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Beratungen unserer Partei.

Wirtschaftsfrise.- Innerpolitische Lage.- Organisatorische Angelegenheiten.

Am 10. September fand im Sigungszimmer des Klubs der Abgeordneten eine Sigung des Parteivorstandes statt, an welcher auch Vertreter der gewerkschaftlichen und genossenschaftlichen Or­ganisationen, sowie Vertreter der Kreise teilnah­men. Der Parteivorsitzende   Genosse Dr. Czech erstattete zunächst ein Referat über die wirtschaft­liche Lage. Er schilderte die Auswirkungen der Krise, die daraus hervorgehende furchtbare Ar­beitslosigkeit, as Anwachsen der Teuerung, wie die Unzulänglichkeit der von der Regierung ange­fündigten Maßnahmen auf und schlug eine Reihe von Aktionen vor. Nach gründlicher Aussprache, in welcher die Genossen Schweichhart, Pohl, Schäfer, Polzl, Taub und Dr. Heller eingriffen, wurde gemäß diesen Vor­schlägen folgende Resolution beschlossen:

Dieses Manifest wird an anderer Stelle ver­öffentlicht.

Sodann referierte Genosse Dr. Czech über die innerpolitische Situation und im Zusammen­hange damit über unser Verhältnis zu den übrigen fozialistischen Parteien. Er beantragte folgende Resolution:

dig ergreifen und ihrerseits alles dazu tun, um ihr die Wege zu ebnen. Die gemein jamen Beratungen, die demnächst stattfin­den, sollen alles, was in den Beschlüssen der tsche­chischen Sozialdemokratie noch einer Klärung be­darf, klarstellen, um schon für die nächsten wirt­schaftlichen und politischen Kämpfe ein geschlos­senes Vorgehen der deutschen   und tschechischen so­zialdemokratischen Arbeiterschaft sicherzustellen

Sowet. zur Führung und Verschärfung des Kampfes die Zusammenfassung aller oppositio­

nellen Kräfte im Parlamente noffendig erscheint, wird der parlamentarischen Vertretung zur Ein­leitung der diesbezüglichen Verhandlungen die Ermächtigung erteilt."

Nach einer regen Debatte an welcher die Ge­noffen Dr. Heller, Jotl, Taub, Kuplent, Pohl, Schweichhart, remser, Jatsch, Borbach, de Witte, Dr. Strauß. Dr. Wiener, Pölzl und Liebich teilnahmen, und nach einem zusammenfassenden Schlußworte des Genossen Dr. Czech wurde die Resolution einstimmig angenommen.

zur

Der Parteivorstand traf weiters die Durchführung der beschlossenen Aktionen notwen­digen Vorsorgen und erledigte eine Reihe organi satorischer und administrativer Angelegenheiten.

Begeisterte Ovationen für die deutschen   Delegierten.

ein.

Briand  : Kein Krieg mehr, teine Regelung der Konflitte mit brutalen, blutigen Mitte: n!

vor dem Richter erledigen, werden auch wir sie fünfaighin nicht mit Kanonen, Gewehren, sondern durch Einigung und Verhandlungen erledigen." begeisterten und wiederholten Ovationen. Die Um 12 Uhr schließt Briand   seine Rede unter Bersammelten erheben sich bewegt von ihren Sigen

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Stresemanns Rede.

11. September 1926.

ihre Muttersprache. Er gab ihnen als Heimat Län­der verschiedener Natur. Aber es kann nicht der Sinn einer göttlichen Weltordnung sein, daß die Menschen ihre nationaien höchsten Leistungen ge= geneinander kehren und damit die allgemeine Kul­turentwicklung immer wieder zurückwerfen.

Die politische Auswirkung dieser Gedanken liegt in einer

inneren Verpflichtung der Staaten zu gemeinsamem friedlichen Zusammenwirken. Diese innere Verpflichtung zu friedlichem Zusam­menwirken besteht auch für diese großen morali­schen Menschheitsfragen. Kein anderes Gesetz darf für sie gelten als das Gesetz der Gerechtigkeit. in den Völkerbund bemüht, im Sinne friedlichen Deutschland   hat sich schon vor seinem Eintritt in den Völkerbund bemüht, im Sinne friedlichen Zusammenwirfens zu arbeiten. Davon zeugt die deutsche Initiative, die zu dem Pafte von Locarno  führte, davon zeugen die jetzt nahezu mit allen Nachbarstaaten abgeschlossenen deutschen   Schiedsver= träge. Die deutsche Regierung ist entschlossen, diese Politik mit aller Entschiedenheit weiter zu ver­folgen.

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Ich kann mit Genugtuung feststellen, daß diese Gedanken anfangs in Deutschland  heftig umtämpft sich, allmählich immer mehr das deutsche Volksbewußtsein erobert haben, so dak die deutsche Regierung auch für die überwältigende Mehrheit des deuts schen Volkes spricht, wenn sie erklärt, daß sie sich an den Aufgaben des Völkerbundes mit beller Hingebung beteiligen wird.( Lebhafter Beifall.)

Spanien   tritt aus!

Madrid  , 10. September.  ( Havas.) Spanien  hat offiziell seinen Austritt aus dem Völkerbunde angemeldet.

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,, Der Parteivorstand stellt nach Entgegen nahme des Berichtes des Parteivorjizenden fest, daß die von der Regierung angekündigten Maß­nahmen zur Linderung der Wirtschaftskrise gegen Ende Genf  , 10. September. Die Völkerbundsver-| Reihe von Kriegen, während deren sich über dem gefahrdrohenden Anwachsen der Arbeits- sammlung hatte heute neuerdings ihren großen einer auf den anderen gegenseitig stürzten. En de Tag: den Eintritt der deutschen   Delegation in die den Kriegen zwischen uns!" ruft losigkeit und dem rapiden Ansteigen der Teuerung Völkerbundsversammlung. Das Publikum und Briand   mit erhobener Stimme. Kein Krieg mehr, vollkommen unzureichend sind. Der Parteivorstand billigt die von der parlamentari- cine Menge von Autos sammelten sich in der feine Regelung der Konflikte mit brutalen, blu­schen Fraktion unternommene Aktion zur so for- Umgebung des Reformationssaales schon von tigen Mitteln! So wie die Einzelnen ihre Prozesse 10 Uhr ab. Im Saale  tigen Einberufung des Parlaments Sigung kein leeres Plätzchen. war bei Beginn der und fordert neuerlich, daß das Parlament under­Um 10.35 Uhr eröffnet der Vorsitzende Dr. weilt zusammentritt, um durchgreifende Maß- Ninčič die Sizung. Er erteilt dem Obmann Stresemann   berührte sodann das Problem nahmen zur Bekämpfung der Krise zu beschließen. der Verifikationskommission das Wort, der be­daß sich Brasilien   aus dem Völkerbund zurüd der allgemeinen Abrüstung, bedauerte, Der Parteivorstand beschließt, die Forderungen fanntgibt, daß die Vollmachten der deutschen   De­ziehen wolle, und gab der Hoffnung Ausdrud, der Arbeiterschaft zur Wirtschaftskrise und Teu- legierten in Ordnung befunden wurden. Infolge­erung in einem Manifest zusammenzufassen deffen lädt Dr. Ninčič die deutschen   Delegierten daß die Mitarbeit Spaniens   dem Völkerbund er und dieses zur weitesten Verbreitung zu bringen. ein, ihre Size einzunehmen. Von links treten in halten bleiben werde. Mit dem Versprechen, am Er fordert gleichzeitig die Parteiorganisationen den Saal Gaus, Stresemann und Schu= Völkerbund auf der Grundlage des Friedens, der auf, im engsten Einvernehmen mit den gewerk- bert und nehmen unter allgemeinem lang­Freiheit und der Einigkeit freudig mitzuarbeiten, schaftlichen Organisationen sofort alle Vorberei-| andauerndem Beifall ihre Pläße neben Bulgarien   Genf  , 10. September.  ( Wolff.) Auf die Beschloß Stresemann   seine mit stürmischem Beifall tungen zu treffen." grüßungsansprache des Präsidenter der.fer- aufgenommene Rede. Dr. Ninčič begrüßt die deutsche Delega  - bundversammlung Nincic erwiderte Reichsmini- j tion: Ihre Anwesenheit in der Völkerbundsver- ster Dr. Stresemann mit einer in deutscher  sammlung sei eine neue Etappe auf dem Wege Sprache gehaltenen Rede, in der er nach seinem des Bundes zur Univerfalität, sie sei ein glück- Dant an den Vorsitzenden u. a. ausführte: Seit der Begründung des Völkerbundes ist liches Symbol für seine Aufgaben und eine neue Gewähr für den Erfolg seiner Bestrebungen. ,, Um ein Zeitraum von mehr als sechs Jahren ver­das Wort," jetzt Dr. Ninčič fort, hat" Dr. strichen. Es hat somit einer längeren Entwicklung Genf  , 10. September.  ( SDA.) Bis in die Gegenüber der längst schon wirtschaftlich Stresemann gebeten. Ich bitte, daß er die bedurft, bis die politische Gesamtlage so gestaltet späten Abendstunden ist keine Note der spanischen war, daß die deutsche Mitgliedschaft im Völker Regierung über den Austritt aus dem Völkerbund und in neuester Zeit auch politisch international Rednertribüne besteige." Allgemeiner langandauernder Beifall begrüßt bunde möglich wurde. Fern liegt es mir über diese eingetroffen. Allgemein wird das Bedauern über organisierten Reaktion erscheint uns die Zu­sammenfassung der proletarischen Kräfte aller ihn. Sichtlich bewegt dankt Dr. Stresemann Dinge der Bergangenheit zu sprechen. Nur eines die Entschließung Spaniens   ausgesprochen und Nationen bringend geboten. Als ersten Schritt mit leichtem Kopfnicken. Sodann verliest er seine lassen Sie mich sagen: Wenn ein Geschehnis, wie der Hoffnung Ausdruck verliehen, daß Spanien  auf diesem Wege würden wir ein engeres Zu Rede in deutscher Sprache, die an vielen Stellen der Eintritt Deutschlands   in den Vöiferbund, er in einer späteren Zeit seinen Beschluß ändern in einer so langen Entwicklung herangereift ist, so birgt vielleicht dieses Geschehnis gerade deshalb eine besondere Gewähr in sich für seine innere Beständigkeit und seine fruchtbare Auswir fung.( Beifall.) Deutschland   tritt mit dem heutigen Paris  , 10. September. Der Ministerrat Tage in die Mitte von Staaten, mit denen es zum Teil seit langen Jahrzehnten in ungetrübter stimmte den Vorschlägen des Kriegsministers Freundschaft verbunden ist, die zum anderen Teil Painlevé zur Reorganisierung der verschie im letzten Weltkriege gegen Deutschland   verbündet denen Militärbehörden zu, wodurch Ersparungen waren. Es ist von geschichtlicher Bedeutung, daß in der Weise erzielt werden, daß die Zahl der Deutschland   und diese letteren Staaten sich jetzt im Offiziere um 3900 und die der Mannschaft um Bölkerbunde zu dauernder friedlicher Zusammen- 19.000 herabgesetzt wird. Bei der gestrigen Ver­arbeit zusammenfinden. Diese Tatsache zeigt deut- steigerung wurden 10.000 Pferde, 175 Kasern­licher, as Worte und Programme es fönnen, gebäude mit den anliegenden Grundstücken und daß der Völkerbund berufen sein kann, dem poli- Uebungsplätzen, eine Reihe von Lagern, nicht tischen Entwicklungsgange der Menschheit eine verwendetes Mobilar u. a. verkauft. Die Refruten neue Richtung zugeben. Ich bin der Meinung, daß werden den Präsenzdienst erst im 21. Lebensjahr teine Nation, die dem Völkerbund angehört, da antreten, womit die erste Vorbereitung zur Ein­der einjährigen Militär­durch ihr nationales Eigenleben irgendwie aufführung gibt. Der göttliche Baumeister der Erde hat die dienstzeit getroffen wird Aehnliche Vorschläge zur Vereinfachung und Menschheit nicht geschaffen ais ein gleichförmiges Ganzes. Er gab den Völkern verschiedene Blut- Ersparungen im Dienste der Marine machte der ströme, er gab ihnen als Heiligtum ihrer Seele Marineminister.

jammenwirken mit der tschechischen Sozialdemo kratie begrüßen, die nunmehr auf Grund ihrer letzten Beschlüsse die oppofitionelle Kampflinie bezogen und damit den Weg für eine den In tereffen und Rotwendigkeiten des Klaffenkampfes Rechnung tragende Kampfgemeinschaft der deut­ schen   und tschechischen Arbeiterschaft, ganz beson­ders aber für die sich gegenüber dem Ansturm der Reaktion immer dringender erweisende Klassen politik der gesamten Arbeiterklasse des Landes frei gemacht hat. Damit treten die Kämpfe des Proletariats dieses Landes in eine neue geschicht liche Phase, die in der Linie unserer wissenschaft­lichen sozialistischen   Erkenntnis liegt und damit die berechtigte Heffnung auf einen neuen Aufstieg der gesamten Arbeiterbewegung gewährt. Die deutsche Arbeiterklasse, die von der ersten Stunde ihres Kampfes diesen Augenblid erfehnte, ihn immer fommen sah und auf ihn ihren ganzen Rampf eingestellt hat, wird die neuen Möglich keiten, die ihr die Zusammenarbeit mit der Ar­beiterklasse der anderen Nationen bietet, freu

Copyright 1924 bei Buchhandlung Schneider u. Co., Bien.

Vom Baume des Bösen.

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Von Marcel Berger.

Wissen Sie, was jie getan hat? Sie hat in diesen fünf Jahren nicht nur alle Länder der Entente bereist, um die Leiden der Striegsopfer durch ihren Gesang zu mildern, sondern sie figu­rierte während der ganzen Zeit auch als einfache Krankenpflegerin im Kriegsspitale von Jassi."

Als einfache Krankenpflegerin?" wieder holte La Tour- Aymon.

" Ja", sagte die Sängerin mit einem melan­cholischen Seufzer, und ich hatte die schwerste Rolle auf mich genommen."

von starkem Beifall unterbrochen wird."

Auch der Schluß der Rede wurde mit all­gemeinem langandanerdem Beifall aufgenommen. Sodann übersetzten die Dolmetscher die Rede ins Französische   und Englische.

Um 11.30 Uhr betritt Briand  

die Rednertribüne, von der Bersammlung mit be geisterten Ovationen begrüßt. Er führt unter an­derem aus:

,, Die Jronifer und Lästerer des Böllerbundes, die seine Festigkeit bezweifelt haben, sollten heute hier zugegen sein. Wäre das möglich, was heute hier geschehen ist, wenn es feinen Bölkerbund gäbe?( Beifall.) Einige Jahre nach dem furcht­barsten Kriege, wo die Erde noch feucht ist vom vergossenen Blute, kommen die Böller in diesem Bunde zusammen, bereit, an dem Werke des Welt­friedens zu arbeiten.( Stürmischer Bei fall.) Der heutige Tag- welche Hoffnung für die Völker und Mütter! Für Deutschland  und Frankreich   ist er das Ende einer

ihren Augen, die sich mit den Schatten des Todes|

füllten, sah ich den letzten Schimmer ihrer edlen Rasse. Es war furchtbar, aber in einem gewis­sen Sinne auch tröstlich, sie so sterben zu sehen."

Sie sprach mit sanfter Stimme und im Tone so leidenschaftlicher Ueberzeugung, daß Philipp, der mir einen Blick zugeworfen hatte, sich jeder Glosse enthielt. Die Luccioli wandte sich an den

Dichter:

Ja, wir haben den Krieg mitgemacht! Und Titto hat wohl das Recht, darüber zu schreiben." Haben Sie ein Werk darüber in Vorberei­tung," Meister?" fragte ich.

Ja, ich arbeite daran. Es wurde noch nichts über dieses ungeheure Thema geschrieben,

was wirklich in Betracht käme."

,, Nicht, wahr?" rief mein Freund. Ein Totentanz! Vielleicht gibt Ihnen diese Nacht och Gelegenheit, Anregungen zu sammeln."

XV.

Wir hatten die Unterhaltung brüst und fast unartig abgebrochen.

Nun, ist die Sammlung vollständig?" stieß mein Freund hervor. Du hast sie alle gehört!" Ich warf ein:

,, Es gibt doch noch Ausnahmen. Das junge Ehepaar Verdier. Sympathische, gute Menschen. Sie hatten bestimmt eben solchen Abscheu vor dem Kriege, wie du, wie wir!"

wird.

Abbau der Militärlasten

in Frankreich  .

ben in Rot   und Dred, umgeben von Bestien in Menschengestalt, hatte ich genug. Ich wollte frank werden! In einer regnerischen November­nacht riß ich mir den Rock vom Leibe und blieb mit naďtem Oberkörper zwei Stunden frierend und durchnäßt bis auf die Knochen liegen. Am nächsten Morgen wurde ich mit meiner ersten Lungenentzündung vom Platze getragen."

Frau.

hat

,, Sie haben recht gehabt!" rief die junge ,, Nein! Unrecht, da es mir nichts geholfen

Verdier hatte, ganz blaß, zugehört. ,, Sie machen mir Mut", sagte er ,,, ich will Ich Die junge Frau tanzte. Der Architekt strich Ihnen meinen eigenen Fall erzählen.. unbeschäftigt in einiger Entfernung an uns vor- habe es zustande gebracht, in der Sammelstation Sie verurteilen also die ganze diesbezügliche bei, suchte sich uns zu nähern. Auf eine Bewe zwischen dem 15. Dezember 1914, dem Tage, wo. französische Produktion?" gung Philipps sprach er uns an: ich meine Bestimmung erhielt, und dem 1. Feber " Ich muß zugeben, daß mir die Zeit fehlte, Sie sind schrecklich!" rief er. Ich habe zu- 1915, wo ich vor der Dreiärztekommission er­Welche Rolle schien Ihnen die schwerste?" mich genauer mit ihr vertraut zu machen. Auch gehört.. Es ist unglaublich, zu welchen Aeuße scheinen mußte, zwölf Kilogramm abzunehmen!" Die leibliche Pflege der Verwundeten fürchtete ich, meine Eindrücke zu verwischen, rungen Sie Titto Vertescu veranlaßt haben!" ,, Das ist eine Leistung!" anerkannte Philipp, wurde von den Nonnen aufs trefflichste besorgt. ivenn ich sie fremden Beobachtungen gegenüber Ich habe mir vorgenommen, heute abends ,, und durch welche Mittel?" Mich aber holte man, wenn einer der Unglück- stellte. Mir schiebt das Ganze in Gestalt einer alle zum Sprechen zu bringen", erklärte Philipp. ,, Durch alle erdenkbaren. Vor allem durch lichen zum Sterben fam." Symphonie vor. Ein Andante über das Thema Dieser Dichter hat uns den niedrigen Grundzug Fasten. Ich hörte auf zu effen und erhielt mich der Treue des rumänischen Voltes gegenüber der seines Wesens geoffenbart. Jeder Aufrichtige nur mit schwarzen Kaffee. Das war eine harte ,,, nur viel zu oft! Es hatte sich bald die Bestimmung seines Vaterlandes. Eine schöne tann nach diesem furchtbaren Kriege nur eine Beit; ich habe die Qualen des Hungers kennen Gewohnheit eingebürgert, mich zu den vornehm Sache, das kann man wohl sagen. Der gewal- Meinung haben!" gelernt. Dann nahm ich heiße Bäder von fünf­sten Sterbenden zu rufen. Ich sah die Blüte tige Aufschwung, der schließlich die ganze Na- Sie sind ein Gegner des Krieges?" rief undvierzig Grad, bis ich eines Tages dabei einen unserer Nation zugrunde gehen. Den kleinen tion an die Grenze des Landes riß, fann am Frau Verdier, die ihren Two- Step beendet hatte Ohnmachtsanfall erlitt. Zwischendurch ermüdete Grafen Este, der jenen seiner Vorfahren so ähn- besten in einem mächtigen Allegro ausgedrückt und zu uns kam. ich mich durch Radfahren, und indem ich, einge­lich jah, dessen Grabmal Michelangelo   gemacht werden. Ich würde Ihnen gern einige Strophen ,, Wie könnte es anders sein! Sie sehen doch, hüllt in Wolljacken, neben einem geheizten Ofen hat. Einen jungen Petropolucci und zwei Prin- davon vorlesen. O, wie glanzvoll war diese Schnur sprang. Ich ermüdete mich auch noch zen von königlichem Blute! Ja erschien immer Epoche!" auf jede endere mögliche Irf

,, Wurden sie oft bemüht?"

erst, wenn sie in Agonie verficien, und manch- Aus dem Zittern von Philipps Arm, der mal hatte ich die Genugtuung, diese noch für in meinem ruhte, erkannte ich, daß er mit seiner Momente zu unterbrechen. Herrgoit, waren diese Geduld zu Ende war. jungen Leute prachtvolle Menschen! Ich brachte

,, Und zu einem Menuett wurden Sie nicht ihnen Blumen und Parfüms; viele lächelten inspiriert?" fragte er mit faum verhülltem noch, die meisten unterdrückten ihre Schmerzens- Hohne. Iaute; manche gratulierten mir noch zu irgend" In der Tat", sprach der Dichter. Ein einer Rolle, in der sie mich gehört hatten. In Menuettmacabre..

in

heit

welchen Zustand er mich versetzt hat!" ,, Ach ja, freilich! Sie haben sich Ihre sant da unten geholt?" ,, Allerdings nicht ganz ohne mein 3utun." Wir verstanden ihn nicht recht.

,, Sie verlangen zwar feine vertraulichen Er­flärungen von mir", fuhr Philipp fort; aber ich will Ihnen doch etwas gestehen. Meine Ge schichte ist die von tausend anderen. Nach zwei Jahren siebenhundert Tagen Schützengra­

Er streifte seine Frau mit einem Blicke. Sie stimmite ihm zu und begann mit fast frankhaftem Eifer Dinge zu erzählen, die man sonst niemals ausspricht.

( Fortsetzung folgt.)