13. Juli 1926.

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mit der Breitſeite der bereitgehaltenen Hade einen| Blitzschlag Getroffenen muß der Verletzte zunächst gewaltigen Schlag auf den Kopf, so daß die Magd an die frische Luft gebracht werden, und bei At­zu Boden sant. Diese fonnte sich jedoch wieder er- mungsstillstand ist sofort mit künstlicher Atmung zu heben und suchte taumelnd, unter dem Rufe: Mein beginnen. Bei den Wiederbelebungsversuchen muß Gott  !" ins Freie zu gelangen. Die Bäuerin folgte der Kopf des Verunglückten hochgelagert werden, ihr jedoch und drückte sie unter Mithilfe ihres Soh- damit nicht fleine Gefäßzerreißungen im Gehirn nes zu Boden. Nun führte die Bäuerin mit der durch das sich senkende Blut große Blutergüsse ver­Sade noch einen wuchtigen Sieb gegen den Kopf anlaffen, Dem Berunglückten muß zunächst Bettruhe ihres Opfers. Hierauf zerrten die Bäuerin und ihr und dann eine mehrwöchige Erholungszeit verord­Sohn Otto die tödlich Verletzte in die Scheuer, wo der Knabe der Magd mit der großen Hacke einen weiteren Schlag auf den Stopf versette. Später trat der 13jährige Otto nochmals in Aktion und trat der 13jährige Otto nochmals in Aktion und führte mit einer kurzftieligen Hacke einen Hieb gegen den Kopf der bereits röchelnden Magd.

net werden.

Heiteres.

Präsident Wojciechowski kehrt zum Lehramt| Gemeindekosten. Wer es sonst machen fonnte, schritt zurüd. Der gewesene Präsident der Republik im Trauertleid hinterher, Der Bastor rühmte den Polen   Wojciechowty, der nach den Mai- Er- Charakter des Verblichenen und seine Verdienste um eignissen demissionierte, wird vom Herbst ange- das nächtliche Wohl der Karstädter. Die ältesten fangen wiederum Vorsitzender des Genossen Leute erinnerten sich nicht, ein derartig schönes Be­schaftsverbandes Spolem" sein und an der höhe- gräbnis gesehen zu haben. Kaum dedie den Nacht ren Handelsschule in Warschau   Vorträge halten. wächter die fühle Erde, als man sich unverweilt Der Hakenkreuzler als Steneramisdirektor. daran machte, die Hinterlassenschaft festzustellen. Dieser Tage kam ein Revisionsbeamter in das Da gab es rote Köpfe bei den Honorationen: trotz Steueramt Wolfersdorf  ( Niederösterreich  ), um eifrigsten Suchens fand sich nichts, aber auch gar Kontrolle zu üben. Er entdeckte einen Abgang, nichts, was irgendwie hätte als Wert angesprochen der sich auf 9000 bis 10.000 s belaufen foll. Der werden fönnen. Das schöne Geld der Karstädter für Direktor des Steueramtes, Rudolf Frühstückl, ein das Begräbnis ist umsonst bertan, und zum Schaden eifriges Mitglied der Hakenkreuzlergruppe Wol- gefellt sich nun auch noch der Spott. fersdorf, entfernte sich unter einem Vorwand und versprach sofort zurückzukommen. Er fam nicht mehr zurück und ist seither unauffindbar. Es wurde festgestellt, dak er Wolfersdorf   nicht mit der Bahn verlassen. Möglicherweise hat er Gift genommen, das er immer bei sich trug. Frühstückt, der Jung geselle ist, hat nicht aus Not defraudiert. Er war ein Feinschmecker und, wie es sich für einen Hafen freuzler gebührt, ein starter Trinker. So lebie er über seine Verhältnisse, tat Griffe in die ihm an­vertraute Steuerfaffe, deckte dann die Abgänge durch Anlehen bei Bekannten, bis nun die un­erwartete Kontrolle dem Spiel ein Ende ge- Höhenluft fällt jedoch diesen Menschen nicht so 3wang, so daß die Mörderin freigesprochen wurde sich an die beiden dazwischenliegenden Tage nicht

Ein Wohnhaus in 5486 Meter Höhe. Als das höchste von Menschen bewohnte Haus der Erde hat man neuerdings ein Haus festgestellt, das sich in Indien  , im Gebiet des Himalaja  , im Norden von Siffim, nahe dem Gipfel des Dontjapasses in einer Söhe von 5486 Meter befindet. Es handelt sich da­bei um eine einfache Steinhütte, die das ganze Jahr mächtern und Vorposten des Basses, bewohnt hindurch von vier bis fünf Männern, den wird. In dieser Höhe enthält die Buft nur etwa balb so viel Sauerstoff, wie die Luft unmittelbar über dem Meeresspiegel. Die Gewöhnung an diese schwer, wie man vielleicht annimmt, weil sie aus Die Tiroler Sittlichkeit steinigt ein-givei- dem Hochplateau von Tibet   stammen und auf das jähriges Kind. In der Bekämpfung der Un- Leben in Höhen von 4500 bis 4800 Meter gewöhnt moral" ist ein Bauer aus Jais so weit gegangen, find. Merkwürdigerweise hat man sowohl bei den daß er sich beim Bezirksgerichte zu verantworten ständig in dieser Söhenluft lebenden Einwohnern hatte. Der Bauer bemerkte an einem sonnigen von Zibet, wie auch bei den Mönchen des Klosters hatte. Der Bauer bemerkte an einem sonnigen von Zibet, wie auch bei den Mönchen des Klosters Tan in einem Obstgarten ein zweijähriges von St. Bernhard die Beobachtung gemacht, daß fie Mädchen, das splitternact herumging. Ent- fast alle ein sehr hohes Alter erreichen. rüstet über die Schamlosigkeit" des Kindchens,

macht hat.

hob er einige Steine auf und warf sie nach dem Kinde, das weinend in das Haus lief. Gegen den Bauern wurde nun die Anzeige erstattet und er hatte sich wegen Gefährdung der förperlichen Sicherheit zu verantworten. Er bestritt, daß er

die größten Steine aufgeklaubt und dem Kinde nachgeworfen habe und erklärte, daß sie nur so groß wie eine Faust waren. Der Richter verhängte über den Bauern eine Geldstrafe.

Unwiderstehlicher 3wang" aum Mord. Eine Bäuerin ermordet mit Hilfe ihres 13jährigen Sohnes die Dienstmagd und wird freigesprochen.

Ein Bild fittlicher Verkommenheit aus einem Bauernhaus in Oberösterreich   entrollte sich am 5. Juli vor den Geschworenen in ging, die eine geständige Mörderin freisprachen und ihr ein­stimmig zugestanden, daß sie den Mord an ihrer Dienstmagd in unwiderstehlichem 3wange verübte, weil diese mit dem Manne der Bäuerin ein ganz ungeniertes Liebesverhältnis unterhielt und die Frau dadurch sehr kränkte.

Hierauf riefen die Mörder den Knecht Ober­müller herbei, der teilweise die Tat beobachtet hatte. Die Tote wurde dann in die Nähe des Futter­schneidestodes gebracht, um so einen Unfall vorzu­täuschen, der auch geglaubt wurde, bis der junge Senecht nach einem Erpressungsversuch die Anzeige erstattete.

Gewohnheit. Der Weingroßhändler Kleeberg hat ständig Schererei mit seinen Vertretern. Sein Freund Bloch trifft ihn. Na, Kleeberg, was machen die Bertreter?" Ach, Bloch, es ist zum Steuchen! De hab' ich den Meyer gehabt, begabter Sterl, dem blie ben die Aufträge an den Schuhen hängen. Fabel­haft. Aber jeden dritten Tag mußte er'n großen Auftrag bei Stünnede u. Co. entgegennehmen und dann mußte er mitsaufen bis zur Bewußtlosigkeit. Martyrium und die Geschworenen hatten Mitleid, nicht gewöhnen, fonnt's nicht vertragen und kün­Die Reischl ist geständig. Sie schilderte ihr Jeden dritten Tag! Na Sie schilderte ihr Jeden dritten Tag! Na- und daran konnte er sich denn sie bejahfen wohl die Frage, lautend auf Mord, digte. Jest hab' ich einen, der war früher Etappen­einstimmig, ebenso einstimmig aber auch die vom tommandant." Also der ist gut?" ,, Nee, der kann Gerichtshof zugelassene Frage auf unwiderstehlichem sich an die beiden dazwischenliegenden Tage nicht gewöhnen.

Blikschlagverlegungen.

Zeitungsschau. Der Stettiner Volksbote" berich­

Volkswirtschaft.

Neunstundentag und Internationales Arbeitsamt.

Die schweren Gewitter der letzten Tage haben tet in Nummer 102: Auf dem Borplatz des Stadt­furchtbare Menschenopfer gefordert und uns die theaters singt ein Maſſenchor der Arbeiter- Sänger. Gefahren, die mit solchen Naturerscheinungen ver- Rampf- und Freiheitslieder des Proletariats zum Bereinigungen. Vollendet und gewaltig bringen sie bunden sind, deutlich vor Augen geführt. Am meisten Vortrag. Die Arbeiter Samariter- Kolonne steht zur ist natürlich beim Gewitter der Blitz zu fürchten, Silfe bereit." In Stettin   scheinen die Kampf- und von dem durchschnittlich alljährlich etwa 1000 Men Freiheitslieder furchtbare Wirkungen auszuüben. schen getötet oder beschädigt werden. Diese Verlegun gen durch Blitzschlag haben sehr merkwürdige Eigen­heiten, über die Dr. Mag Grünewald in der Zeit­chrift Der Naturforscher" eingehend berichtet. Die menschliche Haut vermag zwar Glektrizität bis zu einem gewissen Grabe zu leiten, aber wenn ihr durch ben Blig getocltige Elettrizitätsmengen zugeführt werben, so verwandelt sich die Elektrizität innerhalb der Haut und der Zellen in Wärme, und durch die Der Beschluß des italienischen Ministerrats in Wer zahlt das Frühstück? Der New Yorker Erhigung werden ganze Reihen von Zellen und Ge- seinem letzten wirtschaftlichen Sanierungsprogramm, Bankier Warburg hatte das Bedürfnis, mit füh­websteifen zerstört. Es entstehen keine eigentlichen die Arbeitgeber zu ermächtigen, die tägliche Ar. renden Mitgliedern der englischen Gesellschaft zu­Brandwunden, sondern brandwundartige Schäden, beitszeit ohne Lohnzuschlag von acht auf sammenzutreffen, um zu zeigen, daß er auch zur burch die das Gewebe oft wie gefocht aussicht, manch- neun Stunden zu erhöhen, hat begreiflicher feinen Gesellschaft gehöre, und um Gelegenheit zu Die Befibersfrau Marie Reischl in Holsschlag, mal wachsartig und ähnlich den Verlegungen bei Weise im Internationalen Arbeitsamt nicht geringe haben, finanzielle Beziehungen in England angu Bezirk Linz  , hatte einen Mann, der sie auf ganz Schüssen. Durch diese Eigenart der Verwundung ist leberraschung hervorgerufen. Italien   hat bekannt­fnüpfen. Als er daher erfuhr, daß der Lord Mount brutale Weise betrog, denn er unterhielt nicht nur es möglich, daß die Kleidung ganz unversehrt bleibt, lich die Washingtoner Arbeitszeitkonvention bereits batten sich in New York   aufhalte, ersuchte er den mit allen möglichen Frauen Liebesverhältnisse, son- während die Haut start zerstört ist. Andererseits im Jahre 1923 ratifiziert, jedoch unter der Bedin­Zeitungsunternehmer Syams, der der Leitung des dern machte auch alle seine weiblichen Bediensteten können durch den Blitzschlag auch die Kleidungsstücke gung, daß die Ratifikation erst dann in Straft treten amerikanischen Roten Kreu es angehört, im Namen zu seinen Bettgenosfinnen. Wenn die Bäuerin aus sehr heiß werden und dann echte Brandwunden auf gien, Deutschland  , die Schweiz   und Dester­sollte, wenn England, Frankreich  , Bel­des Roten Kreuzes ein Frühstück zu geben und den dem Kreis ihrer Freundinnen Besuch erhielt, so war der darunterliegenden Haut hervorrufen. Die eler- reich die Konvention ebenfalls ratifiziert haben wer­Lord dazu einzuladen. Syams gab denn ein Frühes stets das nächste, daß Ludwig Reischl sich ihnen trische Entladung, die in einer Reihe rasch aufeinan- den. Von diesen Ländern hat Desterreich die Kon­ſtüd, an dem eine erlesene Gefellschaft, unter ihnen näherte. Dabei vernachlässigte und mißhandelte er derfolgender, hin und her gehender unten beim vention ebenfalls bedingt ratifiziert, während die natürlich Warburg   und der Lord, teilnahm. Das seine Frau auf das schmählichste, so daß sie ihn ver. Blitzschlag erfolgt, ruft auf die Haut die sogenann Schweiz   vor der Ratifikation noch ein Arbeitszeit­Frühstück war würdig und es foftete die runde ließ. Auf seine Bitten kehrte sie jedoch wieder zuten Blisfiguren hervor, die manchmal sehr gesetz für das Gewerbe schaffen muß. Doch erklärten Summe von 18.000 Dollar. Als Syam Herrn ihrem Mann zurück, der sich mittlerweile die Anna seltsame Formen haben, zunächst scharlachrot sind zuständige italienische Vertreter noch unlängst, daß Warburg   die Rechnung schickte, weigerte dieser Autengruber als Magd und Geliebte genommen und allmählich blasser werden. fich, fie zu bezahlen. da er doch nur als Gast teil- hatte. Diese Magd blieb auch nach der Rückkehr der die Schweiz   allein für Italien   feinen Grund mehr bilden würde, an der Bedingtheit der Ratifikation genommen habe. Es schwebt nun wegen dieses Frau im Hause und der Bauer gab fein intimes Streites ein Brozek, deffen Ausgang mit Span Berhältnis mit ihr nicht auf. Dieser Zustand wurde länger festzuhalten. nung erwartet wird. Aber ob nun Hvam oder der Bäuerin natürlich unerträglich, denn die Neben­Warburg verliert, gewiß ist, daß die Zeche das buhlerin erlaubte sich ihr gegenüber auch noch aller­arbeitende Volt be ahlen wird müssen. lei Frechheiten, wobei sie durch den Bauern unter Der lekte Shak des Nachtwächters. In Star- tüßt wurde. Das brachte die schwergekränkte Frau in solche Verzweiflung, daß sie beschloß, die freche Städt in Mecklenburg   versah ein Mann lange Jahre Nebenbuhlerin aus dem Leben zu schaffen, obwohl tren und redlich seinen Dienst als Nachtwächter. Er der eigentliche Beleidiger, wie der Staatsanwalt mit war trotdem nicht sehr beliebt, da er ein Spaßvogel Recht ausführte, ihr eigener Mann war. Den war. Im übrigen entbehrte er jeglichen Ansehens, Morbplan besprach sie mit ihrem 13jährigen Sohn weil er als armer Teufel galt. Als er fürzlich das und mit ihrem 17jährigen Knecht. Ende seiner Tace herannahen fühlte, ließ er den Notar an fein Krantenbett rufen und ein Testament ausfertigen, in dem er die Gemeinde Starstädt zur Univerfalerbin aller seiner früher als Stefiner und später als Nachtwächter erworbenen irdischen Güter einfette. Ginz Karstädt wußte it kurzen von dieser schönen Tat, und als der Nachtwächter starb, ließ Ihm die Gemeinde ein pomphaftes Begräbnis zuteil werden, Hinter dem Sarg schritten die Honorationen und dahinter eine zehn Waun starte Musikkapelle auf

Sport und Serualleben,

Mann und Weib und Weib und Mann sind nicht Wasser mehr und Feuer. Um die Leiber schlingt ein neuer Frieden sich. Wir blicken freier, Mann und Weib uns fürder an. Claudius.

m Anjang war nicht das Wort, nicht die Tat, von Anfang war die Lidke. Und nicht die so schön, viel gepriesen; Nächstenliebe, nein, die Sinnesliebe, die Liebe vom Manne zum Weite. Diese Liebe brachte

Ant 10. November morgens ging der Bauer Reischl nach Seitelschlag, um Straut einzukaufen und sollte abends wieder zurückkehren. Schon am Vormittag fam es wieder zu einem Streit zwischen der Bäuerin und ihrer Nebenbuhlerin, wonach sich erstere mit einer langftieligen Hade verfah. Später entstand abermals ein Wortwechsel zwischen den beiden Rivalinnen. Als sich dann Anna Auten gruber niederbückte, um eine Schwinge mit Futter zu füllen, versezte ihr die Bäuerin von rüdwärts

frommen Gebeten. Aber kaum einer ging hin und jagte zu dem jungen Manne: Sich her, das ist die Frau, geschaffen als Gegensatz und als Ergänzung zu dir. Nichts Geheimnisvolles ist an ihr, sie ist ein

Mensch wie du."

Man hat im direkten Anschluß an eine Blih­ichlagberlegung nicht selten Geistesstörungen beobad tet. Viele vom Blitz Getroffene wissen überhaupt nicht, wie sie zu den Verlegungen gekommen sind, and machen ganz falsche Angaben. Liegt keine Ver­legung eines Organs vor, so gehen die nervösen Erscheinungen nach einigen Tagen oder Wochen voll­tommen zurüd. Die einmal vom Blitz Getroffenen seigen aber später meist beim Auftreten eines Ge­witters große Erregung und Aengstlichkeit. An den Augen kommt es durch den Blitzschlag zu Trübungen der Linse, an den Ohren zu vorübergehender Schwer­hörigkeit oder Taubheit. Bahlreiche innere Störum gen können auftreten. Der Tod kann durch die Ver­legung lebenswichtiger Organe oder durch einen be­sonders heftigen Schock hervorgerufen werden. Die leibung eines vom Blitzschlag Getöteten zeigt mei­stens unregelmäßige Berreißungen. Dabei kommen bie merkwürdigsten Fälle vor. So wurde z. B. einem Bauernburschen ein neuer Schaftstiefel vom Blik vollkommen zerfetzt vom Fuß gerissen, während der Fuß selbst unverlegt blieb. Zur Rettung der bom

Dem Wandern folgte für die Frau der Sport. In ganz leichter Sportkleidung trafen sich die Ge­schlechter auf dem grünen Rasen. Auch hier waren am Anfang Hemmungen zu überwinden.

Nach der Londoner   Ministerkonferenz und den wiederholten Erklärungen der Vertreter Deutsch­ lands  , Frankreichs  , Belgiens   und Englands im Ver­waltungsrat des Internationalen Arbeitsamtes und an der erst fürzlich geschlossenen Arbeitskonferenz glaubte man nunmehr, daß die Ratifikation der Konvention in den genannten Ländern und damit in allen hauptsächlichen Industrieländern Europas   wirklich in nächster Zeit erfolgen werde. In dieser Situation befürchtet man nun sehr und vielleicht leider nicht mit Unrecht- daß der Be­schluß der italienischen Regierung eine neue und sehr unangenehme Verzögerung der Ratifikation der Kon­bention zur Folge haben könnte. Wohl heißt es von der italienischen Arbeitszeitverlängerung, daß fie nur eine provisorische" sein und in den Ausfüh­strien beschränkt werden solle, welche start unter der rungsbestimmungen auch nur auf diejenigen Indu­ausländischen Konkurrenz zu leiden haben. Was alles darunter verstanden sein kann, weiß man je­doch aus anderen Fällen!

Zudem kommt ferner, daß man der gegenwär tigen französischen   Regierung auch die Absicht zuschreibt, die Arbeitszeit generell auf neun Stun­den verlängern zu wollen, und diese Tendenz könnte durch den Beschluß der italienischen Regierung eine Vieles was dem Jüngling verborgoen worden aber wirklich der Achtstundentag auch in Frankreich  , nicht unwesentliche Unterstützung finden. Sollte All die halbberhüllte Aufklärung hatte auch nur war, sah er hier, sah es vielleicht zuerst mit gewisser selbstverständlich ebenfalls nur vorübergehend, preis­eine gegenteilige Wirkung. Sie wedte schlummernde Neugierde. Aber der Sport war ihm doch die Haupt­Instinkie, gab dr jegualen Phantasie Stoff und ver- fache und die Frau wurde ihm auch hier nur Stame- gegeben werden, so würde es dann leider nur zu anlaßte den jungen Menschen, fich dauernd mit finn- radin. Ich will nicht behaupten, daß bei den Sport- wahrscheinlich sein, daß damit auch die endgültigen lichen Dingen zu beschäftigen. Er sah in der Frau Tern das seguelle Moment ganz ausschaltete. Es Ratifikationsvorbereitungen in Deutschland  , Belgien  nur ein verbotenes Genußmittel. Jedes Bild einer wäre nicht einmal wünschenswert. Aber es wurde und England eine neue Störung, wenn nicht zeit­unbekleideten Frau war ihm etwas Lusterregendes, sehr gemilbert, es gab teine sinnlichen Explosionen weilige Stockung erfahren würden. jeder Schundroman   mit dem Beititel Sittenroman" mehr. Die Liebe, die sich aus der sportlichen Freund daß die Arbeitergruppe auf der 8. Arbeitskonferz mit etwas Begehrenswertes. Gierig versuchte er mit allen schaft entwickelte, war reiner und menschlicher als nur aller Deutlichkeit erklären ließ, daß die organisierte wie die Bibel erzählt die Vertreibung aus dem Mitteln Verhülltes zu enthüllen, umschlich die Zäune bas sinnliche Begehren des durch Schundromane und Arbeiterschaft geradezu ihr bisheriges Interesse am Baradieje, dieje Liebe veranlaßte die ersten Kämpfe der Frauenbäder., um nur durch eine Lücke einen schlechte Kinostude aufgegeilten Jünglings. Viele der Internationalen Arbeitsamt davon abhängig mache, zwischen Menschen, diese Liebe schuf den ersten Haß, Blick zu erhaschen und taumelte zuletzt aufgepeitscht Sport- Freundschaften haben zur Ehe geführt. Zu daß die Arbeitszeitkonvention endlich Und fast immer, wenn es ein großes Geschehen gab in die offenen Arme der Dirne, die ihm für Geld einer Ehe, die glücklich werden konnte, weil sie auf- in den hauptsächlichsten Industrieländern ratifi­in der Entwidiung des Menschen, Liebe, finnliches biert", man rebot die Liebe, nannte sie sündige geschäftsmäßig. Der junge Mensch wurde wissend, auf gesunder Sexualität. Die Kinder dieser Ehen unabhängigkeit und ihren früheren Kampfmethoden Begehren war die Tricbfraft. Man wurde fulti alles gab. Was sie gab, war häßlich, widerlich, weil gebaut war auf Freundschaft und reinem Begehren, iert werde, ansonst sie vorziehe, zu ihrer früheren Fleischeslust". Man schuf Gesche zwischen Mann und aber in sehr häßlichem Sinne. Er hatte nur das sind gesund, kräftig Tierische der Liebe fennen gelernt, nur das eruptive Ihnen wird die Frau nichts Geheimnisvolles schluß des italienischen Ministeriums für die inter­Frau, baute Schraufen und befestigte sie mit staats finnliche Begehren. Biele, viele Illusionen gingen mehr fein. Nichts Aufreizendes, weil Verhülltes. nationale Arbeitsorganisation eine Krise von größter und religionserhaltenden Motiven". Von der Kanzel herab wurde gegen jedes finaliche Begehren gebonnert, thm verloren, und sehr oft sah er dann in der Frau Wohl wird es immer sexuelle Jrrungen geben, werben Tragweite zur Folge haben kann.

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nur das Weibchen".

mit Hölle, und Teufel gedroht und eine vollkommene Der Wandersport brachte zuerst die beiden Ge­Verhüllung der Frau gefordert. Man schuf jene Ate mosphäre von Lüce, Seimlichinerei, Frommelei, die schlechter in Berührung und naturgemäß gab es zu­boch nicht das Zerualleben verhinderte, aber es zu erst Auswüchse, Sofort traten die Dunkemänner auf einem geheimnisvollen Tun stempelte. Und dann den Plan and wetterten gegen den Unfug" des kamen die Zeiten der sogenannten Aufklärung". Die Wanderas im allgemeinen und des gemeinsamen Eltern und die Lehrer follien den Kindern erzählen, Wanderns im besonderen, gegen die Unfitlichkeit", wie nas Verhältnis vom Mann zur Frau sei, was gegen die Verrohung" uff. Es hat ihnen nicht viel es für eine Bewandinis mit dem Sexualleben hätte geholfen. Der junge Mann gewöhnte fich langsam und wie man jedes finnliche Begehren erftiden föune. baran, in der jungen Frau einen Ranteraben zu Mit viel Bewegung, falten Abreibungen, hartem Bett fehen, mit dem er scherzen und spielen fonnte, ohne oder gar mit stundenlangem Knien in der Kirche und gleich das Serualle zu suchen.

immer Menschen da sein mit besonders starkem Trieb leben, die zu Ausschweifungen neigen.

Und immer wird es Menschen geben, die durch Theorien, durch dicke Bücher das serualle Problem öfen wollen. Ob Ehe, ob freie Liebe, ob einfache oder doppelte Moral, wir wollen nicht viel darin herum­wühlen. Last unsere Jungens und Mädels Sport treiben! Sie werden zu starken, gesunden, offenen Menschen werben auch in der Liebe,

Abro.

( Aus der Zeitschrift unserer Arbeiterturner Freier Sport"

Hält man sich dabei gleichzeitig vor Augen,

Eine Abwendung von dieser Entwicklung scheint nur davon erwartet werden zu können, daß die Arbeiterorganisationen in Frankreich  , England, Bel­ gien   und Deutschland   in möglichst naher Zeit durch­zusehen vermögen, daß die Washingtoner seonvention in ihren Ländern ratifiziert wird, das dann auch in Italien   die Wiederauf­hebung der Arbeitszeitverlängerung zur Folge hätte, ansonst Italien   seine bedingte Ratifizierung der Konvention wieder zurückziehen müßte, von welcher Maßnahme es jeboch aus verschiedenen Gründen zurückschreden würde.