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Devisenturie.

Prager Kurse am 27. September.

Geld

1353.50.

804.-.- 89.42.50

100 holländische Gulden

100 Reichsmart.

100 belgische Frants

100 Schweizer Franks

652.50.­

1 Pfund Sterling

100 Lire

1 Dollar

100 französische Frants

100 Dinar

10.000 magharische Kronen 100 polnische Bloth 100 Schilling

M

•

Ware 1359.50.­808.-.

655.50.­

Aufdeckung rechtsradikaler Butschpläne- ftrafbar.

Unglaubliche Stüdchen des„ republikanischen" Oberreichsanwalt. Berlin , 27. September .( Eigenbericht.) Auf lange der Staatsanwaltschaft bekannt ist. Es 90.82.50 der bis gestern in Berlin abgehaltenen Tagung wurden bei Dietz Briefe beschlagnahmt, die von 163.62,50 164.82.50 des Republikanischen Reichsbundes hatte der Dr. Goldmann stammen und in denen von einer 125.70.- Berliner Polizei- Vizepräsident Dr. Friedens 34.burg die aufsehenervegende Mitteilung gemacht, daß eine derjenigen Personen, denen die preußische 4.79.- Polizei die Angaben über die hochverräterischen 879.Pläne der Claß und Genossen verdankt, wegen 479.50.- Verrates militärischer Geheimnisse in Unter­suchungshaft sitt.. Ueber diese Affäre wird heute folgendes bekannt:

124.30.­33.70.­93.05.­59.58.50 4.69.-.- 373.­476.50.­

94.45.­60.08.50

-

Auffüllung des Goldfonds in Angriff zu nehmen. Um der aktiven Handelsbilanz willen ist weiterhin beschlossen worden, die Einfuhr von Fertig fabrikaten auf das Mindestmaß zu reduzie ren. Das Handelskommissariat will von der Einfuhr von Textilien absehen und sogar die Ein­fuhr von landwirtschaftlichen Maschinen und Ge­fuhr von landwirtschaftlichen Maschinen und Ge­räten einschränken( f. die sowjetamtliche Handels­und Industriezeitung", 1. August).

28. September 1926.

th rem nationalen Charaft.e.r ni.ch.t.s verlieren und für die ganze Welt wird sic eine Regierung des schechoslowakischen Boltes bleiben.

In seinen Ausführungen hat Srdinko nur bekannte Dinge gesagt, ednn wer die politische Entwicklung in den letzten Monaten aufmerksam verfolgt hat, fonnte nicht im Zweifel darüber Erfindung für militärische Zwecke die Rede ist. sein, daß der Weg, der anläßlich der Beratungen Das Reichswehrministerium hat die Verwertung über Zölle und Kongrua beschritten wurde. ver­dieser Erfindung jedoch abgelehnt, daraufhin hat lassen werden wird. Herr Srdinko kann sich vor sich Goldmann an das Ausland gewendet. An- Freude kaum fassen, daß es die tschechischen Agra­geblich soll Goldmann seine Kenntnisse noch aus rier sind, welche für die Zusammenarbeit mit dem Krieg her haben, wo er Artillerieoffizier war; den deutschen Agrariern so entschieden eintreten. er ist ein bekannter Zentrumspolitiker. Aber das bedeutet nichts anderes, daß eben die Kennzeichnend ist vor allem, daß die Ober- Agrarier ihre Klasseninteressen am Es handelt sich um einen gewissen Dr. Die B, reichsanwaltschaft den preußischen Behörden nur stärksten empfinden und auch den Willen der zusammen mit dem Studiendirektor Dr. die Verhaftung der beiden, nicht aber auch die haben, diese Klasseninteressen durch die Anteil­Goldmann unter dem Verdacht des Verrates Gründe dafür angegeben hat. Man muß also zu nahme an der Macht gemeinsam mit denjenigen militärischer Geheimnisse" von der Oberreichs- der Vermutung kommen, daß die beiden Ver- im deutschen Volke, welche dieselben Interessen anwaltschaft in Leipzig in Untersuchungshaft ge- hafteten nicht wegen des angeblichen Verrates haben, zur Geltung zu bringen. Die Gescheh­nommen wurde. Dieß war früher deutschnational, militärischer Geheimnisse unschädlich gemacht, nisse in der Frühjahrstagung des Parlamentes zog sich aber in der letzten Zeit von dieser Partei sondern dafür bestraft werden sollen, haben die tschechischen Agrarier auf den Ge­zurück und bekannte sich zur republikanischen daß sie der preußischen Staats- schmac gebracht, sie haben gesehen, daß bei einer Staatsform. Durch Dietz ist die preußische Polizei polizei das Material gegen die solchen politischen Konstellation ihre Interessen im heurigen Frühjahr den Plänen der Rechts- Rechts puts chisten zur Verfügung sehr gut wegkommen, daß sie obendrein an dem putschisten unter Claß auf die Spur gekommen. gestellt haben. bestehenden System gar nichts zu ändern brau­chen und durch die Mitarbeit der deutschen Zoll­parteien dabei nur gewinnen. Es wird dadurch nur bestätigt, was wir immer gesagt haben, daß die tschechischen Parteien nicht im gering­sten daran denken, den bestehenden Kurs zu ändern, daß es sich ihnen nicht etwa um die Herbeiführung des nationalen Aus­gleiches handelt, sondern um die tatkräftige Ver­tretung der kapitalistischen Interessen. Alles, was Herr Srdinko sonst sagte, sind billige Re­densarten.

Nun ist es merkwürdig, daß der Oberreichs­anwalt erst jetzt Veranlassung zum Einschreiten gegen Dietz genommen hat, obwohl das der Be­schuldigung zugrunde liegende Material schon

Dagegen war im Hochverratsverfahren gegen den bekannten alldeutschen Führer Claß die Ver­hängung der Untersuchungshaft auch nur gegen einen der Angeschuldigten nicht zu erreichen.

Inland.

Vergebens winden sich die Leiter der russischen Wirtschaftspolitik in dem ohnmächtigen Bestreben, das Problem auf dem Wege der Erweiterung der Produktion zu lösen. Jene Zeiten, wo brachlie­gende Betriebe unter verhältnismäßig geringen Aufwendungen in Gang gebracht werden kon ten, find endgülig vorbei. Die kapitalistische Erb­fchaft ist fast völlig aufgebraucht. Die verbliebenen zu vermindern, die steuerliche Belastung zu ver- p alten Betriebe erfordern zur Ingangseßung gewal- stärken, auf die Politik des Abbaus der Industrie­tige Investitionen. Die äußerste Anspannung der preise zu verzichten und die Preise für Produkte Deutsche uno chechu, he Agrarier. finanziellen Mittel des Staates ist notwendig, der Bauernwirtschaft gleichzeitig konsequent her­damit der in Aussicht genommene Produktions- unterzudrücken! Im Organ des Volkskommissa Anläßlich der Eröffnung einer landwirtschaft­plan, der bei weitem nicht zufriedenstellend ist, riats für Finanzen wird behauptet, daß es not lichen Schule in Böhmisch- Brod hielt am Sonntag durchgeführt werde. Zu diesem Zweck soll die wendig sei ,,, eme aktive Politik, die die zahlungs- der tschechisch- agrarische Abgeordnete Professor Industrie im Jahre 1926/27 aus den Mitteln fähige Nachfrage der Bevölkerung herabdrückt, zu Dr. Srdinfo, der in der letzten Zeit auch als des Staatshaushaltes 320 Millionen Rubel( dop- verfolgen, und daß die Regierung die Anwärter auf den Posten des Winisterpräsidenten tes. Im„ Ceffe Slovo" bespricht Abg. Dr. pelt soviel wie im Vorjahr), ferner im Wege des gegenwärtig auch tue. In einer Auslas­Nationalsozialisten und erinnert diejenigen, langfristigen Bankkredites 165 Millonen Rubel fung des Obersten Volkswirtschaftsrates wird genannt wurde, eine Rede, in der er unter ranke die fünftige Politik der tschechischen erhalten. Insgesamt sollen für den Industricauf- offen gesagt, daß die Stabilisierung der Agrar- anderem sagte: bau im tommenden Jahre 845 Millionen Rubel preise auf dem gegenwärtigen Niveau( das bereits aufgewendet werden. Das Volkstonimissariat für stark gedrückt ist) die Durchführung des Wirt­Finanzen zweifelt aber ernstlich daran, daß dieses schaftsplanes nicht gewährleiste und das infolge­Finanzierungsprogramm ohne eine neue in fla- dessen eine weitere Herabsetzung der Agrarpreise tionistische Welle durchgeführt werden könne um 7 Prozent notwendig jei( Ekon. Shisnj", ( Ekon. Shiśni", 9. August). Sollte aber dieses 25. August). Programm nicht verwirklicht werden, so muß die Produktion noch geringer und die Warennot noch

atuter werden.

In derselben Richtung bewegt sich auch die ohnpolitik der Regierung und der Gewerk­schaften. Im August- Heft der Sowjetzeitschrift ,, Ekonomitschestoje Obosrenije" erklärt der font­munistische Wirtschaftspolitiker Kaktyni: Es wird notwendig sein, den Verbrauch der städtischen Be­völkerung sowohl durch Besteuerung der besitzenden Schichten als auch durch eine Verlangsamung im Wachstum der Arbeitslöhne schärfstens zu be= schneiden."

Die letzten Monate haben deutlich gezeigt, daß die verstaatlichte Industrie, ohne fortwährend aus staatlichen Mitteln unterstützt zu werden, nicht störungslos funktionieren kann. Die Pro­duktionsausweise der letzten Monate zeigen ein Zusammenschrumpfen des Produk tionsumfanges an. Die finanzielle Lage Gewiß werden auch in der Sowjet- Bresse ge­der Industrie ist gespannt", wird im amtlichen gen eine solche Politik warnende Stimmen laut. Konjunkturbericht für Juli( Eton. Shisni", 26. Aber in Regierungsfreisen festigt sich immer mehr August) festgestellt. Die Politik der Vermin- die Ueberzeugung, daß eben die Lohnerhöhungen derung des Geldumlaufs und der Kreditrestriktion des vorigen Jahres eine der Hauptursachen der ist von hemmender Wirkung auf die Entwicklung Verschärfung der Warennot gewesen sind und daß unserer Produktion gewesen... Wir befinden es nunmehr notwendig werde, den Verbrauchs­uns in einer Phase der Depression", schreibt der standard sowohl der Arbeiter als auch der Bauern tommunistische Wirtschaftspolitiker Groman Ekon. auf einen niedrigeren Stand zu bringen. Shisnj", 3. Sept.). Der utopische Versuch der russischen Kom­Das Denken der Sowjetwirtschaftler wird munisten, den Sozialismus in einemt wirtschaftlich unter diesen Umständen immer intensiver in die rückständigen Land gewaltsam zu züchten. artet Richtung einer Politik, die aktiv auf die Vermithin immer mehr in eine Politik aus, die den minderung des Massenverbrauchsmateriellen und kulturellen Lebensstandard der hinarbeitet, gelenkt. Man geht dazu über, die arbeitenden Bevölkerung aktiv herabdrückt. Dies Praxis der lezen Monate in ein theoretisches Ge- ist der Preis für die Erhaltung der Diktatur! Und wand zu fleiden. Welch ein verlockender Gedanke, die russische Wirtschaft gerät in eine Sadgasse, aus den städtischen Verbrauch durch die Stabilisie- der im Rahmen der heutigen Politik der Kom rung" oder gar durch die Herabsetzung der Löhne munisten weit und breit kein Ausweg zu sehen ist.

Die Opposition Seiner Majestät des Staa.

,, Mit Freude teile ich mit, daß wir die Mehrvelche offen die neue Mehrheitsregierung bil­heit bereits gefunden haben, die mit uns den werden", daran, sie mögen gefälligst nicht für den tschechoslowakischen Staat sorgen und ihm vergessen, daß eine fachliche Opposition, welche das geben will, was er braucht. Es muß hervor uns Jom Kongresse auferlegt wurde, nicht nur gehoben werden, daß in unserem Staatc, was gebestimmte Formen eines notwendigen gegenseiff an mevitorische Voraussetzungen, sondern auch an radezu klassisch für unsere nationalen Differen­zen ist, denn es stoßen hier zwei große Nationen, gen Verfehres im Parlament gebunden ist. Wit die der Germanen und der Slaven aufeinander, Majestät des Staates ertlärt. haben uns als Opposition seiner gerade die Landwirte als erste die Beden­

tung der Zusammenarbeit in dem Staate erfaßt haben, in dem sie leben und an dem sie durch ihren Boden gekettet sind. Es war eine wichtige Frage, wem, wann und wie es gelingen wird, einen Teil der tschechischen Nation mit demselben Teil einer Minderheit dieses Staates zusammen­zubringen. Unter der schwersten Verantwortung, den Staat zu erhalten, habent sich die tschechischen und deutschen Landwirte zusammengefunden, um Achse für die parlamentarische Mehrheit zu bilden...

die

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Wir notwendigen Verkehr mit den Repräsentanten der wollen auch eine ganz korrekte Opposition in dent Mehrheit sein. In der Zeit allgemeiner persön licher Nichtachtung und persönlicher Verdächti­Seite hin durch sein wirken und sein Muster der gung könnte unser Parlament auch nach dieser ganzen tschechoslowakischen Gesellschaft dienen."

Das Rätselraten um die Zusammensesung des fünftigen Kabinetts soll nach einer Meldung der„ Narodni Listy" im Laufe dieser Woche ein Ende finden. Ob ein rekonstruiertes Beamten­Ich höre die Frage Erleidet unser Staat feine fabinett oder ein parlamentarisches, das nur aus Einbuße an seinem nationalen Charaf einigen Parteien des tschechischen Bürgerblocks be­ter, wenn die Deutschen in der Mehr stehen würde, ans Ruder kommt, sei noch nicht heit sind?" Die Antwort ist folgende: Hat unser sicher. Mit aller Entschiedenheit wendet sich das Parlament, als Parlament des tschechoslowaki Blatt gegen die Meldung der Reforma", daß schen Staates, etwas an seinem nationalen Cha- aus dem bisherigen Beamtenkabinett drei Mini­rafter verloren, wenn deutsche und ungarische Ver- fter, und zwar Cerny als Jnnenminister sowie treter drinnen sind, die deutsch oder ungarisch spre- Englis und Beneš in die neue Regierung chen? Schaut nicht dr ganze Staat auf das Bar- hineingenommen werden sollen. Der Außen­lament als auf das Parlament der tschechoslowa- minister könne unmäglich in der Regierung blei­Fischen Nation? Und sieht er nicht den Gebrauch ben, da er einer der Führer einer Oppositions­der deutschen und ungarischen Sprache als, etwas partei sei und noch dazu ein Abgeordneter seiner Natürliches an? Das gilt auch für die Regierung. Bartei( neizlik) sich vor dem Gericht wegen Ge­Auch wenn in ihr früher oder später Vertreter walttätigkeiten im Parlament zu verantworten der Deutschen siten werden sitzen werden wird sie an haben werde. Die Reforma" meldet dagegen

Vom Baume des Bösen. flärten Detonation von vorhin und dieser Kata- tale Nachricht vor allem Doktor Pythius melden.

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Von Marcel Berger.

Mein Führer suchte mit gesenktem Kopf in allen Winkeln. Er riß an einem Hebel und murmelte:

,, Böse Sache, das."

strophe war nicht schwer zu erraten.

"

Und keine andere Möglichkeit... hin­unter zu gelangen?" stotterte ich. Reine, wenn man sich nicht das Genick brechen will."

Ich brachte mir in Erinnerung, was man mir erzählt und was ich selbst wahrgenommen hatte, und mußte mir sagen, daß es ganz un­möglich war, in einer Nacht ohne Mondlicht zu Fuß einen Abstieg von diesem Felsenkegel zu finden.

Berstört irrten meine Blide durch die Nacht. Bor mir lag fern und weiß das Massiv der Jungfrau, ober mir flimmerten die Sterne. Unter mir die Erde mit ihren Menschen hielt meine gesamte Aufmerksamkeit gefangen. Aber Die klave Erkenntnis der Gefahr versetzte in allen Wohnstätten in der Ebene waren die mich in eine Art ruhige Heiterkeit. Lichter erloschen. Mir wurde unheimlich zu Mute, wenn ich an unsere Verlassenheit dachte.

Gut", sagte ich kalt.

,, Eigentlich war das zu erwarten." ,, Glauben Sie, daß Philipp...?" Ohne Zweifel."

,, Waren Sie oben bei Frau Hourloubeyve?" fragte ich.

" Ich habe ihr auch eine Sprize Morphin gegeben... ihr Geschrei hat das ganze Stock­wert zur Verzweiflung gebracht."

leuchten, bevor sie zwischen zwei dunkeln Fels-| schwerden den Kopf heiß machte. Ich hörte, daß| fand ich erst am Lager der Luccioli, der er eine es nicht gelungen war, die Telephonleitung zu zweite Injektion verabfolgt hatte. Copyright 1924 bei Buchhandlung Schneider u . Co., Wien. blöcken verschwand. Der Zusammenhang zwischen der unaufge- reparieren. Selbstverständlich mußte ich die fa- Schon zurück?" fragte er düster. Ich berichtete von meinent Mißerfolge. Er Die anderen waren unwürdig, den Zusammen- hatte seine eiserne Ruhe sofort wiedergewonnen: bruch unserer letzten Hoffnungen vor ihm zu er­fahren. Ich sah im Geiste seine unerschütter­liche Fassung voraus und war fest entschlossen, nicht hinter ihm zurückzustehen. Während ich langsamt die Stiege( erflomm, versetzte ich mich in die Situation eines Greises, der sein Leben vollendet hat:" Dein letzter Tag ist angebrochen!" sagte ich mir ohne allzu große Melancholie. Jch ,, Morphin ist das einzige Mittel?" mußte lachen über diese tragische Posse, die Phi­lipp mit uns aufführte... Und die Zeitungen ,, Kein Heilmittel! Und mein Vorrat wird würden spaltenlange Berichte mit großen, sensa- bald verbraucht sein. Um so schlimmer für die, tionellen Ueberschriften über unser interessantes die zuletzt an die Reihe fommen." Ende bringen! Eine egoistische Regung durchzuckte mich. Ich Meinen unnüz gewordenen Gefährten ver- Ungewißheit und Beklemmung lag in der wies mit einer Bewegung des Kinnes auf das ließ ich ohne ein weiteres Wort und machte mich Luft und machte jedem die Einsamkeit zur Qual, Bett, wo das verfallene Gesicht der Sängerin, elastischen Schrittes auf den Rückweg zum Hotel. Ich sah Sir Cecil Harbour im Pyjama aus sei- von schwarzen Haaren unirahmt, aus den Kissent Eine Empfindung, die mir nicht frend war, ner Türe spähen: aber er hätte geglaubt, sich sah, und murmelte fast unhörbar: ,, Sind Sie nicht allzu freigebig, Doktor?" stellte sich ein: Das Vorgefühl des unvermeid- etwas zu vergeben, wenn er nach der Ursache der ,, Ach", erwiderte er gedämpft, diese Frau lichen Todes. Ich wußte, daß es nicht allzu allgemeinen Beunruhigung gefragt hätte. Ich schwer war. Das erstemal hatte ich diese Sensa- blidte ihm talt ins Gesicht und tat nun maciner ist wirklich nicht geschaffen, um Leiden zu er­tion mit zweiundzwanzig Jahren im Verlaufe feits, als hätte ich nie seine Bekanntschaft gemacht. tragen." der entscheidenden Strife bei einer Typhuserkran- Aus einem Winkel der Galerie stürzte Evelyne. fung mitgemacht, und zum zweiten Wale. als wußte sie schon? Silflos umklammerte sie meine wir Ende Dezember 1914 bei Eparges den un- Hände: verblümten Befehl erhielten, uns an Ort und Stelle niedermachen zu lassen. Zum Tode ver­urteilt! Das waren wir alle, die wir auf die- Ich hatte nicht den Mut zur Aufrichtigkeit Ich zwang meinen Blick. dem vertikal ab- sem Berggipfel noch atmeten. Und der Umstand, und begnügte mich mit einer zweifelnden, verzag­fallenden Schienenstrang zu folgen. Er ging daß ich als erster die unheilvolle Gewißheit be­ten Geste. Ihre Augen drückten grenzenloses nicht weit. In einer Entfernung von wenigen faß, erfüllte mich für einen Moment mit einem Entsetzen aus. Ich war bewegt und kam mir Metern war das Stahlband unterbrochen und in merkwürdigen Gefühle von Wichtigkeit und Stolz. Entsetzen aus. Ich war bewegt und kam mir weitem Schnörkel verbogen. Ein gewaltiger Riß Ich kam durch die Halle, an der Bureautür vor, als hätte ich eine Rolle durchzuführen: Klaffte in dem Gefüge der Stangen und Schienen. vorbei, wo Müller, von allen Seiten bedrängt, Erft tief unten, in undeutlicher Dämmerung, fich bemühte, die Dienerschaft int Jaume zu hal­schien die unbeschädigte Fortsetzung des Geleises ten, die ihre gewohnte Ergebenheit abgeschüttelt noch einmal blaß und verschwimmend aufzu- hatte und ihm mit stürmischen Fragen und Be-!

Der Arbeiter beugte sich über das Geländer. Im äußersten Notfalle", drängte ich ihn, wird es wohl möglich sein, längs der Schiene hinunter zu klettern."

Sein obstinates Schweigen begann mich zu irritieren. Plötzlich stieß er einen dumpfen Ruf der Ueberraschung aus.

,, Gesprengt!" fonstatierte er.

Ich trat an seine Seite. Er reichte mir die Laterne, die ich mit ausgestrecktem Arm über den Abgrund hielt. Schwindel erfaßte mich und ich mußte mich platt auf den Boden legen. Ein Glasscherben zerschnitt mir die Hand.

" Ist es denn wahr... was man sagt? Wir alle wären...?"

,, Bald habe ich Gewißheit, fleine Evelyne, und dann eile ich zu Ihnen. Wenn ich nur wenigstens Ihr Los mildern könnte..."

Sie brach zusammen. Vorwärts. Pythius

Wie eigentümlich flangen diese teilnahms vollen Worte aus dem Munde eines Menschen­verächters.

In einer Minute hatte ich alle noch mög lichen zwecklojen Fragen gestellt: Ein Brechmittel ...? Wirkungslos. Litt man lange? Das war verschieden; eine Stunde, anderthalb Stun ben und länger...

Im Weggehen erkundigte ich mich: ,, Und Titto Vertescu?"

Der Dichter schritt auf dem Balkon auf und ab und rauchte eine selbstgedrehte Zigarette; ich bewunderte seinen philosophischen Gleichmut,

( Fortsetzung folgt.)