1. August 1926.

Die Anerkennung Nußlands.

Dwlejenfo über die Handelsbeziehungen der Sowjetunion   mit der CSR  .

Schlechte Aussichten für die Anerkennung.

Ausland.

Die Parteiwirren in Bulgarien  .

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Rundfunk für Alle!

Programm für morgen, Montag.

14: Börsennachrichten. 16.30: Nachmittagskonzert. 1. Leo­

Börsennachricht und Hopfenmarktpreise.

18.15: Landwirts

Zaira. 20: Wettervoraussage. 20.02: Ronzert. 1. Mozart:

berwehte Weg. 5. a) Arimento: Ballade; b) Fibich: Idylle. Sport, Theater- und die neuesten Nachrichten.

Die Hoffrung, daß der am 7. und 8. März Prag  , 368. 11,55: Pressenachrichten. 12: Beitfignal. abgehaltene außerordentliche Kongreß der bulgari- pold: Südslawische Berlen. 2. Trumpus: Phantasie über Mostau, 31. Juli( Taß). Ein Redakteur die Sowjetregierung dennoch vorgeschlagen, die schen Sozialdemokratie die Luft in der Partei rei- flowafifche Lieber. 3. Micheli: Botpourri italienischer Bolts der ,, Taz  " hatte ein Interview mit dem in diesen gegenseitigen Forderungen einfach zu annullieren, nigen und die Bahn zu praktischer Arbeit ebnen lieber. 4. Malý: Unter dem wifchehrader Gelsen. 17.45: Tagen in Moskau   eingetroffenen bevollmächtigten die tschechoslowakische Regierung weigert sich würde, hat sich nicht erfüllt. Vielmehr sind den schaftlicher Rundfunk und Breffenachrichten. 19: Deutsc Vertreter der Sowjetunion   in der Tschechoslowa- jedoch, formell diesem Vorschlage beizupflichten, Assen 3antom und Dimo Lasassow, die da- Sendung. Dr. Oskar Schürer  , Brag: Aussing in die bohe tischen Republic Antonow Owjejento. wodurch die Verhandlungen bezüglich der Wieder- mals vom Parteitag ausgeschlossen wurden, jetzt Symphonie concertante. 2. Bhcpalef: Das Licht in der Däm Derselbe hob hervor, daß die Entwicklung der aufnahme der diplomatischen Beziehungen unter- durch Entscheidung des Zentralkomitees die bis- merung. 3. Gut: Ballade und Gerenade. 4. Bomačka: Der Handelsbeziehungen der Sowjetunion   mit der bunden werden. Den leitenden Kreisen in der herigen Genossen Dr. Dschidrow, Tscher- 21.15: Salten: ums Leben." Schauspiel. 22: Beitsignal. Tschechoslowakei äußerst schwach sei, was einer- Tschechoslowakei   fehlen die psychologi- nookow und Dimitrow gefolgt. seits auf die bisher ungeregelten diplomatischen schen Vorausseßungen der Aussöhnung. Beziehungen zwischen den beiden Ländern, ande- Der bevollmächtigte Vertreter Owsejenko erwar­rerseits auf die Kreditpolitik der bedeutet, ungeachtet der bestehenden Hindernisse, mit densten tschechischen Banten zurückzuführen voller Bestimmtheit, baldige konkrete Ergebnisse sei. Wiewohl der Anspruch der Sowjetunion   auf der kulturellen und wirtschaftlichen Annäherung Ersatz der durch die Intervention der tschechischen der beiden Länder. In dieser Ueberzeugung wird Legionen verursachten Schäden die verhältnis- Owjejenko durch Unterredung mit hervorragenden mäßig unbedeutenden Forderungen der tschecho- Persönlichkeiten der Tschechoslowakei   bekräftigt. flowakischen Staatsbürger vielfach übersteigt, hat

Stärkere Opposition gegen Boincaré.

rung die Vertrauensfrage bei Artikel 19 betref­fend die Erbschaftssteuer, welcher mit 340 gegen 180( um 50 mehr als vor einer Woche) Stimmen angenommen wird. Um 18 Uhr sind über 20 Ar­titel der Vorlage durchberaten.

Der Kampf der Sozialisten.  - Die Bertrauensfrage mit 340: 180 Stimmen bejaht. Paris  , 31. Juli. Die Debatte über die Finanzvorlage in der Kammer schreitet sehr rasch fort und man hofft noch heute abend damit fer­tig zu sein. Die Vormittagssigung war stellen­weise sehr bewegt und von einer langen Erklä­rung Poincarés ausgefüllt, in welcher der Mini­sterpräsident die gegenwärtige Finanzpolitik namentlich gegen die Sozial.sten verteidigte.

Nach dem Generalberichterstatter Chappede­laine betritt der sozialistische Abgeordnete Vincenz Auril als Sprecher der Minderheit des Finanzausschusses die Rednertribüne, um die

Paris  , 31. Juli. Die Kammer hat heute abend das Finanzprojekt als Ganzes mit 295 gegen 188 Stimmen angenommen, also an einem einzigen Tage in zwei Sitzungen troß mannig­facher Versuche einer kommunistischen   Obstruktion.

Mit Dreiviertelmehrheit hatte der Kongreß die Einstellung des Sozialistischen Bulletin" und des Napred"( Vorwärts) verlangt, die als Organe der Minderheit die Parteileitung und das offizielle Organ Narod  "( Volk) leidenschaftlich bekämpften. Am 10. April war die Frist abgelau­fen, die beiden Blättern gesetzt war. Wenn trotz dem ,, Napred" bis heute weiter erscheint und das ,, Sozialistische Bulletin" sogar in eine Zeitung ,, Sozialdemokrat" umgewandelt wurde, ohne daß das Zentralfomitee vor Juli zu ernsten Maß­regeln griff, beweist das wirklich die Langmut der obersten Parteiinstanz. In der Tat bekam Ge­nosse Satasow noch im März die Ermächti­gung, mit der Minderheit zu verhandeln, und auch andere Genossen von Ansehen und Einfluß bemühten sich um einen friedlichen Ausgleich. Da die Kongreßbeschlüsse nicht umzustoßen waren, man, den Unzufriedenen hinter versuchte Dschidrow dadurch goldene Brücken zu bauen, daß man ihnen zwei freigewordene Size im Bentralfomitee anbot; der Genosse Tscheschme­Diem, der als Linker" ein besonderer Stein des Anstoßes für die Minderheit war, verpflichtete ich sogar, aus dem Zentralfomitee auszuscheiden, sobald den Beschlüssen des Kongresses Rechnung getragen sei. Gleichwohl kamen die Verhandlun­Regierungsvorlage einer äußerst herben Kritik zu Erdbeben in ungewohnten Regionen. statt zwei Site im Zentralfomitee verlangte, auf Regionen. gen nicht recht vom Fleck, da die Minderheit drei unterziehen. Er findet darin nur aufgefrischte London  , 31. Juli. Das Erdbeben, welches der Entfernung des Parteisekretärs bestand und alte Vorschläge Doumers und Loucheurs. Er legt dar, wie der Gesamtplan zu einer Mehr bela- wie bekannt gestern in der Bretagne  , in der dann wieder selbst der Einstellung des Napred" stung des kleinen Mannes und auf eine Normandie   und auf den Inseln im Kanal widerstrebte. Schließlich schien doch eine Eini­Entlastung der Großen hinziele. Er fürchtet, daß registriert wurde, war nicht so unbedeutend, wie qung möglich, aber sie zerschlug sich, weil die die unabwendbare Teuerung und die kom- man ursprünglich annahm. In Saint Helier   Minderheit bei ihrer Forderung von drei Ver­und anderen Orten der bretagnischen Küste zit- tretern im Parteivorstand beharrte und den mende Wirtschaftskrise die Arbeiter zur Revolte nötigen könne. Seine Rede wird mit terte der Boden einige Sekunden hindurch und Napred" nicht binnen 14 Tagen, sondern erst in großer Aufmerksamkeit verfolgt und die Linke dem Ufer entlang bildete sich eine mächtige zwei Monaten eingehen lassen wollten. Darauf Sturzwelle. Auch in Jersey  , Guernsey und entschied sich das Zentralfomitee ein mütig, spendet dem Sprecher starken Beifall, Sodann ergreift Ministerpräsident Poin- Alderney verursachte das Erdbeben großen auch mit den Stimmen solcher Genossen, die wie caré das Wort. Er wird von den Kommunisten Schrecken. Gegenstände fielen zur Erde. Bilder Sakasow und Bosweliew in ihren Ver­mit Schmährufen empfangen und es dauert län- wurden in Wohnungen von der Stelle gescho- söhnungsbestrebungen stets bis zur äußersten gere Zeit, bis der Borsitzende die Ruhe herstellen ben oder fielen herab und zerbrachen. Bei Grenze gegangen waren, für den Ausschluß lann. Es handle sich darum, erklärte Poincaré  , einigen großen Gebäuden plazten die Wände. Dschibrows und der anderen. den Beginn einer Feuersbrunst zu erstiden und Einige große Kamine stürzten zusammen. Die sodann zu einem allgemeinen planmäßigen Angriff Sturzwelle verursachte war feinen Schaden, überzugehen. Wie in allen Staaten müsse auch erschreckte jedoch die Badenden sehr, welche in in Frankreich   mit dem Ausgleich des Budgets bewilder Flucht vom Ufer wegflohen. Auch an gonnen werden. Bevor man an die Stabilisierung der französischen   Küste in Saint Malo- Grand­schreite, müsse man zuerst den Frank soweit als bille und anderen Orten wurde das Beben ver­möglich heben. Poincaré   ist ein ausgesprochener spürt, desgleichen auf der englischen Kanalfüfte Gegner der Bestrebungen, welche den Frant in in Bournemouth  , Hamshire und Dorsethire. der Baisse stabilisieren wollen. Er wolle sich, er­flärte der Ministerpräsident, in leine Polemik über die indirekten Steuern einlassen, bemerke aber, daß das Privateigentum unbedingt respektiert werden müsse. Die Rede Poin­cares wird auf der Rechten und in der Mitte mit reichlichem Beifall aufgenommen,

Belgien   und Frankreich  .

18.20:

Brünn  , 521. 14.30: Prager   Effettenbörse, Wetter, sport und Theater- Nachrichten. 17,40: Märchen. 18: Beit­signal. Landwirtschaftsfunt: Gärten im Sommer. 19: Konzert. 1. Berdi: Don Carlos. 2. Leoncaballo: Briſe de mer. 3 Mascagni: Cavalleria rufticana. 4. Zeoncavallo: Bajazzo. Der Funte", Lustspiel. Preßbüro.

12

5. Becce: Serenata d'Amalfi  . 20: Russische Lieder, 20.15:

Berlin  . 20.30: Heut spielt der Strauß!

Leipzig  .

18.30: Otto Fischer: Im Lande der Königin von Cabo. Drahrer". Wien  , 20: Mozart  - Abend.

Breslau  . 19.30: Gtreifaüge durch die Kunst, eine Bor tragsreihe von Maler Fegeler- fallendorff. 20.25: Beaner

*

"

Brag, 368. 11.55: Pressenachrichten. 12: Seiffignal. 14:

Illona; b) Maienfinder. 5. Zellier: Meditation. 6. Dborfly:

Programm für Dienstag. Börsennachrichten. 16.30: Nachmittagskonzert. 1. Strauß: Orientalifces Märchen. 2. Romaat: 0) Bolrslieb; b) Mär hen. 3. Meher- Helmund: Moment musical. 4. Giebe: a) er weiß es. 7. Gmatet: Geulement toi. 8. Hasier: Brag. das Herz Europas  . 17.45: Börsennachrichten und Hopfen. marktpreise. 18: Deutsche   Sendung. Dr. Arthur Hel Ier, Brag: Medizin und Aberglaube. 18.15: Landwirt. faftlicher Rundfunk und Pressenachrichten. 18.45: Vortrag: Ueber Touriſtit. 19.15: Landwirtschaftlicher Vortrag auf Welle 1150. 20: Bettervoraussage. 20.02: Orchesterkonzert. 1. Bon chielli: Gioconda. 2. Rossini: Arie aus Barbier von Se­billa". 3. Puccini  : Potpourri aus Der Mantel  "," Schwester

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Angelifa", Gianni Schicchi  ". 4. Buccini: Atie bes Cabara­bofft aus" Tosca  ". 5. Weiß: Der Angriff auf die Mühle. Albanesische Suite. 22: Seitſignal. Sport, Theater. und die neuesten Rachrichten.

6. Mozart: Arie aus Don Juan". 7. Rezitation, 8. Stoštal:

Brünn  , 521. 14.30: Prager Effektenbörse, Wetters, Der Honig im Haushalt. 18: Seitfignal. Landwirtschaftlicher Aus der Heimat. Sarajebo. 19: Konzert. 1. Smetana  :

Rundfunt: Brobufte der Stoppelfelber. 18.20: Borirag: Sports, und Theater- Nachrichten. 17.40: Frauenrundſchau: 2. Chcpalet: Ahnungen und Jdeale. 3." Tschaikowskij: Ber cenſe Souvenir" de Sapfal. 4. Dvorak  : Erinnerung, Liebes­lied. 5. Arteta: Bon Liebe und Tod. 6. Bacef: Phrygische  

Melodie. 7. Neruda: Rêverie. 20: Militärfonzert. Berlin  . 19.55: Generalmajor a. D. Schmidt: Eine Leipzig  . 18.30: Dr. J. Adler: Eindrücke von einer Balfanstubien Breslau  . 20.30: reife. 19.45: Venezianische Serenade.

afrifarumbfahrt. 20.30: 3m Bollston- Konzert.

Boltstümliches Stonzert des Schlesischen Landesorgefters. Wien  . 18.40: Radio und Wetter. 20: Märse, Marsch

und Wanderlieder.

see0000s

Eine flare Proflamation. Die Kommunisten­veröffentlichen folgendes

von Philippopel und Varna  , mit der Haltung des Zentralfomitees berichtet und die Gründung einer zweiten sozialistischen   Partei Scheint es sich bei diesem Konflikt zunächst in die Wege geleitet wurde. Narod" hält diese um rein formale, um Disziplinfragen der Partei Bestrebungen von vornherein für gescheitert, aber zu handeln, so brachten in Wahrheit tiefe innere nügen werden sie der mehr denn je nötigen Ge­Gegensätze in dem Streit auf. Die verschiedene schlossenheit und Schlagkraft des bulgarischen So­politische und historische Haltung der Sozialdemo- zialismus sicherlich nicht. fratie zum 9. Juni 1923, an dem der Bauern­diktator Stambulijski durch einen Staats­streich meist reaktionärer Elemente gestürzt blätter wurde, wirkt sich in diesen Zwiftigkeiten aus. Denn während die überwiegende Mehrheit der Partei das Regime des 9. Juni" auch in seiner neuen Verkleidung Lia ptschew als Fascis­mus heftig befämpft, betrachtet es, gebannt durch den Haß gegen die Bauernpartei und Kommu­nisten, die Minderheit mit milderen Augen; der März ausgeschlossene Rasassom war ja sogar Teilnehmer des Juniputsches und von eigenen Gnaden Minister im Stabinett 3 antow, bis ihn im Februar 1924 ein Entscheid des Parteifon­greffes zum Rücktritt zwang.

Telegramm an das 3K. der

PSU.

Nach Entgegennahme der Berichte der Vertre­tung des 3. der KPD.   beim EKKI. über die Plenarsizung des ZK. der KP. der Su. beschließt das Polbureau des 3. der KPD.  : 1. Seine bor­behaltlose Uebereinstimmung mit den Beschlüssen der 3. der KP.   der SU. 2. Die weitgehende Unterstützung aller Maßnahmen des 3. der KPSU., die auf die Verteidigung der Ginheit der KP.   der Sul. und der Komintern gerichtet sind. 3. Nochmals die Beschlüsse des 3. der KPD.   zum Zum Jubel der bürgerlichen Welt, die über 14. Parteitag der KP. der Sl. zu unterstreichen. Zerfeßung des Marxismus" frohlockt, folgte Zentralfomitee der KPD.( Sekretariat). dem Ausschluß Dschibrows eine Konferenz Hoffentlich wissen nun die kommunistischen Minderheitler", auf der von der Unzufrie­denheit mehrere Organisationen, namentlich der Arbeiter woran sie sind.

Paris  , 31. Juli. Aus den finanziellen Be­ratungen mit den belgischen Ministern scheint her­vorzugehen, daß die Schaffung einer gemeinsamen Front für den Schuh der französischen   und der belgischen Währung auf Schwierigkeiten stoßen Damit ist die allgemeine Debatte abgefchlof: würde und überhaupt nicht geplant war; fen und der Uebergang zur Diskuffion der Artikel doch habe man beiderseits gewisse Erfah wird mit 380 gegen 150 Stimmen angenommen.rungen verwerten können, so daß in Sin­In der Nachmittagsfitung werden die ein funst Maßnahmen zur finanziellen Wiederauf zelnen Artikel der Reihe nach durchberaten, wobei richtung nach vorhergehender Einver­die Regierung zu Artikel 3, welcher die Erhöhungnahme getroffen würden und damit unliebsame der Umfatiteuer für Getränke enthält, wogegen Rüdwirkungen auf die Währung des einen oder die die Linke scharf Stellung nimmt, die Vertrauens- des anderen Staates vermieden werden könnten. frage stellte. Der Artikel wird mit 296 gegen 178 Die belgischen Minister reisen hente vormittag der Stimmen angenommen. Ebenso stellt die Regie- aus Paris   nach Brüssel   ab.

Frühling am Zonalepak.

antreten und marsch hinauf!" Die Soldaten| Waffer, das man Suppe" nannte, einen Achtel-| rebellierten! Sie erklärten, daß sie hungern, lagen vier bis sechs Wochen in einer Stellung laib Brot und vier Mann zusammen eine Fleisch- und daß sie nicht mehr auf die Gletscher hinauf­die einem gehen werden. Es war das eingetreten, was und hatten also nur den schwierigen Aufstieg und konserve!! Eine Fleischkonserve, Abstieg einmal in dieser Zeit, die Russen und Manne mur in Not als eiserne Reserve" mit eintreten nuußte: fie fonnten es nicht mehr er­andere armen Kriegsgefangenen täglich und den einem halben Wecken Brot als Mittagessen getragen! Ein anderes Volt, wären es Südflaten entsetzlichen Rüdweg während der Nacht! geben wurte, erhielten vier große, erwachsene gewesen, hätten ihre Beiniger vielleicht ein paar einent Achtel Monate früher evivürgt, erdrosselt, sie trugen ihr russische Kriegsgefangene mit Wecken Brot vor einent Aufstieg auf Höhen über Los, wie es mir ein russischer Muschik ertragen 3000 Meter, von wo viele nicht mehr wieder- fann, aber jetzt rebellierten sogar sie, die Gedul­famen, weil sie unterwegs von Granaten zer digstent und Elendsten aller Glenden, die da rissen wurden oder durch Lawinen umkamen! draußen in Schnee und Eis zusammengetrieben um sich auf fremdes Geheiß Große, hünenhafte Russen, Söhne der Steppe, worden waren, erhielten eine Rost, die einem Kinde nicht ge- gegenseitig zu ermorden! Der Kompagniekommandant ließ sie noch­nügen würde! Natürlich sahen alle durch den Strapazen und mals antreten und fragte, ob sie gehen werden Sunger wie Gespenster   aus, Fröfte untergruben ihre Gesundheit und die Ge- oder nicht. Die Russen verharrten bei ihrer sichter waren wachsgelb und ähnelten cher Toten- Weigerung. Nach fruchtlofem Ermahnen wandte die masten als dem Anlige von Menschen! Der sich der Kommandant telephonisch Kommandant hatte sich ofimals an das Brigade  - Brigade  , was er tun solle. Keine Menage Kommando mit der Meldung gewendet, daß seine geben!" lautete der Befehl, bis sie wieder ,, arbei­Ruffen verhungern, Als Antwort erhielt er stets ten" werden. Die Russen lagen zwei oder drei die gleiche Rede: Unsere Soldaten hungern auch, Tage hungernd auf dem Fußboden der alten in erster Linie heißt es, unsere" Leute schonen Scheune, die ihre Hauptbarade war, kraftlos, daß sie sich nicht erheben konnten. Es war entsetzlich, und erhalten!" dem Hungern dieser Verhungerten zuzusehen. Sie verlangten, von der Front zurückgezogen zu werden. Die Russen streiken weiter!" ging es jeden Tag telephonisch an die Brigade. Da kam der Divisionskommandant( oder wars der Korps­fommandant?), ein General Ellison(?), im Auto auf Frontinspizierung. Der Kriegsgefangenen­kommandant meldete sich vorschriftsmäßig bei ihm und zögernd setzte er hinzu, daß die Russen streifen".

Eine Kriegserinnerung. Bon J. Reismann. Es war im Frühjahre des Jahres 1918.- Es war, wie gesagt, zu Beginn des Früh­Der Krieg lastele schon unerträglich auf der ehe- jahres 1918. Die Prefanellogruppe vor dem maligen österreichisch ungarischen Monarchie, Passe von Tonale lag noch in ewigen Eis und mehr als auf irgendeinem anderen Staate. Im Schnee gehüllt. Ich befand mich mit einem Hinterlande der Hunger, an der Front farge Halbzug Leuten auf furze Retablierung" am Bissen. In den Kriegsgefangenenlagern der Passe von Tonale, oberhalb Tucines. Wir lagen Monarchie aber fab es fürchterlich aus: Not, seit ein paar Tagen in dieser Etappe". Jm Krankheiten, Seuchen und der Tpb. Trotz aller gleichen Orte mit uns befand sich eine russische Völkerrechtsgrundsätze wurden in Desterreich die Kriegsgefangenenkompagnie, die hier ständig Striegsgefangenen, speziell die Russenkompagnien, wohnte, um zu Transporten in die gefährdeten bis in der Feuerlinie verwendet. Namentlich Söhenstellungen verwendet zu werden. Der dort, wo man den eigenen Leuten förperliche Kommandant der Kompagnie ivar ein aus Tirol Strapazen ersparen wollte, mußten die Ruffen gebürtiger Oberleutnant, dem ich mit meinen herhalten und alle Bedarfsartikel und die Menage Leuten für die Dauer des Aufenthaltes unter bis knapp in die Fenerlinie( und oft in diese) stellt war. schleppen. Wie das russische Kriegsgefangenenlager aus­Am fürchterlichsten litten die Ruffen, die sich sah, brauche ich nicht viel zu beschreiben. Eine in den Höhenstellungen der Alpenfront befanden. elende Scheune, und ein paar verlassene Bauern Die Not im Nussengefangenenlager hete ihr Wenn die Merage aus irgendeinem Grunde nichthäuser, in denen die unglücklichen Ruffen unter­mit der Drahtseilbahn in die vordersten Linien, gebracht waren. Sie gingen in Fehen, der Schnee Höchstmaß erreicht. Da hieß es eines Tages oft über 3000 Meter hoch, hinausgefandt werden drang in ihr Schuhwerk, fie litten einen solchen wieder: Russen antreten! Auf den Gletscher! Jn konnte, weil die Bahn nicht funktionierte, durch Hunger, daß sie Kartoffelschalen, welche die Sol- die Höhenstellung! Marsch!" Und jetzt geschah Kawinen außer Tätigkeit war, oder wenn es sich, daten in den Kanal warfen, herausfuchten und etwas unerwartetes. Die Russen, die geduldig was fast täglich der Fall war, um eine Ent- gierig verschlangen! Wenn sie in die Stellung wie Christus mit dem Kreuze auf den Richtplat, lastung der Drahtseilbahn vom Transporte von hinaufgingen, befamen sie zuerst ihre Menage". mit ihren Balfen und Bauhölzern hungernd, den schweren Bauhölzern mit Balken handelte, die Um zwei Uhr nachmittags begannen sie den wahrscheinlichen Tod von ein paar ihrer Leute man auf den Karren der Drahtseilbahn nicht gut Aufstieg, der oft fechs bis acht Stunden dauerte, mit jedem dieser Märsche erivartend, in die auf die Gletscher heraufbrachte, um dringende wenn es Laivinen und Schneefall gab, viel Front zu gehen gewohnt waren, unternahmen Mainitionstransporte, wenn die feindliche Artil- länger. Bevor sie also diesen Weg mit einem diesmal ettvas, was wir von ihnen, die sich mit lerie die Seile zerschossen hatte und es gab schweren Transporte von Holz und Baugeräten einer übermenschlich scheinenden Ergebung in ihr täglich so einen Fall- dann hieß es: Rufsen antraten, erhielt jeder Mann ein bißchen warmes Schicksal fügten, nicht erwartet hatten: sie

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an

,, Was, fie meutern?" schrie der General pur­purrot im Gesichte aus seinem Auto. Aubin­den! Die ganzen Kerle, immer zehn Mann, an