen ein donnerndes„ Niemals" zurüd. Sein Kampfruf gegen Reaktion und Fascismus, für Demokratie und Sozialismus fand brausenden Widerhall.
schen Bevölkerung gebildet.
Es wird niemand behaupten können, daß die Zollwucherer um die Gunst der Nationalsozialisten buhten. Aber weil sie ohnehin so brab waren, kommit doch ein Pflästerchen auf die Wunde, ein fleines Lob für den guten Schüler, der zwar seiner Sache nicht ganz sicher ist, aber doch bemüht ist, den Herrn Pfarrer nicht zu fränfen:
Die Gegner und Neider des Deutschen Verbandes mögen jedes Bedenken und jedes schärfere Wort der nationalsozialistischen Entschließung noch so eifrig heraussuchen und aufbauschen, so ändert das doch nichts an der Tatsache, daß der Grundfon der Entschließung den offenen Wunsch ausdrückt, auch weiterhin im Verbande mitzuarbeiten; alle nationalsozialistischen Bedenken gegen die deutsch tschechische Mehrheit
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Aus dem Tschechtichen non Richard Brandets
Moral en gros.
Ein Roman wider alles Herkommen
So weit also die nationalsozialistische Entschlie Bung. Wenn es nicht ausdrücklich heißen würde, daß es eine parteiamtliche Stundmachung der nationalsozialistischen Gesamtparteileitung ist, die hier vor uns liegt, könnte man sehr versucht sein, zu glauben, die Verlautbarung sei eine Zusam Nach den Klängen der von den Arbeitersänmenstellung aller Phrasen und Dummheiten, die seit Wochen von der„ Bohemia" bis zur gern vorgetragenen Internationale" und des Deutschen Post" und vom Sozialdemokrat" bis ,, Arbeiterliedes " marschierten die wohldisziplinierzur Volkspresse" alle Tage den Lesern aufgetischt ten Massen die Ringstraße entlang. Sie zu zählen, werden. Eine parteiamtliche Erklärung sollte der- wäre vergebliches Beginnen gewesen. Zuerst in art hochpolitische Fragen doch mit etwas mehr Achter, dann in Sechzehnerreihen, dauerte der Ernst, Sachlichkeit und politischem Weitblick be- Vorbeimarsch stundenlang. Immer wieder Schutz handeln, als die vorliegende Entschließung", die bundabteilungen, Turner, Jugendliche ,,, Rote Fal
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Während nahe der Mitternachtsstunde diese Zeilen flüchtig hingeworfen werden, tönt von der Straße herauf Hörnerschall, Gesang, freudiges Rufen. Die Züge der Wiener Vororte sind's, die vom Fackelzug heimkehren, so frisch und froh wie beim Ausmarsch. Dabei sind die Männer, BurWerktages gekommen, sind stundenlang marschiert schen und Frauen aus der harten Arbeitsform des und haben kaum einen Augenblick Rast genossen. In wenigen Stunden werden sie wieder, in die Fabriken und Kontove ziehen und morgen werden sie wieder freudig zur Stelle sein. Wenn das Feuer der Begeisterung so hell in den Herzen brennt, wie unter den Arbeitern Wiens, dann findet die Müdigkeit feinen Raum und die Hoffnung der Gegner auf die Zurückwerfung des ProletaW. J. riats feine Erfüllung.
Diese kritische Situation löfte der gewandte| Rußland wieder in die Hände der Bolschewiken| Ende und die ehemaligen Eigentümer nahmen Führer der Mittelpartei, der ehemalige Advokat gefallen, nachdem es volle drei Wochen gerade inzwischen auf den Grundbesitz, der befchlagnahmt und Abgeordnete Drescher, dessen Rednergabe sich zur Zeit, als der große Morrison es im Flug werden sollte, so hohe Schulden und Hypotheken beinahe Weltrufes erfreute. Man erzählte, das er zeuge durchquerte Kiew mit der ganzen, 15 auf, daß die Regierung zuletzt nur noch bestrebt vor dem Kriege einmal als Verteidiger in einem Quadratkilometer messenden Umgebung beherrscht war, die ganze Angelegenheit möglichst zu ver - Auch die Ausschüsse und Subkomitees nur fünf Minuten(!!) dauernden Plaidoyer die hatte, Frankreich und die ihm ergebene Kleine tuschen. Geschworenen zuerst zu Zornesausrufen gegen Entente, die sich beeilt hatten, das zaristische Re- für Nationalisierung der Gruben. Sozialisierung Diese strebten nach ausnahmsloser Rüd- den Angeklagten zu bringen, dann ihnen ein lau- gime de jure anzuerkennen, verlangten jetzt das der Banken und Großbetriebe, Altersversicherung, gabe der verlassenen Objekte, vollem Erjazz der tes Schluchzen zu entlocken vermocht hatte, sie im bewaffnete Einschreiten der ganzen zivilisierten Steuerreform, Trennung von Staat und Kirche, erlittenen Schäden aus der Staatskasse und nach folgenden Augenblicke herzlich lachen machte und Welt gegen die dritte Internationale, während allgemeine Elektrifizierung usw., leisteten keine gesetzlicher Anerkennung der Heiligkeit und Unschließlich in eine so sentimentale Stimmung ber die übrigen Großmächte feine allzugroße Bereit- raschere und erfolgreichere Arbeit. Nach einigen antastbarkeit des Privateigentums, sowie über- jezte, daß sie den Schuldigen nicht nur freiwilligkeit dazu an den Tag legten. Drescher ent- Monaten lächelte ein jeder bei dem Worte Sozi haupt nach Wiedereinführung der Verhältnisse, sprachen, sondern noch eine freiwillige Sammlung schied sich nach einigem Zögern für eine abwar- alisierung nur nachsichtig. wie sie vor dem Umsturze bestanden. Dem gegen zu Die Rechte hatte freilich an diesem Stande über forderte die Linke, die sich hauptsächlich aus seinen Gunsten veranstalteten. Der unermüd- tende Haltung. lichen Beredsamkeit dieses hervorragenden Mannes Viel weiter reichten die im Gebiete der in der Dinge nur ihre geheime Freude( obwohl ihre Bewohnern des flachen Landes, die keinen Grund- gelang es nach langen, häufig privat geführten neren Politik geplanten Reformen. Vor allem Presse ständig mit Erbitterung von dem sozialisti besitz hatten und dem städtischen Arbeiterprote- Verhandlungen, die Führer der beiden extremen wurde die Todesstrafe ganz abgeschafft und die schen Terror und der unerhörten Bedrückung der tariate zusammensetze, nicht nur de Aufhebung Richtungen von der unerläßlichen Notwendigkeit Wohltat der bedingten Verurteilung ausgedehnt wohlhabenderen Schichten schrieb), sie verweigerte aller politischen, sondern auch aller wirschaft gegenseitiger Zugeständnisse aufgrund von Kom-( dieſer Neuerung stimmte die Rechte erst zu, als auch den revolutionärsten Plänen der Regierung lichen Privilegien, Neuaufteilung von Grund und promißvorschlägen der mittleren Gruppe zu über- auch die Wucherdelikte darin einbezogen wurden). ihre Zustimmung nicht, denn sie wußte wohl, Boden nach dem Grundsave:„ Den Boden dem, zeugen und von ihnen das Versprechen zu erlan- Gleich darauf werben Statuten für eine Noten- daß mit der Zeit alles einschlafen" werde- der ihn bebaut", Sozialisierung der Gruben, Fagen, daß sie der Regierung, die er aus Vertretern bank herausgegeben, die nach hundertfünfund dafür aber wuchs der Widerstand der Linken, briken und Verkehrsmittel, Einführung der allge- aller drei Parteien bilden wollte, keine unüber zwanzig Jahren errichtet werden soll. Endlich die eine immer stärker werdende Stütze an den meinen Arbeitspflicht usw. Die dritte Gruppe windlichen Schwierigkeiten in den Weg legen wurde eine Vermögensabgabe ausgeschrieben, breiten Volksmassen fand und im„ Kosobard" endlich, der Mittelstand, fortschrittliche Intelli- würden. Dann stellte er wirklich ein Stoalitions die das Privatvermögen progressiv von zwei bis einen entscheidenden Einfluß gewann. Ihre pas genzler und Sozialreformer überhaupt, var be- fabinett zusammen, in dem er durch seine glän- drei Prozent besteuerie; ihre Einhebung wurde sive Resistenz wandelte sich in offene Obstruktion, müht, die extremen Forderungen der beiden an- zende Rednergabe die übrigen Mitglieder bald zu aber auf unbestimmte Zeit verschoben, bis die als Drescher die Todesstrafe wenigstens in der deren Parteien harmonisch zu verschmelzen, in fläglicher Bedeutungslosigkeit herabdrückte.# nötigen Vorarbeiten beendet sein würden. Leider Armee neu einführen wollte. Die Partei berief dem sie als Leitsatz ihrer Politilk das Wohl des Das Programm des neuen Ministeriums zogen sich diese so sehr in die Länge, daß die in ihre Mitglieder aus dem Kabinette ab und forwar nicht so sehr bis in die Einzelheiten ausge- zwischen eingetretenen Ereignisse die Verwirk- derte die Gleichstellung des„ Kosobard" mit dem Da keine von diesen Parteien im A.W.A. die beitet als umfangreich und auf die weiteste Zuching der gaazen Vorlage unmöglich machen. A.W.A. Die überaus beredsamen DarlegunEin gleiches Schicksal ereilte auch die übrigen gungen des Premiers blieben ohne Erfolg, ja, es entscheidende Mehrheit bätte, blieb mchts übrig, funft zugeschnitten. In der Außenpolitik wollte als sich entweder auf das Prinzip der Koalition man mit der anglo- italienischen Gruppe einheit großartigen, idealen Pläne Dreschers; denn die wirkte nicht einmal seine Erklärung, daß er sich zu einigen oder den Staat der Gefahr eines neuen lich vorgehen, zugleich aber wurden die innigsten beiden extremen Parteien verloren infolge des eigentlich als orthodoxen Kommunisten und einBürgerkrieges auszusetzen. Vorläufig beabsichtigte Beziehungen zu Frankreich und der Kleinen En- ihnen allzusehr anhaftenden Kompromißcharat- zigen, wirklich ehrlichen Ausleger der ehemaligen Grundsätze Lenins betrachte: Man schimpfte ihn zwar niemand, es zu dieser zweiten Eventualität tente angeknüpft. Die traditionelle Freundschaft ters schließlich den Geschmack daran. So war eine umfangreiche Aktion zur Aus- Kommunalpatriot" und die Kampagne wurde kommen zu lassen, aber auch zur ersten stellte sich mit Amerika sollte erneuert, zugleich aber ein gesowohl die Linke als auch die alsatriotische Fratheimer Vertrag mit Japan geschlossen werden. arbeitung einer durchgreifenden, auf rein wissen- mit unverminderter Heftigkeit weiter geführt. tion durchaus ablehnend, wobei wohl die Angst Die einzige Schwierigkeit bereiteten die Verhält- schaftlichen Grundlagen beruhenden Bodenreform ( Fortsetzung folgt.) vor einer Gesinnungsänderung der enttäuschter nisse im Osten Europas . Dort war nämlich das angekündigt, aber die Beratungen der zu diesem Wählerschaft die Hauptrolle spielte. neue, große, allslawische, konstitutionell- zaristische Zweck einberufenen Kommissionen nahmen kein
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Staatsganzen und gerechte Objektivität in der Lösung der Klassengegensäße aufstellte.