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Varteigenossen!

Barteigenoffinnen! Benüßet an Stelle der unzähligen teueren Reujahrsgratulationstarten die in unserem Blatte

crscheinende

Kollektiv- Gratulation

Der Einheitspreis für die Einschaltung beträgt K 10.-. Bestellungen werden bei allen Stolporteuren entgegengenommen. Bestellungen outs Orten ohne Kolporteur sind direkt an die Berwaltung des ,, Sozialdemokrat", Prag II., Neka­zanka 18, zu richten.

Die Angeklagte stellte entschieden etwas Derartiges| die bisher in Prog noch nicht gegeben wurden, zur in Abrede und beharrte darauf, daß sie sich durch Aufführung gelangen.

eine ungewöhnliche förperliche Anstrengung innerlich

verletzt hatte. Das Gericht schenkte diesmal den Aus­sagen der Angeklagten mehr Glauben als dem an­zuzweifelnden ärztlichen Zeugnisse und sprach An­tonie C. frei. Dagegen wurde der Gatte der obenerwähnten C., Franz C., ein 26jähriger Mann, weil er seine Frau zur Geburtsassistentin geführt hatte, ebenfalls verurteilt. Wie recht hat doch Karl Kraus :

"

Zu groß ist der staatliche Widerstand,' Es wird alles beim alten bleiben, Den Müttern gedenkt einst das Vaterland Die Erwachsenen abzutreiben!".

Kunst und Wissen.

Genossen und Genoffinnen! Versäumet nicht, auch bei dieser Gelegenheit durch Einschaltung von Puccinis Einakter- Tryptichon( ,, Der Mant­Neujahrswünschen eure beste Waffe, die Partei- te", Schwester Angelica" und„ Gianni presse, zu unterstüßen und dadurch zu kräftigen. Schicchi ") gelangte am Donnerstag im Neuen Bestellungen werden nur bis 10. Dezember 1926 entgegengenommen.

Die Verwaltung.

Wieviel Arbeiter kommen noch wegen der Zollkongruo ins Kriminal?

Vor dem Dreirichtersenate unter dem Vorsize bes OLGR. HI adik in Prag II. stand gestern der aus Kladno stammende Arbeiter Ladislav SIa by wegen des Verbrechens der öffentlichen" Gewalt tätigkeit unter Anklage. Hören wir also, was für Entsetzliches der junge Mann verbrochen hatte! Bei den Demonstrationen wegen der Zölle und der Kon­grua, die in gerechter Empörung die Arbeiterschaft beider Nationen dieses Staates in allen Orten der Republit veranstaltete, war Slaby von einem in Zivil(!!) gefleideten Herrn beim Armgelent gepackt und aufgefordert worden, mit ihm auf die Polizei­wachstube zu gehen. Der Zivilist legitimierte sich ihm dann als der Polizeiagent Schön, worauf Slaby anstandslos ein ganzes Stück Weges mitging. Als ihn aber der Polizeiagent weiter beim Arm gelent festhielt, ersuchte er ihn, ihn freizugeben, da ev freiirillig mitgehen wolle. Obgleich dies Slaby ausdrücklich gesagt hatte, erblickte, das Gericht in dem selbständigen Freimachen der Hand aus der Um Flammerung des Bolizeiagenten den Tatbestand einer ,, öffentlichen Gewalttätigkeit" für gegeben und ver­

urteilte ihn zu einem Monat schwerer Werterhaft, verschärft mit einer Faste. Berteidiger Dr Bolaf aus Kladno meldete so fort bei Urteilsverkündung die Nichtigkeitsbeschwerde

an.

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Spielplan des Neuen Deutschen Theaters. Samstag, 7 Uhr, Vorstellung zugunsten der Deut­schen Musikakademie"-Sonntag, 5% Uhr, Josef Mano­Gastspiel Erif Enderlein warda: Die Meistersinger von Nürn berg"( 24-4).

Kleine Bühne. Samstag, Premiere:„ Die zerbrochene Leiter". Sonntag, 3 Uhr: ,, Der Mensch im Käfig"; 7% Uhr: Die zerbrochene Leiter". Montag, Bantbeam­tenborstellung: Rollege Crampton".

Aus der Partei.

Ausweis für den Monat Dezember 1926.

Samstag, 4. Dezember 1926.

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deutschen Theater nach mehrjähriger Pause neueinstudiert zur Wiederaufführung. Diese drei Einafter gehören mit zum Wertvollsten, das der ita­lienische Meister geschrieben hat. Schon die in jedem Stücke ausgezeichnete Stimmungscharakteristik offen­bart den großen Meister; denn Buccini trifft im ,, Mantel" den Ton des brutalen Verismus, der den raffinierten Mord aus Eifersucht zum Gegenstande hat, ebenso genau wie den Ton verklärter Mystik, wie er in der rührenden Geschichte der um ihr Kind betrogenen und durch ein Marienwunder erlöften Klosterschwester Angelica zum Ausdruce kommt oder den Ton föstlichster, burlesker Heiterkeit, wie er die Erbschleicher - Komödie ,, Gianni Schicchi" auszeichnet. Diefer lettgenannte Ginafter ist übrigens eines der besten mufitalischen Lustspiele der letzten hundert Jahre. Alexander Zemlinsky, der seinerzeit schon die Erstaufführung der drei Einakter dirigiert hatte, hatte auch diesmal ihre musikalische Neu­studierung besorgt. Es gab infolgedessen einen Opernabend ungetrübten Genusses , um so mehr, als S. J. Prag. Dienstag, den 7. Dezember, 8 Uhr auch die Hauptrollen der Einafter vorzüglich bejetzt abends im Sozialdemokrat", 2. Stod, wichtige Aus­waren. Vor allem Frau Jicha Göy ais schußigung. Mittwoch, den 8. ds. entfällt der Grup­Georgette in dem Einafter ,, Der Mantel" zeigte wie- penabend, die Genossinnen und Genossen besuchen die der ihr ungeheueres gesangliches Stönnen und ihre Nitolo- Feier der Naturfreunde im Kaffee Nizza". außerordentliche, ebenso vielseitig wie realistisch ge­staltende Schauspielkunst. Auch Frl. Hella Toros als Schwester Angelica erzielte darstellerisch und ge­sanglich große Wirkungen, trotzdem ihr diese Partie zu hoch liegt und trotzdem sie an die unbergleichliche Leistung Maria Müllers gerade in dieser Rolle

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Jugendbewegung.

Literatur.

Schulung machte aber Héroug zum Meister der gra phischen Aktkunst. Die Bildproben des Heftes be­Bruno Hérour, Sonderheftber, Schön- weisen aber, daß Hérour nicht nur technisch ein heit". Bruno Hérou gehört zu den wenigen Meister ist. Wie fein zweiter versteht er es, den Graphiferit, die das Erbe der großen Griffelfünft menschlichen Körper im Erleben eines Naturereig ler, vor allem die Tradition Mag Slingers risses festzuhalten.„ Erste Frostnacht",„ Winter­nicht hepanreichte. Eine Ueberraschung im guten würdig bewahren. Sowohl in der Durchführung der ruhe", Hagelschlag"," Sonnenregen" und andere Sinne war Herrn Horners Gianni Schicchi; er Radierungen, wie auch in der dichterischen Kompost- Blätter, so die prächtig gelungenen„ Regen" und wurde dieser dankbaren aber auch schwierigen Rolle tion, die den graphischen Zyklus liebt und schließlich Herbstlaub" lassen den menschlichen Körper als Teil nicht nur gesanglich wirklich buffomäßig gerecht, in der stofflichen Wahl, die den nackten menschlichen der Gesamtnatur wunderbar organisch mit Wind, sondern zeigte auch als Darsteller die entsprechende Störper mit Vorliebe in den Mittelpunkt der gra- Wasser und Erde verbunden sein. Aus drei Proben Beweglichkeit und drastische Schaffhaftigkeit. Die phischen Kunst stellt, erinnert Héroux an Klinger. lernen wir den Zyklus„ Vae solis" tennen, in den: zahlreichen, in größeren und kleineren Rollen mit Das Sonderheft der Schönheit( Verlag der Schön- Hérour, technisch am ehesten Kolbe gleichend, Klin­wirkenden übrigen Sängerinnen und Sänger mögen heit, Dresden A. 24, Bveis 1.50 Mark) bringt eine ger am nächsten kommt. Otto Goldmann plaudert sich mit einem Gesamtlobe begnügen. Zu bemerken wäre nur noch, daß der genußreiche und gut besuchte sorgfältige Auswahl aus den Blättern des Künst- sehr lustig über Héroux und die Mucker, der Künst lers, die ihn als Graphiker verschiedener Methoden ler selbst erzählt von einem Schönheitswettbewerb, Opernabend durch ungerechtfertigt lange Bausen all- fennen lehrt. Richard Braungart zeichnet den Ent- vom Akumodell und dergleichen" Neben den Hérour zusehr in die Länge gezogen wurde. ―ct. widlungsgang des Künstlers, der als Holzschneider Auffäßen und dem Bildschmuck enthält das Heft dic Franz Schall , Chef der Staatsoper in Wien, ist begann, sich bald dem prosaischen Kaufmannsstand Beilage Licht, Luft und Leben". Die Schön von der Direktion der Tschechischen Philharmonie zuzuwenden mußte und erst durch eine praktisch- wissenheit" kann durch unsere Volksbuchhandlungen be­einem Konzerte am 11. Dezember d. J. im Smetana schaftliche Arbeit, die Ausarbeitung der Tafeln des zogen werden. Einführungsschriften versendet Ro­ jaal eingeladen. Programm: Mozart: Symphonie anatomischen Arlanten von Spalteholz in der Kunst bert Matta uch, Tissa- Neuhof bei Bodenbach . G- Moll ; Beethoven:„ Coriolan"; Brahms: 1. Sym wieder Fuß faßte. Die gründliche anatomische phonie Als Solistin tritt Rosa Herlinger auf, welche mit Begleitung des Orchesters die„ ,, Concate" von Mozart und Mahler- Lieder singen wird.

Die Kreisgewerkschaftskommission Trautenau sucht einen

Gewerkschafts- Gekretär.

Einmaliges Gastspiel Jan Riepura. Das Pra­Anklage wegen§ 144 während einer ger Publikum wird Gelegenheit haben , am 17. De­Woche vor dem Prager Langesgerichte. ember den neuen Stavtener Jon Kiepura kennen Bewerber müssen mindestens fünf Jahre freigewert Wir haben erst unlängst darüber berichtet, in 31 lernen , dessen erste Debuts in Wien und Berlin schaftlich organisiert, rednerisch befähigt und organi melcher Weise die heiligste Mission einer Frau, geradezu sensationelle Opernereignisse bildeten. Stie- satorisch tätig gewesen, sowie der tschechischen Sprache einem Menschen das Leben zu schenken, in unserem pura singt den Cavardossit in Puccinis Tosca" in Wort und Schrift mächtig sein. In der Titelpartie wird Maria Gernod gastie- Dem Bewerbungsschreiben ist eine Abhandlung Staate möglich wurde: Eine Arbeiterin, mußte ihr ren.( Ab. aufgeh.) über den Lebenslauf und eine Arbeit über ,, Wie ist Kind auf einem Misthausen gebären, zur Schande Ein Abonnement für vier philharmonische Kon- die Agitation für die Gewerkschaftskommission am des Jahrhunderts", sagte der Verteidiger ,,, daß da­für in allen Straßen der europäischen Großstädte zerte wird ab Montag zu ermäßigten Preisen aus- erfolgreichsten zu betreiben?", beizulegen. für in allen Straßen der europäischen Großstädte gegeben werden. Der Zyklus bringt am 16. Dezem marmorne Paläste für Banken stehen hat !" Wieber als zweite Beethoven- Feier des Deutschen Thea­viele Frauen, die der Staat zwingen will , Kinder ters die IX. Symphonie. Im Programme der zu gebären, mit Rücksicht auf das Elend und ihre weiteren Konzerte, die für den 17. Jänner, 14. Fe- Trautenau, Kreuzplatz 2. förperliche und materielle elende Situation durch ber und 10. April vorgesehen sind, werden außer

den§ 144 ift dent Strafgeseze in Berührung kommen, illustrieren die beint Landesstrafgerichte Brag während der lesten Woche zur Verhandlung gekommenen Fälle. Nich: meniger als je ch s Frauen, die bisher toescholten waren, standen vor den Richtern wegen des Verbrechens, nicht das Verfügungsrecht über ihren eigenen Störper be sizzen zu dürfen. Vor dem 02GR., Hladik hatte sich die 32jährige Geburtsassistentin Marie E., ferner die 26jährige, ledige Rosa H., ferner die 20jährige, ledige Marie., ferner die 22jährige verheiratete Christie C, ferner der Gatte der letteren(!), weil er die Fran zur Geburts­assistentin geführt hatte, wegen des Verbrechens gegen§ 144 Fruchtabtreibung) zu verantworten, ferner die 32jährige, verheiratete Anna H. Alle Frauen wurden mit Ausnahme der K., die aus Mongel ant Beweisen freigesprochen wurde, zu sech 3 Wochen Kerter bedingt auf drei Jahre ver urteilt, die Geburtsassistentin erhielt jogar drei Monate ich weren Kerters unbedingt. Vor dem gleichen Richter stand ferner die 23jährige Antonic Cans Liblic wegen des gleichen„ Ver­brechens" angeklagt. Sie hatte sich von einer ihr unbekannten Hebamme untersuchen lassen, dann ärzt­liche Hilfe aufgesuch: Der Arzt, ein Her MUDr. Bendel, hatte dem Gerichte angezeigt, daß an ihr eine strafbare Manipulation vorgenommen wurde .

Herausgeber Dr. Ludwig Czech. Berantwortlicher Redakten ilhelm Niezne: Für den Drud verantwortlich: 0. Solit Druck: Deutsche Zeitungs- A.- G., Prag.

aistichen Werken auch eine Reihe moderner Werke,

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