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Der Sumpf der kapitalistischen Vor neuerlichen Verhandlungen im englischen

Sanierung.

( Von unserem Wiener Berichterstatter.)

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Bergbau.

London , 4. September. Der Sekretär des Bergarbeiterverbandes Cook hat an Churchill einen Brief gerichtet, in dem er ihn ersucht, eine Konferenz der Grubenbesizer und der Bergleute einzuberufen und dieser beizuwohnen. In einer amtlichen Mitteilung der Regierung wird erklärt, der Brief Cooks stelle eine genügende Grundlage dar, um die Regierung zu bewegen, die Gruben befizer zur Wiederaufnahme von Verhandlungen aufzufordern.

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8. September 1926.

fompromittierten Regierung nicht mehr ertragen und sie werden sie, sobald es nur irgend geht, er­setzen. Aber der Ersatz für Herrn Dr. Ramek ist nicht so leicht zu finden. Wohl hat Herr Dr. Rin­telen das Unterrichtsministerium nur übernom men, weil ihm die Nachfolge des Ramek zugesagt wurde. Aber das war, ehe der Zentralbank- Skan­dal ausbrach und heute wäre eine Regierung Rintelen für die Christlichsozialen mit Rücksicht auf die Rolle, die Dr. Rintelen in der Steirer­bant, die ja auch zum Anhang der Zentralbank gehört, spielte, feine Entlastung. So spielen sie denn mit dem Gedanken einer Beamtenregierung, hinter der Dr. Seipel als eigentlicher Chef ohne Berantwortung die Fäden ziehen würde. Denn

Inland.

Agrarisches Aipdrücken.

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G. P.

Desterreich ist zwar so jubeln die Bürger­lichensaniert, aber das hindert nichts daran, daß es noch immer unter der Kuratel der groß­mächtigen Herren vom Finanzfomitee des Bölfer­bundes steht. Zwar ist der Generalfommissär uns gnädigst erlassen worden, aber die hohen Herren bom Völkerbund beharren darauf, daß ihnen Desterreich auch weiterhin über jeden seiner finan­ziellen Schritte Aufklärung gebe und für jede Die Verhandlungen am Montag.[ der Vereinigung der lokalen Grubenbefizer nicht Ausgabe, die über das sogenannte Normalbudget ermächtigt, über die Arbeitsbedingungen der hinausgeht, die Genehmigung einhole. Zwar ist nach dem Friedensvertrag Desterreich ein selbeinigung der Grubenbefizer hat auf die Einladung Vereinigung die Einladung der Regierung zu der nehmen, glauben sie nicht, weil er dann, wenn London , 4. September. ( Reuter.) Die Ver- Bergleute zu verhandeln. Troydem aber hat die daß Seipel sich selbst in die Regierung setzen könnte, um die Standale auf seine Schultern zu ständiger Staat, und deshalb verbietet ihm der der Regierung zu einer Konferenz, an welcher am Montag nachmittags stattfindenden Konferenz die parlamentarische Kommission mit dem Er­felbe Friedensvertrag, daß es sich mit Deutschland sich die Minister, Gewerke und Bergarbeiter be- angenommen, Gegenstand der Konferenzbergebnis ihrer Untersuchung herauskommt, die zusammenschließe, aber es darf deshalb doch über teiligen und auf welcher über die Bedingungen handlungen wird die Frage der Wiederaufnahme Brandmarkung der Regierung auf sich nehmen feine Einnahmen und Ausgaben selbst im Rahmen für eine Beilegung des Konfliktes beraten würde, der Arbeit auf gesamtstaatlicher oder regionaler müßte. feines Budgets nicht frei verfügen. Es darf über Antwort erteilt, in welcher sie erklärt, sie sei von| Grundlage sein. Aber diese Brandmarkung wird kommen. Und haupt nichts tun, was den Herren in Genf und 0000000000000000000000000000000000 mit den Machern der Zentralbank wird die ganze dem gewefenen Generalfommissär der zwar 0000000000000000000000000000 offiziell schon nichts mehr zu reden hat, aber des- und sie erklärt damit auch die Schwierigkeiten, mit in immer größere Abhängigkeit von ihnen geraten. christlichsoziale Partei gebrandmarkt werden, ge­halb doch noch immer dreinredet nicht paßt. denen Desterreich jetzt zu kämpfen hat, aber auch als alles das nichts nüßte, sah sie nur den ein- brandmarkt auch die ganze kapitalistische Art der Es muß zwar die Anleihe, die ihm zwar nicht die Skandale, die die Stellung der österreichi- zigen Ausweg, für die eine Bani, der sie zum Sanierung. der Völkerbund , aber doch bie internationale schen Regierung erschüttern. Dadurch, daß das Schluß alle ihre faulen Parteibanten angehängt Finanz unter der Garantie der Völkerbundstaaten internationale Finanzkomitee dieturatel über hatte, einen und noch einen tüchtigen Griff in die geliehen hat, hoch verzinsen, muß aber die Reste, Desterreich ausübte, wurde Desterreich verhindert, Staatskassen zu tun. So hatte sie schließlich 62 die es noch nicht verbraucht hat, zu niedrigem das Großkapital zu den Kosten der Sanierung Millionen Schilling ohne verfassungsmäßige Ge­3insfuß in einer Schweizer Bant liegen lassen. heranzuziehen. Während die unter der Herrschaft nehmigung für ihre Zentralbank deutscher Spar­Diese sogenannten Kreditreste, die in der Politik der Sozialdemokraten stehende Gemeinde Wien , tassen ausgegeben, um die vielen Führer und Un­and in der Wirtschaft des Staates eine große Rolle die ohne auswärtige Hilfe ausfam, dadurch vom terführer der Regierungsparteien, die sich in den Die agrarische Presse ist in einer Zwid­pielen, find zwar sein Eigentumt, aber es darf internationalen Stapital unabhängig blieb und christlichsozialen Banken kompromittiert hatten, mühle. Ihren Anhängern hatte sie vorgemacht, aber sie nicht verfügen. Desterreich leidet zwar also die besitzenden Klassen entsprechend besteuern vor- jagen wir Unannehmlichkeiten zu daß die Agrarzölle allein die Rettung" der unter einer furchtbaren Wirtschaftskrise, aber es konnte, heute das Bild stroßzender Gesundheit retten. Landwirtschaft bedeuten können, Das fönnte darf keine Anleihe aufnehmen, um für die Ar- bietet, hat im Bund, der sich unter christlichsozialer Der äußere Gang der weiteren Ereignisse ist ihrer Meinung nach nur durch ein starkes An­beitslosen Arbeit zu beschaffen. Und als im vori- Herrschaft durch die Genfer Sanierung dem Dik- bekannt: Die Sozialdemokraten setzten die Einziehen der Preise geschehen. Auf der anderen zen Jahr Desterreich um die Erlaubnis bat, tat des Finanzkomitees auslieferte, deshalb alle fezung eines fachmännischen Kuratoriums über Seite will die landbündlerische Presse jedoch dar­einen Teil seiner Kreditreste für die Umwand- Lasten der Sanierung auf die breiten Massen die Zentralbank und eines parlamentarischen tun, daß die Zölle keine unangenehme Wirkung lung seiner alten Bahnen auf elektrischen Betrieb schob, und bei jeder Besteuerung des Kapitals auf Untersuchungsausschusses durch und beantragten für die Konsumenten haben, d. h., daß die Lebens­verwenden zu dürfen, wurde ihm diese Erlaubnis den Einspruch des Generalfommiffärs stieß, die die Erhebung der Ministeranklage gegen die ganze mittelpreise nicht zu steigen brauchten. Diese nicht gegeben. Desterreich braucht zwar dringend Sanierung in eine entsetzliche Wirtschaftstrise Regierung. Während der Untersuchungsausschuß steigen aber tatsächlich, wenn auch nicht eine Anleihe, um Investitionen vorzunehmen, ausgehen müssen, weil die kapitalistische Sanie- und das Kuratorium eifrig an der Arbeit sind, in dem von den Großagrariern gewünschten Aus­womit es seine Wirtschaft wieder etwas heben und rung, wie sie die Genfer Vereinbarungen einlei- um alle Schuldigen an dem Zusammenbruch der maße, weil die Welternte in Getreide im allge­den Arbeitslofen Arbeit verschaffen würde, aber feten, die breiten Massen fonfumunfähig machte Zentralbank und an der Verschlenderung von maze, weil die Welternte in Getreide im allge­es fann das nicht, weil es die Erlaubnis des Völ- und dadurch der Wirtschaft den inneren Absa Staatsvermögen festzustellen, glaubten die Christ meinen eine recht gute ist. Die Deutsche Land­post" und andere agrarische Blätter wenden sich bundes dazu braucht. Desterreichs Einnahmen entzog. Man erinnert sich noch, wie der General- lichsozialen, der Oeffentlichkeit Sand in die Augen nun gegen die städtische" Presse, welche die wach­bid zwar nach dem Friedensvertrag für die kommissär in der Sanierungszeit den Börsen- streuen zu können, indem sie ihre Mehrheit im sende Teuerung den Agrarzöllen zuschieben, Seriegoften verpfändet wovon nur für die schwindel als ein Zeichen des Gedeihens pries, Ausschuß die Miniſteranklage ablehnen ließen. während davan andere Faktoren die Schuld Sanierungsanleihe für eine bestimmte Anzahl wie er jede ernstliche Besteuerung des Großkapi Aber da fie fürchten mußten, daß es ihre Stellung tragen sollen. Wörtlich schreibt man: Man tals verhinderte, gegen jedes Zugeständnis an die in Genf einigermaßen schwierig gestalten müßte, rief so lange nach der Teuerung, bis von Jahren eine Stundung gewährt wurde aber es darf nicht nur teine äußere, sondern Bundesangestellten protestierte und unaufhörlich wenn sie unter der Drohung der Ministeranklage spekulative 3wischenhandel nicht einmal eine innere Anleihe aufnehmen. Die neuen Abbau nicht nur der Angestellten, sondern stehe, wurde noch im letzten Augenblick das Par- er hohen Mächte haben zwar im Friedensvertrag auch der Aemter und Gerichte und namentlich der lament einberufen, damit der Bundeskanzler ohne endlich den Schreiern den Gefallen alle mögliche Hilfe versprochen, in der Praxis Wohlfahrtsinstitute verlangte und durchsetzte. Matel nach Genf komme. Aber wenn auch die fat und den Mehlpreis hinauffeßte." aber wollen sie ihm nicht einmal erlauben, sich Freilich haben alle diese Befehle des General Regierungsmamelucken geschlossen gegen die Mi- Da legst dich nieder! Was doch die städtische aus eigener Straft zu helfen. 3 war ist in den kommiffärs den Wünschen der bürgerlichen Regie- nifteranklage stimmten, so weiß man doch, daß Presse" alles zuwege bringt Schreibt über die Genfer Protokollen als Stontrollorgan das Kon rung entsprochen, aber sie haben diese auch in die Stimmung in den Regierungsparteien sehr Teuerung, bis sie da ist! Die reinste Sererei! trollkomitee bestimmt, aber in Wirklichkeit wird ihrem voltsfeindlichen Verhalten bestärkt, da sie gedrückt ist. Sie wissen, daß die Untersuchung des Wenigstens haben die agrarischen Nachläufer die Kontrolle vom Finanzkomitee ausgeübt. sich gegen den Widerstand der breiten Massen parlamentarischen Ausschusses mit einer Kompro- wieder einmal ein zugkräftiges Schlagwort. Der 3 war ist das Finanzfomitee scheinbar ein Silfs immer auf die Anordnungen des Generalfom- mittierung ihrer hervorragendsten Führer enden 3wischenhändler ist schuld! Ja, zunächſt: organ des Völkerbundes, in Wirklichkeit ist es missfärs berufen konnte. Alle die Schwindelbanken, wird, und sie haben gesehen, daß diese Regierung das sind doch zumeist Leute von der gesinnungs­aber der Herr des Völkerbundeswomit alles die unter dem Schutz der Finanzkontrolle und vor der Drohung des Ultimatums der Beamten, verwandten Gewerbepartei! Dann hat man aber var" und aber" seine Aufklärung findet. ihres Kommissärs von der christlichsozialen Regie die ihre Forderungen mit dem Hinweis auf die von agrarischer Seite immer behauptet, die Zölle Jetzt ist die österreichische Regierung wieder rung auf Kosten des Staates und der breiten 62 Millionen Schilling, die die Regierung für ihre würden die Preise stabilisieren. Davon fann aber nach Genf geladen, um dort zu vernehmen, ob Massen aufgefüttert wurden, und mit denen sich Parteibank vergeudet hat, unterstützten, zurück- jetzt keine Rede sein. Troß der Agrarzölle das Finanzfomitee mit ihr zufrieden ist, und die beiden Regierungsparteien in ein intimes Ver- weichen mußte. Die fompromittierte Regierung lebt also der 3 wischenhandel Instig dabei will sie auch den Versuch machen, einen Teil hältnis eingelassen hatten, sind in kritische Situ- fann sich nicht nur nicht mehr vor der Oeffentlich weiter! Da haben die Abg. Heller, Böhm usw. seiner Streditreste für produktive 3wede freizube- ationen geraten und damit sind sie eine Berlegen- feit zeigen, ohne daß man mit den Fingern auf wieder einmal die Kuh beim Schwanze aufge­kommen und die Erlaubnis zu erhalten, den Be- heit für die Regierung geworden. Die Regierung fie weist, sie muß auch gewärtig sein, daß man zäumt! Das Infamste ist aber, wenn man amten, die unter schrecklichem Elend leiden, ein mußte immer neue Anstrengungen machen, um die bei allen Verhandlungen die sie mit ihren An- wieder einmal gegen die Konsumvereine heßt. wenig entgegenzukommen. zusammenbrechenden Banken, in denen die Regie- gestellten oder mit anderen Gruppen zu pflegen welche die Aufgabe haben, den Zwischenhandel Die Herrschaft des Finanzkomitees erklärt rungsparteien ihre Führer versorgt hatten, zu bat, ihr immer wieder die 62 wallionen für die zu bekämpfen und es auch tatsächlich tun. In nicht nur die Haltung des Völkerbundes gegen stüßen, sie mußte verkrachte und aufrechte Banken Zentralbank entgegenhält. Diese Regierung ist dem fraglichen Artikel heißt es: Bezeichnender Oesterreich, sondern sie erklärt auch unsere ganzen zusammenlegen und damit auch die noch aufrech- alen ihren Gegnern gegenüber entwaffnet. Und Weise waren die sozialdemokratischen Konsum­politischen und wirtschaftlichen Schwierigkeiten. ten Banken gefährden, sie mußte die unabhängigen das ist es, was die fortwährenden Gerüchte über vereine die ersten, die durch eine voll­Sie erklärt, warum die Sanierung Desterreichs Großbanken zu immer neuen Opfern für die ver- die Rücktrittsabsichten der Regierung erzeugt. Die ständig unbegründete Erhöhung der zum Unterschied von der Wiens mißlingen mußte, frachenden Parteibanken bewegen und damit selbst Regierungsparteien können die Belastung mit der Mehlpreise einen fetten Egtra­Schwindel erfaßte mich: Er sprach nur von Ver­storbenen! Von vielen wußte ich es bestimmt. Nun unterbrach ich meinen Freund nicht Paul Fiolle war im Jahre 1916 an der Somme mehr. Ich durchschaute seine Absicht. Er fuhr mit mit einem Stopfschuß gefallen, Prestal bei einem ernster Miene fort, mir seine angeblichen Gäfte Vorpostengefecht in der ersten Kriegswoche. Von zu schildern: Den Chirurgen Paul Fiolle, den ich anderen bekam ich die Gewißheit ihres Todes erst oft bei ihm getroffen hatte. Er sah aus wie ein dadurch, daß sie nun in der Liste der Gäste bon Landpfarrer und hatte mit dreißig Jahren den Philipps unheimlichem Gast mahle auftauchten. Erreger des Krebses entdeckt. Am Vormittag. Und Was? Auch Blanchet, der mich erst vor wenigen Nachmittag gewann er den ersten Preis in einem Monaten von seiner Heirat verständigt hatte! Bogermatch. Prestal, Krififer und Sprachforscher, Charles Ducros, mit fünfundzwanzig Jahren der der einmal gewettet hatte, in beliebigen zehn Stolz der Ecole d'Athenes! Kalter Schweiz trat Zeilen eines von der Akademie gekrönten Wertes mir auf die Stirne und stumm hörte ich Philipp einen Verstoß gegen die Grammatik und in fünf- zu, der wie unter einer satanischen Inspiration zehn Zeilen eine Dummheit zu entdecken, und der weitersprach... Er schilderte den Verlauf des feine Wette gewonnen hatte. Auch Maurice Guil- Abends, gab die intime Atmosphäre des Festes Du weißt," sagte mein Freund langsam, laumain war dabei gewesen. Mit seinent Gesicht, genau wieder, malte jeden einzelnen, seine ihm ,, wie hoch ich das Talent unseres Gilbert Laurent das an Danton und Balzac erinnerte; er, der in eigentümlichen Bewegungen und Aussprüche. Mit schätze. Trotzdem fonnte ich mich nie entschießen, einer fremden Umgebung zuerst unbeholfen und überraschendem Talent ließ er jeden im Sinne ihn den ganz Großen gleichzustellenes fällt schüchtern schien und der nach einer Stunde alle feies Charakters sprechen und handeln. Alle Des einent immer schwer, einem Schulkollegen die ge- Anwesendun als aufhorchende Zuhörer um sich tails des erfundenen Festes wickelten sich voll­viele andere: Paul kommen logisch, wahrscheinlich und natürlich ab. bührende Anerkennung zu zollen. Aber seit jenem versammeln konnte. Und viele Abend glaube ich an fein Genie: Seine legten Ge- Alexandre, der aussah wie ein altes venetianisches Nichts in der Stimme meines Freundes verriet dichte haben Ewigkeitswert. Daria Michaud hat Porträt, Hubert Mousnier mit schwarzen Haaren die Absicht einer Mystififation, aber die Worte Es schien mir, daß er mich doch auch hätte sie vorgetragen. Du hättest sieh ören müssen" und glühenden Augen, den die Frauen anbetetent; folgten einander immer lang'amer, seine Stimme einladen können. Jedesmal, wenn ich in den letz Dieser Name jepte meinem Zweifel ein Ende. Mina Croze, derb londe Star der ,, Noctambules", fant immer tiefer wie ein torpediertes Fahrzeug, ten Jahren an seinem hübschen kleinen Palais Die Michaud, eine hochbegabte junge Schau- Henriette de Porto- Vecchio, die in der Einteilung wurde heiser, tonlos und teuchend. Schließlich borbeigegangen war, hatte mich beim Anblick der spielerin der Comédie, seit ihrer Studienzeit antihres Lebens ebenso viel Begabung zeigte wie in übermannte ihn ein grauenhafter Sustenanfall. ständig geschlossenen Fensterladen leise Melan- Konservatorium ein ständiges Mitglied unseres ihren Gedichten. Und die Ausländer, Francken, Langsamt sammelte er sich wieder und sagte: Ja, so ein Abend in fieber Gesellschaft, der cholie erfaßt. Wie hätte ich mich gefreut, es wieder Streises, war im vorigen Herbst an der Grippe der unvergleichliche Cellospieler und der Ameri­einmal im alten Glanze zu sehen.. gestorben Ich stotterte: faner Nat Brockes, der berühmte Sänger des erfrischt! Wenn man sieht, wie man doch noch von vielen geliebt wird, und daß man noch so piele Philipp, du erlaubst dir einen Scherz mit Meeres. Mit ungewohniem Feuer zählte Philipp die Freunde hat, auf die man sich verlassen fann, „ Wieso?" Namen auf und zeichnete mit wenigen Strichen dann fühlt man sich wohler und sicherer und be­die Silhouetten seine Gäste. Bei jedem einzelnen greift den wunderbaren Sinn dieses schönen fühlte ich einen Stich im Herzen; denn sie alle, die Lebens." " Die schmerzliche Ironie seiner Worte tat in der Zeit vor dem Kriege unferen Freundes­freis gebildet hattent, waren nicht mehr. Sie alle, mir weh. Brüderlich legte ich ihm die Hand auf die wir gehört, geliebt und bewundert hatten, die Schulter und rief: deren Hände wir berührt hatten und deren Ruhm mein Freund jetzt mit hastigen Worten verkündete, waren aus unserem Leben verschwunden. Ein

Copyright 1924 bei Buchhandlung Schneider u. Co., Wien .

Vom Baume des Bösen.

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Von Marcel Berger.

Ich war sehr verwundert: Im vergangenen Monat? Ich glaubte, daß Du den Loersberg nicht verlassen hast?" ,, Man wird meine kurze Abwesenheit hier faum bemerkt haben! Und mir hat dieser kleine Ausflug sehr wohl getan."

Sein ruhiger, gesetzter Ton schloß die Ver­nnitung, daß er scherzte, aus. Es war immerhin möglich, daß er sich hinter dem Rücken des Arztes wirklich diesen Abstecher gestattet hatte. Ich fragte ihn:

Du warst in der Rue de l'Université?"

" Ja. Ich hatte vorher die nötigen Anord nungen getroffen. Alles war vorbereitet. Nur die Freunde waren zu verständigen.. Es wurde ein interessantes fleines Fest."

,, Wer war bei dir?" fragte ich möglichst un­intereffiert.

,, Unsere besten Freunde, alle Häupter unserer Konventikel. André Sartiagus.."

Sartiagus?" wunderte ich mich. Ich habe feit Kriegsbeginn nichts mehr von ihm gehört und fürchtete schon.."

La Tour- Aymon fuhr wie träumend fort: ,, Er spielte uns den Schluß'aß seiner Zeichen­ymphonie vor: Ten Chor der Schweigenden. Eine grandiose Komposition."

Wer war noch in eurer Gesellschaft?"

" Laurent", sagte er.

"

Der junge?"

„ Alle beide."

Wie ist das möglich?"

Wer hatte mir nur erzählt

und hatte ich die Nachricht nicht selbst in einer Tageszeitung ge­le'en daß der ältere seit Oftober 1914 ver­schollen war? War er nach dem Waffenstillstande wieder zum Vorschein gefommen? Philipp fuhr fort: ,, Es wurden Gedichte von Gilbert vorgelesen. Ganz neue! die er erst eine Woche geschrieben hatte." Gilbert war der ältere der beiden Brüder. Interessant?" fragte ich.

mir."

,, Daria Michaud ist doch gestorben!" Gestorben? Wann denn?"

"

Am Tage, an dem der Waffenstillstand ab­ge'chlossen wurde. Am selben Tage wie Apolli­naire." ,, Apollinaire ? Richtig! Guillaumte Apollinaire war auch dabei. Er hatte den mächtigen Lands knechtskopf in einer schwarzen Bandage. Man hat

leinen kleinen Einafter in molierischen Versen von ihm zur Aufführung gebracht."

Philipp, wie quälst du dich selbst!"

( Fortsetzung folgt,