Seite 2

-

24. August 1926.

etner wirklichen Annäherung der durch die leidenschaft gezogenen Gewerkschaften energisch| der günstigen Konjunktur und damit auch des Schüßengräben getrennten Proletarier der ver- eingesetzt; sie hat für die englischen Gewerkschaften gewerkschaftlichen Aufstieges hinüberretten wollen, Schwere Gegenläge in der national­schiedenen Länder wieder anzuknüpfen. ungefähr dreißig Milliarden Kronen auch für dann muß die gewerkschaftliche Einheitsfront na­demokratischen Bartei. Nun kam die große Zeit der gewerkschaftlichen England feine unbedeutende Summe ge- tional und international noch fester als bisher In den letzten Wochen schien es, als ob der Internationale. Die Menschen, die enttäuscht und sammelt. zusammengeschweißt werden. Die Kommunisten fascistische Flügel in der Nationaldemokratie, der aufgewühlt aus den Schüßengräben zurückkehrten, Das Gefühl der Zusammengehörigkeit der reden zwar viel von Gewerkschaftseinheit, aber in von den Herren Hlavaček und Sis geführt wird, von den Herren Slavaček und Sis geführt wird, strömten zu Zehntausenden in die Organisationen: Arbeiter und Angestellten aller Berufe ist heute Wirklichkeit sind gerade sie es, die der Gewert die Führung der gesamten Partei an sich geriffen die Macht der Gewerkschaften wuchs von Tag zu stärker als je. Die internationalen Zusammenschaftsbewegung vieler Länder die schwersten hätte. Ohne jedes Bedenfen haben sich die Abend­Tag. Eine Zeitlang gehörten auch die amerikani- hänge zwischen den Kapitaliſten treten immer Wunden geschlagen haben. Man muß nur nach blätter der Partei in den Dienst der fascistischen schen, von dem inzwischen verstorbenen Gompers deutlicher zutage. Wir sind bereits über das Sta- Frankreich   sehen, wo der Bolschewismus vereint Gemeinde gestellt und jede Parole der Fascisten geführten Gewerkschaften der Amsterdamer Ge- dium der nationalen Vertruſtung hinaus: der mit dem Syndikalismus die Macht der freien Ge­werkschaftsinternationale an. Freilich, als sich der internationale Trust regiert die Stunde. Damit werkschaften beinahe gänzlich zerstört hat; man ihrer eigenen gemacht. Nun scheint es aber, Internationale Gewerkschaftsbund   klar auf den erwächst der internationalen Gewerkschaftsbeive- muß nur nach Deutschland   sehen, wo die empfind- daß sich diejenigen in der Nationaldemokratic, Standpunkt des Klassenkampfes stellte und als sein gung eine außerordentlich wichtige Aufgabe: sie liche Schwächung der freien Gewerkschaften im welche mit den Methoden des Fascismus nicht Letztes Ziel die leberwindung der kapitalistischen   muß der internationalen Vereinigung der Kapi- Jahre 1923-24 zum großen Teil durch die komt einverstanden sind, zum Widerstand aufraffen. Das Organ dieser Richtung ist der ,, Demokraticky Gesellschaftsordnung erklärte, da haben die wirt talisten die internationale Vereinigung der Ar- munistische Agitation gegen die Gewerkschaften es schaftsfriedlichen Gompers- Gewerkschaften ihm beiter gegenüberstellen. Die Gründung des inter  - damals hier noch Sinaus aus den Gewert- Střed", der sich in seiner lesten Nummer ins­wieder den Rücken gefehrt. Aber das hemmte die nationalen Eisentruſts bedeutet für die eiserne schaften!", während es bald darauf wieder hieß: besondere mit der Haltung der Partei in dem Aktivität der gewerkschaftlichen Internationale Internationale, die Berufsinternationale der Me- Hinein in die Gewerkschaften!" herbeigeführt alle Gajda und mit ihrer Stellung zu den so­nicht. Der Mann, der damals die Gunst der histo- tallarbeiter, daß sie jetzt ganz foufrete gewerkschaft- wurde. Man darf sich darum nicht wundern, wenn zialistischen Parteien befaßt. Das Blatt schreibt: rischen Situation für den Gedanken der Gewerk- liche Aufgaben international erfüllen muß. Die die Gewerkschaften in allen Ländern und in der Gewerk- liche Wir sind überzeugt, daß die Art, wie in den Narodni Listy" die journalistische Aktion zur Ver­fchaftsinternationale zu nüßen verstand, war Edo   nächsten Jahre werden zeigen, wie weit innerhalb Amsterdamer Internationale gegen das kommu­immen. Wenn er auch seither Wege beschrit- des Eisentrusts internationale Lohnverhandlungen nistische Gerede von der Einheitsfront mißtrauisch teidigung des Generals Gajda geführt wurde, kein anderes Ergebnis zeitigen fann. Die bei diesen ten hat, auf die ihm die Gewerkschaftsinternatio- notwendig sein werden; die Vereinheitlichung der geworden sind. Aber trotzdem wird diese Eini­Aktionen angewandten Methoden bedeuten nicht nale nicht folgen konnte, so muß doch anerkannt Produktion innerhalb des kapitalistischen   Riesen- gung mit der sogenannten Roten Gewerkschafts­nur eine Abkehr von der Nationaldemokratie und werden, daß Fimmen es war, ber die damals stür- gebildes wird einheitliches internationales gewerk- internationale, das heißt in Wirklichkeit mit den deren Programm, sondern geradezu den Gegen­misch emporschnellende revolutionäre Straft des schaftliches Eingreifen notwendig machen. Darum russischen Gewerkschaften, feinen Tag auf sich war­jazz zu dem Begriffe Anständigkeit. Das Niveau Proletariats in allen Ländern durch seine Atti- werden die Berufsvereinigungen innerhalb der ten lassen, wenn die Russen den ernsthaften anderer Blätter kann nicht als Entschuldigung gel­vität, durch sein leidenschaftliches Temperament Gewerkschaftsinternationale eine immer größere Beweis erbringen, daß es ihnen nicht und die ten. Der Fall Gajda wurde wie eine sensationelle dem gewerkschaftlichen Zusammenschluß dienstbar Bedeutung gewinnen. Der Internationale Ge- Spaltung der europäischen Gewerkschaftsbewegung Detektivgeschichte behandelt. An einem Tage er­zu machen verstand. Dazu kam noch, daß damals werkschaftsbund wird wohl immer mehr zu einer zu tun ist. Und dieser Tag wird kommen müssen; schien das Blatt mit lauter sensationellen, in Ric in den Zeiten der Zerklüftung der politischen Ar- Gewerkschaftskommission von internationalen Be- dafür sorgt die Entwicklung in Rußland   selbst. jenlettern gedruckten Enthüllungen, um am näch beiterwegung die Gewerkschaften in besonders rufsvereinigungen werden. Hier liegt die Zukunft sten Tage bescheiden in gewöhnlicher Gestilt die wichtigen Augenblicken im Interesse der proletari- der gewerkschaftlichen Internationale. Und in dem Nachricht zu bringen, es werde die Ergebnisse der fchen Gesamtbewegung auch politische Funktionen Maße, in dem sich die internationalen gewerk amtlichen Untersuchung nicht stören, was aller­erfüllen mußten, daß auch der Internationale schaftlichen Verbände mit Fragen der Produktion dings nicht hinderte, daß die niederschmetternde Gewerkschaftsbund in den Jahren 1919 bis beschäftigen werden, in dem Maße werden sie sich Nachricht von einem Attentate auf Gajda in die 1921-22, als es noch keine aktionsfähige poli- als die Träger der Produktion, als die Säulen eines Attentats, das an­Welt gesetzt wurde, tische Internationale gab, ihre Aufgabe zum gro- der kommenden Sozialisierung fühlen. geblich vor drei Jahren stattgefunden haben soll. ßen Teil übernehmen mußte. Der Boykott gegen An einem Tage teilte eine Meldung des National Sorthy1Ungarn, die ersten Vorschläge für eine ver­verteidigungsministeriums mit, General Gajba nünftige Regelung der Reparationsfrage, die Ver­habe ein Superarbitrierungsgesuch eingebracht, das hinderung von Waffentransporten nach Polen  angenommen worden sei, die ,, Rar. Listy" ver­während des polnisch- russischen Krieges, die Hilfe gaßen jedoch auf Grund vollständig glaubwürdi­für viele notleidende Länder, darunter auch für ger Informationen nicht hinzuzufügen, deß Gajda Desterreich all diese Aufgaben hat die Gewerk­ein solches Gesuch nicht eingereicht gibe. Heute schaftsinternationale in den ersten Jahren nach nach all den Rätseln wissen wir, daß Cajda ein dem Krieg erfüllt. solches Gesuch eingebracht hatte. Bereits diese we­nigen Beispiele genügen, um objektiv festzustellen, daß Bajda durch eine solche Aktion gefchädigt werden mußte.

Die Gewerkschaften aller Länder haben gegen wärtig schwere Zeiten durchzumachen; der gewal­tige Zustrom von Arbeitern aus allen Branchen ist abgeebbt, die Massenarbeitslosigkeit hat die Entwicklung der Gewerkschaften ungünstig beein­flußt. Wenn die Gewerkschaften die Macht, die sie sich nach dem Kriege errungen haben, in eine Zeit

Inland.

Eine tschechisch- sozialdemokratische Stimme.

Das Zentralorgan der tschechischen Sozial­demokratie schreibt, daß mit der Rückkehr des Ab­geordneten Švehla die politischen Ferien beendigt feien. Die Parteien der Rechten streben an, die Regierung in ihre Hände zu bringen. Dazu be­merkt das Blatt:

Es ist nur selbstverständlich, daß sich die Am­terdamer Gewerkschaftsinternationale auf die nicht weniger bedeutungsvollen gewerkschaftlichen Aufgaben konzentrierte, als durch die Gründung Die Frage der fommenden Regierung. der Sozialistischen Arbeiter- Internationale im Jahre 1923 wieder eine politische Vertretung der internationalen Arbeiterklasse geschaffen war. Auch die rein gewerkschaftlichen Aufgaben der Gewerf schaftsinlernationale sind nach dem Kriege viel bedeutsamer. Es gilt jetzt vor allem, die vielen Errungenschaften, die der Krieg und der Macht­zuwachs der Arbeiterklasse auf sozialpolitischem Gebiet gebracht hat, zu erhalten. Der internatio­nale Kampf um den Achtstundentag stellt der Ge­wertschaftsinternationale gewaltige Aufgaben; unt den Bäckerschutz, um jeden Fortschritt auf sozial­politischem Gebiet muß gekämpft werden. Der Kampf gegen die Arbeitslosigkeit in allen Ländern beschäftigt die internationale Gewerkschaftsorgani­sation ununterbrochen. Dazu kommt die Vertre­tung der internationalen Arbeiterinteressen beim Internationalen Arbeitsamt. Die Gegenfäße zivi­schen Kapital und Arbeit verschärfen sich auch auf gewerkschaftlichem Gebiet unaufhörlich. Die Ge­wertschaftsinternationale muß große gewerkschaft liche Stämpfe unterstüßen; sie hat erst im vorigen Jahre den Kampf der dänischen Arbeiter unter­stüßt, sie hat vor kurzem bei einem großen ge­werfschaftlichen Stampfe in Schweden   eingegriffen und sie hat sich in dem großen Ringen im eng­lischen Bergbau mit allen ihr zu Gebot stehenden Kräften nicht nur für die Bergarbeiter, sondern für alle durch den Generalstreit finanziell in Mit­

Wir wissen, daß die Aufgabe der tschechisch­sozialistischen und deutsch  - magyarischen Rechtspar­teien sehr schwierig ist und es ist nicht unsere Ab­sicht, diese zu vereiteln. Der Versuch der Schaffung einer deutsch  - tschechischen Regierung bedeutet doch nur den ersten Schritt auf dem Wege zur nationalen Waffenstillstand im Staate, und das ist eine Sache, die keinem Sozialisten gegen den Strich gehen tann, selbst wenn er bedauern sollte, daß diesen ersten Schritt reaktionäre Parteien machen und daß die Kosten des Waffenstillstandes aus der Kassa des sozialen und kulturellen Fortschrittes gezahlt werden.

Gelingt es den Rechtsparteien, eine Regierung zu bilden, dann gelangt unser Barlamentarismus in normale Verhältnisse.. Von hier aus wird es möglich sein, eine Mehrheit auf der weiteren Grundlage von Interessen und Ideen zu bilden und die öffentlichen Fragen programmatischer und

Copyright 1924 bei Buchhandlung Schneider u. Co., Wien  . ziers:

Im Zeichen des Kampfes gegen den Kapi­talismus, im Zeichen des Zusammenschlusses der Arbeiter und Angestellten aller Länder feiert die Gewerkschaftsinternationale ihren fünfundzwan­zigsten Geburtstag. Eine gewaltige Entwicklung liegt hinter ihr. Wohl keiner der Männer, die heute vor infundzwanzig Jahren an der Wiege der internationalen Gewerkschaftsorganisation ge= standen sind, hätte sich auch nur in seinen fühn­sten Träumten vorgestellt, daß die Gewerkschaften nach einem Vierteljahrhundert eine so gewaltige Weltmacht sein werden. Und der Weg geht weiter vorwärts und aufwärts!

A.- 3."

I folgerichtiger zu lösen. Der Sozialismus hat kein Interesse daran, daß die Bestrebungen der Reak­tion in dieser Richtung scheitern.

Die Vereinigung aller Sozialisten auf Grund eines praktischen und durchführbaren Programmes, das ist die erste Notwendigkeit einer erfolgreichen Politif. Die Reaktion weist uns den Weg. Was sie für die Beseitigung der nationalen Leiden­schaften tun wird, tut sie für den Sozialismus. Möge sie nur säen: ernten werden wir. Eine reaktionäre Regierung im Staate- nichts anderes ist vielleicht zur Schaffung der solidarischen Ein­heit aller Sozialisten dieses Landes notwendig. Und so könnten wir mit Ruhe und Geduld den Bestrebungen der reaktionären Parteien zusehen.

Nach reifer Erwägung haben wir den Weg der Opposition betreten und wir wären Kinder, wenn wir nicht mit der Regierung der Rechten rechneten.

Wenn die Entwicklung so vor sich gehen wird, wie es das Zentralorgan der tschechischen Sozialdemokratie in den vorangeführten leßten zwei Absätzen anzeigt, dann wird dies zum Nutzen des Proletariats der Tschechoslowakei   sein. Wird die tschechische Sozialdemokratie diese Entwicklung tatkräftig unterstützen und mit aller Kraft dahin arbeiten, die solidarische Einheit aller Sozialisten dieses Landes" zu erreichen, werden auch die deut­schen Arbeiter eses Landes bei diesem großen Werke und hohen Ziele mittun.

eines Rapportes, ertönte die Stimme des Offi-| ,, Bitte, vergessen Sie uns nicht, wenn es talt wird," sagte Frau Hourloubeyre im flehen­,, Ruhe! Aufpassen!"

-

Budapest  , 12 Uhr. Bela Kun   verzichtet den Tone. auf die Ausübung der Regierungsgewalt und

Bom Baume des Bösen. bright in Tränen aus. Er erflárt, lieber ſein po­

19

Von Marcel Berger.

,, Die Desterreicher," bemerkte er angeregt, ,, waren unerbittliche Feinde. Immerhin waren die Berichte über ihre Greultaten gegen die Ge­fangenen einigermaßen übertrieben."

Doktor Pythius blickte auf:

,, Meine Erfahrungen an der mazedonischen Front..."

Vertescu unterbrach ihn:

Herr Doktor, wie Sie mich hier sehen, ge­riet ich bei der Einnahme von Bukarest   in Ge­fangenschaft. Am selben Abend ließ mich Mar­sehall Madensen bereits zum Diner bitten. Selbst­verständlich habe ich abgelehnt und verlangt, das Schicksal unserer Mannschaft zu teilen. Ich habe es geteilt und es scheint mir eine Pflicht, fest­zustellen, daß man mich mit der Achtung behan­delte, die unserem Unglücke gebührte."

Ober unseren Köpfen wurde ein metallisches Sausen hörbar.

,, Die drahtlose Station arbeitet," sagte Eve­Inne und zeigte auf ein rundes Seitentürmchen, von dem die Antennen in die Höhe ragten.

litisches Programm opfern, als das Blut seiner Brüder vergießen zu wollen. Die Verluste, welche auf ungarischer und rumänischer Seite in den letzten sechs Wochen zu verzeichnen sind, betragen 50.000 Mann."

Heiliges Rumänien  !" rief Titto Vertescu schmerzbewegt.

Der Kommandant las weiter:

,, Von allen Stationen des Mittelländischen Meeres wird das Wiederauftreten der Spanischen  Grippe gemeldet. Die Epidemie nimmt den glei­chen Verlauf wie im Vorjahre."

Onein," rief Evelyne, zu viele böse Nach­richten auf einmal!"

,, Unerhört!" ereiferte sich Marius. ,, Müssen wir wirklich diese ganze Litanei von Unglücksfällen anhören?" fragte ich. ,, Nein! nein! nein! Clerval hat ganz recht!

-

Den gleichen Verlauf wird die Aktion gegen die Sozialisten haben. Wohin zielen die fascisti­schen" Nationaldemokraten, wenn eine, offene oser indirekte, Regierung mit den Deutschen om Hori­zonte auftaucht, wenn sie eine Kluft zwischen den tschechischen bürgerlichen und sozialistischen Bar­teien schaffen? Ist es im Interesse eines wirf lichen Nationalismus, einen Zerfall hervorzurufen. während die Zeit heischt, daß die tschechoslowati­schen Parteien geschlossen bleiben, sich auf ein Re­gierungsprogramm einigen und so stark sind, daß die Republik   fest bleibt?

Bemerkenswert ist auch, daß das genannte Blatt den Führer der Partei Dr. Kramař für Ez dieses Verhältnis verantwortlich macht. schreibt nämlich:

Die Seffentlichkeit macht gleichzeitig auch Dr. Kramář verantwortlich. Wir wissen, daß er erft jetzt aus dem Auslande heimkehrt. Es wird an ihm liegen, unverzüglich den Zentra. Eye uzib ausschuß der Partei einzuberufen und bekanntzu­geben, ob er mit dem nationaldemokratischen Fascismus übereinstimmt, dem gegenüber er im Sinne des Parteiprogramms vor seiner Abreise kritisch, aber leider nachsichtig, zu fein vußte.

Die Forderung nach der Einberufung der Zentralexekutive hat sich übrigens schon die böh mische Landesparteivertretung der Partei zu eigen

und Haß triumphiere. In meinem Steptizismus erinnerte ich mich zuerst daran, daß er vor tur zem noch mit der gleichen Ueberzeugungskraft jene seiner Landsleute verdammt hatte, die ein friedliches Leben dem Eintritt ihres Vaterlandes in den Krieg der Völker vorgezogen hatten. Dann wurde auch ich von der Begeisterung des Red­ners mitgerissen. Er wandte sich, bei Herrn Müller beginnend und ohne einen Namen zu nennen, an jeden einzelnen der Anivesenden und reihte Kompliment an Kompliment, Lobpreifung an Lobpreisung, wie die Perlen eines Rosen­franzes. Offenbar berauscht von einem Einfall, den Loersberg mit dem Olymp zu vergleichen, scheute er sich nicht, uns alle, die wir auf diesem Gipfel versammelt waren, als Götter anzuspre­chen, die mit dem Gewürm da unten nichts mehr ,, Brüssel, 15 Uhr. Bei der Erinnerungs- ,, Sie erlauben schon, Verehrtester," sagte er gemein hatten. Seine Uebertreibungen waren feier an die Verteidigung von Lüttich   stürzte eine und schob den Kommandanten beiseite. Die Ge- großartig und schwindelerregend, aber seine fönigliche Haltung und der Ton des Sehers, in Tribüne ein. Man meldet 28 Tote und 52 Ver- schichte macht die Damen nervös." Er drückte auf einen Knopf und sofort hörte dem er sprach, ließen kein Lächeln auffommen. wundete." Doktor Pythius murmelte: das Geflapper auf. Der Kommandant stand geist- Sein Blick blieb auf den drei Frauen haften. die Wir leben wirklich in einer angenehmen los lächelnd da Ich bemerkte, daß der Begleiter ihre Schönheit allein schon in eine höhere Sphäre Sir Cecil Harbours diskret verschwand. Er glitt hob. Evelyne mit Artemis   zu vergleichen, war die Wendeltreppe des Türmchens hinauf, offen- naheliegend. Frau Verdier hörte sich gerührt bar um sich an der Quelle die weiteren Infor- Bebe nennen. In seiner geliebten Gefährtin fand mationen zu holen.

,, New York  , 14 Uhr. Der englische   Damp­fer Marlborough' hat 155 überlebende Passagiere des auf einer Mine gesunkenen norwegischen Dampfers Peer Gynt' ans Land gesetzt.( Gesamt- Schluß damit!" ziffer der vermißten Passagiere 612.)"

Beit!"

-

Der Kommandant setzte fort:.

Dartigues drängte sich vor:

X.

er alle Eigenschaften von Venus und Minerva vereinigt. Aber er hielt sich bei ihr nicht auf, son­dern ging eilig auf die anderen über. Für jede Bravo!" rief Titto Veriescu, der an der Stirne hatte er einen Kranz, jeden schien er zu Balustrade lehnte, laut. Here Dartigues hat uns fennen und durchschaut zu haben. Die Sicherheit, erlöst! Haben wir diesen Olymp erstiegen, um mit der er die Gefahr vermied, ins Lächerliche zu uns durch den geschwäßigen elektrischen Strom verfallen, die virtuose Gewagtheit des Spieles alle Kleinlichkeiten und Trostlosigkeiten der Erde mit blendenden Worten war bewunderungswür dig. Dem Oberst Simpson weihte er als dem da unten nachfunken zu lassen?"

,, Berlin  , 17 Uhr. Eine Kundgebung der Bergwerkskommission stellte fest, daß die Deutsche Republik nicht in der Lage ist, Stohle zu exportie­ren. Sie wird in den nächsten zwei Jahren kaum Jeden Abend nach neun Uhr wird die Ver- den eigenen Bedarf decken können. Die Aufmert­bindung mit Bern   hergestellt. Eine angenehme famkeit der alliierten Regierungen wird auf die Zerstreuung. Und auf jene Tafel werden die ein- materielle Unmöglichkeit gelenkt, die eingegange gelangten Nachrichten mit einem Scheinwerfer nen Verpflichtungen in dieser Richtung zu er­projiziert." füllen." Auf einen Wint des Hoteliers stoppten die Das heißt, daß wir im kommenden Winter Alle schwiegen und horchten gespannt auf. Bertreter des modernen technischen Fortschrittes Musifer mitten in der Barferole aus Oberon. in Paris   frieren werden!" rief jemand. Der Kommandant Rébeillaud erhob sich faul von ,, Mein Hausmeister hat achtunddreißig Ton- Ungezwungen trat der Dichter an den Tisch des einen Gruß der alten lateinischen Rasse. Eine feinem Siße und trat an die Tafel. nen Rohle für mich eingelagert," bemerkte Dar- Baron Holbed, ergriff mit nachlässiger Gebärde schmeichelhafte Bemerkung über mich, die mich in einen Kelch mit schäumendem Champagner und seine eigene Apollos- Nähe hob, trug mir figues vergnügt. Den Herren Abgeordneten geht natürlich erhob ihn mit priesterlicher Armbewegung auf einen fast zärtlichen Blick Evelynes ein. ( Fortsetzung folgt.) das Leben, das siegreiche Leben, das über Tod nichts ab!"

,, Er liest uns jeden Abend die neuesten Nachrichten vor," erklärte Evelyne. Knarrend und monoton, wie beim Verlesen

-