Kunit und Willen.
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reife pricht. Während im Bühnenlustspiel Venedig , seiner Gattin" aus verschwinden und er selbst| Cricket: die beiden Spiele haben ihre gesonderten ein leeres Wort bleibt, führt uns der Film über das gibt noch sein ganzes Barvermögen dazu, nur daß Herrschaftszeiten im Jahr und machen sich keine „ Wizz auf Wit." Die Revue im Theater wirkliche Meer in das wirkliche Venedig . Für zwei die Ruhe bewahren bleibe. Konkurrenz. Die Hauptwettbewerbe im Cricket bilarieté. Die Leiter der neuesten Prager Revue Strohwitwer ist es nicht schwer, auf dem Dampf- Nach der schreckensvollen Nacht erscheint die den Spiele der einzelnen Grafschaftsmannschaften beschwören einleitend den Geiſt Josef Kajetan Tyls, schiffe die Bekanntschaft einer jungen Dame zu richtige Frau Hrdy, aber es geht alles gut aus: die gegeneinander; innerhalb der Mannschaften sind der den Theaterdirektoren gute Ratschläge erteilt. machen, besonders wenn sie ihnen gerade in den unechte hat sich rechtzeitig verloren und fährt mit Professionals neben Amateure tätig. Das Greig Die Frucht dieser Ratschläge ist eben die Revue, die Schuß kom im guten Einverständnis mit ihrem einem neuen Dampfer neuen Abenteuern nach und nis des Jahres ist dann der internationale Stampf erfolgreichste, modernste Art des Theaters. Der Rat Gehilfen. Und so geht es schnell vorwärts: man der gerupfte Täuber kehrt zu seiner Hausmannskost gegen Australien . Und gar heuer hat sich dieser des alten Tyl mag für die geschäftliche Seite der schreibt sich unter gemeinsamen Namen im Hotel ein, zurüd. Kampf, der aus fünf Spielen besteht, zu einem Theaterunternehmen taugen, der Bühnenkunst wird erzählt von einem lumpigen Gatten, der sie mit all atemberaubenden Duell gestaltet: vier Spiele blieben mit der Heerschau der Kostüme und Beine, als die sich ihrem Schmuck verlassen hat neue Toiletten unentschieden erst das letzte gewann England die meisten Revuen geben, nicht gedient. Die von und neuer Schmuck, dazwischen Spaziergänge auf mit 716 gegen 427 und hat damit zum erstenmal Ferenc Futurista , Jara Rohout und dem Marcusplatz, Baden auf dem Lido Aber seit vierzehn Jahren den ganzen Wettkampf gewonKarel Tobis verfaßte Wiz auf Wiz"-Revue, der Schmuck, den der Mann seiner braven Gattin nen, zum zweitenmal feit zehn Jahren Australien macht eine rühmliche Ausnahme. Die Witze sind nach Hause schickte, brachte das Verhängnis: er ist überhaupt in einem Spiel besiegt. givar meist uralt, die Bilder sind ein schwacher Ab- eingepact in einem Verzeichnis der Hotelgäste und glanz der Berliner und Pariser Revueszenen, die dort steht auch: hrdý samt Gemahlin." Die dröhBallette sind an den Fortschritten der Tanzkunst ge- nende und beleibte Göttergattin, von der sich niemand messen geradezu vorsintflutlich. Aber Futurista und hätte vorstellen können, daß sie jemals den Gutshof Kohout tönnten allein das vierstündige Programm mit seinen Hühnern und Schweinen verlassen werde, bestreiten. Sie sind unerschöpflich in ihren Einfällen, pact sich zusammen und fährt ihrem Eheglück nach. wnübertrefflich in ihrer drastischen Komit, die natur- Inzwischen kam es in Venedig zur Lösung in der wüchsig ist und etwas vom Stegreif- Humor der Nacht in welcher der arme Herr Hrdý die BelohDie Regie hat sich befreit von dem ständigen Hanswurste und Bickelheringe jahrhundertalten An- nung für all seine Ausgaben erwartete, erscheint im Beigen der Gesichter, was bisher- wie auch bei gebenkens hat. Xena 2ongen, die den Trampel", Schlafzimmer der„ Gatten" ein mastierter Herr und anderen der Fluch des tschechischen Filmes war die kleine, eifersüchtige, ewig brüllende und ohr- droht mit der Polizei und da bietet Frau Hrdý ihm und arbeitete mit ganzen Gestalten, Interieurs und 1 feigende Bürgerin mit Bauernblut rassig und echt geschickt alle ihre Schmucksachen on, nur daß er weiten Aussichten. Was die Photographie betrifft, verkörpert, steht mit diesem Typ dem Empfinden schweige. Mit Schmerzen sieht der Großgrundbesitzer so waren vor allem die Aufnahmen in Venedig des nichttschechischen Zuschauers wohl allzu fern. Die seine Brillanten in die Taschen der beleidigten An- wunderschön, nur daß das zu grelle Sonnenlicht die Girls", die in reicher Bahl vorhanden sind, dürften ständigkeit die Maske gab sich doch als der Gatte Bilder etwas verblaßt hat. aus den Prager Vororten stammen, denn sie sind ausnehmend hübsch und natürlich, gar nicht amerilanisch oder pariserisch übertüncht; tanzen können sie allerdings im künstlerischen Sinne nicht, aber sie sind darum nicht weniger sehenswert. Die ganze Revue. ist start satirisch gehalten und teilt empfindliche
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Hiebe nach verschiedenen Seiten aus. In der Schluß Szene macht sich Futurista über die pathetischen RevteFinale, die in Brag üblich sind, in einer köstlichen ,, Apotheose" lustig. Alles in allem ein bunter und gut gelungener Ausschnitt des Prager Lebens mit gut gelungener Ausschnitt des Prager Lebens mit seinen starten und schwachen Seiten.
e. f.
Ein Kunstgeschichtlich wertvoller Fund. Die Mün chener Glyptothek erwarb einen Jünglingskopf in grnüem Basalt, der die Nachbildung eines Bronkers grünem Basalt, der die Nachbildung eines Bronze Criginals aus der Zeit des Polyklet, des ältesten griechischen Plastikers, darstellt. Die
ganze Figur, die den gleichen Kopf trägt, ist in einer Bronze aus Janina in. der Cremitage von Leningrad erhalten, die einen leier
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A. N. 0000000
Geschichte und Gestalten der Handlung erfüllt gutmütiger tschechischer Humor. Die tschechischen Schauspieler, Rašilev und Jičinsky, die beiden gutmütigen Kumpane, mußten diese Rollen spielen, jeder andere hätte aus ihnen Karikaturen gemacht. Die Abenteurerin der Lya de Bal war elegant und schick, die besorgte Hausfrau und ener Das einzelne Cricketmatch macht auf den an den gische Gattin der Frau 3denfa Tumova Mathejiova Nervenfibel des Fußballspiels gewöhnten Zuschauer war kein bloßer Fettklumpen, wie er uns dußend zunächst den Eindruck der Langsamkeit und Beschauweis in den amerikanischen Lustspielen begegnet. lichkeit. Cricket ist ein Rasen Mannschaftsund eben deshalb, weil der ruhigen und anspruchspiel, das auf jeder Seite mit elf Mann gefpicit losen Handlung entsprechend gespielt wurde, bildet wird. Die eine greift an( wirft), die andre ver dieser Film ein künstlerisches Ganze. teidigt( schlägt). Zwei Mann der verteidigenden Partei stehen vor den kleinen einander gegenüberliegenden Maten( Wickets), die aus drei halbmeterhohen Pflöcken bestehen. Zwei Mann der an greifenden Partei, die beliebig gewechselt werden können, die Werfer( Bowler) werfen abwechselnd den kleinen Ball gegen eines der feindlichen Male, wo er von dem Verteidiger( Batsman) mit dem hölzernen Schläger( Bat), abgewehrt und möglichst weit ins Feld befördert wird. Die Angreifer außer den beiden Werfern noch andre Spieler in bestimmter Aufstellung müssen versuchen, den abgewehrten Ball zu fangen. Gelingt dies oder berührt der Ball, ohne abgewehrt zu werden, das Mal, so ist das Mal gefallen und der Verteidiger tritt ab; auch ein Uebertreten und andre Verstöße schließen ihn aus. Gelingt dies jedoch nicht, so beginnt der Verteidiger, während sich der Ball im Feld befindet, bis er wieder in die Sand des Werfers gelangt, zwischen den beiden Malen hin urd her zu laufen: die Anzahl der Läufe, die er er reicht, bevor sein Mal fällt, sind die Punkte, nach denen das Spiel gezählt wird. Der Reihe nach fontmen fo alle Spieler der einen Partei zum Schlacen ( wobei es auf die Geschicklichkeit des Kapitärs onkommt, die Verteidiger, die Werfer und die Fänger sind, so daß kein Paar Verteidiger mehr übrigbleibt, richtig einzuteilen), und wenn zehn Wale gefallen ist ein Spielabschnitt( Innings) zu Ende; nun kommit und das wiederholt sich noch einmal. Die Ansch! die andre Partei zum Schlegen( Verteidigen) dran
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Turnen und Sport.
Boltssport oder Rellamesport. Berufsspielertum zur Folge gehabt. Jm bürgerVerhimmelung und Lobhudelei der„ Größen" in lichen Fußballbund Deutschlands ist es nicht viel den bürgerlichen Zurn- und Sportverbänden ist das anders. Mit Volkssport hat eine solche Bewegung Mittel, mit dem man das Volk zum Zuschen gegen nichts zu tun. Für sie kann das Wort„ Volkssport" Entgelt lockt, wenn diese„ Kanonen" auftreten. nur so ausgelegt werden, daß das Volk durch ten Tausende Zuschauer werden durch großzügige Re- denziöse Reklame zu den Darbietungen besonders flaure bis zum Fanatismus aufgepeifscht, ſie dürfen gezüchteter Leute angelockt wird und durch seine Eintrittsgelder die Unternehmungen Unternehmungen finanziert. dafür noch bezahlen, und die bürgerliche Sport- Eintrittsgelder die bewegung rühmt sich,„ volkstümlich" zu sein und Daß dabei dem Volke selbst an Leib und Leben geauf den„ Volkssport" das Vorrecht zu besitzen. Was holfen ist oder wird, glaubt nicht der Dümmste Für bürgerlichen besübungen zugänglich zu machen, geht nicht über Sportbewegung können nur fie zur Ergreifung der Masse tut, um sie den Lei- solche Größen"-Vorführungen der Leute Geld übrig ein paar Aufforderungen in der Presse hinaus. Sie haben, bei denen es keine Rolle spielt und solche, kommt es nur darauf an, eventuell gute Kräfte aus sie das Geld für den eigenen Körper dringender will ja auch gar nicht die Masse aktiv besitzen, ihr die einer Schauleidenschaft frönen, ungeachtet, daß ihr zu angeln, mit denen sie an die Oeffentlichkeit benötigen. Denkende Vollsteile legen ihre verdienten Grosport" zu demonstrieren.
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schlagenden Orpheus auf einem Felsen wiedergibt. tritt und ihre sportliche Höhe" beweist, um ,, Bolts- fchen nußbringender an und gehen zu den Vereinen, der Läufe, die die elf Spieler einer Partei in jedem
Nach der Stilbestimmung gehört das Werk zu ciner größeren bildhauerischen Komposition aus der Mitte des fünften Jahrhunderts vor Chrifti. Auf den zu gehörigen Inschriften, die sich zum Teil bei den deut schen Ausgrabungen in Olympia gefunden haben, schen Ausgrabungen in Olympia gefunden haben, wird als Schöpfer des Kunstwerkes der Bildhauer Dionysius von Argos genannt. Der Kopf in der Münchener Glyppothek vermittelt demnach die Kenntnis eines bisher unbekannten Meisters der Bild
hauerschule von Argos.
Der Film.
Die Meerjungfrau.
Die Biografia A.-G. bringt einen neuen tschechischen Film. Die Meerjungfrau", Lustspiel oon Josef Stolba , hat einige Voraussetzungen, um ein treffliches Filmlustspiel zu werden und vor allem um zu gefallen Es ist gutmütig und tadelt und ironisiert väterlich die menschlichen Gebrechen.
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,, Was man oft ißt, damit überißt man sich, wenn : s auch ein Fasan ist!" sagt und fühlt der Großgrundbesitzer Hrdý( Saša Rašilov). Das idyllische Leben auf dem Gutshof mit seinen jungen Kälbern und Schweinen verliert bald für den jedes Jnteresse, der dieses Leben sein Leben lang so lebt und daher ist es notwendig, sich los zu machen, auf Luftveränderung zu gehen. Sein Freund( 2. Jičínský) hilft mit einem ärztlichen Zeugnis aus, das von der unbedingten Notwendigkeit einer Meeres
Kleine Chronit.
Historisches von der Pflaume . Die rötlichblau schimmernden, aromatisch saf tigen Pflaumen, an denen wir uns jetzt erquiden,
gehören seit langem zu den Erfrischungen der
Menschheit. Doch bedurfte es auch hier mühevoller
Kunst des Züchters, um aus den harten und ſauren Früchten des wilden Pflaumenbaums jene köstlichen Arten dieses Steinobstes zu ziehen, die wir heute besitzen. Der Pflaumenbaum wächst in Südeuropa
Die Mitglieder der bürgerlichen Verbände sehen wo einer gleichviel ist wie der andere, Spielabschnitt gebucht haben, entscheidet dann den sich zu einem erheblichen Teile aus prominenten in denen jeder Leibesübungen nach seiner förper- Spielabschnitt gebucht haben, entscheidet dann den Personen des öffentlichen Lebens und Freunden lichen Konstitution betreiben kann, die aber auch Sieg, doch ist eine gewisse Mindestdifferenz erforderlich. eben heute, wo alles vom Sport spricht, zum guten nicht nachstehen, das sind die Arbeiter- Turn- und feit komplizierter als sie hier angedeutet werden beziv. Gönnern des Sports zusammen. Es gehört in ihren Leistungen der bürgerlichen Bewegung Selbstverständlich sind die Regeln in WirklichTon, einem solchen Verein anzugehören. Diese Persönlichkeiten erobern dabei Achtung und die Vereine, benen fie angehören, gleichfalls. Auf der
Sportvereine.
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konnten, und das Spiel reizvoller, ols aus dieser trodenen Beschreibung hervorgeht. Es wäre wohl
Herausgeber Dr. Ludwig Czech Verantwortlicher Redakteur Wilhelm, Nießner. Für den Drud verantwortlich: O. Holit. Drud: Deutiche Reitungs- A.- G. Prag .
Cricket: das englische Nationalspiel.ber Mühe wert, wenn man sich bei uns für dieſes anderen Seite tvitt die schwache Seite des Arbeiters dabei mit in Erscheinung, die darin zum Ausdruc Soeben ist in England der diesjährige Cricket- Spiel ein wenig zu interessieren begänne. tommt, daß sich der Arbeiter, der mit solchen pro- Länderwettkampf England- Australien entschieden minenten Personen in Berührung fommt oder mit worden. Wer jemals in England war, der weiß, ihnen gar einer Gemeinschaft angehört, oft etwas daß dieser große Kampfer wird alljährlich abBesseres zu sein dünkt als jene, die solche Vorzüge" wechselnd in England und in Australien ausgetranicht besitzen. Was tun nun diese Verirrten in der gen das ganze englische Volk in seinem Bann bürgerlichen Sportbewegung? Die sind vor allen hält: wie nur das Wettrudern Oxford - Cambridge , Dingen da, wenn die Lieblinge und Größen des das Derby oder die Cupentscheidung im Fußball. Vereins auftreten, um sie mitfeiern zu helfen. Stolz Ja, eigentlich ist er noch spezifisch englischer. Denn fühlen sie sich, einem Verein anzugehören, dessen Fußball, Pferderennen, Rudern und Tennis mögen Name in den Zeitungen gepriesen wird. Die Mit- alle ursprünglich englische Sporte gewesen sein: glieder mun, die durch ihre Leistungen für die Po- heute aber sind sie international. Nur Cricket ist pularität der Bewegung sorgen, tun das keinesfalls das eigentliche englische Nationalspiel geblieben, das allein aus Idealismus und Liebe zum Sport, wenn außerhalb Englands nur noch in den Tochterstaaten nicht materielle oder finanzielle Vorteile dabei hers des britischen Reiches gespielt wird, auf dem Kontiausspringen. nent aber fast unbekannt ist.
In der bürgerlichen Fußballbewegung ist diese In England spielt es jeder Schulbub, ebenso Einstellung außerordentlich kraß an die Oeffentlich wie Fußball, denn in den englischen Schulen ist keit getreten. In Ländern, wie Tschechoslowa Sport, wie wir sagen würden, obligatorisch. Soei, Desterreich, Ungarn usw., wo die Verherr- fort wenn die Fußballsaison mit dem Ende der Mei lichung dieser Leute zu Hause ist, hat es das offene I sterschaft abgeschlossen ist, beginnt das Sommerspiel
Cato nennt in seiner Schrift über den Landbau| wische Wort, sliva" für Pflaume. Die Zwetsche, die dieses Obst nur ein einzigesmal, und Plinius behauptete, daß sich alle Pflaumenarten erst nach Cato in Mittel- Indien eingebürgert hätten. Zur Zeit des Plinius, in der 2. Hälfte des 1. christlichen Jahrhunderts, gab es aber bereits in den Gärten der vornehmen Römer zahlreiche und sehr geschätzte
Pflaumensorten.„ Man kennt eine ungeheure Schar
von Pflaumen," sagt Plinius in seiner Natur
geschichte,„ bunte, schwarze und weiße und solche, die
man Gerstenpflaumen nennt, weil sie mit der Gerste reifen. Eine andere Sorte, die später reift und größer ist, heißt Eselspflaume, weil sie sehr wohl
jüngeren Steinzeit und der Bronzezeit in der Schweiz , in Ober- Italien und Desterreich läßt sich erkennen, daß der Pflaumenbaum schon in vorgeschichtlichen Tagen durch die regen Handelsbeziehungen mit dem Süden in mitteleuropäischen Ländern eingeführt wurde. So wurde die wilde Pflaume auch hier heimisch. Wahrscheinlich war schon in diesen Urtagen die Pflaume ein beliebtes Genußmittel, das den unverwöhnten Gaumen der damaligen Menschen zusagte. Aber seinen Siegeszug durch die Länder hat dieses Obst doch erst angetreten, als aus der Wädpflaume die großfrüchtige Kulturpflaume gezüchtet wurde. Das berühmte Tal Algota in Syrien scheint nach den ältesten Nachrichten die erste Kulturstätte des Pflaumenbaumes gewesen zu sein, und beson ders wurde die Stadt Damaskus der Mittelpunkt der berühmtesten antiken Pflaumenart, die dann in Griechenland eingeführt wurde. Die Damaszener Pflaume ist im dritten vorchristlichen Jahrhundert, nachdem der Orient durch Alexander den Großen er schlossen war, nach Griechenland und später auch nach den süditalienischen Kolonien gekommen. Zu Anfang des 2. vorchristlichen Jahrhunderts war die Pflaume den Römern noch kaum bekannt, denn der ältere
beliebter sind die wachsgelben und purpurroten, und von den ausländischen ist wegen ihres Wohlgeruchs die armenische am meisten geschätzt." Wahrscheinlich war aber diese armenische Pflaume" eine Aprikose. Virgil und Ovid weitteifern im Lob der Pflaume. Damals war das Propfen der edlen Pflaume auf den wilden Schlehdorn allgemein. Auch auf Wal nußbäume wurden Pflaumen gepfropft, wodurch die Nußpflaume" entstand; auf dieselbe Art erhielt man Apfelpflaumen" und" Mandelpflaumen". Der Kern der lesteren Pflaume war eine Mandel.
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Diese Künste der Pflaumenzucht wurden dann von den Römern zum Teil über die Alpen gebracht, und so lernten die Deutschen diesen vorher unbetannten Fruchtbaum kennen, wie der Fund von Pflaumenternen in den Schachtbrunnen der Saal burg und in einem Pfahlbau bei Fulda beweist. In der berühmten Verordnung Ludwigs des Frommen über die Anpflanzung wichtiger Kulturpflanzen wer den auch Pflaumenbäume von verschiedenen Sorten" erwähnt. Besonders ließen sich die Klöster die Kultur der Pflaume angelegen sein. Auch die durch die Pflaume veredelte Schlebe spielt eine Rolle, denn dem deutschen Wort„ Schlehe" entspricht das sla
ursprünglich im Kaukasus und im nördlichen Per sien heimisch war, ist erst später von den Türken im Abendlande eingeführt worden. Man vermutet, daß das Wort„ Zwetsche" aus dem griechischen ,, damaskenon" entstellt worden ist, weil man in dieser Frucht die alte Dantaszenerpflaume vermutete: Die besonders in Frankreich , wo die Reineclaude ge
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Beredelung der Pflaume erfolgte in neuerer Beit Café Continental, Brag- Graben schaffen wurde, die ihren Namen von der Gemahlin Goldenes Kreuzel, Brag- Netazanta. König Franz I. erhalten hat. Berühmte Pflaumenzüchtereien befanden sich in Tours und Agen, in denen die Früchte in großen Massen gedörrt und
verschickt wurden. Die Zwetsche aber fand nach ihrer
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Hybernská Nr. 7.
Unser Stammlokal
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Einwanderung aus der Türkei ihre Hauptpflege in den Ländern an der unteren Donau , in Bosnien und Serbien . Dort begegnet man," schreibt Hehn, der große Pflanzengeograph, ganzen Wäldern von Zwetschenbäumen; ihre Früchte bilden, vier bis sechs Wochen hindurch frisch gepflückt, die Hauptnahrung der Bevölkerung und werden in gedörrtem Zustande massenhaft nach Deutschland , ja bis nach Amerika ausgeführt. Schweine und Pflaumes sind fast die einzigen Gegengaben, mit denen diese Länder ihren Bedarf vom Ausland, von dem sie in allen Stücken abhängig sind, bezahlen. Die Hauptan- DRUCK- U. VERLAGSANSTALT wendung aber, die von dem reichen Ertrag der Frucht gemacht wird, ist die zu Pflaumenbranntwein, dem beliebten Slievovieg". Obgleich von diesem Alkohol ungeheure Mengen an Ort und Stelle verbraucht werden denn wozu befäßen jene Rassen eine tiefere Brädestination als zunt Genuß von Rati?, so ist doch die Ausfuhr noch bedeutend." Auch die in Turkistan und Vorder- Asien heimische Kirschpflaume ist von den Türken in Mitteleuropa eingeführt worden und von ihr stammt die heute so gern gegessene Mirabelle ab.
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