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Der Fall Geßler.

Aus Berlin wird uns geschrieben:

Mittwoch, 1. Dezember 1926. Serr Geßler hat allerdings auch zugeben müssen, unfere braven Kommunisten. Als vor eini-] machte, hörte man nichts von einem Mißtrauens­daß unerlaubte Dinge bei der Reichswehr passiert gen Tagen, die außerpolitischen Verhältnisse im antrag gegen Herrn Geßler, wie überhaupt der find. Dem General Watter hat er den Reichstag zur Debatte standen, brachten sie schleu- kommunistische Oppositionsdrang diesem Manne Laufpaß gegeben, weil er mit Silfe eines ruf- migst cin Mißvertrauensvotum gegen den Außen- gegenüber wenig in Erscheinung tritt. Soll der Ob aus dem Fall Geßler Geßlers Fall wer- fischen Heeres einen Befreiungsfrieg" gegen minister Stresemann ein. Troßdent in dieser Devon Mahraun enthüllte Plan der Rechtsradika­den wird, steht vorläufig noch dahin. Es ist näm Frankreich beginnen wollte; die Entlassung des batte die Zustände in der Reichswehr das politisch len, mit Hilfe einer russischen Armee den Krieg lich mit dem Ministerium der Reichswehr ebenso Generals Seedt hat er durchgesetzt, nach- wichtigste Moment bildeten und der Reichswehr - gegen Frankreich aufzunehmen, diese zurück­wie mit dem Gesamtkabinet. Jedermann sieht, dem dieser unter Umgebung der gefeßlichen Bor- minister dabei eine nicht gerade glückliche Figur haltende Stellung beeinflußt haben? daß es so wie bisher nicht lange mehr weiterschriften einen Hohenzollernprinzen an den Ma­gehen kann, und daß eine grundfäßliche Aende- növern der Reichswehr hat teilnehmen lassen. rung eintreten muß. Aber niemand möchte die Die schwarze Reichswehr ", die Zeitfreiwilligen, Verantwortung für das Kommando übernehmen, die Verbindung der Reichswehr mit den soge­folange sich nicht eine entscheidende Wendung in nannten Stampfverbänden: alle diese Dinge fonnte der politischen Situation vollzogen hat. Wann er nicht ableugnen. Aber immer hat er durch Thoiry als Fortjekung von Locarno . aber wird das sein? Der rheinische Großindu- leuchten lassen, daß aus außenpolitischen Gründen strielle Peter Selödner hat jüngst in der nich zuviel darüber gerede! werden dürfe. Generalversammlung seiner Werke ausgeführt,

Außenpolitische Kammerrede Briands.

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Milderung des Belegungsregimes. Scharfe Worte gegen Italien .

daß für das kommende Jahr mit einer gün= Uebersehen wir die ganze Tätigkeit des Herrn Paris , 30. November. Nach Beginn der Täglich gehen die Verhandlungen einen itigen Entwicklung in der deutschen In- Geßler, so sehen wir, daß selbst die wenigen Ver- heutigen Nachmittagssigung ergriff Außenminister Schritt weiter. Aber glauben Sie nicht, so rief dustrie zu rechnen sei, und in der Tat wird schon dienste, die er für sich in Anspruch nimmt, nur Briand in der Kammer das Wort, um sich in Briand aus, daß die Verhandlungen leicht sind. aus einer ganzen Reihe von Industriezweigen negativer Natur gewesen sind. Er hat es einer zweistündigen Rede über die Außenpolitik Stresemann hätte sofort nach seiner Rückkehr nach über wachsende Beschäftigung und ansteigende vielleicht verhindert, daß es mit der Reichswehr der französischen Regierung auszusprechen. Zu Deutschland gesagt, daß es noch viele Schwierig­Auftragsbestände berichtet. Auch das neue In- noch schlimmer geworden ist, aber er hat wenig Beginn seiner Rede verbreiterte sich Briand über leiten zu überwinden geben werde, aber der gute ſtitut für Konjunkturforschung will ermittelt dazu getan, daß die Reichswehr zu einem wirk- die französische Politik in Tunis , er- Wille auf beiden Seiten wäre die Haupt­haben, daß der tiefste Stand der Depression über- lichen Heer der Republik , daß sie zu einer läuterte den Standpunkt der französischen Regie- a che. Ein neuer Krieg würde keine Sieger und wunden sei und die deutsche Wirtschaft sich wie- republikanischen Armee wurde. Und so rung zu den Ereignissen in China und Besiegten kennen, er würde eine Katastrophe sein. der auf der aufsteigenden Linie befindet. Wird die stehen wir nach den sechs Jahren seiner Wirt- sprach alsdann über die französisch- ita Daher müsse unter allen Umständen für die Si­erwartete Besserung der wirtschaftlichen Lage auch famkeit vor der Tatsache, daß die Reichswehr ein ienischen Zwischenfälle, die die öffent- cherheit Europas gesorgt werden. eine Klärung der politischen Lage Offizierskorps hat, das sich von dem Offizier- liche Meinung in Frankreich erregt hätten. Briand bedauerte dann lebhaft, daß die letzte schaffen? Das ist die Frage? forps der alten kaiserlichen Armee in, seiner Ge­Reichstagsrede Stresemanns dure Er sagte, in einem benachbarten, von Frank- eine unvollkommene Wiedergabe in der französi leber die deutsche Reichswehr offen zu finnung nur wenig unterscheidet, daß die Sol­sprechen, ist nicht ganz leicht. Bis vor gar nicht daten nach Methoden ausgebildet werden, die reich aufrichtig geliebten Lande sei es zu Gescheh- schen Presse in ihrer Bedeutung vollkommen miß­so langer Zeit bagelte es Landesverratsprozeffe einer demokratischen Republit wenig würdig sind, nissen gekommen, die der Ausfluß einer Weiß- verstanden und falsch gedeutet worden sei. gegen diejenigen, die über die schwarze Reichs- kurzum, daß die Reichswehr einer vollkommenen immung seien. Es sei für Frankreich peinlich, Auch die Rede des ehemaligen Reichskanzlers Dr. wehr" zu schreiben oder zu reden wagten. Auch Umbildung unterzogen werden muß, soll sie nicht daß jedesmal, wenn dieses Land zur Verstin- Wirth sei fragmentarisch wiedergegeben worden über die Verbindungen zwischen Reichswehr und neben der Justiz noch einen zweiten Fremdkörper mung Anlaß zu haben glaubt, es sich gegen und konnte deshalb nach ihrer Bedeutung nicht Frankreich wendet. Die französische Regie richtig bewertet werden. rechtsradikalen Verbänden durfte nicht gesprochen in der deutschen Republik darstellen. werden. Zwar sind die Alliierten über alle diese Sämtliche Parteien bis in die Reihen des Folgende Vorgänge sind in der jüngsten rung könne für sich das Verdienst in Anspruch Vorgänge weit beffer unterrichtet, als es die Zeit besonders ausführlich erörtert worden. Die nehmen, diese Geschehnisse mit Kaltblütigkeit be- Flügels der Fraktion Marin bereiteten Briand deutsche Deffentlichkeit ist, und man verrät durch einen betreffen die Refrutierung des handelt zu haben. Glücklicherweise hätten die Er- nach Beendigung seiner Rebe it ir milche stürmische aus fein Geheimnis, wenn man darüber etwas Reichswehrer sabes. Sie erfolgt nicht etwa eignisse nicht die tragische Entwicklung genommen, Ovationen. Nachdem er die Rednertribüne berichtet. Aber die deutsche Justiz wußte es doch so, daß nach unpolitischen Grundsätzen das die' man in gewissen Kreisen befürchtet habe. verlassen hatte, drückte ihm Poincaré die Hand. in der Regel so zu drehen, daß sie einen Landes- i brauchbarste Menschenmaterial sunt zwölfjährigen Immerhin glaube die französische Regierung verrat fonstruierte, wenn über Verhältnisse in Seeresdienst, der für die Reichswehr vorgeschrie sich zu einem offenen Wort berechtigt. Lär - Eine Konferenz der vier europäischen der Reichswehr , die das Licht des Tages zu ben ist, herangezogen wird, sondern die Kommende Manifestationen lägen zwar in der Na­scheuen hatten, in der Linkspresse irgendetwas ge- pagnieführer verschaffen sich den Ersatz in engster tur junger Völker, aber es gebe eine jagt wurde. Verbindung mit den stockreationären rechts Grenze, wo auch das stürmischeste Tem

Wah rauit,

gegen

TO

Großmächte.

örterung gelangen.

London , 30. November. ( Tsch. P.-B.) Der In der letzten Zeit konnte dieses Schweige- radikalen Verbänden. Jeder Soldat wird auf perament halt zu Jeder Soldat wird aufperament halt zu machen habe. Das Genfer Korrespondent des Daily Telegraph " infiem nicht mehr aufrecht erhalten werden. Wenn feine nationale" Zuverlässigkeit auf das sorgfäl französische Außenministerium hat keine Gelegen meldet: Möglicherweise wird sofort nach Abschluß schon ein so patriot cher Mann wie der Hoch- tigste geprüft, ehe er für würdig erachtet wird, heit versäumt, um Italien seinen guten Willen der Tagung des Bölterbundvates in Locarno eine meister des jungdeutschen Ordens, Herr Arthur in die Reichswehr aufgenommen zu werden. Und und seine freundschaftliche Absicht zu beweisen. Sonderfonferenz der ,, Vier"( Chamberlain, Die hochverräterischen in das Offiziertorps tommi niemand hin Italien glaube aus der Tatsache seiner Ueber Briand , Mussolini und Stresemann) stattfinden. Viäne der rechtsradikalen und der vaterländischen ein, der auch nur im geringsten demokratischer bölkerung gewisse Ansprüche und„ Daily Herald" meldet hiezu, daß dieje Non­Verbände zu Felde ziehen mußte, so war es tlar, oder republikanischer Gesinnung verdächtig ist. echte herleiten zu können. Kein Land habe der ferenz bereits endgültig vereinbart wurde. Strese­daß von Landesverrat teine Rede mehr sein Dann ist es die Förderung der Sportbe- italienischen Auswanderung bereitwolliger nicht mann wurde zu der Konferenz geladen; man fonnte, wenn man über diese Dinge sprach. Und wegung" durch die Reichswehr , über die in nur seine eigenen Gebiete, sondern auch seine Sto- weiß aber nicht, ob er tatsächlich an ihr teilnehmen nun zieht sich über das Haupt des Reichswehr diefen Tagen, soweit Schlesien davon betroffen lonien geöffnet, als Frankreich . Auf jeden Fall wird. Es sei auch nicht ausgeschlossen, daß die ministers Gejler ein Gewitter zusammen, das wird, das sozialdemokratische Blatt in Breslau müsse Italien einsehen, daß die Anspielungen auf Konferenz in Strefa oder in Baveno abgehalten ihn das politische Leben fosten würde, wenn nicht ausführlich berichtet hat. Und alles das geschieht den Erwerb französischen Gebietes, werden wird. Auf der Konferenz wird u. a. eben die Frage, was nachher geschehen solle, noch unter den Augen eines demokratischen Ministers! für den Italien einige Ansprüche zu haben glaubt, auch die Frage der italienischen Kolonien zur Er­nicht eindeutig entschieden wäre. Herr Geßler Wie gesagt, diese Zustände jind der Entente ein für allemal aufhören müssen. bat zu seiner Verteidigung folgendes angeführt: beffer bekannt, als der deutschen Deffentlichkeit. Auf das deutsch - französische Verhältnis über­Einmal, so sagt er, habe er vor sechs Jahren Und wenn die deutsche Sozialdemokratie jetzt eine die Reichswehr mit der Verpflichtung übernom- entscheidende Aenderung verlangt, so gehend, sagte Briand : Ohne eine Berständigung men, sie zu einem Instrument zu machen, das tut sie das ebensowenig aus„ landesverräteri zwischen Frankreich und Deutschland wäre ein sich nicht gegen die Republik gebrauchen laffe. Das schen" Motiven, wie aus/ ,, Liebedienerei" gegen- dauerhafter europäischer Friede undenkbar. fei ihm gelungen, und wenn man von der einen über den Alliierten, was ihr beides vielfach von Berträge von Locarno seien erst seit drei Monaten Ausnahme vom Jahre 1923, wo ihm die bay- Organen der Rechtsparteien unterstellt worden Mit ihrer Unterzeichnung hä.te rische Abteilung der Reichswehr den Gehorsam ist. Die sozialdemokratischen Vorschläge ur Um Deutschland ein großes Werk voll verweigerte, absicht, so hat die Reichswehr offi- gestaltung der Reichswehr werden voraussichtlich bracht, indem es die französischen Grenzen an­siell niemals an einer Verschwörung gegen die fchon in der nächsten Zeit bestimmte parlamen- ertannte und auf Gewaltanwendung in allen zu Republik teilgenommen. Außerdem, so geht seine tarisch durchführbare Formen annehmen, und dafünftigen Konflikten verzichtete. Man habe von Verteidigung weiter, habe er 1920, nach dem bei wird es sich zeigen, welchen Parteien in Thoiry gesprochen als von etwas Neuem, das an Kapp- Putsch , die Reichswehr bereits als eine Deutschland es ernst mit der wirklichen Republi- die Stelle Locarnos getreten fei. Dies fei nicht fertige Einrichtung vorgefunden, und wenn auch fanisierung des Staatswesens ist. Diese Frage richtig; Thoiry wäre eine Fortsetzung von das Gros der alten Offiziere ,, traditionsgemäß" fann auch leicht zu einem Prüfstein für die Große Locarno. Die Franzosen hätten das Rhein­noch am alten Geist des kaiserlichen Deutschlands Koalition werden, neben den sozialen und wirt hänge, so dürfe man darüber nicht zu hart ur- fchaftlichen Problemen, die damit gleichfalls ver­teilen, es fomme doch nur darauf an, wie die bunden sind. Reichswehr als Gesamtheit zu beurteilen fei. Eine merkwürdige Rolle spielen bei alledem

Die Untersten.

21 Roman von Victor Noad.

Sie!?"

" Du!" jubelte er.

Wer is'n dort draußen?" fragte die Mutter

im Zimmer.

Walter stieg auf den Tisch und toastete: ,, Das Christkind soll leben Willy und Ernst dancben, Frize, Willem und Hirsekopp Und Emmy und Anny sie leben hoch! Und unsere Mutter" vor allem! Rein in die Kenne mit jeder Nase, Es lebe die ganze Mörder- Blase!" Sie fohlten und ließen die Gläser

"

Ich bin's, Frau Mörder, Sturm. Der Willy, aber Walfer fuhr fort: Frizz und Ernst und Wilhelm sind unten.

haben Sehnsucht nach Ihnen."

-

Sie

-! ,, Ach Jott, so in aller Früh! Na' s nigt nischt. Ich komm' fleich runter."

In jubelndem Schweigen, spontan, faßte er das überraschte Mädchen um und füßte drückend ihren Mund. Sie fuhr blitzschnell zurück und schlug, instinktiv flüchtend, die Tür zu.

-

,, Noch Einer muß ich gedenken So vein, so schön, so hold. Laßt frischen Wein einschenken, Ant besten füssiges Gold!"

-

flingen;

Sie waren begeistert, sie hoben ihn hoch, und sowie er wieder auf den Füßen stand, umschlang ihn Emmy und drückte ihm einen Kuß auf, der nur so knallte.

Kaum drei war's, als Walter die Baumlichter Da wollte nun feiner zurückgesetzt sein. Die anzündete. Duft von Kerzen und Tannenharz Mädchen flogen von einer Umarmung in die mengte sich mit Sneipendunst und heiligte die andere. Die Köpfe wurden heiß vom Trinken und Menschen wie der liebliche Gedanke eines Dichters. Alle wurden weich, und sie fangen wie die Kinder: vom Lieben, und wie draußen der frisch gefallene Schnee von den Menschen zu Schmutz zerstampft O Tannenbaum, o Tannenbaum wurde, so sank auch drinnen das Schöne in's

Unreine.

in Kraft.

Die

land nicht bescht, um es zu behalten, sondern als Garantie. Die Besepung könne aber gemilbert werden. Ueber die Sicherheiten werde zur Zeit verhandelt.

Radič fordert die Verhaltung Basičs. Belgrad , 30. November. ( Tsch. P.-B.) Wie aus Agram gemeldet wird, hat Stefan Radis in seinem Parteiorgan„ Dom" in Besprechung der Ereignisse der parlamentarischen Untersuchung der Korruptionsaffären die formelle Forderung gestellt, daß wegen der Schädigung der Staats­interessen gelegentlich der Auszahlung der Rech­mungen der Adamstaler Maschinenfabrik die ehe­maligen radikalen Minister Nikola Vasič, Stojadinovač, Jankovic und Rojiš den Gerichten ausgeliefert und der Sohn Pasis Radomir dem Staatsanwalt zur weiteren gericht­lichen Amishandlung überantwortet werde. Radio erklärt, daß seine Partei nach Wiederzusammen­tritt der Stupschtina am 7. Dezember einen Sies­bezüglichen Antrag stellen wird.

,, Sie fühlen sich wahrscheinlich sautohl hier, Herr Kapellmeister?" jagte er.

Walter wurde rot bis in die Haarwurzeln wie ein beim Naschen ertappter fleiner Junge. Um seine Verlegenheit zu berbergen, stand er rasch auf und setzte sich zu ihm.

Sauvohl?

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langen Beine weit von sich gestreckt, saß er. Nicht ungern stellte er die ausgefransten Hosen zur Schau. Er trug sommers und winters ein Zeinen jadet und eine Weste aus rotem Tuch mit goldnen Knöpfen, der Art, wie Droschkentutscher sie zu tragen pflegten. Wie seine Garderobenfchäße über­haupt, hatte er sie beim Trödler im Austausch ntit Büchern erstanden, die er von Redaktionen zu besprechen bekam. Die geistigen Werke der Dichter waren somit eine wesentliche Stütze seiner leiblichen Existenz Sage noch jemand, daß die Dichtkunst mit furzem Gruß davon. nicht einen Mann zu nähren vermöge! Freilich nur jo lala; Haare schneiden blieb dabei ein Luxus, er sich das Gespräch. ein epochmachendes Ereignis.

Hm Wäre das möglich?" ,, Das frag ich Sie?- Aber ich seh',' e haben darüber noch nicht nachgedacht. Tun Sie das mal." Er trant nun seinen Rest hastig aus und ging

Walter war bestürzt. Tiefsinnend wiederholte

Emmy gab die Partie verloren und räkelte sich gähnend.

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Walter phantasierte am Klavier. Eine ein­fache Melodie wanderte durch Dur und Moll in In der Wohnung oben berieten Mutter und Sereuz und Be wie eine immer erneute Welle, glitzernd zuweilen wie von Wollen durchbrechender Tochter, ob man nicht besser das Lokal für heute Sonne belächelt, doch verdämmernd in einem schlösse. Aberd voll Regen. Diese Grauhimmelsstimmung Jeder bleibt doch heute in der Familie," fagte Ursel. ,, Schick die Mädchen nach Hause. Wenn verschüttete ganz plöblich seinen Frohsinn. Mutter Mörder war zur Tochter hinauf der Herr Sturm nicht in's Bett geh'n mag, jo laß Im Schatten der Lampe stand sie, zum Fenster gestiegen. Anny hatte sich in's ,, Weinzimmer" aufs ihn hier noch ein bißchen rein." Sofa zurückgezogen, Emmih jaz mit dem Rüden Staubfeiner Schnee stöberte an den warmen Kachelofen gelehnt. Ihre Beine hinausgewandt. ruhten auf einem zweiten Stuhl als Divan- Eriaz. fristallgligernd und hart geger die Sche: ben. Eine listige Eva, beobachtete sie hinter halb geschlos Wo sollte denn der Mensch auch hin? Man jenen Lidern den Jüngling am Klavier. Ihr Ver- fann ihn doch heute nicht gut in der ungeheizten fangen froch wie eine zierliche Spinne an unsichtbar Stammer fißen lassen." Sie sagte es so von oben herab wie sie ge­feinem Fädchen zu ihm hin, ihn wie ein Marien­Er lümmelte sich hinter sein Bierglas mit dem täferchen etwa einzuspinnen. Sie seufzte so tief, dewöhnlich von ,,, den Menschen da unten" zu sprechen Borsay, das Ende des schalen Reftes so weit wie er sich umblidte, Sie stellte sich schlafend und zog pflegte: aber nachdem die Mutter hinausgegangen möglich hinauszuschieben. Ebenso vorsichtig ökonomie im Traume eift Bein hoch an den Leib. Und war, setzte sie sich ans Stlavier und sang leise, ver­misch rauchte er die aus dem edlen Bestande des er lugte verstohlen. Und sie fangen: Ihr Kinderlein kommet" und Schlächtermeisters stammende Zigarre. In seinem ,, Morgen fommt der Weihnachtsmann" und„ Es Geficht spiegelte sich die ruhige Ueberlegenheit des ist ein Ros' entsprungen" und" Oh du felige" und philosophischen Stopjes. Ein stiller Spiegel, leicht Stille Nacht", eins nach dem andern in einem geträufelt von gutmütiger Jronie. Man fannte ihn, Zuge, und erst als Willys heller Tenor alle übrigen und niemand fümmerte sich um etwaige Wünsche Stimmen übertönte mit:„ Ein Prosit, ein Profit dieses Gastes. Dazu wäre nötig", dachte er, daß der Gemütlichkeit", bewältigten sie ihre Rührung. ich mir ein Goldstück an die Nase hängte". Die

Da setzte die„ Mutter" eine Schüssel aus Schlaraffia auf den Tisch, einen Berg gezuckerter Pfannentuchen, soeben aus dem siebenden Fett geschöpft und füß duftend. In der gläsernen Bowle war ein rubinrotes Funkelr und Blitzen, und aromat sche Dämpfe stiegen auf.

Emmy flatschte in ihre weichen rosigen Patsch hände und hüpfte vor Vergnügen von einem Fuß auf den andern.

Als der Seilige Abend" finsterte, eilten die Männer heim zu ihren Familien. Nur Sirfekopp, der Literat, blieb in der Mördergrube" sitzen.

Der Literat rollte sich ganz in sich zusammen, schien versunken in das Spiel des schleiernden Rauches; während er doch Spinne und Käfer wie ein Naturforscher hellfühlend beobachtete.

Er überlegte: Laß ich die beiden allein, oder zerreiß ich ihr Netz? und

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schämt geheimnisvoll:

Jm wunderschönen Mai, Als alle Knospen sprangen, Da ist in meinem Herzen Die Liebe aufgegangen

( Fortfehung folgt.)

"