24. September 1926.
passieren. Die Stommunisten sind für die Abschaffung der Umsatzsteuer, aber sie führen den Kampf, indem sie erklären, die Abschaffung sei ein tapitalistisches Manöver und würde den Arbeitern nichts nüßen.
Die Jusionisten der Weltrevolution wollen den Arbeitern keine Illusionen machen und des halb sagen sie ihnen: die Kapitalisten wollen die Umsatzsteuer abschaffen, unt euch neue Lasten auf zuerlegen! Heißt das die Arbeiter zum Stampfe auffordern, heißt das der Regierung eine Parole entgegenstellen?
Und nun denke man einmal, es wäre umgelehrt! Wir Sozialdemokraten hätten die Arbeiter vor der Illusion gewarnt und die Abschaffung der Umsatzsteuer als tapitalistische Manöver gekennzeichnet! Man hätte es in allen Dörfern der Republik platatiert, der Vorwärts" hätte seine größten Lettern aus dem Setkasten geholt und die Internationale" hätte quer geBrudt werden müssen, um die maulveißerischen Titel zu faffen, die gegen die ,, Sozialverräter" auf marschiert wären.
Sätten die Kommunisten erklärt, es sei mögIich, daß die Abschaffung der Umsatzsteuer kein Sinfen der Preise bringe, aber man müsse für die Abschaffung doch fämpfen und es sei eine zweite Frage, dann mit allem Nachdruck weiterzufämpfen, so fönnte niemand auf den Gedanken tommen, daß eine Arbeiterpartei für die indirekten Steuern sei. So aber wird es keinen Arbeiter und feinen Bürgerlichen geben, der aus den Worten des Vorwärts" etwas anders liest als ein, vielleicht der Borniertheit und der Sucht, auf jeden Fall Nein und Contra zu schreien, entsprin gendes, aber eindeutiges und verhängnisvolles Eintreten für die Beibehaltun, der schwersten und ungerechtesten Steuer, die wir in der Republik haben.
Das Verbrechen der Zollparteien.
Unerträgliche Belastung des Haushalts durch die Zölle.
Seit Mitte Juni befinden sich die Preisessen wir. Ihrer ist das Himmelreich auf Erden. wichtiger Volksnahrungsmittel im Beträgt doch der Mehlverbrauch in der TschechoSteigen. Noch bevor die festen Zölle, dieser flowakei im Jahre etwa 13 Millionen Metergent Raubzug der Landbündler, Christlichsozialen und ner, was also für die Interessenten, Gewerbeparteiler auf die Taschen des arbeitenden Volfes, zur Einführung gelangten, begann der Preis des Korns, der maßgebend ist für den Preis des Brotes, zu steigen. So fosteten an der Prager Börse
100 Kilogramm Korn am 15. Juni Kč 134 bis Kč 139, am 2. Juli jedoch schon Kě 150 bis Kč 155.
Bauer, Getreidehändler, Müller eiren Mehrgewinn von 13 Millionen mal 70 Heller, d. s. 900 Millionen Ke ausmacht. Diese Herrschaften haben kein Jnter effe daran, daß es anders werde. Sie zapfen den Stonsumenten buchstäblich das Blut ab. Was aber sagen die Christlichsozialen zu den Folgen ihres unseligen Tuns, was sagen denn die
chriftlichsozialen Arbeiter
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schärften Maßnahmen gegen die Teuerung, An wendung der Wuchergesetze, Aufnahme der Preis bewegung durch die politischen Bezirksverwaltun gen, gefordert wurden. Am 16. Juni hat die " Deutsche Presse" verlangt, der Staat müsse die Sandelspreise überwachen, jeden Wucher mit den schärfsten Strafen belangen und ,, drakonische MaßBreissteigerung im Reime zu erstiden." Während nahmen vorbereiten, um jede ungerechtfertigte die Christlichsozialen die Zölle bewilligt und jeder Arbeiterfamilie 20 Kě wöchentlich aus der Tasche gestohlen haben, bitten sie inständigst die Regierung, fie möge die Teuerung bekämpfen! Etwas Scheinheiligeres als diese Volksbetrüger hat es noch nicht gegeben!
,, Nicht damit die Preise größer, sondern damit die Notund das Elend geringer werden, sind also die Zölle bewilligt worden." Das hat nicht ein Frr Die Deutsche Presse", das Hauptorgan der sinniger gesagt, nein, das ist in der Deutschen christlichen Brotverteuerer schrieb mit der SchamPresse" am 16. Juni gestanden. Das gerade losigkeit, die diesen Jesuiten eigen ist, daß damals zu der feinen Partei die ihnen das Brot vom Gegenteil ist eingetreten. Die Folge der Zölle zur Teuerung fein Anlaß gewesen wäre, weil die Munde wegstiehlt? Werden sich dies die christlich- find Teuerung und Elend, Krise und Arbeitslosig Zölle noch nicht in Wirksamkeit getreten seien. sozialen Arbeiter und Arbeiterinnen, Kleinbürger feit, Unterernährung und Krankheit. Die Schuld du heilige Einfalt! Die Bauern und Getreide und Hausfrauen gefallen lassen. Werden sie sich, die dafür tragen die Zollparteien, Landbündler, händler wußten, daß Brot und Michl nach der niederträchtige Demagogie bieten lassen, mit der Christlichsoziale, Geierbeparteien. Der fürchter Einführung der festen Zölle teuerer werden müssich die Christlichsozialen als Bolts partei auslichen Schuld, die diese Parteien auf sich geladen fen und gaben daher schon vier Wochen vorher geben, die angeblich das Interesse auch der Unbe haben, bas Getreide nur zu unverschämt hohen Preisen mittelten vertreten. Bis zu welchem Ausmaß sich her, denn sie waren überzeugt: bekommen sie die der Hohn versteigt, mit dem die Christlichsozialen hohen Preise nicht im Juni, würden sie sie im die ärmeren Volksschichten in deren Unglüd nod Juli bestimmt erhalten. Raum varen nun die verspotten, mag noch gezeigt werden. Zölle in Wirksamkeit getreten( 15. Juli) stiegen die Preise weiter. Es tosteten 100 Kilogramm Korn
am 16. Juli Kč 155-160 am 31. Auguft Ke 168-175
und am 21. September Ke 173-178
Am 11. Juni hielt der Klub der Abgeordneten der deutschen Christlichsozialen Volfs(!) partei im Verein mit der Reichsparteiegefutive eine Beratung ab, in der von der Regierung(!!) die
dieses Verbrechen an der Menschlichkeit muß jeine Sühne finden. Arbeiter und Arbeiterinnen, Handwerfer und Geschäftsleute, Angestellte und Beamte, Männer und Frauen, sorget dafür, daß der Tag der Abrechnung mit den Volksverrätern und Rapitalistenknechten komme!
Die Bergarbeiter für eine vorläufige Regelung.
Auf Grund des Lohnabkommens vom Jahre 1921. Endgültige Regelung durch ein Schiedsgericht.
Daß diese Teuerung des Getreides- des Weizens ebenso wie des Korns- seine Ursache Senatspräsidium. nicht etwa in den Ernteergebnissen hat, sondern eben in den Zöllen, geht daraus hervor, daß der Obmännerfonferenz am 30. September. böhmische Weizen denselben Preis hat wie der Brag, 23. September. Heute vormittag fand ungarische. Der Durchschnittspreis des ungariLondon, 23. September. Die letzten vier gericht ausgearbeitet werden, das die Lohnne Sihung des Senatspräsidiums statt, die sich schen Weizens betrug ant 10. September in Breß- Tage waren der Ministerpräsident sowie die brei stala und die Durchführung der Reorganisation zunächst mit der Frage der Einberufung des Par- burg einschließlich Zoll Ke 208.50, der des böh- Minister, die den sogenannten Kohlenausschuß der Kohlenindustrie gemäß dem Vorschlage der laments befaßte; es wurde konstatiert, daß dadurch, mischen in Prag Ke 228.50. Die Fracht Preßburg bilden, im engsten Kontakt mit dem Exekutivaus Kohlenkommission bestimmt. daß das Abgeordnetenhaus an die Regierung be- Brag macht eben diese Differenz aus, so daß schuß der Bergarbeiter. Sie hatten mit den Berg - Der Exekutivausschuß vertagte sich auf reits mit der Forderung nach Einberufung des in Prag heimischer und ausländischer Weizen den arbeiterführern stundenlange Konferenzen, über Montag. Parlaments herangetreten und vom Präsidium selben Preis haben. Würde es keinen Weizenzoll die diese jeweils sofort wieder dem Exekutivaus- Morgen wird sich das Kabinett mit den von des Abgeordnetenhauses bereits der 14. Ott. als geben, dann hätte am 10. September der unga- fchuß der Bergarbeiter Bericht erstatteten. Auf den Bergarbeitern gemachten Vorschlägen beerster Sizungstag in Aussicht genommen wurde, rische Weizen in Preßburg nicht 208.50 sondern beiden Seiten wurde vor der Oeffentlichkeit über schäftigen. Wie Reuter meldet, glaubt man zu in dieser Frage schon ein Präjudiz geschaffen wor- 178.50 gekostet, in Prag etwa 198.50, so daß wir die Berhandlungen absolutes Stillschweigen be- wissen, daß die Regierung die Vorschläge der den sei. Die Anregung, vor diesem Termin eine Weizen und Mehl um den Zollbetrag billiger ge- wahrt, doch ist der Optimismus im Wach- Bergarbeiter als ungenügend(?) betrachte. gemeinsame Sigung des Senatspräsidiums mit habt hätten und die Arbeiter hätten für ein Kilo- sen begriffen, da die Verhandlungen nicht den Klubobmännern abzuhalten, wurde aufgenom- gramm Weizenmhl um 70 Heller weniger gezahlt. unterbrochen wurden und, wie es scheint, eben men und beschlossen, diese Sitzung für den Was bedeutet das für den Arbeiterhaushalt. ein sehr entschiedener Bersuch zur Er30. September um 3 Uhr nachmittags einzube Wir wollen uns, um den Vorwurf der De- zielung Ueberein fommens rufen, um die nötigen Vorarbeiten für den Sef- magogie nicht aufkommen zu lassen, an die a m t- unternommen wird. Allgemein wird angenomsionsbeginn zu treffen. Einhellig wurde darüber liche Statistik halten. Laut ,, Mitteilungen des men, daß in kürzester Zeit ein wichtiges Ergebnis Klage geführt, daß das Präsidium des Abgeord statistischen Staatsamtes," Jahrg. VI., Nr. 115, zu erwarten ist. netenhauses in der Frage der Parlamentseinbe- verbraucht eine fünfköpfige Arbeiterfamilie int rufung ganz selbständig vorgegangen sei, und be Jahre 237 Kilogramm Mehl, 457 Kilogramm schlossen, den Präsidenten zu beauftragen, diese Brot, 14 Kilogramm Grieß und für 324 Kč Auffassung dem Präsidium des Abgeordnetenhauses Weißgebäd. Rechnet man alles auf Wehl um, so in einem besonderen
Die vom Exekutivausschuß des Bergarbeiterverbandes der Regierung heute unterbreiteten Vorschläge sehen folgende Regelung vor:
Die Bergarbeiter geben ihre Zustimmung zu einer vorläufigen Regelung, nach
zur Kenntnis zu bringen, daß fünftig über der gelangt man zu einer Menge von 631 Kilogramm welcher sie die Arbeit sofort wieder aufnehmen,
artige Angelegenheiten eine gemeinsame Präsidialfihung beider Häuser zu entscheiden habe.
Mehrausgabe, die für diese Familie der Mehizon bedeutet, beträgt also im Jahre 441 Stronen 70 Seller. Um fast 450 Kč jährlich haben also die Kommunistische Gewerkschafter". In Kaschau Christlichsozialen, Landbündler und Gewerbevarhaben die Kommunisten gemeinsam mit den teiler die Arbeiterfamilie im Jahre gebracht. Und Christlichsozialen einen Vertrag im Baugewerbe da sprechen wir nur vom Mehlzoll, nicht vom abgeschlossen, worin der Punkt 1 lautet: Für 3oll auf Fleisch und Fett, Butter und Eier und Ueberzeitarbeiten wird feinerlei Entschädigung und vieles andere. Wenn die gesamte Bevölkerung feinerlei Lohnerhöhung verlangt." Unterschrieben sich dessen bewußt wäre, müßte der Volkszorn die ift für den Internationalen allgewerkschaftlichen Zollparteien, die Parteien wucherischer Teuerung, Berband ein gewisser Volf, für die Christlich deren Führer sich augenblidlich als die großen fozialen Banay. Wenn die freien Gewerkschaften Staatsmänner aufspielen, hinwegfegen. in irgend einer Branche einen Vertrag abschließen, Zur Katastrophe aber wird die Ernährung der längst nicht eine so unerhörte Bedingung ent- der Bevölkerung durch das Steigen der Preise der hält, wie der Kaschauer Vertrag der Kommuni- Kartoffeln, des Brotes der Armen, des Sauptsten, dann ist ein solcher Vertrag immer schlecht, nahrungsmittels unserer Gebirgsgegenden. Im bloß weil ihn freie Gewerkschafter abgeschlossen Vorjahre kofteten die Kartoffeln 80 Heller, heuer haben. Hier aber erlauben sich die Kommunisten wollen die agrarischen Produzenten K 1.40 vereinen Vertrag abzuschließen, der den Verzicht auf langen. Nach der erwähnten Statistik verbraucht Ueberstundenentlohnung, das heißt, die zu eine fünftöpfige Arbeiterfamilie im Jahre etiva stimmung zur Uebertretung des 450 Kilogramm Kartaffeln. Würde der Preis der Achtstunden tages und zu unbegrenz Sartoffeln tatsächlich um 60 Heller höher sein, so fer Arbeitszeit enthält. So entpuppen sich bedeutet das eine jährliche Mehrausgabe von 270 auch hier die Kommunisten als Großsprecher, die Kronen. Die Herabsehung der Kartoffelpreise aber im Angesichte des Klassengegners tniemeich aber fönnte nur erfolgen durch zollfreie Einfuhr bon ausländischen Kartoffeln. Würde man Mehl Gerichtliches Nachspiel der Zollfämpfe. Die und Kartoffeln zollfrei hereinlassen, so würde das Staatsanwaltschaft hat dem Landesgericht in Prag bei einer Arbeiterfamilie eine jährliche Ersparnis die Anklageschrift gegen die kommunistischen Abge- bei Mehl und Brot von fast 450 Kč, bei Kartofordneten a rus, Safranet, Streibich und feln von 270 Kč, von
werden.
et sowie gegen den tschechischen National- zusammen also 720 Kč jährlich oder von sast lozialisten neizlik überreicht. Diese Anklageschrift wurde den Angeklagten bereits übergeben.
14 Kč wöchentlich
Wissen sie, was es heißt, wenn ein Kurzarbeiter, der im Bergbau vielleicht 120 Kč, in der Textilindustrie aber 60 80 Ke wöchentlich verdient, den Mehl, Brot- und Kartoffelwucherern 14 Kě wöchentlich in den Rachen werfen muß?
Die ersten drei Gerannten sind beschuldigt, am 9. bedeuten. Wissen denn die Herren Spina und und 12. Juni, Kreibich und Jilet am 19. Juni Mayer- Harting, wissen denn die frommen Batres Einrichtungsgegenstände des Parlaments zerschla- von der christlichsozialen Partei, was das für eine gen zu haben, Weiters sind die Abgeordneten Arbeiterfamilie bedeutet? Wissen sie was das für Sarus, Safranet und Streibich beschuldigt am 9. einen Arbeitslofen bedeutet? und 12, Juni, Jilet am 19. Juni durch Zer fchlagen von Möbeln des Parlamentes eine Tat bollbracht zu haben, aus der Gefahr für Leben, Gefundheit und förperliche Sicherheit hätte her borgehen können. Snejslit schließlich ist beschuldigt, ben Abgeordneten Sando mit einem Stüd Holz ins Gesicht geschlagen zu haben und sich dadurch Und wo bleibt noch die Verteuerung von Butgegen den Paragraph 152 des Strafgesetzes bergangen zu haben. Die fünf fommunistischen Abge- ter and Eiern, Fleisch und Fett? Es ist eher zu ordneten werden beschuldigt des Verbrechens der niedrig gegriffen, wenn man den Mehrbetrag, den Gewalttätigkeit gegen verfassungsmäßige Faktoren die armen abgezehrten Arbeitslosen und Kurzarnach Paragraph 10. Artifel 1, des Gefeßes zum beiter den kapitalistischen Saien in den Rachen Schutze der Republik sowie der boshaften Beschä- schmeißen müssen, mit 20 Ke in der Woche anbigung von Eigentum nach Paragraph 85 bis nimmt.
88 des Strafgesetzes. Der Sachschade, der dadurch Daß dies die Landbündler und insbesondere entstanden ist, wird mit 5339.80 K angegeben. die progigen Großbauern nicht rühren wird, wis
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Die Zechenbefizer bleiben starrtöpfig.
London , 23. September. Wie verlautet, werden die letzten Vorschläge des Bergarbeiter= verbandes von den Zechenbejizern als unannehmbar bezeichnet. Die Zechenbefizer lehnen
nach wie vor ein nationales Abkommen ab und verlangen eine Regelung, die die wirtschaftliche Fähigkeit jedes Distriktes berücksichtigt.
Wie es heißt, wird die Regierung in ihrer wenn eine Lohnstala eingeführt wird, die nicht morgigen Sigung erwägen, welche Lage sich geringere Löhne vorsicht, als die durch das daraus ergibt, daß die Vorschläge der BergReglement vom Jahre 1921 festgestellten Löhne. arbeiter nach ihrer Ansicht und der der ZechenEine endgültige für das ganze Reich gültige befißer teine Grundlage für eine Regelung der Regelung wird sodann von einem Schieds- Streitigkeiten im Bergbau bieten. cocoa
Ausland.
Das Redeverbot in der Schweiz . Gegen das Verbot der Bundesanwaltschaft der Schivetz, das sich gegen die Mitglieder der Epefutive der S. A. J. richtet, hat der Parteivorstand der Schweizerischen Sozialdemokratie in feiner Sizung vom 12. Sep tember 1926 folgende Protestresolution beschlossen.
Mit Entrüstung nimmt der Parteivorstand Renntnis von den agressiven Maßnahmen der Bundespolizei gegenüber den Mitgliedern der Eyefutive der Sozialistischen Arbeiter- Internationale.
Die S. A. J. zählt zurzeit über sechs Millionen. Anhänger in den zivlsierten Ländern der Welt. Ihre Erekutive besteht aus hervorragenden Männern, die jederzeit berufen waren und berusen sind, eine außerordentlich wichtige Rolle in den uns umgebenden Ländern zu spielen.
Während unsere Behörden vor einem Mussolini sich verbeugen, während man den Profitjägern und Spetulanten alle möglichen Erleichterungen bietet, u munsere Hotels zu bevölkern und den Anstistern des Krieges und den schlimmsten Reaktionären unsere Zore öffnet, werden den Mitgliedern der Exekutive der S. A. J. Schwierigkeiten bereitet und beleidigende Bedingungen gestellt.
Diese Beleidigung wird dazu beitragen, ein Land, das auf internationalem Gebiet jeit 1914 nicht nur Ruhmtestaten eingeheimst hat, auf dem noch die Affäre Worowsky lastet, noch mehr zu diskreditieren.
Die Opfer der Bismarckschen Sozialistenber. folgung, die des Kommunistenausstandes und andere hatten in der Schweiz einen Zufluchtsort gefunden, wo sie frei handeln, sprechen und schreiben konnten. Heute maßt sich unsere Bundespolizei an, denen das freie Wort zu verwehren, die die Arbeiterklasse ihres Landes vertreten, auch dann, wenn die schwei zerische Arbeiterschaft sie zu hören wünscht.
| Versammlungs- und Gesinnungsfreiheit, gegen die gesamte organisierte Arbeiterschaft der Schweiz gea richtet, wie man solche nur in den ertrem reaktionärsten Ländern erlebt.
Gegen eine solche Handlung müssen alle Bürger, die unsere Freiheiten und Rechte schäßen und nicht zugeben wollen, daß unsere Polizei diese mit Füßen tritt, energisch Protest erheben."
Rundfunk für Alle!
Programm für morgen, Samstag.
Brag, 368, 11.55: Pressenachrichten. 12: 3eitsignal und landwirtschaftlicher Rundfunt. 16.30: Nachmittagstonsert. 1. Dvořák : Legenden. 2. Fibich: Trogödie. 3. Smetana : Aus der Seimat. 4. Fibich: a) Das Mädchen aus den Bergen; b) Das lustige Mädchen. 5. Nedbal : Vom Märchen zum Märchen, 17.30: Kinderstündchen. Onkel Wenzel. 18: De it t iche Sendung. Frau Henny Schlager, Prag : Ferien Meere. 18.15: Landwirtschaftlicher Rundfunt. 18.30: Marionettentheater. Das hartnädige Weib. Märchen. 20: Kéler: Komi fche Ouvertüre. 2. Chansons. 3 Oftett. 4 2 Rompofitionen
amt
Setterboxausfage, 20.02: Quftiger Abend. 1 für Sarofon. 5. Lustige Erzählungen. 6. Grünfeld: Bar farole. 7. Banner: Der Stofende. 8. Geiras: Operettenmarsch. 22: Seitsignal. Sport, Theater und neueste Nachrichten.
Revue. 9. Strauß: Künstlerleben. 10: Soufa: Kadetten
Brünn, 521. 14.30: Olmüßer Produktenbörse, Wetters,
Sport, Theater- und Preßbiconachrichten. 17.40. Für reize Kinder: Der Weltreifende Emil olub. 18: Beizeimer, serwaltungsrundfunt. 18.20; Bortrag: Radiotelephonische Em pfänger, 19: Einführung zur Opernübertragung. 19.15: lebertragung aus dem Brünner Nationaltheater:" Die Untegten", Oper von Foerster.
nachrichten.
Seitzeichen und Breßbüro
Deutschland.
Königswusterhausen , 1600. 15: Einbeitsturafchrift, 15.30: Der Beruf der Wohlfahrtspflegerin. 16: Der Beruf des Die flaffischen Bauten von Berlin u. Potsdam 18: SchweißFormers. 16.30: Pädagogische Zeitschriftenliteratur. 17.30: technit. 18.30: Borträge für Tierärate. 19. Die deutsche per von Mozart bis Greder. 20.30: Uebertragung aus Berlin , 504. Bunter Abend. 22.30: Tanzmusit. 418. 11.30: Schallplattenmusik. 16.30: Nachmittagstonzert. 19: Das deutsche Drama von 1900 bis zur Gegenwart. 20.25: Josef Blaut- Abend. Frankfurt , 470. 15.30: Gtunbe ber Jugend. 16.30: Nachmittagskonzert. 17.45: Aus den Beberstrumpferzählungen, 18-15: Erziehung in den Vereinig ten Staaten. 20.15; Seiterer Abend:„ Der Radioprofessor". Sfetch von Auerbach . Hamburg , 392. 16.15: Tanatee. 17.20:" Der liebe Augustin", Operette von all. 19.30: Der Balb in der deutschen Dichtung. 20: Setteres Wochenende. Flauto Solo ", musikalisches Lustspiel von d'Albert. Leipzig . 452. 16.15: Zanatee. dem Leben großer
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mittagsfonzert. 19: Aleinigkeiten aus
Die schweizerische Arbeiterschaft hat eine Dolitische Partei geschaffen, die bald die bedeutendste Landespartei sein wird und ein Viertel der Bar- Musikalische Karitaturen. ( amentssige eroberte; und unsere Bolizeiorgane maßen sich an, ihr in willkürlicher und brutaler Weise zu verbieten, Männern, die ihre Ueberzeugung und ihre Soffnungen teilen, sprechen zu hören Es ist dies ein förmliches Attentat auf die
Männer. 19.30: ie bleiben wir gesund? 19.45: Deutsche Meister des 17. Jahrhunderts. 21: Moderne Overetten. München , 485. 14.15: Quartett. 16: Der Aftumulator und feine Behandlung. 16.30: Unterhaltungsmusif. 17.30: Nür unfere inder. 19.15: Weißt du was? 19.45: Oftoberieft. 22.45: Zanzmusif. Münster , 410. 15.45: Guntheinzelmann. 17.30: 33ie ich Raucher wurde. 20: Robert Koppel- Abend.