25. September 1926

fozialdemokratischen Partei dem Abgeordneten Hampel. Diesem gegenüber äußerte er sich dahingehend, daß, die Gerüchte, als ob er, Švehla, für das Präsidentenamt kandidieren wolle, un­richtig sind. Švehla lehnt angeblich eine solche Absicht mit Entschiedenheit ab. Unter den gegen­wärtigen Verhältnissen würde er eine Kandidatur auf den Präsidentenstuhl nicht annehmen, Präsi­bent lönne bielmehr niemand anderer sein als Majaryt.

Wieder ein gräßliches Fliegerunglüd.

Zusammenstoß zweier Flugzeuge in Gbel.

Drei Tote

Der Flugplak von Gbel bei Prag   war gestern der Schauplah eines gräßlichen Unglüds­falles, der drei Todesopfer forderte. Unter den Toten sind zwei jugoslawische Flieger und ein tschechischer Offizier. Die Tatsache, daß dies mal zwei der Opfer nicht der tschechischen Armee angehören, macht den Unglücksfall nicht weniger schrecklich und als Unglück auf einem einhei mischen Plah muß die Katastrophe in der Statistik der vielen Militärunfälle verzeichnet wer­den, die heuer bereits die Bevölkerung in Sch reden versetzt haben. Es kann nicht blinder Zufall sein, daß Woche und Woche Todesopfer des Militarismus im Frieden dahingerafft wer­den. Die Fahrlässigkeit im Schuße des Menschenlebens ist kein verzeihlicher Fehler. Das gräßliche Unglück sollte die leßte Mahnung an die Leiter der Armee sein, für die Sicherheit der Militärpersonen die nötige Sorge zu tragen. Die Schrecken des Krieges den Be­wohnern der Republik   fast täglich vor Augen zu führen, kann doch kaum der Zweck eines Systems sein, das den Militarismus doch gern so harmlos als möglich hinstellt.

Bielleicht handelt es sich diesmal um einen Fehler, der nicht auf das Schuldkonto der sonst verantwortlichen Leiter zu buchen ist, vielleicht ist der jugoslawische Pilot eben aur einem grau­sen Schicksal zum Opfer gefallen. Wenn solche Katastrophen unvermeidlich sind, dann müßte man umsomehr Sorge tragen, jene zu vermeiden, die bei einiger Obsorge zu vermeiden wären.

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Lages- Neuigkeiten.

Paul Kammerer   gestorbe

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Der Wiener   Biologe Dr. Paul Samme rer, ein weltbekannter Forscher, hat sich am Mittwoch erschossen. Zwei Briefe, die er hinter­ließ, deuten wohl die Ursachen des Selbstmordes an, lassen ihn aber doch nicht ganz verstehen. Dr. Kammerer sollte am 1. Oktober einer Berufung an die Moskauer Universität folgen und gerade in dieser Berufung fonnte er eine ehrende Aner­fennung seiner Leistungen als Wissenschafter sehen. Aber in einem der Abschiedsbriefe sagt er, die Berufung nach Moskau   fönne er nicht annehmen, weil er sich zu start an Wien   gebun den fühle; in diesem Widerstreit der Pflichten bleibe ihm nichts anderes übrig, als aus dem Le­ben zu scheiden. Warum konnte der Gelehrte, der trok verhältnismäßiger Jugender war erst fünfundvierzig Jahre alt ein erfolgreicher Forscher war, nicht in der Stadt, die er so sehr liebte, daß ihm das Scheiden von ihr unerträg lich erschien, an der Universität, zu deren Ruhm auch er mit beigetragen, nicht Professor sein? Nun, er pflegte als Forscher eigene Wege zu ge­hen, neue Wege, die von den Erbpächtern der Wissenschaft nicht begangen, ja nicht einmal aner­fannt wurden. Und er war das ist heute noch in den Augen der meisten Professoren, der volks­fremden und sehr oft auch voltsfeindlichen Füh­ver des Volkes", ein untilgbaver Flecken, ja eine Art Verbrechen er war Sozialist! Er hat aus seiner sozialistischen Ueberzeugung, die ja wissenschaftlich erarbeitete Ueberzeugung war, nie ein Geheimnis gemacht. Er hat sich zur Partet der Arbeiter bekannt! Er hat sich nicht gescheut, in Arbeiterversammlungen zu gehen und vor Pro­letariern wissenschaftliche Vorträge zu halten! Für einen solchen Mann ist an deutschen Universitäten

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Landbündlerische Berechnungen. Der Abg. Böhm gibt in den Versammlungen Berechnungen zum besten, die nachweisen sollen, daß landwirt­schaftliche Besitzer von rund 3 Heftar unge­heuer viel erzeugen, daß sie unbedingt Nußnießer der Agrarzölle sind und demgemäß die Poli­tik der Landbündler gusheißen müssen. Bekannt lich gehen gewisse agrarische Agitatoren noch wei­ter und rechnen jeden kleinen Bächter frant und frei zu den Zollinteressenten. Auf der anderen Seite hört man freilich auch das Gegenteil. Die Herren Sandbündler befinden sich aber in eirer haltlosen Situation, wenn sie den angeblichen Nutzen der Agrarzölle für die Kleinland­witte flipp und klar nachweisen sollen. Putig ist, wenn sie auf der einen Seite die Erträgnisse der Landwirtschaft möglichst hoch ansehen, wenn es sich um politische Zwede handelt, auf der ande­ren Seite aber das Gegenteil nachweisen wollen, tenns zum Steuerzahlen kommt. Ein dra­stisches Beispiel bietet in dieser Hinsicht das Saa­zer landbündlerische Organ ,, Heimat" v. 23. Sept. 6. J.( Nummer 112), in welcher ziffermäßig aus­geführt wird, daß ein Bauer, der 31.5 Hektar mit 15 Rindern besißt, 6 Dienstboten hält, an wirklichen Einnahmen nur 32.804 K verzeichnen fann, während er tatsächlich 44.078 K ausgibt, so daß ein jährlicher Verlust von 11.271 K ent steht! Nach Böhm ist ein Kleinlandwirt mit unge­fähr 3 Heftar schon ein ertragsreicher Agrarier, Prag  , 24. September. Ueber das heutige Im letzten Moment vor dem Zusammenstoß nach der landbündlerischen Heimat" arbeitet je­doch der Bauer, der den zehnfachen Grund besitzt, Fliegerunglück in Gbel wird noch mitgeteilt: Die versuchte der jugoslawische Pilot unser Flugzeug fein Raum! Ja, wenn er ein bewährter Haken­mit großem Verlust. Die demagogische Ueber- fünfgliedrige jugoslawische Flugzeugeskader, die zu überspringen, stieß aber mit dem Rädergestell freuzler gewesen wäre, wie etwa der Herr Plate treibung nach beiden Seiten liegt bei diesen famo- gestern Mittwoch um 17 Uhr in Prag   eingetrof- feines Apparates von rückwärts auf unser Flug- in Jena  , der seine Vorträge seine Vorträge fen war, sollte heute ihren großen Rundflug fort- zeug auf. Die Katastrophe trat ein. Das jugo- an der Universität! so faftig mit Ausfällen sen Berechnungen offen zutage. Abgeordneter Hirscht. Der Vollzugsausschuß fetzen. Der Start der fünf jugoslawischen Flug- flavische Flugzeug legte fich auf das tschechische gegen die Juden und gegen die Republik   spidt, der kommunistischen   Partei hat beim Wahuge war auf neun Uhr festgesetzt. Die Estader und beide Apparate, fest in einandergeteilt, stürz- dann hätte er, auch wenn er als Forscher gar gerichtshof das Ansuchen überreicht, den aus der te nach Krakau   fliegen und wartete nur noch ten nach vorne ab und legten sich auf den Rücken. nichts geleistet hätte, auch in Wien   seinen Weg auf die letzten meteorologischen Berichte. Die Der Anprall war so heftig, daß in den Trüm- machen können. Die Anerkennung, die ihm Partei ausgeschlossenen Abg. Hirschl des Abgeord- Gäste sollte ein tschechoslowakisches Flugzeug be- mern der Flugzeuge der Führer der jugoslawischen die Universität seiner Heimatstadt versagte wurde netenmandates für verlustig zu erklären. gleiten, das ihnen über tschechoslowakischem Ge- Expedition Oberstleutnant Jugovie und der dem erfolgreichen Forscher und glänzenden biete als Führer dienen sollte. tschechoslowakische Stabskapitän se ostrba ihren Schriftsteller in der ganzen Welt zuteil. Dr.

Rundfunk für Alle!

Bedeutung Hopfenbaues, 9.30: Gendung gentes. 11:

" Carmen". 2. Puccini  : Arie d. Musette aus Bohême".

Stulturprobleme der Arbeiter. Moralische Grundlage der öf

Prag  , 24. September. Heute um 10 Uhr stießen auf dem Flugplage in Gbel beim Start zwei Flugzeuge, und zwar das jugoslawische Flugzeug ,, Breguet XIX" Nr. 1 und das tschechoslowakische Flugzeug ,, AB 11-12" von der Versuchsabteilung zusammen. Beide Flugzeuge wurden vollständig zertrümmert. Von der Mannschaft des jugoslats­schen Flugzeuges ist der Pilot- Oberleutnant Eugen Négovan schwer verlett( inzwischen im Krankenhause verschieden), der Beobachter Oberstleutnant Joh. Jugovie tot, und der Mechaniker- Zugsführer Azimov schwer verletzt. Von der Mannschaft des tschechoslowakischen Flugzeuges ist der Pilot- Stabskapitän Rost r bra tot und der Mechaniker- Zugsführer Ru žička leicht verlegt.( Meldung des Ministeriums für Nationalverteidigung.)

sollte

Programm für morgen, Sonntag. Brag, 368. 8.30: Landwirtschaftlicher Rundfunt. Bolts wirtschaftliche Bettlerskirche. Eregler: Waffa brevis. Sandi: Lactatus fum. zimebunt genrenade, Ballabe, Burleste 4. Trio. 17: Stonzert. 18: Deuife Sendung. Frau Elfy Sultier, Reichenberg. 1. Bizet: Arie D. Micaela aus 3. Grieg  : 3 liebe bid. Am alabier 5. G. 54id, rag 19: Borirag: Senator Alofac und Abgeordneter Lomaker: eit. 19.58: Wettervorausjage. 20: Sendung aus Dem Repräsentationshause. Novák: Der Sturm. 22: 3eit fignal. Sport, Theater und neueste Nachrichten. Brünn  , 521. 9.30: Landwirtschaftlicher Rundfunt: Ueber die Bedeutung der Seidenraupenzucht. 10: Matinée. 1. Slo matische Lieber. 2. Hubah: Heire Kati. 3. Slowakische Lieder. 4. Garafate: Sigeunerlieber 5. Glomatische Lieber. 19: on­sert. 1. Goumann: Bapillons 2. Loewe  : Die übt, Der Nöd. 3. Paderewffi: Caprice 4. Saint- Saens: Ballade. 19.45: Hörspiel: Waisengeld. Drama von Stroupežnicty. stand der Starteur. 21: Beifzeichen. Militärtonzert. 1. Auber: Dubertüre Die Stumme von Porticci." 2. Puccini  : Bohême. 3. Wagner: Lannhäuser. 4. Rebbal: Das Märchen vom dummen Hans. Sportbericht.

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war.

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Kurz vor 14 Uhr wird gemeldet, daß der jugaslawische Oberleutnant Negovan, der bei dem Zusammenstoße schwer verwundet wurde, im Krankenhause feinen Verlegungen erle­gen ist.

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Nach Eintreffen der meteorologischen Melod fanden. Der Pilot des jugoslawischen Kammerer, der längere Zeit hindurch auch an den dung stellte sich unser führendes Flugzeug als Flugzeuges Oberleutnant Négoban wurde Arbeiten Dr. Steinachs teilnahm, den das Pro­evstes zum Start auf und hinter ihm stand das schwer verwundet. Die beiden Mechaniker, der blem der Verjüngung und Lebensverlängerung jugoslawische Flugzeug Nr. 1 mit dem Führer jugoslawische Zugsführer Joan Arionov und sehr beschäftigte, hat Vorträge nicht nur im gan der tschechoslowakische Zugsführer Ružička, zen deutschen Sprachgebiet, sondern auch in Ame­der jugoslawischen Expedition Jugovic. Es stand tamen bei dem Unglüd nur mit leichten Ver- rika gehalten. Er hat zu noch weiteren Streifen genau auf der Linie des tschechoslowakischen Füh- legungen davon. Bei allem kann noch als Glüd als in diesen Vorträgen in seinen zahlreichen verflugzeugs. Die übrigen Flugzeuge standen nach ihren Nummern auf den Plätzen, die ihnen in der angesehen werden, daß bei dem Anpvall die Ben- Büchern gesprochen, die trotz strengster Sachlichkeit Gruppe angewiesen wurden. Sie standen in Steil- inbehälter nicht Feuer fingen, denn sonst wären doch auch dem intelligenten Baien verständlich form. Die ganze Eskader rollte dann in lang- Verwundeten wurden in das Prager   Divisions- Ergebnisse seiner Forschung mitteilte, wandten ficher noch mehr Opfer zu beklagen gewesen. Die waren. Selbst jene Bücher, in denen er neue jamem Tempo gegen die Startlinie. Der Pilot, frankenhaus überführt, nachdem ihnen bereits an fich nicht bloß an die Fachgelehrten, sondern an des führenden jugoslawischen Flugzeuges bemerkte der Unfallstelle die erste Hilfe zuteil geworden alle wissenschaftlich interessierten Menschen! wahrscheinlich nicht, daß vor ihm in einer Ent­Selbstverständlich hat er sich durch diese Popu fernung von etwa 100 Meter das tschechoslowa­laritätshascherei", wie manche sein Bemühen, ver­tische Begleitflugzeug zum Starte bereit war. ständlich für alle zu sprechen und zu schreiben, Rechts von diesem tschechoslowakischen Flugzeug genannt haben, sich in den Streisen der Fachge­noffen" nicht beliebter gemacht... Von seinen Den Zusammenstoß fann man sich nur vielen Büchern seien einige der bedeutendsten er­so erklären, daß der jugoslawische Pilot bloß den Auf die Unglücksstelle begab fich eine Kom- wähnt: Allgemeine Biologie"," Einzeltod, Völ­Starteur fah, wogegen das tschechoslowakische mission, um die näheren Umstände festzustellen. fertod und biologische Unsterblichkeit"," Das Ge­Flugzeug durch den Borderteil des jugoslawischen Um 13 Uhr war auch der Minister für Deffent- fetz der Vererbung", Die Vererbung erworbener Rönigswusterhausen. 1300. 11.30: Blamufit. 13.10: Apparates verdeckt war. Der Starteur gab das liche Arbeiten Ing. V. Roubik auf der Unfallstelle Eigenschaften". Viele unserer Genossen haben Stunde der Rebenden. 15.30: Suntheinzelmann, 16.30: Ein den Wiener   Gelehrten fennen gelernt, als er- Nachmittag bei Johann Strauß.   18.30: teniprachen und ur. Zeichen für das erste Flugzeug, und mun schien eingetroffen. sprachen. 19: Lebensgewohnheiten berühmter Männer. 20: der Führer des ersten jugoslawischen Flugzeuges zum letzten Male im Vorjahre vor ihnen Vor­" Jubas Maccabäus", Oratorium bon handl. 22.30; xanz durch ein verhängnisvolles Mißverständnis dieses mufit. Breslau  , 418. 8.30: Morgentonzert. 12: Die Er morbung einer Butterblume", Graabiung von Döblin  . 16: Beichen für ein ihm selbst gegebenes Startzeichen nes mit dem geistlündenden Gesicht erinnern, der Märchen. 16.30: Oberschlesische Dichterstunde. 17: Chopin­Frankfurt, 470. 12: Bach zu betrachten. Augenzeugen bemerkten, daß der London  , 23. September. Amtlich wird heute in so schöner, formvollendeter Art. in so wunder­Beier. Noltsert. 13: Glumber ber Jugenb. 17: Orcheſterfonaert. 20: jugoslawische Pilot Vollgas gab und schon war eine Verordnung veröffentlicht, durch welche der voller Sprache wie kaum ein anderer der besten 3921 or die Gefahr zu sehen, die den beiden Flugzeugen wegen des Bergarbeiterstreifes verhängte Aus- Vortragenden zu ihnen sprach und der so ver­Benjeter his coumanu. 11.30: Elasmufil. 13:05: Sonntags. drohte. Stabskapitän se o str ba, der Führer des nahmezustand verlängert wird. In einer weiteren ständlich vorzutragen wußte. Sie werden sich man, 18: 3nftrumental- stabarett, 19.30: Hebertragung aus schechoslowakischen Flugzeugs, bemerkte gleich- Verordnung wird die Einberufung des Parlamen- dankbar des Genossen erinnern, der so freudig dem Stadttheater Altona  . Leipzig  , 452. 8.30: Orgellonsert. falls die Gefahr und gab auch vollgas, um aus tes auf den 27. September zur Ratifizierung der von den überreichen Schäßen seines Wissens spen 11: Blaytonzert. 13: Die Bananenfulturen in writtelamerita. der Startlinie zu entkommen, doch war es schon Verordnung über den Ausnahmezustand bekannt dete, weil er eine seiner Lebensaufgaben darin sah, 15.30: Guntheinzelmann, 16.30: Marys Abenteuer", Ro zu spät. gegeben. Licht in die Massen zu tragen. mödie von Wells. 19: Die Kultur der Biedermeierzeit.

Deutschland  .

Stunde der Fantfurier Zeitung. 20.30: Meer", Schauspiel

fonzert.

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Hamburg  , 392. 9,15: Mor

15.30: Funfheinzel

Auf dem Wege zu eigenem

Schrifttum.

www.

Berlängerung des Ausnahmszustandes träge hielt. Sie werden sich des schlanken Man­

fchaftsbewegung zusammenfassen müssen und kaum Unter dieser Bildungsarbeit sei aber hier nicht immer wieder Neuland. Ihr hemmt uns, doch war dies geschehen, mußten diese die Probe der nur verstanden die Erziehungsarbeit an den Ihr zwingt uns nicht

Deflation bestehen, die tausende von privaten ge- Massen indifferenter Arbeiter, sondern eine geistige Als Lyriker und Novellisten treten uns im schäftlichen Unternehmungen niedermähte. Wir Arbeit, die wir Vertrauensmänner an uns selber Arbeiter- Jahrbuch", in dieser Schau unseres Für die sudetendeutsche Arbeiterschaft bedeu- haben in dem Lande, das der klassische Boden des leisten müssen, wollen wir die Massen gerade der geistigen Schaffens, eine ganze Reihe von Ge­tete bie unter dent Schuße der siegreichen Entente Nationalismus ist, eine eigene Arbeiterturner- fudetendeutschen Arbeiter erziehen. Wir haben nossen   entgegen, die man sonst auf anderen Ge­stattgefundene nationale Revolution der Tschechen   organisation geschaffen und all die größeren und unsere Ausbildung vielfach den Genoffen zu dan- bieten der Arbeiterbewegung tätig sieht, bzw. die die Boslösung von einer alten Stampfgemeinschaft fleineren Zweige am Baume der Arbeiterbewegung fen, die im Mittelpunkte des alten Reiches gewirkt höchstens gelegentlich in der Tagespresse irgendwie mit der deutschen Arbeiterbewegung Desterreichs. zum Grünen gebracht. Es war ein Prozeß gei- haben und sind dankbare Schüler von Adler und literarisch zur Geltung fommen. So überraschen Wir haben damals unserem Schmerze darüber stiger Berselbständigung, der sich da voll- Austerlitz  , Renner und Bauer. Aber die Flut die Gedichte der Genossen Reismann- der Ausdruck gegeben und unser Schicksal beklagt. Aber bogen hat, der vor einem Jahrfünft zur Schaffung historischer Ereignisse hat uns auf einen anderen sonst im Jahrbuch auch als fleißiger Uebersetzer gewohnt, uns mit der harten Tatsache des Lebens eines Zentralorganes geführt hat unter von Boden fortgespült und wir haben nun gemeinsam tschechischer und slowakischer Poesie vertreten ist Hubert Leinsmer, Josef Seidel, Josef auseinanderzusetzen, erfüllt von der stolzen Tra- Geographie und Geschichte getürmten Schwierig zu dem anderen Sein ein anderes Bewußt­dition, auch einer Welt von Feinden zu troben, feiten, wie sie wenige Parteien der Welt vorfinden ein zu schaffen, müssen, auf dem Boden des Hofbau er, und der Genofsinnen Erna Ha be t- sind wir sofort daran gegangen zu tun, was wir werden und der seinen Ausdruck nun auch Marrismus stehend, den neuen Verhältnissen ent- zettl und Hedwig Ernst durch ihre hohe Form fun mußten: Eine selbständige Arbeiter- findet in dem Entstehen eines eigenen Schrifttums. sprechend schöpferisch eine neue Ideologie schaffen. und zeigen den ganzen Fortschritt von den Ge­Vielleicht werden wir es später historisch zu Wir beginnen uns dieser Aufgabe bewußt zu legenheitsgedichten einzelner Erwecker der Arbei­bewegung begründen. Wir haben unter

schwierigen Verhältnissen auf steinigem Boden werten verstehen, daß wir in einer Zeit, da Wirt werden. Wir staunen selbst ein wenig darüber, terschaft vor einem oder zwei Menschenaltern zu eine eigene deutsche sozialdemokratische Arbeiter- schaftstrije, Parteispaltung und nationale Kämpfe daß wir schon einzelne Schriften haben, die wir literarischen Schöpfungen, die nicht nur im In­partei in der Tschechoslowakischen Republik ge- uns bedrängt und der Wirksamkeit der Partet uns nicht von Genossen außerhalb der rot- weiß- halt von den Ideen der Zeit durchpulst sind, son­schaffen, mitten im Chaos der Nachkriegszeit, da engere Schranken gezogen haben, ein großes Map blauen Grenzpfähle haben schreiben lassen, die wir dern, deren Form den künstlerischen Aufstieg der tausende neuer Menschen zur Sozialdemokratie von Kulturarbeit geleistet haben. Mit der uns vielmehr aus unseren besonderen Verhält- Arbeiterklaffe verrät. Von Erzählern heben wir tamen, die nicht mit der Erfahrung geführter Bildungsarbeit in der Arbeiterbewegung berhin nisien hinaus selbst geschrieben haben und es ist die Genossen Rudolf Rück I, dessen Lust zu Fabu­Atlassentämpfe bepackt waren. Wir haben, faum es sich so wie mit einer Karlsbader Kur: ihre nur ein gutes Zeichen, welches uns hoffen heißt, lieren dem Eingeweihten längst kein Geheimnis ist daß wir die Partei aufgebaut haben, den Geist Wirkungen treten erst spät zu Tage. So wie die daß diese neuentstehende deutsche sozialistische Li- und Hans Honheiser hervor, welch lekterer des Sozialismus vor der Psychofe des Bolschewis- Wiener Genoffen die Ernte jahrzehntelanger Stul teratur der   Tschechoslowakei jüngere Menschen zu bereits als ein Ringender und Strebender auch mus bewahren müssen. Wir haben aus hunder- turarbeit recht eigentlich erst in dem stolzen Auf- Verfassern hat. So ist auch das Arbeiter- im Auslande bekannt ist. Auch der Zeichner Ri­ten von Ortsgruppen gewerkschaftlicher Verbände schwung nach dem Kriege eingeheimst haben, so ahrbuch 1927", das wir heute ankündigen, chard Felgenhauer ist uns kein Unbekannter, eine eigene eigene Gewertschaftsbewegung aufbauen dürfen auch wir erwarten, daß wir die Früchte hauptsächlich ein Werk der jüngeren Gene- wir freuen uns mit seinen Bildern ebensosehr, wie müssen, die kaum geboren, den Stürmen der der Bildungsarbeit, die wir seit mehr als einem ration der Partei, ein Bild des Wachstums er uns mit seinen Illustrationen zu Grundmanns größten Wirtschaftstrise ausgesetzt war, die setr Jahrfünft im neuen Staate wachsen sehen, in geistiger Kräfte, das in die Zukunft weist. Mag Aus dem alten Testament" dieser große Sohn Bestehen des modernen Kapitalismus auf fudeten- einem späteren Zeitpunkt, da die politischen Ver- auch die Bewegung an manchen Stellen ins des fergebirges ist im Jahrbuch übrigens auch, deutschem Boden gewütet hat. Wir haben unsere hältnisse für uns günstiger sein, auch pflücken Stocken geraten sein oder nur langsam Boden ge- und zwar durch eine seiner humorvollen Stizzen winnen, fie dringt in die Tiefe und erobert sich vertreten eine vergnügte Stunde bereitet hat. Konsumvereine zu einer selbständigen Genossen- werden.

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