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Der Umsturz in Griechenland .

25. August 1926.

,, Die Neubesehung der Runtiatur in Prag wird vom Klerus und Volk mit Sehn sucht erwartet."

Im Namen des Klerus mag diese ,, Kipa"

schinengewehre stüßen zu wollen. In Anbetrachtnischen Militärbehörden Geld genommen habe. Inug ist, an die Spitze ihrer Meldung folgenden der Verhältnisse werden die Parteien wahrschein- Ich bemühte mich, die Sache bei den italienischen Satz zu stellen: lich aber, ausgehungert durch lange erzwungene Behörden so zu ordnen, daß unsere nationale Wenn auch der dichte Schleier der Presse- und freiwillige Abstinenz, den Zipfel der Macht, Aktion hiedurch keinen Schaden erleide. zenjur die eigentlichen Vorgänge der letzten den Kondilis ihnen reicht, ergreifen, und die Nachdem wir vom Gesandten Masaryk er­Monate in Griechenland unsichtbar machte, ver- Starre, die vierzehn Monate über Griechenland statteten Berichte über Hlavačeks Ansuchen ging rieten die Nachrichten der letzten Tage doch, daß lag, wird einem regeren öffentlichen Leben die Initiative von Hlavaček und keineswegs vom mit Recht reden. Aber im Namen des Volkes? wieder einmal etwas im Werke war. Von aufweichen. Außenpolitisch dürfte sich in dem Gesandten Masaryk aus. Dies kann Gesandter Da hört wirklich der Gurkenhandel auf. Das ge­gedeckten Anschlägen gegen die Regierung Ban- einen wie anderen Falle kaum viel ändern. Masaryk bezeugen. Was Hlavaček behauptet, ist galos auf Kreta und Chalkis ging die Rede, po­litische Führer wie Papanastasin und Bafandaris Präsidenten der hellenischen Republik gewählt forderte Unterstützung für seine Banfattio= daß schon ein Jahr lang der ohnehin höchst über­Als vor etlichen Monaten Bangalos zum also nicht richtig. Hlavaček erschien bei mir und aue Gegenteil ist richtig: große Teile des Volkes sind herzlich und aufrichtig erfreut darüber, wurden verhaftet, dem General Kondilis spürten wurde, schloß auch ein Teil der ausländischen nen in Paris und schließlich bat er mich um flüssige Nuntius die Republik verlassen hat, und die Häscher nach und der Kriegsminister erhielt Presse aus der geringen Zahl der Stimmen, die die Gesandschaft in Warschau . Dann schrieb er sie wünschen, daß dieser Zustand immer so Berichte über eine Gärung im Offizierstorps gegen ihn abgegeben wurden, auf das Vertrauen, mir einen langen Brief. Darin hieß es: vieler Garnisonen. Den Diktator selbst mochte nie bessen er sich im Volfe erfreut. Daß jetzt das bleibe. So weit aber die Bevölkerung an den das Gefühl verlassen, daß der Boden unter seinen gleiche Bolf, ohne eine Hand zu rühren, ohne auch gütigst, daß ich mir erlaube, Ihnen noch schrift ihr vollkommen wurist, ob Prag eiren Nuntius Hochgeehrter Herr Minister! Verzeihen Sie Vorgängen nicht rege und aktiv teilnimmt, ist es Fuken schwankte; denn nach dem Aufstand des nur den Kopf zu wenden, diesen seinen Ber- lich einige Worte zu der Angelegenheit zu sagen, hat oder nicht. Mit Sehnsucht erwartet wird er Generals Hastiras im Feber und der Erhebung trauensmann" hat davonjagen lassen, beleuchtet über welche ich mit Ihnen in Genf zu sprechen nur von den Pfaffen, der Deutschen Presse" und der Salonifer Garnison im April versuchte er im Mai seine Tyrannis, die er einmal, frei nach vielleicht vor allem den Stand der politischen die Ehre hatte. Ich gestatte mir, Ihnen, sehr ge- der kipa". Dinge in Griechenland am schärfsten. Erst wenn ehrter Herr Minister, meine Neberzeugung aus­Ludwig XIV., in die Formel faßte: Die Regie die griechische Presse, wie es der neue Macht zusprechen, daß ich eine spezielle Qualifikation für rung in Sicht!, durch Verhandlungen mit den haber versprochen hat, wieder völlig frei reden die Warschauer Gesandtschaft besize. Ich möchte Parteien politisch zu legalisieren. Auch als die kann, wird sich auch erweisen, in welchem Maße meine Tätigkeit ausschließlich zum Wohle unserer Barteien es entschieden ablehnten, ihm als Rücken- die Mussolini nachgeahmten Versuche des abge- staatlichen und nationalen Interessen, zur Milde­Rücken- ann, deckung zu dienen, verkündete er bei jeder Gesetzten Diktators, Griechenland zu erneuern, ein legenheit, daß das Land bereits auf dem Wege einziger Bluff war.

zum normalen Stand der Dinge sei und das Bolk sich bald in Parlamentswahlen frei aus­sprechen werde. Alle diese schönen Worie haben nicht verhindert, daß die ganze Macht, mit der er sich bekleidet hatte, über Nacht wie Lappen von ihm abfiel. Genau so glatt und unblutig, wie sich im Juni 1925 seine Erhebung zur Dit­tatur vollzog, ging jetzt sein Sturz vor sich.

Aber nicht etwa durch den organisierten Widerstand der Volksmassen wurde der Diktator

Inland.

Minister Beneš und Sekretär Hlaváčel.

Beratungen der slowakischen Abgeordneten.

rung der polnischen Eifersucht über den hohen Klubs der Abgeordneten und Senatoren der slo­In Preßburg fand gestern eine Sitzung des Kurs unserer äußeren Politik, zur Annäherung wakischen Volkspartei statt, in der die politische Bolens an die Richtlinien unserer auswärtigen Lage zur Beratung stand. Wie die ,, Lidové No­Politik und an die Kleine Entente , allerdings nur viny" zu berichten wissen, wurde an Hlinka , der nach Ihren Intentionen und Winken, entfalten. gegenwärtig in Amerika weilt, ein Telegramm Ich gestatte mir, hochgeehrter Herr Minister, Sie gesandt, in dem seine Reise als ein Grenzstein in zu bitten, daß Sie meinen Angaben Ihre wohl der Geschichte der slowakischen Nation, sowohl wollende Aufmerksamkeit gütigst zuwenden und unter der Tatra als auch in Amerika bezeichnet versichert zu sein, daß ich nur aus sachlichen wird. Hlinka soll es gelungen sein. alle Streitig­Gründen mein Ansuchen stelle, in der Ueberzeu feiten der Slowaken zu beseitigen und den Zu­Wir haben bereits gestern mitgeteilt, das der gung, daß ich in Warschau dent Staate, unserer sammenschluß aller amerikanischer Slowafen im von seinem Platz gefegt. Wohl nahm die Erbitte- Minister des Auswärtigen den Generalsekretär außeren Politik und Ihnen wertvolle Dienste Kampfe um ihr nationales Recht möglich zu rung gegen Bangalos in den politisch interessierten der nationaldemokratischen Partei Hlavacet be- leisten könnte. Ich appelliere feineswegs an per- machen. Es scheint, so schreiben die Lidové Schichten von Tag zu Tag zu; denn trotz aller schuldigt hat, der Letztere hätte bei ihm um Er- sönliche Rücksichten, obwohl ich Ihnen in anderen Noviny", daß das Bestreben nach einer Verein­Versprechungen lag seine Hand schwer auf dem nennung zum Gesandten in Warschau angesucht, Dingen, so in der Banksache, sehr dankbar bin." heitlichung der slowakischen politischen Parteien Minister Beneš fügt dem Briefe hinzu: das Hauptziel der slowakischen Volkspartei für die öffentlichen Leben. Die neuerdings herausgegebene wobei er betont habe, er werde Benešs Politit Presseverordnung unterband auch den bescheiden- machen. Als ihn Beneš abgewiesen habe, habe sich Jeder begreift vielleicht, daß ich mich mit Wider nächste Zeit ist. Auch die amerikanischen Slowa­sten Widerspruch gegen die Regierung. Wehe dem, lavaček um den Posten eines Generalsekretärs willen von Leuten abwende, welche mir derart ken sollen an dem Pittsburger Vertrag, in der die der nationaldemokratischen Partei beworben und geschrieben haben und die nun gegen mich eine Autonomie der Slowaken gefordert wird, festhal­der auch sonst gegen den Stachel zu löken wagte. Noch vor drei Tagen wurde der Bürgermeister diesen auch erhalten. Hlavaček hat nun im Abend- Heße veranstalten, und daß ich mit ihnen um ten. der zweitgrößten Stadt, Salonit, der als halber blatte der Nar. Listy" mitgeteilt, daß er Beneš meine Ehre weder vor Gericht fämpfe, noch mit Kommunist gewählte und dann zum Antifommuflagen werde und außerdem die Geschichte mit ihnen diskutiere. Daher werde ich, wann immer Die halenkreuzlerisch- fommunistische Verbrü­nisten gewordene Patripios, Knall und Fall seines dem Warschauer Gesandtenposten dahin richtigge- ich etwas auf das richtige Maß zurückführen muß, derung. Sowohl der Vorwärts" als auch der Amtes enthoben und mit dem Kriegsgericht bestellt, daß die Initiative nicht von ihm, sondern mich immer an die Oeffentlichkeit und nicht an Tag" stellen es entschieden in Abrede, daß, wie droht, weil er in einer Gemeinderatsjißung einen von dem Londoner Gesandten Jan Masaryk aus- diese Leute wenden. Ich füge hinzu, daß alle deutschnationale Blätter meldeten, vor kurzem in einzigen Satz gegen die Behörde aesagt hatte. Auch gegangen jei. Auf diesen Brief antwortet nun meine Verleumder solcher Art find. Ich hoffe bald Reichenberg eine Konferenz zwischen fommu­durch die Arbeiterschaft lief ein Murren, daß un- Minister Beneš, der vom Ceste Slovo" über die in der Lage zu sein, dies beweisen zu können." nistischen und hafenkreuzlerischen Vertrauens. längst eine ministerielle Verfügung unter dem Angelegenheit befragt wurde, folgendermaßen: Wie wir erfahren, soll Slavaček in der männern stattgefunden habe. An der ganzen Ge­" Ich habe bereits erflärt, warum ich meinen nächsten Zeit von der nationaldemokratischen schichte sei kein Wort wahr. Wir teilen unseren Titel Wiederaufbau der Wirtschaft" die tägliche Arbeitszeit, je nach dem Gewerbe, auf neunein- Berleumdern nicht antworte und mich nur an Partei abgesagt werden. Die Fascisten haben also, Lesern dieses Dementi mit und wollen im übri­halb bis zwölf Stunden festsetzte. Aber die Feind die Deffentlichkeit wende. Auch jetzt antworte ich nachdem Gajda abgetan ist, auch mit ihrem neuen gen abwarten, was die Brürer Volkszeitung" schaft der Parteien wie den Groll der Arbeiter ihnen nicht und werde dies auch nicht vor Führer Hlavačet fein Glüd. dazu zu sagen hat, der wir die betreffende Mel­hätte Bangalos noch eine Weile ausgehalten; denn Gericht tun. An diesem grundsäßlichen Stand­Wie die Narodni Listy" melden, bat der bung entnahmen. Dieses Blatt berief sich damals sein Glück wie sein Ende war eng mit den punkt werde ich nichts ändern. Ich wiederhole Generalsekretär der Nationaldemokraten, F. Sla- auf eine bestunterrichtete vertrauenswürdige Maschinengewehren verknüpft. Da er im Sommer jedoch, daß ich zu geeigneter Zeit der Deffentlich- vaček durch Vermittlung seines Rechtsvertreters, Seite" als Quelle. Da an eine Lüge zu glauben, vergangenen Jahres die Maschinengewehre für feit Aufklärung über alle Angriffe erteilen werde, des Advokaten Dr. Johann Začek in Prag , beim fällt uns auch nach dem Dementi und trotz aller sich gewann, stieg er zur Herrschaft auf, und da auch auf den letzten Angriff über die mir impu Prager Landesstrafgericht den Antrag auf Ein- Reserve gegenüber bürgerlichen Zeitungsmeldun sich jetzt die Maschinengewehre gegen ihn kehrten, tierten Absichten auf Aenderung der Verfassung. leitung des Strafverfahrens wegen der Uebertre- gen schwer, zumal mindestens eben so viel Zu­verschwand er in der Versenkung. Es war die Im übrigen werde ich die standalisierenden An- tung der Ehrenbeleidigung gegen Minister Doktor rückhaltung auch gegenüber nationalsozialistischen entscheidende Tatsache in der jüngsten Geschichte griffe noch furze Zeit ignorieren. Beneš auf Grund von dessen ini Česte Slovo" Griechenlands , daß ein großer Teil des Offiziers­am 21. August veröffentlichten Erklärung einge bracht. forps gegen den Diktator von gestern stand.

und kommunistischen Dementis am Plaße ist. Zu dem Ansuchen Hlavačeks um die Was diese Letztgenannten anlangt, so erinnern Stelle eines Gesandten konstatiere ich: wir nur an die allerjüngste Tatsache, daß die kom­Ungefähr in den ersten Monaten des Jahres munistische Partei die Meldung vom Aus­Folgerichtig tritt auch das Regime, das seine schluß Hirschls erst dementieren ließ und Diftatur ablöst, zunächst als Militärdiftatur auf. 1924 teilte mir Gesandter Masaryk mit, daß sich Die Sehnsucht nach dem Nuntius. daß ein paar Tage darauf unsere Nachricht durch General Kondilis ist der Herr und scheint ge- Herr Hlavačet an ihn mit der Bitte gewandt sonnen, es zu bleiben, da er den Posten des habe, ihn bei mir zu unterstützen. Es bestehe ja Das Zentralorgan der deutschen Chriftlich das Ausschlußverfahren im Polbüro und später Ministerpräsidenten übernehmen will, während teine Differenz zwischen uns und auch das, was sozialen, die Prager Deutsche Presse", durch den Vollzugsausschuß bestätigt wurde. Und an die Spitze des Staates wieder als Präsident während des Krieges geschah, müsse fein Kon- brachte in der Dienstagnummer eine Meldung was vollends den in Rede stehenden Fall anlangt, der Admiral Konduriotis treten soll, den Bangalos fliftsgrund sein. Hlavačet spielte hiebei auf seine der Seipa" über die dringende Notwendigkeit so gibt es schon Beweise genug für die Annähe= zum Rücktritt genötigt hatte. Aber Kondilis ge- Affäre mit General Stefanit an. General Stefa- der Neubesetzung der Prager Nuntiatur. Bisher rungsversuche zwischen Hafenkreuz und Sowjet­denkt doch mit den politischen Parteien zu ar- nit enthob ihn nämlich im Jahre 1918 von der hatten wir noch nicht das Vergnügen, die Kipa" stern, als daß das Gefchrei der Kommunisten und beiten und die neue Regierung parlamenta Stelle eines Vertreters des Nationalrates in fennen zu lernen, sind also nicht in der Lage, Hakenkreuzler über Verleumdung" als Gegen­risch zu untermauern, es sei denn, die Parteien Rom , entfernte ihn aus Italien und begründete über dieses Wesen genaue Auskunft zu geben. beweis dienen fönnte. Wir erinnern nur an die weigerten auch ihm die Gefolgschaft; dann aller- dies damit, daß Hlavačet entgegen den Grund- Vermutlich handelt es sich um eine firchliche gemeinsame Beratung der Nationalsozialisten und dings scheint auch er sich lediglich auf die Ma- fäßen unserer auswärtigen Aktion von den italie- Preß- oder Propaganda- Abteilung, die dreist ge- Kommunisten in Gablonz vor wenigen Mo­

Abend?"

ergriffen seinen gallischen Schnurrbart. Er und Ist das nicht wirklich ein unvergleichlicher Copyright 1924 bei Buchhandlung Schneider u. Co., Wien . feine Familie hatten den Dichter bis jetzt mit ber­lebender Kälte behandelt. Nun stieg er in ihrer

Vom Baume des Bösen. Achtung. Selbst über die verſchloſſenen Züge der

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Von Marcel Berger.

Generalin huschte ein zustimmendes Lächeln.

Titto Vertescu schloß mit einer rein lyrischen Apotheose des sternbelebten Himmelsraumes der Himmel hatte sich tatsächlich wieder völlig ge­klärt und der Nacht, die sich ihren schönheits­trunkenen Bewunderern noch nie in solchem Glanze gezeigt hätte.

,, Wem sagen Sie das!"

,, Gewiß, der Krieg war ein schlechter Spaß," fuhr Marius fort, aber die Gegenwart und die Zukunft werden uns entschädigen..."

Dartigues warf sich in einen Fauteuil: ,, Es war immer so. Wenn man so große Gefahren glücklich überstanden hat, weiß man den Wert des Lebens erst recht zu schäßen!"

,, Hat das Leben in Ihren Augen wirklich so großen Wert?"

Philipp nickte:

" Ja, der Krieg war in dieser Richtung recht nützlich. Er hat den Markt von Konkurrenten ge­fäubert, von Leuten, die einem int Wege standen."

nichts Unangenehmes denken und möchte wie eine Prinzessin aus Tausendundeiner Nacht das an­gesagte Schauspiel unbefangen und ungestört ge­nießen."

,, Bitte," sagte Philipp, ich werde Sie nicht stören. Unterhalten Sie sich gut!"

Ich möchte, daß auch Sie an der allgemei nen Freude teilnehmen." Zutraulich legte sie ihre beiden schlanken Hände um seinen Nacken.

,, Es kann doch für Sie nicht so schwer sein, sich vorzustellen, daß Sie geheilt, mit vernarbter Lunge von hier heimkehren werden. Es ist doch sehr wahrscheinlich! Sie sind auf dem besten Wege dazu; vielleicht geht es Ihnen in einem Monat, in vierzehn Tagen schon viel besser..." Er antwortete nicht. Seine Pupillen waren dunkel und undurchdringlich auf sie gerichtet. Mir lief es halt über den Rüden, als ich sie den Terntin aussprechen hörte, den ihm der Arzt als äußerste Frist gesetzt hatte.

Er ließ seine Stimme sanft auschwellen und die Strahlen seiner Auszeichnung bündelweise auf die Häupter der Versammelten niedergehen. Ja, Götter waren wir, Herren der Erde durch die Macht unseres Genies oder unseres Reichtumes. Alls er schwieg, brach ein Beifallssturm los, " In meinen und wie ich überzeugt bin auch Um hieher zu gelangen, hatten wir im Feuer- den er gefaßt über sich hinbrausen ließ. Ja, man ivagen endlose Strecken durchrast, durch ein Spa- hatte die Empfindung, daß er in den begeisterten in Thren. Im Jahre 1914 lebte man klein lier untertäniger Streaturen. Die unerschöpflichen Applaus seiner Zuhörer am liebsten selbst ein- bürgerlich und stumpfsinnig dahin. Man wußte, Kräfte der Natur mußten uns auf diesen höchsten gestimmt hätte. Unbegreifliche Gewalt des Wor- wenn man auch wirklich einmal zu einem Ver­Gipfeln befördern und selbst von hier aus ließen tes! Ein Schimmer von Stolz strahlte von allen mögen kommen würde, daß es doch erst nach einer unsere Maschinen und die von uns gebändigten Gefichtern und alle fühlten sich wie geweiht durch endlosen Reihe von Jahren sein konnte. Genug, Elemente auf unseren Wink die Welt erbeben den größten lebenden Dichter. Instinktiv nahmen einem die Freude daran im voraus zu verekeln! und sandten Glück oder Unglück, Trost oder Ver- die Frauen andächtige Posen ein. Ich selbst sah Wie anders heute..." zweiflung über den Erdball. Diese Anspielung meine Zukunft und mein Wert einen Moment in auf die Allmacht der Staatsmänner bezog der ungewöhnlich rosigem Lichte... Großfürst in naiver Begeisterung auf sich. Da begegnete mein Blick Philipp, der sinfam Ihren Höhepunkt erreichte die Rede des in seiner Düfterkeit verblieben war. Angeregt Dichters in der Reverenz vor dem General Le- und hoffnungsfroh gestimmt, empfand ich das sparrat. Wie ein Athlet vor seiner Glanznummer Bedürfnis, ihm Mut zuzusprechen. schöpfte er Atem und setzte dann entschlossen an. Was sagst du zu Titto Vertescu? Du mußt Wie zu erwarten war, zeichnete er den ruhm- zugeben, daß er sogar dich erhoben hat." Meine Zigarre im Munde, irrte ich auf der bekränzten Schlachtenlenter als Mars. Aber als ,, Leider nein. Ich habe die Fähigkeit, mich Terrasse umher. Titto Vertescu arzählte ant Tische einen Mars der Jezztzeit, der den armseligen an Worten zu berauschen, verloren!" Kriegsgott der Vergangenheit so sehr an Wucht Schade! deine Stimmung wäre besser..." des Generals, der ihn eingeladen hatte, mit seiner und Bedeutung überragte, wie die gigantischen ,, Würde ich dann wieder gesund werden?" singenden Stimme glorreiche Episoden, die er im Feldschlachten der modern armierten Millionen- Du mußt Mut haben! Mußt wieder an das Felde als Flieger mitgemacht hatte. Nicht weit armeen die primitiven Raufereien der Helden des Leben glauben!" ch bitte Sie, lieber Philipp, Hören Sie von ihm hatte sich die Luccioli auf einem Sofa Altertums. Er schilderte ihn als Mars, die von Nun...? Und...? Der Erfolg?" fragte er mich an! Glauben Sie mir, daß ich fer einem ausgestredt und ignezierte mit jouverner Ver­Vulkan geschmiedeten Blize in der Hand- mit hastig. Monate hier eine Existenz führe, die keineswegs achtung das reservierte Benehmen ihrer Nach­einem Seitenblick auf Hourloubeyre fein Seine rauhe Stimme, der undurchdringliche heiter ist. Ich blieb nur Jhretwegen hier und barin, der Frau von Somalis . Als Titto sie daran Vaterland mit Glück gegen die gewaltigste An- und ablehnende Ausdruck seines Gesichtes erstickte führe dieses Leben Ihnen zuliebe. Aber heute erinnerte, daß sie dem Baron Holbeck versprochen griffswelle verteidigend, die je die Weltgeschichte jeden Zuspruch. Evelyne trat zu uns; aber Ma- wünsche ich ganz ausnahmsweise eine Ruhepause, hatte, zu fingen, warf sie sofort ihre Zigarette gesehen hatte... Holbeck und Weisweiler ver- rius war in ihrer Begleitung und richtete sofort eine Stunde, in der unsere Sorgen, unsere Trauer weg. beugten sich geschmeichelt und der General strich lebhaft das Wort an Philipp:

-

Die armen Teufel!" murmelte Marius. Dann erst bemerkte er, daß La Tour- Aymon in bitterster Ironie zu ihm gesprochen hatte. Er machte ein hochmütiges Gesicht und sagte böse: Ich glaube, daß ich mitsprechen darf. Meine beiden Brüder sind gefallen."

Ja, getvig, Sie können mitsprechen!" Evelyne trat zivischen sie und führte La Tour- Aymon beiseite.

vergessen sein sollen. Ich will heute Abend an

Schmeichelnd zog ihn Evelyne zu den ande­ren Gruppen, die sich an kleinen Tischen nieder­gelassen hatten. Er setzte sich widerstandslos nie­der; aber sein geistesabwesender Blid, sein düste­res Lächeln gaben ihm das Aussehen eines Ge­spenstes, das sich in einer mitternächtlichen Zaune mit Lebenden an den Tisch setzt.

( Fortsetzung folgt.)