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verkaufen!

erwarten,

nehmen.

Die Liquidierung der Boltsgelundheit.

Hlaváček und Jan Malargt.

gangen.

Veränderungen in der Führung der Tsche­chisch- Klerikalen in der Slowakei . Bekanntlich hat die tschechisch- kleritale Bartei insbesondere feit den letzten Wahlen gegenüber der flowakischen Volkspartei in der Slowakei politische Stonfur renzorganisationen gegründet. Diese Organisatio­nen scheinen nicht zur Zufriedenheit der Prager Führung der Partei gearbeitet zu haben. Deswe aen wurde der bisherige Sekretär der Partei der Slowake Prof. Hamtai abberufen und durch den

chechen Dr. Subrt aus Böhmen erlebt. Auch in

bind

Ausland.

Der blutige Kemal.

29. August 1926. in irrender Liebe, schweren Schaden zugefügt. mentswahlen erwiesen haben, die weidrittel- ter ihn des Diebstahls verdächtigten! Wenn ein wie viele Errungenschaften beseitigt, und mir Laßt euch auch nicht dadurch verleiten, eure Mehrheit im Staate hat. Auch wir sind dieser Sozialdemokrat Selbstmord begeht, wenn er frank werden dent Bürgerideal Alt- Desterreich in dem Kinder in die tschechischen Minderheitsschulen zu Anficht. Die Demokratie bedeutet Volksregierung. wird, wenn er von einem Amte zurücktritt, wenn es weder soziale, noch sanitäre Volkswohlfahrts­schicken, daß dort für die Kinder auch in mate- Das Volf ist seiner großen Mehrheit nach im La-| ihn irgendwelche rein menschliche tragische Ge- pflege gab immer ähnlicher. rieller Beziehung viel besser gesorgt wird als in ger der bürgerlichen Parteien, im Lager der schehnisse treffen, wie Millionen andere Menschen den deutschen, die viel stiefmütterlicher bedacht Rechten. Aus diesem Lager möge auch der fünf- die bürgerliche Presse sieht nicht das Mensch werden und für die das deutsche Bügrertum tige Bräfidet der Republik hervorgehen." liche, sie hat schon die Erklärung bereit, daß es viel weniger Opfer zu bringen bereit ist als das Es ist zum erstenmal, daß von einem natio- sich um irgend ein schweres Vergehen des Sozial­Der Generalsekretär der nationaldemokrati­tschechische für die Schulen des tschechischen naldemokratischen Blatte die Kandidatur Masa- demokraten handelt. Vor ein paar Tagen hat der schen Partei und Fascistenhäuptling Slavaček hat Voltes! Laßt euch nicht verlocken durch das Be- ryfs so offen und unverhüllt abgelehnt wird. fozialdemokratische Stadtrat Trommer in in feinem Streit mit Dr. Beneš, der ihm vorge­schenken der Kinder mit Büchern und Heften, Chemnitz sein Leben freiwillig beendet. Sofort worfen hatte, Hlavaček hätte sich um den Ge­mit Schuhen und Seleidern und Wäsche! Berkauft Der Finanzminifter des Bürgerblocks. Nachricht, Trommer habe Amisveruntreuungen daß er dazu vom Londoner Gesandten Jan Ma­des Bürgerblods. verbreitete die schwerindustrielle Tel.- Union die fandtenposten in Warschau beworben. behauptet, eure Kinder nicht! Als Arbeiter müßt ihr zu stolz fein, für ein paar Kleider, für Schuhe und Herr Dr. Englis scheint ein sehr anpassungs- begangen. Zwar hat der Oberbürgermeister von faryt aufgefordert worden wäre. Wie nun Ge­Wäsche eure Kinder einem anderen Volke zu fähiger Mensch zu sein und den Wunsch zu haben, Chemnitz sofort amtlich erklären lassen, daß Trom sandter Masaryk erklärt, hat er mit der Sache Wäsche eure Kinder einem anderen Volke zu der bürger hen Mehrheit in Parlamente zu ge- mer gar nichts mit Sassengeschäften zu tun hatte, nichts zu tun gehabt und es fei die Initiative zu Wir wollen mit dem tschechischen Volke, wir fallen. Nur so ist eine Wendung in einer Rede, also gar nicht die Möglichkeit hatte, Gelder zu dieser Bewerbung von Hlavaček felbft ausge­wollen vor allemt mit den tschechischen Arbeitern die er vorgestern in Preßburg hielt, zu verstehen. veruntreuen- aber bei der Masse derer, die gutnachbarlich und womöglich auch gutfreund- Er sagte nämlich: von ihren Mitmenschen lieber das Schlechte glau­schaftlich zusammenleben. Wir, die wir Interna- Wir durchleben eine Krise der Arbeits- ben, als das Gute, bleibt der Verdacht doch leben­tionalisten sind, verachten alles Gerede von losigkeit in bestimmten Zweigen. Es wäre dig, die Tel.- Union hat erreicht, was sie wollte. größerem oder minderem Wert dieser oder jener aber ein Fehler. Silfe vom Staate zu uns in einigen Tagen wird vielleicht auch bei Nation, dieser oder jener Kultur. Aber wenn wir wenn wir nicht selbst Hand ans uns die bürgerliche Winkelpresse die Geschichte uns auch nichts einbilden, Deutsche zu sein, weil Wert legen würden. von den Veruntreuungen des freiwillig aus dem ja das tein persönliches Verdienst ist, so kann uns Nach der Ansicht des Herrn Finanzministers Leben gegangenen Chemnißer Genossen er ählen. das nicht hindern, unsere Sprache zu lieben, uns scheint der Sinn und Zweck des Proletariats in Sie läßt sich ihr Recht auf Verleumdung unserem Volfe zugehörig zu fühlen. Vergessen der Tschechoslowakei der zu sein, als Objekt sozialdemokratischer Vertrauensmänner nicht wir auch nicht: wir wollen den Aufstieg des Fiskus zu dienen und indirekte Steuern des Proletariats, feine Anteilnahme an zu zahlen. Von irgend welchen sozialen Ver­allen Schätzen des Wissens und der Kultur! Diefe pflichtungen des Staates der Arbeiterschaft ge­Anteilnahme ist nur möglich auf dem Wege über genüber scheint der Herr Finanzminister, der die Anteilnahme zunächst an der Kultur unseres einst bessere Tage gesehen hat, nichts mehr wissen Wie tschechische Blätter melden, hat der Mi- der Redaktion des Organs Ludova Politika" ist Volkes. Der Arbeiter, der zwischen den Nationen zu wollen. nisterrat in feiner Sizung am Donnerstag be- es zu Veränderungen gekommen. steht, weil er weder dem einen, noch dem andern schlossen, das Ministerium für öffentliches Ge­Volte sich zugehörig fühlt, weder mit Sprache, Das Recht auf Leichenschändung. sundheitswesen zu liquidieren. Das Gebäude, das Wissenschaft und Kunst des einen, noch des an­gegenwärtig auf dem Palackykai gebaut wird, foll deren Volkes vertraut ist, wird die höchsten Das Recht auf Verleumdung sozialdemokra- das Ministerium für öffentliche Arbeiten erhal Ziele, für die wir kämpfen, nie zu verstehen ver- tischer Vertrauensleute gehört zu den ungeschrie- ten. Wir brauchen also feine Fürsorge um mögen! Auch um unseres Kampfes willen, auch benen, aber um so fester geltenden Grundrechten das öffentliche Gesundheitswesen mehr! Wir um des Sozialismus willen, der vollwer- einer gewissen Sorte bürgerlicher Journalisten sind saniert! Zwar sterben in unseren östlichen tige. hochwertige Stämpfer braucht, müssen wir und Politiker. Gewiß gibt es auch in der Ar- Kolonien" jährlich Taufende an akuten Infet­wollen, daß die deutschen Proletarierkinder dem beiterbewegung Menschen, die Namen und Geist tionskrankheiten, zwar holen Tuberkulose, Ge­deutschen Volke erhalten bleiben, daß sie in der des Sozialismus schänden, Menschen, die des schlechtskrankheiten und Alkoholismus ungezählte eigenen Sprache denken lernen, daß sie die Vertrauens, das ihre Klassenbrüder ihnen schen Opfer aus den Reihen des Proletariates in die eigene Sprache Sprache vollkommen be- fen, unwürdig sind. Aber was bedeuten diese sem Staate, die Vollegesundheit bedarf aber kei­herrschen- denn nur dann kann diese wenigen gegenüber der Fülle von Idealismus, ner speziellen Fürsorge mehr. Nun da der Mini Sprache, kann das Wort zur Waffe im pro- die gerade die sozialistische Bewegung in den pro- sterrat durch seinen Beschluß uns bewiesen hat, letarischen Befreiungskampfe werden! letarischen Schichten erweckt hat! Was bedeuten fühlen wir, daß die Volksgesundheit wirklich im einige wenige Unwürdige gegenüber den vielen, erfreulichsten Zustande ist. Viel vermochte das nicht zu leisten, die Zeit und Kraft, Gesundheit und Freiheit und Volksgesundheitsministerium oft auch das Leben der Idee opfern, die sie ent- dank der Sparmaßnahmen am unrechten Blaze, flammt hat! Das Bürgertum aber, dem es fast die hierzulande einmal üblich sind. Aber das, unverständlich geworden ist, daß jemand selbstlos was es in dem beschränkten Rahmen geleistet hat, 31 fein bermag, diese Gesellschaft, die, weil sie war an den Leistungen anderer Ministerien ge­alles zu verkaufen und mit allem Geschäfte zu messen, doch ganz respektabel. Vielleicht war das machen bereit ist, die es deshalb kaum zu glauben auch den Herren Bürokraten der anderen Mini­vermag, daß es Menschen gibt, die nicht käuflich fterien unbequemt und ein Grund zum Abbaut sind, die nicht Geschäfte machen wollen diese dieses Ministeriums. Was jetzt kommen wird? Die Bräsidentenwahl und die National Gesellschaft beurteilt auch die Vertrauensmänner Nun irgend ein Sektionschef wird im Nebenamte bemoiraten. der Arbeiter nach sich selber, wittert also überall wahrscheinlich ein wenig Volksgesundheit" trei­Profitgelüfte, auch wo es solche nicht gibt. Diese ben, wohl recht bürokratisch. und nach irgend falschen Folgerungen, aber auch das Bemühen, einem Schimmel. Daß darüber das Volk zu die Führer der Arbeiter vor diesen zu diskredi- grunde geht, ist im Grunde genommen gleichgül­tieren, sind die Ursache der vielen, vielen Ver- tiq: Wenn nur genügend Geld für den heiligen leumdungen sozialdemokratischer Vertrauensmän- Militarismus erspart wird. Gerade jetzt, da Zölle ner, die auch vor dem Tode nicht zurückschreden. und Verbrauchssteuern die Lebenshaltung und das Als der Abgeordnete Silberer von einem Aus- mit die Gesundheit der verbrauchenden Schichte fluge ins winterliche Hochgebirge nicht zurückge- bedrohen, wäre es doppelt nötig gewefen der kehrt war, da schrieben die christlichsozialen Blät- Boltsaesundheit im weitesten Ausmaße Aufmert­ter, Silberer fei feineswegs verunglückt, sondern famkeit zuzuwenden. Wie aber hierzulande in mit großen Geldsummen nach Amerifa durchge. nichts auf die erwerbenden Schichten Rücksicht ge­braunt ja, er fei schon in Amerika gesehen nommen wird, so ist auch ihre Gesundheit der New Orleans , 27. Auguft. Bei einem gestern worden! Bis dann nach Monaten die Leiche des Serrschenden aleichgültig geworden. Entöfter- wütenden Orkan wurden nach den letzten Fest­Verleumdeten gefunden wurde. Der Ver- reichern"! war das Schlagwort der tschechischen stellungen vier Personen getötet. Der leum der Funder und seine Nachlüger aber Revolution: Zurück zu Desterreich", ist die De Schaden, der an der Reis, Zucker, Baumwoll­wurden nicht geachtet, nicht von der Kirche ge- vise des deutschen und tschechischen Bürgertums, und Getreideernte angerichtet wurde, wird auf tadelt, fie erfreuen sich noch heute der uneinge- und der Abbau des Sozialismus" dokumentiert mehr als eine Million Dollars gefchäp. schränkten Achtung des Bürgertums.... Als Ge- diese Devise in alänzender Weise. Das Ministe- Der Sturm führte mit ungeheurer Gewalt Häufer nosse Bietsch verschollen war was war da rium für Volksgesundheit war eine der fozialen fort, hob Dächer ab und verwüstete meilenweit selbstverständlicher, als daß die bürgerlichen Blät-, Errungenschaften des neuen Staates. Es wird, Felder mit Zuckerrohr.

Darum nochmals: Werdet nicht schuldig an der Verkrüppelung eurer Kinder, die ja nicht euch allein gehören, sondern auch unserer Klasse schickt die deutschen Arbeiterkinder in deutsche Schulen!

Inland.

Gegen die Wiederwahl Masaryks. Die nationaldemokratischen Blätter haben ich in der letzten Zeit schon öfters, wenn auch in etwas verhüllter Form, mit der im nächsten Jahr fällig werdenden Wahl des Präsidenten der Re­publik befaßt. Etwas offener packt nun die Sache das nationaldemokratische Blatt Role" an, das unter dem Titel Wer wird Präsident der Repu­blit" folgendes schreibt: Innerhalb der bürger­lichen Barteien wird mit vollem Recht auf die Tatsache hingewiesen, daß der bisherige Präsi­dent dent Lager der Linken angehört und man weist darauf hin, daß nachdem mehr als acht Jahre Präsident der Republik der Vertreter des linken Blockes war, der doch nur die Minderheit im Staate ist, es nur natürlich und gerecht fein wird, wenn für die künftige Amtszeit Präsident der Republik eine Person aus dem Lager der Rechten wird, welches, wie die letzten Barla­

Bom Baume des Bösen.

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Von Marcel Berger.

Er schien den Vorfall aufrichtig zu bedauern. Rita, die ihn kannte, fam auch sogleich sorglos und freundlich auf ihn zu und bot ihm, als ob nichts vorgefallen wäre, ihren Arm. Er konnte auch wirklich allein feinen Schritt machen.

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Die Hinrichtungen in der Türkei nehmen fein Ende. Der Diktator Kemal läßt sich durch fein Beispiel davon abschrecken, sein Regiment in der gewalttätigsten Weise auszuüben. Die Ver schwörung, die vor kurzem aufgedeckt wurde, er­schien dem Herrscher von Angora mit den ersten Sinrichtungen noch nicht gefühnt. Ein weiter Brozeß follte alle erfassen, die irgendwie mit der Oppositionsbewegung zu tun hatten. Er endere, da sich Kemal mit Freiheitsstrafen nicht abgibt, mit 70 Freisprüchen, zwei Verbannungen und vier Todesurteilen. Unter den zum Tode durch den Strang Verurteilten befindet sich wieder ein gewesener Minister. Noch in der Nacht wurden die Urteile vollstrect, wobei wieder in einem Falle der Strick riß oder rutschte und das be­dauernswerte Opfer ein zweitesmal gehenft wurde.

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Die Modernisierung der Türkei hat Forment angenommen, die an die finstersten Retten des smanischen Sultanats erinnern Wie lange Kemal gleichzeitig den imperialistischen Groß­mächten Schach bieten und im unern iede phnga fitionelle Regung mit dem Strid wird befänivient fönnten, fann man sich heute beinahe schon an den Fingern abzöblen, Das Reformterf. dos fehr verheißungsvoll begann, wird wie af fafci­stischen Diktaturen über fur; oder lang mit einer furchtbaren Katastrophe enden.

Sturmopier.

In diesem Momente- die übrigen Feuer waren niedergebrannt stieg vom Gipfel des Turmes ein sechstes Feuer hoch empor und brachte mit seinem immensen Lichteffekte den Glanz der Sternennacht zum Verlöschen.

XII.

nächsten Augenblick in den Abgrund stürzen müsse.| den man nicht schauen konnte. Wie ein wut- roten Nachthimmel ab. Der belanglose Text, die Copyright 1924 bei Buchhandlung Schneider u. Co., Wien . Eine überscharfe und doch mysteriöse Helligkeit gepeitschtes Flammenmeer umkreisten die benga- melodramatische Fabel waren vergessen. Fast herrschte auf der Terrasse, ließ alle Gesichter hart lischen Feuer, züngelnd und qualmend, den atemlos brachten die Instrumente die Begleitung. und gespensterhaft erscheinen und überzog sie mit Schloßberg, als wollten sie ihn im Sturme neh- Die zweite Strophe mit ihrem schmerzbewegten einem blutigen Scheine: Evelyne zeigte eine aben- men. Unten im Tale konnte man bei diesem An- Crescendo, die sie in einen herausfordernden feuerliche Maste; das diabolische Profil Philipps blide ganz leicht an eine Katastrophe glauben. Triller ausklingen ließ, war ganz einfach eine machte mich erschauern. Ich beugte mich über die Philipp breitete die Arme aus: Meisterleistung. Balustrade. Genau unter uns, schon in gefähr- Das wäre ein grandioses Finale: eine licher Tiefe, zudte ein zweites grünes Feuer Feuersbrunst, die alle diese zufriedenen Zeit­auf. Meergrüne Dämpfe wurden vom Südwind genossen verschlänge!" über uns hinweggetrieben. Phantastische Lichter Im Momente des Höhepunktes schien es, als und Schatten huschten über das Mauerwerk. Wenn fei das Schloß von allen Feuern der Hölle um­Anton brachte eine zweite Flasche Chartreuse, man sich noch mehr vorbeugte, fonnte man in wogt und würde für immer in ihnen verschwin­die wesentlich kleiner war als die erste. Ich be- dieser grellen Beleuchtung alle Risse und Sprünge den. Als hätte der eindringende Feind Brand­kam das erste Gläschen eingeschenkt und leerte es der Felswand bis weit hinunter genau sehen. bomben in die Pulverkammern geworfen, und als Ergriffen und begeistert drängten wir uns mit Genuß in fleinen Schlucken. Der Großfürst, Tiefer unten blieb alles in Dunkel und Grauen würde nun alles in einer großen Explosion in ur die Sängerin. Sie lächelte dankend und schüt­der sich, ohne eine Aufforderung abzuwarten, selbst gehüllt. Der Gedanke au einen Sturz in diese den Himmel fahren.. bediente, wandte sich an mich und machte mir Tiefe machte meine Knie wanken. Mit Gefühl Ich sah mich nach Titto Vertescu um und teite die hingestreckten Hände. Evelyne bettelte: Oh, ich bitte Sie, singen Sie noch zu meiner grenzenlosen Verblüffung plötzlich nervösen Schwindels trat ich zurück. La Tour- konnte ihn nicht gleich entdecken. Er saß ganz ,, Ein wenig später," erwiderte die Sängerin. Komplimente über meine Werke. Noch erstaunter Aymon stand neben mir und erriet meinen Ge- vorne auf der Terrasse. Neben ihm stand hell und Die Kehle ist mir ausgetrocknet. Ich bin fast wurde ich, als ich aus feinen Aeußerungen die danken: deutlich sichtbar die Luccioli. Eine Ueberraschung außer Atem.. Sollte das eine Wirkung der leberzeugung gewann, daß er Bücher von mir So oder so...," sagte er achselzuckend ,,, es erwartete uns: Sie schickte sich an, zu singen. dünnen Höhenluft sein?" wirklich gelesen haben mußte. ift alles eins." Die Zigeuner waren von ihrere Tribüne ge­Ich hörte, wie der Hotelier zu Doktor Py- ftiegen und gruppierten sich im Halbkreis um die das Orchester dirigiert hatte, mischte sich unter Der Geiger mit dem Kalmückengesicht, der thius sagte: Sängerin. Sie gab ihnen eine furze Anweisung. Die Gäste, suchte sich der Sängerin zu nälern und Ob die Arbeiter von draußen hinunter ge- Ein paar Akkorde von Geigen und Gitarren er­flettert sind? Aber, Herr Doktor, daran ist nicht tönten und dann erhob sich voll und rein die ihre Hand zu erhaschen. Aber Titto Vertescu, der neben seiner Freundin stand, wies ihn hochnütig Der Minister? Er hatte Zeit und Luft, zu denken! Nicht einmal ein Dachdecker hätte es Frauenstimme, die seit Jahren in allen Opern zurück, griff in die Westentasche und steckte ihm französische Romane zu lesen?" gewagt. Selbst Jakob, der die Wetterhähne auf häusern der Welt gefeiert wurde. Ein Schauer ,, Aber selbstverständlich. Er pflegte sie sogar allen Kirchtürmen im Kanton repariert, hätte ab- der Bewunderung durchfloß uns alle. abends im Familienkreise mit lauter Stimme vor- gelehnt. Es war auch nicht notwendig. Sie wis- ,, Der Troubadour ," tonstatierte Evelyne. zulesen. Man hat ihm seine schlechte Verwaltung fen ja, daß wir zwei Stockwerke tiefe Steller Ich hatte die Arie sofort erkannt. Eine leichte, vorgewordfen, aber er war ein gebildeter Mensch Ein drittes und viertes Feuer wurde ent- beinahe vulgäre Musit, die aber die richtige Stim wie ich selbst." zündet. Ein fünftes, dessen perd uns unsichtbar mung berereitete. Zuerst konnte ich nur die pracht Neue Ausrufe der Bewunderung murden blieb. Violettes und orangegelbes Licht vermischte volle Stimme bewundern, die von den tieferen, An der gegenüberliegenden Seite des sich. Färbige Nebel stießen aneinander, flossen, dunkleren Tönen bis zum hellsten Sopran alle Schlosses flammte mit purpurnem Schein ein vom Lufthauch bewegt, ineinander über. Ein ge- Register umfaßte. Dann padie mich auch der erklärte der Desterreicher galant, hat uns mit ungheures bengalisches Feuer auf. In den waltiger Rauchfegel von fluor- und Kalziumgefät- Rhythmus des Liedes und der hinreißende Vor- ihrer Kunst beglückt." ,, Sie fang vor dem verständnisvollsten und Schwaden rötlichen Rauches, die gegen den Turmtigten Dämpfen stieg wie beim Ausbruche eines trag der Künstlerin. Ohne jede überflüssige Geste aufstiegen, schien dieser gewaltige Bau mit all feuerspeienden Berges über unseren Köpfen glü- stand die Luccioli da und jubelte das stürmische nachsichtigsten Publikum," sagte der Dichter mit edler Bescheidenheit. feinen Zinnen, Schießscharten und Mauerkränzen hend zum Himmel, verschleierte die Aussicht und Allegretto wie triumphberauscht aus der Kehle. zu beben, als ob er, vom Feuer unterminiert, im bildete in der Mitte einen blendenden Lichthof, in Ihre Silhouette hob sich phantastisch vom brand­

,, Diese Natascha, die Krankenpflegerin, in Ihrem letzten Roman ist eine gut beobachtete Figur, eine echt russische Type... Auch Goremy­fnine war davon entzückt."

laut.

eine Banknote zu. Der Musiker wollte dieses be­

leidigende Geschenk zuerst entrüstet zurückweisen. und als Vertesen darauf beharrie, zerriz er den Schein mit einer höhnischen Geſte. Außer mir hatte wiemand diesen Vorfall bemerkt. Vertesca fah sich Baron Holbeck gegenüber.

,, Die hervorragendste Sängerin der Welt,"

( Fortsetzung folgt.)