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Die Macht des Cijens.

2. Oftober 1926. ozeanische Schiffahrt der Welt heute durch feste der Internationale Gewerkschaftsbund   eine int| striellen die Eisenindustrie Europas   vollends Vereinbarungen einheitlich geleitet, die gesamte ternationale Kontrolle der Rohstoffe und ruinieren und sie um ihre Profite bringen würde, In den ersten Jahrzehnten des Bestandes der Petroleumproduktion der Welt in den Händen von Transporte und internationale Abmachungen über blasen die Könige von Stahl und Eisen die Frie­In den ersten Jahrzehnten des Bestandes der nur drei Gesellschaften, der gesamte Kupferver- Lohn- und Arbeitsbedingungen. Stand die Ar- densschalmei. Die Annäherung Der fapitalistischen Wirtschaft, da die Arbeiterschaft in auf wird von einem Weltkupferhandelssyndikat beiterschaft bisher dem geschlossenen, von einheit deutsch französisch belgischen bis dahin nie gekanntes Elend gestoßen ward, da besorgt, der größte Teil der Zündholzerzeugung ist lichem Ausbeutungswillen erfüllten Unternehmer- Schwerindustrie hat erst Locarno  wurde die Gesellschaft von ihren Lobrednern da in einem schwedisch amerikanischen Trust ver- tum eines Landes gegenüber, so wird nun und Genf   möglich gemacht. Als Erzber­mit gerechtfertigt, daß sie die Auswahl der Tüch- einigt, es besteht ein Internationales Spiegelglas immer mehr das Unternehmertum aller Länder ger, Wirth und Rathenau Erfüllungspolitik ge tigen infolge der freien Konkurrenz mög- syndikat, der. ,, Europäische Flaschenverband" regelt der Klassenfeind. Neue Methode des Gewerk- macht haben, hat die Industrie die Kaffen deutsch­lich mache. Jeder Unternehmer fuche den andern die Flaschenerzeugung, ein Internationales schaftskampfes werden gesucht werden müssen, nationaler Mordorganisationen gespeist. Jetzt, da durch Einführung neuer technischer Methoden zu Glühlampensyndikat" spendet uns gütigst Licht, riesenhafte Stämpfe, die sich über mehrere Länder ihr Profit bedroht ist, zeigen sich die großen Aus­übertreffen, durch billige Preise zu überbieten, eine europäische Leimfonvention, ein deutsch  - fran- erstrecken, erscheinen am Horizont. zösisches Kalisyndikat, ein europäisches Schienen­beuter als die Friedensengel, vor denen die bür­Aber diese ökonomischen Vereinbarungen fön- gerliche Welt und alles, was die kapitalistische und Röhrenkartell, eine Drahtkonvention zwischen nen nicht ohne Wirkung bleiben auf die euro- körperlichkeit am Locarnogeist" nicht begreift, Deutschland  , Belgien  , Desterreich und der Tsche- päische Politit. Gerade die Schwerindu- anbetend auf den Knien liegt. Ob der Krieg die choslowakei sind die Schöpfungen der letzten Wo- striellen waren vor 1914 die größten Kriegsheher, Welt venivüsten oder der Friede den Menschen ge­chen und mit 1. Oktober tritt ein internatio- int Weltkriege die ärgsten Siegfriedler. Ohne die schenkt sein wird, darüber wird, so lange der nales Gifentarte!! ins Leben. Eroberung des Erzbeckens von Longwy   und Briey   Reichtum an Eisen und Kohle, Baumivolle und den schließen, während es den französischen   Indu- liegt, die Kapitalistenklasse entscheiden. Erſt die wollte die deutsche Schwerindustrie feinen Frie- Erdöl in den Händen einiger Kapitalsmagnaten striellen nach den Erzgruben Lothringens   und Enteignung der Könige von Stahl und Eisen, der den Kohlengruben des Saargebiets gelüftete. Herrscher über Kohle und Petroleum wird die | Nachdem die europäische   Wirtschaft schwer frank Entscheidung über Krieg und Frieden in die ist und die zügellose Konkurrenz der Eisenindu- Sände der gesamten Menschheit zurückführen..

wodurch immer größere Massen von Menschen in den Genuß aller materiellen Güter gelangen und so die allgemeine Glückseligkeit gefördert wird. Aber die Zeit, da ein Unternehmer gegen den andern stand, umt durch Organisationskunst und technischen Fortschritt dem andern die Palme des Sieges abzujagen, ist längst vorbei. An Stelle

des Stampfes der Kapitalisten untereinander iſt

Die Vereinbarung getreten.

Inland.

auf die Intriguen beantwortet werden, welche die führenden Funktionäre der verschiedenen Mini­fterien gegeneinander spinnen.

Die Kommt uistische Partei hat die wirtschaftlichen, sozialen und nationalen orde rungen des werftätigen Volfes auf ihr Ban­ner geschrieben. Sie führt anläßlich des 3ufantmentrittes der sogenannten Belferer­treter" eine breit angelegte Rampegite durch, damit die Stimme der Arbeiterfasse und bes werftätigen Bauerntums außerhalb und innerhalb des Parlaments gehört wird. Sie ist die einzige Kraft, welche die Täuschungs­ntantöver des neuen Parlaments schon heute burchkreuzen und die Faust des Prole tariates auf den grünen Tisch des Boltsbetruges segen wird."

duktion Frankreichs  , Belgiens  , Luxemburgs  , des Dieses Kartell umfaßt zunächst die Eisenpro­Saargebiets und Deutschlands   und besteht darin, Schon in den neunziger Jahren begannen die daß die Produktion dieser fünf Gebiete fontingen Abmachungen zwischen den Unternehmern, Star- tiert wird: Von der gesamten Produktion sollen telle, Syndikate und Trusts, in der Wirtschaft eine von nun an Belgien  , das am längsten Schwierig bedeutsame Rolle zu spielen. Zunächst vereinigten feiten gemacht hat, nicht gang 13 Progent, Frank sich die gleichartigen Unternehmungen eines Lan- reich 31, Luxemburg 8, das Saargebiet über 5 des, um den von Zöllen geschüßten inneren Markt und Deutschland   etwa 43 Prozent erhalten. Damit zu beherrschen im alten Desterreich litt die wei wird dem Preiskampf dieser fünf Länder ein terverarbeitende Industrie insbesondere unter der Ende gesetzt. Dieses westeuropäische Eisen­Diftante des Eisenfartells, aber bald fant es fartell foll aber durch den Beitritt der mittel- lub der Abgeordneten und Senatoren der slowa­Die Slowaken und die neue Mehrheit. Der Neuer Landesausschußbeisiger. Der Vorstand zu Verträgen zwischen der Industrie verschiedener europäischen   Staaten evtveitert werden. Zu Klub der Abgeordneten und Senatoren der slowa­Länder, so daß es schon vor dem Kriege, wie der gleicher Zeit, da die Eisenkönige der westeuropäi- tischen Volkspartei hat vorgestern in Preßburg   der tschechoslowakischen nationalsozialistischen Par­Theoretiker des Kartellwesens, Robert Lief- schen Staaten in Paris   verhandelt haben, ver- eine Beratung abgehalten, um zur politischen Lage tei hat beschlossen, für die durch den Rücktritt mann behauptet, etwa 40 solcher mehr oder handelten in Wien   die Eisenproduzenten Dester Stellung zu nehmen. Das Ergebnis der Beratun­Sie Sie alle hatten letzten Endes keinen andern Zweck Tschechoslowakei  . Ob die Verhandlungen bereits schen Programm beharrt und die Erfüllung der schußbeisigers den Aussiger Gymnasialdirektor Dr. minder fester internationaler Vereinbarungen gab. reichs, Ungarns  , Polens  , Jugoslawiens   und der gen war, daß die Partei auf ihrem autonomisti. rapšas frei gewordene Stelle eines Landesaus als einen bestimmten Broduktionsgweig unter die zu einem Ergebnis geführt haben, ist im Augen- diesbezüglichen wirtschaftlichen, kulturellen und Kubista in Vorschlag zu bringen. Herrschaft der fapitalistischen Produzenteit 3 blick nicht bekannt, aber schon aus dem Grunde administrativen Forderungen verlangt. Diese Großschmusereien. In der Aufsiger fommu bringen und den Konsumenten eines oder mehre- möglich, weil zwischen der Tschechoslowakei   und Forderungen sind in dem Memorandum enthal nistischen Internationale" ſteht aus Anlaß der rer Länder den Preis zu diftieren. Bolen einerseits, zwischen der Tschechoslowakei  , ten, das im März dem damaligen Landwirtschafts- Rüstungen der tschechisch- deutschen Reaktion zu ne mächtige Förderung erfahren. Die Zentra- gen über den Verkauf im Inland und teilweise bracht, daß die slowakische Volkspartei weiter auf Diese Entwidlung hat in der Nachkriegszeit Desterreich und Ungarn   andererseits Vereinbarun- minister Dr. Gobza übergeben worden war. In lefen: diesem Memorandum wird zum Ausdruck ge­fisation der Betriebe innerhalb der einzelnen Län- auch über den Export bestehen. Es ist also einiger- dem Boden des Pittsburger Vertrages steht und der hat rasche Fortschritte gemacht. Gerade in der maßen wahrscheinlich, daß das westeuropäische Eifenindustrie der Tschechoslowakei   fonnte man Eisenbartell sich bald zu einem kontinentalen deffen Eingliederung in die Verfassung verlangt. das beobachten. Die Skodawerfe in Pilsen  , die entwickelt, außerhalb dessen bis auf weiteres die hat keinen anderen Zwed, als diejenigen ihrer An­-Dieser Beschluß der slowakischen Klerifalen unter den Einfluß des französischen   Schwerindu- nordischen Länder, Italien   und Rußland   stehenhänger, welche es mit der Erringung der slowa­striellen Schneider- Creuzot geraten wa- werden. fischen Autonomie ernst meinen, zu täuschen und ren, gliederten sich Betriebe in Bilsen  , Königgrätz  , Es ist klar, daß das europäische Eisenkartell den Uebergang der Partei aus einer national­Smichoro( Ringhoffer), Hradek und Komarno   an, für die Besitzer der Eisen- und Stahlwerfe einen revolutionären Taftit zu der einer tschechoslowa­beteiligten sich an der Brünner Waffenfabrik und gewaltigen Wachtzuwachs bedeutet: Gerät doch tischen Staatspartei, die mit den bürgerlichen Par­bezogen in ihren Konzern die Berg- und Hütten- ber neben der Sohle wichtigste europäische indu- teien der anderen Nationen durch dick und dünn warteg je on. Im Vorjahre erwarben sie strielle Rohstoff in die Hände weniger Macht geht, zu verschleiern. auch die Automobilfabrik Laurin und Klement in haber. Die weiterverarbeitende Industrie und Das Ende des 28. Rijen." Am 30. Septem Fangbunzlau In Böhmen   und Mähren   ging letzten Endes die Konsumenten werden von einer ber ist die letzte Nummer des 28. Rijen" er­leichzeitig eine Vereinigung von Fabriken land- Mächtegruppe abhängig, in deren Belieben es liegt, schienen. Freilich wird über kurz oder lang a's Man has folchy: und ähnliche Töne fchon oft und wirtschaftlicher Maschinen in die zwei Gruppen Europa   die Gisenpreise zu diktieren. Gewiß bergan Gajdas und Stříbrnys ein neues täglich viel gehört, zu oft, als daß noch jemant an ihre Wichterle und Stovarit in Broßniß und Melichar- deutet die Kartellierung der europäischen   Eisen- erscheinendes Blatt herauskommen, das den tsche Wirkung glauben fönnte. Dian hört sie seit sechs Umrat in Brandeis vor sich. 1923 vollzog sich industrie einen wirtschaftlichen und technischen choslowakischen Fascismus publizistisch vertreten Jahren, aber die kapitalistische Reaktion wird eine Zusammenfaffung elettrotechnischer Betriebe Fortschritt und es kann nicht die Aufgabe der wird. Mit Recht bemerken die Lidove Noviny", imuner stärker, man hört sie auch seitdem die ( Böhmisch Mährische- Kolben A.-G. in Brag). Arbeiterklasse sein, etwa die Rückkehr zum isolier daß die kurze Geschichte des eingegangenen Blattes Roummunisten mit 60 Mann im Abgeordneten­Augenblicklich wird an einem Plan der Zusam ten Mittel- oder Kleinbetrieb zu fordern, das Rad in die Pathologie der tschechischen Journalistit" hause und Senate vertreten sind, aber sie haben menfassung der drei größten tschechoslowakischen der Geschichte zurückzudrehen. Der wirtschaftlich gehört. Das Blatt ist im Jahre 1919 als Organ sie fapitalistischen Arbeiterfeinde sich so frech auf­Eisenwerke und zwar Witkowiz, Berg- und Hüt technische Fortschritt des Kapitalismus   ist eine der sogenannten fortschrittlichen Sozialisten Mogeführt, als seit dem Wahlsieg der kommunisti ten und Brager Eisen gearbeitet von denen das Voraussetzung der gemeinwirtschaftlichen Produk- braček und Hudec entstanden. Als dann schen Partei. Sie, die einzige Straft", fat mit tittlere mut Schneider Skoda bereits in engster tion, die planmäßige Organisierung eines Bro- Modraček zur Sozialdemokratie zurückkehrte, gab ihren breit angelegten Kampagnen", die vor­Berbindung steht, so daß bald ein großer Teil der duktionszweiges auf fapitalistischer Basis die Vor- Hudec das Blatt allein heraus und machte daraus wiegend der Hezze gegen die Sozialdemokratic tschechoslowakischen Eisenindustric in einer Sand aussetzung einer organisierten sozialistischen   Wirt- bas nationalistischeste Blatt Prags  . Später schied dienten, der Arbeiterschaft bisher nicht das ge­verein gt sein wird. Von noch größerer Bedeutſchaft. Aber die Zusammenballung so ungeheurer auch Hudec aus der Redaktion und das Blatt be- ringste zu bringen vermocht, die Macht der Kap tung ist die Zusammenballung der Betriebe in Wirtschaftsmacht in den Händen Weniger schafft kam der berüchtigte Chef der Propagandaabtei talistenklasse nur gestärkt. Es heißt in der Inter­den großen kapitalistischen   Ländern, wir verwei große Gefahren nicht nur für die Arbeiter der lung des Innenministeriums Saisman in die taliſtentlasse mir gestärkt. Es heißt in der Inter­fen mute auf den amerikanischen   Stahltrust, der Eisenindustrie, deren festeste internationale Orga- Sand, in dessen Prozeß mit Dr. Bouček im Früh 246.000 Angestellte beschäftigt oder auf die Bernisation das Gebot der Stunde ist, sondern für jahr des heurigen Jahres die Einzelheiten der einigten Stahlwerke in Deutschland  , die 42 Bro- die ganze Gesellschaft. Die großen internationa- finanziellen Wirtschaft des Blattes herausfamen. zent der deutschen   Rohstahlerzeugung und 67 Pro len Kapitalsmächte müssen daher unter Kon- In einem Blatte, das mit Staatsgeldern erhalten zent der albzeugfabrikation kontrollieren und trolle der Allgemein heit gestellt wer- war, wurde eine systematische Kampagne gegen 176.000 Arbeiter beschäftigen. den. Daruni hat die sozialdentokratische Fraktion den Außenminister Dr. Beneš und gegen den Prä­des Reichstages bereits die Errichtung eines Kar- fidenten der Republik   geführt. Die Frage, wie tellfontrollamtes gefordert und ebenso verlangt dies möglich war, kann nur durch den Hinweis

Aber die Kartelle greifen immer mehr über die Landesgrenzen hinaus: So ist die gesamte

Copyright 1924 bel Buchhandlung Schneider u. Co., Wien  .

Vom Baume des Bösen.

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Ich fann zahlen."

Mit Geld ist nichts zu erreichen."

Der Oberst hörte nicht mehr zu und ent

nationale" weiter:

,, Unsere Werbeaktion, die vir Mitte des tommenden Monates duschführen werden, gerade zur Zeit des Parlamentszusammentrittes ind der neuen Betrugsmanöver, ist ein mächtiger Faktor in diesem Feldzug unserer Partet. Es gilt schon jett, alle Kräfte git

Sie sind umgefehrt?"

des Bösen. fernte fich mit raschen Schritten. Als er außer ließ Hourloubehre ſtehen und machte mich, nach wollten!"

Von Marcel Berger. XX.

Evelyne floh und verschwand wie ein Phan­tem. Weit wirrem Stopfe folgte ich ihr nach und wiederholte nur wie hypnotisiert immer wieder den Say: Welche Erinnerung, wenn ich mit dem Leben davonlommte!" Dabei quälte mich das Be­dauern, daß ich es verfäunit hatte, ihre letzte

Gunst zu erringen.

Biele Türen längs der Galerie standen weit effen und man sah in unordentlichen Zimmern yom Plage gerückte Möbelstücke, herumliegende Wäsche, aufgerissene Koffer. Die Familie Les parrat stand im Stiegenhause; der General for­rekt und zugeknöpft, die Damen im Negligé. Alle drei sahen gequält aus und beugten sich über das Geländer. Nun ist die Reihe an ihm, dachte ich, nun mußte dieser Held, der unzählige in den Tod geschickt hatte, selbst daran glauben. Ach, über mir hing dieselbe Drohung; und Evelyne zog mich doch unwiderstehlich hinter sich her.

Sicht war, klopfte ich leise an Evelynes Tür. Reine Antwort. Ich klopfte heftiger; wieder nichts. Ich wollte zu ihr. War es nach allem nicht mein gutes Recht? Aber sie hatte sich ein­geschlossen. Ohne Rücksicht auf den Standal schrie ich:

Evelyne, öffnen Sie!"

Nichts rührte sich. Ich entschloß mich zu.

einer Lüge.

Sören Sie, Evelyne, ich habe vom Doktor

Nandhirafra, das Gegongift, bekommen! Deff­nen Sie und Sie sind gerettet!"

Gelde, wenn ich hier durch eure Schuld kre- 1 Wegen meiner Frau. Sie fürchtet die Dun­piere! Ich spude Ihnen ins Gesicht!" Sie wandte sich auf dem Absatz um. Ich felheit... Wenn Sie ihr Vernunft zusprechen einem letzten Versuch an Evelynes Tür, auf den Er führte mich in ihr Zimmer. Frau Ver­Rüdweg. Da trat mir Anton entgegen: dier saß int Fauteuil, in dem hellgelben Reise­,, Also," sagte er, es geht uns wirklich allen mantel, in dem ich sie vor zwölf Stunden­an den ragen?" zwölf Stunden! zum ersten Male gesehen hatte. Sie famt mir entgegen: Ich war ja sicher," rief ihr Mann hastig, ,, daß Herr Clerval mir beistimmen würde. Wir fommen, um dich zu holen."

,, Es scheint so." Wir lachten beide sinnlos auf. Sein Atem stant noch nach Aether.

,, Es ist doch nicht ernst, was?" grinste er. Gewiß. Sehr ernst."

,, Und doch haben Sie sich nicht abhalten

lassen... fich's mit der Kleinen da noch gut gehen zu lassen?"

Er versezte mir mit dem Ellbogen einen freundschaftlichen Stoß:

Kein Laut! Verzweiflung faßte mich und ich begann die Tür mit den Fauften zu bearbeiten, bis sie mich schmerzten. Ohne Erfolg. Aber meine falsche Behauptung hatte im Sorridor widerhall gefunden. Sourloubeyre lief herzu und hinter ihm eine zweite Gestalt. Er faßte. mich wild an der Weste:

,, Haben Sie es wirklich?" ,, Was?"

,, Das Gegengift!"

Jrritiert riß ich mich los:

Ich habe selbstverständlich nichts!" Die Zofe feiner Frau war ihm gefolgt. Er herrschte sie an:

Schon war sie im unteren Stockwerk ange­langt. Vor der Tür ihres Appartements, die sie hinter sich zuwarf, erschien die breite Gestalt des Obersten Simpson. Sein Anblick ließ mich stot ,, Was treiben Sie hier, Eugenie? Werden ken. Wenn dieser prüde Angelsachse geahnt hätte...! Würde es ihm nicht auffallen, daß Sie sofort zur gnädigen Frau zurückkehren!"

wir zusammen die Treppe herabgekommen wa­ren? Aber er hatte nicht einmal einen Blick für seine Tochter. Liebte er sie überhaupt? Brüst faßte er mich am Arme:

,, Der Arzt?"

Ich hob die Schultern:

Das Mädchen wich nicht von der Stelle. Nun? Wird's...?"

Wenn es mir paßt!" zischte Eugenie wie eine gereizte Schlange. Ihnen wird ja selbst gleich übel, wenn die Frau sich erbricht...

3ahle ich Ihnen Ihren Lohn? Ja oder " Was habe ich von curem schmutzigen]

Ich weiß nicht, wo er ift. Uebrigens ist nein?" ec machtlos..."

Ich habe gesehen, wie Sie zu Ihnen hin­eingetrochen ist... Ja! Gilig hat fie's gehabt!" Ich weiß nicht, ob ich rot oder blaß wurde: Sie sind verrüdt!" Berrückt? Nein!" sagte er fröhlich. Nur bißchen besoffen."

ein

,, Gut!" sagte sie verzagt und preßte die Lip­pen zusammen.

lich.

" Fühlst du dich nicht wohl?" fragte er ängst­

Ich weiß es nicht... Ein störendes Flim­mern vor den Augen..."

bei

Ich wollte sie beruhigen:

,, Es ist gar nicht ausgeschlossen, daß das Gift manchen Naturen gar nicht wirkt. Doktor Pythius behauptet, daß gerade die Frauen... ,, Wirklich? Wirklich, sagte er das?" fragte

Verdier.

Jedenfalls muß ich Sie bitten, feinen Un­Ja," versicherte ich nachdrücklich. finn zu schwätzen. Fräulein Simpson war in der Aber als sie müde den Kopf fenkte, fonnte Tat bei mir..., mich um Rat zu fragen. Ich er in meinen Blicken lesen, daß ich gelogen hatte, habe ihr die Wahrheit eröffnet: daß wir alle um sie zu trösten. Ich drängte zum Aufbruch. Es verloren sind." tat mir weh, Evelyne ihrem Schicksal überlassen Schon gut", lallte der Betrunkene. Sie zu müssen. Aber da sie es selbst so gewollt hatte, find ein Schlauer! Schöne Geschichten...!" fonnte ich ihr nicht beistehen. Wütend kehrte ich ihm den Rücken. Einige Die junge Frau wurde plötzlich von einem Schritte weiter traf ich Verdier, der mich kom- fatalen Zittern befallen und fonnte sich faum er men gesehen hatte.

ist

,, Endlich Sie, Herr Clerval", rief er. Ihre Meinung?" ,, Wovon sprechen Sie?"

Was

heben. Ich wechselte einen entsetzten Blid mit Verdier, der mir mit einer Bewegung Schweigen gebot und unerschrocken erklärte:

Ueber die Aussicht, durch die Katakomben, durch den Berg zu entkommen."

Ich überlege noch," sagte ich.

Fünf oder sechs sind unten. Ich war mit."

,, Es wird nichts sein. Sie hat ja taum einen Fingerhut voll zu sich genommen." Sein Geficht zudte verdächtig. " Was ist Ihnen?"

Fortsetzung folgt.)