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Mitteilung aus dem Publikum.

Arbeiter, Staats­Privatbeamte

U.

ebenso wie die Lehrerschaft u. die Stu­dierenden, welche den größten Teil ihres Lebens in geschlossenen Räumlichkeiten verbringen und oft ermüden, haben es ins­besondere nötig, die er­schlafften Muskeln als auch die überanstrengten Nerven zu erfrischen. Zur Einreibung der Schläfe, des Nackens und der Stirn verwenden erfahrene Leute den billigsten, weil vorzüglichsten Menthol­

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Unterstügung der britischen Bergarbeiter.

Eigenart südlicher Lebensgewohnheiten verstehen tönnen. Wunderlicher berührt es schon, wenn man hört, daß selbst die großen Geschäfte in Madrid ganz nach Belieben von 1-3, von 2-4 Uhr, von 2-5 Uhr geschlossen sind. Aufschriften, die mit­teilen, wenn wieder geöffnet wird, werden als un­nötig empfunden. Man fann ja am nächsten Tag wiederkommen.- Der Wert der Zeit scheint in Spanien no unbekannt zu sein. Am schlagendsten brachte dies ein Leutnant der Militär- Verwaltung zum Ausdruck, der seiner Hausfrau die Weisung hinterließ: Wecken Sie mich um 7 oder um 8". Uhren werden deshalb nicht sonderlich geschätzt. Wir haben zu Hause eine Uhr, aber Vater stellt sie immer nach seiner Arbeit", erklärte unserm Ge­währsmann eine unpünktliche Haustochter. Durch aus folgerichtig handelte nach spanischer Auffassung auch eine Hausfrau, die ihre einzige Uhr ohne Be­denken weggab. Als ihr einer ihrer Gäste deshalb Vorwürfe machte, erwiderte sie ruhig: Wenn ich sie noch hätte, ginge sie doch falsch." Von den Behörden oder Beamtent unbedingte Verläßlichkeit fordern, wäre denn auch nach spanischer Auffassung eine ungerechtfertigte Zumutung. Ein vorlauter Mitteleuropäer wagte es in Barcelona , eine ver­loren gegangene Postanweisung zu reklamieren. Der Beamte erkundigte sich nicht etwa nach Zeit und Ort der Aufgabe, sondern fragte nur mit­leidig- herablassend: Wissen Sie, wieviele Pestan­weisungen täglich von hier abgehen? Sechstausend! Es mag schon sein, daß bei so vielen einmal eine verloren geht." Mit diesem klassischen Ausspruch mag sich auch mancher deutsche Beamte trösten, dem das ungeduldige Publikum arg zusetzt, und er denke mit dem alten Seume: Seht, wir Wilden sind doch bessere Menschen."( Entnommen den bekannten ,, Urania "-Monatsheften für Naturerkenntnis und Gesellschaftslehre.)

der Wert der Rupie ist etwas mehr als fünf Schil­ling- auf zwanzig Rupien für einen Knaben unter drei Jahren. Für Frauen int Alter von 13 bis 40 Jahren wurden 100 Rupien gezahlt, für Männer

Was man heute für Sklaven zahlt. Die Skla­benbefveiung in dem indischen Staat Nepal , die vor einiger Zeit von dem tatkräftigen Premierminister des Landes, Sir Chandra Shumshere Jung, ange­kündigt wurde, ist jetzt durchgeführt worden. Es Seit Einleitung der speziellen Unterstüßungs- wurden im ganzen 57,889 Sklaven befreit, so daß altion zu Gunsten der britischen Bergarbeiter, die letzten Spuren der Sklaverei aus dem Lande ver­d. h. seit Mitte August, hat der J. G. B. bis schwunden sind. Ein Teil der mehr als 15.000 Stia­heute als Beiträge der angeschlossenen Landes- venhalter erklärte sich zur freiwilligen Entlassung zentralen rund 225.000 holländische Gulden nach bereit, und so wurden 4651 Stlaven ohne jedes Ent­England überwiesen. Die für den Generalstreit gelt eigelassen. Andre Sklaven zahlten selbst ihr gesammelten und die als Darlehen gegebenen Be- Kaufgeld. Die meisten aber mußten auf Regie­träge in der Gesamthöhe von anderthalb Millionen träge in der Gesamthöhe von anderthalb Millionen rungskosten losgekauft werden, und zwar wurde die Gulden sind bei dieser Summe nicht inbegriffen. ftattliche Summe von 3,670.000 Rupien dafür ver­Da die Unternehmerverbände aller Distrikte wendet. Die Preise, die gezahlt wurden, beliefen sich mit Ausnahme von Warwickshire bekanntgegeben haben, daß sie auf nationale Unterhandlungen nicht eingehen werden und auch dem Nationalverband der Bergherren nicht die Vollmacht erteilen fön­nen, sie bei dergleichen Verhandlungen zu vertre- desselben Alters 45 Rupien. Die Preise bei den über ten, ist die Lage äußerst schwierig. Die Bergherren Vierzigjährigen betrugen 50 Rupien für Frauen find offenbar entschloffener als je die in langen unter 60 Jahren und 30 Rupien für Männer dieses Jahren harter Arbeit aufgebaute Bergarbeiter­föderation in ihren Grundfesten zu treffen. Die Alters; 41 Rupien wurden für jede Frau und 31 Bergarbeiter können auf diesen Beschluß nur mit Rupien für jeden Mann über 60 Jahre gegeben, Den freigelassenen Sklaven sind Landstrecken zur der Fortschung des Kampfes antworten. Die Ver­antwortung für alle weiteren Entwicklungen tra- derbestellung zur Verfügung gestellt, und sie wer­gen die Grubenbefizer. Dies gibt sogar die Ti- den auch mit andern Arbeiten beschäftigt. mes" zu, wenn sie sagt, der Beschluß sei ein äußerst unglücklicher, da er die Möglichkeit eines Ueber­einkommens in Frage stellt, das einen dauerhaften Frieden sowie die im Interesse des Gedeihens der Industrie nötige Zusammenarbeit verbürgen kann. Auch für die Arbeiter des Kontinents heißt es deshalb nach besten Kräften weiter sammeln und helfen!

Vor dem Abschluß des Zuckerkartells. Wie bürgerliche Blätter berichten, steht der Abschluß des tschechoslowakischen Zuderkartells bevor. Der Vertrag foll, auf ein Jahr abgeschlossen werden und sowohl die Raffinerien als auch die Rohzuk­terfabriken umfassen.

Prager Produktenbörse.( Offizieller Be­Infolge der richt vom 17. September.) Jüdischen Feiertage war der Besuch der heutigen Börse, namentlich aus der Provinz, ein sehr schwa­cher. Das Geschäft bewegte sich in minimalen Gren zen. Sowohl Angebot, als auch Nachfrage hielten sich in den engsten Grenzen. Auf dem Getreide­markte wurden vereinzelte Abschlüsse zu den letzten Dienstagpreisen getätigt. Auf den übrigen Markt­gebieten blieben die Dienstagpreise nominell in Geltung.

Kleine Chronit.

Das gemütliche Spanien . In entschwundenen Zeiten wurde das Eldorado der Gemütlichkeit im jüdlichen Bayern , im trinffreudigen München und der altbayrischen Kleinstadt gesucht. Die zerstören­den Wirkungen des Krieges, die Wirren der Infla­tion und in ihrem Gefolge die politische Verhebung haben auch hier die Behaglichkeit eines finnesfrohen Daseins gar arg erschüttert. Trinkfeste Kehlen lassen zwar immer noch in gehobener Stimmung das Profit der Gemütlichkeit" dreifach ertönen, aber der Kundige weiß nur zu gut, daß für die große Masse der Bevölkerung die glücklichere Ze des Lebens ohne Hay, rastlose Arbeit und bitteren Dajeinskampf für immer der, Vergangenheit an­gehört. Doch scheint es zum Glück noch Länder zu geben, in denen Geld, Zeit und Arbeit nicht die Leitsterne der Lebensführung sind. Spanien ist offenbar ein solch glückliches Land, wo man vor allem und zunächst bequem leben und dann erst sorgen und arbeiten will. R. Astenasy, ein Kenner des Landes und seiner Bewohner bringt in seinen Plaudereien über den Spanier dafür allerhand nette Beispiele. Daß Betriebsstörungen auf der Straßen bahn dort zur Tagesordnung gehören und feste Fahrzeiten unbekannt sind, wird man immerhin als

Der Film.

Einige Zahlen aus dem Metro- Film Ben Hur" von den echt amerikanischen Riesenausmaßen dieses Filmwertes tann man sich nur mit Hilfe von näch ternen Zahlen eine haltwegs richtige Vorstellung machen. Es seien daher einige der gigantischen Zahlenreihen angeführt:

150.000 Personen arbeiteten am Ben Hur" Schauspiel mit,

100.000 allein am Wagenrennen in Antiochia .

*

4,000.000 Dollar kostete die Herstellung des Filmes, 500.000 Dollar allein das Wagenrennen und 500.000 Dollar die Seeschlacht.

650.000 Meter Negativfilm wurden belichtet. 300.000 Meter Positivfilm wurden hergestellt 4.000 Meter mißt der endgültige Film. 160 Meter unverwertet gebliebenen Filmstrei fens kommen daher auf je

1 Meter des vorführungsfertigen Werkes.

*

14,000.000 Einzelbilder rollten durch die Kurbel­kästen in den drei Jahren, die die Auf­nahmen beanspruchten.

*

160.000 Meter Stoffe wurden in Berlin für 8.000 Spezialfoftüme, Mäntel, Requisiten usw. zugeschnitten

22.000 Kilo Messing und Eisenblech wurden zu 6.000 vollständigen Römerrüstungen verwendet. 9.000 Pfund Leder wurden zu Schuhen und Lederzeug für

8.000 Kostüme von größter historischer Treue verarbeitet.

Backe, backe Kuchen, Der Bäcker hat gerufen, Ceres- Kuchen soll es sein

Ist gesund und schmeckt sehr fein,

18. September 1926.

Ceres

Uus der Partei.

Kreisbildungston erena.

R

Turnen und Sport

Internationaler Arbeiterfußball. Die belgi­

-

Der östers

Der Kreisbildungsausschus versche Fußballfaison beginnt ant 26. September. Die anstaltet am Sonntag, den 26. September, Anzahl der Mannschaften, die für die Serienspiele im Bibliothekszimmer des Arbeiterbildungsver in Betracht kommen, beträgt 44, eine Zunahme von eines( Künstlerhaus) in Brünn eine reis- 20 Prezent gegenüber dem Vorjahre. bildungskonferens, an der auch der Se- reichische Arbeiterfußballverband, der Bafö, hat fretär unserer Reichsbildungsstelle, Gen. Paul, nun auch formell die Trennung vom bürgerlichen teilnehmen wird. Tagesordnung: Unere internationalen Fußballverband( Fifa ) durchgeführt. Bildungsarbeit im Herbst und Winter", Referen- Der Anschluß an die Luzerner Arbeitersport- Inter­ten die Genossen Paul( Prag ) und Schweit nationale ist auch bereits erfolgt. Lettische zer( Brünn ). Beginn der Konferen; punit Fußballer find nach Rußland gegangen, wo sie 10 Uhr vormittags, Schluß 4 Uhr nach gegen Moskau und einige Vereine aus der Provinz mittags. Zur Teilnahme verpflichtet sind alle Spiele austragen. Die aus 14 Sportlern bestehende Mitglieder des Kreisbildungsausschusses, insbe- Abordnung setzt sich aus den besten Spielern aus sondere auch die Vertreter der Bezirksbildungs- Riga , Liepaja und Tukum zusammen. ausschüsse des Brünner und des südmährischen Streises. Den nicht in Brünn wohnhaften Mit­gliedern des Streisbildungsausschusses werden die Fahrtkosten vergütet. Alle Parteigenossen und ge­nofsinnen, die sich für unsere Bildungsarbeit in­teressieren, sind. als Gäste willkommen. Deut che sozialdemokratische Bezirks

organisat on Prag .

Der Bezirksbildungsausschuß plant neben an deren Veranstaltungen, die wir noch ankündigen werden, die Abhaltung zweier Vortragszyklen in seminaristischer Form. Ein Kurs für Fortgeschrit­tene, d. h. also für Parteimitglieder, die bereits die Grundbegriffe des wissenschaftlichen Sozialis­mus beherrschen, soll Vorträge und Diskussionen über den

Programmentwurf

der österreichischen Sozialdemokratie bringen. Ein zweiter Kurs soll eine

Einführung in den Sozialismus bieten. Wir empfehlen besonders den jüngeren Parteimitgliedern die Teilnahme an diesem Lehr­gang. Die Genossen, die an einem der Kurse teil­zunehmen wünschen, mögen sich rechtzeitig anmelden Anmeldungen nehmen entgegen die Genossen Str nad( Ger .) und Fischer( Verein deutscher Ar­beiter) und die Genossin Hilde Franzel( Partei­sekretariat).

Als Vortragende wurden bereits folgende Ge­nossen gewonnen: Dr. Franzel, Hofbauer, Jaksch, Senator Nießner, Paul, Senator Polach, Dr. Schwelb. Dr. Strauß, Dr. Wiener.

Jugendbewegung.

Lebens.

SJ, Prag . Dienstag, den 21. September 1926, 100 je züchtige antife Kriegsschiffe wurden im Vereine deutscher Arbeiter, Prag II, Smečky 27, kämpfend von ,, Vortragsabend". Thema: 3 wei wege". Da Mittwoch ein Vortrag der Partei statt­findet, an dem sich alle unsere Mitglieder beteiligen, wird unsere Zusammenkunft für diese Woche auf

48 Kameras aufgenommen.

500 Meter in der Längenausdehnung

50 Meter in der Höhe maß der große 3ir Dienstag verlegt. kus, in dem

100.000 Zuschauer dem Wagenrennen beiwohnten. 42 Kameras verbrauchten hiebei 20.000 Meter Negativfilm.

Der Ben Hur" Film wurde in Berlin bereits vorgeführt und erzielte einen durchschlagenden Er­folg. In den nächsten Wochen tönnen wir dieses amerikanische Prachtwert auch schon bei uns er warten.

Vereinsnachrichten.

BIG TOURISTE

VEREIN

STURFREUND

Naturfreunde, Ortsgruppe Prag . 19. September, Sonntag, Ausflug nach Ouřinoves, Ab­

fahrt 7 Uhr 45 Minuten Wilson bahnhof, Führer Hanisch. Näch­ster Vereinsabend Mittwoch, den

22. d. M., Café Nizza ".

Herausgeber Dr. Ludwig Czech . Berantwortlicher Redakteur Wilhelm Nießner. Für den Drud verantwortlich: O Solit. Druck: Deutsche Zeitungs- A.- G., Brag.

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