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Kleine Chronit.

Turnen und Sport.

26. August 1926. Beteiligung der Massen selbst an den Zefbesfibun- nur in der 42. Minute noch einmal einsenden und gen. Die Züchtung von Größen, wie Herr Dr. so das Resultat auf 5: 6 für Kleischa ändern. Pelzer eine von vielen darstellt, überläßt die Ar- Schiedsrichter Genosse Řepa 3udmantel war dem beiter- Sportbewegung gern der bürgerlichen Sport Spiel ein vorbildlicher Leiter.

bewegung.

Wie Grete zu den Bürgerlichen tam. enttäuschte gänzlich. Ab­

Kajetan und der Kampferbaum. An alle Vereine im 5. Kreis. Oder der Kindersegen im Hause Parma  . ,, Was ich im Elternhause der Erkaiserin Zita Zum 1. Bundesspiel- und Sporttag am Sams oon Desterreich erlebte. Bruchstücke aus dem tag und Sonntag, dem 28. und 29. August in Kaa­Leben eines ehemaligen fatholischen Hofgeistlichen." den mögen die Vereine Folgendes beherzigen. 26. Das ist der Titel eines Buches, welches im zweiten fahrtszeiten für Samstag: Es müssen die Jahre nach Kriegsende in Dresden   erschienen ist. Der Verfasser nennt sich: Karl Wagemut. Vielleicht Frühzüge benützt werden. Die Fahrt ist so einzu­heißt er wirklich so. Er war Haustaplan und richten, daß die Teilnehmer den Zug ab Komotau Kindererzieher im Hause Parma  . Diskret ist der 10,56 erreichen. Der nächste Zug geht erst 15.10 ehemalige Hofgeistliche nicht, denn er erzählt eigen ab Romotau nach Raaden. tümliche Sachen aus dem Leben des herzoglichen tommt nur der Frühzug in Betracht, der 6.15 Für Sonntag Hofes. Düftere, aber auch lustige. von Komotau   abgeht.

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Herzog Robert von Parma war ein mit Kindern reichgesegneter Vater. Gesegnet? Nach tät? Nicht weniger als sechs Kinder aus der der Menge der Kinder, ja. Aber nach ihrer Quali zweiten Ehe" schreibt Karl Wagemut, und zwar alle erwachsen, wandelten in der Nacht eines unheilbaren Idiotismus dahin: Es waren das die Prinzen Henry und Josef, ferner die Pru zessinnen Louise, Pia, Immaculata und Therese. Alle sechs waren unfähig, vor Fremden aufzu­treten. Sie bewohnten einen eigenen Flügel des Schlosses und hatten ihr eigenes Pflegepersonal." 3u jener Zeit hatte der Herzog zwanzig lebende Kinder. Acht aus der ersten, zwölf aus der zweiten Ehe. Das war zu viel. Da mußte etwas geschehen. Der Wintersitz der Familie Parma   war das Schloß Pianore bei Viareggio  . Karl Wagemut spricht im Tone der höchsten Bewunde­rung von den seltenen Bäumen des Schloßgartens. Er erwähnt auch einen Sa mpferbaum. Im Zusammenhang damit erzählt er folgende Ge­schichte:

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Sportblatt:

Ist das wahr?"

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V

Sobrusan komb. gegen Pihanken tomb. 8: 0. Dieses Treffen, das interessant zu werden versprach, enttäuschte gänzlich. Das Spiel wurde fast zur Gänze in der Hälfte der Gäste durchgeführt; die Wir lesen in einem deutschen proletarischen Ueberlegenheit Sobrusans war so erdrückend, daß Pihanken in der ersten Halbzeit nur zwei Schüsse Der Schauplatz ist eine Schule: Grete, ich auf das Tor abgeben konnte. Sobrusan führt habe gehört, du bist in einem Arbeitersportverein? ichon die ersten 15 Minuten 3: 0 und fann bis zur Ja, Fräulein, das ist schon albzeit noch weitere drei Treffer erzielen. Nach war ich in der Volksschule in N., dort waren wir lend, doch etwas auf, ohne jedoch etwas zählbares wahr; bevor ich meine Freistelle im Lyzeum bekami. der Halbzeit kommt Pihanken, mit dem Wind spie­uns einig, weil unsere Väter alle Arbeiter waren, zu erreichen, wogegen Sobrusan noch zweimal er­alle in einen Arbeitersportverein zu gehen. Das folgreich ist. Nebenbei jei noch bemerkt, daß bei babe ich auch beibehalten, als ich ins Lyzeum kam." Bihanken fünf Spieler spielten, die im Mitglieds­- ,, Aber Mädel, schänst du dich denn nicht, in buche kein Lichtbild hatten. Schiedsrichter Roller gut. unserer Schule und dann in einem Arbeiter Sobrusan Ib gegen Aussigale ischa sportverein? Bedenke, Menschen, die die ganze Ib 1: 0. Ruhiges und faires Spiel, aus dem die Woche in Dreck und Staub arbeiten, sich vielleicht flinkere Mannschaft verdient als Sieger hervorging. waschen, haben einen unangenehmen Geruch. feitiges scharfes Spiel beider Mannschaften. Schieds. nur einmal in der Woche am ganzen Körper Rothenhaus gegen Dug komb. 6: 2. Wechsel­dels, seid alle vorsichtig mit eurem Umgang! Dir, richter ewiß gut. Vorher Rothenhaus Ersatz Grete, gebe ich bis nächste Woche Zeit zum Besin  - gegen Neudorf Ersatz 1: 2; ruhiges faires Spiel. nen, ob du in diesem Arbeiterverein bleibst. Ich Bei der Abfahrt wolle man Rüdsicht auf die hoffe aber, du machst uns feine Schwierigkeiten und Ermäßigung nehmen und es sind daher von den Be- sere Herren und Damen verkehren. Im übrigen gehst in einen anständigen Verein, wo nur bes­zirken Treffpunkte anzugeben, bezw. ist ein Genosse sage deinem Vater, er soll einmal zu mir fom­als Bezirksreiseleiter zu bestimmen.

Die Sportler und Spieler sollen womöglich schon Samstag zu Mittag in Kaaden   sein. Alles hat in Sportlerdreß den Aufmarsch mitzumachen. Dasselbe gilt für Sonntag zum Feffzug.

Da hauptsächlich Massenquartiere in Frage kommen, sind Decken und Handtücher mitzubringen. Wer über Stoppuhren verfügt, muß diese gleichfalls mitnehmen. Die Samariter des 3. und 8. Begir tes versehen Dienst.

Wir erwarten pünktliches Antreten aller Teil­nehmer aus dem 5. Streis. Frei Heil!

Für die Kreisleitung: Eduard Erlacher.

nten

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Literatur.

,, Das tschechische Buch." Redigiert von A: No­vát. Orbis- Verlag 1926, 62 Seiten. Ist das aber Herr N., haben Sie nie darüber nachgedacht, ein schönes Bändchen, das die Tschechen für Pro­daß es unmöglich ist, Ihre Tochter in einem Arbei- paganda und Informationszwede aus Anlaß des terverein und besucht das Lyzeum? Die größten internationalen Bibliothekar- Kongresses( 28. Juni Unannehmlichkeiten fönnten mir entstehen. Die bis 3. Juli 1926) eigens in deutscher Sprache Kinder der besseren Eltern und höheren Beamten druden ließen! Mitarbeiter sind durchwegs Kapa­

" Als der Herzog dieſen Baum pflanzen ließ. Die bedeutungslosen" Arbeitersport- würden sich im Auftrag ihrer Eltern beschweren, mit sitäten auf dem Gebiete des Buchwesens, der Buch­

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hatte er sich in den Kopf gesetzt, den guten Rat des alten römischen Dichters zu befolgen, der da lautet: ,, Camphora per nares castrat odore maritos", das heißt: Kampfer einatmen macht die Ehe­männer unfruchtbar" denn der Herzog war be­sorgt wegen des ihm gewordenen reichen Kinder­segens und ließ sich deshalb den duftenden Baum vor die Fenster seiner Privatgemächer sehen. Als ich später einmal in großer Abendgesellschaft auf der Terrasse saß, kam der Herzog selbst darauf zu sprechen und sagte gutgelaunt zu mir:

Der ganze Kampfer hat mir nichts genügt; der Kajetan ist schon wieder auf dem Wege!" Es sollte nämlich in einigen Monaten sein jüngstes, und zwar das zwanzigste Kind zur Welt kommen, das man, falls es ein Knabe sei, Kajetan nennen wollte. Die Herzogin hörte diese Bemerkung, und obwohl sie für derartige Witze nicht zu haben war, mußte sie doch hellauf lachen. Und es war eine große Selten­heit, wenn sie fröhlich lachte. Der Stolz verbot es hr, vom Menschlich- Allzumenschlichen zu viel sehen zu lassen. Der arme Herzog aber hatte ganz recht, fein Kindersegen blieb nicht aus; und wenn alle seine Kinder gelebt hätten, so wäre Prinz Kajetan als letzter wohl nahe an der Zahl dreißig gewesen." Das Haus Parma ist bekanntlich streng tatho­lisch. Daher der Glaube an die Wunder wirkung des Kampferbaumes. Und daher dieser Ausweg. Die strenggfäubigen Buddhisten dürfen bekannt­lich nicht einmal einer Fliege wehe tun. Die Schildpatten der Schildkröten sind aber sehr wert­boll. Bonsels   erzählt in seiner Indienfahrt", daß sich die Buddhisten an den Küsten so helfen, daß sie die Schildkröten auf den Rücken legen. Diese verrecken auf diese Weise, denn sie können sich nicht umdrehen. Die gläubigen Buddhisten haben also nicht getötet! Auf solche Art betrügen sie ihren Buddha. Der Stampferbaum ist auch eine Art Finte gegen das fatholische Gebot: ,, Seid fruchtbar und mehret euch!" Genüßt hat sie nicht. Rajetan und seine Geschwister waren pfiffiger als der Kampferbaum.

vereine.

Der Reklameläufer des bürgerlichen Sports, Dr. Pelzer, hat es in diesen Tagen für ange­bracht gehalten, sich über den Arbeitersport in einer geradezu unanständigen Art und Weise auszulassen. Gr scheint aus Ahnungslosigkeit zu dieser Unanstän­digkeit geschritten zu sein. Belter schreibt z. B. in einent Artikel u. a.:

,, Geht hinein in die guten allgemeinen Sport­vereine, aber nicht in die sogenannten Arbeiter­Sportvereinigungen, die sportlich bedeutungslos und politisch international eingestellt sind."

Man kann von einem Herrn Dr. Pelzer schließ lich nicht verlangen, daß er sich auch um die Höhe und Bedeutung des Arbeitersports bekümmert. Aber auch er sollte soviel Anstand besitzen und nicht über Dinge sich öffentlich auslassen, von denen er nichts versteht und infolgedessen herabjeßend und beleidt gend wird. Was die bedeutungslosen Arbeiter­Sportvereine" zu leisten vermögen, hat anläßlich der Arbeiter- Olympiade in Frankfurt   der bekannte Sportrat Wilhelm Dörr  , der die bürgerlichen Olympiaden in Athen  , Stocholm und Baris mit fritischen Augen studierte, in der bürgerlichen Frankfurter Zeitung  " wie folgt largemacht:

Ihrer Grete den Unterricht zu teilen. Wäre Ihre Tochter in einem Verein, wo nur bessere Herren und Damen verkehren und der tüchtig ist im Sporte, dann hätte sie gute Aussichten auf eine gute An­stellung. Schon manches gewöhnliche Mädel hat in solchen Vereinen eine gute Partie gemacht."

Gretes Vater sitzt zwischen zwei Stühlen und verspricht ausweichend: Fräulein, ich will mein

möglichstes tun..

Ist es bei uns schon viel anders?

graphit, der Buchausstattung und der Buchbinder­kunst! Fr. Táborský, der Vorsitzende der tschechischen Bibliophilen  , schreibt eine von ehrlicher Buch­begeisterung durchglühte Einleitung, A. Novák gibt einen Bericht über die Entwicklung des tschechischen Buchwesens. Wir erfahren, daß der sozial­demokratische Dichter Macet auch Redakteur einer Zeitschrift Cesty bibliofil" war, der tschechische

Tichter Karáset schreibt über den Werdegang tsche­chischer Buchgraphit, der Direktor der Staatl. Ver­lagsanstalt Dyrynk lehrt uns die Beurteilung eines Buches in bezug auf die technische Ausführung, De, ,, Gleichheit" Weiskirchliß gegen Union  " Teplik Maly schreibt einen spannenden Artikel über den 10: 0( 1: 0). Während in der ersten Halbzeit die Werdegang des Ex- libris( Buchzeichens). Wir hören, Gäste noch jo halbwegs Widerstand leisteten, fielen daß es große Künstler wie Dürer   und Holbein   nicht sie in der zweiten Halbzeit gänzlich um und mußten verschmäht haben, in dieser Kleinigfeit" ihre sich ein Tor nach dem anderen gefallen lassen. Schon Größe" zu zeigen, Miloslav Novotný spricht end­die erste Halbzeit brachte eine erdrückende Ueber- lich von den Aufgaben der Bibliophilie, ein schönes legenheit des Playbesizers; wenn dies nicht in Toren Volksbuch zu schaffen. Zahlreiche Reproduk­zum Ausdruck kam, so deshalb, weil Union  " estionen von Holzschnitten machen das Büchlein be­immer noch verstand, den Gegner am entscheidenden sonders lieb. In Deutschland   propagiert bekanntlich Schuß zu hindern. Das planmäßige Paßspiel von die Bereinigung der Büchergilde" unter der Gleichheit" brachte den Zusammenbruch in der Zeitung von Ernst Preczang   ähnliche Bestre­zweiten Halbzeit. Von Fuß zu Fuß wanderte der bungen, ein schönes und billiges Volksbuch zu Ball; gutes Freistellen und Postieren verhalfen zu schaffen.( Leider hält das deutsche   Buchweien in den Toren. Bei Union  " befriedigten der linke Ber  - der Tschechoslowakei   weder mit dem tschechischen, teidiger, Mittelhalf, Mittelstürmer und Rechtsauzen. Nach der Lektüre des Büchleins Das tschechische noch mit dem reichsdeutschen einen Vergleich aus.) Der Versuch, die Arbeiter- Olympiade mit Gleichheit" zeigte eine annehmbare Gesamtleistung. Buch" nimmt ein Bücherfreund ein Buch( auch ein den bürgerlichen Olympiaden oder Deutschen   Tore fielen durch Katro 3, Erlacher 2, Chnert, deutsches) doppelt ehrfurchtsvoll in die Hand! Und Turnfesten zu vergleichen, müßte mißlingen: Weber, Schleger und Strupp je 1, ein Eigentor. ist das nicht auch schon eine schöne, segnungsreiche denn jede dieser Veranstaltungen hat ihre befon- Gleichheit" Ersatz Weiskirchlik in Trup Wirkung dieses deutschen Büchleins über tschechische deren Eigenheiten und Reize. Der Frankfurter   schitz gegen die dortige I a 1: 2 verloren. Buchkunst? Veranstaltung ist es, von kleinem, allem Men­Sportplay Eichwald. A. S. K. Pihanten I a schenwerk anhaftenden Mangel abgesehen, mit jel gegen S. K. Kleischa I a 5: 6. Eden 6: 4, Ein sehr tenem Glück und Geschick gelungen, die zwei schönes, faires, offenes Spiel, welches zeigte, daß grundverschiedenen Dinge Sport und Turnen in bei einigem Willen auch ein guter Sport gezeigt Berantwortlicher Redakteur Wilhelm Nießner. Harmonie zu verknüpfen und darüber den Zauber- werden kann, Pihanken spielt sehr aufopfernd, wird hauch antiker Gymnastik durch' selten gesehene aber von dem Gegner stets vor dent Tor am Schuß Konzessionen an vornehme unaufdringliche Nackt verhindert. In der 24. Minute kann Pihanken nach heit, wie sie im Interesse der Volfsgesundheit zu einem schönen Angriff den ersten Treffer, zehn fordern ist, zu legen. Es war eine Ueber- Olym- Minuten später den zweiten Treffer erzielen. Die piade, die in den Leistungen sich sehen lassen kann. Gästemannschaft kann nun auch ihrerseits das erste Aehnliche Urteile können massenhaft angeführt Tor erreichen. Mit dem Stand 2: 1 geht es in die Goldfunde auf Neu- Guinea  . Berichten des Generaldirektors James Hebbard aus Melbourne   werden. Aber vielleicht besteht der Kummer des Halbzeit. Nach Halbzeit kann Pihanken in der sechsten zufolge, soll eine große Goldader in Eddie Creet Herrn Belper, der sich in unanständigen Redens Minute noch einmal einsenden, das das Resultat auf in Neu- Guinea   gefunden worden sein. Wie Hebarten äußert, darin, daß die Arbeitersportler nicht 3: 1 erhöht, Sleischa fommt nun mächtig auf und bard erklärte, warteten bereits 50.000 Unzen auf iene Reklamesucht fördern, wie er sie beliebt oder erzielt in der 7., 9. und 11. Minute je einen Treffer. den Abtransport. 100 Eingeborene fönnten min- sich in einer geradezu abstoßenden Art gefallen läßt. Fünf Minuten später kann Pihanten ausgleichen. destens 1000 Unzen Gold täglich fördern. Das Die Arbeitersportbewegung verfechtet dagegen den Es tommt vor den Toren beider Mannschaften zu Gold jei jedoch wegen starker Silbervermischung Grundsatz: Nicht die Leistungen einzelner Perso- einigen schönen Situationen, welche jedoch nur für nicht hochwertig, so daß der Preis auf 45 Schilling nen vor den Massen der Zuschauer helfen dem Volke die Gäfte in der 25. und 30. Minute von Erfolg IN TEPLITZ- SCHÖNAU  aus seiner törperlichen Schwäche, sondern nur die begleitet waren. Die Gastgeber können ihrerseits pro Unze anzusehen sei.

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J. R.

Herausgeber Dr. Ludwig Czech  . Für den Drud verantwortlich: O. Solit

Drud: Deutsche Zeitungs- A.- G., Prag  .

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Nachruf.

Nach kurzem Leiden verschied am 25. d. M, unser langjähriger, treuer Beamter, Genosse

Gustav Fischer  .

26 Jahre hindurch hat er seine ganze Kraft zur Befreiung der Arbeiterklasse und hauptsächlich zur Erweckung der Textilarbeiterschaft zur Verfügung gestellt. Trotz seines hohen Alters hat er bis zum 1. Mai 1. J. im Dienste der Union der Textil­arbeiter gestanden. Die Einäscherung findet Samstag, den 28. August 1926, nachmittags 5 Uhr in der Reichenberger Feuerhalle statt. Wir werden unserem alten Vorkämpfer stets ein ehrendes Andenken bewahren.

Der Vorstand der Union der Textilarbeiter Reichenberg. Reichenberg, am 26. August 1926.

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