Donnerstag, 2. Dezember 1926.

die vor allem gegen die deutschen Gagisten gerich tet ist, ohne daß die deutschen Regierungsparteien dazu ein Wort sagten.

Da haben wir die beste Illustration zu den Worten des Herrn Schubert, wonach die Agrarier ,, noch nie antifozial" gewesen sind.

Genosse Heeger verwies auf den undemokra­tischen Inhalt des Gesetzes, der auch durch die be- Wir halten fest und treu zusammen... antragten Abänderungen nicht gemildert wird, und erklärt, gegen das Gesetz zu stimmen. Das Wir haben uns vor einigen Tagen mit dem Gesetz wurde mit den Stimmen der Koalition ein- ordinären anonymen Pamphlet beschäftigt, das schließlich der Landbündler und deutschen Christ- bon deutsch bürgerlicher Seite gegen lichsozialen angenommen. Dagegen stimmten die Lodgman verbreitet wurde. Nun widmet die Vertreter der deutschen und fschechischen Sozial- Sudetendeutsche Tages- Zeitung" demokraten, Nationalpartei, Nationalsozialisten dieser Angelegenheit einen Leitartikel, der einen und Kommunisten. Es kam dann noch der Be- klaren Begriff davon gibt, wie weit die Ver­richterstatter Abg. Spacek über die Beibehal- fumpfung des deutschbürgerlichen Lagers vorge­tung der 18monatigen Dienstzeit zu Worte; die schritten ist. Das Blatt illustriert die berühmte Debatte darüber wird in der nächsten Sizung ab- deutschbürgerliche Einheitsfront durch die Feststel­geführt werden. lung,

In einer durch eine Abstimmung mit den Stimmen der Regierungsparteien als ver= traulich erklärten Sigung beantwortete der Minister die gestellten Fragen über die Gajda­Affäre, die sonstigen Spionageaffären und die Flugzeug- und Munitionsfabriken.

Die Handelsvertragsverhandlungen. Der Außenausschuß des Abgeordnetenhauses beschäftigte sich am 1. Dezember nachmittags unter dem Vorsitze Tomašeks mit den Handels­bertragsfragen bezüglich Desterreich, Ungarn , Belgien , Buremburg und der Türkei . Unser Redner, Genosse Schweichhart, hob hiebei hervor, daß die Handelsvertragsverhandlungen fehr unbefriedigend und allzu lang­wierig sind. Es gebe bezüglich Destereichs immer noch Leute, die auf dem hohen Roß sizzen und glauben, Gnaden austeilen zu können. Dabei leidet aber unsere Volkswirtschaft unter der all­gemeinen Unsicherheit und die Arbeitslosigkeit steigt bedenklich. Deshalb müssen die Verhand­lungen beschleunigt werden. Vom pringt­piellen Standpunkte müssen wir ebenso wie im Interesse der Volkswirtschaft auf einen Abbau der internationalen Absperrungspolitik durch die Zölle hinarbeiten. Die Tschechoslowakei , welche Wertzölle von 25 Prozent besitzt, ist mit schlech tem Beispiel vorangegangen.

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fraggeber gehören, sondern auch der Drucker, ber I gelemmen find, versichern, daß er sich in einem Typen und Druderschwärze für diese ge Bustand frankhafer leberreizung befindet, aller meinste aller Taten hergegeben hat... Nur Welt mißtraut, nur an Berfolgungsmaßnahmen eins sei gesagt: Solche in Grund und Boden ver- denkt und immer fürchtet, ermordet zu werden. dorbene und verrohte Elemente zu Persönlichkeiten des Vatikans haben erst fürzlich vertilgen, muß Aufgabe aller redlich denkenden ihrer schwersten Besorgnis über den Geistes­Menschen sein, denn eine Politik, die sich auf sol gust and Mussolinis und über die Wirten, chen Bahnen bewegt, wird uns Deutschen nicht die sich aus den gegenwärtigen Gewalttaten er­nur teine Rettung, sondern sogar noch Schande geben tönnen, Ausdrud verliehen. bringen. Schande in den Augen der eigenen Volks­genossen hier und im Auslande, Schande aber auch bei unseren politischen Gegnern im Lager der Tschechen , die mit Recht sagen können, daß ein Volt, das solche Ausgeburten unter sich duldet, gar nicht ernst genommen werden kann. Das Flugblatt ist ein Dokument, aber nicht ein Do kument des kulturellen Aufstiegs, sondern eines für den größten politischen Tiefstand, der je bisher auf der ganzen Welt erreicht worden ist. Und dieses Dokument ist in deutscher Sprache abge faßt."

So ist Mussolini insbesondere gegen die Intellektuellen von wahnsinnigem az erfüllt, weil sie nach den letzten Vorfällen an den Uni­versitäten ein Manifest für die Freiheit der Wissenschaft veröffentlicht haben. Mussolini ver­langt, daß der Unterrichtsminister alle Unter­zeichner dieses Manifestes entlasse. Der Unter richtsminister Federzoni hat bisher diese Entlas ,, daß die ganzen Affären, welche die Tschechen in fungen hinauszuschieben versucht. Das scheint letzter Zeit aufgerollt haben, hoch erhaben dastehen aber nicht mehr möglich zu sein und mehr als über dieser Tat des gemeinsten Hasses, da hundert Universitätsprofessoren dort jeder persönlich eintrat für seine, wenn auch schweren und oft unfaßbaren Anklagen, während werden verabschiedet und zum Teil zur De­So schreiben, wohlgemerkt, Deutschbürger- portation verurteilt werden. Der König erscheint es sich hier um eine anonyme Gruppe handelt, liche über Deutschbürgerliche! Jedes weitere Wort in der Oeffentlichkeit überhaupt nicht mehr. In die auch den letzten politischen und rein von uns würde die Wirkung nur abschwächen. den von Fascisten besuchten Kabaretts singt man menschlichen Anstand vermissen läßt." Lieder, in denen die Proklamierung Musso= Das Flugblatt gegen 2odgman ist Was geschicht mit den tschechoslowakischen tinis zum Imperator und der Krieg ge­nach den Informationen der Sudetendeutschen Staatsbahnen? Seit einiger Zeit werden von fordert wird. Der Refrain dieses Liedes lautet verschiedenen Blättern Nachrichten verbreitet, wo- in freier Uebersetzung: Mussolini soll es sein. Tages- Zeitung" nach das Eisenbahnministerium mit verschiedenen Aber Kaiser soll er sein. Jeder Preis Rapitalistengruppen in Besprechungen über eine dafür ist noch zu klein." Transaktion, welche mit den Staatsbahnen vor­Die unmenschliche Roheit der Fascisten über­genommen werden soll, eingetreten ist. Schon steigt alles, was man bisher erlebt hat. In Be­zur Zeit, als Stribrny Minister war, hat sich, wie rugia, wo die Verfolgungen eine besondere Höhe das Právo Lidu" meldet, eine tschechisch- franzö- erreicht haben, haben sie eine neue Folter er nen beworben. Ob damals ernstlich verhandelt zu trinken. Seine verzweifelten Schreie beglet­sische Gesellschaft um die Erwerbung der Bah- funden. Sie zwingen ihr Opfer, Jodtinttur wurde, ist nicht bekannt. Augenblicklich weilen ten sie mit Bachsalven. In Parma ist eine ganze ,, Es ist fürivahr eine Schande für das Vertreter eines englisch - amerikanischen Konzerns Anzahl von Antifascisten verschwunden. Man ganze deutsche Volt, daß derartige Dinge in Prag , welche die Bahn pachten wollen. Wie hat von ihnen keine Nachricht. Aber Mussolini überhaupt vorkommen können, eine besondere das Právo Lidu" versichert, ist die ganze Frage mißtraut auch den Präfekten und hat bereits eine Schande aber ist es für diejenigen, die den erbärm nicht aktuell. Auch der Finanzminister hat ge- ganze Anzahl von ihnen durch fascistische Sefre­lichen Mut aufbringen, sich feige hinter der Nastern im Budgetausschuß kategorisch erklärt, daß täre ersetzt. Aber auch diese werden wieder durch menlosigkeit zu versteden, wozu nicht nur die Auf- lan der ganzen Angelegenheit kein Wort wahr sei. persönliche Beauftragte Mussolinis überwacht.

" 3u Tausenden von einer bestimmten Gasse in Prag aus zur Post gegeben und an Deutsche ausgesen det worden ist, aber nicht nur etwa an Privatper­sonen, sondern an die Bürgermeister und Gemeindevorsteher, so daß man also wohl von einer wohlbedachten Aktion sprechen kann,.." Am Schlusse des Artikels heißt es unter anderem:

,, Mussolini Imperator".

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Mussolini will Kaiser werden. Eine innere Krise des Fascismus. Mobilisierung der Miliz. - Neue Foltern.

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Hausdurchsuchung wegen deutschen Unterrichts.

Wie den Innsbrucker Nachrichten" aus Südtirol berichtet wird, haben Karabinieri über eine Anzeige des Schuldirektors von Staltern. in Mitterndorf bei Kaltern Hausdurchsuchungen vor­genommen und in einem Haus 21 Kinder verjam­melt gefunden, die von einem Fräulein unterrich tet wurden. Obwohl darauf hingewiesen wurde, daß es sich nur um Religionsunterricht für Kin der handle, die zum erstenmal zur Beichte und zur Kommunion geführt werden sollen, was durch einen Erlaß vom Vorjahr erlaubt worden sei, wurde die gerichtliche Untersuchung eingeleitet. Ein Hilferuf.

Ein großer italienischer Gelehrter, dessen

Genosse Schweichhart verlangt daher, daß sich die Tschechoslowakei an der Weltwirt­schaftskonferenz im gewünschten Sinne beteiligt. Welche unheilvollen Nachivirkungen die Agrar­zölle hatten, zeigt das Beispiel Ungarns , das nun Die Internationale Informa- 1 die erkannt haben, daß ihr Schicksal mit dem des energisch auf eine Erleichterung feines Exportes ion" berteret: Regimes verknüpft ist, flammern sich verzweifelt an Agrarprodukten himvirkt. Ünser Redner be- Alle italienischen Gefängnisse sind übervoll. an die Furcht vor der Revolution"; bleiche Angst tout, daß man die einseitige politische Orienties In Bologna waren bereits vor der Demonstra- vor dem, was morgen sein wird, herrscht deutlich rung nach Westen endlich revidieren und tion vom 31. Oftober 2-300 Personen verhaftet in der Masse derjenigen, die aus Interesse Fasci­mit den besten Abnehmern der Tschechoslowakei worden. Nach dem Attentat gab es einige Taufend sten geworden sind. Die zukünftigen Verräter er­-Oesterreich und Ungarn endlich in volle mehr, und Bologna hat nicht ganz 200.000 Gin- bennen sich bereits Ordnung fonimen müsse. Und das um so mehr, wohner! Man war gezwungen, Extrazüge nach Ebenso offenbundig ist auch die Bestürzung als Frankreich selbst sich mit Deutschland erfreu- den benachbarten Zuchthäusern zu schicken. In unter den Industriellen und selbst den weniger licherweise verständigt. Auch bezüglich Sowjet- Turin wurden 1200 Verhaftungen vorgenome indifferenten Kreisen der dem Fascismus freund­rußlands ist dies dringend notwendig men. In Mailand wurden am 12. November, lichen Bourgeoisie. Zu der Furcht, die die wach- Haus von den Fascisten völlig zerstört wurde, und Genoffe Schweich hart griff dann das nach einer vertraulichen Meldung der Polizei, fenden ökonomischen Schwierigkeiten hervorrufen, der sich allen Gewalttaten der fascistischen Brutali Außenministerium heftig an, weil diefes der 5000 Personen verhaftet, die zu zweit, dritt und kommt wirre Angst vor der politischen Zukunft. tät ausgesetzt sieht, hat ins Ausland einen ergrei eigentliche Urheber der Polizeiheze gegen die Ge- viert in die einzelnen Bellen gebracht worden, die Man trifft viele Unternehmer, die ihren Fehler fenden Brief gerichtet, für den folgende Auszüge noffin Balabanoff gewesen ist. Zum Schluß sehr feucht und ungesund sind. Da auf diese Weise oder richtiger ihre falsche Rechnung erkennen. Sprechen mögen. Er schreibt: berlangt er restlose Aufklärung des Coburg - die Ueberwachung unmöglich ist, und die Ange- Die Schläge, die Verhaftungen und die Bein der Standals. Man dürfe nicht glauben, daß es ge- stellten der Gefängnisse im allgemeinen antifasci- letzten Tage haben in den Arbeitern und den So­ lingen werde, diese Geschichte zu vertuschen. Für stisch eingestellt sind, ist das Gefängnis von Mai- zialisten das Gefühl der Sklaverei nur noch ge­die Handelspolitik machte unser Redner die deut- land derzeit der einzige Ort, wo man laut fozia- stärkt. Im allgemeinen fann man sagen, daß schen Parteien ausdrücklich verantwortlich. listische und revolutionäre Lieder singen hört. dieser letzte Abschnitt der Verfolgungen viel Illu­Das fascistische Regime hat es also zustande sionen und falsche Bedenken zerstört hat und so Außer unserem Genossen sprach niemand anderer in der Debatte; alle vier Vorlagen wur- gebracht, daß der einzige Ort, wo man eine ge- die Kraft des sittlichen Teils der Bevölkerung gemöglichkeit, irgendwelche Arbeit zu finden. Man steigert hat. wiffe Freiheit hat, das Gefängnis ist.

deit unverändert angenommen. Die nächste Site jung findet am 9. Dezember statt. Demt in der

vorhergehenden Sihung gestellten Verlangen des Genoffen Pohl nach Erscheinen des Außenmini­⚫sters Dr. Beneš, um Aufffrung über die inter­nationale Situation zu geben, wird dann ent­sprochen werden.

Nie antisozial gewesen...." Die Henchelei des Schubert und die Offenherzig­keit des Hilmer.

Selbst in den kleinen, ruhigen Provinzstädten,

Die Lage der Gebildeten in Italien muß heute als rein menschliches Problem betrachtet werden. Tausende und Abertausende von Italie nern, Gelehrten, Profefforen, Schriftstellern, Po­in ständiger Lebensgefahr. Ihre Häuser sind über­litikern usw. befinden sich, eines Nichts angeflagt, fallen worden und sie haben nicht einmal die

die sich dem Fascismus nicht haben verschreiben sieht bereits eine ganze Anzahl von Gelehrten, wollen, in die Sorge um das trođene Brot für die Familie verstrickt."

,, Diese Gebildeten, die durch Temperament, Erziehung und ihre soziale Stelling gegent jebe Gewalt find, möchten sich ins Ausland begeben, um leben zu können. Aber man verweigert ihnen die Ausreisepäffe und erklärt, sie müßten als Geifeln zurückbleiben und mit ihrem Leben nicht nur für jeden Angehörigen des Fascismus, son­dern auch für jedes geschickt inszeniertes Attentat einstehen, das man erfinden würde."

,, Wir sind in der Lage der Armenier zur Zeit Ist es denkbar, daß die menschliche Tragö Die Armenier haben einen Gladstone.

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Wenngleich zweifellos vieles geschehen ist, wie Faenze, Como und Pistoia , gab es was nicht mehr gutgemacht werden kann, und die Hunderte politische Verhaftungen. Wenn man die gegenwärtige Situation auf die Dauer unhaltbar Bahr der Italiener angeben wollte, die im Oktober ist, wäre es gefährlich, sich in Italien oder im und November aus politiſchen Gründen mit dem Ausland der Illusion hinzugeben, daß der Zu­Gefängnis Bekanntschaft machen mußten, so sammenbruch des fascistischen Regimes unmittel­fäme man zu solchen Zahlen, daß sie außerhalb bar bevorstehe. Mussolini hat noch die Möglich Italiens ganz unwahrscheinlich erschienen. Hun feit von Manövern in verschiedenen Richtungen Serttausend wäre höchstwahrscheinlich noch zu offen und es ist unbezweifelbar, daß er Zeit wenig. seines Lebens die Macht um jeden Preis verteidi­Ganz besonders in Rom macht die Polizei gen wird, da er sich damit selbst vor den Folgen erbarmungslos Jagd, was erklärlich ist, wenn seiner Missetaten, die ihn nach seinem Sturze er Wie bereits hier festgehalten wurde, behaup man bedenkt, daß die Polizei von Rom stets von warten müßten, verteidigt. Gegenwärtig be­tete anläßlich der Budgetdebatte der landbündleri- der Furcht vor neuen Attentaten gehegt wird. Sie waffnet Mussolini in aller Eile die Abdul Hamids." sche Abgeordnete Schubert, seine Partei fei glaubt zu wissen, daß zugleich mit Succetti Miliz. Die Armee scheint noch immer passib noch nie antifozja I" gewesen. Die richtige außer den Lochspibeln Garibaldis und den zu bleiben, obwohl die Zusammenstöße mit der die in Europa unbekannt bleibt?" Antwort auf diese pharisäerhafte Versicherung gab Personen, die bereits verhaftet wurden, noch vier Miliz nicht abgelengnet werden können. Die dem Herrn Schubert der Hauptredner auf dem andere nach Italien gekommen wären, feft ent Dynastie zählt ebensoviel wie nichts. Die Höf- gefunden. Und wir?" fürzlich stattgefundenen Bauerntag in Brünn , schlossen, den Duce zu töten. Man setzt daher die linge des Duce fordern ihn auf, sich die Kaiser­der von zahlreichen landbündlerischen Größen be- nächtlichen Fangzüge in aller Haft fort. Die krone aufs Haupt zu setzen. Ins Gewicht fällt Schwarze Liften ausländischer Anti­sucht war. Nach dem Bericht des Tagesbote" Fremden, gleichgültig ob Mann oder Frau, wer- aber die drohende Wirtschaftskrise und vielleicht führte dort der Geschäftsführer Hilmer zum den aufs strengste bewacht. Die Polizei macht die fascisten? Thema Sozialversicherung" aus: Runde, inspiziert in der Nacht die Hotels und irgendein feierlicher internationaler Fußtritt", Zürich , 29, November.( Tsch. P.-B.) In der der man es bisher getan. bon Die Landwirte sind Sozial- bringt auch in die Wohnmoen ein, um die Identi- den man nicht ebenso verheimlichen könnte, wie verflossenen Woche brachte die sozialistische Frat bersicherung nie besonders entzückt gewesen, son- tät der Reisenden festzustellen, Der tragische und grausige Kreuzweg fann tion des Tessiner großen Rates eine Interpella­dern haben schon immer auf Wahrung ihrer Selb - In der Polizeidirektion in Mailand gibt noch durch mehrere Etappen andauern. Es läßt tion über die sogenannten schwarzen Listen des ständigkeit Wert gelegt, beruht doch die ganze es umfangreiche Bände, die endlose Listen der sich lediglich voraussagen, daß das Jahr 1927 fascistischen Regimes ein, die nach den letzten ita landwirtschaftliche Organisation auf Selbsthilfe. Nanten der Personen enthalten, die den antifafci für den Fascismus und für Italien ein stürmi- lienischen Polizeimaßnahmen aufgestellt und in Zu einer Zeit, da die anderen Berufskreise er- ftischen Parteien angehören. Ob sie alle verhaftet fches und vielleicht entscheidendes sein denen auch Namen Schweizer Bürger ange­flärten, man könne nicht recht gegen werden sollen, ist unbekannt, denn die Weisungen wird. führt wurden. diese Gesetze sein, hat die Landwirtschaft sich find widerspruchsvoll und wirr. Zunächst hat die Die Agenzia Stefani dementierte alle ähnli auf den Standpunkt gestellt, daß man nicht recht Bolizei selbst vernehmen lassen, daß die Berhaf Ein Telegramım der Arbeiter- Zet- chen Meldungen. In der heutigen Sibung des dafür sein könne." tungen der Abgeordneten, Advokaten usw. die Ein­Tessiner Großen Rates, erklärte der sozialistische Abgeordnete Ferri, daß trotz der Versicherung Zur Bekräftigung seines reaktionären Ge- leitung zu der Einführung des Zwangsaufenthaltes ung" meldet: Nicht weniger als zweiundsiebzig der Agenzia Stefani die schwarzen Listen tatsäch ständnisses führte Herr Hilmer Zeitungsauffäße sein soll. Später hörte man von kompetenten Ber aus früheren Jahren an, aus denen hervorging, fonen, daß Mussolini beabsichtige, seinen Geg- Brovinzialkommissionen sind jetzt in lich die Namen einiger schweizerischer Personen, daß er schon einen ablehnenden Standpunkt ein- nern das Leben unerträglich zu machen", wie er Italien an der Arbeit, der Regierung alle Per- die sich öffentlich betätigen, so z. B. den Namen fonen, die int Verdacht stehen, Antifascisten zu des Vorsitzenden des Großen Rates von Locarno nahm, als die Getreidepreise noch um ein Viel- es selbst gesagt hat. Man macht geheimnisvolle Anspielungen auf fein, zur Deportation vorzuschlagen. Jeder und des Polizeikommissärs von Locarno enthal faches höher waren. Der Redner gab also zu, daß die Agrarier, auch wenn es ihnen gut geht, Geg sehr strenge Maßnahmen" seitens der Regierung, Fascist, der einen Streit mit irgend jemandem tent. Der Vorsitzende der Regierung des Tessiner ner der sozialpolitischen Gesetzgebung sind, und die in Vorbereitung wären und im Vergleich mit hat, empfiehlt ihn für die Verbannung. Nach Kantons Rossi erklärte in Beantwortung der daß ihre Gegnerschaft gegen die Sozialversicherung denen alles, was bisher war, nur ein Spiel ge- zuverlässigen Meldungen sind mindestens fün- Interpellation, daß tatsächlich eine schwarze Lite feineswegs nur in den augenblicklichen Schwierig wesen sei. Niemand weiß, was beabsichtigt ist, und tausend Personen, ehemalige Minister, Abge- beschlagnahmt wurde, auf der sich die Namen der leiten der Landwirtschaft begründet ist. Selbst niemand kann es vorhersehen. Ein Teil der ordnete, Rechtsanwälte, Beamte und Arbeiter, beiden genannten Funktionäre befanden. Die verständlich nahm der Bauerntag" eine Ent- Nation ist einfach außerhalb des Gefeßes gestellt bereits zu fünf und mehr Jahren Deportation Liste sei aber weder von den italienischen Behör schließung an, in der eine gründliche Ber - worden. Ein anderer Teil hüllt sich bestürzt in verurteilt worden. Zwar versuchen die Opfer zu den noch von den fascistischen Organisationen, chlechterung der Sozialversicherung gefor- Schweigen, aber die Beunruhigung ist groß, felbst fliehen, aber die Ueberwachung ist überaus streng. sondern von einem Tessiner Bürger, einem ehe­in den Reihen der Herrschenden. Nur diejenigen, Alle, die mit Mussolini in nähere Verbindung maligen italienischen Staatsangehörigen, zusam­mengestellt worden.

dert wird.

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