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Tagesneuigkeiten.

Was russische Gewerkschaften nicht dürfen.

Die Privatbetriebe werden gegen Arbeiter­forderungen geschüßt.

30. September 1926.

über eine Million Dollar. Gene Tunney   ist gleich nachgewiesen, und er gab auch zu, daß er sich seit falls auf alle Fälle fein heraus. 150.000 Dollar dem Jahre 1922 an zweiunddreißig Kin beträgt seine Garantie und dazu kommen noch dern sittlich vergangen hat, an einigen 12% Prozent der eine Million übersteigenden vielmals, an manchen täglich. Er hat die Kinder Einnahmen." ( ,, Neues Wiener Tagblatt  .") auch verleitet, an ihm unfittliche Handlungen vor­Doch nicht bloß mit schnödem Mammon lohnt zunehmen. Das Gericht verurteilte Schmuck zu Kapital seine Sklaven, sondern auch: drei Jahren Zuchthaus und Aberfennung der bür­gerlichen Ehrenrechte auf fünf Jahre. In der Urteilsbegründung heißt es: Er hat schnöde das feine Familie in namenloses Unglüd gestürzt. Das Vertrauen seiner vorgesezten Behörden getäuscht, ganze Vaterland hat er getäuscht, indem er sich an die Spitze der vaterländischen Bewegung stellic.

New York  , 25. September.  ( Wolff) Gene Tun ney ist zum Leutnant des amerikani

schen Marineforps ernannt worden. Die Stadt New York   hat ihm das Ehrenbür gerrecht verliehen.

Der Rest ist Schweigen

Ein Aufruf der tschst. Legionärgemeinde an die demokratisch gesinnie Bevölkerung des Staates ist seit gestern an den Prager   Blakatjaulen ajji chiert. Die Legionärgemeinde warnt darin die Bevölferung bor   jenen uucerantwortlichen, ,, Sache: Sprachenvorschriften, Auslegung des machthungrigen, umstürzlerischen, gewalttätigen Punktes I A, lit. d, des Erlasses des Elementen", die in der letzten Zeit unter dem Justizministeriums vom 10. Februar Namen Fascismus" die Demokratie des Staates 1926, Zahl: 7.478, Běstnit 3. 6. bedrohen und sogar die verdientesten Männer Bei der Entscheidung über Sprachenbeschwer- um die Gründung der Republi den Präsidenten den hat das Justisministerium wahrgenommen, Masaryk und Minister Benes, verunglimpfen. doß die Gerichte oft in Zweifel sind, wie die Be Der Aufruf, der in einer sehr würdigen Weise stimmung des Bunkies I A, lit. d, des Erlasses gehalten ist, betont wiederholt, daß nur die des Justizministeriums vom 10. Feber 1926, 3ahl: Demokratie die Regierungsform eines freien 7.478( Bestnit 3. 6), soweit es sich um die Kor- Staates sein fönne. Der Aufruf ist eine maj­respondenz mit den Selbstverwaltungsbehörden volle, verdiente Antwort auf die Frechheit der aicismus nicht unwillkommen heiße. banferotteu Nationaldemokratie, daß sie den

Die Reisenden und Vertreter zu den wirt­schaftlichen Verhältnissen. Sonntag fand in Proß­mit eine Konferenz der mähr.- schlesischen Grup­pen der Union   der Geschäftsveisenden und Ver­treter statt, welche nach einem ausführlichen Be­richte des Kreissekretärs Adler( Brünn  ) über die Organisationsverhältnisse im Kreisgebiet der Be- das wegung sich mit den gegenwärtigen wirtschaftli­Der Zentralrat der Sowjetgewerkschaften chen Verhältnissen und der Lage der Privatange hat, wie die Moskonter offizielle Telegraphen stellten, bezw. Reisenden und Vertreter beschäf agentur meldet, eine Verordnung über die tigte. Das Referat zur Wirtchsaftslage erstattete Tätigkeit der Gewerkschaftsorganisationen in den Bentvalsekreär Bru mlit aus Prag  . Im Sinne Betrieben von Konzessionären und Privatper- feiner Ausführungen nahm die Konferenz ein­jonen veröffentlicht. Dieser Verordnung zufolge stimmig eine Entschließung an, in der auf die soll die Arbeit der evwähnten Organisationen bei schwere Wirtschaftstrise hingewiesen und die un­Sprachlicher Verkehr der Gerichte mit den Stonzessionsbetrieben ausschließlich auf den tätige Haltung der Regierung kritisiert wird. Die Gemeinden. Der Erlaz des Justizministeriums Schutz der wirtschaftlichen, kulturellen und Lebens- tonferens fordert die baldigste Abschliehung von vont 24. August 1926, 3. 36.964/ 26, Tantet: haltungsinteressen der Arbeiter, wie sie das Ar- Handelsverträgen, namentlich auch mit Rußland  , beitsgesetzbuch vorsieht, eingestellt sein. Die Ge- sowie die Abschaffung der Vässe und Visa und werkschaften find nicht befugt, sonstige Forderun- protestiert gegen die Berteuerung der Bahntarife, gen, außer denen, die durch den Stollektivvertrag durch die gerade die Geschäftsreisenden hart ge­und das Arbeitsgesetzbuch bedingt sind, an den troffen werden. Weiters verlangt die Konferenz, Konzessionär zu richten. In ihren Forderungen daß bei der vorbereiteten Steuerreform die For­beini Abschluß der Kollektivverträge oder bei derungen der Brovisionsvertreter nach einer so­deren Erneuerung haben die Gewerkschaften die zial gerechten Regelung der Einfommensteuer be wirtschaftliche Lage der Konzes- achtet und die Erwerbs- und Umsatzsteuer dieser fionsunternehmungen Angestellten nicht aufgezwängt zu berüd- Kategorie von sichtigen, um nicht deren Liquidierung her- wird. Endlich wird die rasche parlamentarische beizuführen. Erledigung der Gesetze über das Arbeitsverhält bandelt, auszulegen ist. nis der Privatangestellten, des Pensions- und Strankenversicherungsgesetzes, dem auch die Pro­visionsvertreter unterliegen sollen, ein einheitli­ches Geses über die ganzstaatliche Sonntagsruhe und ein Gesetz über die Arbeitsgerichte gefordert. wurde. Jede Verbindung mit der Stadt ist unter- Von der Kultur des kapitalistischen   Zeitalters. brochen. Der Orkan, der mit einer Geschwindigkeit In Philadelphia   wurde das vichische Schauspiel bon 125 Meilen tobte und von startem Regen eines Borkampfes um die Weltmeisterschaft auf­begleitet war, hat die Lagerhäuser, die am Safen geführt. Sören wir, was die bürgerlichen Blätter liegen, unter Wasser gesetzt; dabei wurden große dazu sagen: Warenvorräte vernichtet. In einigen Bezirken steht das Wasser fünf Fuß in den Straßen. Vom Hafen von Mexico   zog sich der Sturm in das Innere des Landes, wo er ebenfalls beträchtlichen Schaden angerichtet hat.

Wirbelsturm in Merito.

New York  , 29. September.  ( Reuter.) Aus Beracruz wird gemeldet, daß die Stadt durch eine Windhose schwer in Mitleidenschaft gezogen

Abgeordneter Genosse Stanět schwer erfrankt. Genosse Wenzel Stanět aus Eger, der im heu­rigen Frühjahr als Nachfolger des verstorbenen Genossen Hillebrand ins Parlament entfendet wurde, ist seit einiger Zeit an einem Herzleiden schwer erkrankt. In den letzten Tagen hat sich der Zustand des Patienten derartig verschlimmert, daß sich die Ueberführung in das Egerer Kran­fenhaus als notwendig erwies. Wir hoffen, daß Genoffe Staněk dort Heilung von seinem schwe Leiden finden wird.

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Wenn man nicht deutsch   fann. Es ist be= fannt, daß die Hafenkreuzler, die vorgeben, das reine, unverfälschte Deutschtum ausschließlich ge­pachtet zu haben, mit der deutschen Sprache auf Kriegsfuß stehen. Was z. B. in einer hafenfreuz­lerischen Zeitung an groben Sprachschnißern ge­leistet wird, die einem Volksschüler immer eine Fünf" eintragen würden, ist oft schon hane­büchen. Ein treffendes Beispiel hiefür ist wieder einmal im Aufsiger Tag" vom 28. Schei dings( der Tag" setzt selbst erklärend in Klammer hinzu ,, September", weil er weiß, daß es sonst niemand berstünde) zu finden. Dort streitet sich nämlich der Tag" unter der Ueber­schrift mit oder ohne Veto"( ,, Veto" ist auch reinstes Hakenkreuzlerdeutsch) mit dem Abg. Schollich herum und schreibt dabei u. a. wört­lich: Zunächst wurde als Aufgabe der oppositionellen Saltung immer der Eintritt in die Regierung betrachtet." Ungewollt, nur infolge seiner mangelhaften Kenntnisse in der Sprachlehre, hat der baken­freuzlerische Schriftleiter hier das wahre Wesent der deutschbürgerlichen Opposition gekennzeichnet: ihre Aufgabe ist tatsächlich der Eintritt in die Regierung.... Aber das wollte er ja gar nicht fagen; er wollte vielmehr feststellen, daß als Auf­geben der oppositionellen Haltung der Eintritt in die Regierung angenonimen worden sei. Ja, ja, so ist es eben, wenn man als reinrassiger Urteutone die eigene deutsche Muttersprache nicht zu gebrauchen versteht! Was nützt bei so einem Kauderwelsch ein noch so großes Hafenkreuz?

In der dritten Runde blutete der Titel­verteidiger heftig von Nase und Mund, stürzte sich jedoch in der vierten Runde wieder wie wahnsinnig auf Tunney, den er zweimal bei­nahe niederzwang. Tunney raffte sich aber jedes­

Die Gerichte werden aufmertjam gemacht, daß nach dieser Bestimmung im Verkehre mit den Die Typhusepidemic in Hannover  . Seit Selbstverwaltungsbehörden( es handelt sich hier Dienstag morgens sind 31 Personen aus den vor allem um die Gemeindeämter) die Staats Krankenhäusern als gesund entlassen und 30 Er sprache nur dann ausschließlich zu verwenden ist, franfte neu aufgenommen worden, während wenn es sich um eine Amtsforrespondenz handelt, fieben weitere Personen gestorben sind. Die d. h. wenn das Gericht von der Selbstverwaltungs Gejamtzahl der Kraufen und Typhusverdächtigen behörde eine bestimmte Amtshandlung, die nach betrug am Mittwoch 1724 gegen 1732 am Diens den geltenden Vorschriften in ihre Kompoten; fällt, tag, die der Gestorbenen 143 gegen 136 am Diens verlangt. Wendet sich aber das Gericht an die tag. Ueber die Ursachen der Typhusepidemie Selbstverwaltungsbehörde als an eine Aus wird folgendes befannt: Die Untersuchung von Aus- wird funftsperson, so sind die Artitel 8, 16, 19 50 Brunnen in den verschiedenen Stadtgegenden und 21 der Sprachenverordnung Sig. Nr. 17/1926 von Hannover   durch das chemische Untersuchungs zu beobachten." amt hat ergeben, daß das Wasser von 13 Brunuen Dieser Erlaß ist für alle Gemeinden und Ber  - zur Benußung als Trinkwasser nicht geeignet Tei mal auf und traf mit schwerem Siebtretungsbezirke von besonderer Wichtigkeit. Es und das von 21 weiteren Brunnen als verdächtig Dempseys rechtes Auge, das start zu blu- muß aber darüber hinaus fest gehalten wer- angesehen werden müsse. ten anfing. In der achten Runde traf er den, daß die Gerichte auch dann die Dempsey so schmerzhaft, daß dieser laut schäftssprache der Gemeinde anzuwen- toner Justisdepartement gibt bekannt, daß die Zahl Die Gegner der Trockenlegung. Das Washing  aufstöhnte. Als der Gong das Ende des deit haben, wenn sie von der Gemeinde eine be- der int letzten Fisfoljahr wegen Verlegung des Bro Stampfes anzeigte, war Dempsey blutbestimmte, in ihre Kompetenz fallende Amtshand- hibitionsgejches erfolgten Verurteilungen 44.022 ded t, nahezu knodout, und konnte sich kaum noch lung verlangen, also an die Gemeinde nicht nur auf den Beinen halten. Das Publifum geals an eine Auskunftsperson herantreten. bärdete sich bei Verkündigung des Sieges Tunneys wie rasend vor Begeisterung über den unerwarteten Triumph.( ,, N. Fr. Br.") Bei der zweiten Runde versetze Tunney seinem Gegner einen Stok in die Süfte und einen Schlag ins Rinn, nach dem Dempsch auf der Oberlippe zu EIuten begann.

( Die Neue Zeitung".)

Als Temsey zu rasch folgt, erhält er von Tunney einen ebenso harten rechten Hafen, der das rechte Auge des Weltmeisters anschlug, denn Tunney ging hauptsächlich auf das Ge­sicht und die Herzgegend seines Gegners.

( ,, ronen- Zeitung".)

Als Dempsey zu rajch folgt, erhält er von Tunney einen harten rechten Saten, der ihm die Augenbraunen aufschlug. Dempsey

blutete start.

fäntpfic.

( ,, Extrablatt".)

Ge=

5666 verhängi betrug. Freiheitsstrafen wurden Die Geldstrafen beliefen sich auf über 7 Millio­nen Tollar.

Ein Brillantenschaß auf der Berliner   Polizeis

Wald war

ausstellung. In einem Glasschrank der Kriminal abteilung der Berliner   Polizeiausstellung find lost­bare Juwelen ausgestellt, die einen Wert von an nähernd einer halben Million darstellen. Es handelt sich dabei um einen Teil der Beute des Gentleman Fasjadenfletterers Wald. einer der fühasten Fassadentietterer, der es nur auf Schmuckstücke abgesehen hatte. Schmuditüde abgesehen hatte. Es fielen ihm im Laufe der Zeit so viele kostbare Juwelen in die Sände, daß er die einzelnen Eigentümer nicht mehr angeben kann.

Internationale Zusammenfunft der Verhände der Kriegsbeschädigten und ehemaligen Kriegsteil nehmer in Genf  . Am 30. September I. begin nen in Genf   im Universitätsgebäude die Verband lungen der diesjährigen internationalen Zusam menkunft der Verbände der Kriegsbeschädigten und ehemaligen Kriegsteilnehmer. Auf der Tagesord nung stehen neben anderem: die Friedenspropa­ganda der Kriegsbeschädigten- Verbände, und zwar die Berichte über die Tätigkeit auf diesem Gebiete der Verbände und die Prüfung der Möglichkeiten weiterer Betätigung; dann der gefeßliche Kriegs­Zweck der Ausstellung der Beute opferschutz und zwar die Kriegsopferversorgung im allgemeinen, die Rentenjäße, die Arbeitsfürsorge für ist es daher, die einzelnen Stüde   wieder ihren recht­die Kriegsbeschädigten, der Einstellungszwang und mäßigen Besizern zuzustellen. Wald war im Winter Kriegsbeschädigten und ehemaligen Kriegsteilneh- den Billenbejizern in Uhlenhorst   und Harveſtehude  die Frage der Wirtschaftsgenossenschaften der 1924-25 in Samburg, tätig", wo er vor allent mehr. Aus der Tschechoslowakei   hat der Bund der seine Besuche abstattete. riegsverletzten, Witwen und Waisen der Tschecho­flowafischen Republik. Sik Reichenberg. feinen

unb

Es gelang ihm auch, in die gute Gesellschaft" eingeführt zu werden, war als Mitinhaber eines Juwelengeschäftes ant

als

Ein furchtbarer Schlag betäubte Dempsey, der sich mühsam auf den Beinen hielt und sich mühsam auf den Beinen hielt und mit blutüberströmtem Gesicht weiter Schriftführer Bernhard Leppin als Vertreter Kurfürstendamm   in Berlin  . Mindestens 22 mol ( ,, Morgenzeitung.") will er in Hamburg   gearbeitet haben. Sein Ar­ nach Genf   entsandt. Dempsey parierte sehr gut, aber schließlich beitsanzug war meistens der Smoking. Bei einent wurde ihm das Tempo zu schnell und Tunney Ian­Ein völkischer Kinderschänder. Die Gemeinde nächtlichen Besuch wachte einmal die Dame des dete zwei rechte Gerade und zwei linke Schwinger, Solztaleben( Schwarzburg- Sondershausen  ) Sauses auf. die nicht gerade zur Erholung Dempseys beitrugen. hat seit dem Jahre 1919 das Glüd, einen völfi- auſes auf. Kurz entschlossen stellte er sich ,, Berufseinbrecher" vor, beruhigte die Erschreckte und Ein folossaler rechter Saten traf das schen Führer als Schullehrer zu besitzen. Es ist bat sie ledigich, sich ihrer kostbaren Ringe zu ent Auge Dempseys und schlug es an". Dempsey das Herr Wilhelm Schmuck, der in den völti ledigen. Ihrer Bitte, den Herzkranken Gemahl ini war durch das ins Auge dringende Blutschen Verbänden eine große Rolle spielt. Aber die Nebenzimmer nicht zu erschrecken, willfuhr er ohne behindert und Tunney sching viel gegen das proletarischen Eltern wußten das Glück nicht ge- weiteres. Bei einem nächtlichen Abenteuer in Ber­nügend zu schäßen und im Jahre 1923 führte der in ließ sich eine Dame, die er im Schlafzimmer ( ,, Sporttagblatt.) Elternrat Beschwerde gegen Schmud wegen un würdiger Behandlung der Schulkinder. Natürlich überraschte, durch sein liebenswürdiges Wesen zu wies der völtische Streisschulrat Graf die Be einem Gespräch verleiten, wobei sie ihr Erstaunen schwerde schroff ab und Schmuck blieb unbehelligt. ausdrückte, daß ein so wohlerzogener Mann diesent Erst im Jahre 1926 wurde der völlische Exnen Handwerk obliege. Wald beruhigte sie mit der Ver erer unter dem Verdacht der Kinderschändung versicherung, daß er sich nur reiche Leute aussuche, um haftet. Bei der Gerichtsverhandlung wurde ihm Dame lud den ungewöhnlichen, aber ihr interessan ,, cinen jozialen Ausgleich" herbeizuführen, ten Nachtbesuch jogar zu einem Glas Tee ein und

Gesicht Dempseys.

Die Kapitalistengesellschaft hat aber nicht nur stultur, sondern weiß sie auch zu belohnen. Also erstens einmal:

Der Weltmeister erhielt für sein Match gegen Tunney 400.000 Dollar als Garantie und 30 Prozent der Bruttoeinnahmen

Die

stammte und sich in England Winsor nannte, berichtete damtals über dieses Ereignis: Gestern versprach, feine Anzeige zu erstatten. Dieses Ber

100 Jahre Gas in Deutschland  . brachte im Jahre 1807 die erſte Gasgesellschaft zu- Abend sahen wir zum erster Mal die schöne Straße sprechen hat sie gehalten, die Polizei hat den Vor­

gang durch Wald erfahren.

stande, deren Kapital von 50,000 Bfund aber in der Hauptstadt, die zugleich unser angenehmster Wenn heute in unseren Großstädten das Licht folge der Unkenntnis Winsors nuslos vertan wurde. Spaziergang ist, die Linden, im hellsten Schimmer Ist das Rauchen die Ursache des Zungens in breiten Strömen über die von jagenden Menschen Troß der allgemeinen Mißstimmung gelang es der Gasbeleuchtung. Eine große Menge Neugieriger frebies? Diese Annahme wird in einem Berihic gefüllten Straßen flutet, wenn selbst in kleineren Winsor, im Jahre 1810 eine neue Gesellschaft zu war durch dieses Schauspiel herbeigelodt worden, des Medical Research Council   in London   durch Orten das elektrische Licht dem Gas erfolgreich ent gründen, die zwei Jahre später sogar das Privi und alle schienen überrascht; denn heller haben wir Dr. Matthews Young, W. T. Ruffel, Dr. John gegentritt, dann können sich nur sehr wenige leg zur Versorgung Londons   mit Gas erhielt. Diese selbst bei glänzender Illumination die Linden Brownlee und Dr. E. L. Collis bestätigt. Die Menschen den geradezu trostlosen Zustand der Gesellschaft, die Chartered Gas Light and Coke nicht gesehen, Nicht in dürftigen Flämmchen, sondern Genannten stellten eine Statistit über 46.000 öffentlichen Beleuchtung vorstellen, wie er noch vor Company", besteht bis zum heutigen Tage. Sie in handbreiten Strömen schießt das blendende Licht Todesfälle durch Krebs von Menschen in 160 100 Jahren als selbstverständlich hingenommen wäre aber bereits 1813 zugrunde gegangen, wenn hervor, das so rein ist, daß man in einer Entschiedenen Berufen auf. Es sind beispielsweise die wurde. Das Gas wurde hier zum Erlöser. Das sie nicht das Glück gehabt hätte, den Gasfachmann fernung von 20 bis 25 Schritten von den größeren Bergarbeiter, die unterirdisch arbeiten, wo das neue Licht, das die alten Dellampen oder die völlige Clegg als ersten Ingenieur zu gewinnen. Ihm ge- Laternen einen Brief recht gut lesen fonnte. Ginige Rauchen verboten ist, am Lippen und Zungen Dunkelheit ablöste, kam diesmal nicht aus dem lang es, die technischen Einrichtungen so zu ver- Privathäuser haben schon Gebrauch von der Gas- frebs fast gar nicht beteiligt. Die Sterblichkeit Often, sondern von jenseits des Stanȧls, auz Eng bessern, daß der Erfolg bei der neuen Gesellschaft beleuchtung gemacht; vor dem Hotei de Rome stehen der Männer an Lippenkrebs ist 13mal, an Zur land. Dort war es zum ersten Male gelungen, die blieb. 1828 gab es in England bereits mehr als 60 swei helle Fackelträger, und vor Beiermanns Café genfrebs 11mal größer als die der Frauen. Der Gasbeleuchtung im Großen zu verwenden. Bereits Gasgesellschaften, und über 50 Städte hatten die Royal hängt ein Feuerzeichen, wie auf einem Wagenkrebs ist am häufigsten bei den Arbeitern, 1802, anläßlich der Feier des Sieges von Amiens  , öffentliche Beleuchtung auf das Gas umgestellt. Leuchtturme, so daß man den Hafen nicht verfehlen die in der Woll- und Baumwollindustrie bes mar die berühmte Dampfmaschinenfabrik von Diese Ergebnisse gaben dem Unternehmungs- fann. Bald werden auch die anderen Hauptstraßen schäftigt sind. Lippen und Zungenkrebs entstehent James Watt   durch eine von Murdoch erdachte geist den größten Schwung. Man entschloß sich, auf gleiche Weise erleichtet werden und Berlin  , das nach der Meinung von Dr. James Ewing( em Anlage durch Gas festlich beleuchtet worden. Als Europa   für das Gas zu erobern und gründete zu wegen seines erfreulichen Eindrucks, den es bei York  ) oft durch abgebrochene Zähne im Munde, es dann Clegg, einem Mitarbeiter von Murdoch, diesem Zweck die Imperial Continental Gas- Asso Tage macht, berühmt ist, wird auch bei tzeit die Verwundungen hervorrufen und nachherig gelungen war, dem Gase durch Waschen mit Kalf- ciation", der auch Berlin   seine erste Gasanstalt ver- den Fremden angenehm überraschen." Vergiftung durch Tabafgenug, welcher Meinung milch die hauptsächlichsten Verunreinigungen zu dankt. Berlin   und Hannover   waren die ersten Endgültig aber schte sich das Gas erst in den auch die obgenannten englischen Aerzte sind. entziehen, war der Weg für den Siegeszug der Gas- deutschen   Städte, die mit dieser Gesellschaft Ver- fünfziger Jahren des vorigen Jahrhunderts durch, 20.000 engl. Meilen zu einer Geburtstagsfeier beleuchtung geebnet. Fast mutet es wie eine Ironie träge schlossen. Ant 19. September 1826 wurde zunt als die Eisenbahn in Deutschland   heimisch geworden gereift. Drei Töchter einer Frau Hopkins in Clans des Schicksals an, daß es einem Dilettanten vorbe ersten Male in Deutschand eine große Verkehrs- war und den Transport der zur Gaserzeugung be- gennech bei Clanelly( England) reisten 20.000 cngi. halten blieb, unter Hinweis auf die bereits erzielten straße, die Linden", wie der Berliner   die befannte nötigten Royle verhältnismäßig billig bewältigen Meilen, um dem 70. Geburtstage ihrer utter Erfolge das öffentliche Interesse für die Verwen- Straße Unter den Linden" nennt, durch das in fonnte. daheim beiwohnen zu können. Zwei famten von Sud dung von Gas zur Straßen- und Hausbeleuchtung der Gitschinerstraße errichtete Gaswerk der eng afrika  ( Johannesburg   und Kapstadt  ), die dritte von Au weden. Ein gewisser Winzler, der aus Mähren   fischen Gesellschaft beleuchtet. Die Bofitsche Zeitung" Edmonton  ( Canada  ).