Die

lionen Einwohner auf 45.000 Quadratkilometer, I chauvinistischen Kreise Bulgariens gemeinsam mit Izialdemokratie, das was die bürgerlichen Blätter

makedonische Hydra. Hydra. it wirtschaftlich und kulturell weit ihrem ausführenden Organ, der Sofioter Regie- schreiben, den geringsten Einfluß haben wird.

Von Hermann Wendel.

nistischen Bresse.

Das Zentralsekretariat der tschechoslowati­sozialdemokratischen Partei übergibt der Bresse folgende Erklärung:

zurück. Der Gesundheitszustand des Volkes ist rung, mit allen Kräften auf dem Balkan einen übel, die Schulverhältnisse liegen im Argen, An- Zustand friegerischer Unruhe aufrechtzuerhalten Die makedonische Frage, die sich durch das alphabetismus iſt Trumpf. Die Agrarreform suchen, um im Trüben zu fischen. Darum", sagt Gegen die Unwahrheiten der kommu­wurde unzureichend durchgeführt, die Verkehrs- das sozialdemokratische Blatt: unterhalten und Borgehen Südslawiens, Griechenlands mittel sind schwach entwickelt, die andre Probin- hegen sie in Bulgarien eine Bandenorganisation und Rumäniens gegen Bulgarien wieder einmal sehr vernehmlich zum Wort mel- zen beschattende Wirtschaftskrise verschont auch mit dem Ziel, durch stete Beunruhigung der Nachschen Makedonien nicht. Dazu ein schroff verständnis- barn die Konsolidierung der Verhältnisse in deren det, gleicht der lernäischen Hydra: schlägt man ihr loser Zentralismus, eine Amtsschreiberfaste mit Ländern zu verhindern und der Welt draußen zu einen Stopf ab, so wachsen zwei neue nach. Ur nicht immer reinen Sänden, eine zügellos sich aus- beweisen, daß Bulgarien Unrecht geschehen ist." Ur- loser Das Rude Pravo" brachte gestern mit sicht­sprünglich handelte es sich unt ein vorwiegend tobende Partei- und Kliquenwirtschaft, und es licher Tendenz die unwahre Nachricht, daß der Wenn auf der anderen Seite das Hauptblatt Zentralsekretär der tschechoslowakischen sozialdemo foziales Broblem, um die schonungslose Ausquet- wird begreiflich, wie diese Gaue zum günstigen der bulgarischen Sozialdemokratie den Völker- fratischen Arbeiterpartei Jaroslaus Maret, in schung der Faja, der christlichen Bachtbauern Nährboden für die Propaganda der Inneren bund anruft, so ist es eine felbstverständliche For- der Diensttagsibung des Vollzugsauschusses der durch die mohammedanischen Grundherren, aber makedonischen Revolutionären Orderung, daß sich die in Sofia überreichte Note nicht Partei spontan von seinem Amte suspendiert an dem Feuer der Unzufriedenheit, das deshalb zu friegerischen Handlungen auswachsen darf; wurde. Das Präsidium der tschechoslowakischen früh schon in Makedonien aufzüngelte, dachten die ganisation" werden konnten. Auch den Bandenkrieg betreibt die schon im Vorjahr ist Genf bei dem bewaffneten fojialdemokratischen Partei fonstatiert, daß der Großmächte die Kastanie ihrer imperialistischen mro als Propagandamittel, hauptsächlich um Konflikt zwischen Bulgarien und Griechenland Zentralsekretär Jaroslaus Marek dem Präsidium Politik zu rösten. Da Bulgaren und Serben nach einem schon in der Türkenzeit erprobten Re- dazwischen getreten. Aber auch der Völkerbund schon im Jänner d. J. seine feste Absicht, das Stämme einunddesselben südslawischen Volkes gept die Augen Europas auf das makedonische Pro- ist, namentlich in seiner Gestalt von heute, nicht Anit des Zentralsekretärs der Partei niederzu­find, war es das Gegebene, daß im 19. Jahrhun- blem zu lenken. Die Makedonisierenden" stellen der Herkules, der der makedonischen Hydra die legen, und zwar auf dringenden Rat des Arztes, dert beide nach Abschüttelung der Türkenherrschaft einen in Bulgarien sich ungehindert entfaltenden Köpfe so abzuschlagen vermag, daß sie nicht nach- mitgeteilt hat. Ueber diese Resignation haben das das Dach eines Staates über sich errichteten; so mächtigen Verband dar, von dessen Mitgliedern wachsen. Seine wahre Erledigung findet das Präsidium und der Vorstand des Vollzugsaus­sahen auch die Freiheitskämpfer hier wie dort die viele das revolutionäre Makedoniertum" bereits Problem Makedonien erst durch eine Födera- schusses beraten und auf ihr Drängen hat der Zen­Zukunft vor sich. Aber von den beiden wesent als Lebensberuf betrachten. Was aber heute zur tion aller Balkanvölker, zu der der An- tralsekretär eingewilligt, seine Funktion wenig lichen Anrainern der Balkanfrage wollte Dester- Erörterung steht, ist die von Belgrad , Athen und schluß der Bulgaren an die drei anderen südflawi- stens noch über die Sommerferien auszuüben. reich von einem großen Südslawenstaat vor seinen Bukarest behauptete Duldung oder gar Förderung schen Stämme die erste Stufe ist. Als in Bul - Seine Resignation teilte der Zentralsekretär in der Toren nichts wissen, weil er die von der schwarz- der in die Nachbargebiete einbrechenden Banden garien Stambulijski am Ruder war, herrschte in letzten ordentlichen Sizung des Vollzugsausschusses gelben Knute furanzten Südflawen, Kroaten und durch die Machthaber in Sofia . Obwohl die Re- Sofia Neigung dafür, aber Belgrad zeigte die der Partei mit, damit er die notwendigen Maß­Slowenen, auffässig zu machen drohte, und Ruß- gierung 2laptschews unter Zeter- und falte Schulter. Heute wäre Belgrad eher dafür nahmen für die Wiederbesetzung dieses Amtes land glaubte seine auf Konstantinopel zielenden Mordiogeschrei ihre Unschuld beteuert, spricht doch zu haben, aber in Sofia sind die chauvinistischen trifft. Das Präsidium des Vollzugsausschusses Eroberungspläne leichter verfolgen zu können, genug für jene Behauptung, denn das 9. Juni- Einflüsse zu stark. Voraussetzung für diese Ver- hat gestern dem Sekretär Maret aufgetragen, wenn es auf dem Balkan mit ohnmächtigen Klein- Regime" wurde 1923 durch einen blutigen Staats- bindung bisher feindlicher Bruderstämme, die für gegen das Rude Pravo" wegen seiner be­staaten zu tun hatte. So entstanden nebeneinan- streich der Offiziersliga und der Makedonisieren- die endliche Befriedigung des Balkans von größter leidigenden Nachricht die Klage einzu der ein selbständiges Serbien und ein selbständiges den" eingesetzt. Auch unser Belgrader Parteiblatt, Bedeutung ist, bleibt eben der volle Sieg der De - reichen. Bulgarien , das eine so lebensunfähig wie das das der eigenen Regierung sehr scharf auf die Fin- mokratie hüben wie drüben, der alle Rache prediger andere, und um das: Teile und herrsche! glorreich ger zu passen pflegt, versicht die Meinung, daß und Gewaltanbeter für immer in den Winkel zu vollenden, warf Petersburger und Wiener Arg- die militaristisch- kapitalistischen und nationalistisch weist. list Makedonien als Zanfapfel zwischen beide.

Vor Griechen, Walachen, Albanern und Tür­ten steht als Hauptmasse der Bevölkerung Make­ doniens ein südslawischer Stamm. Ob es sich dabei um Serben oder Bulgaren handelt,

Inland.

ift eine ebenso hitig umstrittene wie förichte Die Entschließung der tschechischen

Frage, die etiva darauf hinausläuft, ob die Mit­teldeutschen Norddeutsche oder Süddeutsche sind. Geschichtliche Belege", die für die eine wie die

Sozialdemokratie.

Urteile der tschechischen Presse.

andere These in Haufen beigebracht werden, ge- Tribuna: An der Schwelle einer neuen Phase hören im 20. Jahrhundert in die Trödelbude, und auch wenn man die makedonischen Mundarten

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Ein kommunistisches Selbsterkenntnis In der In prekor", dem offiziellen Or­gan der kommunistischen Internationale, hält ein Grundlage, wie sie die Sozialdemokraten bezeich- waschechter Bolschewit der sich mit angeborener neten haben, wird wohl auf gewisse Schwierig Ueberheblichkeit das Pseudonymi ,, Marxist" bei­teiten stoßen, die sicherlich die Initiatoren selbst legt, Gericht über den Führer der sogenannten P. Weddinger Opposition" in der N. V. D., einen gewissen Weber. Dabei entschlüpfen ihm folgende Säge:

vorausgesehen haben. Man kann sich beispiels weise heute noch nicht gut vorstellen, daß der An­schluß der deutschen Sozialdemokraten, trotzdem ihre Redner in letzter Zeit immer wieder einen Ausdruck gebracht haben, auf Grundlage eines gemäßigten Standpunkt zu unserer Republik zum der inneren Politit. bloßen Händereichens geschehen könnte. Aber Not Nach der Auffassung der Tribuna" beden- bricht Eisen. Die Notwendigkeit der Schaffung unter die Lupe der Sprachwissenschaft nimmt, läßttet die Resolution, der tschechischen Sozialdemo- eines Verteidigungs- Blocks der linken Parteien sich alles oder nichts beweisen. Genug, der in die tratie eine neue Phase in der inneren Politik der und Kräfte wird die beteiligten Faktoren zur Be­bulgarische Schule gesteckte slawische Makedonier wird ebenso mühelos zum Bulgaren wie der durch Tschechoslowakei . Das Blatt schreibt:" Innenpo- schleunigung des Verhandlungstempos nötigen, den serbischen Unterricht gegangene zum Serben. litisch ist die Entscheidung der tschechischen Sozial- damit man von den theoretischen Betrachtungen Diese Tatsache ausbeutend, warf sich in den letz- demokratie ſicherlich bemerkenswert: Sie bestätigt, sobald als möglich zu gemeinsamen Taten über­ten Jahrzehnten vor dem Weltkrieg die Sofiater daß die Hoffnungen auf irgend eine Erneuerung gehen kann.

Unsere Partei ist zum Unglüd an Diskussions­methoden gewöhnt worden, auf die man sagen fann: Wo die Begriffe fehlen, da stellt zur rechten Zeit das Wort sich ein". Man hat es sich abge­wöhnt, die Probleme sorgfältiger zu studieren. Man hat aber gelernt, ganz geschickt" mit Schlag­worten zu manipulieren, ohne manchmal darüber nachzudenken, was eigentlich hinter diesen Schlag­worten steckt. Manche haben sogar die elemen­tarsten Forderungen bergessen, die an den ernsten Politiker zu stellen sind.

Die Richtigkeit dieser Behauptungen ist ja wie die Belgrader Propaganda auf das noch unter der tschechischen Koalition entgültig begraben Národní Listy: ,, Von der Koalition zu Dr. Czech." nicht zu bezweifeln, bezieht sich aber unserer An­dem Halbmond schmachtende Land, um Menschen sind und daß also Švehla nichts anderes übrig So betiteln die ,, Národní Listy" einen Leit- ficht nach nicht nur auf die Diskussionstät g nach ihrem Bilde zu schaffen. 1912 schien der bleibt, als über eine neue bürgerliche Regie­Balfanbund und die Vertreibung der Türken aus rungsmehrheit, die sowohl eine tschechische wie auffat, in dem sie sich mit dem Beschluß der tsche keit der Kommunisten! Europa eine glattere Lösung der makedonischen auch deutsche ist, zu verhandeln. Die deutschen chischen Sozialdemokraten auseinandersetzen. Sie Gegen Klofáč als Vorsitzenden des Senats. Frage anzubahnen, aber die Machenschaften des Befürchtungen, daß es Švehla gelingen wird die schreiben: Für die Entscheidung der Leitung der Ballplatzes sprengten das Bündnis und trieben es toalition zu erneuern, haben sich als grundlos tschechischen Sozialdemokratie war richtunggebend Das Organ der tschechischen Agrarier Večer" zum Bruderkrieg zwischen Serben und Bulgaren. eriviesen. Deswegen werden von nun an sicher- hauptsächlich die Rücksicht auf die deutsche Sozial- stellt die Frage, was mit der Stelle des Vorsißen­Der Friede von Bukarest erledigte 1913 die Frage lich beide deutsch - bürgerlichen Parteien ihre Vor- demokratie. Diese Partei ist in Wirklichkeit na- den des Senates sei und ob der Vorsitzende weiter ebensowenig wie der Ausgang des Weltkrieges, bereitungen zu entscheidenden Verhandlungen, tionalradikal und wir wundern uns nicht, daß den Reihen der Opposition entnommen bleiben denn jede Lösung lahmt, die Sofia und Belgrad welche für Mitte September projektiert sind, ver- die tschechische Schwesterpartei bei dem größten kann. Wenzel Klofáč wird", so schreibt das nicht innerhalb der gleichen Staatsgrenzen sieht. stärken. Weil die sogenannte Zoll- und Kongrua- Entgegenkommen in nationalen Fragen sich mit Blatt, vielleicht verstehen, daß es das kategorische mehrheit einen mehr materiellen, interessen- ihr nicht einigen kann. Es ist deshalb begreiflich, Gebot der politischen Moral ist, die Stelle des Wenn es bei dem jüngsten Streitfall um den mäßigen Charakter hatte, tann man erst jetzt sa- daß die deutschen Sozialdemokraten nicht die er- Senatsvorsitzenden niederzulegen." zum Königreich der Serben, Kroaten und Slo- gen, daß wir an der Schwelle einer neuen Phase sten von den deutschen Parteien waren, welche wenen geschlagenen Teil Makedoniens geht, so ist der inneren Politik der Tschechoslowakei sind." den Anlauf zu einer vernünftigen aktivistischen Im Oktober Wahlen in Griechenland . die Lage seiner Bevölkerung national anders als Politik gemacht haben. Aber nicht einmal jetzt Národni Osvobození: ,, Not bricht Eisen." in den griechisch- makedonischen Strichen. Wer­gehen sie in sich, sondern sie verlangen Opfer den hier Slawen gewaltsam zu Hellenen gemacht, Ueber die von den tschechischen Sozialdemo- von den tschechischen Sozialdemokraten, welche sie so leben dort immerhin Südslawen in einem süd- fraten ausgegebene Parole eines Links- Blocks aus der Sackgasse und Vereinsamung aus dem lawischen Staat. Aber mächtig gärt auch unter schreibt das Legionärblatt ,, Narodni Osvobozeni": Parlament herausführen sollen." ihnen die allgemeine Nachkriegs- Unzufriedenheit. Der Versuch der Schaffung eines einheitlichen so­Das dünn bevölkerte Land, etwa anderthalb Mil- zialistischen und fortschrittlichen Blocks auf der

Bom Baume des Bösen.

Wir können den ,, Narodni Listy" nur sagen, daß auf unser Verhältnis zur tschechischen So­

ihres geringen Fassungsraumes an. Rita trank ,, Rufe doch Anton zurück!" sagte Dartigues, Copyright 1924 bei Buchhandlung Schneider u. Co., Wien . auf seinen Wunsch an der Stelle, die seine dicken du weißt nicht, was dir entgeht!" Lippen berührt hatten. Niemand wurde vergessen. Er schlürfte mit Genuß den letzten Tropfen. Schließlich schritt Philipp zur allgemeinen Ueber- Ich war eigentlich überrascht, daß Philipp raschung in die Ecke, in der Sir Cecil Harbour, sich so gleichgültig verhielt. Anton sah ich nicht halb verdeckt von einem Vorhange, seine Havanna mehr. rauchte. Er wählte zwei Gläschen aus und sprach die beiden Engländer an. Man jah, daß sie ziem­lich erstaunt aufschauten, aber nach einigen höf­lichen und überredenden Worten nahmen sie den angebotenen Trank mit einem fühlen Lächeln an.

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Von Marcel Berger.

Wenige Minuten später brachte der Diener , auf einer silbernen Platte eine große Flasche Chartreuse, die mindestens zwei Liter enthalten mochte. Kellner stellten auf alle Tische kleine Kri­stallfelche. Die Flasche wurde entforti und Philipp wies Anton an, die Gläser zu füllen. Mit dem ersten Gläschen, in dem der safrangelbe Liför fun­kelte, näherte sich La Tour- Aymon Titto Vertescu und sagte:

,, Verehrter Meister, ich bitte Sie, zu geftat­ten, daß ich das erste Glas dieses köstlichen Ge­tränkes der berühmten Stünstlerin Luccioli an­biete?"

,, Heute ist Philipp wieder einmal ganz der alte," flüsterte mir Evelyne zu. So wie er da­mals war, als er mir gefiel. Vor drei Jahren. Smart und unwiderstehlich. Die Engländer konn­ten ihn nicht abweisen."

,, Soll er zurückkommen?" fragte ich Philipp. Nein. Wie du willst. Du kannst ihn rufen...", jagte er apathisch.

Seine Hand lag auf meinem Arm und ich hatte das undeutliche Gefühl, als würde er mich mit einem leisen Druck zurückhalten. Herr Müller lief geschäftig herzu. Da ließ ein heller Pfiff uns alle aufsehen und an die Terassenbrüstung eilen. Von der Spitze des Turmes stieg ein roter Flam­menstrich senkrecht und zischend in die Nacht. Das Feuerwerk hatte begonnen.

11.

Zufrieden fam Philipp zurück. Er forderte Herrn Müller auf, sich zu bedienen. Dann be­wirtete er die Musiker, die eben eine Pause mach­ten. Hierauf schickte er. Anton in das Türmchen, Von dem Feuerwerk versprach ich mir wenig. Lächelnd nahm die Luccioli an und trank. um den Operateuren am drahtlosen Apparat auch Nach ihr der Dichter. ein Gläschen hinaufzubringen. Ich war auf die üblichen allegorischen Figuren Welche Stala von lange entbehrten Gau- Nachher kannst du für dich sorgen," sagte gefaßt, auf die bekannten Paradestücke aller mensensationen!" rief Titto begeistert, als er sein er dem Diener. Und das, was übrig bleibt, soll Strandfeste und Hotelbeleuchtungen, die ich lang Gläschen geleert hatte. Wie kann man dieses dem Hotelpersonal zukommen, damit die Leute weilig und gräßlich finde. Auch machen mich die Wundergetränk mit seiner spanischen Nachahmung auch etwas von dem Feste haben. Ich wünsche, bei diesen Gelegenheiten unvermeidlichen Begeiste­rungsausrufe und Scherze besonders nervös. auch nur vergleichen!" daß niemand zu furz fommt!" Alle wurden bedient. Philipp selbst beglei- Evelyne stellte ihren geleerten Kelch weg. Ich Wie mit einem Zauberschlage war die Beleuch tete den Kellner mit der Flasche durch den Saal. war noch nicht dazu gekommen, meinen an den tung der der Terasse erloschen. Vereinzelte blau Am Tische des Geneals zögerte nur Frau von Mund zu führen und als ich jetzt die Hand dar- und rot leuchtende Birnen verbreiteten gerade Somalis, zu trinken, indem sie die Befürchtung nach ausstreckte, stieß Philipp, der Anton mit den genug Licht, um die Tische und die Umrisse der aussprach, nachher nicht schiant zu fönnen. Bliden folgte, meinen Ellbogen so ungeschickt an, an die Balustrade gelehnten Gestalten unterschei­daß mein Gläschen umfiel und die föstliche Flüs- den zu können. Allgemeine Spannung lag über figkeit auf den Boden verschüttet wurde. Das der kleinen Gesellschaft. Selbst Dartigues benahm Glas ging dabei in tausend Scherben. sich nicht störend.

Wer denkt heute abend an schlafen." Baron Holbeck und Weisweiler verhielten sich abwartend und stellten sich zerstreut. Aber 2a Tour- Aymon näherte sich auch ihnen und bot ihnen mit einer verbindlichen Phrase von seiner Chartreuse an. Sie verbeugten sich artig und taten ihm Bescheid. Der Großfürst bat sich aus, daß ihm der Likör in einem Bordeaurglase ser­viert werde. Likörgläschen widerten ihn wegen

Philipp machte eine vage Geste der Entschul­

digung.

Rein Unglück," sagte ich, wenn nur nichts auf Evelynes Kleid gekommen ist...

Es ist nichts- passiert", beruhigte uns Eve­lyne und lächelte.

Zuerst fuhren vom Giebel des Turmes, fra­chend und pfeifend, ungezählte' Raketengarben Schlag auf Schlag stil gegen den Himmel, sanken am Ende ihrer Straft wie feurige Springbrunnen in Kaskaden nieder und wurden in die kalte Nacht­luft verweht. Titto Vertescu, der neben mir stand,

Athen , 26. August.( Reuter.) Die Partei­führer fonnten keine Verständigung über die Bil­dung eines Koalitionsfabinettes erzielen. General Kondylis gedenkt ein provisorisches Kabinett zu bilden. Die Neuwahlen werden, wie glaubt, spätestens im Oktober stattfinden.

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man

verglich sie mit Pfingstrosen, die der Sturm ent­blättert ein Vergleich, über den sich streiten ließ. Gelb, grün, blizzblau, violett wie Amethyst und rot in allen Nuancen zogen sie dahin und er­füllten ihr Geschick.

,, Ein erhabenes Schicksal", bemerkte der Dichter, die Menschen, wenn auch nur für Sekun­den, in Entzücken zu versezzen."

Tausende von funkelnden vielfarbigen Feuer­tropfen, die die leichte Brise nicht ins Weite trieb, schossen schräg zu Boden. Manche fielen verlö­schend in den Hof oder auf die Dächer. Wenige auf die Terasse, in unsere Nähe. Frau Hourlou­beyre schrie entsetzt auf. Einige taumelten noch glühend über den Abgrund und versanken in der Tiefe, in der Richtung gegen den dunklen Tan­nenwald und die Viehweiden. Wir konnten die beweglichen funkelnden Pünktchen lange mit den Augen verfolgen und von den Lichtern unten am Seeufer unterscheiden, die ihren Standort nicht veränderten. Auch unten in Wrimurg schien ein bescheidenes Feuerwerk abgebrannt zu werden, das wir aber nur undeutlich wie phosphores zierende Striche auf einer schwarzen Tafel- wahrnehmen konnten. Für die Zuschauer in der Ebene dagegen mußte unser Riefenfeuerwerk einen überwältigenden Anblick bieten.

Philipp stand plöglich neben mir. Wirklich sehr gelungen! Das mußt selbst Du zugeben!" sagte ich ihm. ,, Die Deutschen haben uns in diesen letzten vier Jahren mit ganz anderem Feuerwerk aufge­wartet," erwiderte er düster.

Eine Konstellation von drei strahlenden Ster­nen stieg, wie losgerissen vom Himmelsgewölbe, wo ein gleiches Sternbild neben dem Orion seinen ewigen Platz hat, immer höher, bis es unsereen Blicken in nebelhafter Ferne entschwand.

( Fortsetzung folgt.)