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Zusammenfunit Chamberlain
Mussolini.
London , 29. September. Wie von zuständiger Stelle mitgeteilt wird, findet die Zusammenkunft zwischen Chamberlain und Musso lini , einer Anregung Mussolinis entsprechend, morgen in Civitavecchia statt.
M
schen Faktor des Landes.
30. September 1926.
Abg. Gen. Schweichhart hielt im Vers Zusammenschluß der Opposition gegen die Zentrale. ein mit dem Holzarbeitersekretär Gen. Dent aus Teplitz am 25. und 26. September in Göh Berlin , 29. September. ( Eigenbericht.) Die schrieben, hinter denen ohne Zweifel ein großer ren, Fley und Ober- Georgendorf im ntacht schnelle Fortschritte. Um die Wirkung des Zersplitterung in der kommunistischen der kommunistischen Partei Teil der Mitgliedschaft steht. oberen Erzgebirge drei gutbesuchte öffentliche Die Zentrale der KPD. hat bereits angefün Versammlungen ab und sprach eingehend über vor furzem erschienenen Manifeftes der 700 digt, daß sich ein Parteitag im November mit die Lage der Kleinbauern, wobei er viel ZuBarteifunktionäre abzuschwächen, fabrizierte die dieser Angelegenheit befaffen werde. Bis dahin stimmung sand. Die volksfeindliche Politik der Zentrale eine Gegenertlärung, die angeb werde noch einmal der Versuch gemacht werden, Landbündler und Christlichsozialen fand hiebei lich von einem Teil dieser 700 unterschrieben wor- die widerstrebenden Elemente der Leitung gefüg's die entsprechende kritische Beleuchtung. In allen eine neue Erklärung, worin sie ankündigt, daß sich verbessern; ob es die Zentrale andererseits aber Landwirte für den allergrößten Teil des Jahres den war. Jetzt veröffentlicht die Opposition aber zu machen. Einzelausschlüsse würden die Lage nicht Bersammlungen wurde erklärt, daß die dortigen die Opposition nunmehr zusammenschließen und wagen wird, Hunderte von Parteifunktionären Getreide und Mehl zukaufen müssen, so daß geschlossen gegen die Zentrale vorgehen werde. hinauszuwerfen erscheint noch zweifelhaft, da dies Diefe neue Erklärung ist wiederum von einer unabsehbare Folgen für die Partei haben könnte, großen Zahl kommunistischer Funktionäre unter die sich in einer schweren Strise befindet.
Endlich!
foll. Die Minister werden von dem Könige aus
Ergebnislole Bürgermeisterwahl in Budapest .
Stichwahl zwischen dem liberalen und dem Kandidaten der Rechten.
Parteien nicht nach Klasseninteressen, sondern, wie eine die Zustände ihrer Heimat soziologisch unter suchende Griechin, Fräulein Stefanopulos, fagt:" In Griechenland gibt es soviel Parteien, ie durch die Mehlzölle usw. schwer geschädigt sind. Nirgends fann drastischer wie es Männer von einiger Bedeutung gibt, und alle diese Parteien gleichen sich wie ein Wasserdas Lügengewebe der Landbündler zerstört wertropfen dem andern." In der Tat lassen sich zur den, daß die Agrarzölle allen Landwirten zugute fommen, als wie in den hohen Gebirgslagen der Nit zwei Lager, Republikaner und Antiveniselisten, das ist Monarchisten, unterschei genannten Ortschaften, die bis 850 Meter hoch den, aber konservative Liberale, fortschrittliche liegen. In einer Versammlung erklärte der VorLiberale, republikanische Unionisten und Nationalsteher offenherzig, daß er der Vertrauensmann Paris , 29. September. ( Tch. P.-B.) Der des Bundes der Landwirte war, aber in dem demokraten was trennt sie anders als der Storrespondent der„ Daily Mail" in San Sebas Momente den Landbündlern den Rüden kehrte, Name des Führers und das Firmenschild! Da itian hat seinem Blatte eine Meldung gefandt, aber die zu mehr als der Hälfte analphabetischen welche wir mit allem Vorbehalt veröffentlichen Budapest , 29. September. ( Eigenbericht.) als er sah, daß diese dem GroßgrundBoltsmaffen noch nicht gelernt haben, die Gefolg und die dahin lautet, daß General Brinto de Heute nachmittags wurde in Budapest die Wahl befit Selfersdienste leisteten. Den schaft der alten Familien mit der Mitgliedschaft Rivera sich entschloffen hat, aus gesundheitlichen des Bürgermeisters vorgenommen. Der Gemeinde- Ausführungen unseres Referenten stimmte-- der modernen Parteien zu vertauschen, fehlt allen Gründen zurückzutreten und in ein St I oster(?) rat, deffen Mitglieder zum Teil vom Reichsoer vollinhaltlich zu. Die Landbündler haben in diepolitischen Gruppen, wie sie da sind, das Wich tigſte: die Macht und da die Offiziere mit tigste: die Macht! Und da die Offiziere mit einzutreten. In der ersten Sigung der National wefer ernannt(!) sind, ist bei der Wahl an sem Teil des Erzgebirges übrigens Positionen Mannschaften und Maschinengewehren hinter sich versammlung. beabsichtige er die fün'tige Regie- Kandidaten gebunden, die von einer durch die an die Christlichsozialen verloren. In Fley erRegierung ernannter Kommission vorgeschlagen rangen diese am 15. November 1925 rund 400 über dieses Wichtigste, die Macht, verfügen, wur- rung, welche nach dem Direktorium folgen solle, werden. Für die heutige Wahl waren drei Kan Stimmen, wir nur 28! Allerdings hatte der dors wur- zu defignieren, worauf die Nationalversammlung den sie ganz von selbst zum wesentlichsten politi- die Wahl der Minister für drei Jahre bestätigen Sipöcz als Kandidat der äußersten Rechten Wahl ausgang beten laffen. Der Se didaten aufgestellt: der jetzige Bürgermeister tige Pfarrer am Wahltage für einen guten General Kondylis allerdings erscheint als dem von Primo de Rivera bekanntlich begründer frühere Bürgermeister Barczy als Ver gen des Himmels blieb nicht aus: es ist nur die treter der kleinbürgerlich- liberalen Richtung und Frage, ob dieser Segen ein andauernder sein Wortführer jener Militärkreise, die in der Aus- deten Patrioten-Verban.de ausgewählt werden. übung der Macht ein Haar gefunden haben und Die Agence Havas veröffentlicht eine Er. schließlich der Regierungskommissär der Haupt- wird. Der Pfarrer in Fley hatte politische es den Berufspolitikern überlassen wollen, den tärung Primo de Riveras gegenüber dem Korstadt Franz Ripka. Von den etwa 600.000 prechabende in den einzelnen Ortschaften Karren aus dem Dreck zu schieben. Er verkündet respondenten der„ Nation", in welcher er dem Wählern Budapests haben nur etwa eine Viertel- eingerichtet, die ihm aber von der Brürer Bedie Entpolitisierung des Heeres, gibt Direktorium andeutete, daß er sich nach Ruhe million das Wahlrecht in die Gemeinde da hiezu hörde deshalb beanständet wurden, weil sie nicht die Losung aus: der Soldat in die Kaserne!, stellt fehne, jedoch noch eine Reihe wichtiger Gefeße für eine sechsjährige(!) Seßhaftigkeit gefordert wird; vorschriftsmäßig angezeigt waren. Der Pfarrer die Formel auf: Heraus mit den Offizieren aus die Nationalcrmee vorbereite und in der Natio- am meisten wird, durch diese Bestimmung die wurde deshalb bestraft und hat seitdem die der Politik oder aus der Armee!, aber zugleich nalversammlung stellen Sozialdemokrati che Partei getroffen, die deshalb Sprechabende eingestellt. In Ober- Georgendorf die Vertrauensfrage erklärt er, daß eine rein politische StoalitionsregiePrimo de Rivera, beabchtige, nicht auch von der Aufstellung eines eigenen Standi- befindet sich ebenfalls ein streitbarer Geistlicher rung im Augenblick das„ Grab Griechenlands " baten abjehen mußte, da sie durch die Stimmzer- namens of mann. Um seine Schäflein vom Versammlung abzuhalten, bedeute, da die Parteien nicht die Straft hätten, splitterung nur die Wahl des bisherigen Bürger- Besuche der roten Versammlung die Gelüfte der Prätorianer niederzuhalten. Nach meisters, des typischen Vertreters der Stonier- veranstaltete er rasch einen 2ichtbildervor den Wahlen gedenkt er im Privatleben unterzu revolution, gefördert hätte. So beschloß die Bar trag. Hiezu lud er vormittags in der Kirche tei, von zwei Uebeln das kleinere zu wählen und mit der Bemerkung ein, daß die Radaubrü tauchen, ganz gewiß, aber bis zu den Wahlen muß für den liberalen Kandidaten zu stimmen. der( genannt waren die Sozialdemokraten) nicht er, der Soldat, die Macht in Händen behalten. Mit diesem Widerspruch beginnt verheißungsvoll dabei wären. Seine Predigten sind vielfach politischen Inhalts. die Entpolitisierung des Heeres! Kanzelparagraphen scheint er gar nicht zu fentGeht zur Stunde der Streit zwischen den Paris , 29. September. In der heute einnen oder pfeift er drauf. Unsere Genossen wa Parteien darüber, ob wie früher nach dem Mehr berufenen Protestversammlung der Deputierten cen in Fley auch Zeuge einer schändlichen Tatsache. Der 84 Jahre alte, ehemalige heitswahlsystem in Streifen mit je einem Abgeord- und Senatoren- Bürgermeister, an der ungefähr Holzarbeiter Adolf Spizar haufte seit 20 Jah neten oder nach dem von der Regierung gewünsch- 200 Mitglieder teilnahmen, wurde eine Resoluren in einer vor noch längerer Zeit aufgelaffeten Proportionalmodus gewählt werden soll, so tion angenommen, in welcher sie die Regierung Rulich- litaui'cher Bertrag. nen, ehemaligen gräflichen Waldsteinschen Brettist der Kampf zwischen Republik und Moversichern, sie hätten nicht die Absicht, deren narchie vorläufig nur ein Schattenspiel in Arbeiten in der Frage der Rekonstruktion und Moskau , 29. September .( Taff.) Der zwischen fäge. Das Objekt ist total verfallen, das haibe Dach beseitigt. Da vor 4 Wochen der Hintergrund. Die Monarchie liegt auf den ernster Ersparungen in der Administrative zu berSchlachtfeldern Anatoliens begraben und sie wird hindern, wären jedoch gezwungen, von der Re- der Sowjet- Union, und Litauen abgesch! cffene moriche Fußboden der eigentlichen Brettfäge in auch schwerlich am 24. Oktober fröhlich Urständ gierung zu fordern, daß sie von der eilig ange- Vertrag gilt für fünf Jahre. Der Vertrag legt die Tiefe niederging, konnte der in einem unfeiern.. Gründlicher noch hat die Diftatur abgeordneten Verwaltungs- und Gerichtsreform ab- feft: Aufrechterhaltung des Moskauer Vertrages glaublich verwahrlosten Nebenraum mit zwei wirtschaftet. So bleibt nur die Republik , von der Lasse, welche im ganzen Lande berechtigte ipi'chen den beiden Staaten vom Jahre 1920, ge- Sunden unter den denkbar elendeſten Verhältein großes Athener Blatt mit Recht sagt, daß sie Proteste hervorgerufen habe, und erst nach sorgüber dem Abgrund zu seiner Wohnung" gelanfeit ihrer Ausrufung noch keine Minute richtig fältiger Erwägung der ganzen Frage an die genseitige Achtung der Souveränität unter allen niffen lebende Greis nur auf morschen Brettern beiderseitige Verpflichtung. von gen. Am Sonntag, den 26. September vormit wirksam geworden sei. Auch jetzt kann sie nur Reformen schreite. Ministerpräsident Poincaré Umständen. wirksam werden, wenn der Form ein In- gab bekannt, daß er morgen das Präsidium der aggressiven Handlungen gegeneinander Abstand zu tags, fand man ihn tot auf, neben ihm sein halt gegeben wird. Aber dazu sind die überlie heutigen Versammlung empfangen werde. nehmen, sowie im Falle eines Angriffes gegen treuer alter Spitz ihn betreuend. Der alte Mann ferten Parteien, weil sie nicht in den Massen wureine der vertragsschließenden Parteien dem an- war zirka 5 Meter tief abgestürzt und erlitt hiezeln, nicht fähig; die Kommunisten, die auch am grei enden Staat teinerlei militärische, politische, bei tötliche Verlegungen, denen er bald erlegen war. Durch 40 Jahre war er Holzschläger( da9. September allerhand revolutionären" Unfug wirtschaftliche oder finanzielle Unterstützung bei Trinker), der aber noch immer nicht in den trieben, nicht willig, und die Sozialdemokraten, Die immerhin hier und da mit eigenen Kandidaten gewähren. Entscheidung von Konflikten, die nicht Heimatsverband der Gemeinde Fley aufgenom bor die Wählerschaft treten werden, zu schwach. auf diplomatischem Weg beigelegt werden können, men wurde. Allerhand Umstände und Machendurch ein Einigungsverfahren. schaften verzögerten die Sache. Die Gemeinde
werde. mehr Chef des zukünftigen Kabinet tes zu sein und überhaupt nicht in die Politit einzugreifen, sondern eher einen seinem militäris fchen Rang entsprechenden militärischen Posten zu bekleiden.
Brotest gegen Boincarés Verwaltungsreform.
London , 29. September. Gestern abends ist der Vertreter der Sowjets, raisin, hier eingetroffen. Blättermeldungen zufolge wurde er auf dem Bahnhofe von keinem Vertreter des Außenamtes begrüßt.
wehrte mir nicht. Im Gegenteil, ich fühlte, wie Copyright 1924 bet Buchhandlung Schneider u. Co., Wien ihre junge Brust fich hob und ich begann zu sprechen. Unbewußt, irie im Traume fand ich
Bei der heute borgenommenen Wahl erhie! ten Sipöcz und Barczy je 124 Stimmen, während auf Ripta 56 entfielen. Da feiner der Kandidaten die absolute Mehrheit erreichte, findet zwischen Sipöcz und Barczy am 2. Oktober eine Stich wahl statt.
nehmen:
Bom Baume des Bösen. brüderliche Worte, die ihr schwarzes Los beflag- Clerval, daß die anderen Herren eben die Zwi- Moral, Grundsätze, Gewissen vorſchühen. Da
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Von Marcel Berger.
Jch bat sie, Platz zu nehmen und legte meine Hand freundschaftlich auf die ihre. Diese ein fache Berührung ließ sie von Stopf bis zu den Füßen erschauern. Strampfhaft umflammerte sie mein Handgelent. Einen Moment war ich verjucht, ihr ganzes Benehmen für das einer Verliebten zu halten; aber dann sagte ich mir, daß es wohl eher einem Ausbruch der Verzweiflung. ihrem leidenschaftlichen Verlangen, gerettet zit werden, entsprang. Die Tränen stiegen mir in die Augen, wenn ich daran dachte, daß sie, jung, schön und blühend, binnen kurzem in qualvoller Agonie liegen sollte.
,, Arme, kleine Evelyne", sagte ich gerührt, ,, um Sie tut es mir leid. Wenn ich Ihnen helfen tönnte."
Ich streichelte ihre Finger. Sie schien sich zu fassen und sagte mit einem unschuldigen Augenaufschlag:
,, Sie sind der einzige! Wenn Sie Dartigues gesehen hätten... Dieser Egoist ist nicht wert, geliebt zu werden!"
Ich war ergriffen: Wie füß das Wort geliebt" aus Ihrem Munde klingt..
"
Nun hielt ich ihre heißen Hände. Ohne zu überlegen umspannte ich ihr zartes Handgelenk und ließ meine Finger in ihren seidengefütterten Aermel gleiten. Die sanfte Berührung dieser zarten Mädchenhaut, die dem sicheren Untergange geweiht war, erfüllte mich mit wehmütiger Särt lichkeit. Vorsichtig schob ich ihren Aermel bis über den Ellbogen hinauf und beugte meinen Mund über die süße Rundung ihres Armes. Sie
ten. Ich sagte ihr, daß mich das Schicksal nicht so hart treffe, denn ich hätte mein Leben gelebt, alle irdischen Freuden genossen. Während sie, vor der noch alles, alles lag
,, Sprechen Sie zärtlich mit mir", hauchte sie. Ach, das war nicht mehr die verwöhnte, fühle Dollarerbin! Ein verschüchtertes, ängstliches sind suchte Trost
,, Mein Gott, Evelyne", sagte ich ,,, wie leicht könnte ich Ihnen tausend zärtliche Dinge sagen! Ich spielte die Rolle des Freundes, weil sie für mich Philipps Braut waren. Aber* jetzt kann und darf ich Ihnen gestehen, daß Sie in der Wüste meines Lebens die einzige Mädchengestalt veren von der ich oft als der Gefähr: n träumte, die ich ersehui! ete. Wenn es das S.hidia! zugelassen hätte: Wir hätten uns in Liebe gefunden."
,, Sie lügen nicht?" fragte sie angstvoll, in einem Tone, der einen Protest herausforderte.
,, Lügen? In dieser Stunde? Bei allem, was mir heilig ist..."
Mein Kopf hatte sich zu ihr geneigt. Meine Lippen fanden ihre duftenden Wangen. Leife und andächtig füßte ich sie auf die geschlossenen Augen. Dann berührten sich unsere Lippen, fogen sich aneinander fest, daß uns der Atem verging.
,, Die Liebe, die Liebe! Evelyne!" rief ich mit viel agendem Lächeln.
Freimütig lächelte sie mich an. Ihre Augen wurden feucht vor hingebungsvoller Zärtlichkeit. Ich war erregt und nahe daran, meine Selbstbeherrschung zu verlieren. Plötzlich hörten wir eilige Schritte auf der Galerie, die vor unserer Tür anhielten. Evelyne riß sich los. Ich sprang auf und schob den Riegel vor. Es klopfte.
Herr Müller ließ sich etwas atemlos ver-| drängten nach einem anderen Ziele. Jeder Zeit verluft war uneinbringlich. Schon wollte ich Ich wollte Sie nur verständigen, Herr irgend eine fonventionelle Phrase aussprechen. schenmauer, die den Zugang zu der alten Stiege trat sie mit entschlossenem Schritt an mich herversperrt, durchbrechen. Sie hoffen, sich auf die- an, die Arme vor der Brust gekreuzt, und sagte sanft: sem Wege retten zu können
,, Glauben Sie an das Gelingen?"
" Ich zweifle daran. Die Stufen dürften in Trümmern liegen. Die Gewölbe sind vielfach eingestürzt... Aber jederfalls glaubte ich Ihnen die Nachricht nicht vorenthalten zu dürfen."
an
Der Hotelier lief weiter. Wir hörten ihn der nächsten Tür klopfen. Ich fragte Evelyne: ,, Sollen wir es versuchen?"
,, Es hat feinen Sinn!"
" 1
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Warum? Warum?"
,, Vielleicht bleiben mir nur mehr Minuten ich will nicht hinunter, will nicht unten, unter der Erde in einem finsteren Loche sterben!" Trotzdem.."
Bitte, mein. Jean. Zum erstenmal fam mein Nante über ihre Lippen.
Jean, ich bin... zu dir gekommen!" Mechanisch versicherte ich ihr, in welches Entzüden mich ihre Anwesenheit versetze Aber meine Gedanken waren abwesend, irrten um de verlockende Bresche, die da unten geschlagen wurde, die über geheimnisvolle Stufen durch den Felsen vielleicht in die Welt, in das Leben hin ausführte.
,, Kommen Sie", sagte ich energisch. Evelyne fah mich groß an:
,, Nein", sagte sie largiam ,,, ich will nicht. Den ganzen Tagen haben Sie eine verwegene Sprache geführt, baben mir Glück und Genuß gepriesen... Dinge, die ich nun lassen soll, ohne sie gekannt zu haben... Fühlen Sie denn nicht, iveshalb ich gekommen bin...?"
Jch blieb kalt wie Stein. Meine Wünsche
,, Unter diesem Bel; bin ich nadt." ,, Evelyne!"
Langsam und mit der Würde des freien, unerschütterlichen Entschlusses breitete sie die Arme weit aus und schüttelte mit einer gra ziösen Bewegung den Mantel von den Schultern. Noch als Greis werde ich mich dieses Momentes entfinnen. Der Zauber der Jugend, der blonde Charme ihrer Rasse, vereinigt mit der makellosen Schönheit ihrer vollerblühten Jungfräulich feit! Artemis , vom Olymp herniedersteigend! Das Licht der Deckenlampe goß warme, goldbraune Töne über den hellglänzenden Samt ihrer Saut. Geblendet, wagte ich nur ihren Hals und die harmonische Linie ihrer jugendlichen Schultern zu bewundern, die mich schon abends gefangengenommen hatten. Aber die Leidenschaft riß mich hin. Wie andächtig sentten sich meine Blicke und umfingen das liebliche Rund der Brüste, den ganzen glatten Leib, die schlanken Süften, den ebenmäßigen Anjaß der Schenkel... Mit herabhängenden Armen, den Kopf ein wenig vorgeneigt, gab sie ein rührendes Bild leiden schaftlicher Jubrunst, geraart mit mädchenhafter Verschämtheit.
Starr blieb ich auf meinem Plage, streďte nur die Hand aus und berührte mit einer flüch tigen Liebkosung ihren Naden. Ich wußte nichts zu sagen als die sinnlose Phrase:
"
Werden Sie sich nicht erkälten...?"
Ohne zu antworten schlang sie beide Arme um meinen Hals, als fuche sie Schutz und Wärme an meiner Brust. Das Zimmer fraan vor meinen Augen zu tanzen.( Fortsetzung folgt.)