Gette Z

Neurath abgesägt.

Die Reinigung von den linten" Elementen in der KBC, schreitet fort. Neurath   von der Mitgliedschaft im Zentralsekretariat und im Politbüro Juspendiert.

Nun hat auch Neurath  , der lange als stellvertretender Hohepriester der kommunistischen Kirche sich betätigte, das Schicksal erreicht, das unter den Führern der kommunistischen   Partei geradezu epidemisch grassiert. Nach Kreuz und Walter ist Neurath   an die Reihe gekom­men. Und zivär erfährt man dies aus folgendem, im gestrigen ,, Vorwärts" veröffentlichten Bericht:

Die vom Politbüro der KPC. zweds Feststel­lung der Fraktionstätigkeit des Gen. Neurath   ein­gesetzte Kommission ist nach Prüfung des Mate­rials und Einbernahme der Zeugen zu folgendem Resultat gekommen:

1. Gen. Neurath   hat während einiger Monate sich von verschiedenen oppositionellen

Gruppen Rußlands   und Deutschlands   Material

beschafft und dieses gesammelt.

2. Das Material wurde auf verschiedenen

Schleichwegen beschafft, an einem besonderen Orte

außerhalb des Parteisekretariats aufbewahrt, und

Donnerstag, 14. Oftober 1926.

1 Zeitschrift ,, Nove Rusta" einen Artikel ,, Die neue was auf Kosten der grundsätzlichen Anschauun­Opposition in der SSSR  . und ihr Schicksal" gen über den nationalen Charakter der Republi beröffentlichte, durch welchen Artikel er den Ver- gehen würde, in diesem Augenblicke würde, die such unternahm, das längst ausgefühlte Süpp- Partei die Konsequenzen daraus ziehen. In wärmen". Da Görlich auf Grund seiner früheren fliegt wieder hinaus. Angesichts des Umstandes, chen der Fraktion Görlich und Genossen aufzu eine fürzere Formel gebracht: Parieren oder ihr Entscheidung keine führende Funktion in der daß die 13 nationaldemokratischen Stimmen das Partei bekleidet, mußte sich das Politbüro damit Bünglein an der Wage bilden, sind diese Aus­begnügen, ihm die scharfste Verwarnung lassungen der Narodni Lifty" über die Wir­zu erteilen, wobei ihm, wenn er noch einmal fungsmöglichkeiten der deutschen   Regierungspar­etwas ähnliches täte, der Hinauswurf angedroht teien in nationaler Hinsicht gewiß von erhöhter wurde. Als Neurath   noch der sozialdemokratischen Bedeutung. Partei angehörte, bestand seine Haupttätigkeit in

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Commission, daß Gen. Neurath   von der Mitglied­schaft im Zentralsekretariat und im Politbüro suspendiert wird, mit der gleichzeitigen ernst 1 t chen Warnung, daß er in Zukunft alle frak­tionellen Ränke, die die Einheit der Partei ge­fährden könnten, vermeiden und durch eine erhöhte fraktioneller" Tätigkeit. Wie hätte er sich auf- Eine kühne Frontveränderung um 180 Grad Barteitätigkeit den ungünstigen Eindruck, den seine geregt, wenn ihn die Partei daran zu hindern leistet sich Herr F. B. in der gestrigen ,, Bohemia. letzten Handlungen bei den Parteigenossen hervor- gesucht hätte. In der sozialdemokratischen Partei Die ,, Bohemia" und Herr F. B.   hatten aus un­riefen, bald wieder beseitige schien ihm nicht hinreichend Diskussionsfreiheit erfindlichen Gründen im Sommer bei den er­Nach der Rede des Gen. Neurath   geneh zu herrschen, weshalb er Kommunist wurde. ſten gemeinsamen Abstimmungen der deutschen  migte das Politbüro einstimmig den Dort aber wurde ihm, weil er Diskussionsfreiheit Bollparteien mit den Tschechischbürgerlichen ener­Bericht und den Antrag der Kommission und für sich in Anspruch nehmen wollte, nicht nur gisch gegen die Landbündler Stellung genom beschloß, sie dem Zentralausschuß der ein Schloß vor den Mund gehängt, er wurde men und ihnen des öfteren einen kleinen Volks­ABC. zur endgültigen Entscheidung vorzulegen. auch durch Wegnahme aller seiner Funktionen in verrat vorgeworfen. Nun aber, da für die deut­Neben Neurath wurde auch noch der Kom- der Leitung der Partei bestraft. Die Säge ist schen Kapitalisten eigentlich ganz gute Zeiten munist Görlich gemaßregelt, weil er in der in Tätigkeit, wer wird das nächste Opfer sein? herausschauen, weil die Zeche nach dem verein­

barten und schon veröffentlichten Koalitionspro­gramm ja die Arbeiterschaft beider Nationen Eidesleistung der neuen Regierung.[ haben werden, durch Verschlechterung der sozialen Gesetzgebung wenn o viele Mig- die den Kapitalisten des Herrn F. B.   bekannt trauische und so viel Boreingenio mich- bezahlen Gen. Neurath   hat, obgleich er Mitglied des der Republik   hat heute in Topolčianky   den Weini- murdert, aber ich eich che et ex fche Glitter foll, erkennt Herr F. B.   auf einmal in den 8- Prag, 13. Oktober  .( CPB). Der Präsident ihnen die Arbeit erschweren lich so ungeheuere Lasten auferlegt Sekretariats und des Politbüros war, in feiner sterpräsidenten Svehla und die übigen Mitglie- wochen, fonde beit, toob begierungseintritt der   deutschen Zöffner erf bann von dieſen Inſtitutionen irgendeine Mitteilung der der neuen Regierung empfangen, welche den von uns, die wir uns in der Regierungsmehrheitliche Symptome". Direkt klaſſiſch ist dann

darüber gemacht, daß er derartiges Material zu- von der Verfassung vorgeschriebenen. Eid leisteten. befinden alles dem Dienste seiner Nation geschickt bekommt und sammelt.

Minister des Aeußeren Dr. Beneš, der sich im widmen muß".

3. Das vom Gen.   Neurath gesammelte Mate- Auslande aufhält, wird den Eid später leisten. Die rial wurde auch in der   Tschechoslowakei frat- neue Regierung ist um halb 11 Uhr von Topol­tionell benützt, denn es wurde in einigenčianky nach   Prag zurüdgereist. Fällen genau erwiesen und vom Gen.   Neurath auch zugegeben, daß er solches Material ab­schreiben und vervielfältigen ließ, sowie, daß er es selbst einigen Genossen außerhalb der Zentrale übergeben hat.

wie festgestellt wurde, den Parteiapparat.

Der historische Augenblic".

Pressestimmen zur neuen Regierung.

Das tschechisch- flerikale Zentralorgan, die ,, Lidové Listy", begrüßt die Parteien, die so lange in den oppositionellen Reihen gestanden sind, weil in diesem Eintritt in die Regierungsmajorität die Stabilisierung der Verhältnisse zum tschechoslo­wakischen Stact begrüßt werden müsse.

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folgende Satz:

,, Vom Standpunkt eines ehrlichen und offenen Attivismus ist die Tatsache an sich, daß das Deutschtum nunmehr durch zwei Mitglieder in der Regierung vertreten sein wird, bei aller Vorsicht in der Beurteilung und bei aller Skepsis der Zu­funft gegenüber zu begrüßen, wenn diesmal im Unterschied zu den stürmischen Abstimmungs­tagen im Frühling nicht frajje Partei eigenliebe, sondern der Wunsch, den gemeinsamen Interessen des Sude= tendeutschtums zu dienen, die Entschlüsse der unmittelbar beteiligten   deutschen Gruppen, der Landwirte und der Christlichsozialen, geleitet hat." In dem Moment, wo es jedem klar ist, daß

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Dieses Material tauchte dann im Reichen meisten Betrachtungen der Julandspresse über Auf den historischen Augenblick" sind die berger Kreise auf und wurde bei der vom Setre- das neue Kabinett abgestimmt, mögen sie sonst   Deutschen durch die Presse einer anderen Regie­Weniger freundlich ist die Begrüßung der tär des dortigen Streises, Gen. Kreut, geführ auch noch so weit von einander abweichen. Aber rungspartei, der Nationaldemokraten. ten Fraktionsarbeit verbreitet. Streut war auch selbst die Blätter der jetzigen tschechischen Bruder- Die Narodni Listy" unterziehen sich im einer von jenen, denen nach der Feststellung der parteien oder vielleicht gerade diese Blätter Leitartikel Die   Deutschen in der Regierung" der Kommission und dem eigenen Geständnisse des halten es für notwendig, den beiden   deutschen undankbaren Aufgabe, ihren Lesern den Eintritt die Landbündler sich um die Forderungen des Gen.   Neurath das Material angeblich zu Ministern gleich von allem Anfang an klipp und der   Deutschen in die Regierung unter ausdrück- deutschen Volkes" nicht im geringsten scheren und Informations we de n" übergeben wurde. Klar zu erklären, daß sie und ihre Barteien-licher Zustimmung der Nationaldemokraten plau- einfach deshalb in die Regierung gehen, um die 4. Zur Vervielfältigung und Verbreitung von dem gesamten judetendeutschen Volk über- fibel zu machen. Keine tschechische Partei habe das nackten Profitinteressen ihrer Klaſſe zu wahren, des Fraktionsmateriales benüßte Gen.   Neurath, haupt nicht zu reden sich von dieser neuen Wort ti e mals" bei Erwägungen über die sieht der sonst im allgemeinen nicht mit politi 5. Gen.   Neurath verbreitete auch als führen- So vergleicht zwar der Venkov" die heutige gesprochen; doch vertrete die Nationaldemokratie einmal nur die lautersten Beweggründe und den Stellung nicht allzuviel erwarten dürfen Beteiligung der   Deutschen an der Regierung aus- fcher Blindheit geschlagene Herr F. B  . darin auf des Mitglied des Sekretariats und des Politbüros Situation mit jenem Wendepunkt, als sich die die Meinung, daß daran nicht früher gedacht wer- Wunsch, den gemeinsamen Intereffen des Su­hinterrücks unter den Genossen die unwahren Ge- Delegierten des tschechischen Volkes Ende der den könne, als bis das nationale Bro- detendeutschtums zu dienen". Wir begreifen voll­rüchte, als ob der Partei die Gefahr drohe, daß Siebzigerjahre entschlossen, die passive Opposition gramm der Revolution die Parteileitung sich jenen Genossen nähern aufzugeben und im Reichsrat attive Bolitit zu führt sei, das auf die Beseitigung der Folgen Bohemia" jest den Anschluß nicht verpassen dür­durchgekommen, daß Herr F. B  . und mit ihm die ganze fönnte, die in der Zeit der Bubnit- Affäre Bubnit machen, und lobt die demokratischen Einrichtun- der früheren Germanisierung" nahe ftanden und daß es daher notwendig gen dieses Staates, die es jeder Gruppe ermög- Dieses Programim aber fönne nur eine nationale ren müssen, da es auf der Hand liegt, daß die hinauslaufe. fen und ihre frühere Saltung gründlich revidie­sei, sich dagegen zu wehren, daß die lichen, sich an der Staatsverwaltung zu beteiligen; Regierung durchführen. Darum heißt es ziemlich Interessen des alleinfeligmachenden Kapitals Barteileitung nicht unter die Herr schaft rechter Elemente gerate. Neuvath aber hat als verantwortlicher Funktionär seine Befürchtungen oder Annahmen an zuständiger Stelle, das ist im Sekretariate oder im Politbüro, nie ausgesprochen. Demgegenüber gerät er, wie die letzten Ereignisse zeigen, selbst in seinen An­sichten in die Nähe der rechten Gruppe Görlich und Genossen.

Aus allent hier Angeführten ist erwiesen, daß Gen.   Neurath als führender und verantwortlicher Funktionär der KPC. sich Handlungen zuschulden kommen ließ, die, falls nicht rechtzeitig einge­schritten worden wäre, ernstliche Unstimmigkeiten hätten hervorrufen und viele Genossen( wie dies übrigens im Reichenberger Kreise bereits geschehen ist) zu einem ernsten Disziplinbruch ber­leiten und so die notwendige Einheit und Aktions­fähigkeit der Partei hätten gefährden können. Infolgedessen empfiehlt die Untersuchungs­

dann wird den   deutschen Regierungsparteien aber sofort vorgehalten, daß sie froh sein müssen, über­haupt hereingekommen zu sein, und daß es ihnen beileibe nicht einfallen darf, irgendwelche Bedin­gungen zu stellen:

Ist es möglich, Bedingungen zu stellen, wenn sich eine politische Partei entscheidet, von unfrucht­

barer Bassivität abzulassen, und sie aktiv an den Schicksalen des Staates mitarbeiten will? Umso weniger können die   Deutschen irgend welche Forderungen stellen, wenn sie direkt aus der Passivität in die Regierung eintreten, wenn Männer ihres Vertrauens sich bereits mor­gen zum Tische sehen, an dem über alle staatlichen Angelegenheiten verhandelt wird, und wenn sie da die Forderungen ihres Volkes geltend machen fönnen."

Der Venkov" gibt ferner offenherzig zu, daß die tschechischen und auch die   deutschen Regierungs­parteien feine leichte Situation, feine leichte Arbeit

grollend:

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durch die neue Regierung nicht schlecht vertreten " Wir erklären daher heute klar und deutlich, werden dürften und die Bohemia" deshalb daß wir es für berfrüht, ja jogar für sehr ver- sich rechtzeitig umorientieren muß, aber etwas früht halten, daß sich eine Regierung gebildet mehr Mühe hätte sich Herr F. B  . doch geben hat, in der die   Deutschen zur politischen Macht sollen, um diesen Umfall halbwegs zu begrün­gelangen." den. Der Mentor des   deutschen Volkes aus dem

Die Schuld darau wird natürlich den tichechi- Montagblatt" muk berstummen, weil sein zwei­schen   sozialistischen Parteien zugeschoben. Parla- tes Jch, der klarblickende Stapitalistenanwalt, die mentarisch sei es vielleicht ein Fortschritt, daß 3 günstige Situation wohl erfaßt hat urd weiß, an nicht nur eine einzige starre Mehrheit gebe, aber welche Seite er sich stellen muß. Aber wozu dorn eigentlich hätten die tschechischen Parteien aus in- noch diese lächerlichen Drehs und Ausflüchte? nerem Pflichtgefühl bei der bewährten Devise der allnationalen Roalition bleiben sollen: Wir Die Brünner Arbeiterschaft gegen haben uns geeinigt, daß wir uns einigen werden." Wirtschaftsno', Arbeitslosigkeit und und drohend heißt es zum Schluß:

Reaktion

Sobald die Regierung sich positiver Arbeit widmen werde, werde die Partei ihr nicht im   Brünn, 13. Oktober. Am Vortage des Wege stehen und sie unterstützen in dem Bemühen, Barlamentszusammentrittes veranstalteten sämt der   Republik zu geben, was sie benötigt. In dem liche sozialistische Gewerkschaftsorganisationen Augenblick aber, in dem etwas geschehen würde, Groß- Brünns eine öffentliche Kundgebung, die

Vom Baume des Bösen. niemals der Tod Angst einflößte, ſondern nur die machte fich ein böses Ziehen bemerkbar... Nein, Krieg mit Opfern nicht gefättigt hatte und deren

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Von Marcel Berger.

n unser Zimmer," murmelte Verdier. ,, Wer hilft mir?" Der Architekt erhob sich schwankend. Auch Pythius taumelte. Zu dritt brachten wir sie in den Aufzug. Aber die ganze Last lag auf mir. Mühsam luden wir sie oben aus. Endlich lag sie auf ihrem Bett, in den rosigen Federkissen. Ich trat an den Fauteuil, in den der Architekt gesun­fen war:

Wissen Sie, daß wir noch Hoffnung haben?" Hoffnung?"

,, Gerettet zu werden."

hob mich.

Verächtlich sagte ich ihm:

Oberst Simpson bot sein ganzes Vermögen für seine Rettung. Trotzdem blieb ihm nichts übrig, als sich zu erschießen." Erschießen...?"

aber trotzdem! Manchmal befürchtete ich, sie könnte mir meine Einsamkeit zu Bewußtsein kam, als ich jetzt versammein. Nein, auch das nicht. Es gab Copyright 1924 bei Buchhandlung Schneider u. Co.,   Wien. mich verachten. Nun... heute konnte ich ihr zeigen, wieder im Korridor stand. Luft! War es bloße fein Jenseits. Ich würde mich in Nichts auflösen, daß ich in meiner Art auch Mut habe..., daß mir Autosuggestion? In meiner linken Bauchseite wie sie vor mir. Diese schrecklic Zeit, die der Aussicht, sie zu verlieren..." es war nichts. Wohin sollte ich? Wieder trieb es Gier eine nachträgliche Hekatombe begehrte! Wie Bei den letzten Worten klang seine Stimme ntich zu Eveiyne. Kein Sinnentaumel mehr. Ich hatte ich es mir auch einfallen lassen können, init etwas fefter. Die Sterbende hob sich auf die Ell- fühlte mich geläutert. Voll Mitleid hatte ich den eimunddreißig Jahren noch ungestraft weiter leben bogen und winkte ihn zu sich. Er fam und bettete Wunsch, ihr im Todeskampfe beizustehen. Ihr zu wollen. ihr Haupt in seinen Arm. Mit Bitterfeit und Reue mein Erbarmen, meine Achtung zu beweisen, sie An der Stiege rief mich eine Stimme an: mußte ich mir gestehen, daß ich niemals so geliebt von der Idee, die sie vielleicht quälte, zu befreien, Doktor!" hatte. daß sie entehrt sterbe. Noch eine andere Vorstellung Ich erkannte Hourloubeyre und wandte nicht Ich komme gleich wieder", sagte ich und er- zwang sich mir auf. Ich weiß nicht, war es reine den Kopf. Er lallte: Barmherzigkeit oder Sadismus, aber ich sehnte ,, Es ist un... geheuerlich! Die Zofe meiner Bleiben Sie!" flüsterte die junge Frau. Ihre mich danach, ihr zeigen zu können, daß mir bei mir Frau hat uns... einfach fizzen gelassen! Verlassen Stimme war nur mehr ein Hauch. nichts Efel einflöße. Ich war bereit, ihr die sind wir, wie Hunde... Und ich hatte zwanzig Jch blieb und versuchte zu trösten. Banale niedrigsten Dienste zu leisten, wenn die Wirkung Millionen verdient!" Phrasen; verlegenes Gestammel. Sie hörten mir dieses infamen Giftes ihren Störper besudeln sollte. beide nicht mehr zu. Hiflos fämpfte fie gegen ihr Ich fühite mich trunken von Aufopferungsfähigkeit Schluchzen. Ich sah, wie sie vor meinen Augen wie die Frauen, die die Schwerverwundeten in den Seine Augen richteten sich auf mich; sie von Sekunde zu Sekunde mehr und mehr ver- Feldspitälern pflegten. waren fast gebrochen. welfte, wie eine Blume in einem überheizten Troy allem fehlte mir das Herz, es nochmals Flie- Zimmer. Plötzlich streckte sie sich in furchtbarem zu versuchen. Die Tür würde ſelbſtverſtändlich Sie, es ihm gleich zu tun!" Strampfe, wollte sich übergeben und konnte nicht. noch immer verriegelt sein und hinter ihr herrschte Sic, Der große, schwere Mann begann zu zittern: Helfen! Ich rannte in das Badezimmer. Ein Hand- unerbittiches Schweigen. Der Leichnam ihres Ich sage ja nur, daß die Dienerschaft fuch! Nein, einen Stübel... Verdier nahm ihm Vaters, der an der Schwelle lag, nahm in meiner mir aus der Hand: " Ja, wissen Sie denn nicht, daß sie in hellem überreizten Phantasie Dimensionen an, die mir. Aufruhr steht? Verstecken Sie sich! Schließen Sie die Haare zu Berge trieben. Wohin also? Wo sterben, wenn es dazu kam? sich ein, wenn Ihnen Ihr Leben lieb ist!" Ich glaubte zu übertreiben. Aber während Wieder fühlte ich einen Stich in meinen Einge- Souvloubeyre furchtschlotternd in sein Zimmer weiden... Nur mit irgend jemand sprechen; ie- entivich, sah ich, über die Brüstung der Treppe mand sehen! Einen Moment dachte ich sogar dar- entvich, an, Philipp aufzusuchen. Aber welchen Trost gebeugt, wie eine johlende meuternde Horde unten in die Halle eindrang. Auf wen hatten sie es konnte mir dieser Jrsinnige gewähren. Auch er abgesehen? Spähend stieg ich einige Stufen hinab. hielt übrigens fein Zimmer versperrt. Dem Doktor Es ging offenbar gegen Pythius, der an der Sa­konnte man sich nicht freundschaftlich nähern. Seine lontär stand und den drohend erhobenen Fäuſten menschenverachtende Aufopferung lehnte jede in- lontür stand und den drohend erhobenen Fäusten time Aussprache ab. Meine Jugendfreunde waren die Stirne bot. tot, gefallen verschollen. Zu ihnen würde ich mich

" Ja", fuhr ich fort, der Telegraph! Ein ger ist unterwegs, bringt das Gegengift." Verdier schüttelte den Kopf:

Wenn sie zugrunde geht... will auch ich

stepben."

Pythius hatte sich nicht niedergesetzt. Jeht schritt er auf die Tür zu. Ich machte Miene, mich ihn anzuschließen, aber Verdier hielt mich zurüd.

Jch blieb und beglückwünschte ihn Teise zu feiner bewundernswerten Haltung.

Er lauschte und antwortete in abgerissenen Säßen:

,, Danke. Und jetzt verlassen Sie uns", sagte er. ,, Aber nein. Ich kann Ihnen doch vielleicht heifen...!" Sein Gesicht zeigte die Züge eines Sterbenden Aber er wies mich zurüd. ,, Warum? Aber warum?"

" Ich will nicht..., daß sie jemand... m diesem Zustande sieht", raunte er mir zu. " Ich hätte es nicht ertragen, daß sie von mir Eifersüchtiger als sie selbst wachte er darüber, einen schlechten Eindruck bekommen hätte... Sie daß der Schein ihrer strahlenden Schönheit bis an fennen, mein Verhalten im Striege... Niemals das Grab gewahrt wurde. hat sie anders als zärtlich zu mir gesprochen.

**

Ich kann nicht schildern, mit welchem Grauen

Ja. Hier, um die Ecke. Nichts hindert es ihm gleich zu tun!"

( Fortsetzung folgt.)

"