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Tages- Neuigkeiten.
Genosse Dr. Fröhlich gestorben.
Gewaltstreich des griechischen Diktators.
Verhaltung der Oppositiionsführer.
Den schweren Verlegungen, die er bei seinem tragischen Unfall erlitt, ist der österreichische Athen , 19. Juli. In einer Proflamation an gen wurde der ehemalige Minister Mihaloto Genosse Dr. Richard Fröhlich nach furchtbarem, das Volk erklärt General Pangalos, daß die pulus verhaftet. Saftbefehle wurden erlassen ge heldenmütig ertragenem Leiden erlegen. In aller Parteien ihre Schwäche verrieten, als sie sein An- gen Papastanasiu, Kafandaris und Stille, ohne Priester, ohne Kränze, ohne Grab- erbieten, durch Neuwahlen in normale politische den Chef der Gumaris- Partei Tfaldaris. Weireden, so wie er es gewünscht hatte, ist er am Zustände zurückzukehren, abwiesen. Zweifellos ter wurde der Herausgeber der Zeituma Hestias" Samstag beerdigt worden. fagte er, fürchten sie den Ausfall dieser Wahlen. in Gewahrsamt genommen. Die Verhaftung von zugleich teilt die Proklamation mit, daß eine Bapajtanajiu fonnte nicht durchgeführt werden, Verschwörung gegen das Leben Pan da dieser rechtzeitig ae flohen ist. Seine Fagalos aufgedeckt worden sei. Die Justizbehörden milie verwehrt den Eintritt in das Saus. Dieses feien im Besize von Beweisen; insbesondere wird wird von Gendarmen zerniert, die jedermann das auf einen Brief verwiesen, den General Pla st i Berlaffen des Hauses sowie den Eintritt nicht geras unter dem 6. Juli an einen Freund in statten. Die anderen genannten Parteiführer find Athen fandte und worin er ihn auffordert, die im Laufe des Tages verhaftet worden. Sie werDurchführung des Planes der Ermordung von den auf die Insel Naxos im Regäischen Meer Bangalos zu beschleunigen. Allent zum Troß wird deportiert werden. die Diktatur unwiderruflich und noch entschlosse. ner als bisher ihr Wert des moralischen und materiellen Wiederaufbaues Griechenlands fort setzen, geftüßt auf den Willen der Nation. Alles Heil wird dem Volke durch die Diktatur verheißen.
Viele Tausende werden um ihn weinen, um ihn, der ein guter Mensch und darum ein guter Arzt und Sozialist war, wie Viktor Adler . Die vielen Tausend Arbeiter, die der gesuchte Augenarzt liebevoll behandelt hat, die unzähligen armen Kranken, von denen er feine Vergütung annahm, und die vielen, denen er Berater und Helfer war, sie alle werden um ihn trauern. Aber Anlaß zur Klage, zu tiefer Trauer haben nicht nur die Patienten dieses guten und gütigen Arztes, Dr. Fröhlich ist nicht nur ihnen, er ist der ganzen Arbeiterklasse entrissen worden.
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Denn Genosse Dr. Fröhlich hat sich dadurch die ganze Arbeiterklasse zu dauerndem Dank verpflichtet, daß er sie auf einen Feind aufmerksam machte, den sie bis dahin nicht beachtet hatte.- auf den Alkohol! In Wort und Schrift, in Broschüren und Flugblättern und in hunderten Versammlungen, hat er die Arbeiter zum Kampf wider diesen tüdischen Feind aufgerufen. Und wie konnte Dr. Fröhlich sprechen! Dieser blondhaarige, blauäugige Hüne beherrschte souverän das Wort und damit die Hörer. Er bezwang ihre Herzen, weil ihm der Kampf gegen die Alkoholpest Herzenssache war. Er führte so leidenschaftlich diesen Kampf,
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Schwere Zulammenstöße in Kallutta
20. Juli 1926.
Tautet, daß Mahr- Sarting vorderhand fein Bedürfnis haben soll, bald wieder einmal nach Freudenthal zu kommen.
So gibts halt allerhand Leut' auf der Welt! Es wäre wahrhaftig schwer, wenn auch Menschen, die das fascistische Käsblattl das Zentralorgan der tschechischen Fascisten" nicht lesen, nicht wüßten, was im Staate faul ist. Es würde sich verlohnen, aus diesem Wochenblatt regelmäßig Auszüge durch ein eigenes ,, Preßbüro für Humor" in die Welt zu senden, damit die Welt erfahre, was alles in der Tschechoslowakei gedruckt wird. Also diesmal wird mit dem Minister Beneš tüchtig abgerechnet, er bekommt vom Fascisten- Blatt ein Ungenügend" aus sittlichem Betragen, weil er bei der Sokolfeier angeblich vor einer Fahne nicht den Hut abgenommen habe. Ja, will man erfahren, was sich ziemt, so fragt bei den tschechischen Fascisten an, sie werden es uns lehren, pie man sich zu benehmen hat. Unterrichtsstunden haber bereits ein paar fascistische Damen" einmal in der Gastwirtschaft des Deutschen Hauses" gegeben. Auch dem Kanzler des Präsidenten Mafarht, Dr. Samal, wird eine ernste Verwar Raltutta, 19. Juli. ( Reuter.) Zum zwei- nung erteilt, weil er seine Wohnung zum Sofoltenmal in 14 Tagen kam es heute hier anläßlich Kongreß nicht beflaggt hatte, obgleich er selber ein Der frühere Minister Eftaris, Präsident einer religiösen Feier zu einem Zusammenstoße baum, Ascher und Löwy. Die haben wieder alles Sokol ift. Schlimmer geht's den Juden Apfel. des Flugwesens, wird wahrscheinlich morgen das mit den Hindus und Mohammedanern. Der Zug beflaggt gehabt und angeblich durch diese Fahnen neue Ministerium bilden und bekanntgeben, daß der Hindus tam ohne Zwischenfall um die Mo- unschuldige Sokolinnen" vom Lande zum- Kau. sich die neue Regierung auf die Diktatur stützen schee herum, bei der die Mohammedaner am 11. fen verleitet. Ein ,, katholischer" Priester er: wird. Sie werde im geeigneten Augenblick zu Neuwahlen für Kammer und Senat schreiten. Das Juli die Hindus überfielen. Ein Stüd weiter flärt sich im Fascistenblatte mit Sus einverstan ten, aber er könne sich deshalb nicht zu Hus beParlament soll das Recht erhalten, die vom Ge- jedoch begegnete er einer großen Menge Moham- kennen, weil ihn die Sozialisten für fich neral Bangalos geänderte Verfassung einer Revi- medanern, die Ziegel und leere Flaschen gegen sie mieren. Sonst enthält das Blattl noch Schmähun fion zu unterziehen. schleuderten. Die Lage wurde jo bedrohlich, daß die gen wie„ Gesindel" ,,, Pack" usw. auf die sozialisti Bangalos hat die Zurücksetzung, die ihm von Polizei von der Schuß waffe Gebrerch machen schen Arbeiterbestrebungen und schließlich ein paar Seiten der Opposition widerfuhr, durch drakoni- muzte, wodurch sieben Personen ver- Manifeste, in denen kleinlaut die Anmaßung Co sches Einschreiten beantwortet, indem er die Verer Sofol to fašista auf ein neues Motto: Es war haftung der hervorragendsten oppo- fest wurden. Die Schießerei dauert früher:„ Co Cech- to Sotol", jebt müſſe cé heißen:„ Co Cech to fašiste" abgeändert wird, da die Sokolgemeinde vernünftig genug war, die sen Leuten offen ihre Mißbilligung auszudrüden. Jemand, namens Sadilet, hat sich eine Visitefarte mit„ Prague " drucken lassen, das Fascistenblatt droht ihm mit ein paar Watschen" dafür, weil er nicht„ Praha " drucken ließ. Also wie man sieht, beschäftigen sich die tschechischen Fascisten mit lauter ernsten Problemen der Re publik. Von sonstigen Stilblüten verdient aus einem Geschwät eines J. U. Dr. Dušek über Streits die Redeperle: Der Generalstreit ist der Ausdruck des modernen Materialismus gegen den auch das Gelächter der breiteren Oeffentlichkeit. Idealismus, welcher dem Menschen angeboren ist"
weil er im Alkoholismus eines der gefährlichsten Hemmnisse des Klassenkampfes sah und er hat die Arbeiterabftinenten gelehrt, den Kampf gegen den Allohol als Teil des Klassenkampfes zu führen. fitionellen Führer verfügte. Heute mor- noch an. Gemeinsam mit den Genossen Dr. W la fi 10000000000000000886000000000000000000000000 fat und Dr. Put und dem verstorbenen Arzt und Forschungsreisenden Dr. Po e ch nahm Dr. Alkoholismus zu sprechen begann, aus Deutschland Die Opfer der Katastrophe sind der überFröhlich Mitte der Neunziger Jahre, in Wien den ausgewiesen wurde! wiegenden Mehrzahl nach Leute, die in den dürf Kampf gegen den Alkohol, gegen die Trinksitten Seither find Jahre vergangen, in denen die ligsten Verhältnissen leben und durch die Kata und die Biergemütlichkeit auf. Mit einer Schar be- Erkenntnis der Schäden des Alkoholismus tiefer strophe um ihr einziges Hab und Gut gekommen geisterter Anhänger schuf er den Verein der Ab- ing Proletariat gedrungen ist. Die proletarischen ind. Die betroffenen Gemeinden haben sofort eine ſtinenten", der bürgerliche und proletarische Abstinenten, die begeisterten Schüler Victor Ad- Silfsaktion eingeleitet, doch reichen ihre Kräfte Alkoholgegner umfaßte. Aber nach ein paar Jah- lers und Dr. Fröhlichs, werden dafür sorgen, daß selbstverständlich nicht aus, um den Schaden, des ren schon zeigten sich die Wirkungen dre Klassen- diese Erkenntnis Gemeingut der ganzen Klasse en Höhe sich vorläufig noch gar nicht abschätzen gegensätze auch in diesem neutralen Verein. Unter wird. So wird Genosse Dr. Fröhlich, dieser herrläßt, wieder gutzumachen. Führung Dr. Fröhlichs wurde im Jahre 1905 der liche Mensch, der nur für die anderen lebte, über Arbeiter- Abstinentenbund" gegründet, der un- den Tod hinaus wirken für die Schaffung einer endlich viel dazu beigetragen hat, im Proletariat sozialistischen und darum alkoholfreien Kultur. Aufklärung über das Wesen des Alkoholismus zu verbreiten. Auf einem österreichischen Parteitage sprach Genosse Dr. Fröhlich, wärmstens unterstützt von Victor Adler , über den Klassenkampf gegen den Alkohol. Es ist zu einem sehr großen Teile Fröhlichs Verdienst, daß alle Kulturbestrebungen der österreichischen Arbeiterschaft mit dem Gedanken der Alkoholenthaltsamkeit verknüpft sind, daß die Führerschaft der österreichischen Sozial demokratie mehr als die jeder anderen Partei so start alkoholgegnerisch eingestellt ist.
Hilfe für die Opfer der Ueber
schwemmung!
Antrag der Abgeordneten Kirpal, Grünzner und Genossen wegen dringender feleistung für die Opfer der Unwetterfatastrophe in den Gemeinden Bofau, Postiz und Garliß. Bereits im Monat Juni wurden die Ge
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Die Gefertigten stellen daher den Antrag: Die Regierung wird aufgefordert, den Opfern der Unwetterfatastrophe im Bezirk Aussig durch Gewährung von Geld- und NaturalunterDer Tag der Wirtschaftsgenossenschaften. Sonnstügungen, durch Subventionen zur Wiedererreitag, den 18. d. M., veranstaltete die tschechische Konchung der zerstörten Objekte und durch angemes imberein- Genossenschaft„ Včela " zur Feier des sene Steuerabschreibungen die dringend notwen- Tags der Wirtschaftsgenossenschaften einen allegonotwen- rischen Festzug durch die Straßen der Stadt Brag. dige Hilfe zu leisten. Es wurden ungefähr 10 Leiterwagen hintereinander durch die Straßen geführt, die die Ursachen der Teuerung, Militarismus, Zölle, durch gewisse Figuren verkörperten, dann kamen andere Wagen, die wieder den Nachteil des Privathandels, den Vorteil der Genossenschaften anschaulich darstellten. Hübsch war eine Gruppe Kinder, die, mit roten Fähnchen bewaffnet, einen oder zwei Wagen füllten. Der ganze Einfall und Aufzug erregte viele Aufmerksamkeit in der Stadt. Vormittag fand auch eine damit zufammenhängende, programmäßige Manifestationsversammlung am Altstädter Ring statt.
In formaler Hinsicht beantragen wir die Zuweisung dieses Antrages an den sozialpolitischen Ausschuß.
Sin Gastspiel Mayr- Hartings in Freudenthal. slowakei gedenken dankbar des Toten. Auch für sie meinden Bokau, Postitz und Gartis von einem In der Borwoche veranstaltete die christlichsoziale und zu ihnen hat er gesprochen. Die deutsche pro- schweren Unwetter heimgesucht, das große Schä- Bolispariei in Freudenthal eine Barteiverfammletarische Abstinenzbewegung in der Tschecho- den anrichtete. In der Nacht vom 5. auf den lung, su der Abg. Mayr- Harting als Referent er slowakei ist, da sie zurückzuführen ist auf die vom 6. Juli ist nun über die genannten Orte neuer- chien. Hatte der größere Teil der Versammlung Kreis der Wiener sozialistischen Abstinenten aus- dings ein furchtbares Unwetter niedergegangen. schon während des armseligen Referats des Herrn gehenden Anregungen, zum großen Teile dem Es wurden ganze Dämme aufgerissen, die Straße Universitätsprofeffors die Stimmung der Arbeiter Wirken Dr. Fröhlichs und seiner Freunde zu neben dem Kleischebach auf einer filometerlangen gegen die christlichsoziale Politik durch Zwischen- Ein sowjetrussisches Pantheon. Die SowjetStrecke zerstört und mannsdice Bäume entwur- rufe deutlich zum Ausdruck gebracht, so wurde den regierung plant den Bau eines Pantheons als Grab. zelt. Das Waffer drang in die Wohnungen ein, Klerifalen noch schwüler, als nach ihren stätte für bedeutende fotojetrussische Staatsmänner, selbst in solche, die vom Bache weit entfernt sind Referenten Genosse Alliger aus M.- Schön- Schriftsteller und Gelehrte Voraussichtlich wird die und unterwühlte die Grundmauern der Häuser. berg sich zu Worte meldete und unter dem BeiAuch viel Mobiliar ist dabei zugrunde gegangen. foll der Mehrheit der Versammlung mit den Kathedrale Spakko- Presh: efchenskij in Leningrad Sogar ein Todesopfer hat das Unwetter gefordert. Thriftlichsozialen gründlich abrechrete. Es ver- als Pantheon eingerichtet werden.
danken.
Daß die Herrschenden die ihnen durch die Er nüchterung der Arbeiter drohenden Gefahren er kannten, wurde in Preußen- Deutschland dadurch bewiesen, daß Dr. Fröhlich in dem Augenblick, da er in einer Volfsversammlung in Riel über den
Der Zaun.
Von Katherine Godwin. ,, Mariechen!" rief der Kranke, klopfenden Herzens vom Schlafe auffahrend. Er fühlte eine plötzliche Beklemmung, eine unklare Angst Mariechen!" rief er nochmals mit schwachem
Ton.
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nicht herausgelegt.
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Hand und beschaute ihn. Rückwärts auf dem diefer stillen Stube fachlich und höhnisch sein nicht furchtbar! Unfaßlich?-- 3manzig Jahre Etikett stand M. 4.50. Der Sut gefiel ihm nicht. Tobesurteit verfündet wurde. hatte er hier gelebt!- Zwanzig verlorene Jahre! Er nahm den anderen Hut in die Hand und bcDie Zeit der Akademie stand ar vor ihm, die schaute ihn, rückwärts auf dem Etikett stand Er wußte gar nicht, wie er endlich wieder Zeit seiner Ziele, seiner Hoffnungen, seiner TräuM. 7.50. Der Hut gefiel ihm auch nicht. Aber im hinüber in sein Krankenheit gelangte. nte wo war das aller hin?-Seine guten Karton, unter dem Seidenpapier, bemerkte er noch Kameraden wo waren sie hin? einen dritten Hut, auf dessen Etikett stand Mark Eine weite Kluft tat sich gähnend zwischen... Der eine wohnte noch hier, fam manch17.00.., der war gar nicht übel der konnte ihm und der Gefährtin seines Lebens auf. mal hungrig vorbei, fluchte aufs Dasein und aẞ sie eventuell gar nicht schlecht kleiden feine Seine Zähne schlugen fröstelnd aneinander. sich mal fatt... der andere warcheraufgekommen, Marie... etwas Gedicgenes aber der Er überlegte lange genau und angestrengt: War ja, der hatte Dufel gehabt, der war jetzt Professor Nichts regte sich. Nur die Stimmen der tam natürlich gar nicht in Betracht. der war er nicht ungerecht? Was hatte sie ihm denn getan? und doch hatte der Herr Professor daHausmeisterkinder drangen lärmend vom Hofe mals nicht gekonnt, was er gefonnt-- Ja her. Ein schmaler, blendender Sonnenstrahl fiel ihr viel zu teuer... darum hatte sie ihn erst gar Sie hatte vorausgeforgt nur vorausgeforgt war es nicht selbstverständlich? War es nicht im- und der hatte ihm dann die Stelle als Zeichendurch den geschlossenen Kattunvorhang, sommerliche Schwüle lastete im Raum. Er schlürfte mit wackeligen Beinen hinüber mer so gewesen? Sie hatte immer umsichtig vor- lehrer verschafft... Man hatte so sein gesichertes Auskommen und ab und zu noch einen fleinen Wahrscheinlich hatte sie sich etwas aufs Sofa sum Kanapee. Dort lag ein schwarzes Kleid und ausgesorgt. Er sah es ganz deutlich: er gab den letzten Nebenverdienst durch den Verkauf einer Kopie. gelegt war eingenidt... sie wußte ja, daß er ein Stück Krepp; ein Nähnadel mit schwarzem. für gewöhnlich nur diese Zeit schlief... sicher war Faden stedte noch am Rod; anscheinend hatte sie tentzug und schon stieg sie aus der Metamor- Mein Gott ! Er war zusammengequetscht in dieses sie müde die vielen Wochen der schweren gerade begonnen, den Krepp aufzunähen... das phose, in dem kleinen schwarzen Witwenhut zu spießbürgerliche Milieu, in diesen traurigen Mit4.50 M. Sein Herz zog sich schmerzhaft zusam- telstand, seine Schwingen waren erlahmi-- sein Pflege-die Last des Haushaltes- die Sorge Kleid, das kannte er doch? Den Einsatz vorne- men. Ja, sie würde den billigen Hut wählen, er Talent brachgelegt er war herabgekommen, um den Jungen und dann saß sie noch immer war das nicht das rote? Das Sonntagskleid? über der Stickerei gebeugt und arbeitete für das Aber freilich! Das war das rote, das hatte sie wußte es ganz genau. Sie würde lange überlegen, ohne es selbst zu bemerken, er hatte sich oft recht Handarbeitsgeschäft... die arme, gute Marie! allenfalls färben lassen, wer es nicht wußte, der daß sie den zu 4.50 M. nehmen wolle, und wohl gefühlt. Was hatte er nur? Warum diese Angst? Diese merkte es gar nicht... es sah gerade so aus wie schließlich handelte sie auch noch ein bißchen und schreckliche... Beklemmung?... Mein Gott! neu. Vor vierzehn Tagen mußte sie es schon nach bekam ihn endlich zu 4 M. Sie mußte ja sparen noch viel mehr wie bisher. Sie bewohnten der Färberei getragen haben, es dauerte immer eine Dreizimmerwohnung, im dritten Stock rüd spähte wenigstens vierzehn Tage in der Färberei Damals war es wohl doch noch nicht so ganz sicher, wärts, links, die Fenster gingen zwar alle nach daß er-? Sie hatte es jedenfalls vor dem Hofe hinaus, aber die Wohnung war dafür schließlich- ein fehr preiswert. Seine Frau tochte selbst, nur sorglich für alle Fälle schwarzes Kleid, das konnte man immer brauchen zweimal in der Woche kam die Stundenfrau für daneben stand noch eine Schachtel mit allerlei die gröbere Hausarbeit... Es war alles sauber, Bändern, Seidenresten und altem Futter. Sie immer ordentlich. Er hatte es ihr gedankt in viel hatte immer alles aufgehoben, was man gelegent- len Jahren. Sein Leben troch an ihm vorbei wie ein lich einmal verwenden konnte. Jawohl, das hatte sie... und Ordnung... jawohl, das hatte sie jawohl, das hatte sie Wurm, der in furzen, zuckenden Windungen sich seine Frau. regelmäßig am Boden vorwärts schiebt.
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Wenn sie doch endlich täme!- Er richtete sich mühselig empor hilfesuchend in Zimmer umher, troch schwerfällig
aus dem Bette.
Drei Wochen hatte er sein Lager nicht mehr verlassen, er wußte selbst nicht, woher er die Kräfte nahm. Er tastete sich vorsichtig durch den dunk
len, engen Korridor die Wand entlang und öffnete die Tür, die zu dem kleinen Eßzimmer führte. Das Zimmer war leer. Er starrte geradeaus. Mitten auf dem Tisch stand ein grauer Papptarton und daneben lagen zwei Hüte aus schwar-| zem Krepp. Eine Auswahlsendung.
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Er stand da barfuß im Hemd, er fühlte sich wie einer, der lange, fange im Gefängnis Er schlich schwankenden Schrittes dem Tische darbte mit törichter Hoffnung, noch immer an und ju, nahm zitternd den einen Hut in die magere seine Freiheit glaubend und dem soeben von
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Er starrte die billige Tapete entlang. Seine Umgebung erfüllte ihn oft mit Frieden, plötzlich bedrohte und beengte sie ihn. Er erschrat. Er atmete schwer.
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War es
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Alles war hier umgrenzt, umfäumt--- ohne jegliche Möglichkeit, war zugeschnitten, angewiesen, wie die magere Portion auf der irdenen Schüßfel für die billige Stundenfrau.
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Es gab Menschen umzäunte Menschen da schien alles nett, abgegrenzt, sauber beieinander; da lag ihr bißchen Welt flein zum Umspannen darüber hinaus konnten sie nicht
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nicht über ihren eigenen Zaun spähen. Und so war die Gefährtin feines Lebens. So hatte er bei ihr gewohnt, in ihrer Kleinlichen Welt ohne Horizont. Er kannte jede Regung ihres Wesens sie hatte ihn hineingezerrt in die enge Umzäunung, in das enge Dußendgärtlein, und ihm den Ausblid verwehrt. Sie hockte dort, pflichterfüllt, Tag und Jahr mit ihrem im Haus geschneiderten Kleide und schrieb emsig die Pfennige ohne Rechnungsfehler ins Haushaltungsbuch.