13. Auguft 1926.

Der

Geite 5.

15. Kongreß des Belgischen Gewerkschaftsbundes.

Eine Rattenzüchterin. Die Wiener Schuh- rung eines höheren Offiziers hervorgeht, für die gen würden verfolgt. Es war die Zeit der politischen garischen Regierung eine Verlängerung dieser machersgattin Emma Horvath, eilte türzlich gegen Ausländer ein wahres Paradies. Diese hatten Kirchhofstelle. Man machte sich daher ein schönes, Frist bis zum 31. August d. J. behufs Beendigung halb 3 Uhr früh in höchster Aufregung mit ihrer nicht nur die tatsächliche Regierung in Händen; nettes Heint zurecht, sah auf gediegenes Material, dieser Arbeiten zugestanden. Die nächste Plenar­dreijährigen Tochter zu einem Sicherheitsposten sie bezogen auch hohe Gehälter. Bei jeder mög- das für Ewigkeiten halten sollte. Brave und solide sizung der beiden Delegationen wird Montag, den und bat mit aufgehobenen Händen um Schuh, da lichen und unmöglichen Gelegenheit gab es Extra- Handwerksarbeit wurde beliebt. Man schrieb gern 16. ds. stattfinden. sie sich vor den zahlreichen Ratten, die in der geschenke. Den feudalen ausländischen Herrschaften und viele Briefe und schaffte sich daher mit Vorliebe Wohnung ihr Umwesen treiben, fürchte. Frau gelang es sogar, das Land im Weltkrieg zu einer einen künstlerisch wertvollen Schreibtisch an. Horvath wohnt seit 1. Februar d. J. mit zwei Kriegserklärung gegen Deutschland zu veranlassen. Sekretär mit der Schreibplatte, die keinen Platz ein­Kindern im Alter von drei und zwölf Jahren in Der neue König bekennt sich zu der Parole: Asien nahm, der Schrank mit den vielen kleinen Fächern, Untermiete bei der Witwe Rosa Fabris in einem den Asiaten! in welchen man die Briefgeheimnisse aufbewahren Ter am 31. Juli, 1. und 2. August d. J. niedrigen, halbverfallenen Hofgebäude, das nur Die geleisteten Spenden für die Böhmerwald - fonnte, wurden Mode. Es gab ja so viel zu ver- abgehaltene ordentliche Kongreß des Belgischen zwei armselige, finstere Räume aufweist. Da- hilfe werden in den nächsten Tagen ausgewieſen ſtecken, nicht nur Liebesgeheimnisse, sondern auch po- Gewerkschaftsbundes, af dem J. Saffen­rinnen wimmelte es buchstäblich von werden. Diesbezügliche Urgenzen mögen daher vor- litische Geheimnisse und Dokumente, nach denen die ba ch den Internationalen Gewerkschaftsbund ver­Ratten und Mäusen. Sie hatten den ohne- läufig unterlassen werden. Spizel der Polizei fahndeten. Da die Reaktion Ver- trat, befaßte sich vor allem mit der Frage der hin morschen Fußboden unterminiert, gernagten sammlungswesen und politische Diskussion in der Schaffung einer großen zentralen Wider­Strohsack, Schuhe und Kleider, letterten Deffentlichkeit nicht hochkommen ließ, versammelte standskasse und den Kampf gegen den nachts über die Körper der Schlafenden man sich zu Hause am runden Tisch. Zum Tisch kam Fascismus. und gefährdeten solcherart das Leben und die Ge­die Lampe, die jetzt langsam, aber sicher die Wachs­fundheit der Kinder aufs höchste. Die eingeleitete terzen verdrängte. Auch der Tisch wurde so ge aut, Untersuchung förderte aber noch grauenhaftere daß er wenig Platz wegnahm, daß man ihn an die Einzelheiten an den Tag. Jm Nebenraum, durch Wand oder seine Platte senkrecht ſtellen fonnte. 3u eine Unzahl von Löchern miteinander verbunden,

Kleine Chronit.

Unsichtbare Batterien.

Neue Wege der Forschung. Die Kenntnis von der Ursache der an­

Ueber den ersten Punkt referierte Bondas, der an die bereits auf dem Kongreß des Jahres 1925 geführten Besprechungen erinnerte und fest­stellte, daß die jetzigen Anordnungen auf diesent

hauste die fast 70jährige Anna Lorber, eine geistes- ft e denden Krankheiten war bis in die Hause wurde über die Politik, über die Ideen der Gebiete unzulänglich und unbillig seien. Die Bei schwache Greisin, die seinerzeit durch volle ein- füngste Zeit durch die mittels des Mikroskops und Gesangs- und Turnvereine diskutiert. Daher schuf tragszahlung bei Konflikten geschieht unwillkür met die gute Stube." Immer rein in die

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dies ruchbar wurde, hob man sie samt elf Fällen eine befriedigende Erklärung zuließen, tam auffam. Für die Kaffeevisiten brauchte man die daß sich viele Organisationen angesichts der un= Hunden aus diesem Versteckt aus und setzte die man zu der Annahme, daß es nicht sichtbare, Buystube"; für die Tassen und das Porzellan, daß sicheren Verhältnisse zur Zeit nicht für die Grün­lassen. Greisin in diese Wohnung. Eine fensterloſe, mit durch bestimmte feine Filter hindurchgehende Keime jet- bie große Striegszeit war ja vorüber bei dung einer lokalen Streiffaffe finden laſſen, kus Schimmel überdeckte Höhle. Hier hauste die Alte von filtrierbaren Giftstoffen gibt. Nach den heutigen Einquartierungen nicht mehr so leicht in Trümmern diesem Grunde wurde der Vorschlag bis auf wei­Anschauungen kommen lettere bei wichtigen epide- ging, brauchte man den Glasschrank- auch eine tere Anweisung an die Erefutive zurückverwiesen. tagein, tagaus, und züchtete Ratten! Von ihrem mühsam erbettelten Gelde faufte sie mischen Krankheiten, z. B. bei Boden, gelbem findung jener Zeit. All die Schränke, Sekretäre, Singegen wurde die Exekutive für den Fall bou Siebte Fieber, Masern, Scharlach, spinalen Tische, Laffen und Gläser wurden benutzt zum Ver- Konflikten zur Erhebung besonderer Zuwenbun, Milch für ihre Ratten. Siebzig bis hundert Ratten bevölkerten diesen Kinderlähmung usw. in Betracht. Das Wesen fteď von allerlei Gedanken und Erinnerungszeichen gen von den angeschlossenen Organisationen und Raum. Nebeneinander, aufeinander, und mitten unter ihnen die Alte, vollständig verlaust, mit unzähligen Bizwunden von Ratten am ganzen Körper. Man mußte diesen Raum ausräumen, um die Ratten vertilgen zu können, und die alte Frau wurde in die Versorgungs­anstalt gegeben. Doch am nächsten Tage bereits ntwich sie und soll wiederum zwischen den Ziegel­lagern der Gemeindeneubauten nächtigen.

dieser Giftstoffe tennt man heute noch nicht genau. Die Annahme, daß es sich möglicherweise um eine Ueberreste jener Zeit oft noch lieb und wert macht. bestimmte Form eines bis jetzt nicht bekannten ebenstyps handelt, darf durchaus nicht von der Hand gewiesen werden. Neuerdings macht der Ame­entwicklungsgeschichtlichen rifaner mort vom

Volkswirtschaft.

Aufruf zur finanziellen Unterstüßung der englischen Bergarbeiter.

mächtigt.

torischen Ausbau der Arbeiterwehren ein. Ter

-überall Beseelung der Dinge, die uns heute die zur Festsetzung der Höhe dieser Extrabeträge er­Ueber den Bunft, a m pf gegen den Fascismus" sprachen de Blacmynd und de Brouckere als Berichterstatter. Beide tra= ten energisch für die Festigung und den organisa­Standpunkt aus darauf aufmerksam, daß man Standpunkt aus darauf aufmerksam, daß man Rongrezz beschloß einstimmig die moralische und schwerlich glauben könne, daß das Leben auf der Erde vom Bakterium oder von der Amöbe ausging, viel- Am 9. August erhielten wir ein Schreiben finanzielle Stärkung dieser Abwehrorganisationen, Wichtig für Staatsbeamte und Lehrer! In der mehr müssen noch einfachere Formen vor- bom Generalrat des englischen Gewerkschaftsbun- Ferner wurde die auf dem außerordentlichen Ston­nächsten Zeit erscheint im Verlag Hubert Korfish, ausgegangen sein, die heute noch vorhanden des, durch das wir in Uebereinstimmung mit den greß vom 31. Jänner angenommene Resolution, Brag II., Tylobo. nám. 2, die deutsche Ausgabe des sind und zu denen vielleicht die filtrierbaren Gifte für die internationalen Hilfsaktionen bestehenden in der die Zusammenarbeit mit dem J. G. B. im Kommentare zu den neuen Gehaltsgejezen für die gehören. Wegweisend war ja in dieser Hinsicht die Bestimmungen ersucht wurden, eine Hilfeaftion internationalen Kampf gegen den Fascismus bc­schlossen wurde, bestätigt. In diesem Zusammen Staatsbeamten und Lehrer von den Ministerial- Entdeckung des Bakteriophagen( ,, Bakterienfresser") für die englischen Bergarbeiter einzuleiten. Wir kommen dieser Aufforderung sofort nach bange empfahl der Kongres, auch die weitestge räten Dr. Fischer, Dr. Holl und Dr. Horát, heraus- durch den Franzosen d'Herelle. Dieser Bakterienfresser gegeben von Dr. Hubert Korkisch und Rat der Po- vernichtete in Stulturen lebende Batterien und wird und haben die Landeszentralen bereits ersucht, un- bende Organisation der Arbeiterjugend im Zu­litischen Verwaltung Josef Svoboda . Das Buch ent- von seinem Entdecker für einen auch mit den besten berzüglich in der ihnen geeignet erscheinenden sammenhang mit den Gewerkschaftsfartellen. dent Wir zweifeln Gewerkschaftsbund und den sozialistischen Jugend­hält außer dem Terte der Gesetze und der amtlichen Hilfsmitteln nicht sichtbaren lebenden Organis- Wife Sammlungen einzuleiten. wurde das Nationalfomi­unbelebt bezeichnen und zu den Fermenten( Gär- mit Freuden oder wenigstens Analogieschlüsse zulassende Judi- stoffen) rechnen. Dabei muß aber bedacht werden, daß tern in ihrem schweren Kampfe beizustehen und Mitglieder in die Arbeiterwehren abzuordnen. Was die wichtige Frage der Entwertung des fatur und die Gehalts- und Einreihungstabellen, gewisse niedere tierische und pflanzliche Lebewesen, ihnen in gleicher Weise, wie bei der soeben abges belgischen Franken betrifft, empfahl der Kongres aus denen jeder Angestellte, welcher Dienststelle und zumindest zeitweise, die Möglichkeit haben, zu den schlossenen großen Unterstüßungsaktion zu Gun- eine sofortige Fühlungnahme mit der Exekutive Gehaltsstufe immer, eine rasche und verläßliche In- allerniedersten Formen, eben diesen filtrierbaren, sten der ganzen britischen Gewerkschaftsbewegung der Belgischen Arbeiterpartei zur gemeinsamen

Begründung eingehende Erläuterungen zu den ein- mus gehalten, während ihn andere Forscher als nicht daran, daß die internationale Arbeiterschaft tee des Gewerkschaftsbundes beauftragt, drei seiner

formation über seine neuen Bezüge( brutto und netto) gewinnt. Ein Anhang behandelt die Kranken­versicherung der öffentlichen Angestellten. Der Breis des über 200 Seiten umfassenden Buches be­trägt 22: Bestellungen können bei jeder Buch­handlung oder beim Verlage selbst, im lepteren Falle am billigsten gegen Voreinsendung von 23 mit Bostanweisung an den Verlag oder auch als Nach­nahmesendung erfolgen.

zurückzukehren.

Unter diesem Gesichtswinkel gewinnen aber be­stimmte Einflüsse in den Körperzellen, z. B. die Negr i'fchen Körperchen bei der Hunds wut, bei Boden usw. eine neuartige Bedeutung: Sie wären eben dann dieser Giftstoff, umgeben von einem Mantel von Reaktionsprodukten.

Jedenfalls wird aber durch diese neuen Ent­deckungen sich das zu bearbeitende Gebiet der an­stedenben Krankheiten( z. B. Geschwülste und Stoffwechselstörungen) ausgedehnt werden müssen, die man bis jetzt noch nicht als infektiös ansieht.

int rnationale Solidarität zu beweisen. Amsterdam , 9. August 1926. Internationaler Gewerkschaftsbund ,

Amsterdam .

Die Handelsvertragsverhandlungen mit Ungarn ,

nen ein.

Ausarbeitung einer Formel, durch die vermieden würde, daß die Lohnsteuer nicht infolge der Geldentwertung zu stark auf die Arbeiter brückt. Ebenfalls im Hinblick auf die Geldentwertung setzte sich der Kongreß für die Erhöhung des steuer­freien Einkommens sowie der Arbeiterpenſio­Aus Sparsamkeitsrücksichten wird der ordent Die am 31. Juli d. J. in Prag iiederer- liche Gewerkschaftsfongreß nur noch alle zwei Die Vertreibung aus dem Schieberparadies. öffneten Verhandlungen betreffend die Regelung Jahre abgehalten werden. Der neue König von iam hat fast alle euro­wirtschaftlicher Beziehungen werden fortgesetzt. päischen Beamten und Instrukteure, die bisher in Mit Rücksicht darauf, daß die Beendigung der mit dem hinterindischen Königreich tätig gewesen sind, dem Abschluß eines Tarifabkommens verbundenen gefündigt. Unter den Offizieren und Instruk­Arbeiten, welches von beiden Seiten angestrebt Ebenso wie in den Gruben Nordfrankreichs, teuren der siamesischen Armee und Marine be- Was ist Biedermeier, Biedermeier, das ist der wird, noch einige Zeit erfordert und die Ver- ist es auch zwischen den Vertretern der Arbeiter­finden sich auch viele Dänen. Die Offiziere hatten Stil der Zeit um etwa 1830 herum. Im Vormärz , handlungen auch aus technischen Gründen in der gewerkschaften und den Grubenbesitzern des Loire­es glänzend verstanden, die rentabelsten Plantagen in dem sich die großen Ereignisse des Jahres 1848 durch die Regierungsverordnung vom 17. Juli bedens zu einer Einigung in der Lohnfrage ge­und Handelsunternehmungen des Landes in die vorbereiteten, herrschten politische Reaktion und 1926 Nr. 134 festgesetzten Frist nicht zum Ab- kommen, die im großen und ganzen den Forderun­Hände ihrer Vettern zu bringen. Das hinter- wirtschaftliche Depression. Starkes öffentliches Leben schlusse gebracht werden konnten, hat die tschecho- gen der Gewerkschaften entgegenkommt. Ein Streif indische Königreich bildete, wie aus der Schilde- gab es nicht. Die Einheits- und Freiheitsbestrebun- flowakische Regierung über Ansuchen der uns ist dadurch vorläufig vermieden.

Lezte Fahrt.

Ein Romankapitel

von Hans Honheiser.

Dozent Ewald Schild.

Lohnausgleich in Frankreich .

nicht merfien, wie Fanny in sich zusammenfiel. der Tische bildete, saß Lechner, den Kopf auf die Er spürte die Kälte nicht, fühlte nur schmerzhaft Als sie den Kopf auf die Brust sinken ließ, hielt Hand gestützt, neben der Leiche und brütete wort- die Einsamkeit, die um ihn war. Als sie dent man dafür, daß sie eingeschlafen sei. So fiel es los vor sich hin. Es war ihm nicht möglich, Wald hinter sich gelassen hatten, leuchtete ihm die auch nicht auf, daß sie schon eine ganze Weile fein einen klaren Gedanken zuf assen. Er fühlte sich scheidende Sonne mit ihren letzten Strahlen ent­Wort von sich hören ließ. Eingefeilt steckte der im ganzen Körper wie ausgenommen, während gegen. Er blieb geblendet stehen. Der Kutscher Körper zwischen denen der anderen Frauen; er ein stählerner Reif seinen Kopf mehr und immer auf dem Schlitten merkte es nicht und fuhr weiter., Sie fuhr ihren in neuestem Feldgrün ausge- fonnte einfach nicht umfallen, auch dann nicht, mehr zusammenzog. Er konnte das Ungeheuer- Hans aber sah dem langsam entschwindenden Ge­statteten Sohn zu besuchen. Morgen sollte ja das als ihn längst schon die Kräfte verlassen hatten. liche, das sich da vor seinen sehenden Augen ab- fährte wie gebannt nach. Die Sonne goß ihre Marschbattaillon an die Front gehen. Fast drei Die beiden Gefährtinnen merkten es nicht. Mit spielte, nicht fassen. Er scheute sich, die kalte Hand letzte Glut über das Schneefeld, das rotfarben, Stunden fuhr man schon in der bleiernen Winter- halbgeschlossenen Augen träumten sie vor sich hin, seiner Mutter zu berühren. Das war sie ja nicht golden, dann weiter violett und bleigrau auf­dämmerung über den aufschreienden Schnee. Ein jede mit dem Gedanken an das Scheiden be- mehr, die da vor ihm lag. Deshalb mochte er leuchtete. Auf der Straße glänzten die aufge­paar Dörfer gloßzten, aus ihrem Morgenschlafe schäftigt. auch nicht bei ihrem Begräbnisse sein. Er wollte fahrenen Geleise auf, von den Kufen des dahin­aufgeschreckt, verstört dem dahinsausenden Ge- Erst als die eine sie rüttelte, damit sie sich sich das Bild der aufopfernden, immer hilfsbe- gleitenden Schlittens sprühten die Sonnenfünfchen fährte nach. Ein paar kläffende Hunde blieben zu- das herabgefallene Tuch hinaufziehe, da sahen sie, reiten Frau, das Bild der Mutter, die noch im rotgolden auf. Auf den Zweigen der Alleebäume rück, die an dem verschwindenden Schlitten ihren daß über Fannys Gesicht ein blaugrauer Sterben nur eine Sehnsucht gekannt hatte, ihren tanzte das vergehende Licht in tausend kleinen Groll über die endlose, bittertalte Nacht aus Schimmer lag und daß dünne Bläschen auf ihren Sohn noch einmal sehen zu dürfen, durch all die Flämmchen, als ob die Straße mit lauter Lichter­tollten, die an den Dingen klebte, als ob sie sich Lippen zitterten. Als vor den Baraden, in denen verworrenen Arabesken, die das Begräbnis um bäumen bestanden sein. Es war, als führe der von ihnen nie mehr loslösen könnte. Durch schnee- die Garnison bequartiert war, die Anverwandten sie zeichnete, nicht zerstören lassen. Sie würde Schlitten geradewegs in die Sonne hinein. Weiter, verwehte Felder gings, über die der frische der drei Frauen erfreut und bestürzt herangeeilt ihr Grab ohne ihn zu finden er das seine auch immer weiter fuhr er. Hans hielt die Hände vor Morgenwind strich, messerscharf und stechendkalt, waren, als zivei bärtige Männer die beiden ohne sie. Der Gedanke ans Sterben war ihn die schmerzenden Augen und starrte dem Schlitten daß den Frauen die Tränen in die Augen traten. anderen Frauen aus den Tüchern geschält hatten, heute nichts Schreckhaftes er faßte ihn einfach rach. Und dann kam der Augenblick, wo es ihm war, als ob die Glut über den Schlitten zus Sie waren noch vielleicht dreiviertel Stunden da fiel Fannys lebloser Körper dem aufschreienden nicht. von Bennisch entfernt, das ihr Ziel war. Sohne in die Arme. sammenschlüge, als ob der leuchtende Mantel, der da vor ihm ausgebreitet lag, geschlossen würde­über dem, was ſterblich war an seiner Mutter. und der goldene Schein, den die scheidende Sonne hinter sich ließ, verblaßte langsam, starb, wie die unendliche Liebe, die da von ihm gegangen.

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Als es in der Stube leise zu dämmern an­Außer Fanny saßen noch zwei ältere Den ganzen Nachmittag jak Hans in einer fing, tam der Schlitten, der die tote Mutter Frauen auf dem Schlitten, die gleich ihr noch ein- düsteren Bauernstube, in der auch ein Webstuhl heimbringen sollte. Er faßte ihren Leib nicht an, mal vor der großen Ungewißheit ihre Kinder, stand, weit drunten in der Au am Sterbelager schluchste nur einmal wortlos auf, als sie hinaus­ihre Männer sehen wollten. Sie saßen auf dem seiner Mutter. Der Arzt war gegangen. Hie und getragen wurde. engen Schlitten, fest aneinander gelehnt, daß fie da zeigten sich ein paar mitleidige Hausbewohner Dann ging er lange, lange neben dem Ge­fich gegenseitig wärmten. Die dicken Tücher, mit unter der Tür oder am Fenster, dann war alles fährte her, das ihren seelenlosen Leib fortfahrte. Als endlich der letzte Schimmer um ihn her denen sie eingehüllt waren, nahmen vollends den wieder still. Die bereschenbäume, die ohne Laub, nur von allen Seiten auf ihn eindrang, da jühlie er verflogen war, als der düstere, kalte Winterabend Raum des kleinen Gefährtes in Anspruch. Sie Fanny hatte längst zu etmen aufgehört. Ihr saßen so eng aneinander gepreßt, daß es unmög- fleiner, verwachsener Körper hatte sich gestreckt, noch hie und da mit einer vergessenen knallroten erft, welch ein Stüd feines Lebens mit ihr un­lich war, eine flache Hand zwischen ihre& iber in den glasigen Augen nur, die sich nicht hatten Beere behangen, an der Straße stauden, warfen wiederbringlich von ihm gegangen war. zu schieben. Das Zucken des Schlittens, der schließen können, lag noch die ganze mütterliche lange Schatten. Es sah aus, als ob sie weit hinten Eine große, schwere Träne rollte über seine manchmal über einen Anschlag oder über eine Angst und Sorge um das Kind, das nicht länger ihren Geschwistern die dürren Hände reichten, sich Wange. Er wehrte ihr nicht. Andere folgten ihr, mit ihnen vereinigten zu jenem zweifelhaften Schneewehe hinwegflog, wurde dadurch ge- bei ihr bleiben durfte. mildert, der Stoß aufgefangen, bevor er noch die Hans hatte sich Urlaub genommen. Nur Halbdunkel, aus dem die Nacht herauswachsen drängend, stürmisch. Fahrenden aus dem Gleichgewichte bringen seinen Feldwebel hatte er gebeten, ihm den Tag konnte. Die Pferde trugen keine Glocken am Ge­konnte. Sie lehnten fest aneinander, als ob sie frei zu geben. Während seine Kameraden sich auf schirre; so glitt der Schlitten fast lautlos über miteinander verlittet wären, wie es ihre Väter dem Tanzboden ein letztesnial austollten, während die weiße Fläche, die sich endlos in den dämmern­und Söhne waren, denen aus dem gemeinsamen die Tür der Kantine hinter den Zu- und Ab- den Abend dehnte.

Kessel der Erbsenbrei geschöpft wurde. So eng gehenden nicht geschlossen werden konnte und das Hans ging mit entblößtem Kopfe. Die Kappe lagen ihre Körper aneinander, daß sie es erst gar dünne Bier große Lacken auf den rohen Brettern in der starren Hand, neben dem Schlitten her.

Und während ein wilder Sturzbach in der falten Finsternis fein Gesicht badete, schritt er mit tef auf die Brust gesunkenem Kopfe den Baracken zu. Am anderen Tage ging er ins Feld.