Donnerstag, 4. Robember 1926.

Bestandteil des ganzen proletarischen Stampfes. Redner beantragt daher die Streichung des Sat­zes, die Sozialdemokratie betrachtet die Religion als Privatsache". In einer zweiten Rede betonte

der Redner der Freidenker, daß sich über die Frage der Religion allerdings streiten laffe, aber antiflerifal zu sein, ist jedem Parteigenossen zur Pflicht geworden, weil die Kirche keine über­indische, sondern eine tapitalistische Institution ist.

Teutsches Recht.

Der Femeprozeß in Landsberg .

Die Ermordung des Arbeiters Gröschle. Die Stimme des Herzens". Nur Meuchelmörder find für die völlische Organisation tauglich.

Der Landsberger Femeprozeß geht seinem In feinem Schlußwort gab Bauer zu, daß Ende entgegen. Der Strafantrag des Staatsan­hinter der Freidenferbewegung ein seelisches Be- walts sieht die Todesstrafe für zwei der Haupt­dürfnis von Profetariermassen stede. Aber diese schuldigen, für Klapproth und Oberleutnant Freidenkerschichten sind lange nicht die Arbeiter Schulz vor. Ob das Gericht dem weitgehenden flaffe und daneben gibt es Schichten mit ganz Strafantrag Raum geben wird, ist fraglich. Es anterer feelischer Beschaffenheit, mit denen wir hat im Verlaufe des Prozesses bewiesen, daß es genau so rechnen müssen. Vor allemt aber gilt: für die Justiz der Fememörder immer noch Ver­es gibt ein oberstes Prinzip des internationalen ständnis aufbringt und es wird die Leute, die sich Sozialismus, das Karl Marx bei der Begrüßung ja so halb und halb für Kollegen der preußischen der ersten Internationale in der Inaugural Gerichtsbarkeit ausgeben, nicht sehr hart strafen. adresse so ausgedrückt hat, daß Der Prozeß selbst aber bleibt denkwürdig durch die grauenhaften Bilder, die er von dem Denken und Fühlen des völkischen Deutschland entivarf. In der Kulturgeschichte der Jn­flations und Putschzeit wird die Feme als übel­stes Zeichen der Zeit verewigt bleiben.

die ökonomische Emanzipation der Arbeiter­Klasse der große Endzweck ist, dem jede polis tische Bewegung als Mittel unterzuordnen ift.

Es gibt feine wirksamere Waffe gegen den Kleri­falismus als die, im Stampfe gegen diesen Kleri­falismus, dr die Religion zur Parteifache macht, unt das Proletariat zu spalten und um breite Schichten des Proletariats in der Gefolgschaft der Bourgeoisie zu erhalten, die Religion zur Privatsache zu machen.

Die in Landsberg Angeklagten haben den Ar­beiter Gröschte in bestialischer Weise gequält und umgebracht. Gröschte war in die schwarze Reichswehr gekommen, ohne eine besondere politische Gesinnung zu haben. Er wird als ein ruhiger und anständiger Mensch geschildert. Den Rameraden" galt er aber als Kommunisten­Damit war die Debatte beendigt, und der fpitel. Niemand fann angeben, wer ihn zuerst Parteitag ging in die Beratung der Aban de- als Spiel bezeichnet hat. Beweise gibt es über rung des Organisations statuts ein, haupt feine. Es war ein Gerede entstanden, ges über die Genosse Dr. Deutsch referierte. Die wöhnlicher Kasernenklatsch, das genügte, mit dem Abänderungen wurden gemäß dem Kommiffions- Beweisverfahren" zu beginnen. Wie das aus­antrag beschlossen, womit die montägigen Ver- fab, davon gibt die Aussage des Angeklagten Schiburr eine eindeutige Vorstellung: handlungen zu Ende waren.

Die Beratungen des Parteitages am Dienstag wurden mit einent Bericht Sta tets über die Größe und Entwicklung der Partei eingeleitet. Darauf folgte eine furze. Debatte und dann wurde die Wahl der Partei­bertretung vorgenommen. Hierauf hielt Danne­berg ein zweistündiges Referat über Die poli tische Lage und die nächsten Nationalratswahlen". Daran hüpfte sich eine Debatte, an der 19 Redner teilnahmen. Die vorgeschlagene Resolu tion wurde mit einer Reihe von Zujazanträgen einstimmig angenommen.

Ant Schlusse der Sitzung sprach der Partei­tag unter stürmischem Beifall den Mitgliedern des parlamentarischen Untersuchungsausschusses, insbesondere den Genossen Danneberg, Dank und Vertrauen aus.

,, Als Gröschke hinkam, wurde bekannt, daß er Kommunist sei. Darauf wurde er von dem Ober­Ieutnant Raphael in eine Arrestzelle ein­gesperrt und Raphael vernahm ihn darüber wo die Kommunisten ihre Waffen versteckt hätten, wo die kommunistischen Führer ihre Zentrale hätten usw. Ich wurde von Oberleutnant Raphael hin­zugeholt, und

wenn Gröschte falsche Aussagen machte, habe ich schlagen müssen,

erst mit einem Koppel und dann mit einem Ochsenziemer, der geholt wurde.

Bors.: Haben Sie gehört, daß Gröschte gesagt hat er sei Rommunist?

Angell.: Jawohl. Er hat angegeben, wo die Kommunisten die Waffen hatten.

Borf.: Ehe er geschlagen wurde? Angell.: Oberleutnant Raphael hat ihn ge­fragt, und wenn er mit der Antwort gezögert hat,

Wahlerfolge der amerikanischen bann habe ich ihn geschlagen, bis er sagte: Ja, es

Demokraten.

New Yort, 3. November. ( Reuter). Die bisher bekannten Wahlergebnisse sprechen von großen Gewinnen der Demofraten und der Pro­hibitionsgegner in den Oststaaten. Der Demokrat Smith wurde zum drittenmale zum Gouber­neur des Staates New York gewählt. Die Demo­Iraten gewinnen Senatorenjige in den Staaten Massachusetts und New York . Das im Staate New York organisierte Referendum über die Pro­hibition endete mit einem entschiedenen Siege der Alkoholfreunde, und zwar mit einer Mehrheit von 3 zu 3.

*

Die Republitaner troßdem in der Mehrheit.

stimmt. Dann wurde das zu Protokoll gegeben. Bors.: Haben Sie ein solches Verfahren für richtig gehalten?

Angell.: Ich habe den Befehlen meines Vorgesepten Folge zu leisten.

Bors.: Sogar im Militärstrafgesetzbuch steht, baß ein Soldat nicht ein Vergehen begehen darf, selbst wenn ein Vorgesetzter es befiehlt.

Angell.: Es war allgemein bekannt, daß er Kommunist war.

Bors. Der Mensch war doch unschuldig und Sie sagen: es ist allgemein bekannt. Schon war der Mann verurteilt. Ich muß sagen, das ist ein sehr abgekürztes Verfahren. Sie haben ihn nrit dem Koppel geschlagen.

das Koppelschloß soll sich vollkommen in den Körper eingedrückt haben. Schließlich war Gröschte blutüberströmt, Angell.: Ich habe wohl mit dem Koppel ge­schlagen, aber daß das Koppelschloß getroffen hat, meiß ich nicht. Uebrigens, wenn er in vierwöchige Behandlung gekommen wäre, würde er vollkom men wiederhergestellt worden sein.( Große Bewe­gung im ganzen Saalc.)

Bors.: Wie viele Tage haben Sie ihn denn, schlagen müssen?

Angell.: Das kann ich nicht mehr genaa sagen.

Die Paris Times" melden aus Washington , daß die Wahlergebnisse, obzwar sie noch nicht vollständig bekannt sind, der republikanischen Partei die Mehrheit im Senat verbürgen. Der Senat wird ungefähr folgendermaßen zusammen­gefes: fein: 48 Republifaner, 47 Demokraten und ein Farmer. Neun Republikaner sind jedoch Diffi­denten. Ebenso ist int Repräsentantenhans die Wehrheit der republikanischen Partei gesichert, penn fie auch geschwächt sein wird. Die Demo­fraten( Antibrohibitionisten) gewinnen im Senat Die Folterungen wurden solange fortgefeßt, mindestens sechs Size. Am markantesten ist der bis Gröschte vollständig gebrochen war. Er bat, Sieg des Demokraten Walshum mit ungefähr 15.000 Stimmen über den Republikaner Butler, ,, Lassen sie mich doch lieber gleich erschießen" der als Freund Coolidges bekannt ist und im worauf man ihm zynisch antwortete ,, So schnell Senat die Anschauungen Coolidges repräsentierte. geht das nicht". Die Koppel drückte sich bei der Prügelei so tief in das Fleisch ein, daß man Spanische Verschwörer in Frankreich in der Haut deutlich lesen fonnte:

verhaltet.

,, Gott mit uns".

Das habe ich sogar in Friedenszeiten erlebt.

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I find die Begleiterscheinungen der völkisch­fascistischen Regierungssysteme. Das deutsche Volf fann heute mit Schauern zurückden­fen an die Gefahr, an der es mit Mühe vorbei­

geführt wurde.

Schulz freigesprochen!

Sandsberg, 3. November. Jm Landsberger Fememordprozeß gegen Schulz, Klapproth und Gräß schildert dann, wie er selbst am 18. Juni Genossen wurde heute abend folgendes Urteil ge­1923 auf der Schreibstube der ersten Kompagnie fällt: Die Angeklagten Rehn, Willy Slapp= ganz fürchterlich verprügelt wurde. roth und Vogel werden freigesprochen. Etwa 15 bis 20 Mann hätten sich auf ihn gestürzt. Die Angeklagten Graez, Fride und Schi= 2 Mann packten ihn an der Gurgel, während mit burr werden wegen förperlicher Berlegung mit einer Brechstange auf ihn gehauen wurde. Beide gefährlichem Werkzeug, und zwar Schiburr zu Brustwarzen sprangen dabei auf, so daß das einem Jahr, Graez zu vier Monaten und Fride Blut herausstürzte. Etwa eine halbe Stunde schlu- 3 acht Monaten Gefängnis verurteilt. gen sie auf die Borderseite, dann sagte einer: Drehte der wird wegen Anstiftung zur gefährlichen doch den Lumpen um und bearbeitet die andere Körperverlegung in Tateinheit mit Nötigung zu Seite. Darauf wurde er umgedreht und weiter neun Monaten Gefängnis, Raphael wegen geschlagen, wobei ihm das Gesicht auf den Boden Körperverlegung mit gefährlichem Werkzeug in gedrüdt wurde, so daß er keine Lust mehr bekam. Tateinheit init Rötigung, Meineid und Beihilfe Nachher sei ein Jüngling gekommen und habe zu zum Mord zu acht Jahren Zuchthaus und Ver ihm gesagt: Na, Du Salunke, menn Du nun noch lust der bürgerlichen Ehrenrechte auf fünf Jahre was jagtst, schieße ich Dich gleich nieder. perurteilt, Glaser wegen Beihilfe zum Auf der Stube fiel er dann um und lag 14 Tage Mord zu drei Jahren Zuchthaus , Erich Klapp= lang frank. roth wegen Beihilfe zum Mord zu fünfzehn Jahren Zuchthaus und Verlust der bürgerlichen Ehrenrechte auf zehn Jahre. Oberleutnant Schulz wird freigesprochen.

Vors.: Wissen Sie nun heute, weshalb sie damals verprügelt wurden?- Angell.: Nein, heute noch nicht. Nachdem ich ausgeheilt war, wurde ich Bursche beim Oberleutnant Vogt.

Paris , Ende Oktober 1926. Alle Aufmerksamkeit in Frankreich lenkt sich

Mit verschiedenen Varianten erzählen die einzelnen Angeklagten, wie sie den Gröschte Die französischen Neuwahlen. verprügelt haben. Einer benützte einen Gummiknüppel, ein anderer die koppel. Gröschke, von dem nunmehr erwiesen ist, daß er tein Kommunist war, also auch im Sinne der Femebande unschuldig gemordet wurde, schwieg lange, um den Folterungen zu entgehen, gestand er dann mancherlei Dinge, wirr und zu­fammenhanglos, wie man ihm eben die Fragen borlegte. Nach tagelangen Quälereien wurde das Urteil" an Gröschte vollstreckt. Der Henfer Slapproth erzählte darüber folgendes:

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,, Eines Tages kam ich nach Spandau und traf dort Büsching. Er sagte mir, wir haben einen tommunistischen Spizel in Gorgast. Büsching war nämlich Sportlehrer in Gorgaft und sagte,

berdroschen haben wir ihn schon.

immer mehr auf die bevorstehenden Senatswah en im Januar kommenden Jahres. Schon auf dem Parfeitag der Radikalen Partei" in Bor­ deaux spielten sie fürzlich eine erhebliche Rolle und auch die sozialistische Partei macht sie am 31. Oftober zum wichtigsten Bunkt ihrer Tagesord nung. Von diesen Senatswahlen fann die ganze fünftige Entwicklung der französischen Po litik und womöglich das Schicksal der Regierung Poincaré abhängen.

Komunumal- und Generalratswahlen finden in Frankreich gewöhnlich etliche Monate nacy neuen Rammerwahlen statt, wie diese in vier­Ich sagte, was ist denn, das für eine Gurte? Dar- jährigem Abstand. Als im November 1919 die auf sagte Büsching, das ist so ein richtiger Kom- Clemenceau eine Hochreaktionäre Kammer fogenannten Siegeswahlen" stattfanden, munist und den müssen wir wo anders hinbringen, zielte, da bestätigten die einige Monate später ab­nach einem anderen Forts. Da habe ich gesagt,

Ist das von oben? Ja, sagte er zu mir. Ich bin also mit ihm nach Rüstrin gefahren und da haben wir uns ein Auto genommen und sind rausgefahren nach Gorgast. Da haben wir noch meinen Bruder mitgenommen und den Bogel, die da raus mußten. Wir sind noch wieder zurückgefahren nach Küstrin und abends wieder hin.

Da saß Oberleutnant Raphael neben mir Der Fähnrich Glaser saß im Wagen mit Büschi Als wir nun draußen antamen, nahm sich Büsching den Monteurhebel aus dem Wagen und wir gin­gen in die Zelle. Er brach die Tür auf und dann ging er rein. Als ich rein kam, sah ich, wie er den Gröschke beim Kragen hatte und wollte ihm den Monteurhebel über den Kopf schlagen. Ich sehe ihn noch vor mir, wie er damit zuhauen wollte. Da stürzte ich zu und sagte, Büsching mach doch leinen Quatsch oder irgend so was."

Ich fuhr also durch Küstrin auf der Chausse nach Zorndorf weiter und dann fuhr ich langsam und immer bei der Fabrik von Stinnes vorbei. Auf einmal ruft es von hinten her:

100

er

gehaltenen Kommunal- und Generalratswahlen dieses Ergebnis( die Generalratswahlen werden gewöhnlich einen Monat nach den Kommunal­wahlen veranstaltet).

Ein Senator ist auf neun Jahre erwählt und zwar wird vom Senat alle drei Jahre em Drittel ersetzt. Dies geschieht nicht durch direkte Wahl, sondern durch Delegierte der Kommunal­und Generalratsparlamente. Zum Beispiel gibt es in Seine- Departement, in dem Paris liegt, 1100 Wahldelegierte. Unter diesen befinden sich 120 Generalräte. Davon hat Paris acht Ge­neralräte, und die restlichen 112 verteilen sich auf seine Vororte.

Be

Bei den letzten Senatswahlen vor drei Jah­ren wurde ein Drittel in den Senat gewählt, das entsprechend den vorangegangenen Kommunal und Generalratswahlen zum größten Teil reaf­tionär war. Jetzt wird sich aber das Bild ändern. Die Kammerwahlen von 1924 brachten ein ener­gisches Anwachsen der französischen Linksparteien, und die Kommunalwahlen, die im April 1925 stattfanden, sowie die einen Monat später abge­haltenen Generalratswahlen brachten eine ,, Büsching, hallo, kann ich knallen?" stätigung dieses Ergebnisses, wodurch die größten Ich nickte mit dem Kopf und fuhr weiter. Da Stadtparlament aufweisen( das Pariser Stadt Städte Frankreichs eine sozialistische Mehrheit int fielen zwei Schüsse und in dem Moment war parlament wurde allerdings noch nicht erobert). mir flar, jetzt ist etwas passiert. Dann habe ich Diese linksstehenden Stadtparlamente werden na so gedacht, hier ist dide Luft. Dann habe ich Gas so gedacht, hier ist dicke Luft. Dann habe ich Gas fürlich größtenteils links gerittete Delegierte für gegeben und wir sind weiter gefahren. Gegen die Vornahme der Senatswahlen entfenden und Sorndorf habe ich angehalten. Büsching fagte: so steht zu hoffen, daß die sechs Sozialisten, die Willst du nicht mit anfassen? Ich habe aber wegen unter Führung des Genossen Reboult im Senat der anderen Fuhriverke, die vorbeikamen, Repara- fizen, vielleicht nach diesen Senatswahlen dazu tur am Wagen vorgetäuscht. Na, nun gingen die

beiden anderen los in den Wald, kamen wieder

zurüd und Glaser sah wie weißer Stäse aus. Afs wir in Stüſtrin wieder ankamen, nahm ich Büsching beiseite und sagte: Auf keinen Fall darf iemand etwas erfahren. Das Ding habe ich auf meine eigene Kappe geprägt."

kommen werden, daran zu denken, eine eigene Fraftion zu bilden, statt sich, wie bisher, mangels genügender eigener Stärke der Radikalen Partei" den zu erwartenden Linkssieg bringen, dann ist links anzuschließen. Wenn die Januarwahlen auch eher, als es bisher möglich war, in Eriva gung zu ziehen, ob nicht endlich die übergroßen Der Urheber der Gewalttat war der Ge- Rechte, die der Senat hat, eingeschränkt werden nevalstabschef" der Mordorganisation, der Ober- tönnen. Rammer und Senat müßten dem Paris , 3. November. Wie aus Perpignan Charakteristisch für die Bande, die in der böl- leutnant Schulz. Er verantwortete sich dahin, natürlich zustimmen. Der Moment muk dann gemeldet wird, hat in bedeutendem Umfang mobi fischen Reichswehr vereinigt war, ist die Tatsache, daß er vorher nichts von dem Mord gewußt habe, benützt werden, in einem demokratisch angehauch lifierte Polizei und Gendarmerie bisher 60 Per- daß der eine Mithelfer des Mordes, Grätz bei obwohl ihm die Mörder zur persönlichen Verfüten Senat ein für alle Mal festzusehen, wie weit jonen in Perpignan und Umgebung verhaftet, ie feinem Eintritt in die schwarze Reichswehr felbft gung zugeteilt waren, also ohne sein Wissen keine die Rechte des hohen Parlamentes reichen bür im Berdacht stehen, sich mit der Absicht zu tragen, erfuhr, weshalb ihn das geschah. Lassen wir den ter sagte er, es sei selbstverständlich, daß ein Pa- fand, und man ist heute noch nicht dessen sicher, furchtbar verprügelt wurde, ohne daß er jemals die Tat später gebilligt. Dem Untersuchungsrich gestürzt, weil sie im Senat teine Mehrheit mehr. Autotouren unternehmen konnten. Er habe aber fen. Bekanntlich wurde Herriots erste Regierung einen Aufstand anzuzetteln, dessen Zentrum Bar­ celona sein sollte. Es handelt sich um Personen, Originalbericht sprechen: die größtenteils spanischen Ursprungs, zum gerin- Darauf folgte die Bernehmung des Angeklag- triot, wenn er von Verrätereien hört, ,, der Stimme seines Herzens folgt" gen Teil italienische oder englische Staatsange­hörige find. Es fursieren Gerüchte, wornach die Verschwörer an einiger Orten Munition and Waffen hinterlegt hätten. Die nach Spanien fahrenden Züge werden der streng­ten Kontrolle unterzogen. Nach den Blät tern ist der Führer des Komplottes, an dem gegen 400 Personen beteiligt sind, der im Jahre 1902 in Barcelona geborene und in Baris als Meister in einer Ruderraffinerie ansässige Josef Ca­rillo. Die Verschwörer, größtenteils junge -Leute im Alter von 20 bis 30 Jahren, begaben fich über Bordeaur nad, den Pyrenäen , Unter den mit den spanischen Revolutionären verhafteten Engländern befinden sich zwei, bei denen Bomben gefunden wurden.

ob der Senat überhaupt das Recht hat, eine Rea ten Gräb, genannt ,, tnorfe". Er ist 1902. in Frank­gierung zu stürzen. furt a. d. Oder als Sohn eines Feldwebels gebo- und den Beschuldigten um die Ede bringt. attionären Senat immer möglich geme­So ist es in der Vergangenheit einem re= ren und vom 7. Lebensjahre an im Militärtaisen Einer der Angeklagten erklärte, es sei ihm, cinta fent, fich allen von der Kammer gewünschten de haus in Potsdam erzogen worden. 1916 tant er lich" gelesen, den Gröschte ermordet zu haben, zur Reichsbahn , wo er 1919 abgebaut wurde. Dann zumal er ihn für unschuldig halte. Das ist aber mokratischen Neuerungen hemmend in den Weg ging er zur Reichswehr , wo er 1922 infolge eines auch das einzige Reuezeichen in der Mör- u stellen, im Grunde also den Volkswillen, der Unfalles entlassen wurde. Als er später beim Ar- berbande geblieben. sich durch das direkte Wahlrecht zur Kammer ma beitskommando Stüstrin eintrat, glaubte er, daß es So steht das te utsche Recht" aus, das nifeftiert, eigenmächtig zum Schweigen zu brin sich um wirkliche Reichswehr handele, was ihm die Völkischen uns mit der Erneuerung Deutsch - gen. Eine Linksmehrheit im Senat dürfte auf Fragen auch bestätigt worden sei. Auf Fort lands bringen wollten. So ginge es den Arbei- sur Gorgast, wohin er tam, sei ebenso exerziert Dorben wie bei der Reichswehr , und die tern, wenn Sitlers Diktatur aufgerichtet worden Leute seien wie andere Reichswehrsoldaten ausgewäre. Was Italien und Rumänien er­leben, das wäre auch uns beschert:

rüftet gewesen.-

Bors.: Es war aber doch nichts Militärisches, Folter, Mord, Terror, Rechtlosigkeit und daß mit dem Koppel geschlagen wurde?- Angell.: sittliche Bersumpfung

sich Abänderung dieser Zustände daher nicht dar­auf beschränken, in diesem Punkte der Kammer gelegentliches Wahlwollen zu zeigen, sondern sic müßte bereit sein, die Rechte des Senats für alle kommenden Zeiten unegoistisch zu Gunsten des Sieges des demokratischen Gedankens einzuengen. Kurt 2 en 3.