Tschechische sozialdemokratische Zagend und Juternationalität. Dieser Tage ist eine Broschüre der tsche­chischen sozialdemokratischen Jugend des Pilsner Gaues erschienen(List sociälnö demokratickä mlä- deLe plzenSkS Lupy), die auch in unseren Reihen eine gewisse Beachtung verdient, weil sie vom Geiste des Marxismus und einer wahrhaft internationalen Gesinnung erfiilst ist. Gewiß ist das, was darin gesagt ist, nicht eine offizielle Kundgebung der tschechischen fozial- demokvati-schen Partei, ja nicht einmal ihrer Etugendorganisation, denn obwohl der kleine Al­manach vom Pilsener Gau der tschechischen sozial- dsmokvatischen Arbeiterjugend herausgegeben ist, sind die Beitrage von einzelnen Jugendführern gezeichnet, sollen also jedenfalls deren Meinung darstellen. Unser besonderes Jntevesie erregt abgesehen von den von hohem sittlichen Ernst er- füllten Beiträgen von Franta LukeS über Ka­ pitalismus und Sozialismus sowie über die Ws- senschcrst und die Arbeiter, von FrantiSek Ha­li na Mer kirchliche, Josef Stähl über Fra­gen der Körperkultur, Josef L e i t l über die Be­ziehungen der Sozialdemokratie zu den anderen Parteien, Josef P i 8 a über die Press«, eine ein- gchende Studie, von Jiki P l e s k o t überNa­tionalismus und Internationalismus", aus der wir einige Stellen in wörtlicher Uebersetzung wiedergoben: Nationalismus. Der Nationalismus, das ist nicht das Be­streben danach, damit sich jenes kulturelle und wirtschaftliche Gesellschaftsgebilde, das wir Na­tion nannten, in allen seinen Teilen entwickeln könne, sondern das Streben einer Nation, eine andere auÄmbeuten."(S. 11.) Der Internationalismus der Arbeiter be­deutet nicht das Verleugnen der Natwnalität, sondern das Streben nach ihrer vollkommenen und vollendeten Entfaltung. Der Nationalismus ist jedoch völlig das Spiegelbild des Kapitalismus, er bedeutet den Kampf zwischen den Nationen und die Unter­jochung einer durch die andere. Mag er sich deswegen so schön machen als möglich, mag er sich vom Chauvinismus unterscheiden oder sich mit ihm identifizieren, er hat keine Stelle in der sozialistischen Arbeiterbewegung und darf sie nicht haben."(S. 13.) Das Brünner Programm von 1899. Für unsere Partei gilt bisher bindend das Natioimlitätenprogvamm, wie es 1899 am Par- ieiiag in Brünn beschlossen wurde. Ein Pro­gramm, das für das ehemalige Oesterreich galt, aber seine Grundsätze bleiben in Geltung. Für uns und die Deutschen bis zu einem gewissen Grade umgekehrt, da wir aus dem Minderheits­volke, das wir in Oesterreich waren, MehrheitS« Volk in der Tschechofloweckei wurden. Seine wichtigsten Grundsätze sind: möglichst national einheitliche Selbstvernxütungskörpcr zu schaffen, Verwerfung jeglichen Vorrechtes einer Nation, Ablehnung irgendeiner Staatssprache und im Parlament festsetzen, wo die oder lene Sprache im gegenseitigen Verkehr angewendet werden soll."(S. 14.) Für die nationale Selbstverwaltung. Auf unsere Verhältnisse angewandt: Der tschechische Arbeiter, der tschechische Sozialdemo­krat, muß dem deutschen Arbeiter näherstehen als dem tschechischen Bourgeois. Er muß pro- Pagatorisch dafür kämpfen, daß dem deutschen Genossen ermöglicht werde, seine deutschen An­gelegenheiten vor ollem sind es kulturelle selbständig zu verwalten. Wir dürfen uns nicht dagegen stellen, sondern wir inüssen die Forde- mngen der deutschen Genossen nach möglichster ^Selbstverwaltung unterstützen. Selbswer- waltung klingt nicht sorevolutionär" wie Autonomie; ist aber dasselbe. Praktisch bedeutet es Reform der Staatsverwaltung durch Bildung national einheitlicher Gaue."(S. 15.) Für die sozialdemokratische Einheitsfront. Wir wollen, daß es in allen Teilen der Be­wegung offenbar sei, daß wir vor allem eine sozialdemokratische Partei, däß wir nur ein« tschechoslowakische Sektion der sozialdemokrati­schen Internationale sind. Wir haben das un­aufhörliche Betonen derStaatserhaltung" schon satt, worunter sich gewöhnlich irgendein Abwei- chen vom Klassencharakter der Partei verbirgt und welche ein unverhüllter Ausdruck des Natio­nalismus ist. Jawohl, der tschechische Arbeiter iststaatsbildend", das braucht man nicht zu versichern, aber er will den sozialistischen Staat bilden, während der Bürger den kapitalistischen Staat will und den wollen wir zertrümmern und ersetzen, oder umbilden. Wir sind also nach bürgerlicher Anschauungstaatszerstörend" und haben Line Ursache, damit hinter den Bergen zu halten. Die schweren Zeiten, die uns erwarten, müssen richtig für die Zukunft ausgenützt wer­den. Die Voraussetzung für dieses AuSnutzen ist der nationale Ausgleich der Sozialisten. Berei­ten wir ihm den Weg! Bereiten wir die sozicü- demokratische Einheitsfront in d«r Republik vor. Die sozialdemokratische Jugend sei vor allem der Propagator des Vereimgungskongressts der sozialdemokratischen Partei." i % Obzwar der junge Sozialist, der dies schreibt, manche Schwierigkeiten auf dem Weg zu dem Ziele, den er sich jetzt, übersieht, ehrt ihn die Ge­sinnung, die aus ihm spricht. Tages-Neuigkeiten. Das Wunder von Graupen oder wi« der Herrgott den Martin Luther in de« Jgnattus von Loyola verwandelte. Am Vortage der Husfeier, am 17. Juli war es, als durch einen Wink des Himmels, der durch das schadhafte Dach derAnnakirchein Grau­pen blickte, ein Freskogemälde in diesem heiligen Orte sichtbar wurde. Als man den Weiß­kalk, den das Bildnis bedeckte, nach vieler Mühe entfernt hatte, da ergriff panischer Schrecken die in Christo Versammelten, denn der Antichrist der frühen Neuzeit, Martin Luther selbst, kam wie ein Schreckgespenst zum Vorschein. In seinem Mönch^ewande, Sandalen an den Füßen, ohne Schmuck und Zierat, thronte er an dem Pfeiler in der römisch-katholischen Kirche wie ein Triumphator aus längst vergangener Zeit. Ein Raum« und Wispern ging durch die Anhänger der alleinseligmachenden Kirche, und selbst in dem nachbarlichen Gnadenorte, in dessen Kirche Maria als Himmelskönigin thront, fielen ftomme Weiblein mit und ohne Hosen in Ohn­macht. Der vom Papste in Acht und Bann ge­tane Luther, der dem Beelzebub schon bei Levi­ten verfallen war, in einer römisch-katholischen Kirche ! O weint und betet, ihr frommen Kinder Gottes, denn der Untergang der Welt ist nahe. Da muß'was g'schehn; das stand bei allen fest, denen unverfälschte Religion noch kein leerer Schall ist. Und siehe, die göttliche Erleuchtung kam. Der von Jung und W vergötterte Guntram II., der vom Patronat, vom Bischof ob feiner wirkungs­vollen Proteste' gegen oie Stadtvertretung schon mit einigen Orden bedacht würde, fand das Ei des Kolumbus . Im Einverständnis mit dem deut­schen Priester Eulenhauer sowie des Regenten oer Dimöse wurde für den 28. Juli eine Buß­prozession festgesetzt. Zehntausende von from- men Christen,;ung und alt, arm und reich nahmen, daran teil. Es war ein herrlicher Anblick, als die Pro­zession bei Gebet und Gesang, bei Kerzen- und Fackelbeleuchtung in dunkler Nacht durch die Gas­sen und Straßen von Graupen und Mariaschein zog. Hunderte von Klerikern, die von nah und fern herbeigeeilt waren,(selbst der neue Bonifa- zius von Zinnwald fehlte nicht), alle Mitglieder der Gesellschaft Jesu von Mariaschein gaben dem Umzug, durch den der zürnende Gott versöhnt werden sollte, erst die richtige Weihe. Alle Häu­ser waren illuminiert und eine feierliche Stim- umng, mtt Weihrauch parfümiert, lag über der ganzen Gegend. Als man in die Nähe der Annakirche kam, da geschah(zweifelt nicht, ihr Gottlosen!) das große Wunder: Aus dem Schindeldach der Kirche stieg, mit Zischen und Brausen, eine bläulich« Flamme zum Himmel, und jeder Bittgänger bekreuzigte sich. Ein großes Wunder ist geschehen!", so ging es von Muno zu Mund. Und nun höret und staunet. Als die rangältesten Stellvertreter Gottes auf Erden das Schiff der Kirche bettaten, war das ketzerische Bildnis Luthers wie durch ein Machtwort Gottes verschwunden und an seiner Stelle schaute der Begründer des Jesuiten­ordens, der heilige Ignatius von Loyola streng und gläubig hernieder. Mit Blitzesschnelligkeit'ward der Menge das große Gotteswunder kundgetan, und ein tausend­stimmiger Gesang großer Gott, wir loben dich" durchbrauste die Nacht. Männer und Greise, Frauen, Mädchen, Kinder und Jünglinge lagen sich in den Armen und des hellen Jubels war kein Ende. Der Himmel hatte wieder, wie schon so ost, über die Hölle gesiegt und der Fels Petri stand gefestigter als je da. So geschehen im Jahre des Heils der schwar­zen und grünen Internationale eintauftndneun- hundertundsechsun^wanzig. I. Kühn« l-GrauPen. Auch die Pflanze» haben ein Herz? Aus London wird unter dem 6. August gemeldet: Im Britischen Verband für die Förderung wissenschaftlicher Arbeit wurde heute nachmittags einer der interessantesten Borträge, deren sich der Verband erinnert, abgehalten, u. zw. vom indi­schen Gelehrten Sir Jagadis Chander- B o s. Er erklärte, daß bisher der LebenSmecha- nismus der Pflanzen als etwas sich vom Lebens­mechanismus der Tiere vollkommen Unterschei­dendes angesehen wurde, da der erstere dauernd passiv ist, während der andere agressiv und aktiv ist. Nach außen hin hatte es auch nicht den An­schein, daß zwsschen ihnen irgendeine Kontinui­tät bestände. Der Vortragende stellt aber nach in Kalkutta vorgenommenen, lange Zeit hindurch währenden Versuchen, welche das Interesse in der ganzen Welt erregten, die Behauptung auf, daß diese Anschauung vollkommen unrichtig ist. Er behauptet, daß die Pflanzen ein Herz besitzen und daß man den Schlag deutlich hören und Veränderungen des Schlagens Hervorrufen könne, wenn man der Pflanze Mittel zur Stimulierung oder Depres­sion des Schlages gibt. Mittels äußerst feiner Apparate konnte Sir Bos an empfindlichen Plat­ten die Reaktion von Pflanzen auch auf ver­schiedene Chemikalien zeigen. Um zu beweisen, daß der Saft in der Pflanze ähnlich wie das Blut im Menschen zirkuliert, gab der Vortragende eine welkende Garten-Ringelblume(Calendula) in Aether und die gleiche Blume in ein tödliches Gift. Die erste Blume lebte auf, die zweite ging ganz zu Grunde. Das Auditorium beobachtete weiter mit großer Spannung, wie ein Lö­we n m a u l(Antirrhinum) für sein Leben kämpfte. Die den Puls darstellende lichte Stelle wurde an die Wand projiziert. Hierauf wurde der Pflanze Gift eingespritzt. Die lichte Stelle bewegte sich nach links in der Richtung zum Tode. Als die Pflanze schon nahe dem voll­kommenen Verwelken war, wurde ihr Aether eingespritzt. Der lichte Punkt kam zur Ruhe, während die Kräfte des Lebens und des Todes in der Pflanze miteinander rangen. Sodann be­wegte sich die lichte Stelle wieder nach rechts zum Leben. Die erste in dieser Richtung erfol­gende Bewegung wurde mit einem Beifallssturm begrüßt. Ein weiteres bemerkenswertes Ereignis der Sitzung war die Vorführung eines von M i ß Gar rod in Gibraltar aufgefundenen Schädels, was zugleich ein glänzender Beweis für die wissenschaftlich« Tätigkeit von Frauen ist. Miß Garrod fand diesen Schädel, als sie Ausgrabungen beimTeufelsturm" vor­nahm. Sir Archur Keith erklärte diesen Fund ür wichtig. Der Schädel stammt von einem acht- bis zehnjährigen Knaben und ist der erste vollkommene Kinde rschädel eines Neandertalmenschen. Es bestand kein Zweifel darüber, daß diese vor 20.000 Jahren in Europa lebende Art von Menschen ein« ganz besondere war. Sie unterschieden sich von >em gegenwärtigen Menschen durch viel mehr, als wir uns vorstellen. Sir W. B. Dawkins be­schrieb den Neandertalmenschen, welcher kein Kinn besaß und sich nicht vollkom­men aufrichten konnte. Die Zeit, in welcher diese Menschenrasse lebte, liegt so fern«, daß sie sich nicht in Jahren, sondern lediglich in der geographischen Entwicklung feststellen läßt. Der Internationale Kongretz gegen den AttotzoUsmus. Der Achtzehnte Internationale Kongreß ge­gen den Alkoholismus wurde Ende Juli durch Herrn Einbund, den Präsidenten des estni- fthen Parlaments, und den Außenminister Herrn Professor Piip in Dorpai(Estland ) eröffnet. Dr. H e r c o d aus Lausanne dankte dem Staate und der Bevölkerung Estlands für den freundlichen Empfang und gab einen Ueberblick über den derzeitigen Stand der alkoholgegneri- schen Weltbewegung. Der zum Präsidenten des Kongresses gewählte Professor Pold sprach über die Vielseitigkeit und Bedeutung der Alko­holfrage. Genosse Dr. Holitscher(Karlsbad ) hielt einen Vortrag über die neuen physiologischen Versuche über den Einfluß des Alkohols. Die SchAllichkett auch mäßigster Allohälmengen und ihr Einfluß auf die Leistungsfähigkeit ist wissen- schastlich erwiesen. Professor Westergard (Kopenhagen ), der bekannte LebenSstattstiker, un­tersucht« den Einfluß des Alkohols auf die Le- benÄ>auer und kam zu dem Stusse, daß Absti­nenz die Lebensdauer bedeutend günsttger gestal­tet. Neben den allgemeinen Sitzungen des Kon- gresses, der mehr als vierhundert Vertreter der Lander der ganzen Rselt zählt, versammelten sich tagtäglich zählreiche mtzrnational« alkoholgegne­rische Verbände und Mitglieder zu Senderbespre­chungen. Eine Ausstellung gibt Einblicke in den Stand der Weltbewegung. Arbeiten der österreichischen Schulreform, die das Gebiet der alkoholgegnerischen Erziehung erläu­tern, werden von den Fachleuten der ganzen Welt bewundert und Oesterreichs Stellung auf diesem Gebiet restlos anerkannt. Fürstliche«meauttatte. Hohe Gnade. In dem Amts- und Regierungsblatt für das Fürstentum Reuß-Lobenstein-Ebersdorf von 1845 findet sich folgende Notiz: Serenissimus hat die hohe Gnade zu haben geruht, die Wehrmänner zu Hirschberg sechs an der Zahl, welche zu dem in Tonne ausgebroche­nen Feuer geeilt und mit der aufopferndsten Be­reitwilligkeit Dienste geleistet haben, öffentlich vor der Front Allerhöchstselbst gnÄnast zu belo­ben und dem ältesten derselben(nachdem er sich durch den Taufschein als solcher ausgowiesen) zum Zeichen Allerhöchst Ihrer Zufriedcrcheit und Anerkennung höchsteigenhändig die Ha,ld zu reichen. Der Prinzipienreiter. Vom Füren Heinrich von Reuß stammt fol­gende Order: Ebersdorf, 12. Oktober 1844. Ich befehle hiermit, folgendes ins Ordrebuch und die Spezial- ordrebücher zu bringen: Seit zwanzig Jahren reite ich auf einem Prinzip herum, das heißt: Ich verlange, daß ein jeglicher bei seinem Titel genannt wird. Das geschieht stets nicht. Ich will also hiermit ausnahmsweise eine Straft^ von einem Taler sostsetzen, jedem, der in Meinem Dienste ist und einem anderen, der in Meinem Dienste ist, nicht bei seinem Titel und Charge nennt. Wenn der Kreuzer im Kasten klingt. An­läßlich der 700-Jahr-Feicr des heiligen Franjo von Assisi , der übrigens alles andere als ein Ka- cholik im modernen Sinne des Wortes war und heute eher zu den Kommunisten als zu den Schwarzen gerechnet würde, hat der Papst nach altW Brauch eine Reche von Ablässen aus­geschrieben. Kraft seiner Gewalt zu bi irden und zu lösen läßt der Papst die zeitlichen Sündenstrq- fen denen nach, die eine bestimmte Buße ver­richten(oder früher in barem Gel>de^zahlten). Es sind u. a. folgende Ablässe ausgeschrieben: I. Während der ganzen Zeit des Jubiläums (d. i. vom 2. August 1926 bis zum 4. Oktober 1927) kann in allen Kirchen des Ordens des hl. Franziskus(Franziskaner , Kapuziner usw.), auch in jenen Kirchen, wo eine Gemeinde des 3. Or-, dens des hl. Franziskus errichtet ist, am. 4. Tage jedes Monates die feierliche Dotivmeffe des hl. Franziskus(pro re gravi) gefeiert werde». 2. Während der anläßlich des Jubiläums gehaltenen Andachten(drei- oder mehrtägig) kann jeder Prie­ster in den genannten Kirchen diese feierliche Bo- tivmesse zu Ehren des hl. Franziskus lese». 3. Ebenso wird während dieser Jubiläumsandachten ein jeder Altar in den genannten Kirchen privile­giert(d. h. die hl. Messe für einen Verstorbenen an einem solchen Altäre ist mit einem vollen Ab­laß für den Verstorbenen verbunden. " Wie wir erfahren, hat die christlich- soziale Partei sich korporativ um sämt­liche Ablässe beworben, um einen Nachlaß für ihre Zollsünden zu erwirken. Wieder ei»« deutsche Schule geschloffen. Der ,Mohemia" wird aus T a ch a u gemeldet: Tas Präsidium des Landesschulrates hat die einklas­sige deutsche Schule in Rail bei Pfraumherg, Schulbezirk Tachau , die im Schuljahr 192526 von fünfundvierzig Schülern besucht war, mit Ende August 1926 aufgelassen und die Schü­ler der Schule in Zemschen, Bezirk Bischofteinitz, zugewiese». Alle Vorstellungen des Ortsschul­rates, insbesondere der Hinweis, vaß' bei der Zuschulüna nach Zemschen die Kinder aus denk zur. Schulgemeinde Rast gehörigen Ortsteil UÄaü einen Schulweg von mehr als fünf Kilometern zurücklegen inüfsien(bei de» rauhen klimatischen Verhältnissen dieser Gebirgsgegend!), blieben unberücksichtigt. In rein deutschen Gemeinden errichtet man selbst für ein oder zwei tschechische Kinder eine eigene Schule, hier zwingt man 45 arme deutsche Gc- birgskinder zu unmenschlichen Leistungen und schädigt sie an Gesundheit und Leben! Bom Blitz getötet. Während des am Frei­tag, den 6. August l. I. in der Gegend uni Aus- sig niedergehenden heftigen Gewitters wurde in Kulm der 19jährige Sohn des Kaufmannes und Gemeindevorstehers von Kulm Karl Scheit­hauer im Keller des elterlichen Hauses vom Blitz getroffen und getötet. Der junge Mann war eben mit der Entwicklung einer photogra-, Phischen Platte beschäftigt und wollte in die clck-^ irische Leitung eine rote Birne einschraubcn, wo-' bei der Blitz in die Leitung einschlug. 100.000 jugendliche Krüppel in Deutschland . Rach den Feststellungen des Professors Biesalski zählt Deutschland 100.000 jugendliche Krüppel, von dellen die Hälfte hätte geheilt werden können, wenn rechtzeitig etwas für ihre Wiederherstellung getan worden wäre. Mehr als die Hälft« alles Krüppeltums ist noch den neuesten Ergebnissen der Wissenschaft überflüssig. Der angeborene Klumpfuß ist, wenn das Kirld beizeiten in Behandlung genommen wird, zu beseitigen. Die angeborene Hüftverren­kung kann im zweiten Lebensjahr unblutig ein­gerenkt werden. Rachitis ist mit Sicherheit innerhalb weniger Wochen zu beseitigen, wen» das Kind im blühenden Stadium der Krankheit mit Höhensonne bestrahlt wird. Rundfunk M Me! Programm für morgen, Montag. Prag , 268. 11.65: Prellenachrichten. IS: Zeltsigual unb landwirtschaftlicher Rundfunk. 14: BSrsennachrichten. 16.30: NachmtttagSkonzert. 1. Adam:»Ti j'ttaiS rot". Ouvertüre. 8. Mev-xbeer: Di« Afrikanerin. 3. a) Rebikow: Romanze. 6) Pnverewski: Menuett. 4. Urbach : Phantasie über Ehopla- Motide. 17.45: Börsennachrichien und Hopfen Marktpreise. 18.16: Landwirtschaftlicher Rundfunk und Prelfeuachrichten. IS: Deutsch « Sendung. Dr. Kurt Libora:Die Dame mit der Kamera*. SO: Wettervoraussage. 20.02: Orchestcrkon- zert. 1.'Mendelssohn, Symphonie A-Moll. 2. a) Schubert: Stündchen; b) Schumann: Lotosblume. Widmung. 3. Malle» net: Trais pibcet. 4. Maffenei: Arie aus.Manon". 8. Marschner: OuvertüreHans Helling-. 22: Zeitsignal. Sport»: Theater» und die neueste« Nachrichten. Brün», 621. 11.30: Prager EffektenbSrfe, Wetter-: Sport», Theater- und Nachrichten. 17.10: Kindermärchen von Onkel Thomas. 18: Zeltstgnal. LandwirtschaftSrundfunk: Die Gürten im Sommer. 18.20: Vortrag: Die amerikanisch« Ju­gend. 10: Orchesterkonzert. 1. Adam: Nürnberger Pupp«. 2 Lüling: Indische Suite. 3. D'Sllbert; Tiefland. 1. Prahm«: Walzer. 2t); Lustige Liede» und Duett«. Nachrichten d«S Pretzbüro«. Berlin : 10.30: Wilde Tier« im Film, 20.30: Di« Bauen» Kirmes. Leipzig: 18.30: Dr. Hähnlein-DreSden : Wesen, Be­deutung und Verfahren der Autosuggestion, 10.16: Abend-Konzert. Breilau: 18: Allerlei Wissenswerte», 21: BolkSlieder, zur Laute gosungen von Elsa Laura v. Wolzoaen. Wien : 10: Entführung au » dem Serail", Oper von Mozart . Programm für Dienstag. Prag , 388, 11.55: Prellenachrichten. 12: Zeitsignal und landwirtschaftlicher Rundsunk. 11: BSrsennachrichten. 10.30: RochmittagSkonzert: 1. Dvorak :Die Teufe lSiäthe». 2. Gou- nod: Jnvocation. 3. Giordano:Fedora". 1. Elliott:Im sonnigen Spanien ". 17.16: PSrsennochrtchten und Hopfen- marktpreise. 18: Deutsche Sendung: Ingenieur Robert Ascher, Führer der Prager Pfadfinder, Prag : Waldsommer. 18.15: Landwirtschaftlicher Rundfunk und Preisenachrichten. 18.45: Vortrag: M« Bedeutung der Bäder am Adrlatischen Meer. 10.16: Laudwirtschafllicher Vortrag auf Welle 1160. 20:' Wettervoraussage. 20.02;Bunter Abend. 1. Mussorgskij: Bilder aus einer Ausstellung. 2. Ktikka: Zwei Fabeln. 3. Eha- minad«: Romantischer Stück, Gavotte. 1. Weber: Konzert für Klarinette. 8. Galimvetti: Gavotte. 0. Botz: Da« Hals­band. 7. Luftige vartette. 22: Zeitftgal, Sport-, Theater« und die neuesten Nachrichten. Brün», 521, 11.30: Prager EfseNenbbrs«, Wetter-, Sport-, Theater, und Nachrichten des PretzbüroS. 17.10: Frau«nrundschau. Verschiedene praktische Winke für den Haushalt. 18: Zeitzeichen. LandwirtschaftSrundfunk: Die Bedeutung der frühzeitigen Brutzeit der Geflügels. 18.20: Vortrag: Die Türkei einst und setzt. 10: Konzert. 1. Beet» Hoven; Zwei Romanzen..2. Smetana : Ars« aus.Geheim­nis-. 3, Offenbach : Lied der Olympia aus»Hoffmann- Er­ zählungen ". 1. Ondkftiek: Barcarole Ländler. 6. Auber : Lied der Zerllne ausFra Diavolo -. 0. Tschaikowskij: o) Der Augenblick; b) Inmitten des Balls: c) ES war in der ersten Frühlingszeit. 7. Drdla : Souvenir, Madrigal. 20: Militärkonzerk. Nachrichten. Berlin : 19: Dr. B. Möllert: Insekten als Krankheitsüber­träger, 20,30: Bunte Bühne. Leipzig: 19.15: Belcanto . Ko­mische Over in eine« Akt». Carl Will non. BrcSlau: 20.25 Syviphomekonzert.