Welte

Chemie und Kohle.

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26. August 1926. werden durch die Erzeugung von Oelund| Bergbau, so flagt die Deutsche Bergwerks- Zei-] ungeheurer Bedeutung, nicht nur für Benzin aus Kohle. Es sind dafür mehrere tung", kann den großzügigen, in jeder Beziehung die deutsche   Wirtschaft, sondern für die ges Verfahren entwickelt worden; die Kohle wird erst ungemein reich ausgestatteten Laboratorien des famteuropäische Wirtschaft sein wird. Aus Berlin   wird uns geschrieben: zerkleinert, mit Schieröl zu einem dicken Brei an Farbenfonzerns nur eine große Anzahl kleiner, Verbinden sich Kohle und Stahl miteinander, Seit der Stabilisierung der Währung schreitet gerührt und durch Zuführung von Wasserstoffgas unzureichend ausgestatteten Zechen laboratorien fommt es darüber hinaus zu einem Zuſammen­die Vertrustung der deutschen Wirtschaft außer verflüffigt. Aus einer Tonne( 1000 Kilogramm) entgegenstellen. Die Zersplitterung im Bergbau gehen zwischen der Montanindustrie und der che ordentlich schnell voran. Die gegenwärtig sich voll Kohle gewinnt man im Durchschnitt 150 Kilo- unterband die technische Durchbildung und damit mischen Industrie, so haben wir eine Truftbildung ziehende Zusammenballuna ist aber von anderer grantm Benzin, 120 Kilogramm Dieselmotorenöl, die praktische großindustrielle Verwertung. Das von geradezu gigantischen Ausmaßen vor uns, die Art, als die Konzentrationsbewegung während der 30 Kilogramm Schmieröl, 150 Kilogramm Organ der Zechenherren verlangt deshalb, daß die nicht nur auf die Wirtschaft, sondern auch auf die Inflationsperiode. Damals kauften die Stinnes, Heizöl, 50 Kilogramm Ammoniak und 900 Kohlenindustrie sich einheitlich zusammenschließe u. Politik maßgebenden Einfluß zu gewinnen suchen Wolff, Stumm, Barmat, Michael die verschieden Kubikmeter Leuchtgas. Das beste Ergebnis gemeinsam mit dem Stahltrust, der einen wird. Das ist kein Bild der Phantasie, das kann sten Industrie und Handelsunternehmungen auf, wird mit Braunkohle erzielt, von der sich in großen Teil des Bergbaus kontrolliert, dem Ziele schon in kürzester Zeit zur lebendigen Wirklichkeit um ihre durchs Kreditoperationen zusammengeraff Mitteldeutland sehr große und leicht auszubeu- zustreben soll, das der Farbenkonzern hente be- werden. Gegenüber dieser sich vor unsern Augen ten Gelder vor der Entwertung durch Anlage in tende Lager finden. Die F. G. errichtet bereits reits erreicht hat. abspielenden Entwicklung haben auch die Arbeiter Sachwerten zu schüßen. Aber nach dem Ende der ein Werk zur Erzeugung fünstlichen Oels   in Welche weitere Entwicklung das Verhältnis allen Anlaß, jede Zersplitterung aufzugeben und Inflation stellte sich heraus, daß diese Konzerne der Nähe von Aschersleben   in der Provinz Sach- zwischen Chemie und Kohle nehmen wird, läßt den gewaltigen Trustbildungen des deutschen  , des nicht lebensfähig waren, weil sie weit über die fen. Die Kosten dieser Anlagen werden mit acht sich heute noch nicht erkennen. Sicher ist nur Weltfapitals gleichfalls große und borhandenen Absatzmöglichkeiten hinaus den Pro- Millionen Mark berechnet, es sollen dort jährlich das Eine, daß sich hier eine großindu schlossene Organisationen der Ar­duktionsapparat ausgedehnt hatten. Nun begann 50.000 Tonnen Del hergestellt werden, deren strielle, umgestaltung vollzieht, die von beit entgegenzustellen. eine neue Aera, die Inflationskonzerne lösten sich Selbstkosten bei sehr hoher Verzinsung und auf, die leistungsfähigen Industrien versahen sich Amortisierung des investierten Kapitals auf etwa mit ausländischem Kapital; gleichartige Gruppen 40 Mark für die Tonne berechnet werden. Da schlossen sich zusammen, Organisation und Pro- der jetzige Weltmarktpreis für Del, je nach seinem buktion wurden vereinigt, leistungsschwache Be- Gehalt, 140 bis 190 Mark für die Tonne beträgt. triebe stillgelegt, der technische Apparat wurde tann man sich vorstellen, welche Riesengewinne modernisiert und rationalisiert: es entstand der die J. G. zu erzielen in der Lage sein wird, selbst Trust. wenn sie die Weltmarktpreise ganz erheblich unter bieten sollte. Da Deutschland   gegenwärtig rund 300.000 Tonnen Oele und Benin   vom Ausland bezieht, so wäre die J. G. bei ihrem gewaltigen Sapitalreichtum und den ungeheuren Gewinnen leicht in der Lage, nicht nur die deutsche   Wirt­schaft unabhängig vom Auslandsbezug zu machen, sondern darüber hinaus den Wettkampf mit den großen Petroleumfonzernen aufzunehmen.

Das bedeutendste Gebilde dieser Art ist die Interessen Gemeinschaft für Far benindustrie, jetzt allgemein unter der Kür zung J. G. bekannt. Die J. G. vereinigt eine Reihe von Unternehmungen in sich, die bisher schon als Riesenbetriebe anzusehen waren: so die Badische Anilin und Sodafabrik, die Farben­fabrifen vorm. Friedrich Bayer   u. Co in Lever fusen, die Höchster Farbiverke, die A. G. für Zu der Verwirklichung der zweiten Aussicht Anilinfabrikation, die Chemische Fabrit Gries wird es aber kaum kommen. Schon hört man, heim- Elektron; sie ist ferner an einer ganzen An- daß die J. G. mit den beiden mächtigsten Del­zahl ähnlicher Betriebe maßgebend beteiligt. Mit gruppen, der Standard Oil und der Royal ihrem Kapital von 646 Millionen Mart, unge- Dutch- SheII, Vereinbarungen über die Be rechnet die ungeheuren offenen und stillen Re- lieferung des Weltmarkts mit synthetischem Del ferben, verfügt die J. G. über eine beispiellose getroffen hat. An der Börse wird erzählt, daß die Expansionskraft, die die der gesamten übrigen Delfönige der J. G. 150 Millionen Mart, das chemischen Industrie in Deutschland   bei weitem sind ungefähr 35 Millionen Dollar, allein dafür übersteigt. Während die anderen Fabriken bis auf zahlen, daß sie ihre Patente in bestimmten Län wenige Ausnahmen ganz erheblich unter der Krise dern, vor allem in Amerifa, nicht ausbeutet. Ob zu leiden haben, fann die J. G. beträchtliche Ge- das Abkommten so oder anders lautet, ist neben­winne ausschütten und noch höhere in Aussicht jächlich gegenüber der Tatsache, daß hier auf stellen. Der Kurs der Aktien ist denn auch in den Kosten der Verbraucher, zugunsten einer jüngsten sechs Monaten von 130 auf etwa 240 Handvoll Rapitalsmagnaten, die Ausbrei gestiegen. Die Produktion der J. G. erstreckt sich tung einer der wichtigsten der wichtigsten technischen Er­auf fünf Gebiete: 1) Farbstoffe, 2) Stickstoffpro- rungenschaften unterbunden werden soll. Aller­dufte, 3) Photographifa und Kunstseide, 4) Phar dings gibt es außer den Oelkönigen noch eine mazeutifa und Schädlingsbekämpfungsmittel, andere Gruppe von Großfapitalisten, die mit 5) Anorganische Produkte und Zwischenprodukte. Schwerer Sorge auf die weitere Entwicklung in Es handelt sich also um Erzeugnisse, für die der der chemischen Industrie blicken. Das sind die Weltmarkt auch bei schlechter Konjunktur eine Besizer der Kohlenzech e n. ständig steigende Aufnahmefähigkeit besitzt.

Besondere Erwartungen werden aber in be­zug auf zwei Artifel gehegt: fünstlicher Dünger und fünstliches Del. Bei der Herstellung von Düngemitteln fnüpft die J. G. an die Er­eugung von Stickstoff aus der Inft an, die wäh­rend des Kriegs entwickelt wurde und Deutschland  unabhängig vom Bezuge von Salpeter aus Chile  machte. In gewaltiger Ausdehnung ziehen sich die Anlagen des Leunawerks bei Bitterfeld  , im Herzen Deutschlands   hin, daß zu diesem Zwede errichtet wurde. Dort wird jeßt gebaut und erweitert, um Phosphor auf elettrischem Wege zu gewinnen; mit dessen Hilfe soll ein neuer Ammon­Phosphat- Mischdünger auf den Markt gebracht werden, der an Leistungsfähigkeit alle ähnlichen Erzeugnisse übertroffen und dabei weit billiger sein soll. Außerdent will man den fünstlich erzeugten Stichstoff und Phosphor init Kali, worauf Deutsch  land, abgesehen von Elsaß  , ein Monopol hat, zu cinem neuen Mischdünger verarbeiten, wo­von man sich gleichfalls sehr viel verspricht.

Alles dieses aber soll in den Schatten gestellt

Schon hört man aus diesen Streifen Stim men, die auf die Gefahren hinweisen, die der Kohle von der Chemie drohen. Bisher sind der Kohlenindustrie aus der Gewinnung der bei der

Inland.

Oppositionspolitit der ticheholiowa­

tilchen Sozialdemotratie.

Schaffung eines linken Blocks gegen die Reaktion".

äußersten Mitteln antworten! Es ist seit Jahren wieder das erste Mal, da die Kundgebung des er weiterten Bollzugsausschusses unserer Partei' direkt von der Benütung aller, selbst ganz beson­derer Mittel des Kampfes der Arbeiterklasse spricht. Das ist keine leere Drohung, das find Worte, die gut erwogen und bedacht sind. Und sie sind als Warnungsschuß abgegeben gerade am Vorabend der Beratungen der tschechisch deutschen schwarz- grünen Koalition, wegen der Vorberatu gen für den Herbst.

In einem Leitauffat fommt das gestrige Bravo Lidu" auf die auch von uns wiedergege­bene Kundgebung der Partei über die Wirtschafts­trise und die politische Situation zu sprechen und Jm Abendblatt tommt das Pravo Lidu" bemerkt zunächst, daß trotz aller Eingriffe und An- noch einmal auf die Resolution zu sprechen. Es feindungen es sich gezeigt hat, daß die materia- fommentiert zunächst die Stelle, wo von den Par­listische Geschichtsauffassung eine der teien gesprochen wird, die für den Fortschritt und besten Methoden zur Erkenntnis der heutigen ge- die Wirtschaftsdemokratie fämpfen und Staat und sellschaftlichen Ordnung ist. Deswegen beginnt die Parlamentarismus anerkennen: Mit diesen Par­Stundgebung mit einer Analyse der wirtschaftlichen teien und Sträften ist hier neben der Sozialdemo Verhältnisse.

Das Blatt bespricht sodann die wichtigste Stelle der Kundgebug, in der das Verhältnis der tschechoslowakischen Sozialdemokratie zur Regie­rungsmehrheit festgelegt wird. Es wird da gesagt:

teien.

Soweit es sich um die Tagespolitik handelt, erklärt die Kundgebung des Vollzugsausschusses mit absoluter Klarheit und Bestimmt heit, daß die Sozialdemolratie in teine Regierungsmehrheit eintre­ten wird. Diese Entscheidung ist nicht begründet mit der Umschichtung der Verhältnisse im Barla­ment, mit der Schwächung der Arbeiterklasse, welche von der bürgerlichen Mehrheit auszubeuten gesucht wird, eine Mehrheit die unfähig ist zu jeder Zusammenarbeit mit den sozialistischen   Bar­Daneben waren ein weiterer Grund die Erfahrungen, welche unsere Partei über die anti­sozialistischen Parteien der ehemaligen Koalition während der Frühjahrstagung gesammelt hat. Die Brutalität, mit der vorgegangen wurde, der Man­gel an Loyalität, der sich in unglaublichem Maße gleich nach den Wahlen bemerkbar zu machen be­gann, die unappetitliche Trinkgelderpolitik, welche die Parteien der Zollmajorität sich gegenseitig machen und der ganze Geist dieser schwarz- grünen Gesellschaft, die sich einmal gegen die Sozialisten austoben wollte, das alles hat die allnationalen Hüllen vom Körper dieser Parteien gerissen. Heute ist es übrigens sichtbar geworden, daß die führen den Parteien der Zollmehrheit, die tschechischen und deutschen Agrarier keine anderen Sorgen für den Serbst haben, als, wie man das Gesetz über die Sozialversicherung der Ländarbeiter umbringen

Vertokung entfallenden Nebenprodukte recht an­sehnliche Gewinne zugeflossen. Insbesondere frug das Ammoniat einen erheblichen Teil der Kosten des Verfofungsprozesses. Bis zum Jahre 1930 find den Kohlenzechen noch gute Preise für das Ammoniak durch Vereinbarung mit dem Stick­stoffsyndikat gesichert, dem auch die Erzeuger von fünstlichem Stickstoff angehören. Von da ab hat es vor allem die J. G. in der Hand, die Preise für die Konkurrenzerzeugnisse für Ammoniat, auf einen Preis zu drücken, der den Zechen jede Ge­winnmöglichkeit für ihre Nebenproduktion nimmt. Nun ist ja der deutsche Kohlenbau als Gesamtheit fapitalsfräftig genug, um durch Nachahmung der Patente der J. G. die Gewinnung von fünstlichem Del und der anderen Produkte aus Rohle selbst in die Hand zu nehmen. Aber es fehlt ihm die der Geschlossenheit, vor allem aber mangelt es ihm an den nötigen laboratorischen Erfahrungen. Der

fann. Das ist ihnen wichtiger als der Staatsbor­

anschlag. Darüber haben sie sich geeinigt, über den Voranschlag jedoch noch nicht.

Der. Artikel hebt dann die scharfe Sprache Kundgebung hervor und sagt:

Auf jeden Versuch der Demolierung des sozia­len Aufbaus unseres Staates werden wir mit den

Stimme ein paar Säße und mofferten fich offen- fürchtet hätte, sie zu stören, hätte ich mich den! Copyright 1924 bei Buchhandlung Schneider u. Co., Wien  . bar über die Frivolität der lateinischen Raffe. Verdiers genähert. Ich fühlte mich einsam und Trotzdem wurden die vor ihnen stehenden Gläser verlassen und das helle Lachen Evelynes zog mich in rascher Aufeinanderfolge geleert und wieder unwiederstehlich an. gefüllt, und sie machten auf den unbefangenen ,, Wo waren Sie so lange?" fragte sie mich Beobachter durchaus nicht den Eindrud, materiel- und fuhr in scherzendem Tone fort: len Genüssen abgeneigt zu sein.

Vom Baume des Bösen.

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Bon Marcel Berger.

Ich machte einen Vorstoß gegen den Ecktisch ,. an dem Doktor Pythius saß und aus dem Augen­winkel den Großfürsten beobachtete, der wie ein ungehuerer rasierter Gorilla zwischen vielfärbigen Schnapsflaschen thronte. Rita, die an seiner Seite saß, streifte allmählich ihre Befangenheit ab und wurde immer lebhafter, je mehr Cocktails sie ge­foftet hatte, die ihr Herr und Meister mit wissen­schaftlichem Ernste braute.

" Sie hoffen also," fragte sie den Arzt ,,, daß Sie ein Mittel finden werden, welches den Tod abschafft?"

,, So weit geht mein Ehrgeiz nicht," erklärte Doktor Pythius. Ich will nur verhindern, daß die Menschen zu schnell altern. Ich will euch jung erhalten, jung und schön wie ihr seid.".

Mit belegter Stimme mischte sich der Groß­fürst in das Gespräch:

,, Ach, mein Lieber, was hilft es, jung zu sein, wenn die Liebe selbst einen schon müde macht? Das ist meine größte Sorge. Glauben Sie, daß Ihre Mixtur mir auch nur meine Kräfte von der borigen Saison wieder zurückgeben wird?" Zweifellos, Hoheit."

" Dann begebe ich mich in Ihre Behandlung. Wann fangen wir an?"

Der Doktor antiwortete nicht. Und der wenig beharrliche Geist des Großfürsten war schon durch einen Kellner abgelenkt, der einige neue Flaschen bor ihm aufstellte.

Am Ende der Terrasse hörte ich das Bruch stück eines Gespräches zwischen dem Obersten und Marius:

,, Und Sie glauben wirklich nicht, daß sich in Ihrem Parlament eine Majorität finden lassen wird...?"

,, Eine Majorität für unser Projekt, wenn der Minister dagegen ist und die Vertrauens­frage stellt? Ausgeschlossen!"

Ich will alle meine Freunde um mich ver­sammelt haben."

Und Ihre eigene Meinung?" Stellen Sie sich nur vor, was es bedeutet, an einen Kredit von zwei Milliarden zu begehren! Sie dürfen nicht vergessen, Major Simpson, daß Frankreich   kein Geld hat."

sich

Ich setzte mich zu ihr.

Wann beginnt das Feuerwerk?" ,, Um zehn Uhr, glaube ich." Frgend jemand sagte:

,, Es fängt an, recht frisch zu werden." ,, Tee! heißen Tee!" bestellte Marius. Biele Hände erhoben sich:

Für uns auch!"

Evelyne wandte sich zu La Tour- Aymon, der ihrer anderen Seite saß:

" O, Ihre Finger sind eiskalt. Sie werden erkälten!"

Mein Freund zog seine Hände heftig zurück: ,, Nein," protestierte er. Im Gegenteil, ich glühe."

,, Aber mit diesem Projekt kann doch un­geheuer viel Geld verdient werden! Das muß man den Leuten doch begreiflich machen können!" Glühend, während die anderen frieren! Er Dartigues senkte die Stimme. Ich glaubte zu hat wirklich immer Glück!" scherztz Marius hören, daß er den Vorschlag machte, einige ein- plump. flußreiche Persönlichkeiten materiell für die Sache ,, Und was für ein Glüd!" seufzte Philipp. zu interessieren... Evelyne warf Dartigues einen mißbilligen­,, Nein," erklärte Simpson abgefühlt. eine den Blick zu, der vor plöglichen Mitleid mit La Umwege, teine Bestechungen! Die Verwirklichung Tour- Ayrion ganz feucht war. Philipp schien die­meines Brrietts liegt abfolut im eigensten Juter- sen Blid aufgefangen zu haben und fühlte sich so esse Frankreichs  . Wenn ihr euch nicht entschließen schmerzlich getroffen, daß er nur schweigend die fönnt, tann ich nichts machen. Dann führen wir Augen schließen fonnte. die Linie über die andere Strecke, via Rotterdam  ." Der Tee wurde gebracht. Aufmerksamte Kell­

fratie gemeint die Partei der tschechoslowakischen Sozialisten, die Partei der deutschen   Sozialdemo fraten, die Legionäre, die Partei der Arbeit und dann verschiedene Kulturorganisationen. Die Bedeutung der Kundgebung unterstreicht dann das Blatt mit folgenden Worten: So hat die Parteiführung für die nächste Zeit die Linie jener Politif vorgezeichnet. die man allgemein nennt: Schaffung eines linken Bloces gegen die Real­tion."

der

Italien   und die Prager Mustermesse. Wir erhalten von der Prager Mustermesse folgendes Schreiben: Zu der in der heutigen Ausgabe Ihres w. Blattes gebrachten Notiz: Italien  nimmt an der Prager Mustermesse nicht teil" ge­statten wir uns mitzuteilen, daß es sich feineswegs um eine Absage seitens des italienischen Ministe riums für Volkswirtschaft handelt, welches der Teilnahme der italienischen Industrie an Prager Messe stets das größte Interesse und die wirksamite Unterſtüßung entgegengebracht hat. Der Grund der diesjährigen Nichtbeteiligung Ita­ liens   ist darin zu suchen, daß die Organisation jedweder offiziellen Beteiligung Italiens   an einer ausländischen Messe oder Ausstellung dem Jsti tuto Nazionale per il Commercio con l'Estero" ( Nationalanstalt für Außenhandel) übertragent wurde, dessen Gründung sich bis Anfang Juli berzögerte, so daß mit Rücksicht auf die vorge­schrittene Zeit von der geplanten Teilnahme Jta­liens an der Prager Herbstmesse Abstand genomt men werden mußte. Von einer telegraphischen Absage fann also nach wie vor keine Rede sein." -Wir begreifen schon, daß die Leitung der Pra ger Mustermesse die Messe selbst außerhalb aller politischen Diskussionen belassen will, möchten aber doch bemerken, daß die Erklärung, die Nicht beteiligung Italiens   gehe nur darauf zurück, daß irgend eine nationale Anstalt für Außenhandel nicht rechtzeitig gegründet wurde, nicht vollkom men befriedigend ist.

,, Natürlich ich," erklärte Marius. ,, Auch von mir werden Sie feinen Korb be­fommen," rief Herr Hourloubeyre.

Titto Bertefcu spitzte das Ohr: Soviel ich weiß, gibt es doch gar keine echte Chartreuse mehr."

Ich erzählte ihm in furzen Worten, was ich von der Gründung der kleinen Brennerei meines Freundes gehört hatte.

,, Eine wahre Gabe Gottes," sagte der Dich­ter fast andächtig und leckte sich die Lippen.

Ich werde mir also erlauben," sagte La Tour- Aymon, Ihnen allen eine Kostprobe von diesem Likör anzubieten."

Er ließ Anton kommen und übergab ihm mit einem leisen Befehl einen Schlüssel. Der Diener entfernte sich und ich bemerkte mit Genugtuung, daß La Tour- Aymon sich, offenbar nach meinent Rate, bemühte, seine melancholische Stimmung zu überwinden. Seine Zurückhaltung war geschwun den, er mischte sich mit unbesangener Selbstver­ständlicheit in das allgemeine Gespräch, erzählte Anekdoten und verstand es, in einem scherzhaften Wortgefecht mit Marius die Lacher auf seine Seite zu bringen.

Anton fam mit Iceren Händen zurüd. Nun? Die Chartreuse?" fragte Philipp. Sie haben mir einen unrichtigen Schlüffel gegeben," brummte der Diener grob.

"

Ginen unrichtigen Schlüssel?" La Tour- Aymon errötete heftig und ich be merkte, daß er sich mit einem geradezu ängstlichen Blicke nach Doktor Pythius umfah, der in die Lektüre der Züricher Zeitung" vertieft war.

Marius machte eine höfliche Geste des Be- ner verteilten die Schalen und füllten sie geräusch Philipp stand auf, ließ den Schlüssel, den ihm dauerns und verließ den Obersten, ohne mich zu los. Eine Kristallkaraffe mit Rum wurde herum- Anton zurückgebracht hatte, verschwinden, griff in bemerken. In einer Ede an der Brüstung saß gereicht. In diesem Moment gab La Tour- Aymon seine Tasche und gab dem Diener einen anderen. Herr von Weisweiler   und Baron Holbeck das Ehepaar Verdier, zärtlich aneinandergedrängt. zu meiner größten Ueberraschung sein bisher zur Dann setzte er sich düster und nachdenklich wieder faßen bequem in tiefen Klubfauteuils und muster- Ich lehnte mich wenige Schritte von ihnen an die Schau getragenes ablehnendes Benehmen auf und zu uns. ten die Gesellschaft mit überlegenen Bliden. Sie Balustrade. Das Orchester intonierte leise einen fragte in entschlossenem Tone mit lauter Stimme: wechselten nur dann und wann mit gedämpfter Walzer von Schubert. Wenn ich mich nicht ge- Wer will meine Chartreuse versuchen?"

( Fortsetzung folgt