Tages- Neuigkeiten.

In Merito:

Bei uns:

zwei

,, Und nun," befragte die junge Dame abschlie- 1 Mr. Za iv, ehemaliges Mitglied des Parlaments, Bend, indem sie auf Briands sozialistische Vergan- fucht Arbeit als Textilarbeiter. Law, der im genheit anspielte ,,, möchte ich von Ihnen noch eini Jahre 1923 in Bolton als Arbeiterabgeordneter ges über die Gefühle eines Renegaten wissen." gewählt und bei den Wahlen des folgenden Jah­res geschlagen wurde, ist seitdem arbeitslos.

In meinem Alter, mein Fräulein", erwiderte der französische   Ministerpräsident, mit den Augen Der gefährliche Bismard. Eine rheinländi­zwinkernd, besitzt man nicht mehr sämtliche Ge- sche Fahrradfabrit führt seit Jahren das Wort

fühle."

riat."

*

Rundfunk für Alle!

Programm für morgen, Freitag.

Prag  , 368. 11.55: Pressenachrichten. 12: Seitsignal und landwirtschaftlicher Rundfunt. 14: Börsennachrichten. 16.30:

18.15: Landwirtschaftlicher Rundfunk und Pressenachrichten.

Forstrat des Landeskulturrates T. S., Prag  : Naturgemü

20.02: Bunter Abend. 1. Serenade- Phantom.

334; b) Cibulta: Walzer- Serenade. 4. a) Dr. Čerbenh:

Präsident Calles Das Ministerium hat auf Grund der für Schulwesen hat die Rachmittagskonzert. 1. Herold:" 3ampa", Ouverture  . 2. Mo­neuen Kirchengeſehe den Einschränkung des Mo­niufato: Salta". 3. Kreuzer: Szene aus Das Ramtlager in Granada  ". 4. Tschaikowskij:" Jolanthe". 5. Mozart: Religionsunter- ralunterrichtes von zwei und Bild Bismarc" als Warenzeichen für ihre Figaros Hochzeit  ", Ouverture  . 17.30: Kinderstunde: Tier­richt an den Schulen auf eine Stunde, hin­Fahrräder. Das Zeichen wurde zur internationa- gefchichten. 17.45: Börsennachrichten und Hopfenmaritpreise. berboten und den gegen die Beibehal Bolschewikenführer unter sich. Man sprach über len Registrierung in Bern   angemeldet und an- 18.45: Bortrag: Welche ärzliche Kenntnisse soll eine Mut das Gesetz sabotieren- tung von die sexuelle Frage. Da warf Radek dazwischen: standslos eingetragen. Die in Frage kommenden ter befizen". 19: Deutsche Idw. Sendung. Fr. note!, den Erzbischof von Me- Religionsstunden Die Sache ist wirklich ganz einfach. In grauen Bänder trugen das Zeichen in ihre Rolle ein mit Ber   Waldbau als Schutz gegen Jufettenfalamitäten. 19.15: riko verhaften lassen. angeordnet. Statt der Beiten herrschte das Matriarchat. Später kam das Ausnahme der Tschechoslowakei  . Diese Landwirtschaftlicher Vortrag auf Belle 1130. 20: Better­Alle fremdländischen Stunde Moralunter- Batriarchat. Heute haben wir dafür das Sekreta- lehnte ab mit der Begründung, daß es sich um 2 a) Becker: Frühlingslied; b) Styblo: Baris und Prag  ; Geistlichen ntußten Me- richt tritt Rechtschrei­ein ärgerniserregendes Warenzei- Gastaldon: Hochzeitslied. 3. a) Cibulka  : Gabotte Op. gifo verlassen. Lloyd George  , als Frauenfeind ebenso che n" handle. Der Name des Kanglers Bismard Die Liebe in China  ; b) afsky: Auto und Equipage; bung. Der Religions­berüchtigt wie durch seine Schlagfertigkeit berühmt, fei geeignet, die Gemüter des Landes zu beun- Sthblo: Rabio. 5. Luftspiel. Robaf: Die Eifersüchtigen", erging fich wieder einmal in einer Agitationsrede­ruhigen. es war lange vor dem Krieg in Wendungen von ausgesuchter Boshaftigkeit gegen die Einführung des Frauenwahlrechtes. Plötzlich unterbrach ihn in äußerster Empörung eine Frauenrechtlerin mit dem Wenn Sie mein Mann wären, Ihnen würde ich Gift geben!" Wenn Sie meine Frau wären," schaffte es zurück ,,, würde ich es nehmen." F. B.

unterricht bleibt trot der einen Million Ron fessionsloser und der hussitischen Republik aufrecht.

Und dabei haben die Mexikaner nicht ein­mal einen Karl Havliček!

Der Brand  " des Wiener   Rathauses gefilmt.

Wien  , 4. Auguft. Gegenwärtig wird ein Film gedreht, der die Gesamttätigkeit der Wiener Feuerwehr zeigen wird ,. Im Zuge dieser dazut notwendigen Aufnahme wurde gestern ein mit Rauchbomben inszenierter Brand des Rathauses und die Bekämpfung dieses Brandes durch die Feuerwehr gefilmt. Diese Filmaufnahme hatte in Wien   zu einem Gerüchte Anlaß gegeben, daß das Wiener Rathaus   in Flammen stehe.

Zwischenruf:

Fliegerunfall in Mailand  . Rom  , 3. August. Gestern stürzte ein über Mailand   freisendes Flugzeug ab. Der Apparat fiel in eine schmale Gaffe zwischen zwei Villen und wurde vollständig zertrümmert. Der Flieger wurde schrecklich verstümmelt..

6. Brož: Blasmusit. 22: Zeitfignal. Hierauf Theater und die Neuesten Nachrichten. Brünn  , 521, 14.30: Prager Effektenbörse, Wetter, Theater Nachrichten. 17.40: Märchen bom Thomas. 18: Beitsignal. Landwirtschaftsrundfunk:

phonie. 4. Smetana  : Dalibor  . 20: Proben tschechischer Epif. Schubert

Rachrichten.

schichten.

Ge

Breslau  . 18.50: Nachträgliches zur Reise.

Pariser   Sensationen. Herr Roger Schlech Sport und pel, genannt Rogéo, verdient sich sein Geld auf Onter Schwämmefameln. 18.20: Vortrag: Die Regierung des Ba besondere Art. Er verheißt Leistungen, die we- ters der Nation. 19: Orchestertonzert. 1. Smetana  : Der Kuß. der sinnvoll noch bekömmlich, aber jedenfalls ver- 2. Blodel: Am Brunnen. 3. Dvořal: Largo aus der 5. Shm blüffend sind. Er schließt auf ihre Ausführung 20.30: Konzert. 1. Caporale: Sonate d- moll. 2. Wetten ab und geht dann an die Arbeit. So hat Cassado  : Allegretto grazioso. 3. Jeral: Danse erotique. er den Eiffelturm ohne Aufstieg noch Leiter be- Budapest  , 560, 17.02: Meb. Vortrag, 18: Sigeunermuji. stiegen, so ist er von einem fahrenden Zuge aus 19.30: Regitationen. 20: Philharm. Konzert. Delo, 382, 20: Romt, 425, 21.25: Reichte Musik in die Seine gesprungen, so hat er jetzt sein Konzert. 21: Gesangsabend. Wien  , 531, 16.15: Nachmittagskonzert. 18.15: Der Bier neuestes Stückchen vollführt: er ist mit einem garten im Auguft. 18.45: Wochenbericht für Sport und Fremdenverkehr. 19: Sport im Freien. 19.30: Gehörlese Auto die Treppe der Rue d'Alsace heruntergefah- furs. 20: Conatenabend. Mozart: Biolinfonate g- dur, Beet­ren. Zwei Reifen sind dabei geplatzt, der Küh boven: Biolinfonate a- dur. 21.15: Borlesung Kneidinger. ler ist beschädigt ind die Steuerung zerbrochen Särin. 20.30: Robert Schum Berlin  . 20.30: Robert Schumann  , anläßlich der Wieder­worden. Filmoperateure und Journalisten, in Tehr feines Todestages. Leipzig  . 19.45: Seltfame e reichlicher Bahl eingeladen, verfolgten das felt- 20.25: Ronzert. Wien  . 20: Sonatenabend. same Schauspiel. Dann wurde Herr Rogéo auf die Polizei gebracht, die einen Bericht aufnahm 0000000000000000000000000000000 Massenversehungen von Beamten bei der über Automobilfahren auf einem für Fußgänger Olmüßer Staatsbahndirektion. Wie das Mähreservierten Wege. Regéo aber hatte feine 30.000 eines Werksbeamten, in der vergangenen Woche im Walde Tollkirschen. Als dann zu Hause ein Arzt rische Tagblatt" meldet, wird es bei der Staats- Franken- Wette gewonnen. zu Hilfe gerufen wurde, war die Vergiftung so weit bahndirektion in Olmüß zu Beamtenversehungen Die Bestie der indischen Dschungel. Der fortgeschritten, daß eine Rettung nicht mehr möglich zum Streckendienst kommen. In erster Reihe wer- jüngste Bericht der indischen Regierung über die war. Binnen Burzer Zeit war das Kind eine Leiche. den hiebei ledige Beamte in Erwägung gezogen, wenschenverluste, die durch wilde Tiere bei denen die Wohnungsfrage nicht in die Wag- herbeigeführt wurden, läßt zwar wieder ein batergebirge wird gemeldet: Bei dem Bligschlag in eine Touristengesellschaft. Aus dem fchale fällt. Die Direktion beabsichtigt in Olmü neues, aber doch nur geringes Nachlassen der festen schweren Unwetter schlug der Blis in eine nur gut beschriebene Kräfte zu belaffen. Für die ungeheuren Zahl an Tributen erkennen, die wilde aus 16 Bersonen bestehende Touristengesellschaft ein, Berseßung kommen zunächst 30 Beamte in ungeheuren Zahl an Tributen erkennen, die wilde lehten schweren Unwetter schlug der Blig in eine Betracht, deren Zahl mit der Zeit auf 100 Tiere gefordert haben. Im letzten Jahre gingen die sich auf dem Wege von der Hochschaar nach dem gesteigert werden soll. Bon maßgebender der Tiere von 2587 im Vorjahre auf 1974 Boben geschleudert und verloren das Bewußtsein. die Todesfälle durch Ueberfälle wil geidebrünnel befand. Sämtliche Touriſten wurden zu Deutscher   Seite wird dafür Sorge getragen mera zurüid, die Todesfälle durch Schlangenbiß von Die Männer erholten sich rasch, zwei Frauen jedoch den müssen, daß sich hinter dieser Bereinigung 19.867 auf 19.308. Die Tiger fordern alljährlich erlitten einen Werbenchod. Eine von ihnen wurde gut beschriebener Kräfte" bei der Zentrale nicht die meisten Opfer, so auch diesmal 974; Leo- in bewußtlosent Zustand in das Georgschuhhaus auf ein weiterer Abau deutscher Eisenbahner ver- barden holten sich 191 Menschen, Wölfe   zerrissen der Hochschaar zurüdgetragen. birgt. 265, Bären 82. Unter Elefanten ließen 78 Die Soldatenselbstmorde. In Preßburg   Menschen ihr Leben, Wildschweine vernichteten Das geladene Gewehr im Ofen: zwei Tote. In fand man am Rözlerweg an einem Baum die 73 Menschen und Krokodile 98. Der Rüdgang Bogdan( Bezirk Rahovo) in Karpathorußland ereig aufgehängte Leiche des Soldaten Franz 3 win in lebten Jahre ist vornehmlich den verminders nete sich ein merkwürdiger Unfall, dem zwei ger. Zwinger, der in Kaschau   gedient hat, er ten Angriffen von Elefanten zuzuschreiben. Die Menschenleben zum Opfer fielen. Die Bauern suchte mit der Begründung, daß seine Mutter Gesamtzahl an wilden Tieren in Indien   betrug Strevalyut und Pavlyuk waren im Wald mit Holz­,, Alles, was recht ist, Rappaport, du könntest gestorben sei, um Urlaub, der ihm auch bewilligt schätzungsweise im letzten Jahre 24.605, darunter sammeln beschäftigt, als sie in einent Gebüsch verstedt mein Bolizei auf Ersuchen der Militärbehörde fest, daß waren 1609 Tiger, 4600 Leoparten, 2485 Bären ein altes, verrostetes Gewehr fanden. Sie beschlossen, die Mutter Zwingers noch lebe und daß Franz Belohnungen für die Vernichtung dieser Tiere Metallbestandteile zu verwerten. Zu Hause ange 3winger während des Urlaubes überhaupt nicht bei ihr war. Der Grund des Selbstmordes ist bisher unbekannt.

Neue politische Anekdoten. Als Tschitscherin in Marseille   den Bahn­hof verließ, wurde er von einer Schar äußerst zu­bringlicher Bettler angefallen. Tschitscherin   wehrte ar. Ein besonders zudringlicher Bettler aber ver­folgte ihn bis ins Hotel, ahnungslos, daß er es mit dem bolschewistischen Außenminister zu tun hätte. ,, Es ist eine Schande," rief er wütend über Tschitscherins Weigerung, ihm etwas zu geben, daß jolche tapitalistische Schmaroker in Frankreich   noch geduldet werden. Aber bald kommt die Revolution. Dann wird aufgeräumt mit solchen Bourgeois wie

Sie. Genau wie in Rußland  ."

Rappaport, der bekannte französische   Kom­munist, gehört zu den Unglücksraben, denen keine

Seife hilft. Ec sieht immer ungewaschen aus. Eines Tages klopfte ihm in der Kammer ein Rollege auf

die Schulter und sagte:

wirklich einmal ein Bad nehmen."

,, Aber ich bade mich doch jeden Tag, Bieber!"

Dann würde ich dir raten, vielleicht auch ntal das Wasser zu erneuern."

ein­

Nach dem Flaggenerlaß des Kabinetts Luther  famt ein Mitglied des britischen Unterhauses zufällig nach Berlin  , und da er vergeblich nach den Grün den dieser Verfügung suchte, wandte er sich an einen deutschen   republikanischen Journalisten mit der Frage:

Rönnen Sie mir vielleicht sagen, weswegen ihre Auslandsvertretungen ausgerechnet die Han­delsflagge zeigen sollen?"

wer­

wurde. Da er nicht wieder einrüdie, stellte die

und 2361 Wölfe. 70.000 Rupinen wurden an

ausgezahlt.

das Gewehr mit nach Hause zu nehmen, um die

zu Rohr Schaft 31 lösen, doch gelang ihnen das nicht. Da legten sie das Gewehr in den Ofen und das Projektil drang Bachyut in den Bauch. Er erlitt eine grägliche Wunde, der er jofort erlag. Auf die Detonation hin eilte der 75jährige Emerich Krevalyut, der draußen geweilt hatte, ins Zimmer. In diesem Moment eg plodierte die Patrone im zweiten Lauf und das Projektil drang dem Greis direkt ins Herz. Er war auf der Stelle tot.

Der verhängnisvolle geladene Revolver. In dem Deutscher   Pazifisten- Kongreß. Die dent deut- Dorfe Nagyhezy bei Preßburg   spielte sich eine er schen Friedenstartell angeschlossenen Organi  - greifende Tragödie ab. Zwei junge Mädchen besuchten jationen werden am 7. und 8. Oktober in Heidel- den 24jährigen Waldheger Ludwig Zorad in seiner berg ihren 12. Deutschen   Pazifistentongreg ab- Waldhütte. Eines der Mädchen nahm den Dienst­halten. Die Verhandlungen werden sich, mit den revolver Zorads und spielte damit. Der Jäger be­Beschlüssen der Herbsttagung des willigte dies in dem Glauben, daß die Waffe ge­Völkerbundes und mit dem Problemt der sichert sei. Plößlich fiel ein Schuß, der die Freundin Schlafwagen dritter Klasse. Die Staatsbahne Abschaffung der Todesstrafe befassen. des jungen Mädchens, die 16 jährige Sente Am 9. und 10. Oftober wird sich dem Kongres artscha, traf und sofort tötete. Zorad ergriff direktion Prag  - Süd teilt mit: Bont 1. Auguſt 1. J. die Generalversammlung der Deutschen   Friedens  - daraufhin den Revolver, sprang aus der Sütte und verfehren auf der Strede Prag  - Oberberg  Die Welt soll wissen-die Republik   läßt mit gesellschaft, und zwar in Mannheim  , anschließen tötete sich durch einen Schuß in die Schläfe. Das Schlafwagen dritter Klasse bei den Bersonenzügen wird Mädchen, das die Unglückstat heraufbeschworen hatte, Außer verschiedenen Organisationsfragen wird Mädchen, das die Unglüdstat heraufbeschworen hatte, auch die Behandlung des Landesverrates in gebärdete sich wie irrfinnig und mußte mit einem Nr. 401( Abfahrt Brag- Masarykbahnhof 19 Uhr 30, Ankunft Oderberg   6 Uhr 10) und Nr. 407( Oder­Nervenchod ins Spital gebracht werden. berg Abfahrt 19 Uhr 7, Ankunft Prag  - Masarykbahn. Strafrecht zur Debatte stehen. Mit Tollkirschen vergiftet. Aus O3tau wird hof 5 Uhr 30). berichtet, daß im nahen Friedrichsdorf   ein fünf­jähriges Mädchen namens Traude Sediak, Tochter Unireiwillige Wike in den Barlamenten

Prompt erhielt er zur Antwort:

sich handeln."

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Eine hübsche englische   Journalistin interviewte während der Genfer   Verhandlungen über den Ein­tritt Deutschlands   in den Völkerbund   den damaligen Premier Briand  .

Zahnschmerzen.

Von Karl Bolacek.

Der arbeitslose Abgeordnete. In einem Blatte der Stadt Bolton( England) konnte man dieser Tage folgendes Stellengesuch lesen:

Betrug sind, und der die Bürde des Lebens von sich werfen will.

Das Kapital und die Großindustrie werden ihre Knochen nicht dazu hergeben, daß die Kommunisten Sonig daraus saugen können!

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Ich möchte den Herrn Staatssekretär des Aus­und allen möglichen Instrumente verstopft und er wärtigen Amtes bitten, bei der Beschneidung der muß sich nur mit vernichtenden Blicken begnügen, mittleren Beamten mit größter Vorsicht zu Werke aus denen sich jedoch der heitere, fidele und biebere zu gehen! Arzt nichts macht.

Meine Herren! Die Lokomotivführer stehen mit einem Fuß im Zuchthaus und mit dem andern nagen fie am Hungertuch.

Daß er ihm ins Gesicht schleudern würde, daß er ein Mörder ist; daß er ihm vorwerfen würde, seine Der Ort, in dem die Zahnärzte ihre entsetzliche Mutter nicht gebührend geehrt, sie vorzeitig ins Arbeit verrichten, ist in zwei Teile geteilt. Der Grab gebracht und seine Brüder um ihr Erbe be­Der Geist Helfferichs ist der nadte Pferdefuß, erste Raum ist das Wartezimmer; dort versammeln trogen zu haben. Möglich, daß der gepeinigte Ba­Es gibt Augenblide in unserem Leben, da wir sich Menschen, deren Gesichter wild und düster sind, tient ihm noch andre, entsetzlichere Dinge zurufen welcher am Marke des deutschen Volkes nagt! Kleinmütig unsere Freunde fragen: Was gibt es wie Gesichter derer, die gezwungen sind, öffentlich würde. Aber Jammer, er kann nicht schreien, denn gegen Zahnschmerzen?" Und unsere Freunde machen ihrem Vorgesetzten nachzutrauern. Im Wartezim- der Arzt hat ihn listigerweise den Mund mit Watte eine wichtige Miene, lächeln und jagen wohlwollend: mer herrscht Schweigen. Währenddem in den ,, Gehen Sie zunt Zahnarzt." Und tiefe Trauer er- Wartezimmern der Internisten englische Zeitschrif füllt uns. Diesen Rat wollten wir nicht hören. Wir ten und Badeprospekte aufliegen, finden wir bei wollten ein unschädliches Mittel gegen Bahnschmer- Zahnärzten humoristische Blätter. Der Denker zen erfahren, wollten nicht von einem Zahnarzt würde sagen, daß nur das Leben solche Paradora hören, wollten, daß man uns wenigstens bemitleide. schaffen kann. Die Menschen in den Wartezimmer, Die Freunde aber bedauern uns nicht und erzählen die in unbeweglicher Ruhe, wie Muscheln auf den stolz bie Erfahrungen, die sie mit Zahnärzten ge- Felsen verharren, die humoristischen Zeitungen gar macht haben: diese Erzählung pflegt mit dem Bau- nicht beachten, regen sich, wenn die Tür des Ordina ber überstandener Gefahren und erduldeter Qualen tionszimmers geöffnet wird und ein rosiges, frisches verschleiert zu sein und ähnelt dem Erzählen des Mädchen den Namen eines der Trauernden ausruft. Heimkehrers in einem vaterländischen Gedicht. Es muß konstatiert werden, daß Zahnärzte meist Regelmäßig faßt man den Entschluß zum rosige und frische Mädchen beschäftigen. Es muß Zahnarzt zu gehen, nach einer Nacht, in der man aber auch konstatiert werden, daß nirgends einer der einen peinigenden Kampf mit dem revoltierenden Düsteren im Wartezimmer dent Mädchen die ver­Schmerz geführt hat. Die Wände erbeben, wenn sie diente Aufmerksamkeit schenkt. diesen fürchterlichen Schipur vernehmen. Jedoch Das Ordinationszimmer des Zahnarztes kann nach durchwachter Nacht bricht ein trüber Morgen bei der leidenden Menschheit teine Sympathien er an, in dem der Schwur verbleicht, weil der Schmerz weden. Es gibt dort allzuviel rätselhafte Instru­nachgelassen hat. Aber eingedent unserer Mannesmente, die die unflare Erinnerung an die theresiani­ehre wanten wir zögernden Schrittes zum Zahnarzt, sche, peinliche Gerichtsordnung wecken. Diesen Ein­unt an seiner Tür umzukehren; voll Sartgefühl er brud vermag nicht einmal der Arzt zu verscheuchen, wägen wir, daß wir ihn überflüssigerweise belästi- der ein heiterer, fideler und biederer Mensch zu gen würden, da sich eine Menge Arbeit über seinem fein pflegt, der bei seiner furchtbaren Beschäftigung Kopfe tüvmt. In der folgenden Nacht aber kommt ganz unschuldig tralala tralala" vor sich hinsingt bie fürchterliche Vergeltung für unseren Wortbruch. ,, einen fleinen Moment nur schon sind wir Und es bleibt nichts andres übrig, als am nächsten fertig ich mach' machen Sie sich nichts daraus Tag mit der ermatteten Miene eines Menschen das mir auch nichts daraus" den Patienten versichert. Zimmer des Zahnarztes zu betreten, ber erkannt| Jch glaube, daß dieser in dem Augenblick den Arzt hat, daß alle Schönheiten der Welt nur Trug und mit einem furchtbaren Wort niederschmettern würde.

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Wenn jedoch der Patient seine pflichtschuldigen Die Vermehrung der Bevölkerung auf dem Qualen überstanden hat, wenn ihm der Zahnarzt flachen Lande vollzieht sich auf eine ganz natürliche das Gebiß und den Mund mit prächtigen, goldaus- Weise. Ich werde Ihnen gleich zeigen wie! gelegten Zähnen geschmüdt hat, ist er mit großer Hochachtung zu seiner Tapferkeit und seinem Mut erfüllt, die er der Welt manifestiert hat, indem er den Zahnarzt nicht fürchtete. Menschen die sich vor furzent das Gebiß instand sehen ließen, sind ihres Hochmuts und Selbstbewußtseins wegen unerträg­lich; auch machen sie sich bei ihren duldenden Mit­bürgern, die sie schüchtern fragen, was es gegen Zahnschmerzen gibt, unbeliebt, weil sie sie mit selbst­Angesichts solcher Vorfälle muß sich das ruhigste verständlicher Miene an den Zahnarzt weisen. Auch Blut in heiße Umsturzgedanken verwandeln. geben sie in Gesellschaft ihre Erfahrungen mit dent Zahnarzt mit solcher Miene zum besten, wie der Heimkehrer, der im vaterländischen Gedicht von seinem Kriegsleiden erzählt.

Es sind stolze Menschen, die wohlwollend ihren Zahnarzt preisen und überall erzählen, daß fie ge­buldig und tapfer sind und männlich ihren Schmerz ertragen. Das alles hat ihnen der Herr Doktor an­geblich versichert.

Berechtigte Uebertragung von Anna Aurednicek  .

Greifen Sie an Ihren eigenen Busen, da ist ein weites Feld.

Das ist der springende Punkt, auf dem die Opposition so gern herumreitet.

Meine Herren! Wenn wir das Vich schützen, dann schüßen wir auch uns.

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Im Preußischen Landtag meinte vor einiger Zeit ein Redner, dessen Redezeit bereits abgelaufen ,, Die Glocke des Präsidenten, die wie ein Damoklesschiert über meinem Haupte hängt, beginnt sich bereits vernehmlich zu räuspern."

par: