23. August 1920.

Die Tätigkeit der tschechoslowakischen Post. Die tschechoslowakische Republik hatte im Jahre 1925 4513 Postämter, welche im ganzen 797,500.261 Sendungen beförderten. Davon sind 874,847.657 Briefe, 179,800.812 Postkarten und 154 219.989 andere Postsendungen, während 88,631.803 Sendungen portofrei befördert wur­Zeitungen wurden per Post im ganzen

den.

zu Tode gezecht. Bei einem Neubau in der Nähe von 3naim war der 60jährige Arbeiter Josef Stilola beschäftigt. Anläßlich der Beendigung des Banes gab der Unternehmer Freibier, wobei sich Stifola derart betrant, daß er in der Scheune

und Vorarbeiten des Reichskunstiaris Dr. Rebeloh zurüd.

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der deutschen Geschichte des hohen Mittelalters| umfangreichen Vernehmungen an die Staatsanwalt- bereits die italienische Regierung einen Beitrag von die dem Betriebsausschuß durch den Antauf und zu den Bahnbrechern einer neuen Auffassung schaft weitergeleitet. 150,000 Lire gestiftet hat. einiger Bücher über das Arbeitsrecht im Betrage dieser Epoche. Nicht nur als Gelehrter, sondern Sacharinschmuggel. Dieser Tage wurde von Das Frankfurter Goethe- Museum. Der Haupt- von 65.80 Kronen entstanden. Die Schiedskom­auch als Lehrer erfreut sich Hirsch des besten Organen der Gefällskontrolle in Eger eme ausschußz der Stadtverordnetenversantmlung mission wies mit Erkenntnis vom 3. November Rufes. Seine Vorlesungen zeichneten sich durch Schmugglergesellschaft aufgestöbert, die umfang Frankfurt a. M. hat den Magistrat um einen bal- 1924, Zahl Rb 11/24, die Beschwerde ab, weil flare Darstellung, hervorragende Diktion und tief- reiche Mengen von Sacharin über die Grenze nach digen Ausbau des Goethe- Museums ersucht. Fer- die Auslagen für den Bücherantauf nicht aus der Schürfendes Eindringen in die Ursachen und zu dem Inners der Republik geschafft hat. Es clanoner wurde die Magistratsvorlage über Schaffung gefeßlichen Tätigkeit des Betriebsausschusses er­Jannnenhänge der Geschichte aus, sein Seminar galt als eines der anregendsten und fruchtbarsten auch, das Hauptmagazin der Schmuggler in der eines alljährlich in Höhe von 10.000 Mart zu verwachsen seien, denn der Betriebsausschuß habe an der Prager Universität. In Wien wird Hirsch Scheune eines Landwirtes in Studenec, einer klei teilenben Frankfurter Goethe- Preises selbst behauptet, daß er die angekauften Schriften vor allem am österreichischen Institut für Ge- nen Ortschaft bei Jitschin, zu entdecken. Unter mit der Einschränkung genehmigt, daß der Preis benötige, um die ihm vom Gesetz auferlegte Auf­einem Heuschober versteckt wurden etwa einein- nur an deutsche Dichter verteilt werden darf. gabe bewältigen zu fönnen. Schichtsforschung wirken. Der Betriebsausschuß brachte nun gegen dic halb Metergentner Sacharin vorgefun- Bolkskunstausstellung in Dresden . Die Jah Entscheidung der Schiedskommission die Be­ben und sofort beschlagnahmt. Die an dem Schmugresschau deutscher Arbeit in Dresden soll 1929 unter schwerde beim Obersten Verwaltungsgericht ein, gel beteiligten Personen wurden in Haft genommen Mitwirkung der Arbeitsgemeinschaft für deutsche das darüber mit Erkenntnis vom 7. April 1926, und dem Kreisgerichte in Eger eingeliefert. Handwerkskultur als Volkskunstausstellung erfolgen. Sahl 7384/26, entschied und dem Betriebsaus­In engster Zusammenarbeit mit Oesterreich sollen schuß recht gab. Nach§ 24, Abs. 2, des Gesezes die historischen und volkstümlichen Probleme und über die Betriebsausschüsse kann der Betriebs­die Gegenwartsbedeutung deutscher Volkskunst in ausschuß vom Arbeitgeber und von den Arbeit­ihrer Verknüpfung mit dem Handweit gezeigt wernehmern einen Beitrag zur Deckung der Baraus­den. Auch lebendige Bräuche in Sprache und Lied, lagen, die aus der durch dieses Gesetz begründeten Jahre 1925 87.482 Rechnungen, eingezahlt wur- liegen blieb und nicht mehr erwachte. Der herbei- Musik und Spiel und Volksfesten sellen zur Bar Tätigkeit des Betriebsausschusses erwachsen sind, den 85.511,377.000 kronen, ausgezahlt wurden gerufene Arzt stellte Tod durch Alkoholvergif stellung kommen. Der Plan geht auf Anregungen verlangen. Unter solchen Auslagen sind die mit 85.408,034.000 tronen. An Telephon- und Tele- ung fest. graphengebühren wurden im Jahre 1925 im Brandschaden von 20 Millionen Franks. Ein ganzen 974,551.412 Kronen eingenommen, die Großfeuer, dessen Ursache noch nicht festgestellt wer Ausgaben betrugen 872 173.188 Kronen. Es den konnte, hat am Sonntag das historische wurden 178,972.171 Lofalgespräche gezählt und Rathaus in Annonay ( Frankreich ) größten 11,620.210 interurbane Gespräche bezahlt. teils zerstört. Die berühmte Staatsbibliothek, die Entdeckte Spione. Aus Bukarest wird 35.000 Bände enthielt, wurde ein Raub der Flam gemeldet: Die rumänischen Behörden haben in men. Auch zahlreiche Aften sind verbrannt. Der Ma­Seischinem eine neue Spionageorganisation terialschaden, bei dessen Schäzung die Bibliothek aufgedeckt. In Zusammenhang damit wurden nicht mit eingerechnet ist, beträgt etwa 20 Millio­zwei bessarabische Studenten Mol- en Franten. Ein Salzsäure- Attentat verübte am Samstag die davsfy und Rasnoste, die angeblich an einer Prager Hochschule studiert hatten, und 38 Jahre alte Näherin Anna Simon in einer Kon­ein Beamter namens Oener verhaftet. Die Stu- ditorei in Berlin auf ihren geschiedenen Ehe­denten hatten die Aufgabe übernommen, eine mann, den Zahnarzt Adolf Simon. Es handelt sich Spionagecrganisation zu bilden und das nötige um einen Racheakt, der ein überaus trauriges Vor­Personal aufzunehmen. Ocner sollte Militärper- spiel hat.. Vor etwa einem Monat stürzte sich im sonen bestechen, um ihm die benötigten Dokumente Café Vaterland die 16jährige Alice Simon, die auszuliefern. Der Soldat, an den er sich wandte, Tochter des Zahnarztes, die einer berüchtigten Supp erstattete jedoch die Anzeige. lerin in die Hände, geraten war, von der Ballustrade in die Tiefe des Konzertsaales. Das Mädchen kam Eine Zigeunerschule in Uzhorod . Die Ge mit schweren Verlegungen ins Krankenhaus. Die meinde Nahorod hat. wie das Storr. Büro meldet, geschiedene Frau des Zahnarztes machte Simon da­den Wünschen der Bevölkerung und der Zigeuner für verantwortlich, daß das Mädchen auf Abwege ge- Steigen der Getreidepreise. felbst entgegenkommend, beschlossen, für Zigeuner - raten war, und als sie hörte, daß der Zahnarzt seine finder eine Zigeunerschule zu errichten. Der bis berige gemeinsame Unterricht wies hygiensche und fittliche Nachteile auf. Der Unterricht in der neuen Schule, für die bereits ein Offertverfahren aus­

peschrieben wurde, wird mit nächstem Jahr er

öffnet werden.

Tochter nach der Genesung in Fürsorgeerziehung ge­ben wolle, geriet sie so in Wut, daß sie das Salz­fäureattentat vollführte.

Seemannsidyll. Ein fleines Fischerboot, das im imfford auf den Aalfang segelt, ist bei der

Scheidung des Fischerehepaares, bent es gehörte, der Frau zugesprochen worden. Da ,, Fran Kapitän" aber nicht mit dem Boot allein fertig werden fonnte und schließlich doch nichts anderes wußte, als ihr tägliches Brot durch Aalfang zu verdienen, heuerte sie einen Matrosen an. Dieser Matrose ist ihr geschiedener Mann. Er soll sich sehr wohl in dieser Stellung be­finden.

Devisenfurie.

Prager Kurse am 24. August.

100 Reichsmart.

100 holländische( Gulden 100 belgische Frants

100 Schweizer Franks 1 Bfund Sterling 100 Lire 1 Dollar

100 franzöfifche Frants 100 Dinar

10.000 magyarische Kronen 100 polnische Bloth 100 Schilling

Seld

Ware

1354.50- 1360 50.­

803 62­92.05.­652.-. 163.82 50

109.05.­

83.70.-­

95.05.

9.47.­

4.69 10.75 372.-­476.70­

Bollswirtschaft.

Die Teuerung.

-

807.62.­

93.45.­655.-.-

der Amtsführung des Betriebsausschusses ver­bundenen Auslagen zu verstehen, das sind die zu dem Zwecke, damit der Betriebsausschuß seine Aufgabe gehörig erfüllen kann, gemachten Aus­lagen. Zu diesen Auslagen sind nicht nur aus einer bestimmten tontreten Tätigkeit des Betriebs­ausschusses erwachsene Auslagen zu zählen, son­dern auch allgemeine Ausgaben, die zur Führung der Agenda des Betriebsausschusses notwendig find, also namentlich auch die mit der Beschaffung tatsächlicher Kanzleiartikel und der notwendigen 165.02.50 Buchbehelfe für den Betriebsausschuß verbun­110 45.- denen Ausgaben. Die Unterscheidung zwischen 84. den allgemeinen Auslagen und solchen Auslagent, 59.97. die aus einer bestimmten konkreten Tätigkeit des 4.79.10.75 Betriebsausschusses erwachsen sind, findet, was 378.bie Dedung dieser Auslagen anlangt, teine Stüße im Gesetze. Das Erkenntnis sagt weiter, daß die Schiedskommission es unterlassen hat, zu prüfen, ob die angekauffen Behelfe geeignet sind, dem Zwecke, zu den sie angetauft wurden, zu dienen und ob ihre Anschaffung unter den gegebenen Umständen zweckmäßig war, weshalb die Ent scheidung der Schiedskommission aufzuheben war.

96.45.­

479.70.­

Rettenhandel mit

Obst. In der letzten Woche sind die Getreidepreise gestiegen. Das Steigen der Preise kommt in fol­gender Zusammenstellung zum Ausdruck, welches die Preise von 9. August und gestern enthält. Es tostete:

.

9. August

155-160

230

"

135-155

123-125

Böhm. Korn Böhm. Weizen Böhm. Gerste jugofl. Mais rum Mais 116-118

.

24. Auguft

170-175

230-240 165-175

136-138( 20. Aug.) 132-135( 20. Aug.)

Die Entscheidung besißt grundsätzliche Be­deutung. Der Betriebsausschuß fann also Bücher für seinen eigenen Gebrauch anschaffen, nur müssen sie geeignet und zweckmäßig sein, d. h. sie müssen es dem Betriebsausschuß ermöglichen, da­raus etwas für seine Tätigkeit zu profitieren. Der Unternehmer hat die Hälfte der Kosten der Bücheranschaffung zu tragen.

Abermals Abwanderung von Textilfabriken.

Massenmord im Säuferwahn. Eine entsetz liche Bluttat bat in einem Dorse bei Amiens ein dem Trunt; ergebener Witwer begangen. In ement Anfall von Säuferwahnsinn hat er wäh­rend des Schlafes seine drei Kinder im Wir haben schon vor einigen Tagen darauf Alter von 5 bis 14 Jahren und seinen 74­hingewiesen, daß tschechoslowakische Textilfabriken jährigen Schwiegervater ermordet. Man sieht also was es mit dem Gerede der Daun begab er sich auf den Boden und era Großer Diebstahl angesichts der Polizisten. Gin Bollparteien auf sich hat, wonach die Zölle von ins Ausland abwandern, wobei sie ihre Maschinen häugie fich. im Hotel ,, Europe" in Warschau befindliches Ju- feinem Einfluß auf die Getreidepreise begleitet mitnehmen. Nun wird abermals ein solcher Fall gemeldet. Wie das Prager Tagblatt" nämlich Gittlichkeitsverbrechen eines Filmlehrers". In welengeschäft wurde von Dieben mit Nachschlüsseln sind. Auch die Preise des Obstes find angesichts mitteilt, hat ein tschechoslowakisches Konsortium Bret lau befindet sich eine sogenannte Film- geöffnet. Es wurden Juwelen im Werte von jule, in der angehenden Filmschauspielern und 100.000 31oty gestohlen. Der Diebstahl erregte der guten Obsternte ungerechtfertigt hoch. Das beim rumänischen Handelsministerium um Be­-Schauspielerinnen Unterricht erteilt wird. Einer großes Aufsehen, weil das Hotel und seine Umgebung geht aus einem Vergleich zwischen den Preisen bei einem Raufmann beschäftigten Sekretärin, die ständig von Polizisten bewacht wird, da der Obstbörse in Aussig und den Kleinhandels- willigung zur Errichtung einer Tuchfabrik und in dieser Schule vorsprach, wurde bedeutet, daß sie im Hotel höhere Diplomaten wohnen, und weil sich preisen hervor. Während die Birnen am 21. ziveier Webereien in Siebenbürgen angesucht. gunädt 10 bis 20 Mart zu zahlen habe. Dann dem Hotel gegenüber auch das Playtom August an der Aussiger Obstbörse 40-60 und die Tas Konsortium, an welchem auch österreichisches Betschten 60-70 Heller kosteten, tostet dasselbe Kapital beteiligt ist, ersucht um Einfuhrbewilli­wurde sie von dem angeblichen Filmlehrer für einen mando befindet. Obst in Prag 2.30-3 Kronen, so daß im Zwi- gung für Maschinen im Werte von 150 Millionen der nächsten Tage bestellt. Das Mädchen mußte Wenn das nicht Kettenhandel heißt, so weiß man weiteren 300 Millionen Zei an. Zu diesem Schritt schenhandel 300 bis 500 Prozent verdient werden. Zei und bietet eine Juvestitionsverpflichtung von nicht was diesen Namen verdient.

Von Wölfen zerrissen wurden laut dem Bulletin Stande in mehreren Stellungen photographiert. im Jahre 1925 nicht weniger als 865.000 Stück Vich. sich vollständig entkleiden und wurde in diesem Zu- des Zentral- asiatischen Komitees der Räterepublik Zum Schluß wurde sie von dem Filmlehrer" ver. Der Verlust verteilt sich folgendermaßen: Schafe gewaltigt. Das Mädchen verschwieg dies zu etwa 50 Prozent, Rinder 20 Prozent, Pferde 20 nächst und machte erst kürzlich ihren Angehörigen Prozent, von den übrigen Tieren zusammen zehn von dem Treiben des Filmlehrers" Mitteilung. Es Prozent, im Gesamtwert von über 15.5 Millionen wurde festgestellt, daß dieser die bei ihm aufgenom-| Goldrubel. menen Aftphotographien an Liebhaber verkauft und Ein Puccini- Denkmal. Anfang Oktober soll die daß er zu diesen Schaustellungen ein Bublifunt geladen hatte, das, hinter einem Vorhange verborgen, die intimen Szenen dieser Filmschule beobachten konnte. Gegen ben Schuldigen, einen gewissen Emanuel Seidel, ist njige erstattet worden. Der Fall wurde nach

Zwei Schubert- Anekdoten.

Von Otto Stoesst.

merden: ecce homo.

feierliche Beisetzung der Leiche Puccinis in seiner ehemaligen Mailänder Villa erfolgen, deren einer Raum, als Grabkapelle ausgebaut worden ist. Der übrige Teil des Hauses wird als Puccini­Museum eingerichtet. Ferner soll dem Komponi sten ein Denkmal errichtet werden, zu dessen Kosten ,, daß man doch manchmal eine Semmel und ein paar Aepfel essen möchte, umsomehr, wenn man nach einem mittelmäßigen Mittagsmahle nach 8% Stunden erst ein armseliges Nachtmahl er warten darf.")

Betriebsbibliotheken.

Beitragspflicht der Unternehmer zu Bücheran­schaffungen der Betriebsausschüsse.

haben sich die tschechischen Textilunternehmungen, die nach Rumänien exportieren, entschlossen, weil die hohen Zollgebühren in Rumänien den Export unmöglich machen und der Verlust des rumä Die nachstehende interessante Entschei- nischen Absatzgebietes unsere Fabriken sehr emp­dung des Obersten Verwaltungsgerichtes findlich treffen würde. Die Tuchfabrik soll in entnehmen wir der Glasarbeiterzeitung": Klausenburg errichtet werden, eine zweite Leinen­Ein Betriebsausschuß erhob bei der Schieds- textilfabrit in Targul Nurez. fommission Beschwerde, weil die Betriebsleitung Das bedeutet naturgemäß Brotlosmachung sich weigerte, die Hälfte der Auslagen zu ersetzen, weiterer hunderter Arbeiter.

an Haydns Grab zurückgekehrt, war er nach einem Abendessen im Gasthaus zum Roten Kreuz am Himmelspfortgrund plötzlich erkrankt. Er hatte sich durch Spaziergänge in guter Luft zu erholen gesucht und in Hernals ein lateinisches Requiem

seinen Spaziergang antrat. Er aber sei ihm nur von weitem schen nachgegangen .

Schubert hatte mit den großen Männern, denen er buldigte, ebensowenig Glück wie mit den Frauen. Von Goethe, dem er ein geschriebenes

Vielleicht, sind die folgenden zipei, für den Mein Gewährsmann erzählte nun, er sei feines Bruders Ferdinand angehört, die letzte Liederheft mit Kompositionen Goethescher Gedichte Erdenwandel Franz Schuberts bezeichnenden, eines Tages im Zaben einer altbekannten Stunst- Musik, die er vernahm. Dann war er unter ehrfurchtsvoll gesandt hatte, bekam er keine Ant­wenn auch nicht zu verbürgenden kleinen Ge- und Musikalienhandlung der inneren Stadt ge- Klagen über große Mattigkeit in die Wohnung wort, er hatte auch hier seinen mohrenartigen" schichten wert, gehört und gemerkt zu werden. All- standen, im Gespräch mit dem ihm persönlich be- Ferdinands in der Schleifmühlgaffe zurückgekehrt, Schädel vergeblich zwischen den Türspalt gesteckt. gemein kaum bekannt, bilden sie einen Beitrag fannten Geschäftsinhaber und Verleger, als sich wo er ein sehr kleines, dürftig eingerichtetes , Beethoven schätzte freilich Schuberts Arbeiten, be­zur Einsicht der una bänderlich traurigen Be- die Tür ganz wenig und leise öffnete und durch dunkles, feuchtes Zimmer in Aftermiete bewohnte. wunderte den Reichtum, die Leichtigkeit ihrer Er­ziehung des lebendigen Genius zu seinem eigenen den Spalt nur gerade einen schwarzen Ringel- Er wurde immer hinfälliger und sollte sich nicht findung und soll sich auf dem Sterbebette in­Bolf, zu seiner Heimat und auch zu sich selbst. lockenschädel einließ, einen mohrenartigen Stopf", mehr erheben. Ferdinand, sein Bruder, erzählt, dringlich mit ihnen beschäftigt haben, nur daß Alls Spruchband zwischen die beiden kleinen Bilder beffen höfliche, ja unterwürfig demütige Züge mit Schubert habe ihn am Vorabend des Hingangs Schubert, davon kaum etwas erfuhr. dürften ohne Blasphemie die Worte geschlungen zaghaftem Lächeln die Augen unter den Brillen geheimnisvoll gefragt: Was geschieht denn mit Wohl aber scheint Beethoven gerade in seiner hervorblinzelnd den Firmenchef wortlos fragend mir?" Der Bruder und auch der Arzt trösteten Unnahbarkeit die Sterbephantasien Schuberts ganz ansahen, während der ganze übrige Körper außer ihn, er möge sich nur im Bett halten, dann werde ausgefüllt zu haben . Schubert mag sich irgendwie er bald wieder gesund werden. Und nun heißt es in den geheimen Selbstgesprächen des unterdrückten halb blieb und sein ,, Bucker!" beibehielt. in dem Berichte Ferdinands, war er immer der Bewußtseins auch schon als Gesunder an diesem Meinung, als wäre er in einem fremden Zimmer." erhabenen Vorbilde gemessen haben. Umsomehr Das malt nun die Sage von Schuberts jetzt, im Fieber. Sielt er sich selbst für Beethoven, Leben, oder die Geschichte, sei's wahr oder gerecht oder löschte er sich ganz aus und nahm an, der erfunden, näher aus; sind doch gerade folche Züge andere wohne hier, und er ſei unsichtbar im bezeichnend, auch wenn sie erdichtet sind, und gleichen Raume mit dem vergötterten Mann? dann vielleicht erst recht. Es ist bekannt, wie Todes phantasien erzeugen solche dunkle Verivand­sehr Schubert Beethoven verehrte, und daß er lungen und rätselhafte schwebende Vorstellungen. ihn aus übergroßer Bescheidenheit und wegen Sturz , Schubert soll sich, aus dem Schlummer er­Beethovens mißtrauischer, verdrießlicher Taubheit wachend, mit halbem Bewußtsein aufgerichtet, im persönlich nur höchst flüchtig habe kennen lernen dunkeln, kerkerähnlichen Raum verdrießlich und dürfen. Noch heute erzählt man in Heiligenstadt , ängstlich umgesehen, die dürftigen Möbel ärger­Schubert habe in einem kleinen Gasthause lich betrachtet und vorwurfsvoll gesagt haben: zum Beethoven" heißt es jetzt-, " In einem solchen Zimmer dürfte doch Beet­Wohnung Beethovens gegenüberlag, stundenlang hoven nicht wohnen." 1 gewartet, bis der verehrte Mann hervorkam und

Die erste Geschichte hat mir vor langen Jahren ein alter Mann erzählt, der sic, bei ,, Nein, nein, mein lieber Herr von Schubert," Schuberts Lebzeiten, mit egenen Augen und habe der Verleger über den ganzen Laden hinüber Ohren erlebt haben wollte. Damals habe er nicht zur Tür gerufen ,, ein anderes Mal vielleicht, heute einmal den Namen Schubert gefanni, geschweige brauche ich wirklich nichts. Ich fann jetzt nichts deffent Bedeutung. Das war in den Zwanziger mehr nehmen. Wir haben ja vom letzten Schüppel jahren des vorigen Jahrhunderts, als der ehe- noch gar nichts angebracht." Darauf zog sich der malige Lehrgehilfe und Musiker noch in Wien ein Schädel gleich zurück und verschwand. Der Ver­herging, Menschen suchte und brauchte und sich um leger aber erklärte seinem Bejuch: Das ist ein den bescheidensten Lohn für seine überreichen Komponist, ein armer Teufel, begabt, ja wohl, ein Gaben bemühen mußte, denn er komponierte be- großes Talent sogar, ich habe von ihm Lieder ge­kannntlich so viel und so leicht, daß er unter dem druckt, aber wo fame ich hin, wenn ich alles Ueberfluß seiner Erfindung zu leiden hatte, ernähme; was er mir bringen möchte!" und die Leute, von denen er für seine Arbeiten den dürftigsten Lebensunterhalt anzusprechen be müßigt war.( Du weißt aus Erfahrung," jagt er

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Die zweite Geschichte betrifft Schuberts Tod. in einem Bittbrief um Geld an seinen Bruder, Von einem kurzen Herbstausflug nach Eisenstadt

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das der