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Kapitalismus und Wirtschaftsfrise.

3. Oftober 1926.

Rundfunk für Ulle!

Programm für morgen, Montag,

und Tonbwirt

12: 3eitfignal, Bressenachrichten mittagsfonzert 1. Glud: Ouverture Armida". 2. Mozart: a) Wiegenlied; b) Warnung, Gefang.. 3. Haydn  : Sympho nie g- dur. 4. Beethoven: Erinnerung. 5. Beethoven  : Rui nen von Athen  , Ouverture  . 17.30: Börsennachrichten und Hopfenmarftpreise. 18.15: Landwirtschaftlicher Rundfunt. Seller, Reichenberg: Kinderschus und Jugendfürsorge. 19:

Eine feine Nervenheilanstalt oder beffer ge­jagt ein fideles Narrenhaus ist, wie uns mitge­teilt wird, auch die psychiatrische tschech. Klinik des Prof. Karl Ruffner. In der Früh ,, assen­Trot geringerer Produktion höhere Dividenden. tiert" im wahren Sinne des Wortes eines der beiden Fräulein Psychiatrin" den Ankömmling Vielfach ist die Meinung verbreitet, daß die p Wie steht es jedoch auf Seite der Arbeiter? Brag, 368, 11: Mittagsfonzert. 1. Lorking: Der Wild fot. Ouverture. 2. Urbach  : Erinnerungen an Grieg  . 3. int Adamskostüm unter einem Meterm a B, Wirkungen der Wirtschaftskrise für die Kapitali Da ist zunächst festzustellen, daß die Durchschnittsa) Brochazla: Romanse: 5) felhofer: Humoreske. 4. Haž b) wie groß er ist, dann wird er eingekleidet". Er sten darin bestehen, daß sie wenig, ja gar nichts leistung eines Arbeiters im Duy- Biliner Revier ler: 3wer Lieder. 5. Boldan: Lied. 6. Hviždalef: Den Legio­faßt eine aus den Monturmagazinen des tschechi in der Zeit der Krise verdienen. Das ist eine Auf im Jahre 1921 15.21 Meterzentner, im ersten nären. 7. Lebar: Der Graf von Luremburg. 8. Baldtenfel: Ichen Heeres als unbrauchbar ausrangierte, zer- fassung, welche durch die wirtschaftliche Entwick Quartal 1926 aber 19.44 Meterzentner betrug, fchafitimer Rundfunt. 14: Börsennachrichten. 16.30: Ram fette Militäruniform, als Hosenträger dient ein lung der Nachkriegszeit längst überholt ist. Wian die Leistung des Arbeiters ist also um 20.7 Strid um den Leib, nachmittag ,, bifitiert" das hat seinerzeit bei den Großbanken die Beobachtung Prozent gestiegen. Fräulein Doktor, d. h., sie frägt nicht, wie es machen können, daß ihre Gewinne in der Zeit dem Nervenkranken geht, sondern beanständet under Krise nicht gemindert werden, sondern daß sie Dem entsprechend sind nun die Lohnfosten gesun­geputzte Schuhe, Flecken auf der köstlichen Mon- infolge des hohen Zinsfuzes ebensoviel, wenn ken. Im Jahre 1921 betrugen sie pro Meterzent fur, wenn ein Stranter nicht Habtacht vor ihr nicht noch mehr verdienen als in der Zeit der ner 4.05, im ersten Quartal 1926 nur noch steht, so droht sie ihm: Sie kommen zum Hebe- Konjunktur. Aber auch bei industriellen Gesell- 2.05, roch in den ersten Stod hinauf!"( Das gilt als schaften ist das der Fall. So hat, wie wir dem Strafe.) Abends darf der Nerbentrante mit ein Blatt der Bergarbeiter dem Glid auf!" entneh­paar notorischen Säufern auf einem raucherfüll- men, die ten Gange Karten spielen oder Riebiben, zur Nacht bekommt er, damit er rubig" ist, soviel Baraldehyd eingeflößt, daß er dann jato tus prina"( wie ein Stück Brett) schläft. Auf der Klinit Heveroch werden die Dosen so zart verab­reicht, daß dem Betreffenden oft das Blut aus Wound und Nase herausströmt.) Eine beson­

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Brüger Kohlenbergbaugesellschaft eine Kohlenproduktion von im Jahre 1921 2,700.000 Tonnen gehabt und zahlte an ihre Af tionäre eine 5prozentige Dividende.

Im Jahre 1925 ist die Kohlenproduktion um 600.000 Tonnen gesunken und die Dividende hat sich auf 15 Prozent erhöht.

böhmische Handelsgesellschaft hatte im Jahre 1921 eine Kohlenproduktion von 1,800.000 Tonnen und zahlte eine 20prozentige Dividende,

im Jahre 1925 ist die Produktion um 500.000 Tonnen gesunken, die Dividende blieb aber mit 20 Prozent stehen.

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dere Fürsorge, der beiden Fräulein Doktoren ge­nießen die eingelieferten Jugendlichen. Sie wer­den nämlich psychiatrisch so beobachtet, daß sie Die fich meistens am Klosett aufhalten und dort in Karten Ermangelung einer anderen Tätigkeit drei bis spielen können sie meist noch nicht viermal täglich- onanieren! Eine Frage: Was haben blutjunge Frauenspersonen ohne jebe Le­benserfahrung und Menschenkenntnis auf einer psychiatrischen Klinik zu tun, wo reife, erfahrene, beruhigende Aerzte hingehören? Es gehört grund­lich aufgeräumt auf diesen Kliniken! Neues Geständnis des Berliner   Juwelenräu- So geht es den Kapitalisten trotz der Wirtschafts­bers. Der Juvelenräuber Spruch wurde am Frei- frise geradezu glänzend. tag bormittags in Breslant noch einmal eingehend bernommen, ehe er um 11 Uhr nach Berlin   über führt werden sollte. Die Vernehmung durch die Berliner   Kriminalfommissare drehte sich insbeson dere um die Beteiligung der einstweilen spurlos verschwundenen Sonja Ignatien an dem Raub­überfall. Jm Widerspruch zu seinen bisherigen An­gaben behauptete Spruch plötzlich, seine Freundin Sonja habe an der Ausführung des Juwelenraubs nur einen nebensächlichen Anteil gehabt. Die Tat selbst, d. H. den verwegenen Einbruch in das Ju­welengeschäft, will er nach seiner neuesten Aussage zusammen mit seinem Freunde Paul ausge­führt haben. Nähere Angaben machte Spruch aller­Dings nicht.

neuen

Opfer des Typhus. Die Zahl der an Typhus Verstorbenen in Hannover   war bis Freitag auf insgesamt 165 gestiegen. In den Krankenhäusern befinden sich noch 1721 Personen. Der Zugang on Neuerkvantungen beträgt 28, der Abrang an Ge nesenden 16. Die Typhusepidemie, die in den Niederlanden ausgebrochen ist, greift immer weiter. In Maastricht   wurden 50 neue Typhus­fälle festgestellt; auch in Leyden   find neue Typhus erkrankungen zu verzeichnen.

18.45: Deusfe Sendung. Erziehungsrat Dr. Suga Bertrag. Leber Ford. 19.15: Bortrag: Tschechische Muftt. 19,57: Wettervorausiage. 20: Ronsert des Mannerchors ubografia"

1. 2. 3. Stille Nacht. 4. Smetana  : Chor. 5. Sut: Der Verwundete. 6. Rovat: Ballade an der Waag. 7. Förster: Der Feldweg. 8. Sme die Lohntosten sind also um 49.3 Prozent, tana: Matrosenlied. Leichte Mujif. 1. Dyt: Menuet de bar­fast um die Hälfte zurüdgegangen. mies. 2. Meyer- Helmund: Walzer- Intermezzo. 3. Romsol: us ftiges Marsch Potpourri. 4. Schlögl: Potpourri aus Strausschen Vergleichen wir die Löhne der Bergarbeiter in Operetten. 5. Fucit: Florentinermario. 21: Zeitsignal. 22: Septe Rachrichten, lebersicht der Tagesereignisse, Sport- und Theater­diesem Revier von heute mit denen der Vorkriegs- nachrichten. Tanzmusif, zeit, so erhalten wir folgendes Resultat: m Bränn, 521. 14.30: Brager Effeltenhörie, Better, Sport, Jahre 1913 betrug der Wochendurchschnittslohn Theaternachrichten und Breßbüro. 17.40: Märchen vom Entel Thomas. 18: Zeitzeichen. Landw. Rundfunt. Gärten im Oftober. eines Bergarbeiters 25.80, im ersten Quartal 1926 12.20: Vortrag über die Entstehung des Tanges. 19: Konzert 201.91. Für seinen Lohn fonnte der Arbeiter. 31. 20: Sörspiel. Auf Gastspiel". Stud von Ryvin. 20.15: int Jahre 1913 64 einhalb Kilogramm Mehl fau- uftige Lieder. Seitzeichen und Brezbüro. fen oder 20.80 Kilogramm Rindfleisch, für den Budapest  , 560. 18: Ungarische Riassifer. 19: Radiobotschaft. Lohn im Jahre 1926 dagegen nur 44.80 Rilo- 20.30: Affi Feier. 22: Orcheſterfonzert, gramm Mehl oder 11.87 Kilogramm Rindfleisch. Tanszmujit. 19.28: Musikalische Einlage. 20: Orchesterkonzert. Durch die in den letzten Wochen eingetretene ozart: Duberture Figaros Sechzeit". Glud: Arie. Sändel: Teuerung wird die Kauftraft des Lohnes eine 21.15: Cellofonzert. 22.15: Orchesterkonzert. Beethoven  : Leonoren noch weitere Sentung erfahren.

So besteht die Wirkung der Krise nicht etwa darin, daß es Arbeitern schlecht und den Kapitali­sten schlechter geht als in der Zeit der Konjunktur, sondern den Kapitalisten geht es mindestens eben fogut wie zur Zeit des guten Geschäftsganges, während die Arbeiter durch Arbeitslosigkeit, Kurz­arbeit und Teuerung in tiefstes Elend gestoßen

werden.

Mähr. Quartetts. 1. Rapil: 2. Quartett. 2. Brahms  :

Daventry  , 1600, 11: Quartett und Gesang. 13: Mittagskonzert. 16: Tanzmusif. 18:

Sarabande. Brahms  : 2 ungarische Tänze. 21: Gesangsvorträge. ouvertüre. Schubert  : Ballettmafif Rosamunde". Haydn  : Geist­liches Sicd. Puccini  : Arie aus Bobeme". 23: Tanssit.

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Deto, 382. 20: Orchesterfonzert. Rom  , 425. 21.25: Konzert Wien  , 531. 11: Bormittagsmujit. 16.15: Rach­ und Hörspiel.  mittag@ lonzert. 17.30: Märchen. 18.40: Rene Verwertungsmög lichkeiten für Weintrauben. 19.10: Biener Breniteren. 20.05: Arie aus Konzertakademie. Goldmart: Biolin- Suite es- dur. ,, Königin von Saba  ". Herzeleid. Die Quelle. Mondnacht am Sec. mpromptu des- dur. Klavierquintett. Zürich  , 513. 20: Sym phoniekonzert.

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Deutschland  .

chenplauderci. 19: Die Buchliebhaber. 19.30: Franz Sals. 20:

Sonnengesang  . Regenden. Weyler: Assisi  . 22.30: Tangmujit.

Königswusterhausen  , 1300. 14.30: Obstmarft. 15: Englisch  . | aut, in den die Zollbeamten ein nicht deflariertes 16.30: Die fünfjährige Lotte belugt die Eltern. 17: Schach  . 18: Neuzeitliche Bodenbearbeitung. 18.30: Buchführung für Kleinge Paket für Frau Bangalos entdeckten. Die Beamten werbetreibende. 19: Die Musik der Araber. 19.30: Der innere öffneten das Pakit und fanden darin Seidenkleider und äußere Aufbau der Nation. 20: Uebertragung von Ham­ burg  , 392. Das Bostamt", Bühnenspiel von Tagore  . Berlin  , im Werte von nicht weniger als 5000 Dollar( 350 504. 16: Frauenfragen und Frauenjorgen. 16.30: Novellen von Millionen österr. K). Frau Bangalos erflärte, wie Ebner- Eschenbach  . 17: Nachmittagskonzert. 18.30: Technische Bo­man es in solchen Fällen zu tun pflegt, daß sie mit Sternenbimmel im Ottober. 20.30: Franzistus von Affii, St. dam Schmuggel nichts zu tun habe und nicht wisse, Franziskus und Berlin  . Liszt  : Bergsymphonie, Die Bogelpredigt. wer ihr die Seidenkleider geschickt habe. Diese Aus- Breslau, 418. 15.50: Schallplattenübertragung. 16.30: Shielfische rede wird ihr aber nichts helfen. Freilich, wäre Tenjener. 19: Chemie des täglichen Lebens. 19.30: Nervoje Sto rungen im Gemüts- und Willensleben, 20.30: Marcell Salzers das Schiff vor dem Sturz des Diktators angefom- Abend. Frankfurt  , 470: 15.30: Rätsel, Reime und Gesellschafts men, so wären die Zollbeamten nicht neugierig ge- piele. 16.30: Orcheſterfonsert. 18.15: Der fynagogale Gesang. wesen und Frau Pangalos hätte vor offer Welt heutigen Rußland  . 20.15:" Emilia Galotti  ", Trauerfviel von Lessing  . ihren geschmuggelten Seidenkleidern glänzen amerikanische Bermögen. 20.30: Symphoniekonzert. Glud: Ou Leipzig, 452. 16.30: Radmittagsfonzert. 19.45: Große fönnen. verture Alceste". Beethoven  : 2 Arien. Weber: 2. Symphonic. Wolf: 3 Gejänge. Schrefer: Ein Tanzspiel. Reger: Symnus der siebe. Haufeger: Stille der Nacht. Unter Sternen. 22.15: Tanz München  , 485. 12.15: Schallplattenfonsert. 16: Bau erngeschichten von Greing. 16.30: Unterhaltungskonsert. 19.05:

18.45: Modernes Gymnastiksystemt. 19.15: Das Bildungsmejen im

Biolinkonzert g- dur. Mozart  : Eine fleine Nachtmujit. 16.45: Ein beim Deutschlandsender. 20.30: Mozart- Abend: Haff­  

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Ein Schmugglerschiff gefaßt. Auf der der bei Schwedt   gelang es am Donnerstag Zoll- ulit. beamten, einen großangelegten Spritschmuggel auf Schrammeltrio. 20.20: Nürnberger   Komponisten, Münster  , zubeden. Schon seit längerer Zeit bestand der 410. 13.15: Collegium muſicum  . Stanis; Orchestertrio. Sandu: Verdacht, daß auf der der von der Ostsee   her ein Scheiterkonzert. 18: Eleonora Duje. 19: Tontvortverfahren. 20: umfangreicher Schmuggel, besonders mit Sprit, beer- Serenade. Serenade c- moll. Serenade d- dur. Serenade es- bur. trieben wird. Ant Donnerstag griffen die Beamten bei einem Schiff zu. Eine genaue Untersuchung der Ladung ergab, daß sie in der Hauptsache aus unverzolltem Sprit bestand, den man in der Ostsee   an Bord genommen hatte. Schiff und Ladung wurden beschlagnahmit, die Besatzung ver haftet. Es handelt sich um den Dampfer ,, Nire", dessen Eigentümer ein Berliner   Ingenieur Boner ist. Dieser ist flüchtig geworden.

Ein Sfeleit aus olter Zeit. Bei Ausschach tungsarbeiten für eine Wasserleitung in der Roon­straße in Apolda   stick man in einem Meter Tiefe auf ein Stlett. Der Kustos des Museums für Urgeschichte in Weimar   konnte den Fund in alten seinen Teilen wohlbehalten bergen. Das Ste lett dürfte jüngeren Datums sein als die Tier­fnochen und Tonscherben, die sonst in dieser an Altertumsfunden reichen Gegend ausgegraben wer den und deren Alter auf 2000 bis 2500 Jahre ge­schäst wird. Auf die scherbenhaltige Kulturschicht traf man erst in 10 bis 20 Meter Tiefe. Aus dem Zustand des Skeletts ist aber immerhin zu erken nen, daß es schon manches Jahrhundert im Boden gelegen hat.

Programm für Dienstag.

Prag  , 368. 11: Mittagskonsert. 1. Gounod  : Se tribut be 80­mora. Ouvertüre. 2. Dvořat: An der silbernen Moldau. 3. Siebe: Abendfreier im Sommer. 4. Ruznatihow: Pawlowna. 5. Hasler: 2 gieder. 6. Rubinstein: Ballettmusik aus Denon". 7. Maria: sabotte. 8. Soden: Komm mit mir. 12: Beitsignal. 14: Bör fennachrichten. 16.30: Nachmittagskonzert. 1. Rimsky- Korsakow: Märchen vom 3ar Saltan  . 2. Liszt  : Chant polonais. R. S manowski: Etude. 3. a) Pierne: Serenade, b) Rajuwiat: Ma surfa. 4. Strauß- Schütt: Erzählungen aus dem Wienerwald. 5. Zanner: Die Romantiker. 17.30: Börsennachrichten und Sop Brof. der deutschen   techn. Hochschule, Brag: Technit und Hous fentmartpreise. 18: Deutsche   Sendung. Dr. A. Stohr, wirtichaft. 18.15: Landwirtschaftl. Rundfunt. 18.30: Haushalt. 19: Vortrag. 19.15: Landwirtschafti. Vortrag auf stündchen. Die Sternlein. 18.45: Vortrag: Der amerikisme Belle 1110. 20: Französische   Kompositionen. 1. Cherubini: Cu vertüre Anacreon". 2. a) Massenet: Elegie, b) Beauplan: Dic Rube. 3. Bizet  : Arlesienne. 4. Delibes: Arie Batmie". 5. Sou­nod: Margarethe. 21: Zeitfignal. Leichte Musit. 1. abſky: Bhan

Rinder

tafie über tschechische Lieder. 2. Elliott: Jm sonnigen Spanien  . 3. Zamrzla: Gondellied. 4. Brovaznif: Der Republikaner  . 5. Fe tras: Jm fiebenten Simmel. 6. Cibulka  : Ländliche Hochzeit. 7. Kmoch: Kolin  . 22: Letzte Nachrichten, Uebersicht der Tages creignisse, Theater- und Sportnachrichten.

der einen Schwester Spruchs rühren seine Bezie hungen zu Sonja schon aus der Zeit, da er noch in Breslau   war. Sie habe ihn früher zu gemein schaftlichen Diebstählen veranlaßt und sei ihm später nach Berlin   nachgereift, obwohl sie ihm in Breslau  eine Strafe eingebrodt hatte. Am Tage der Aus führung der Tat tam Spruch abends um halb sechs Uhr in die Wohnung seiner Schwester. Er hatte seine Attentasche bei sich, zitterte, wie die Schwester erzählt, am ganzen Leib und konnte vor Aufregung kaum sprechen. Sein Kragen und sein Vorhemd waren durch Ruß beschmußt. Er erflärte der Schwester furs, er fäme von der Arbeit. Nach Bei seinem beteiligten Freund han dem er eine Tasse Kaffee getrunken und Anzug delt es sich um einen Paul Hoffmann  , der in Ver- und Schuhe gereinigt hatte, entfernte er sich wieder. brecherkreisen den Spitznamen Heyn" führe. Die Als die Schwester von dont verivegenen Einbruch Bolizei ist der Ansicht, daß es sich um einen ihr erfuhr, kam ihr gleich der Gedanke, daß ihr Bru­nicht unbekannten Paul Gerlach handelt. Auf Vor- der daran beteiligt fein könne. Im übrigen hat halt gab Spruch schließlich bei dieser Vernehmung die Vernehmung der beiden Schweſtern ergeben, auch zu, daß außer seinem Freunde Baul auch der daß sie an der Tat ihres Bruders völlig unbetei Matrosen- Hermann eingeweiht gewesen ist. ligt find. Als die Mädchen nach ihrer Bernehmung Es ist nicht ausgeschlossen, daß dieser Hermann aus dem Polizeipräsidium zurüdfomen, hatte sich während des Ueberfalles Schmiere stand. Bisher hat eine große Menschenmenge vor der Wohnung ange die Kriminalpolizei vergebens versucht, die Beiden sammelt, die eine droherde Haltung gegen jie ein ausfindig zu machen. Angesichts des wichtigen nahm. Es bedurfte eindringlichen Zurebens der Geständnisses wurde die Ueberführung Polizeibeamten  , um die Menge zu beruhigen und Spruchs von Breslau   nach Berlin   verschoben. Die sie von der Unschuld der Schwestern Spruchs zu Breslauer Kriminalpolizei   ist inzwischen in den Be- überzeugen. fig einer weiteren kostbaren Perlenkette aus dent Berliner   Raub gekommen. Spruch hatte von Ber­ lin   aus einem Mädchen in Breslau  , das er sehr verehrte, ohne daß er auf Gegenliebe stieß, in einem Baket den Schmuck gesandt. Das Mädchen selbst fannte Spruch faum. Tem Paket lag ein Begleit­ichreihen mit voller Namensunterzeichnung bei. Das Mädchen hat zunächst den Schmuck nicht für echt gehalten. Als sie durch die Zeitungen von dem Juwelenräuber Spruch hörte, sandte sie ihren Bru­der mit dem Schmuck zur Polizei. Spruch bestätigte, Hundert Mark für einen Filmstar- Rücken. das Paket gesandt zu haben, um dem Mädchen, das Eine Berliner   Film diva hatte sich vor einiger früher: jeden Annäherungsversuch Spruchs zurück Zeit in Halberstadt   einer Gallensteinoperation gewiesen habe, zu zeigen, was für ein feiner Kerl unterzogen. Beim Umbetten vergaß die Schwester, er sei. Auch in Berlin   hat Spruch ein Mädchen, die heiße Wärmeflasche zu umhüllen. Die Folge eine kleine Revue statistin  , mit einem Schmuck war, daß die Patientin sich den Rücken stark ver­beschenkt. The er aus Berlin   verschwand, traf er brannte. Wegen der dadurch erlittenen Einbuße an die Kleine in der Garderobe des Kabaretts ,, Wien   ihrer Schönheit hatte die Filmkünstlerin Schaden- ländischen Bahnen. Die Untersuchung des Eisen Verminderte Fahrgeschwindigkeit auf nieder Berlin  ". Er machte einen so guten Eindruck auf erfanklage gegen die fahrlässige Schwester ange­sie, daß sie sich verleiten ließ, mit ihm ein Hotel strengt. Die Halberstädter   Nichter hatten aber bahnunglücks bei Leyden   und die dabei getroffenen aufzusuchen. Er erklärte, wegen persönlicher Sor- fein Verständnis für eine Schönheitseinbuße durch Feststellungen haben die Eisenbahndirektion Utrecht  gen nicht schlafen zu können and bat sie immer eine Brandnavbe am untersten Teil des Rückens. veranlaßt, die Höchstgeschwindigkeit auf der vielbe- teurpost. 19: Der Kampf der Frauen. 21.30: Kammermusit. wieder, ihm vorzutanzen. Das habe sie bis tief in Die Krankenschwester wurde lediglich wegen fahr- fahrenen Strecke Leyden- Den Haag von 90 auf die Nacht hinein getan, bis sie vor Müdigkeit ein- lässiger Körperverletzung zu 100 Mart Geldstrafe 75 Kilometer in der Stunde herabzusehen. Fluglinie Niederlande  - Indonesien  . Der indo­geschlafen sei. Als sie am Morgen erwachte, war verurteilt. Die Filmdiva will aber mit ihrem Spruch bereits fertig zum Fortgehen. Beim Ab- Schadenersatzanspruch bis nach Leipzig   gehen. nesische Marineflieger Elterbon hat den Vor­schied verehrte er ihr ein fofibaves Perlenhalsband, Ein hartnäckiger Wohnungsinhaber. Durchschlag einer regelmäßigen Passagierflugverbindung worüber sie so beglückt war, daß sie auch ihren französische Blätter macht jetzt die Geschichte von zwischen den Niederlanden und ihren indischen Kolo Freundinnen davon erzählte. Dann kam die große einem alten Mann die Runde, der lieber sterben als nien gemacht. Er will die 13.500 Kilometer in sieben Enttäuschung, als sie von dent Juwelenraub er seine Wohnung verlassen wollie. Der alte Solshänd- Tagen auf dem Luftwege zurüdlegen. Vorgesehen fuhr. In großer Angst ging sie zur Polizei und ler, siebzig Jahre alt, betrich sein Geschäft schon sind folgende Tagesflüge: Erster Tag von Rotter­geftand ihr Abenteuer. Sie befürchtete vor allem, über fünfundzwanzig Jahre in einem Haus in dom nach Brindisi  , zweiter Tag von Brindisi   noch mit Spruchs Freundin Sonja verivechselt werden Courbevoie, das nun von seinen Söhnen verkauft Mesopotamien  , dritter bis Buschira, vierter Tag zu können und große Unannehmlichkeiten zu haben. wurde. Der Käufer hatte vertraglich ausgemacht, nach Karachi  ( Engl  . Indien  ), fünfter Tag nach Bon Sonja Ignatiem, der Mittäterin oder daß alle Wohnungen frei würden, und die Söhne Bombay  , sechster Tag nach Ceylon und siebenter Mitwisserin, fehlt einstweilen noch jebe greifbare trollten ihren Vater zu sich nehmten. Aber hier Tag von Ceylon nach Sabang  . Spur. Ihre angebliche Adresse in Berlin   hat sich streikte der alte Herr; er wollte dort, wo er so lange Ein ungemütlicher Liebhaber. Ein Eifersuchts als falsch herausgestellt. Aber an ihrer Existenz gelebt, auch sein Leben beschließen. Der Käufer je- drama spielte sich in der Nacht zum Freitag im fann nicht mehr gezweifelt werden. Im Oberschle- doch bestand auf seinem Verirag. Nichts half, feine Norden Berlins   ab. Der 28jährige Arbeiter Fritz sien ist sie bekannt, sie soll sogar in Beuthen   am Gerichtsbefehle, feine Polizei; er erflärte, er sei so Schulz hatte seine Geliebte, die in Scheidung lebende Mittwoch gesehen worden sein. Vermutlich treffen frank, daß er das Haus ohne Lebensgefahr nicht Ehefrau Gertrud Stengel in ihrer Wohnung be­Spruchs Angaben zu, daß sie von Oberschlesien   aus verlassen könne, und als der Gerichtsarzt dies für sucht. Das Verhältnis zwischen beiden war seit nach Polen   geflüchtet ist. Nachforschungen der Ber  - nicht richtig erklärte, schloß der Alte sich ein und einiger Zeit getrübt durch die grenzenlose Eitor­liner Kriminalpolizei   in Kattowitz   und dem ober- schoß auf jeden, der seiner Wohnung zu nahe tam. sucht des Mannes. Auch jetzt kam es wieder zu schlesischen Industriegebiet blieben seitdem ohne Er- Man mußte schließlich eine richtige Belagerung ver- Auseinandersetzungen, und nachts um halb 2 Uhr folg. In Berlin   selbst hat die Kriminalpolizei anstalten: Bolizei mit Stahlpanzern rückte vor, und nicht weniger als 200 Sonja emittelt und ver- als der Greis sah, daß er doch nichts ausrichten hört. Zahlreiche Mädchen mit dem Namen Sonja würde, schoß er sich selber eine Kugel in die halben sich auf dem Berliner   Polizeipräsidium ein Schläfe gefunden, um sich bestätigen zu lassen, daß sie mit der Sonja nicht identisch sind. Nach den Angaben

hörten die Nachbarn laute Hilferufe aus der Woh nung. Bevor jemand in die Wohnung eindringen fonnte, hatte Schulz seine Geliebte vom Balkon auf die Straße geworfen. Dort wurde die schwerverletzte Die Seidenkleider der Frau Bangalos. Im Frau bewußtles aufgefunden und ins Krankenhaus Piräus   kam dieser Tage ein Schiff aus Marseille   überführt. Der Mann wurde festgenommen.

Brünn  , 521. 14.30: Prager Effektenbörse, Wetter, Sports, bereitung und Einteilung der Hausarbeit. 18: Zeitzeichen. Land Hühner? 18.20; Bortrag. Josef Kajetan Tyl  . 19: Orchester 3. Millöder: Bettelstudent. 4. Seller: Obersteiger. 20: Arien und Duette aus französischen Opern. 1. Thomas: Gesang Lothars 3. Offenbach: Arie des Hoffmann. 4. Balentins Geber aus

Theaternachrichten und Bregbüro. 17.40: Frauenrundschau, B wirtschaftlicher Rundfunk. Wie erhöht man den Ertrag jeiner tonzert. 1. Strauß: Cagliostro  . 2. Suppee: Bauer und Dichter.

auft von Gounod  . 5. Arie der Jüdin von Halevy  . 6. Arie aus Mignon". 2. Auber  : Arie d. Zerline   aus Fra Diavolo  ". 8. Mignon v. Thomas. 7. Arie aus Mignon" von Massenet  . Arie und Duett aus Hoffmanns Erzählungen  ". Brezbüro.

Budapest  , 560. 17.15: Orchesterkonzert. 18.25: Radio- Ama Daventry, 1600. 11: Quartett und Gesang. 13: Orgelvortrag. Tage. 20.15: Rammermusi?. Dobnanyi: Streichquartett a- moll. 5 Lieder. Bartof: 3 Lieder. Kodaly  : 3 Lieder. Beethoven  : 2. und 3. Sonate. 22.15: Gesangsabend, 22.40: Tanzmusil. Delo, Rom  , 425. 382. 20: Orcheſterfonzert. 21.30: Klavierabend. 21.25: Weber- Abend. Wien  , 531. 11: Bormittagsmufif, 16.15: Nachmittagsfongert. 18: Die Frou in Sudamerika. 19.10: Eſpe tours. 19.30 Englischer Sprachfurs. 20.05: Boltstümliches

16.15: Orcheſterfonzert. 18: Tanzmusit, 19.28: Muſikaliſche Ein­

Konzert.- Zürich  , 513. 20: Berdi- Abend.

Deutschland  .

Rönigswusterhausen, 1300. 15: Spanisch. 15.30: Rrantheiten des Sulalters. 16: Jugendfprechcor. 16.30: Aus der pädagogi fchen Welt. 17: Die literarische Bedeutung des Alten Testa ments. 18: Große Männer der Tebnit. 19: Bogelfreistätten. 19.30: Das Wert Georg Trafis. 20: Das griechische Drama. 20.30: Uebertragung aus Berlin  , 504. Mendelssohn- Abend: Ou­vertüre Sommernachtstraum  ". Biolinkonzert. Italienische Som phonie.

Breslau  , 418. 15.50: Alfred Döblin   und Thomas

Gliere: Bariationen, Tschaikowitij: Scherzo. Imanow: Inter  

Mann. 16.30: Unterhaltungskonzert. 18: Märchen. 20: Döblin  Abend. 21: Cembalo- Konzert. Friedrich der Große: Symphonic g- dur. Flötensonate. Bach: Kleine Präludien. Friedrich der Große  : Flötenkonzert. Frankfurt  , 470. 15.30: Stunde, der Jugend. 16.30: Orchesterkonzert. 17.45: Die Buddenbrooks. 18.15: Die Einstellung des Kranten su feiner Krautheit. 19.30: Der Waffenschmied", fomische Oper von Lorhing. Hamburg  , 392. 12.30: Mittagstonzert. 14.05: Hausfonzert, 15.15: Währwert der Ronserven. 16.15: Alla Turca. 18.15: Konsert, 19.25: Musikalische Reije. 20.30: Moderne Komponisten. Ravel  : Streichquartett. mezzo. Borobin: Scherzo. Leipzig  , 452. 16.30: Rachmittags fonsert. 19.15: Reisen in der Bergangenheit. 20.30: Turnen, Spiel und Sport im Humor, 22.15: Tanzmusik. München  : 485. 16: Alter und Jugend. 16.35: Bizet  : Dueit aus Carmen  " 17.05: Unterhaltungskonsert. 21: Rammermusik. bubert: Streichquartett, g- bur. Münster, 410. 13.15: Offenbach- Ron gert. 16.30: Schubert  : Die schöne Mulleriu. 20: Männliches und weibliches Denken. 20.30: Märchen von Andersen. 21.15: Offent

hach- Abend.