Gette 4

Das internationale Sugendschußprogramm.

Der zweite Internationale Sozialistische Jugendkongreß in Amsterdam   hat folgende Be­schlüsse auf dem Gebiete des Lehrlings- und Ju­gendschutzes gefaßt:

Internationaler und nationaler Kambi um unser Jugendschutzprogramm.

Der zweite Kongreß der Sozialistischen Jugend­Internationale nimmt den Bericht über die Tä­tigkeit unserer Internationale auf dem Gebiet des Lehrlings- und Jugendschutzes zur Kenntnis.

Die internationale Lehrlingskrise, die sich in vielen Berufen in einem Úeberangebot an Lehr­stellenbewerbern, in einzelnen Berufen in einem Mangel an Berufsbewerbern, allgemein jedoch in einer unzulänglichen Ausbildung und unzureichen den Schutz der Lehrlinge und Jugendlichen äußert, erfordert die größte Beachtung von seiten der Arbeiter und Jugendorganisationen. Zu diesem Zweck lenkt der Kongreß der S. J. 3. die Aufmerksamkeit der Oeffentlichkeit auf fol­gende dringende Mindeſtforderungen der erwerbs­tätigen Jugend: 1. Ratifizierung, Ausführung und Erweiterung der von der Internationalen Arbeiterkonferen­zen beschlossenen Abkommen und Empfehlun­gen insbesondere derjenigen Bestimmungen, welche sich auf den Schutz der jugendlichen Arbeiterschaft beziehen. 2. Elementarschulpflicht bis zu Beginn der zu lässigen Erwerbsarbeit. Einführung und Re­form des obligatorischen Fortbildungsunter­richtes.

Tagesneuigkeiten.

Fast jede Woche Todesopier des Militarismus.

24. Juli 1926.

gewerkschaftlichen und politischen Bewegung feinen Die Verhandlung wird unter unbeschreiblicher legten Heller für die gemeinsame Sache der Ar- Verwirrung und Erregung der Zuhörer vertagt. beiterschaft geopfert hat. In seinen späteren Joseph Modange soll von drei Pariser Jrrenärzten Jahren war er Beamter der Bezirkskrantentassa auf seinen Geisteszustand beobachtet werden. Es ist in Mährisch- Schönberg  . Es gibt feinen Zweig faum fraglich, daß man ihm die Zuurechnungsfähig­in der Arbeiterbewegung, um den Genosse Richter feit und die Verantwortlichkeit für seine Tat abspre­Wieder ein tödliches Fliegerunglück! sich nicht hohe Verdienste erworben hätte, so daß chen wird. Nur ist ein Urteil, das auf lebensläng­Das Tschechoslowakische Preßbureau meldet die Erinnerung an ihn insbesondere im Gebiete liche Internierung in einem Frrenhaus Tautet, aus Olmü h, 23. Juli: von Mährisch- Schönberg   bei den Arbeitern fraft- teine geringere Buße als die Todesstrafe. Heute vischen 6 und 7 Uhr früh stürzte der voll und beispielgebend fortleben wird. Gefreite Wenzel Makula der Fliegerschule in um ein Uhr in Mährisch- Schönberg   zu Grabe Genosse Roman Richter wird am Sonntag Projnih bei einer scharfen Kurve aus einer Höhe von etwa 400 Metern über dem Proßnizer Flugjelde ab. Der Flieger sand hiebei den Tod. Der Fassadeniletterer von Clermont- blist in den Verhandlungen ein Funke einer Schn­

Die Maschine wurde zertrümmert. Ueber dieses Fliegerunglückt werden folgende nähere Einzel­

getragen.

Ferrand. Die Verbrechen jugendlicher und junger Men­

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Der Chronist muß alle diese Fälle objektiv, aber um?.. Weil in der Psyche der Verbrecher und der mit. leidenschaftlicher Teilnahme verzeichnen. War­Irren die Triebe der Normalen übersteigert, per­vertiert, aber intakt vorhanden sind. Und manchmal sucht auf, in der eine ganze gequälte und unter­drückte Menschheit sich aufbäumt.

heiten mitgeteilt: Das Unglück ereignete sich um schen nehmen in Frankreich  , wie in allen kriegfüh­Wieder ein Bankzusammenbruch in Brünn  . 46 Uhr früh mit dem Schulflugzeuge S 18". renden Ländern nach dem Kriege, in erschreckendem Maße zu. Der Flieger nahm während des Aufstieges zur Sitten durch den Krieg, die Vernachlässigung der menbruch des Bankhauses" Kubače und der Die Verrohung und Aufloderung der In noch allzufrischer Erinnerung ist der Zusam­Uebung von Kurven eine zu scharfe Kurve, kam Erziehung, die wirtschaftliche Depression und die zu- damit zusammenhängende Prozeß, welcher zur so in einen Luftwirbel und stürzte in einem nehmende Inflation- die Genußsucht der Zu Verurteilung des Bankiers" führte, und schon ist flachen Spiralflug etwa zwei Kilometer vom gend, die in dieser sozialen und moralischen Auf- wieder der Zusammenbruch eines derartigen Flugplatz ab. Die tödliche Verlegung, welcher der lösung nirgends einen Halt findet es sind immer Bankgeschäftes zu verzeichnen. Im Hause Renner­Flieger erlag, zog er sich durch den Anprall an den und überall dieselben Ursachen, die zum Verbrechen gaffe Nr. 7 betrieb der Karl Kornfeld unter der führen. Schulen und Landeserziehungsheime für Firma Glüdsrad" ein Los- und Bankgeschäft, Benzinhahn zu. Gefreiter Matula war einer der zurückgebliebene, anormale und gefährdete Kinder, das es sich zur Aufgabe gesetzt hatte, Lose auf besten Pilotschüler des letzten Kurses der Piloten- die man in Frankreich   in den letzten Jahren geschaf- Teilzahlungen an den Mann zu bringen. Das schule und hatte bereits etwa 60 selbständige Flüge fen hat, in der Einsicht, daß es mehr zu pflegen Glücksrad" brachte aber weniger den Los­zumeist natürlich fleine Leute absolviert. Das heutige unglüd in Projnih ist das und zu erziehen als zu strafen gilt, können den Nach- fäufern wuchs gefährdeter Jugendlicher nicht fassen. Glück, sondern war dazu bestimmt, dem Inhaber erste, welches sich auf dem dortigen Fliegerübungs­Unter den seltsamen und phantastischen Krimi- ein bequemes und gutes Auskommen zu schaffen. platz seit September nach 24.000 absolvierten nalfällen, die in letzter Zeit die Oeffentlichkeit alar Kornfeld nahm woh! soviel Raten als möglich von 3. Gefeßliche Festlegung einer wöchentlichen Flügen ereignete. miert haben, gehört der Fall des Fassadenkletterers den Loskäufern entgegen, aber lieferte keine Lose. Höchstarbeitszeit von 48 Stunden bezw. Si­von Clermont- Ferrand   zu den erschütterndsten und Durch eine Anzeige bei der Polizei kam man dar­cherung des Achtstundentages, so weit nicht Noch ein Unfall bei einer Militärübung. psychologisch merkwürdigsten. eine günstigere gesetzliche Regelung besteht. auf, daß in der Geschäftsgebahrung des Glücks­Joseph Modange, 19 Jahre alt, ein fleiner rades" etwas nicht in Ordnung sci. und so schritt 4. Gewährung eines gesetzlichen Erholungsur- Bei einer Militärübung mit 2ast kraft- Bahnangestellter in Clermont- Ferrand  , ist seit Jah- die Polizei zur Verhaftung des Kornfeld. laubes für Jugendliche bis zum 18. Lebens- wagen zwischen Troppau   und Mähr.ren weit über seine Heimat hinaus berühmt, 20 mal Der Schaden, den die leichtgläubigen, auf das jahre. Ostra u versagte bei einem Kraftwagen, der mit in den letzten 5 Jahren erfletterte er die Kathedrale Glüdsrad" vertrauenden Loskäufer haben, be 15 Soldaten bemannt war, bei der Fahrt von von Clermont- Ferrand   und hißte die Tricolore aufträgt vorläufig etwa 65.000 K. 115 Personen, einer Anhöhe, aus unbekannter Ursache die Bremse jedem ihrer Türme. Als Aftrobat wäre ihm jeden welche beim Glücksrad" Lose bestellt und auch und der Kraftwagen raste führerlos hinab. Von falls ein rapider wirtschaftlicher Aufstieg und der voll bezahlt haben, wurden diese nicht zugeschickt. der Bemannung konnten sich zehn Soldaten wäh- Ruhm, nach dem der verstiegene Ehrgeiz dieser irre- Die Lose, befinden sich gar nicht im Besitz des rend der rasenden Fahrt durch Abspringen retten, geleiteten und exaltierten Jugend drängt, sicher Kornfeld, sondern der Herr Banfier" hat sie bei während fünf Personen mehr oder minder gewesen. verschiedenen Geldinstituten versetzt. Außer dem ernste Verlegungen erlitten. Ueberdies Ani 10. Feber d. J. erdrosselte Joseph Geld für die bereits bezahlten Lose hat Kornfeld, wurden die beiden Lenker des Kraftwagens, Modange eine alte Frau, eine Freundin seiner wie erwähnt, Teilzahlungen in großer Zahl ent­der schließlich im Straßengraben landete, schwer Familie, in der Absicht, sie zu berauben. Er über- gegengenommen und auch dieses Geld ist nicht verletzt und mußten dem Krankenhaus über fiel sie von rückwärts, während sie eine Photographie vorhanden, da der Bankinhaber ein nicht zu be­geben werden. betrachtete, auf der er, Modange, die Kathedrale scheidenes Leben führte. Der Anwalt des Storn feld hat um die Eröffnung des Ausgleichsver­Schüchtern, in sich gekehrt, mit erlosche- fahrens angesucht. Die Passiven werden mit nen blauen Augen, so erscheint er vor den Geschwo 350.000 K angenommen, denen wahrscheinlich so gut wie feine Aktiven gegenüberstehen. Der Verteidiger, Richter, Geschworene forschen nach neuerliche Zusammenbruch eines sogenannten den Ursachen dieser plöblichen und rätselhaften Tat. Bankhauses sollte für die Aufsichtsbehörden Ver­Gier nach Genuß, nach Frauen, nach Geld, dem anlassung sein, sich für andere, ähnliche Bank­Mittel, um sich diese erstrebten Dinge zu verschaffen? institute zu interessieren. Aber auch die Bevölke­Ich wollte," sagt Joseph Modange, und seine rung wird etwas weniger leichtgläubiger sein Stimme zittert vor verhaltener Leidenschaft ,, ich müssen und nicht zu sehr auf das Glück der Los­wollte die Alpen erflettern.. gewinne bauen dürfen.

5. Fürsorge für arbeitslose Jugendliche. 6. Organisation und Ausbau der Berufsbe­ratung. 7. Kontrolle des Lehrlingswesens durch Lehr­lings- und Jugendinspektoren aus dem Stande der Arbeiter. Die sozialistischen   Parteien und Gewerk­schaftszentralen der einzelnen Länder werden gleichzeitig ersucht, im Wege ihrer Parlaments­frattionen Anträge im Sinne der vorstehenden Mindestforderungen einzubringen.

erkletterte.

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Der Kongreß fordert die einzelnen Verbände auf, zur erfolgreichen Organisation des parktischen Genosse Roman Richter gestorben. Jugend- und Lehrlingsschutzes dahin zu wirken, daß entsprechend den Verhältnissen in den Län- Aus Mährisch- Schönberg   erhalten dern Komitees geschaffen werden, die aus Vertre- wir die traurige Nachricht, daß der Tod wieder tern der Partei, Gewerkschafts- und sozialistischen einen der ersten und besten Vertrauensmänner der sowie gewerkschaftlichen Jugendzentralen bestehen sudetendeutschen Arbeiterschaft aus ihren Reihen sollen. Diese Komitees hätten vor allem die prak- gerissen hat. Gestern starb in Mährisch- Schönberg  tische Arbeit auf dem Gebiet des Lehrlingsschutzes Genosse Roman Richter, der von früher Jugend zu organisieren und das Interesse für die Forde- an bis in sein hohes Greiſenalter mit aller Straft rungen der Jugend in den Reihen der Arbeiter- der Sache des Proletariats gedient hatte. Genosse schaft zu wecken und zu stärken. Richter, von Beruf Textilarbeiter, nahm früh­Schließlich stellt der Kongreß mit Genug zeitig Anteil an der Arbeiterbewegung sowohl auf Der Funkturm der Berliner   Funkstunde, der tuung fest, daß es gelungen ist, die Zusammen- gewerkschaftlichem Gebiete, wo er vor und mit sich in einer Höhe von 20 Meter auf dem Ge­arbeit der drei Jnternationalen zu sichern und auf Hanusch einer der Erwecker der mährischen Textil­bäude am Magdeburger Platz erhebt, wurde am diese Weise ein Zentrum zu schaffen, das den arbeiterbewegung war, als auch in der sozial- Dann, nachdem er seinen Traum preisgegeben Mittwoch nachmittag furz nach 2 Uhr von einem Landesverbänden mit Material und praktischen demokratischen Partei, wo er viele Jahrzehnte hat, verfällt er in eine Lethargie, aus der ihn nichts Wirbelwind umgerissen und fiel in die Lüßowstraße. Die schwere Antenne des Senders, Erfahrungen zur Seite stehen wird. Wenn die hindurch wichtige Vertrauensstellungen bekleidete. aufrütteln kann. Landesverbände den Grundsätzen dieses Beschlus- So war Genosse Richter lange Jahre hindurch ,, Da Sie sagen, daß ich sie getötet habe, muß der mit Welle 571 arbeitet, fiel verhältnismäßig Er erinnert sich ses entsprechend handeln, dann wird es unzwei- Vertrauensmann der Partei im Mährisch- Schön- es wohl so sein," sagt er. an lang am herab, nachdem ein Teil des Daches felhaft gelingen, der arbeitenden Jugend ein Mi- berger Bezirke. Er war der Typus des selbst- nichts. durchgeschlagen war. Dadurch ist es zu erklären, Nur als man ihm Suggestivfrage von daz niemand verletzt wurde. Bis zur nimum an sozialpolitischem Schuß zu sichern und losen, stets opferbereiten Kämpfers für den So­Die wirtschaftliche Kraft der Arbeiterschaft als den zialismus, ein unermüdlicher Agitator, der keine öffentlichen Mädchen spricht, lehnt er sich verzweifelt Wiederinstandsetzung sendet die Berliner   Funt­entscheidenden Faktor der Gemeinwirtschaft zu Mühe scheute, vor keinen Widerständen zurück- dagegen auf und plötzlich weint er wie ein stunde ausschließlich auf ihrem Wiglebener Sender stärken. schreckte und zumal in den kleinen Anfängen der Kind. auf Welle 504.

Soziale Dichtung.

Von J. Reismann.

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Alle knabenhafte, findische, unvernünftige Sehn­sucht ist in dieser Stimme, die irregführte Roman­tit vieler Jahre, die sich vor dem Unmöglichen überschlägt.

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Der Rote Türmer- Verlag" in

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Deutschen  , sondern auch im ganzen Auslande ge-| schönes Tolstojgedicht), Ernst Toller  , Rudolf Leon­fannt werden sollten. Es sei nur auf diejenigen hard, außerdem sind eine Reihe französischer, pazi  -| Leipzig   bringt auch eine Anzahl guter belletristisch­Schriften hingewiesen, die gegen den Krieg. fistischer Autoren in guten deutschen   Uebersetzun- fozialistischer Werke. Es sei hier auf die Autoren noch während des Krieges Stellung gen aufgenommen, so Marcel Martinet   mit dem Kurt Klaeber  , Walter Steinbach, Erich nahmen und die am besten geeignet sind, die Be- schönen Gedichte und du gehst dich schlagen!" Grisar u. a. hingewiesen. Kurt laebers Es tann wohl für niemanden heute mehr hauptung vom Kriegswillen des gesamten deut- Henri Guilbeaux   u. a. Ferner sei auf ein ganz Barrikaden an der Ruhr" verfiel be­eine Streitfrage bilden, daß z. B. das grund- schen Volkes zu widerlegen. Diese Dichtungen wunderbares Büchlein von Eugen Levin fanntlich der Beschlagnahme, gegen welche Gerhart legende Wert der politischen Dekonomie von Karl meistens waren es Arbeiterdichter werden erst hingewiesen: Stimmen der Völker zum Hauptmann, Erich Mühsam  , Holitscher  , Becher, Marg ,, Das Kapital  " eher in einer Bibliothek sein jetzt allmählich bekannt. Im nachfolgenden sei ein Kriege"( Malik- Verlag  ). Besonders wertvoll ist Käthe Kollwitz   Protest einlegten. Im genannten sollte als die Werke der Courths Mahler   und den kurzer Ueberblick über Literatur dieser Art gegeben, das Büchlein deshalb, weil sich diese Stimme gegen Verlage erschien von diesem Autor das Buch noch fann man gewiß sein, daß jede Bibliothek die in jeder Bibliothek enthalten sein sollte. den Krieg nicht erst nach dem Kriege erhob, son- Revolutionäre"( Gedichte und Novellen), bom eher die Werke der Courths Mahler als die Bücher Da sind in erster Linie zu nennen die vom dern das Werf der Abdruck von Vorträgen ist, die obgenannten Walter Steinbach erschienen ,, Brole­Marrens haben wird. Der gewöhnliche Einwand Arbeiter- Jugend- Verlag, Berlin   SW. der später im Bürgerkriege gefallene Autor vor tarische Gedichte", unter welchen besonders die Ge­der Provinzbibliothekare ist auf eine solche Be- 61 herausgegebenen kleinen, sehr preiswerten An- Kriegsausbruch in Berlin   hielt. Levinné zitiert die dichte Der Säufer". Der Kanzlist", Wir schtverde, daß eben die Courths Mahler   mehr ge- thologien der Arbeiterdichter Mar Barthel, Literatur der Antike, des deutschen Mittelalters, Namenlosen marschieren" hervorgehoben zu wer­wünscht wird. Es ist hier eine sehr wichtige Sache, Franz Diederich, Karl Hende II, Ludwig einen Ehrenplatz räumt er Logau ein, dann bringt den verdienen. Von Erich Grisar   erschien im daß die Leiter der Bibliotheken, die meist guten essen, Jürgen Brand, Otto Krille, Karl er Dichtungen der Völker Afiens gegen den Krieg, Türmer- Verlag ,, Das atmende All", Gedichte, die Willens sind, allen Bevölkerungsschichten zu ent- Bröger. Diese Bändchen enthalten eine Aus- namentlich Gedichte der Chinesen, von neueren die Schmerzen des Großstadtlebens wiedergeben. Natürlich darf nicht an den verstorbenen sprechen, einerseits über wichtige Neuerscheinun- wahl aus den Schriften dieser Autoren, kosten un- Autoren der Deutschen   zitiert er Herder, Goethe, an Wiener   echt proletarischen Dichter Be Bold ver­gen von den entsprechenden Fachorganisationen gefähr 50 Pfg. und enthalten Gedichte, die auf Schiller, Kant,( merkwürdigerweise hat er richtig informiert werden, damit sie diversen Wün- allen Radiowellen ins Ausland gesprochen werden Schopenhauer vergessen.) Sein Epilog führt den gessen werden. Der Verlag Jungbrunnen" hat fchen nachkommen fönnen, was ja durch Auflage sollten, damit man weiß, daß das deutsche Beweis, daß die Völker den Krieg nie gewollt eine schöne, billige Anthologie aus seinem Lebens­werke für die Jugend unter dem Titel Jugend­eines Wunschzettels für neu anzuschaffende Werke Arbeitervolt den Krieg nicht ge- haben. in jeder Bibliothek geregelt werden könnte, dann wollt und wie es über den Krieg gedacht hat. Es Es wären noch ein paar Anthologien mit sehr weihe" herausgegeben, die Beiträge aus den Wer­aber hätten andererseits die Bibliothetare auch sei hier, beispielsweise auf die Gedichte Barthels gutem Vortragsstoff, speziell für Jugendabende zu ten Petzolds: Geschichte in den Wolken", Me­auf besonders wertvolle Bücher aufmerksam zu in dieser Sammlung ,, Ueberfluß des Her- nennen, die aber auch sehr gut in eine Gemeinde- moiren eines Auges" ,,, Heimat Welt" ,,, Der Dorn machen, durch Ausstellung von Rezensionen über zens" hingewiesen, auf wunderbare Schöpfungen bibliothek hinein paßten, ohne daß man dort gegen busch"," Das rauhe Leben" aufgenommen hat. Bücher, die in ernsten Tageszeitungen gebracht wie der ewige Krieg"," Vor der Schlacht" u. a. diese Bücher den Vorwurf irgend einer parteipoli- Bon tschechischen Werfen erwähnen wir das her­werden, beim Lejepublikum erzieherische Arbeit zu Wie viele Deutsche   in diesem Staate fennen das tischen Einstellung erheben könnte: Da ist das Buch vorragende Sammelwerk des Genossen Rudolf leisten, um den Geschmack zu beeinflussen. Ein aus Gedicht Bruno Schönlants aus der Samm- Die Schwelle" zu nennen mit Gedichten und Jllovy: Česko  - Slovenské Poesie Sociální( 4 den größeren Partei- und Fachorganisationen be- lung Sei uns du Erde!", das sjöne Beiträgen von Goethe, Dehmel, Hauptmann, Bde.) iza Verlag Ant. Ezeceny, Prag  . Wir glauben damit nicht nur den Bibliothe rufener Bibliotbetsbeirat wurde gute Ar- Kriegsgedicht Militärzug?". Von Franz Heine, Hölderlin  , Conrad Ferd. Mayer, Rousseau  , beit leisten. Dies setzt natürlich voraus, daß der Diederich erschien eine ganze Sammlung Arno Holz  , Liebknecht( letztes Gedicht aus dem faren unserer Organisationen einen Fingerzeig Bibliothekar guten Willens ist, allen Wünschen Kriegsgedichte gegen den Krieg unter dem Titel: Zuchthause), Tolstoj, Turgenjew  , Whitman, Shaw, zur Ausgestaltung der belletirstisch- sozialen Poesie, gerecht zu werden und nicht einseitig oder reaktio- riegstrommel". Diese Dichter gehören Spinoza  , Mackay u. a., ferner die Antholoaie sondern auch den Bibliothekaren der Gemeinde­när eingestellt ist. natürlich in jede Gemeindebibliothek und dürften Jns Leben hinein", herausgegeben von bibliotheken gegeben zu haben, die gewiß bei E- Von besonderer Wichtigkeit ist es, auf die Neu- wahrscheinlich noch in den wenigsten zu finden Engelbert Graf, die Gedichte und Beiträge von ficht, guten Willen und ein wenig Interesse für Gorfi, Bölsche,   Herwegh das schöne Gedicht Die den Fortschritt der Menschheit und die Vertiefung erscheinungen der sozialen Belletristit sein. hinzuweisen. Gewöhnlich ist es in den kleinen Von anderen Werken, die sich mit Fragen un- Arbeiter an ihre Brüder", die Aufforderung an des fulturellen Lebens von dieser Anregurg Ge­die Soldaten, nicht auf ihre Arbeiterbrüder zu brauch machen werden. Krahwinkelstädten so, daß ein Buch, wenn es in ferer Zeit befassen, sei empfohlen: Unfere Zentralstelle für Bil irgend einem sozialistischen Verlag erschienen ist, ,, Kameraden der Menschheit", her- schießen), Upton   Sinclair. a. bringt. Daß natür­bereits nicht angeschafft wird. Und doch haben ausgegeben und gesammelt von Ludwig Rubiner. lich das Sammelwerk Franz Diederichs Bon un- dungswesen,   Prag II., Nefazanta 18, dürfte eben die   sozialistischen Verlage eine ganze Reihe| Diese Anthologie enthält Gedichte von Joh. R. ten auf"( 2 Bände) unbedingt die reichste Auswahl| sicherlich auf Wunsch jedes der genannten Werke zum Buchhändlerpreis besorgen Bücher herausgegeben, die nicht nur von allen Becher, Jwan Goll, Hedwig   Lachmann( ein sehr bietet, dürfte ja bekannt sein.