Beite 6.

Kunit und Willen.

Die Macht des Schidials.

( Oper von Giuseppe Verdi  ; Erstauffüh­rung am Prager   Deutschen   Theater, 12. Dezember 1926.)

bar, die man so bado nicht finden wird und die verwöhntesten Ansprüchen gerecht wird. Lili Bader als Goa Gerndl riß durch ihr furioses Spiel, durch die temperamentvolle Art der Dialogführung die Stimmung über die einzigen toten Stellen des Stük­les hinweg und trug das ihre zum Gelingen bei. Ausgezeichnet war auch das alte Paar Bollinger ( Irene Stein und Willi Bauer). Die Stim mung war glänzend und es gab sehr viel Beifall.

E. J.

Reichlich spät kommt das Prager Deutsche Theater mit dieser als Pressevorstellung veranstalteten Opernpremiere; denn abgesehen davon, daß das Werk längst an zahlreichen ausländischen Ein Weihnachtsoratorium. In einem sonn­Bühnen gegeben wurde, ist auch in der Tschecho- tägigen Morgenkonzert im Neuen Deutschen Theater ilotpakei selbst die Brünner deutsche   Bühne unserem brachte der Prager   deutsche   Singberein Theater mit seiner Aufführung vor etlichen Wochen als Erstaufführung für Prag   das Weib juborgekommen. Diese Oper Verdis   hat für Brag nightsoratorium" für Chor, Soli, Orchester

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nb insonderheit für Deutsch  - Brog, darum beson- und Orgel von Sermann Grabner zu Gehör. Ernst Sattler,

haben,

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dere Bedeutung, weil ihr Wiedererneuerer und Die Textdichterin, Margarethe Weinhant tegtlicher Neugestalter der Prager   del, weig weder sprachlich noch inhaltlich beson deutsche   Dichter Franz Werfel   ist. Die deres zu sagen und auch der Konponist Grabner Macht des Schicksals" stammt aus den besitzt weder persönliche Note noch besondere schöpfe­Schaffensjahren Verdis nach dem„ Maskenball", und rische Straft. Sein Oratorium ist stilistisch ein Kun­ist in den Jahren 1859 bis 1861 entstanden. Im tevbunnt der zeitlich und ästhetisch verschiedenartigsten Jahre 1862 erfolgte ihre Uraufführung am Stilrichtungen der Musik, die musikalische Inven­neuen kaiserlichen Theater in St. Petersburg  . tion ist dürftig und sein rhythmisches und harmo für welches der italienische Meister die Oper auf Bestellung geliefert hatte. Tros vorzüglicher Darisches Gestaltungsvermögen physiognomielos; auch stellung errang das Wert damals nicht mehr als eine Instrumentationskunst erhebt sich nirgends einen Artigkeitserfolg, den man vor allent dem fin- über das Maß praktischer Tüchtigkeit. Nicht einmal der Sabtechniker Grabner, steren und blutrünstigen Libretto zuschrieb, nach und als Meisterlehrer deffen Handlung drei Hauptpersonen der Oper eines der Theorie müßte er doch Besonderes zu sagen gewaltsamen Todes sterben, nämlich eine im Duell, imponiert in diesem Oratorium, dessen eine durch Mord und die dritte durch Selbstmord. Chören Farbe und Steigerung fehlt und deren Francesco Maria Piave  , ein im übrigen ziem- Fugen" Andeutungen bleiben und sich im Sande lich unbedeutender italienischer Dichter, der Verdi der ständig unteruralenden Instrumentalbegleitung zu nicht weniger als acht Opern den Text schrieb, verlieren. Daß Schmeidet das Werk troß seiner verfaßte ihn auch das Opernbuch zur Macht des vielen Schwächen zur Aufführung brachte, dürfte Schicfals", und zwar nach der Handlung eines unter wohl seinen Grund darin haben, daß es vom Kom dem Titel„ Don Alvar" mit ungeheuerem Er- ponisten ihm gewidmet ist. Die männlichen Solo­folge in Spanien   gespielten, halb in Prosa, halb in partien des Oratoriums waren mit den heimischen Versen geschriebenen Dramas des Spaniers Don Sängeru Dr. Ehm, Dr. Fortner, Dr Fell­Angel de Saavedra, Herzog de Rivas. Werfelsner und Stefanowicz beseßt, während für die tegtliche Neubearbeitung der Oper erstreckte sich nicht Solopartie der Maria und des Engels die Münch auf: grundsätzliche Aenderungen der Handlung, sonner Sopranistin Amalie Wera Tuuner dern auf. sprachliche Verbesserungen durch eine in gewonnen worden war, eine Sängerin, die stimumlich dichterischer Fornt bewirkte Neuüberjeßung. Dieses nur in der Mittellage zu befriedigen und der hohen Ziel hat Werfel   sicher erreicht. Wäre er aber ein Lage ihrer Solis in feiner Weise gerecht zu werden ebenso ausgezeichneter Musiker wie Dichter, so wäre vermochte. Der Komponist wohnie der Aufführung ihat manches besser gelungen; vor allem hätte er bei und durfte sich für den Achtungserfolg bedanken. Deflamationsfehler beseitigt, die namentlich im rei­e. j. chen chorischen Teile der Oper stören. Die Musik zur ,, Macht des Schicksals" ist echter Vollblut- Berdi; Spielplan des Neuen Deutschen Theaters, Heute, voll blühender Schönheit im Melodischen, schwung Dienstag, 7% Uhr: Fliegender Solländer" voll im Rhythmischen, dramatisch außerordentlich( 33-1). Mittwoch, 7 Uhr: Ich und Du" wirtiam, wo es die Szene erfordert und von har( 34-2). Donnerstag, 7½ Uhr: Gastspiel Jan monischer und instrumentaler Eigenart. Eine be- Riepura Maria Gernot: ,, Tosca  ". Freitag, sondere Rolle spielen in dieser Oper, ähnlich wie in 7% Uhr: Großer Bluff"( 35-3). Samstag: der späteren Aida", die zahlreichen Chöre 1. Philharm. Konzert. 2. Beethoven- Feier. und großen Ensembles. -Sonntag: Arbeitnehmer- Vorstellung: 2% Uhr: Baganini"; 7 1hr: Adieu Mimi"( 36-4). Montag, 7 Uhr: Macht des SchidjaIs"( 37 bis 1).

Mitteilung aus dem Bublikum. Das Beste für Ihre Augen liefert Optiker   Deutsch  , Prag  ,

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leber die Aufführung des hochinteressanten Werkes durch unser Opernensemble ist ausnahmslos Gates zu berichten. Ausgezeichnet hat sich Ober­regisseur Laber bewährt, der die szenischen Schwierigkeiten des in acht Bildern sich abspielenden Opernwertes ebenso geschickt wie geschmackvoll löfte. Um die vorzügliche musikalische Wiedergabe der Oper hatte sich Kapellmeister Steinberg ver­dient gemacht, dessen temperamentvoller und auf Al­fresco Wirkungen ausgehender Art diese Oper be sonders entspricht. In den Hauptrollen taten sich die Domen Reich Dörich und Barco, sowie die Herren Hagen, Adrian, Horner   und Czu­bpd hervor. -ek.

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"

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Spielplan der Kleinen Bühne. Heute, Dienstag:

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,, Gatte des Fräuleins". Mittwoch: 3er brochene Seiter". Donnerstag: Kopf oder Schrift". Freitag: eine entsüf­fende Frau". Samstag: 3erbrochene Bei Uhr: Kopf oder Schrift". ter". Sonntag, 3 Uhr: Reiner Tisch"; 7%

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Die Bläne fönnen in der Kanzlei der Bezirks Rizza, Jäger- Stüberl". Pündt verwaltungskommission Aufsig, Große Wallstraße 31, liches Erscheinen aller Ausschuß

Das Konzert, Lustspiel von Hermann Bahr  ( Arbeiter vorstellung). Von allen Stilarten und Richtungen, die Bahr   nachgeahmt hat, schuldet er fast einzig oder doch zumeist der französischen  Komödie Dank. Ihr hat er die fabelhaft sichere Techmit des Lustspieles abgeguckt, die sich in der föſt­lichen Chekomödie„ Das Konzert" so gut bewährt har Dabei soll iricht vergessen werden, daß gerade Diese Stomödie Behrs über dem Durchschnitt des Beide Themen sind äußerst interessant und wird Traget bei jeder Gelegenheit Euer

französischen   Genres steht, da ihr der stark ironische Huntor des Desterreichers, die Neigung zu philoso­phisch angehauchten Dialogen zugute kommt. Geht es bei den Franzosen meist nur um die grob physi­schen Merkmale des Ehebruches so vertieft Bohr das Problem, ohne die Leichtigkeit der flotten Ko­mödie aufzureben In diesem besten seiner Bühnen­stücke erreicht Bohr, der forft ein seichter Schwäter und Modeliterat ist beinche Schnitzler, ja er über­trifft ihn technisch durch die Geschlossenheit der Handlung. Das französische   Vorbild wird auch durch die Gestaltung der Hauptpersonen überholt, die ebenso gut in einer reinen Charakterkomödie stehen fönnten. Der Pianist des Herrn Olden ist nicht ganz glücklich in der Maske und liegt wohl auch darstellerisch dem ganz unromantischen Künst Yer nicht ganz Auch Leopold Kramer   wechselt in ein Rollenfach, das dem seinen ziemlich fern ist. Er witt ebenfalls in der Maske nicht illusionsvollkom­men, ist ein paar Jahre nicht zu alt aber fagen wir zu wenig jung. Das interessanteste, psy­chologisch bis in Kleinste Nuancen durchdachte Spiel gleicht den Mangel aber aus Kramer kann den Dr. Juro immerhin zu seinen sehr guten Rollen zählen Fran Medelsky und Paula Wesselh stellen für die beiden Frauenrollen eine Besetzung

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Herausgeber Dr. Ludwig Czech  Berantwortlicher Redaktent Wilhelm Nießner Drud: Dentiche Peitunas- A- G Brag Für den Drud verantwortlich: D. Holit

Das Motiv der Arbeit in der Malerei.

deshalb um zahlreichen Besuch gebeten.

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Bewerber um diesen Posten müssen tschechoslowakische Staatsbürger jein oder ein noftrifiziertes Diplom für die Tschechoslowatische Republit besigen. Die Kenntnis der deutschen   und tschechischen Sprache ist Be­dingung

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Für die Anstaltsleitung: Johann Bazelt, Direktorstellvertreter.

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unter den Bewerbern bzw. den eingelangten. Offer en, gegebenenfalls die Rückweisung aller vor.

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