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nen jährlich größer. Je ärmer aber eine Familie Gefühl des Hungers bezwingen, den Magen Derselbe Mann hat vor einiger Zeit die Hochist, desto mehr Kartoffeln verbraucht sie, weil sie täuschen können. Sie werden hungern, in Verwürden Parteisekretäre in den Pfarrämtern mitsich andere Nahrungsmittel erst recht nicht kaufen zweiflung, Elend und Kälte die tels Rundschreiben aufgefordert, unter den Dienstfann und so ist gerade bei den Allevärmsten der Wintermonate verbringen müssen. boten für die christlichsoziale Partei zu agitieren. Mehrverbrauch noch größer. Weiß die bürgerliche An der Verzweiflung der allerärmten Heute gibt er den reichen Agrariern den zarten Deffentlichkeit, wissen Regierung und bürgerliche Schichten der Bevölkerung, in die diese Menschen Wink, wegen einiger Kronen Beiträge, die DienstParteien, was das bedeutet? Nicht nur für die Regierung und herrschende Klassen in diesem boten über die Wintermonate hinauszuwerfen Arbeiter der Industriegebiete, sondern für die Staate treiben, mag man die Unfittlichkeit erken- und hungern zu lassen. Landarbeiter, für die Kleinbauern und die zahl- nen, mit der wir regiert werden, mag man er Es ist wirklich unnötig, zu diesen reaktionären reichen proletarischen Existenzen in Stadt und kennen, wohin der 15. November 1925 Ergüssen der grünen und schwarzen Arbeiterhasser Land, die schon jahrelang keine Beschäftigung ha- die proletarischen chichten des ein weiteres Stommentar zu liefern. Sie sprechen ben und für die eine Krone schon ein hoher Be- Bandes geführt hat. Die Arbeiterschaft für sich selbst. Das eine wollen wir den Herre trag ist? Es wird Tausende von Menschen im muß mit aller Leidenschaftlichkeit ein System be- schaften heute schon versprechen, daß wir ihnen heurigen Winter geben, die sich nicht werden fatt fämpfen, das die Aermsten der Armen mitleid diese Beweise ihrer wahren Gesinnung in allen effen können, die nicht einmal mit Kartoffeln das los in den Abgrund stößt. Versammlungen um die Ohren schlagen werden, wo sie die arbeitende Bevölkerung wieder mit süßlichen Reden und falschen Verheizungen betören wollen.
Der„ Kurs nach Rechts".
Offene Eingeständnisse der Zollparteiler, daß ihre Politit gegen
Schuldebatte im Budgetausschuß. Prag , 6. November. Der Budgetausschuß ging gestern nachmittag in die Beratung des „ Der Linkskurs hat sich geäußert: 1. In der Budgets des Schulministeriums ein. In der Debatte tam als erste Rednerin
also die Arbeiterklasse gerichtet ist.
ten eher die ungeschminkte Wahrheit erfahren, welche Ziele die deutschbürgerliche Regierungspolitik verfolgt. Hatten da im Oktober die Landbündler eine Tagung in Oberplan , die nach dem Berichte ihres Parteiblattes„ Südböhmische namentlich gegen die Sozialversicherung ausge füllt war. Einer der Sprecher, der agrarische Schriftleiter Reif aus Budweis hatte den Mut, „ Es war der Krieg, der Umsturz, und doch war dies nicht so arg wie das, was später kam, nämlich die sozialistischen Gesetze, der Kurs nach Links."
Genossin Kirpal
Ueberbesteuerung und 2. in Maßnahmen zur sozialen Fürsorge. Letztere bestehen in der Ausdehnung der Krankenversicherungspflicht auf die landwirt zu Worte, die sich über den steten Abbau des deutschaftlichen Arbeiter und im Sozialversicherungsschen Schulwesens beschwerte und über die Frage gefeße." der Reorganisation der Landes- und Bezirksschulräte Aufklärung berlangte.
wollen:
Sonntag, 7. November 1926,
täten- Programms, während die Tschechen auf dem Standpunkt verharrten, daß diese für die internationale Zusammenarbeit des Proletariates so wichtige Frage in den bisherigen opportunistischen Nebelschleiern belassen und daran nicht gerührt werde. Davaus ist zu ersehen, daß die tschechischen Sozialdemokraten den aufrichtigeren Willen zur Einigung hatten als die deutschen , da beide Parteien wissen mußten, daß ein Scheitern in dem Augenblicke unvermeidlich ist, in dem der Versuch gemacht wird, die nationalen Forderungen zu formulieren, das heißt, aufrichtig zu sein und die Verantwortung zu übernehmen."
Wir haben zu dieser Meldung nur zu bemerfen, daß sie völlig aus der Luft gegrifa fen ist, und daß hier nur der Wunsch der Vater des Gedankens ist.
Die Parte vertretung der tschechischen Sozialdemokraten trat gestern in Prag zu einer auf zwei Tage berechneten Tagung zusammen. Vormittags fand eine Sihung der Gaupertrauensmänner und Sekretäre statt. Die Verhandlungen der Parteivertretung eröffnete der Parteivorsitzende Hampl mit einem Nachruf für den ver
Mit geheuchelter Entrüstung weisen die deuten Regierungsparteien den Vorwurf zurück, daß storbenen Ehrenvorsitzenden Němec und dankte ihre Politik nur den egoistischen Profitinteressen dann unter stürmischem Beifall der Anwesenden der Besitzenden dient. Sie bestreiten alle reaktiofür seine Tätigkeit im Dienste der Partei. Der dem abtretenden politischen Sekretär Maref nären Absichten der neuen grün- schwarzen KoaOrganisationssekretär Aleš gab hierauf einert fition und beteuern, daß sie sich für die Interessen ausführlichen Bericht über den ziffernmäßig des ganzen Volkes selbstlos hinopfern. So sprechen wenigstens die schlauen Führer der deutschen Zoll- daß die Herren auch feine KrankenIm fleineren Streise wird also geoffenbart, großen Aufschwung der Partei. In Sie sprach sich gegen eine jede Regelung im einigen Gauen stieg die Zahl der Parteianparteien. Ihre Unterläufel dagegen verstehen sich versicherung wollen. Aber auch die wet- Verordnungswege aus und verlangte die parlamen- gehörigen im ersten Halbjahr bis um 48, in weniger auf solche Komödiantenkünfte und sie teren Ausführungen sind für den Geist der Land- tarische Behandlung dieser Fragen, damit allen Ver einigen Minderheitsgauen sogar bis um 81 Promachen auch aus ihrem Herzen keine Mörder- Vereinigen machen auch aus ihrem Herzen keine Mördergrube. Darum kann man gerade von diesen Leu- bündler bezeichnend, weshalb wir sie festhalten tretern die Möglichkeit gegeben werde, zu dieser zent. Genoffe Maret gab eine lebersicht über Frage Stellung zu nehmen. Bei der Reform des die Tätigkeit der Partei im letzten Halbjahr und ,, Man hat nun seitens der neuen Regierung Fortbildungsschulwesens darf unter keinen Umstän beschäftigte sich namentlich mit den parteipolidas Bestreben, all das wenigstens teilweise wieder den der Unterricht wieder auf die Abend- oder Sonn- schen Verhältnissen, wie sie sich nach den vorgut zu machen, was man in früheren Jahren an tagsstunden verlegt werden. Das Fortbildungsschul- jährigen Wahlen herausgebildet haben. Ueber dem Stand der Landwirte und Gewerbetreibenden wesen traukt an dem Mangel eigener Gebäude; über die Referate wurde eine ausführliche Debatte Volkszeitung" ganz von einer reaktionären Sebe, berfäumt und verfündigt hat. Trotzdem müssen haupt sind die deutschen Schulen in ungenügenden abgeführt. Heute Sonntag wird Meißner wir uns mit dem Gedanken vertraut machen, Räumen untergebracht und weisen mitunter nicht über die politische Situation sprechen. daß nicht alles so glatt gehen wird, wie einmal einen Turnjaal auf. Der Motivenbericht erman wünschen würde. Besonders gilt dies auf wähnt die Arbeiten einer Kommission, die sich mit Parlamentsausschüsse. Montag, den 8. Nonationalem Gebiete. Man wird vorderhand nur der Frage der Trennung der Kirche vom vember um 4 Uhr nachmittags, Budgetausdas eine erreichen, daß die tschechische Schulpolitik Staat beschäftigt. Wir wünschen Aufklärung, chu; Wir wünschen Aufklärung, ich u: Mittwoch, den 10. November eingestellt und den Deutschen bei der Bodenreforme y diese Kommission eingesetzt hat, wie sie zu halb 4 Uhr nachmittags der Immunität 3. entgegenkommen wird." sammengesetzt ist und wie weit ihre Arbeiten geDie Heilbrüder sind in nationaler Bediehen sind. Weiters wünschen wir auch Aufklärung ausschuß und Donnerstag, den 11. November ziehung sehr bescheiden geworden, sie über den Aufwand des Kongruagefeges. Genoffin um 3 Uhr nachmittags Präsidialsigung. bestehen nicht einmal mehr auf einer Aenderung Rirpal trat ferner für die endliche Schaffung der der Sprachenverordnung, sind mit dem Schußge- deutschen Handels- und Montanhochschule ein und fet u. dgl. nun zufrieden. Ja nicht einmal gegen Trogdem der Kinderrüdgang bei beiden Nationen verlangte die Schaffung von Gesellenwerkstätten. die bisherigen Verbrechen bei der Bodenreform Trotzdem der Kinderrädgang bei beiden Nationen protestieren sie, welche doch ihre Hauptschlager fast gleichmäßig ist, so sehen wir, daß das waren, sie begnügen sich nun, wenn auch einige werde als das tschechisch e. Eine ganz bedeutsche Schulwesen mehr gedrosselt deutsche Protektionsfinder Restgü sondere Pflege wäre unsrem Silfsschulwesen 11: matinee. 1. Robal: Winternachtsgelänge. 2. Jeremiak: ter erhalten. zu widmen. Rednerin wünscht die Einführung der 3 Lieder. 3. Dvořaf: Streichquartett-dur 14,30: Opern unentgeltlichkeit ber Lehrmittel sowie Die verfaufte Braut". 15.30. llebertragung aus dem EmeAbschaffung des Schulgeldes und trift für die Erana- Saal, 17: Tanzmusif. 18: Deutsche Sendung. Fräurichtung der Einheitsschule ein, damit endlich die Standesabsonderung und der falsche Standesdünkel ausgerottet werde. Sie verweist auf die unzulängliche Ausbildung unserer Lehrer und wünscht,
zit erklären:
Der Krieg war den Herren also viel ange nehmer, vielleicht war der Strieg für sie nicht so schlecht. Aber für die Arbeiter und die Kleinbauern, welche in der Front hungern und darben mußten, welche als Krüppel oder gar nicht mehr zuhause famen, war der Krieg das Furchtbarste. Ueber die Absichten der Landbündler geben seine weiteren Aeußerungen ein flares Bild. Er sagte:
,, Das eine wissen Sie, daß ein anderer Kurs
gekommen ist, ein Kurs nach Rechts. Wir haben die Zoll-, die Kongruafrage gelöst. Das alles ist ⚫in der letzten Session des Barlamentes geschehen. In der nächsten Session soll insbesonders auf den Kurs nach Rechts noch mehr gearbeitet werden." Später erklärte er noch:
,, Wir verlangen die Wegräumung der Sozialversicherung überhaupt oder(!) Einführung der freiwilligen Sozialversicherung. Wir sind zu wenig reich, zu wenig wohlhabend, um uns eine solche Institution leisten zu können."
Das nennen
Zur Sozialversicherung mußte selbstredend nur erklärt werden:„ Wenn schon unsere Landwirte alles ertragen haben, so lönnen sie auf teinen Fall die Laften des Sozialversicherungsgesetzes ertragen." Also: Lieber tot als Sklav]." Der Herr Bernkopf aus Prachatit stellte aber noch einen Antrag:
Daß das Altanjajjigen- Recht vom Jahre 1919 dahin novelliert wird, daß es bei den alten Rechten
bleibt."
Da hätten wir also das schönste Programmi für den Rechtsfurs" fertig. Feig sein gegen die wir eine klare und offene tschechische Unterdrückungspolitik, mutig sein beim Sprache, die auch von jedem Schwerhörigen ver- Losgehen auf die Arbeiter, und fürs erste Wegstanden werden muz. In demselben Sinne sprach räumung der Sozialversicherung, Beseitigung der standen werden muß. In demselben Sinne sprach Strankenversicherung der Dienstboten und Landauch der Herr Senator Lippert, der außerdem noch sein warntes Herz für das tschechische Bür- arbeiter, nicht zu vergessen schließlich die gefebliche Sanktionierung des Raubes der Rustikalisten am Schwierigkeiten haben wird... Gemeindegut. Ob es damit nicht doch einige
gertum zeigte:
Es wurden Gesetze geschmiedet, auch zum Schaden der tschechischen BürgerItchen."
Auch der Abg. Player ist sehr mit seinen tschechischen Kollegen zufrieden:
mir
zur
Die Christlichsozialen sind auch für den Rechtsturs",
einige lebensfähige, private Lehrerinnenbildaß dungsanstalten verstaatlicht werden, so vor allem jene in Aussig . Wir erwarten, daß unsere Wünsche hinsichtlich der Schulautonomie bei dem Auf- und Ausbau des Schulwesens respektiert werden und daß alle Bildungsmöglichkeiten den Massen erschlossen
bleiben.
Rundfunk für Alle!
Programm für heute, Sonntag.
um
Prag , 372. 9: Landwirtschaftlicher Rundjunt. 10: Ueber tragung aus der Wenzel- Basilika. Brudner: Messe E- moll.
Mastenball. 2. Meyerbeer : Arie aus Der Braphei. 3 Bizet: Arie aus Carmen . 4. Saint- Saens : Arte aus Samson und deutschen Zandestheaters. 19: Vortrag: Die Tätigkeit der stonferenzen des internationalen Arbeitsmititutes. 20 Beteste Nachrichten, Uebersicht der Lagesereignisse, Sport und Theaternachrichten, 22.15: Tanzmusik
Dalila. Am Klavier Georg Singer, Rapellmeister des
tervoraussage. 20.02: Militärfonzert.
21: Beitsignal, 22:
der
Brünn , 521. 9.30: Landwirtschaftsfunt. Die Bedingungen der Selbstgenügfamkeit bei der Produktion Getreide pflanzen. 10: Konzert. 1. Brahms : Festouvertüre, 2. Rach maninoff: Prelude. 3. Bruch: Col Nidrei. 4. Rubinstein: au Matin. 2. Donizetti: Arie aus Lucia di Lammermoor .
Bajaderentana. 5. Liszt : Polonaife II. 19: Konzert: 1. Godard: 3. Leoncavallo : Bajazzo- Arie. 4. Robaf: Serenade d'Amour. 5. Leoncavallo : Arie aus Bajazzo . 6 Zosselli: Lieder.
7. Brahms : Intermezzo. 8. Euccini: Duett aus Madame Butterfih. 20.30: Tanzmusif. 21: Seitzeichen. Sportberichte,
9:
19.30: Die Weltanschauung der Völker. 20. Borlesung Tho
Auch Patel( Nat.- Soz.) erklärt, daß das Gewaltsystem gegen die deutsche Schule andauert. Im Jahre 1925 sah man das Programm Spinas als Grundlage einer Diskussion an, heute erklären dieselben deutschen Parteien, daß die Entvid- 504.9 Rozgenfeier, 11.30: Unterhaltungsmuft. 12.20: Mor lung des Schulwesens mit der wirtschaftlichen und Baul. 13.10: Stunde der Lebenden. 15.30: FunkbeinzelTragfähigkeit in Einklang gebracht werden müsse. mann. 16.30: Nachmittagskonzert. 19.05: Dichtungen Asiens . Der Gesamtabbau der deutschen Schulen weist mas Mann und Frit Kortner. 22.30: Tanzmusik. Breslau , nur im verflossenen Schuljahre den Verlust 418. 8.30: Morgenfonzert. 11: Morgenfeier. 12: Rofofovon 49 Schulen mit 911 Schulklassen musif. 18.10: Liederstunde. 19.10: Das deutsche Volkslied. auf. Das Schulbauprogramm weist im Jahre feier. 11: Kinderaussagen als Beweis der Wahrbeit. 11.30: 1927 nur 3,2 Prozent für deutsche Anstalten in slabiertongert. 16: Stonzert. den historischen Ländern auf, trotzdem der deutsche Oper von Strauß- Damburg, 392. 9: Morgenfeier, 12: Bevölkerungsanteil 34 Prozent ausmacht.
In der heutigen Vormittagssigung wurde die Debatte fortgefeht, aber immer noch nicht zum Abschluß gebracht. Beneš( tsch. Soz.- Dem.) verweist auf die völlig ungenügende Unterstützung unserer Studenten, während andererseits das Budget 40 Millionen zur Unterstützung russischer Studenten auswerfe.
,, Es gereicht besonderen Wenn der teure Bundesgenosse die Reaktion Freude(!!), daß die tschechischen Agra- so stürmisch liebt, können die guten Christlichsosia rier auch heute in Budweis , eine Protestversammlen auch nicht hassen. Der christlichsoziale Kreislung gegen die Sozialversicherung ein- sekretär Drachsler schreibt im Krumauer berufen und uns Deutsche dazu eingeladen haben." Landsboten", daß die Christlichsozialen So eine Freude hat der gute Mann schon und die deutschen Nationalsozialisten so schlau lange nicht gehabt. Der Herr Abgeordnete hatte waren, in der alten Parlamentsperiode für das aber doch vor dem Mute des Herrn Reif ein wenig Sozialversicherungsgesetz zu stimmen, um den SoAngst, er rechnet mit einem Widerstand der Sozialdemokraten für die Neuwahlen das Schlagwort zu nehmen, daß die Christlichsozialen gegen das zialdemokraten. Wehmütig rief er aus: Gesetz waren. Nachdem die Wahl schon vorüber ist, fann man jetzt schon sagen, daß man gegen Kallina( D.- Nat.) weist nach, daß die das Gesez ist. Wörtlich schreibt der Streissekretär: Aufwendung des Staates für das deutsche SchulHätten bei den letzten Wahlen die Sozial- mesen bloß 15 Prozent beträgt, obwohl der Bedemokratie ihre Stärke behauptet oder gar Stim- völkerungsanteil 24 Prozent beträgt, so wird das men gewonnen, so hätten wir noch heute eine sozia- deutsche Schulwesen um 58 Millionen verkürzt. listisch orientierte Regierung, hätten feine Agrarzölle, keine deutschen Minister, mit anderen Worten teine Aussicht auf Besserung."
Mit der Wegräumung des Gesetzes werden wir die größten Schwierigkeiten haben Das glauben wir ganz gerne, daß da die ver
brüderten Arbeiter von deutscher und tschechischer Seite noch eine harte Nuß zu fnacken haben werden.„ Wir als Arbeitgeber" sagt Herr Plazer weiter, trotzdem doch die Landbündler immer behaupten, eine Partei des gesamten Landvoltes zu sein. Schließlich ist es ja gut, wenn mit dem Verstedenspielen endlich aufgehört wird. In der Resolution, die in Ober plan beschlossen wurde, wird sogar ausgerechnet, welches Kapital die Sozialversicherung in 30 Jahren verschlungen haben wird. Hoffentlich werden die Herren Landbündler einmal auch ihren Anhängern sagen, wieviel Kapital der Militarismus in 30 Jahren benötigt, da würde die Endsumme noch bedeutend höher sein!
Die Oberplaner Tagung war der Ausgangspunkt des agrarischen Feldzuges gegen die Sozialversicherung in Südböhmen und im Böhmerwald . Es werden bereits Unterschriften gegen das Geset gesammelt und wehe dem Dienstboten, der nicht unterschreibt. Eine am 18. Oftober in Bud weis abgehaltene agrarische Kreisleitungssigung war der Weiterberatung des agrarischen Feldzugsplanes gewidmet. Der besagte Schriftleiter Reif erklärte dort wieder:
Da hat die göttliche Vorsehung wieder einmal das Volk vor einem großen Unglüd bewahrt. Zum Glück haben wir heute Agrarzölle, von denen der Herr Kreissekretär seinerzeit sagte, daß die den Böhmerwaldbauern keinen Rußen bringen werden, zum Glück haben wir Deutsche als Minister, weshalb es uns jetzt gut geht und noch besser gehen wird. Dem Herrn Drachsler verdanken wir außer diesen Weisheiten noch eine treffliche Auslegung des christlich sozialen(??) Partei programmes, wenn er in dem Auffaß den from men Bauernlefern noch folgenden gut christlichen und überaus sozialen Rat gibt:
,, Ein eigentliches Dienstverhältnis braucht also den Winter über nicht bestehen und jeder Bauer kann sich vor den Beiträgen der Sozialversicherung schüßen, wenn er seine Dienstboten über die Wintermonate entläßt."
Jezet( Nat. Dem.) polemisiert gegen die Ausführungen der deutschen Vorredner und verlangt die Auflassung, bzw. Umwandlung der ,, überflüssigen" deutschen Technik in Brünn .
Böllmann ( B. d. 2.) verlangt die Unterstüßung der Bauernhochschulen und wendet sich gegen den Zwang, deutsche Kinder in tschechische Schulen zu schicken.
Nach der Rede des Tschechischtleritalent Roudnicky wird die Debatte neuerdings auf Montag 4 Uhr nachmittag vertagt.
Mufil. 15: Rätselfunt. 15.15: Märchen. 16: Unterhaltungs21: Unterhaltungsmusif.
18.30:
Der Rosenkavalier,
Vorlesung Andersen- Negö. 13.05: Sonntagsfongerf. 13.45: Konzert. 15,30: Sunfbeinzelmann. 17.30: Rebue. 19: Jm
musif.
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lande der Fiorde. 20: Instrumentalfabareti. 22.15: Tanz 11: Gragebirgische Bergleute: 11.30: Seuchenbelämpfung. 12
Leipzig, 452. 8,30: Orgelfonzert. 9: Morgenfeier. Musikalische Stunde. 19: Kultur der Biedermeierzeit. 19.30: Der Bogel als Architekt.
20.30: Sörspiel.„ Bürger Schippet". Komödie von Sternbeim, 23: Tanamufit. München , 485. Giedlungsland Deutsch- Südwestafrika . 18: Schrammelterzett, 20.15: Berafrau" oberhahrisches Voltsitud von Haas. 22.15:
München , 485. 11: Glodenſpiel. 11.30: Deutsche Balladen. 12: Plakmusif. 16. Konzert. 17.25:
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Bolkstümliches Sonntagsfonaert. Münster , 410. 9: Mor genfeier. 11.15: Arat und Erzieher. 12: Vollstümliches KonAutorenstunde. 17.30: Sonntagsfonzert. 19.05: Kulturbilder
zert. 15.15: Mädchenkränzchen, 16: Lieder und Duette. 17: aus Italien . 21.30: Bunter Abend.
*
Programm für morgen, Montag.
Prag , 372. 11: Mittagskonzert. 1. Boielbien: Ouverture Die weiße Dame, 2. Holý: Bei Tagesanbrugh. 3. Brožil: sibellenwalzer. 4. Schubert: Am Meer. 5. Bernbard: Aus guter after geit. 6. a) Sviždalef: Die Nachtigall singt nicht so füß. b) Dubsty: Trocadern. 7. Gamef: Anima. 12: Seit signal, Fressenachrichten und landwirtschaftlicher Rundfunt. Die Jtalienerin in Algier . Ouverture, 2 a) Fibich: Mein
14: Börsennachrichten. 16.30: Nachmittagstonzert. 1. Stoffint: Mädchen. b) Dboral: Warnung. c) Dvořal: zot it's in mancher Menschenbrust. 3. Jensen: Hochzeitsmufit. 4. Nobat:
Das Erwachen. a) Du erfüllt meine Seele, b) im Abend. 5 Grieg: Peer Gynt . 17.30: Börsennachrichten uno HopfenRundfunk 18.45: marktpreise 18.15: Landwirtschaftlicher schlechtsbestimmung vor der Geburt. 19: Bortrag II ifchil. Deutsche Sendung. MUDr. Eduard Zidh, Prag : Ge Arbeiter- Olympiabe, 19.15: Bortrag. Ifchechoslowaten ist Südflawien. 20: Wettervoraussage. 20.02: Aonzert der Biolinbirtuofin Ferrari . 1. Mendelsohn: Hebriden- Ouverture. 2 Mendelssohn: Konzert E- moll. 3. Dvořat: Andante und Das Allegretto. 4. Dvořal: Slawische Tänze. Scott: Lotusland. Schubert- Kreisler: Ballettmusik
Kommunistische Herzens- Wünsche. Rude Brab o" brachte fürzlich folgende Mel dung aus angeblich sozialdemokratischen Kreisen:
Giballules. 5. Reger: Balfe d'amour, 6. Biset: Bbanigite aus Carmen . 21: Seitfignal. 22: Lette Nachrichten, Uebersicht der Tagesereigniffe, Sport und Theaternachrichten. 22.15: Tana musir.
In der letzten Zeit wurden zwischen der Brünn , 521, 14.30: Brager Effektenbörse. Devisen, Vatschechischen und der deutschen Sozialdemokratie Iuten, Groten. Wetterbericht, Preffe, Sport und Theater Verhandlungen über ein gemeinsames Vorgehen nachrichten, 17.40: Kinderstunde. 18: Beitzeichen. Landwirt geführt. Die Verhandlungen scheiterten an der schaftsfunt. Sausgärten im November, 18 20: Kammermusif. 1. Quartett, Op. 18, G- dur. 2. Romanze, F- dur, 3 Quar nationalen Frage und die Unterhändler gingen fett, Op. 18. G- moll. 20: Konzert. 1. Roffin: Wilhelm dieser Tage auseinander. Die Deutschen verlang Soffmanns Erzählungen." 4. Maly: Liederpotpourri. BeltZell", Borfpiel, 2. Tschaikowoffij:„ Piquedame". 3. Offenbach : ten die Ausarbeitung eines genauen Rationalizeichen und Preffenachrichten.