22. September 1926.

menige Wochen vor den Wahlen ber öffentlichte, sich ausspricht:

Für die leberwälzung der Steuerlaften auf die Reichen und für die Befreiung der Arbeiter, Angestellten, Kleinbauern, Häusler , kleinen Beamten und Kleingewerbetreibenden von den Steuern. Für Bekämpfung der Teuerung durch Abschaffung der indirekten Steuern.

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Nun sind wir sicher von der Abwälzung der Steuern auf die Reichen weit entfernt. Aber wenn schon die derzeit Herrschenden selbst die Abschaffung einer indirekten Steuer verlangen, weil sie ihnen aus anderen Gründen schädlich erscheint, so dürfen die Arbeiter schon aus prinzipiellen Grün­den sich einer solchen Forderung nicht widersetzen. Zu den ältesten Forderungen der Arbeiter­schaft gehört die Beseitigung der indirekten Steuern.

Die plumpste und weitestgehende indi­tette Steuer, die es je gab, ist aber die U m- satzsteuer, die alle Waren und die meisten ein paarmal erfaßt und den Kapitalisten nicht um einen Heller mehr zahlen läßt als den Arbeitslosen.

Für diese Steuer aber treten die Kommunisten ein! Wo bleibt da das Programm der Partei, wo soll da das Vertrauen der Arbeiter zum Sozialis­mus bleiben und wo die Achtung des Gegners?! Wenn die Kommunisten so ihren eigenen Barolen ins Gesicht schlagen, machen sie die Forderungen der gesamten Arbeiterschaft lächerlich und spielen den Gegnern die Trümpfe in die Hand. Die Demagogie dieser Partei bersteigt sich wirklich zu Auswüchsen, die für das Ansehen und die Kraft der Arbeiterbewegung von den schwer­sten Folgen sein müssen. Mit Recht können die Gegner nun fragen, was die Arbeiter eigentlich wollen, wenn ein Arbeiterblatt" für die Beibe­haltung der größten Massensteuer eintritt, die wir in diesem Staate haben.

Wie ein warnendes Signal zeigt die­ses Beispiel, wohin die Politikbergrund. jazlojen Demagogie, wie sie Moskau pre­digt, führen muß. Unter dieser Fahne werden Die Arbeiter immer wieder die Schlacht verlieren. Das trasse Beispiel mahnt in zwölfter Stunde Jur Einkehr und zur Rüdkehr zu dem alten Banner und den alten unverfälschten Pa­rolen.

Ein verspätetes Urteil über die Pětka

Das alte Parlament stand nicht nur unter der Diktatur der damaligen fünf Regierungspar teien, sondern auch unter dem Diktat des vollzie­henden Organs dieser Mehrheit, des Fünfmänner­ausschusses, oder wie der populäre Titel lautete, der Pětka. Junerhalb dieses Fünfmännerfol­legiums, welches der Ausdruck nicht der Demokra­tie, der Herrschaft des Volkes, sondern der Oli garchie, der Herrschaft weniger war, wurden alle großen Probleme staatlicher Gesetzgebung und Verwaltung erledigt". Mochten sich außerhalb dieses Kollegiums noch so sehr Stimmen regen, die an dem Werke der Fünf Kritik übten, es mußte meistens das geschehen, was die Pětka wollte, das Abgeordnetenhaus mußte die Geseze beschließen, wie sie bis aufs J- Tüpferl in der Pětka vereinbart worden waren. Wir haben damals an diesem System im Namen der Demokratie scharfe Stritif geübt, aber die Stimmen, so weit sie aus oppo­ſitionellen Streifen famen, verhallten damals wie der Rufer in der Wüste. Umso wertvoller ist es nun, wenn ein hervorragendes Mitglied einer Partei, die damals in der Regierung saß und also mitverantwortlich an dem System der Pětka war, aufsteht und ein vernichtendes Urteil über die Pětka fällt. Es ist dies Senator Selofač, der Vorsitzende der nationalsozialistischen Partei, der auf dem Brünner Kongreß sagte:

Das System der Betta hat unser politisches Leben bis zur Unerträglichkeit vergiftet. Die in

seitiges Sichauschmieren.

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Die Arbeiter- Turn- und Sportschule

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ARBETTER TURN SPORTSCHULE

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XIX

in Leipzig, über deren Eröffnung wir bereits berichtet haben.

und

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Rundfunk für Alle!

Programm für morgen, Donnerstag. Brag, 368. 11.55: Bressenachrichten. 12: Beitsignal und land­wirtschaftlicher Rundfunt. 14: B ,, rsennachrichten. 16.30: Nachmit

griffe anfiel, daß er und andere in der Provinz| Gesetzes über den Staatsbeitrag zur Arbeitslosen­presse Artikel gegen Beneš lancierten und sich sogar unterstügung, raiche Erledigung des Baugefehes mit Journalisten anderer Parteien über Angriffe ohne Einschränkung des Mieterschutzes, Durch­gegen Beneš einigten. Offen fant die Hetze gegen führung öffentlicher gemeinnütziger Arbeiten, ihn am 16. Juni in der Resolution des( jetzt aus- große Investitionsarbeiten der Staats­geschlossenen) Abgeordneten Trno bransky zum übrigen öffentlichen Verwaltung, Verbot der tagskonzert. 17.45: Börsennachrichten und Hopfenmarktpreise. 18: Ausdruck, die offen gegen Beneš gerichtet war und Ueberzeitarbeit, strenge Kontrolle des achtstün- Deutsche Sendung. Dozent Dr. Baul Nett I, Brag: Mufit­seine Mandatsniederlegung oder seine Resignation digen Arbeitstages, pflichtgemäße Meldung frei- fittebre. 19: Bortrag. Hyg. des Mundes. 20: Bettervoraussage. als Minister forderte. Seine Mandatsniederlegung werdender Stellen durch den Unternehmer. Außer- 20.02: Ronsert. 1. Maifenet: Der König von Lahore. Ouverture. sei auch tatsächlich ein Protest gegen diese Querden wird zur Beseitigung fünftiger Krisen eine Ouvertüre. 4. Dvořal: Arie des Bringen aus Die Waſſernize". treibereien in der eigenen Partei gewesen. entsprechende Organisation der Erzeugung ber- 5. Saint- Saens: Algerische Suite. 6. Bizet: Duett aus Car­ men". Massenet: Duett aus Manon". 7. Liszt: Ungarische langt. Rhapsodie. 22: Zeitsignal, Sport, Theater- und neueste Nach­

wissenschaft und moderne Mufit. 18.45: Vortrag. Allgemeine Mu

2. Delibes: Glodenarie aus Lakmee". 3. Berlioz: Korjar.

Bedeutung der Kaninchenzucht. 18.20: Vortrag. Teschen, feine

Eine bevorstehende Regierungserklärung. Sa ridhten. Brünn, 521. 14.30: Brager Effektenbörse, Sports, Wetter, einer der ersten Sizungen des Abgeordnetenhauses Theater- und Breßbüronachrichten. 17.40: Frauenrundichau. Die wird die Regierung wie das Ceffé Siovo" zu begiene in der Brovina, 18: Seitzeichen. Landwirtschaftsfunt. Dic richten weiß, eine Erklärung über die letzten poli- Bewohner und Umgebung. 19: Hörspiel, 3nci Einafter von tischen Vorfälle insbesondere über die Affäre eger: llusion. In Feifeln. 20: Militärtonzert: 1. Weber: Gajda abgeben.

Sigung des Senatspräsidiums. Die Korre­spondenz der Nationalversammlung teilt mit: Donnerstag, den 23. September um 11 Uhr vor­mittag findet im Salon des Vorsitzenden eine Sigung des Senatspräsidiums statt.

Ouvertüre Oberon". 2. Dvořat: Jakobiner. 3. Rossini: Wilhelm Tell. 4. Biskačet: Blumen aus der Tatra. Zeitzeichen und Breßbüroberichte.

Budapest, 560. 17.15: Orchesterkonzert. 18.30: Autorenabend

Clemer Borog. 19.15: Für die ungarische Kunst und für den Menschen. 20: Der Rastelbinder", Operette von zehar. 22.30: fure Coriolan". Sjöpre: Sumoreste, Ticheitewitij: Herbstlied.

Sigeunermusit. Oslo, 382. 20: Konzert. Beethoven: Duber­Rubinstein: Dämon. Dvořat: Slawische Tänze, Rom, 425. 21.15: Der Gesandte ist angekommen", Operette von Bellini. Wien, 531. 11: Vormittagsmufit. 16.15: Nachmittagstongert. 17.30: Aus Peter Hebels Schazkästiein. 18.30: Bom Arlberg zum Bo­ densee, 19.30: Die verlaufte Braut", tomische Oper tana. Zürich, 513. 20: Bunter Quodlibet- Abend. Deutschland.

16: 18: 10: Die frühen Sonaten Beethovens. 19.30: Reise in

Sodann beschäftigt sich Beneš in seinem Briefe mit seiner Stellung zur Partei und erklärt die Reserve, die er sich absichtlich in Sachen der Innenpolitiik auferlegt habe, damit, daß er als Minister bereits vor seinem Eintritt in die Partei auf das Stoalitionsprogramm verpflichtet war und loyalerweise dann seine überparteiliche Politik fort sehen mußte. Aus diesem Grunde habe er keine Parteifunttion angenommen. Von seinen Gegnern in der Partei sei diese Zurückhaltung allerdings wieder so ausgedeutet worden, daß er kein guter Parteimann sei, daß er sich schon für die nationale Arbeitspartei vorbereite usw. Die Behauptung, der Petka vereinbarten Gejeze waren in direktem daß er die Bildung bei pate, bezeichnet Benes als Arbeitslosenunruhen in Breslau. bence. 19.8%, if she ter uelibet po bon me­des sozialistischen Blockes Gegensatz mit den Grundsäßen der Demokratie und die Zölle herbeigeführt des Republikanismus. Das Politijieren und die unwahr. Er sei stets ein Anhänger engster Zu­Eine Frau getötet, mehrere Berlekte. Methoden der Pětka haben uns vergiftet. Es war sammenarbeit den Arbeiterparteien und der Breslau, 21. September .( Eigenbericht.) Königswusterhausen, 1300. 14.30: Verwendung von Birnen dies keine Regierungskoalition sondern ein gegen Bartei, welche die Arbeit der Landwirtschaft ver- Heute nachmittags tam es in Breslau zu schweren und Mepfeln in ber Stuche. 15: Einheitsturafchrift. 15.30: Leben tritt, gewesen; die Zukunft des Volkes beruhe auf für junge Kauf­Die Stritit des Senators Klofac wird zutref- der Zusammenarbeit der Bauern und Arbeiter. Zusammenstößen zwischen Polizei und demon- Deutschland. 18.30: Bollswirlichailliche Fragen Tippenbau in strierenden Arbeitslosen. Auf der Tagesordnung lente. China. 20: Uebertragung aus München, 485. Symphoniekonzert. end sein, denn er hat jedenfalls als Anhänger einer Für dieLandwirte seis verderblich, die Arbeiter ins ber heutigen Stadtverordnetenversammlung stand Brahms: Nánic. 22: Seitere Mufit. Berlin, 504. 16.30: Rach Bartei, die damals in der Regierung war, das für die Arbeiter vernichtend wäre, die seriösen nehmenden Notstandsarbeiten. Die Kommunisten aus Standinavien, 22.30: Tangmufit.- Breslau, 418. 15.50. bolschewistische Fahrwasser zu treiben, während es u. a. die Beratung der von der Stadt vorzu- mittagskonzert, 18.30: Die große Polizeiausstellung. 19: Entwid­lung des Dieselmotors. 20.30: Tolstoj- Abend. 21.30: Bolkslieder System der Betka gekannt. Das Urteil des ge- Elemente der Nicht- Arbeiterparteien in eine un- hatten diese Gelegenheit dazu benüßt, um die Schallplattenmufif. 16.30: Rachmittagstoneriter or bie Front­nannten Politikers hat nur einen großen Fehler: es kommt zu spät. Hätte Klofac dieses Ur- mögliche politische und soziale Reaktion hineinzu- Erwerbslosen zu einer Demonstration aufzurufen 20.15: Der junge Wozart. 21.15: Junge Dichter vor die Front. teil ein paar Jahre früher ausgesprochen, hätte hehen. und sie vor das Rathaus zu dirigieren. Die der Frau. wissen wir vom Weltgebäude? 19.45: Die Welt des Scheins. Bezüglich seines Verhältnisses zu Stříbrny Polizei fuchte den Ring, auf dem das Rathaus Münster, 410. 11.30: Weittagskonsert. 13.15: Mittagstonzert. 15.40: man allgemein seinen Mut bewundert. Heute fann sich Klofač durch sein Urteil über die Pětka diese wiederholt Beneš, daß er nie etwas gegen ihn steht, freizuhalten, da um die gleiche Zeit sich Stunde der Jugend. 17.15: Nachmittagstonzerf. Dvorak: Sym­Anerkennung nicht verdienen. unternommen habe. Das Gerede von den Oktroi- dort der stärkste Verkehr abwickelt. Die Demon- Reiseeindrücke aus Südbrafilien. 20.30: Kammermusik. Haydn: plänen Benešs beruhe offenbar auf einer Unter- stranten leisteten nach den Angaben der Polizei Streichquartett G- moll. Schumann: Streichquartett A- dur. Reger: redung, die er im April d. J. mit Stribrny ge- deren Weisungen nicht Folge, sondern griffen England. habt habe. Beneš legi dem Schreiben eine genaue diese mit Steinen an. Darauf ging die Polizei Reproduktion dieser Unterredung bei und ersucht Klofač, nach seinem Gutdünken davon Gebrauch zu machen. In dem letzten Kapitel Der Kampf um die Demokratie" zeichnet Beneš die Aufgaben der Partei, die ihrer in Zukunft harren, und schließt mit den Worten: Unsere Parole ist und wird bleiben: Der endgültige Ausbau des Staates int Geiste und im Sinne unserer nationalen Re­

Benes an den Brünner Kongreß. Prag, 21. September. Dos heutige Česte Slobo" veröffentlicht den unifangreichen Brief, den der Außenminister Dr. Beneš aus Genf an den Barteivorsitzenden Klofač gerichtet hat und dessen Berlesung auf dem Brünner Stongres beträcht liches Aufsehen erregte. Der größte Teil der Aus­führungen des Ministers ist allerdings bereits aus feinen früheren Veröffentlichungen, die als Ant­port auf die Stampagne der Narodni Listy" er- volution." folgten, jo ziemlich bekannt. Er schildert zunächst Die Umstände, die ihn zur Resignation auf Die tschechischen Nationalsozialisten und die Abgeordnetenmandat bewegten, Wirtschaftskrise. Auf dem Sonntag in Brünn ab­

das

Hamburg, 16.15: Märchen. Leipzig, 452. 16.30: Nachmittagskonzert. 19: Was

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phonie E- moll. 18.15: 10 Gebo.: für junge Hausfrauen. 18.45:

Streichquartett Es- dur.

Daventry, 1600. 11: Quartett und Gesang. 13: Schallplatten­fongert. 18: Sangmufit. 21.10: Nächt: am Flußufer. 21.45: Bach Abend. 6. französische Suite. 22.15: Gesangsabend. 22.30: Tanz mujit. Glasgow, 422. 20: Orchesterkonzert. Beethoven: 3. Zeonoren- Ouvertüre. Berbi: Othello. Wagner: Waltüre. Waffi: Romanzen. Frand: Der verwünschte Jäger. Wallinson: Lied. Brahms: Liebeslied. Loewe: Der Erlkönig. Humperdinck: Heren­

zuerst mit Gummifnüppeln und dann mit blanker Waffe vor. Als die Menge noch nicht weichen wollte, griff man zur Schußwaffe und gab zu nächst Schreckschüsse ab. Sodann wurde auch scharf geschossen, so daß eine Reihe von Teilnehmern ritt. Grainger: Schäferlied. der Demonstration und auch unbeteiligte verletzt wurden. Die Unruhen und Zusammenstöße 000 dauerten bis zum Abend an. Die Zahl der von der Polizei Verwundeten wird auf sechs ange­geben; eine Fraut wurde getötet.

Mißglückter Ozeanflug.

Ein Todesopfer.

und befaßt sich ausführlich mit den Quertreibe- gehaltenen Barteitag haben die tschechischen Natio- Teilnahme Spaniens an der Abrüftungs- versuche Fonds, zum Ueberfinge bes Atlantischen

fonferenz.

reien, die einzelne Parteifunktionäre mehr oder nalsozialisten auch Stellung zu dem kulturellen minder verstedt gegen ihn ins Werk setzten. So Problem der Wirtschaftskrise in der Tschechoslo. Madrid, 21. September. In dem in San erwähnt Beneš, daß insbesondere der Redakteur wakei genommen. Sie haben zum Zwecke der Mil Sebastian unter dem Vorsitze des Königs abgehal­Kahanek vom Ceffe Slovo" ihn in der derung von Wirtschaftskrise und Arbeitslosigkeit tenen Ministerrat wurde beschlossen, daß Spanien Parte preffe durch Andeutungen und direkte An- folgende Forderungen aufgestellt: Novellierung des an der Abrüstungskonferenz teilnehmen soll. New

York, 21. September .( Havas.) Beim Ozeans zu starten, schlug das Flugzeug um, nach­dem es in Brand geraten war. Fond und der Pilot sprangen aus dem Aeroplan heraus und famen unversehrt davon. Der Radiotelegraphist

verbrannte.