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nen der Arbeiterklasse aufrechterhalten muß, und es wäre zu wünschen, daß dieser Kontakt die Organisationen ihrerseits dazu veranlassen würde, für die Arbeiten des Völkerbundes ein immer größeres und immer aktiveres Interesse zu zeigen; denn erst an dem Tage, an dem der sozialistische Einfluß in den internationalen Versammlungen des Völkerbundes ebenso groß ist wie in den nationalen Parlamenten, wird es um den Frieden der Welt um vieles besser stehen.
Inland.
Zur politischen Situation.
Das Friedensangebot der Bergarbeiter. noch nicht weitgehend genug.
Montag Erklärungen Baldwins im Unterhaus.- Die Arbeiterpartei
arbeitet einen neuen Bermittlungsvorschlag aus!
25. September 1926.
nisse der letzten Zeit einer Kritit unterzog. 3- nächst tam natürlich die unvermeidliche GajdaAffäre aufs Tapet und Brabec verriet, daß er von Dr. Kramař mit der Verfolgung dieser Angelegenheit beauftragt worden sei. Die Angelegenheit wurde nach seiner Meinung natürlich von der Regierung ganz fehlerhaft erledigt; allerdings habe sich auch Gajda Fehler zuschulden kommen lassen, dadurch nämlich, daß er das Gesuch un Superarbitrierung einreichte und den Kampf nicht
London, 24. September .( Eigenbericht.) Die Arbeiterpartei hält heute und am Sonn- fo fonsequent durchführte, wie man das hätte Das Rabinett trat heute zur Beratung der Mittei- tag Fraktionssihungen ab, um die neuen Vermitt- wünschen müssen. lung an die Bergarbeitergewerkschaft zusammen, lungsvorschläge auszuarbeiten, die Macdonald im Die politische Situation stehe momentan jc, wornach das bisher vorliegende Friedensangebot Unterhaus vorbringen wird. Bei den ebenfalls für daß eine Beamtenregierung amt Ruder sei, mit der der Arbeiter nicht weitgehend genug jei, Sonntag und besonders für Montag nach der die Mehrheit des Parlamentes nicht übereinum die Grubenbefizer zu Verhandlungen ein- Unterhaushikung angefeßten Besprechungen der stimme, und so komme man zu der Frage, mu Kombinationen über die künftige Regierung. laden zu können. Ferner sette das Kabinett die Bergarbeiter wird es sich in erster Linie darum velcher parlamentarischen Mehrheit man arbeiten Jeden Tag melden die verschiedensten Erklärung fest, die Baldwin auf die Interpellation handeln, ob man in einem eventuellen neuen werde. Das kommende Arbeitsprogramm sei deutschen und tschechischen Blätter, daß die Er- Macdonalds am Montag im Unterhause über die Angebot an der Forderung nach einem gesamt- hauptsächlich wirtschaftlicher Natur, auf das sich nennung einer neuen Regierung bevorstehe, be- Richtlinien für neue Verhandlungen geben wird. staatlichen Angebot festhalten soll. die tschechischbürgerlichen Parteien einigen fönn ziehungsweise, daß die bisherige Regierung refon- c00000000000000000000022000000 22000000000000000000000000000000 ten. Es bestehe auch die Hoffnung, struiert werden wird. Es werden da auch schon die heit auch weiter beisanmen bleibt, es ist aber daß auch andere Parteien sich dem Ein Nationalsozialist gegen den verschiedensten Namen genannt. Aber das alles zu bezweifeln, ob die neue Mehrheit das nattoanschließen werden, denn auch die sind vorläufig nichts als Zeitungskombinaitionen, nale Problem lösen wird. Redner glaubt, daß Achtstunden ag! deutschen Parteien hätten ein In Wir haben diese Nachrichten nicht einmal regi- man es mit einer Iabilen Mehrheit zu tun eresse an der wirtschaftlichen Daß die Nationalsozialisten noch immer die se onsolidierung des Staates und man striert und glauben so ganz im Sinne unserer Leser haben wird. Es wird sich zeigen, daß man in der Alten sind und nur in ihren Versammlungen könne sehen, daß diese Interessen allen Schichten zu handeln, weil die meisten dieser Kombinationen Tschechoslowakei gegen die Arbeiter, ja auch nur ihren Anhängern gegenüber verkünden, daß sie der Bevölkerung ohne Unterschied der Nation schon am nächsten Tag durch Nennung anderer ohne die Arbeiter nicht regieren kann. Es wäre die Arbeiterinteressen vertreten, während sie, gemeinsam seien. Namen überholt sind. zu wünschen, daß zwischen Mehrheit und Opposi wenn es zu einer Entscheidung fommt, die InTatsache ist, daß innerhalb der neuen Mehr- tion andere Verhältnisse bestehen als es bisher der teressen der Arbeiter verraten, lehrt wieder Seite dem Eintritt der Deutschbürgerlichen in die Demnach steht von nationaldemokratisch.r heit eifrig verhandelt wird. Dabei treten zwei Fall war. Für das Verhältnis der tschechischen ein Vorfall aus letzter Zeit. Am 19. September Regierungsmehrheit schon nichts mehr entgegen Strömungen auf: die einen streben eine perla- Sozialdemokratie zur Mehrheit wird maßgebend fand in Karlsbad eine Reichsgewerbetagung und Herr Brabec deutet schon den Weg an, wie mentarische Regierung an, sie wollen, daß sein, wie sich die neue Mehrheit zur Sozialstatt, an der unter anderen der nationalsoziali- man mit Hilfe des Schlagwortes von der wirtfich die bürgerliche Mehrheit in den Sattel setze versicherung verhalten wird. Die Opposition stische Abgeordnete Wenzel teilnahm. Dieser schaftlichen Konsolidierung auch den verbohrtes en und ihren Einfluß auf die Staatsgeschäfte aus im Barlament bedeutet nicht die Opposition gegen Reichsgewerbetag faßte einstimmig, alfo Nationaldemokraten die deutsche Beteiligung an übe, die anderen glauben, daß die Zeit dazu noch den Staat. Wie konnten sich die bürgerlichen wohl mit Einschluß des Abgeordneten Wenzel, der Regierung mundgerecht machen kann. nicht gekommen sei und wollen sich mit einer Re- Parteien eine Zusammenarbeit mit der tschecht- Entschließungen, in denen die Ausscheidung der konstruktion der Beamten regierung begnügen. fchen Sozialdemokratie vorstellen angesichts der Lehrlinge aus der Sozialversicherung, Aufhebung mit der schweren Wirtschaftskrise und erklärt im Weiters be chäftigt sich Herr Brabec auch Diese Rekonstruktion wird aber gefordert, weil an- Beze gegen den Präsidenten der Republik? der achtstündigen Arbeitszeit im Kleingewerbe mit der schweren Wirtschaftskrise und erklärt im gebäch mehrere Beamtenminister der Linken zu- Gerade da haben die Bürgerparteien eine Nieder- und Aufhebung der erlassenen Sonntagsruhebe- Handumdrehen die Ursachen der Krise: neigen, was mit den jezigen parlamentarischen lage erlitten, es ist bereits heute entschieden, daß ſtimmungen verlangt werden. Daß die GewerbeMachtverhältnissen im Widerspruch stehe. Um dem Masaryk fein ernster Gegenfandidat entgegen- parteiler Stenzel, Tichy, Eckert und Brause, sowie Kinde einen Namen zu geben, will man auch den gestellt werden wird. Wenn die Partei des Red- der deutschnationale, Abgeordnete Kallina dafür Ministerpräsidenten beseitigen und cnners je mit den bürgerlichen Parteien verhandeln eintreten, ist bei der reaktionären Einstellung feine Stelle einen Mann setzen, der den tschechisch- sollte, müßte man ihnen die Frage vorlegen: Wie dieser Parteien nicht verwunderlich. Was aber bürgerlichen Parteien näher steht. Vor allem ist verhält Ihr Euch zur Frage der Demokratte agen die nationalsozialistischen Arbeiter und An- Von dieser Feststellung bis zu scharfen Angrifen aber der Zweck der Rekonstruktion der, den Mi- und Diktatur? Wer ein Interesse am Staate gestellten dazu, wenn ihr Abgeordneter und Vera auf das Gebäude der Sozialversicherung, die für nister Beneš zu beseitigen und so hat, muß ein Gegner der Diktatur sein. In der trauensmann sich für die Aufhebung der achtstün- die kommende Parlamen: ssession schon wiederholt der Burg" eine Niederlage beizubringen. Die bürgerlichen Barteien find über die Erledigung ganzen Welt wird die Idee, die Demokratie über digen Arbeitszeit und Aufhebung der Sonntagsdie Gewalt der Diktatur siegen. ruhe einsetzt? Und was sagt denn der Tag" dazu, der verschiedenen Affären in der letzten Zeit, aber insbesondere gegen Beneš so erbost, daß sie unbe- Der zweite Redner, Abg. Stivin, führt der sonst so redselig ist, hier aber schweigt? dingt einen Erfolg erzielen wollen. jaus, daß die tschechische Bourgeoisie sehr flaffenAber wie gesagt, die Dinge sind im Fluß bewußt geworden ist. Die deutsche Bourgeoisic und welches Gesicht die neue Regierung tragen will nicht mehr das Brot der Opposition essen, ihr wird, hängt noch vom Ergebnis dieser Verhand- Kapitalsinteresse drängt nach Mitherrschaft im lungen ab. Wahrscheinlich ist, daß das Budget Staate. Eine schwere Wirtschaftskrise ist hereinnoch unter der Beamtenregierung erledigt werden gebrochen. Die Tschechoslowakei mitz exportieren wird, wobei aber diese Beamtenregierung eine und dazu ist Friebe im Innern und Friede in der andere Zusammensetzung haben dürfte als die Welt notwendig. Es ist das Lebensinteresse der die Welt notwendig. Es ist das Lebensinteresse der jetzige. Arbeiterklasse, daß dieser Frieden erhalten bleibe. Davon muß sich die auswärtige Politik des Staates leiten laffen.
Neurath in Disziplinar
unter uchung.
Die Sozialversicherung lege den Unternehmern so große wirtschaftliche Lasten auf, daß sie einfach konkurrenzunfähig würden und infolgedessen unser Export bedrohl'ch finte.
angekündigt wurden, ist es nicht weit und hier werden sich Deutschbürgerliche und Nationc demofraten sicher in gemeinsamer Arbeit zur Kon folidierung" des Staates auf Stosten der Sozialversicherung finden.
Die Rekonstruktion der Regierung, ceuret Herr Brabec gleich alls an: Beneš muß natürlich Donnerstag brachte das Abendblatt des verschwinden und ebenso der Verteidigungs Bravo Lidu" die Meldung, daß der kommuni- minister, der in der Gajda- Affäre den Tichechisch. tische Abgeordnete Neurath im Zusammenhang bürgerlichen zu wenig entgegenfcm. mit der letzten Säuberungsaktion innerhalb der Etwas gewunden äußerte sich Brabec endlich fommunistischen Partei wegen seiner Beziehungen über das fascistische Problem. Zuerst eine zu der Berliner radikalen Gruppe Ruth Fischer- Berbeugung an die anwesenden fascistischen Jüng Maslow a bgesägt wurde. Wie wir hiezu von linge, daß ihm am Fascismus in erster Linie. gut informierter Seite erfahren, ist diese Meldung die nationale Begeisterung, namentlich bei der noch verfrüht. Vorläufig ist der ehemalige Dif- Jugend", gefalle; dann kommt wieder die nut tator des Politbüros und unumschränkte Herrscher einer förmlichen Entschuldigung vorgebrachte Einder BC. noch nicht suspendiert, jedoch wurde' chränkung, daß man es den Aelteren aber doch gegen ihn die Disziplinaruntersuchung eingeleitet, nicht für itbel nehmen dürfe, wenn sie die( offenbar veraltete) Anschauung hegen.„ daß das Ord nungmachen im Staate auf dem Wege des Gesebes geschehen müsse. Soffentlich werde der tichechische Fascisms zunächst diefen Weg gehen und sich innerhalb der einzeiren Parteien enitpickeln, aber feine neue Partei gründen, di, ganz überflüssig fei.
und wirtschaftliche Lage. Die Weltwirtschaft und auch die Wirtschaft der Tschechoslowakei leidet an der geringen Konsum Prag, 24. September. In einer massenhaft tionskraft der Massen. Dem ist mit dem schlechten besuchten Versammlung, die heute abend auf der Mehl, das uns die Agrarier empfehlen, nicht abSlawischen Insel in Prag stattfand, sprachen die zuhelfen. Die bürgerliche Mehrheit ist nicht im- weil er im Verdacht steht, im Sinne Sinomjews tschechischen sozialdemokratischen Abgeordneten Dr. stande, dieser schweren Wirtschaftskrise abzuhelfen. Fraktionsarbeit getrieben zu haben. Meißner und Stivin über die gegenwärtigen Aus den letzten innerpolitischen Kämpfen Verhältnisse in der Tschechoslowakischen Republik. geht die tschechische Sozialdemokratie rein uns Zu Beginn der Versammlung wurde an Masaryk gefestigt hervor. ein Begrüßungstelegramm abgesandt.
Der erste Referent Dr. Meißner führt Da der große Saal auf der Slawischen Insel Der aus, daß die Zolltongruamehrheit von keiner die Erschienenen nicht faßte, fand eine zweite Verhöheren politischen Idee beseelt sei. Es war keine fammlung in einem kleinen Saal statt, in der die Kunst, die deutschen Agrarier zu bewegen für die Abgeordneten Vojta Beneš und Brodecký Zölle und die deutschen Christlichsozialen für die Sprachen. Rongrua zu stimmen. Es scheint, daß diese Mehr
und ich wußte, daß sie im Jahre 1914 im selben Copyright 1924 bei Buchhandlung Schneider u. Co., Wien Regiment eingerüdt waren. Ich hatte gehört, daß er gefallen war.
Vom Baume des Bösen.
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Bon Marcel Berger.
giftet
2" Er grinste einfältig:
Es war mir unmöglich, meine Blicke von diesem Kopf abzuwenden, den mein Freund mit abgemagerten Fingern an einem Schopf aschblonder Haare emporhielt. Ein Zweifel war nicht
Vor neueuen Anariffen auf dic Spzialversicherung.
Nationaldemokrat Braber für die Mitarbeit der Deutschbürgerlichen. Donnerstag abends veranstaltete die national demokratische Jugend in mich owo eine öffentliche Versammlung, bei der als Redner der Senator Brabec auftrat, der die politischen Eveig
,, Philipp!"
,, Was?" jagte et und rückte mir näher. ,, Dich efelt vor ihm?"
Die Pupillen seiner weit aufgeriffenent Auger ungab ein milchiger Hof:
Švehla will bei der Präsidentenwahl nicht kandidieren? Wie die Biljner„ Nova Doba" aus Prag erfährt, batte Abgeordneter Svehla eine Unterredung mit dem Vorsitzenden der tschechischen
XVIII.
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Ich stürmte in der Richtung vorwärts, aus Ser das Geschre:--flagend wie der Todesschrei eines Weibes, das ermordet wird ertönte. An ber Schwelle einer offenen Türe stand Hourlou behre in Hemdärmeln, die Hosenträger verlierend. wantte auf mich zu:
,, Und morgen wird dich ebenso vor mir Ja oder nein? War deine Chartreuse ver- möglich. Trotz der vertrockneten, halb mumifi- efelu? Und vor ihr, von deren Küssen du heute Er zierten Haut, bie an manchen Stellen in Feßen träumst? Ach, mich nicht! Wenn ich am Leben abfiel, trotz der schwarzen Höhlen an Stelle der bliebe, würde ich auch ihren Kopf aufbewahren Meine Chartreuse... hatte sie nicht den Augen waren die Züge Hamelins an einem Hauch... Denn der Tod wird sie wieder unschuldig Geschmack feinster Chartreuse?" ihrer einstigen Schönheit zu erkennen. Wo hast du... das... her?" stammelte ich.
" Ja, gewiß aber... Er weidete sich an meinem Fieber, spielte mit meiner Furcht. Und plötzlich richtete er sich auf: ,, Warte einen Moment; ich will dir etwas zeigen!"
Wie gebannt blieb ich sitzen. Hätte ich weg laufen sollen, den Arzt verständigen? Welche Gewißheit hatte ich? Mein Herz schlug zum Berspringen.
Er senkte die Lider:
„ Bor zwei Jahren, bevor ich nach Leysin ging," erhielt ich die Erlaubnis, nach NeuvilleSaint, Vaast zurückzukehren. Unsere Schüßengräben vom Winter 16 waren geräumt... Fch wußte, wo Baul gefallen war, erinnerte mich genau der Stelle, wo ich und Huvey. der seither auch fiet, ihn begraben hatten... D, sein edler Kopf, sein liebes Gesicht..."
Ganz ohne sich zu beeilen schritt Philipp an die geschnitzte alte Truhe, die er aus dem Schlosse Er schwang die abscheulichen Reste hin und Pierrefitte mitgebracht hatte, und die mir gleich her und seine Stimme flang gerührt. bei meinem ersten Besuch am Nachmittag auf-" Ich brauchte ihn nur abzupflücken... den gefallen war. Er zog sie aus der Ecke und öffnete Stopf; so loder saß er... nach der schrecklichen fie. Senfte nachlässig wühlend eine Hand in Verwundung am Halse. Ich habe ihn gereinigt, ihre Tiefe und zog langsam ein baumelndes Men- einbalsamiert..." schenhaupt hervor
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Meine Frau!" ,, Was fehlt ihr?"
Ich weiß es nicht, Kommen Sie herein..." Ich folgte ihm in das Zimmer. Frau Sour werden lassen. Tot wird sie ihre bleibende Schönheit erlangen, ihr ewig unveränderliches loubeyre schien von der Krankheit bei der Toilette wahres Gesicht. Tot wird sie niemals altern" befallen worden zu sein. Im Unterred, die halb eingedrehten Locken in die Stirn hängent, wand Der schauerliche Gegenstand schwankte in fie fich auf ihrem Bett und stieß ein jämmerliches seiner ausgestreckten Hand. Von Entsetzen ge- Scheul aus. Es war ein fächerlicher und ergreischüttelt suchte ich an die Türe zu gelangen. Er fender Anblic, wie diese unglückselige dicke Perbemerkte meine Absicht und rief: son in hilfloser Schamlosigkeit ihre Unterwäsche preisgab und sich den Leib hielt.
Wohin?"
Schon hatte ich einen Riegel zurückgerissen. Er stürzte sich auf mich, und wir begannen stumm zu ringen. Er war rasend und jeder Versuch, ihm gütlich zuzusprechen, wäre vergeblich gewesen. Schäumend stieß er Worte ohne Zujammenhang hervor:
,, Alle! Alle! Bald... alle so! Alle haben getrunken... Keiner entgeht der Strafe Reiner erlebt den Morgen...!"
Den Arzt! Um Himmels Willen, den Arzt", flehte Hourloubeyre.
Ich will ihn holen", sagte ich. ,, Wo ist er? Bei Frau Luccioli?"
Ich eilte hinaus und stürmte die Stiege hinab. Im ersten Stocke versuchte ich mich zu orien tieren. Wo lag das Appartement Titto Vertescus? Die Gänge wären leer. Ich begab mich in das Parterre, um mich bei Herrn Müller zu erkundigen, der mit großen Schritten die Halle durchmaß. Auf meine atemlose Frage erschrak er: ,, Hat sich noch ein Krankheitsfall ereignet?" Seine Frau trat aus dem Bureau. Sie rang d Hände: ,, Es ist ein Unglüc!" Der Hotelier und ich fuhren im Lift hinau mitteilen zu können, daß seine Befürchtungen ge- Der Dichter hatte sein Appartement wenige rechtfertigt waren... Als ich durch die endlich Türen entfernt von dem des Obersten Simpson gewonnene Türe hinaus stürzte, hörte ich gellen- Er selbst öffnete und rief, wie er unsere verzerrdes Gefchrei, das sich am anderen Ende der Ga- ten Gesichter sah. Terie erhob. ( Fortsetzung folgt.)
Der scharfe Fäulnisgeruch und die wieder Der Geruch, den das Leichenhaupt aus- holte Berührung von Hamelins widerlichen Kopfe Ich sprang auf. ließen mich jede Mäßigung vergessen. Durch Vast du Hamelin gekannt?" fragte er leife. strömte, strafte diese Versicherung Lügen, Meine Augen umflorten sich. Hantelin war Er ist in meinem Gepäck mit mir gereist. einen Stoß brachte ich meinen schwächlichen Geg... einer unserer liebsten Schulkameraden gewesen, Ich hatte Glück..., die Zollbeamten sind mir ner aus dem Gleichgewichte Meine Sträfte ein Jugendfreund. Ein blonder Junge, mit fanf- nicht daraufgekommen. Seither habe ich mich hatten sich verdoppelt und konzentrierten sich in ten, unschuldigen Zügen. Ihn und La Tour- von dieser Reliquie nie mehr getrennt... Kein dem Wunsche, zu Pythius zu gelangen und ihm Aymon hatte schon am Gymnasium eine schwär- bend vergeht, an dem ich ihn nicht um Rat merische, fast leidenschaftliche, ideale Knaben- frage.. freundschaft verbunden. Wie oft hatten wir zu- Andächtig näherte er seine Pippen der Stirn, sammen unsere Ferien in Savoyen verbracht! deren verwesende Haut schlaff und faltig um die Philipp und er waren unzertrennlich geblieben, Schädeldecke hing.